Zum Inhalt der Seite

Abenteuer im Mittelalter

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute! ^-^
Und hier kommt wieder ein neues Kapitel. Danke für eure tollen Kommis! *euch knuddelz*
Noch eine Kleinigkeit zu Kapitel 12: Sesshoumaru wollte Kimie nicht küssen, sondern nur genauer anschauen. ^^
Aber wer weiß? Vielleicht kommt das ja noch. *g*
Und wenn sie nicht gestört worden wären... Tja! *smile*
Nun, und ob Kimie wieder mit Sesshoumaru mitreisen wird... Dazu schweige ich zunächst lieber. *g*
@duell-master: Danke noch für das Pic zu Kapitel 13! ^^
Aber das reicht erst mal an Vorreden. Hier ist nun das neue Kapitel! Viel Spaß beim Lesen!
Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sesshoumarus Unterrichtsmethoden

Es war mittlerweile Nachmittag. Die beiden Gruppen - also die von Inu Yasha und Sesshoumaru - hatten ihren Weg erst mal gemeinsam (!) etwas fortgesetzt und rasteten nun an einem kleinen Fluss. Während die anderen sich ausruhten, hatte Toutousai Kimie inzwischen viel über ihr Schwert Raidon erzählt, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, als wäre ihr das alles etwas zu hoch. Andauernd redete der alte Mann etwas vom Gleichgewicht der Kräfte, dem Einklang von Körper und Geist, dem Willen des Schwertkämpfers und so ein Zeug. Kimie kam sich vor, wie bei einem Kurs für autogenes Training für Leute, die unter zu hohem Stress litten, oder wie bei einer buddhistischen Sitzung für angehende Priester.

"Gibt es auch eine Bedienungsanleitung dazu?", fragte sie den alten Mann irgendwann leicht sarkastisch. Toutousai wirkte allerdings wenig begeistert von dieser Frage.

"Soll das ein Witz sein?", fragte er etwas schroff. "Stell dich nicht so an! So schwer ist das doch nicht zu verstehen!"

"Pöbel mich nicht gleich so an! Das war doch nur eine Frage!", erwiderte Kimie etwas gereizt, dennoch schafften sie und Toutousai es, das Gespräch noch auf angemessene Weise fortzuführen.

Irgendwann hatte der alte Schmied seine Ausführungen beendet. "So! Soviel zu deinem Schwert. Aber eigentlich ist all das, was ich dir eben gesagt habe, eh völlig unbedeutend, wenn du es nicht richtig führen kannst. Daher kann ich dir nur einen wirklich nützlichen Tipp geben, Mädchen: Immer fleißig üben."

"Ist gut", erwiderte Kimie und wie aufs Stichwort trat nun Sesshoumaru, der das Gespräch aus einiger Entfernung mitverfolgt hatte, auf die beiden zu.

"Wenn ihr jetzt fertig seid, dann folge mir", wies er das Mädchen sogleich an und hatte sich auch schon zum Gehen umgewandt.

Kimie war zwar etwas überrascht, hatte sie den Youkai die ganze Zeit auch gar nicht bemerkt, kam der Aufforderung aber dennoch nach. Als sie aufgestanden war, tat Inuki, der die ganze Zeit neben ihr gelegen hatte, das selbe. Als er jedoch Anstalten machte, Kimie zu folgen, wandte sie sich lächelnd zu ihrem Hund um. "Warte hier auf mich, Inuki. In Ordnung?"

Inuki gehorchte bereitwillig und ließ seine Herrin gehen. Kimie bedankte sich noch bei Toutousai für seine Hilfe und folgte dann Sesshoumaru, der schon einen größeren Vorsprung hatte.

Toutousai sah den beiden noch einen Moment nach, als er sich kurz darauf zu den anderen gesellte. Inuki folgte ihm und als sie die anderen erreicht hatten, lief der Mischling gleich zu Rin, die mit den anderen zusammen saß und ihm sofort erfreut das schwarze Fell streichelte. Jaken saß etwas von den anderen entfernt, während Ah-Un ein wenig graste, ebenso wie der Ochse von Toutousai. Für Jaken allerdings konnte die ganze Situation wirklich nicht noch schlimmer werden, hatte er eben auch beobachten dürfen, wie sein Herr allein mit diesem Menschenweib weggegangen war.

"Wo gehen die beiden denn hin?", fragte Sango Toutousai, der sich nun zu den anderen setzte. Natürlich hatten alle genau mitbekommen, wie Sesshoumaru mit Kimie weggegangen war.

Auf die Frage der jungen Dämonenjägerin antwortete Toutousai: "Ich vermute mal, Sesshoumaru gibt eurer Freundin eine private Trainingsstunde." Und kurz darauf fügte er leicht sarkastisch hinzu: "Ha! Sie kann froh sein, wenn er sie nicht kurz- und kleinlaut!"

"Ojii-san, jetzt übertreibst du aber...", fand Kagome. Na gut, ihr selbst war zwar auch etwas mulmig zumute, doch konnte sie sich nicht so recht vorstellen, dass Sesshoumaru es so dermaßen übertreiben würde, wie Toutousai es darstellte. Aber der alte Schmied wirkte wenig überzeugt.

"Bei Sesshoumaru weiß man doch nie!", meinte er. "Ich hoffe, das Mädchen hat ein Testament gemacht. Nur für den Fall der Fälle."

Rin hatte sofort fragend aufgeschaut. Um jedoch zu verhindern, dass jetzt irgendwelche eigenartigen Fragen aufgeworfen wurden, beendete Inu Yasha das Gerede von Toutousai sogleich.

"Du redest zu viel, Toutousai!", meinte der Hanyou und war eigentlich auch selbst etwas genervt.

Der alte Schmied wandte sich daraufhin schmollend ab. "Dann erspare ich es euch, mir noch länger zuhören zu müssen, indem ich jetzt wieder gehe."

"Wie? Jetzt schon?", fragte Shippou ziemlich überrascht, als Toutousai nun wieder auf seinen dreiäugigen Ochsen stieg.

"Ich habe Kimie alles gesagt, was sie über Raidon wissen muss", sagte er, jetzt wieder ruhiger. "Der Rest liegt an ihr selbst und an Sesshoumarus Art des notwendigen Unterrichts."

Er verabschiedete sich nun von den Freunden und ritt anschließend gemächlich davon.

"Myouga-sama, geht Ihr nicht mit ihm mit?", fragte Miroku den Flohgeist, der auf seiner Schulter saß.

Myouga schüttelte leicht den Kopf und erwiderte: "Ich glaube, ich bleibe noch etwas bei euch. Nur für den Fall, dass noch Fragen oder Probleme auftauchen könnten."

"Und wenn ein unvorhergesehener Kampf hinzukommen sollte?", fragte Inu Yasha prüfend und mit hochgezogener Augenbraue. Er wusste, ebenso wie die anderen, nur zu gut, was Myouga in so einem Fall tun würde.

Anstatt aber ehrlich auf diese rhetorisch gemeinte Frage zu antworten, kratzte sich der Flohgeist nun mit aufgesetzter Unschuldsmiene nur am Kopf. "Och..."
 

Sesshoumaru hatte Kimie inzwischen auf eine größere Wiese geführt, etwa fünf Minuten Fußweg vom Lagerplatz entfernt. Die Gegend konnte sich Kimie aber nicht genauer anschauen, denn Sesshoumaru machte ihr sofort klar, warum er sie hierher gebracht hatte.

"Um zu verhindern, dass du mit deinem Schwert auch nur planlos in der Gegend rumfuchtelst wie Inu Yasha, werden wir jetzt ein wenig üben", eröffnete er ihr wie nebenbei.

Sie zog eine Augenbraue hoch. "Üben? Wie jetzt?"

Kimie war sich nicht ganz sicher, wie Sesshoumaru das gemeint haben könnte. Na gut, dass er vor hatte, ihr den Umgang mit ihrem Schwert etwas genauer zu zeigen, hatte sie sich zwar schon gedacht, wusste aber nicht, wie er das anstellen wollte. Mal abgesehen davon hatte sie auch nicht damit gerechnet, dass er schon heute damit anfangen wollte.

Doch anstatt ihr eine Antwort zu geben, zog Sesshoumaru nun eines seiner Schwerter und griff Kimie ohne große Umschweife urplötzlich an. Bevor er sie aber mit seinem Schlag erwischen konnte, sprang sie zur Seite, oder besser gesagt, sie stolperte im letzten Moment davon.

"Hey! Bist du verrückt geworden?!", keifte sie aufgebracht und warf einen wütenden Blick auf Sesshoumaru. "Was soll das?!"

Sesshoumaru kümmerte sich aber nicht um ihre Beschwerden oder ihre Fragen.

"Zieh dein Schwert!", befahl er nur kühl und machte sich gut sichtbar für den nächsten Angriff bereit.

Kimie schluckte und hob abwehrend die Hände. "Hey! Jetzt übertreib' es doch nicht so! Wollen wir nicht erst ein wenig theoretischen Unterricht machen, bevor wir gleich zur Praxis übergehen?"

Doch von diesem Vorschlag schien Sesshoumaru nicht wirklich angetan zu sein.

"Hier gibt es keine Theorie!", erwiderte er betont. "Die hattest du schon bei Toutousai. Entweder du kannst dein Schwert führen oder du kannst es nicht. Und das kannst du nur herauszufinden, wenn du es auch wirklich benutzt." Er deutete mit der Klinge seines Schwertes auf das Mädchen. "Und wenn du nicht willst, dass ich dich in kleine Streifen schneide, dann unternimm gefälligst etwas dagegen!", forderte er Kimie drohend auf, dass es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief.

"Äh..."

>Der will mich doch nicht wirklich umbringen... oder etwa doch...?< Kimie wusste gar nicht, was sie von alldem halten sollte. Doch als Sesshoumaru ihr ganz klar verdeutlichte, dass er sie gleich wieder angreifen würde, zog sie doch noch Raidon aus der Schwertscheide, wenngleich sie nicht gerade optimistisch war. >Ich bin so gut wie tot...<

Weiter kam Kimie aber nicht mehr mit ihrem Gedanken, denn kaum, dass sie ihr Schwert gezogen hatte, griff Sesshoumaru sie auch schon an. Reflexartig riss das Mädchen ihr Schwert hoch und hielt es schützend vor sich. Die Klingen krachten aufeinander und durch die Wucht des gegnerischen Angriffs taumelte Kimie nach hinten. Sie konnte gerade noch so verhindern, dass sie fiel.

"Ich hätte wissen müssen, dass diese Sache einen Haken hat!", murmelte sie bereuend in sich hinein und merkte im nächsten Moment, wie die Vibrationen der Klinge, welche durch den Angriff von Sesshoumaru verursacht wurden, sich nun langsam auch durch ihre Arme zogen. Nicht gerade ein angenehmes Gefühl.

"Mein Gott..." Kimie warf Sesshoumaru einen finsteren Blick von der Seite zu. "Willst du mir die Knochen brechen?!", fragte sie empört. "Du musst nicht gleich so übertreiben!"

Doch Sesshoumaru erwiderte nur ungerührt: "Glaubst du ernsthaft, das war schon alles? Das war nicht mal ein Bruchteil meiner Kraft."

Das hätte Kimie sich auch gleich denken können. Hätte Sesshoumaru wohl seine volle Kraft eingesetzt, wäre sie sicher schon Schnee von gestern gewesen.

"Du musst lernen, das Schwert richtig zu führen!", sprach der Youkai betont weiter. "Es unterscheidet sich von deinem alten Schwert."

"Das habe ich schon gemerkt! Trotzdem musst du ja nicht gleich so brutal werden!", motzte Kimie zurück, doch auch darauf hatte Sesshoumaru sofort die passende Antwort parat: "Im Ernstfall nimmt der Gegner auch keine Rücksicht auf dich!"

Kimie war einem Nervenzusammenbruch nahe. Na gut, Sesshoumaru hatte zwar schon irgendwie Recht, aber wenn er sie schon im Voraus in ihre Einzelteile zerlegte, dann brauchte sie diese Ratschläge auch nicht mehr.

"Willst du mich etwa doch umbringen?!", fragte sie ihn schließlich genervt. "Dann mach es lieber kurz und schmerzlos! Ich steh nämlich nicht auf lange Verzögerungen!"

"Deinem Gegner dürfte so was ziemlich egal sein", erwiderte Sesshoumaru trocken.

Jetzt langte es Kimie. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich von ihm ab.

"Du sagtest doch vorhin, wir wollen nur üben!", versuchte sie, sich zu rechtfertigen. "Aber so, wie ich das sehe, willst du mich wohl langsam aber sicher fertig machen!"

"Wenn du das vermeiden willst...", sprach Sesshoumaru mit mahnendem Unterton weiter, der Kimie alles andere als geheuer war, "...dann wehre dich endlich!"

Und mit diesen Worten griff der Youkai sofort wieder an. Diesmal konnte Kimie ihr Schwert aber nicht mehr rechtzeitig zur Abwehr vor ihren Körper halten. Sie konnte nur versuchen, auszuweichen, schien aber zu spüren, dass Sesshoumarus Schwert sie dennoch am linken Arm erwischte.

"AAH!!" Diesen Schrei hatte sie mehr vor Schreck ausgestoßen und dabei auch die Augen reflexartig zugekniffen. Er hatte sie mit seinem Schwert getroffen, da war sich Kimie sicher, allerdings kam ihr etwas sehr eigenartig vor. "Hm? Nanu?" Als sie kurz darauf zögerlich wieder ihre Augen öffnete, erkannte sie, dass sie gar nichts abbekommen hatte. >Ich... bin unverletzt!? Aber wie ist das möglich? Er hat mich doch...!?< Kimie begutachtete sich ganz genau, doch sie war tatsächlich noch vollständig heil. Nicht mal einen Kratzer hatte sie abbekommen.

"Hä?" Ein großes Fragezeichen begann über dem Kopf des Mädchens heranzuwachsen. >Bin ich denn blöd?! Er hat mich doch eben voll erwischt!?<

"Gibt es ein Problem?", fragte Sesshoumaru kühl und hatte die Frage auch nicht wirklich aus Interesse gestellt, woraufhin Kimie ihn zunächst nur stumm ansah.

"Äh... Nein... Glaub nicht", antwortete sie nach einer Weile. Vielleicht hatte sie sich das ganze auch nur eingebildet. Eine Klinge, die nicht schneidet, so was gab es schließlich nicht, wie sie dachte.

Und kaum, dass sie auf seine Frage geantwortet hatte, setzte Sesshoumaru das Training auch schon fort, sehr zu Kimies Leidwesen.
 

Bis zum Abend scheuchte Sesshoumaru Kimie durch die Gegend, wobei "scheuchen" wirklich der am besten passende Ausdruck gewesen war. Ständig musste sie seinen Attacken ausweichen und konnte nur einige wenige parieren. Auch, wenn sie eigentlich ein Schwert führen konnte, im Moment kam sich Kimie jedoch vor, wie der blutigste Anfänger. So ging das die ganze Zeit, bis das Mädchen irgendwann die Segel strich und kapitulierte.

"Schluss! Aus! Feierabend!", entschied Kimie schließlich für sich selbst und ließ sich ins Gras fallen. Völlig am Ende saß sie jetzt nur rum und wirkte nicht so, als würde sie so bald wieder aufstehen. Doch Sesshoumaru wollte da dem Anschein nach nicht so recht mitspielen.

"Wenn du das zu deinem Gegner sagst, so dürfte dieser sich sicher freuen, dich so schnell und ohne Probleme beseitigen zu können", meinte er ungerührt und kam auf Kimie zu. Bei ihr angekommen, schaute er prüfend zu ihr hinunter. Und wie ein Vorgesetzter, der mit einem seiner Soldaten redete, wie Kimie fand, sprach er weiter: "Also, steh wieder auf!"

"Nein!", weigerte sich Kimie jedoch standhaft, während sie leicht schmollend zu ihm hoch schaute. "Wir hopsen seit Stunden hier rum und im Gegensatz zu dir scheine ich so was wie eine Leistungsgrenze zu haben. Ich bin müde und kann kaum noch aufrecht stehen. Können wir nicht morgen weitermachen?"

Sesshoumaru war von dieser Antwort nicht überrascht gewesen. So ein Verhalten war typisch für Menschen. Sie besaßen keine Ausdauer und keine Disziplin. Kein Wunder, dass viele von ihnen so oft als Dämonenfutter endeten. Allerdings interessierte Sesshoumaru dies herzlich wenig. Dieses Mädchen jedoch hatte sich einer Anweisung von ihm widersetzt, was ihm schon missfiel und allein der Blick, den sie ihm jetzt zuwarf, strotzte nur so von Ungehorsam und Widerwillen.

Nach einer Weile steckte Sesshoumaru sein Schwert wieder ein.

"Wie du meinst", sagte er gleichgültig. "Du musst ja wissen, was du für richtig hältst." Und mit diesen Worten wandte er sich von ihr ab und ging. Kimie blieb etwas irritiert im Gras sitzen und schaute ihm hinterher.

>Ups! Ist er jetzt sauer?<, fragte sie sich nun doch etwas verunsichert. Irgendwie hatte sie jetzt ein schlechtes Gewissen. Immerhin hatte Sesshoumaru seine ganze Zeit damit zugebracht, ihr den richtigen Umgang mit Raidon näher zu bringen. Zwar war er nicht gerade zimperlich mit ihr umgesprungen und hatte auch seine ganz eigene Methode, was das Training anbelangte, aber andererseits müsste er sich eigentlich gar nicht darum kümmern, dass sie ihre Waffe irgendwann richtig einsetzen konnte. Aber er tat es trotzdem. Warum er das tat, wusste sie zwar nicht, aber je mehr Kimie darüber nachdachte, umso mehr kam in ihr das Gefühl hoch, dass sie sich falsch verhalten hatte.

>Ich bin echt eine blöde Kuh!<, schalt sie sich selbst.

Sesshoumaru blieb nach einigen Metern stehen, als er merkte, dass das Mädchen ihm nicht folgte. Nach wie vor saß Kimie im Gras, doch kam es dem Youkai jetzt so vor, als ärgerte sie sich jetzt über etwas. Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, warum sie sich jetzt die Hand an den Kopf schlug und leise vor sich hinfluchte.

"Sag mal, willst du da übernachten?", rief er nach einem kurzen Moment zu ihr zurück, woraufhin Kimie aufhorchte. Sie zögerte einen Moment, ehe sie stockend antwortete: "Ähm... Weißt du... Eigentlich können wir auch ruhig noch etwas weiterüben, wenn..."

"Nicht nötig!", unterbrach Sesshoumaru das Mädchen, welches ihn fragend anschaute. Der Youkai richtete seinen Blick auf den inzwischen rötlich gefärbten Himmel. "Die Sonne geht eh allmählich unter und ich bezweifle, dass du im Dunkeln überhaupt noch weißt, wo du mit dem Schwert hinschlägst. Wir machen morgen weiter."

Die Art, wie er eben gesprochen hatte, behagte Kimie irgendwie nicht wirklich. >Shit! Ich glaube, er ist doch sauer...< Zwar hatte Sesshoumaru im selben Ton, wie so oft geredet, dennoch blieb dieser Verdacht in den Gedanken des Mädchens zurück. Eigentlich war es ja nicht Kimies Absicht gewesen, dass die Sache so ihr Ende fand.

Völlig in ihre Gedanken versunken und noch immer im Gras sitzend, bemerkte sie auch überhaupt nicht, dass Sesshoumaru mittlerweile wieder zu ihr zurückgekommen war. Erst, als er direkt vor ihr stand, schaute Kimie etwas verunsichert zu ihm hoch.

"Los! Steh auf! Die Kraft dazu wirst du ja wohl noch aufbieten können." Und auch, wenn seine Tonlage die übliche war und der letzte Satz einen gewissen Sarkasmus beinhaltete, so hielt er ihr dennoch die Hand hin. Kimie war mehr als überrascht. Im ersten Moment glaubte sie, er wollte sie veralbern, doch als sie dennoch langsam nach seiner Hand griff, zog er sie tatsächlich wieder auf die Beine.

"Ähm... Danke", murmelte Kimie leicht verlegen und senkte etwas den Blick. Irgendwie kam sie sich nun doch etwas blöd vor. Sie wollte sich daher soeben bei Sesshoumaru für ihr Verhalten entschuldigen, als er sich aber schon wieder zum Gehen umgewandt hatte.

"Gehen wir."

Kimie konnte sich nun doch nicht dazu durchringen, etwas zu sagen. Sie nickte nur leicht. "Okay..."

Während des Rückweges schwiegen beide.
 

"Ah! Sesshoumaru-sama, Kimie-san! Ihr seid wieder zurück!" Rin lief lachend auf die beiden Zurückkehrenden zu und begrüßte sie erfreut.

"Ist alles in Ordnung, Kimie?", fragte Kagome ihre Cousine, die sich kurz darauf zu den anderen setzte, ruhig. "Wie war's?", fragte die Jüngere erwartungsvoll weiter und auch die anderen wirkten äußerst interessiert.

"Ich bin todmüde...", antwortete Kimie und klang auch wirklich ziemlich fertig. Sofort, nachdem sie sich hingesetzt hatte, kam Inuki auf seine Herrin zu und legte sich neben sie. Rin setzte sich anschließend daneben.

"Na ja, zumindest bist du in einem Stück zurückgekommen", meinte Inu Yasha und musste automatisch an Toutousais Aussage zurückdenken. In diesem Moment fiel Kimie auch auf, dass der alte Schmied gar nicht mehr da war. Als sie die anderen nach ihm fragte, erklärte Shippou ihr, dass er, kurz nachdem das Mädchen mit Sesshoumaru weggegangen war, die Gruppe ebenfalls verlassen hatte.

"Du musst noch viel lernen", drang die Stimme von Sesshoumaru mit einem Mal zu der Gruppe vor und beendete das Gespräch somit. Dass er Kimie angesprochen hatte, stand außer Frage. "So, wie es im Moment aussieht, wirst du gegen stärkere Dämonen nicht bestehen können", meinte der Youkai weiter.

Kimie war sich nicht ganz sicher, ob Sesshoumaru doch eventuell etwas verärgert war, wegen ihrem Verhalten. Nachdenklich senkte sie den Blick. "Hm..."

Die letzte Aussage seines Herrn war für Jaken, der etwas abseits von den anderen mit Ah-Un neben einem Baum saß, scheinbar der perfekte Anstoß für eine Predigt.

"Wie sollte ein gewöhnlicher Mensch auch ein Schwert führen können, das aus den Fangzähnen eines Drachen geschmiedet wurde?", fragte er herablassend und schaute Kimie ebenso an. "Selbst wenn Sesshoumaru-sama dich den Umgang mit dieser Waffe lehrt, glaube ich doch kaum, dass du sie je richtig gebrauchen kannst." Doch sofort, nachdem er das gesagt hatte, fiel der Blick des Krötendämons auf Sesshoumaru, der Jaken seinerseits prüfend ansah. Sofort versuchte sich Jaken wieder herauszureden und schwitzte dabei Blut und Wasser. "Äh... Ich wollte damit nicht sagen, dass Ihr ein schlechter Lehrer seid, Sesshoumaru-sama! Ganz und gar nicht! Nur bin ich der Meinung, dass ein Mensch ein solches Schwert niemals wird führen können, wobei ich aber keinesfalls Eure Entscheidung, diesem Mädchen das Schwert gegeben zu haben, in Frage stellen will! Niemals! Also, was ich eigentlich meinte, war..."

"Jaken!", unterbrach Sesshoumaru seinen Diener, der augenblicklich schwieg, nun leicht genervt.

Verunsichert schaute Jaken zu seinem Herrn. "Ja...?" Doch er bekam keine Antwort. Stattdessen bedachte Sesshoumaru ihn nur mit einem üblich kühlen Blick und wandte sich dann von den anderen ab.

"Du redest zu viel", meinte Kimie, die von Jakens Gelaber nun auch reichlich genervt war, irgendwann an den Krötendämon gewandt. "Versuch es in Zukunft doch einfach mal damit, die Klappe zu halten."

Jaken hätte platzen können. Was bildete sich dieses Menschenweib eigentlich ein? Als ob sie ihm Befehle oder Anweisungen erteilen könnte! Doch merkwürdigerweise schien Sesshoumaru das alles in keinster Weise zu kümmern. Früher hätte er jeden Menschen, der sich auch nur ansatzweise so verhielt, einen Kopf kürzer gemacht. Dass dieses Menschenweib seinem Herrn so dermaßen den Kopf zu verdrehen schien, behagte Jaken überhaupt nicht. Doch was sollte er schon dagegen tun oder sagen? Damit hätte er bestimmt nur Sesshoumarus Wut auf sich gezogen. Also nahm Jaken die Situation erstmal so hin, wie sie halt war. Wer weiß, vielleicht würde sich das alles ja noch mal ändern.
 

Es war bereits dunkel und alle schliefen schon seit einiger Zeit tief und fest. Nur Kimie konnte nicht so recht schlafen. Sie war zwar müde, doch kreisten ihr zu viele Dinge im Kopf herum, als dass sie hätte ruhig schlafen können. Nachdenklich schaute sie zum Sternenhimmel hinauf.

Irgendwann setzte Kimie sich auf und ließ ihren Blick schweifen. Um sie herum lagen die anderen und Inu Yasha saß an einen großen Stein gelehnt, wie er es so ziemlich immer tat, wenn er schlief. Nur von Sesshoumaru war nichts zu sehen, jedoch konnte sich Kimie daran erinnern, dass er zu der kleinen Baumgruppe, die sich etwas entfernt vom Lager befand, gegangen war.

Nach kurzem Zögern stand Kimie möglichst leise auf und entfernte sich von den anderen. Der Einzige, der das mitbekam, war Inu Yasha, der nun seine Augen öffnete und dem Mädchen mit einem prüfenden Blick folgte ohne aber etwas zu sagen. Er ahnte, wohin sie gehen wollte.

Bei den Bäumen angekommen, musste Kimie schon sehr genau die Augen offen halten. Eigentlich konnte sie kaum was sehen, also konzentrierte sie sich mehr darauf, auf eventuelle Laute zu lauschen. Doch es war zunächst totenstill.

"Suchst du etwas Bestimmtes?"

Kimie schreckte hoch, schrie aber nicht, das unterdrückte sie gerade noch so. Sie hatte sich zugegeben schon etwas erschrocken, als sie so plötzlich diese Stimme, die genau über ihr war, gehört hatte. Jetzt drehte sie sich um und schaute nach oben. Auf dem Ast eines Baumes saß Sesshoumaru. Die Augen hatte er geschlossen, doch öffnete er sie nun, als Kimie ihn nach kurzem Zögern ansprach: "Ich wollte nicht stören." Eine kurze Pause entstand. "Nun... Eigentlich wollte ich mich nur bei dir entschuldigen."

"Wofür?", fragte Sesshoumaru im üblichen Ton zurück, obwohl er sich schon denken konnte, um was es ging.

Verlegen senkte Kimie nun den Blick. "Dafür, dass ich mich vorhin so angestellt habe." Auf die Reaktion von dem Youkai war sie mehr als gespannt, sie traute sich aber nicht, ihn anzusehen.

Sesshoumaru beobachtete Kimie genau. Wie er vermutet hatte, ging es um den Vorfall am Ende des Trainings.

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", erwiderte er nach einer Weile gleichgültig. Es überraschte Kimie jedoch, dass er überhaupt etwas darauf erwidert hatte. Sesshoumaru sprach sogleich weiter: "Es ist eine Eigenart von euch Menschen, mangelnde Selbstdisziplin zu besitzen."

"Ach..." Kimie Blick zu ihm nahm einen müden Ausdruck an. Das war mal wieder eine dieser typischen Antworten gewesen. Innerlich schüttelte das Mädchen verständnislos den Kopf und seufzte. >Einerseits ist er so was von zum Abgewöhnen, doch andererseits...<

Kimie wusste allmählich überhaupt nicht mehr, wie sie sich Sesshoumaru gegenüber verhalten sollte. Er war für sie so etwas, wie ein Buch mit sieben Siegeln. Sie horchte erst wieder auf, als er sie erneut ansprach, jedoch wieder mit abgewandten Blick: "Du solltest jetzt schlafen, damit wir morgen weitermachen können."

Kimie war mehr als überrascht. Er wollte sie immer noch trainieren? Obwohl sie sich so blöd verhalten hatte? Warum? Doch anstatt ihm diese Fragen zu stellen, bedankte sie sich nach einem kurzen Moment nur leise bei ihm. Erwidern tat er darauf jedoch nichts.

"Hm..." Scheinbar würde bei diesem Gespräch im Moment eh nicht viel mehr herauskommen, also wollte Kimie sich auch schon wieder auf dem Weg zurück zum Lager machen, als sie sich aber doch noch einmal an Sesshoumaru wandte. "Sag mal, warum hilfst du mir eigentlich?", fragte sie mit einem leicht prüfenden Unterton.

Sesshoumaru horchte auf, schaute das Mädchen aber nicht an. Mit dieser Frage hatte er in diesem Moment nicht wirklich gerechnet, hatte aber dennoch sofort eine passende Antwort parat.

"Damit tue ich mir im Endeffekt selbst einen Gefallen", meinte er, was Kimie jedoch etwas irritierte. Was hatte das denn bitte mit ihm selbst zu tun, ob sie ihr Schwert beherrschte oder nicht? Als ob er ihre Gedanken lesen konnte, sprach der Youkai nun weiter: "Wenn du dich selbst schützen kannst, dann muss ich das nicht übernehmen."

Dieser Satz machte die Verwirrung bei Kimie perfekt.

"Wer hat dich denn gebeten, mich zu beschützen?", fragte sie verständnislos und wartete gespannt auf eine Antwort, die jedoch ausblieb. Ohne etwas zu sagen oder sich zu rühren, saß Sesshoumaru auf dem Ast des Baumes. Wenn Kimie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie glatt vermutet, er wäre erstarrt.

Nach etwa einer Minute ahnte Kimie, dass sie wohl noch bis zum nächsten Jahr hier stehen bleiben und auf eine Antwort hätte warten können, also entschloss sie sich letztendlich dazu, wieder zum Lager zurückzugehen.

"Na ja, egal. Dann gehe ich jetzt wieder. Gute Nacht!", sagte sie und verschwand kurz darauf wieder. Und obwohl sie Sesshoumaru nicht noch mal gefragt hatte, beschäftigte sie seine letzte Aussage noch eine ganze Weile. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie doch glatt in seine Worte hineininterpretieren können, dass er sie freiwillig beschützen würde, sollte es gefährlich werden. Doch dieser Gedanke war für Kimie irgendwie zu absurd, als dass er hätte wahr sein können. Allerdings hatte Sesshoumaru sie in der Vergangenheit schon öfters beschützt und auch, wenn er manchmal anstrengend oder vielleicht auch unausstehlich zu sein schien, sie fühlte sich in seiner Nähe trotzdem irgendwie wohl. Man konnte sagen, sie mochte ihn. Eigentlich sogar sehr...
 

Sesshoumaru tat für sich selbst, wie er fand, wohl das Richtige, als er nicht auf Kimies letzte Frage geantwortet hatte. Dass sie auch nicht weiter nachgefragt und sich auch recht schnell wieder davongemacht hatte, kam ihm daher auch sehr gelegen. Das war aber so ziemlich das erste Mal gewesen, dass Sesshoumaru etwas gesagt hatte, ohne darüber zuvor in irgendeiner Form nachgedacht zu haben. Dieser Satz war aber irgendwie wie von selbst gekommen. Und auch, wenn er nicht direkt gesagt hatte, er würde Kimie beschützen, konnte man das dennoch so interpretieren. Das wollte Sesshoumaru jedoch unbedingt vermeiden. Er würde doch nicht riskieren, besonders vor Inu Yasha sein Gesicht zu verlieren, indem er den Eindruck erwecken würde, er sorge sich um ein Menschenmädchen, wenngleich er Rin stets vor jeglicher Art von Gefahr beschützte. Das war aber auch was anderes gewesen, immerhin war Rin ein Kind. Aber niemals würde Sesshoumaru sich auf ein Menschenweib einlassen oder gar Anlass zu möglichen Spekulationen darüber geben!

Genau in diesem Moment fiel Sesshoumarus Blick jedoch auf seine Hand. Er hatte vorhin ganz kurz die Hand dieses Menschenmädchens gehalten, als er ihr beim Aufstehen behilflich war. Er hatte sie ihr sogar freiwillig gereicht!

>Was soll das?<, fragte sich Sesshoumaru insgeheim. >Sie ist doch nur ein Mensch! Schwach und unbedeutend! Aber warum mache ich mir dennoch Gedanken?<

Allerdings schien er sich schon recht bald nicht mehr allzu viele Gedanken darüber machen zu wollen. Es hatte alles keine Bedeutung! Bestimmt war dies nur eine unwichtige, belanglose Phase, die wieder verging. Dennoch kam Sesshoumaru nicht drum herum, noch einen Augenblick an diese Sache zu denken, ehe er anschließend für die Nacht ruhte.
 

Schweigend saß Kanna vor Naraku, der äußerst interessiert und aufmerksam die Situation beobachtete, die sein Abkömmling ihm im Spiegel zeigte.

"Gefühle...", murmelte Naraku geheimnisvoll. "Ich war eigentlich der Meinung, diese wären stets eine Schwäche der Menschen." Doch gleichzeitig zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen ab. "Was für eine nützliche Fügung des Schicksals, jedenfalls für mich."

Damit stand er auf und wandte sich an eine Person, die am Eingang des Zimmers, hinter einem Vorhang stand. Ihre Gestalt zeichnete sich nur wie ein Schatten auf diesem ab.

"Es ist Zeit für deinen ersten Kampf", sagte Naraku. "Du weißt, was du zu tun hast."

"Hm!" Und ohne eigentlich wirklich auf die Worte seines Gegenübers eingegangen zu sein, verschwand die Person nun wieder. Dennoch wirkte Naraku ziemlich zufrieden. Er hatte sich etwas einfallen lassen, was ihm seiner Meinung nach, den sicheren Sieg bringen würde, sowohl über Inu Yasha und seine Freunde, als auch über Sesshoumaru.

"Ich bin gespannt, wie ihr damit fertig werdet", sagte Naraku und es erschien ein hinterhältiges Lächeln auf seinem Gesicht.
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

"Heute werde ich weniger Rücksicht auf dich nehmen", kündigte Sesshoumaru Kimie an.

"Danke für die Warnung...", gab sie wie beiläufig zurück.

Mittlerweile war der neue Tag angebrochen. Gleich nach dem Frühstück hatte Sesshoumaru Kimie wieder mit auf die Wiese genommen, um das Trainingsprogramm vom vorherigen Tag nun fortzusetzen. Eine gewisse Zeit lang lief auch alles so ziemlich genau so ab, wie zuvor. Kimie konnte den meiste der Angriffe nur ausweichen, wenn sie nicht riskieren wollte, in kleine Stücke zerteilt zu werden. Aber einmal, als sie sich doch überraschenderweise zu einem ziemlich gewagten Gegenangriff entschloss, nur um zu testen, wie er reagieren würde, wich Sesshoumaru diesem gekonnt aus und holte mit seinem Schwert zum Schlag aus. Diesmal schrie Kimie jedoch nicht auf, wie am Tag zuvor, dennoch erschreckte sie sich gewaltig. Sie glaubte, wieder zu spüren, wie Sesshoumarus Schwert sie erwischte. Doch als sie erneut an sich hinuntersah, war wieder nichts zu sehen. >Aber... Das kann doch nicht...!<

Sesshoumaru wartete währenddessen darauf, dass seine "Schülerin" sich wieder ihm zuwandte, doch dem war nicht so. Würde sie sich auch in einem echten Kampf so unaufmerksam und leicht ablenkbar verhalten, wäre wirklich Hopfen und Malz verloren gewesen.

Nachdem sich Kimie auch nach einer Weile nicht gerührt hatte, sondern nur schweigend vor sich hinstarrte, sprach Sesshoumaru sie an: "Bist du zu Stein erstarrt?"

Sofort hatte sie aufgehorcht. Doch anders, als gestern wollte sie jetzt genaueres wissen. Hier stimmte doch was nicht! Da war sich Kimie sicher.

"Hey! Was war das eben?", fragte das Mädchen den Youkai äußerst prüfend. "Du hast mich mit deinem Schwert genau getroffen, das habe ich gespürt. Dennoch bin ich unverletzt. Wie ist das möglich? Das Gleiche ist gestern auch schon der Fall gewesen."

Sesshoumaru ließ sich aber nicht zu einem langen Vortrag hinreißen, sondern beließ es bei einer kurzen und knappen Entgegnung, die auch keine Antwort auf die Frage von Kimie war: "Sei doch froh darüber. Andere wären deswegen ziemlich erleichtert."

Leise grummelte Kimie vor sich hin, doch gleichzeitig ging ihr diese Sache nun nicht mehr aus dem Kopf.

>Das ergibt doch gar keinen Sinn! Er hat mich genau getroffen, so wie gestern, aber ich habe keinen einzigen Kratzer abbekommen.<

Sie wusste beim besten Willen nicht, was sie davon halten sollte und verstand genauso wenig, warum Sesshoumaru ihr keine klare Antwort gab, sondern stattdessen um das Thema herum redete.
 

Diesmal war sich Kimie absolut sicher gewesen und deswegen sprach sie während einer Trainingspause und zu einem günstigen Zeitpunkt auch ihre Freunde und Kagome auf das Thema an. Rin spielte währenddessen mit Inuki und bekam daher von dem Gespräch nichts mit, ebenso wenig wie Jaken, der noch immer vor sich hinschmollte. Ah-Un graste friedlich, wie so oft.

"Sesshoumaru hat mich zweimal mit seinem Schwert erwischt, aber dennoch habe ich keinen Kratzer abbekommen", erklärte Kimie den anderen, woraufhin Miroku nachdenklich meinte: "Wenn du dir darin wirklich sicher bis, dann gibt es dafür eigentlich nur eine plausible Antwort: Sesshoumaru muss wohl Tenseiga gegen dich eingesetzt haben."

"Hm?" Kimie verstand nicht ganz, was der Mönch damit meinte, als Kagome nun weiter sprach: "Tenseiga ist das Schwert, das Sesshoumaru von seinem Vater geerbt hat. Genauso wie Tessaiga wurde auch Tenseiga aus einem Fangzahn von Inu Yashas und Sesshoumarus Vater geschmiedet."

"Mit Tenseiga kann man niemanden töten, deswegen hat Sesshoumaru auch noch sein zweites Schwert Toukijin", fügte Miroku noch hinzu.

Kimie legte sich nachdenklich eine Hand ans Kinn. >Deswegen habe ich also nichts abbekommen!?< In diesem Zusammenhang drang sich ihr aber eine weitere Frage auf: "Aber was soll man mit einem Schwert, dass niemanden töten kann? Ich meine, als Waffe gegen Angreifer ist es dann doch wohl nicht zu gebrauchen."

"Aber Tenseiga ist das Schwert des Himmels und kann daher die Seelen von Toten zurückholen, sofern die Verstorbenen dem Schwertkämpfer wichtig sind", erklärte Sango daraufhin.

Dennoch wirkte Kimie irritiert. "Aber warum hat Sesshoumaru mir das denn nicht gleich gesagt, anstatt mich so zu Tode zu erschrecken?" Sie klang etwas wütend, während sie das gesagt hatte, doch auf diese Frage hatte Inu Yasha eine ganz eigene Antwort parat.

"Er wollte dich wohl aufziehen, wie mir scheint", meinte er und in der Tat konnte er sich das bei seinem Halbbruder durchaus vorstellen. Allerdings beschäftigte Inu Yasha eine ganz andere Sache weitaus mehr. Was genau lief eigentlich bei Kimie und Sesshoumaru ab? Der Hanyou hatte das Mädchen nicht danach gefragt, was sie in der vergangenen Nacht von seinem Halbbruder gewollt haben könnte und auch gegenüber den anderen hatte er darüber kein Wort verloren. Interessieren tat es Inu Yasha aber dennoch. Bei einer günstigen Gelegenheit würde er sich wegen dieser Sache schlauer machen. Auch, weil ihm Sesshoumarus Verhalten in letzter Zeit deutliche Rätsel aufgab. Es schien dem Hanyou so, als würde sein Halbbruder versuchen, Kimie auf eine gewisse Art und Weise zu helfen, doch diese Vorstellung sprengte jegliche Form von Realität, wie Inu Yasha fand.

Nachdem sie sich die Ausführungen der anderen angehört hatte, seufzte Kimie erschöpft auf. "Typisch...", murmelte sie in sich hinein. Dabei beschloss sie aber auch, Sesshoumaru wegen dieser Sache anzusprechen.
 

"Hättest du dir etwa auch nur ansatzweise etwas Mühe gegeben, wenn ich dir vorher gesagt hätte, was es mit Tenseiga auf sich hat?" Äußerst prüfend ruhte Sesshoumarus Blick nun auf Kimie, die leicht vor sich hinschmollte. Beide standen wieder auf dieser Wiese, um das Training wieder aufzunehmen. Kimie hatte Sesshoumaru jedoch zuvor mit dem konfrontiert, was sie über Tenseiga in Erfahrung bringen konnte, doch wie so oft sprang Sesshoumaru nicht auf ihre Fragen an.

"Aber das alles sollte doch nur Training sein, oder etwa nicht?", fragte das Mädchen nun und sah den Youkai etwas verständnislos an.

"Das schon, aber beim Training wird auch immer der Ernstfall geprobt", antwortete er betont und fuhr ebenso fort: "Und ohne richtige Übung wirst du im Kampf alleine keine drei Sekunden überleben."

Kimie seufzte innerlich. >Der klingt wie ein altkluger Lehrer, der seine Schüler zum Pauken verdonnert...<

Weiter kam sie mit ihren Gedankengängen aber nicht, denn erneut drang ihr Sesshoumarus Stimme ans Ohr: "Also, machen wir da weiter, wo wir vorhin aufgehört haben!"

"Ja, ja! Geht klar!", erwiderte Kimie bereitwillig, wenngleich sie noch immer etwas eingeschnappt war, dass Sesshoumaru ihr zuvor so einen Schrecken versetzt hatte.

Eine Weile ging das Training ohne Störungen über die Bühne. Kimie konnte die Angriffe von Sesshoumaru allmählich besser parieren, doch wusste sie selbst, dass es wohl noch eine längere Zeit dauern würde, bis sie Raidon vollkommen nutzen konnte. Auch setzte Sesshoumaru weiterhin nicht seine vollen Kräfte gegen das Mädchen ein, sonst wäre es ja schon in der Anfangsphase des Trainings aus gewesen. Er schien aber genau zu wissen, wie viel er Kimie zumuten konnte, ohne dass sie irgendwelche eventuellen Folgeschäden davongetragen hätte.

Irgendwann genehmigte Sesshoumaru Kimie eine kleine Pause. Bei Menschen war so was schon mal nötig, wenn man vermeiden wollte, dass sie mit der Zeit in sich zusammenbrachen.

Kimie saß aber vielleicht gerade mal zwei Minuten im Gras, als ihr auffiel, dass Sesshoumaru plötzlich merkwürdig ernst geworden war. Zumindest verriet ihr das sein Gesichtsausdruck.

"Was ist?", fragte sie etwas irritiert, während Sesshoumarus Blick sich nun zum Himmel, der sich jetzt langsam verdunkelte, hinauf richtete.

"Wir bekommen Besuch", sagte der Youkai und seine Stimme, welche einen warnenden Unterton angenommen hatte, kündigte Kimie an, dass das nichts Gutes bedeuten konnte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (16)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cerberus
2009-11-13T21:49:59+00:00 13.11.2009 22:49
Also echt Jenny, ich liebe deine Ausdrucksweisen +.+
Teilweise sind sie recht einfach gestaltet und manchmal richtig ausgefallen ... einfach toll +.+

Dieses Kappi hat mich seht gefallen, gerade weil Sesshoumaru-sama langsam anfängt sich einzugestehen, dass es Kimie freiwillih so hilft x333
*das pairing so lieb hat*

Ich fand die Stelle ja soooooooo klasse, als er ihr die Hand hingehalten hat +.+
Einfach, so untypisch für ihn und trotzdem genial ^^

Mach weiter so ;)
LG deine Chaos_Angel
Von: abgemeldet
2007-09-02T20:31:05+00:00 02.09.2007 22:31
Die Trainungmethoden sind ja fast so toll, wie bei meinem Kampfsportlehrer.
Ohne Verluste, einfach drauf!
Da kann ich Kimie verstehen. Mir wäre schon viel früher der Kragen geplatzt.
Ich finde, dass deine FF pro Kapi immer besser wird!

Mein Respekt!
Und die Charaktere finde ich einfach nur knuffig und, na,ja, recht identisch.

Also, du kannst Stolz auf dich sein!

Greez
Von:  Haniel
2005-02-19T22:21:55+00:00 19.02.2005 23:21
ich weiß, ich weiß ich komm zu spät *gg* aber besser zu spät als nie oder??
Von:  -Sin-
2005-02-16T19:21:06+00:00 16.02.2005 20:21
ich habe deine FF vor kurzen entdeck und ich muss sagen ...WOW... einfach super .. hoffentlich geht es bald weiter :D..... ansonsten ein ganz großes lob an dich .... und mach schön weiter...LG Snakegirl
Von:  Lyndis
2005-02-16T18:15:37+00:00 16.02.2005 19:15
Hi!
Bin neu hier auf Animexx und daher nicht geübt im Kommi schreiben.
Ich muss dich loben! Du triffst Sessy wirklich perfekt. Das schafft noch lang nicht jeder. Aber jetzt mal was zum Kapi. Auch da ein großes Lob an dich. Die arme Kimie tut mir rgndwie leid. Ich hoffe sie überlbt das ganze ohne einen Arm zu verlieren. Na ja immerhin hat Sessy ja mit Tensaiga gekämpft. Bin mal gespannt wann es richtig losgeht.

Bitte schreib gaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter.*bettel* *fleh*
Von: abgemeldet
2005-02-16T14:57:32+00:00 16.02.2005 15:57
So bitte jetzt hast du 90 kommies.
ich liebbbbbbbbbbbbbe diese fanfic
Biite,bitte,bitte,bitte schreib schnell weiter
Von:  Hrafna
2005-02-15T15:21:45+00:00 15.02.2005 16:21
Nihao!^^
So,ich melde mich auch mal zu Wort,verfolge deine Geschichte nämlich schon länger,also sollte ich - fairer Weise - auch mal einen Kommentar hinterlassen...^__^
Also:
Ich finde es gut,dass du Kimie als Kagome's Cousine "eingesetzt" hast,so ist sie nicht einfach irgendwer,der aus Versehen mal durch den Brunnen ins japanische Mittelalter gelangt... =.=
Mit deinem Anfang kann ich mich zwar nicht zu hundert Prozent anfreunden,was aber nicht bedeutet,dass er schlecht ist,mir fällt im Moment leider kein Wort dafür ein *gomen*
Tjaa,Sesshoumaru ist ein schwieriger Charakter,aber du triffst ihn sehr gut,auch wenn er mir ab und zu etwas zu gesprächig wirkt, *don't know* mit den neuen Kapiteln kriegst du immer mehr Gefühl dafür!
Was ich mich frage: Wie kommt Toutousai auf den Namen "Thundragon"? Ich denke nicht,dass er in irgendeiner Weise schon einmal Kontakt mit der englischen Sprache hatte,etwas Jpanisches wäre näherliegend gewesen...
(Anm. nebenbei: Toutousai hast du richtig schön hinbekommen,gefällt mir sehr sehr gut! *-*)
Besonders angetan hat es mir vorallem Kimie's Umgangston (endlich mal jemand,der im heutigen Slang redet!) und deine Beschreibungen, wenn Jaken kurz davor ist zu kollabieren, weil *sein* Sesshoumaru-sama etwas mehr mit Kimie zu tun hat. ^___^
Rin ist so süß und knuffig wie immer *flausch* und Inuki eine schöne Abwechslung zu Kirara...
So... zum Schluss noch:
die Szenenpics sind eine gute Idee,freue mich auf neue!^^

Nyo,ich mach mich mal,
bless,
Hrafna
Von: abgemeldet
2005-02-15T10:15:41+00:00 15.02.2005 11:15
Das war ja so ein cooles kapi!!!! Sesshoumaru entwickelt ja richtige Gefühle
Mach ganz schnell weiter!!!
Deine Mondin
Von: abgemeldet
2005-02-14T19:47:49+00:00 14.02.2005 20:47
Hi^^
Also das Kap. war echt klasse. Bitte schreib bald weiter. Freu mich schon auf das nächste Kap.
Ich frage mich was Narake wohl vor hat??Und wie wird es mit Kimies und Sesshoumarus training weiter gehen??
Ivon!!
Von:  -LelouchLamperouge-
2005-02-14T16:46:43+00:00 14.02.2005 17:46
Super Kapitel!!! Schreib bidde ganz schnell weiter!!!
Das würde mich auf jedenfall freuen!*ganz lieb guck*
Bye
Franzi-chan


Zurück