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Abenteuer im Mittelalter

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute! ^^
Endlich habe ich es geschafft! Hier ist das neue Kapitel! *aufatmet*
Boah! Mann, habe ich das oft umgeschrieben... *schwitz*
Irgendwie war ich mit voll vielen Dingen überhaupt nicht zufrieden. Bin ich jetzt eigentlich auch net wirklich... *drop*
Aber so, wie es jetzt ist, gefällt es mir immerhin besser, als die vorherigen Versionen.
Naja, jetzt habe ich aber genug gejammert. Viel Spaß nun beim Lesen! ^^
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Ein neuer Feind

Inu Yasha spitzte die Ohren und richtete sein Augenmerk dann zum verdunkelten Himmel hinauf.

"Etwas nähert sich uns", sagte er ernst. "Und zwar in großer Zahl."

Gespannt schauten auch die anderen zu den dunklen Wolken hinauf, die sich innerhalb kürzester Zeit am Himmel zusammengezogen hatten. Kurz darauf tauchten zahlreiche Dämonen aus diesen auf und bewegten sich zielgenau auf die Erde zu.

"Das sind Narakus Dämonen!", erkannte Inu Yasha sofort.

Rin schaute ängstlich zum Himmel hoch, während sie Jaken nervös an dessen Kimono festhielt. Das kleine Mädchen ahnte, dass Gefahr im Verzug war. Inu Yasha drehte sich zu den beiden um.

"Hey! Kröte!", rief er Jaken zu. "Du bleibst mit der Kleinen hier und passt auf sie auf! Für euch ist das nichts!" Und noch bevor Jaken etwas darauf erwidern konnte, war Inu Yasha schon davon gesprungen, dich gefolgt von seinen Freunden. Kirara verwandelte sich in einen Feuerball gehüllt, anschließend sprang Sango auf den Rücken ihrer treuen Dämonenkatze. Auch Inuki ließ es sich nicht nehmen, die anderen zu begleiten, sehr zum Leidwesen von Myouga, der auf dem Rücken des Mischlings saß. Bevor Narakus Dämonen auf die Gruppe aufmerksam werden konnten, mussten die Freunde verhindern, dass besonders Rin in diese Sache mit hineingezogen werden konnte. Es dauerte auch nicht lange, dann waren Inu Yasha und die anderen außer Sichtweite.

Nach einem kurzen Moment wandte sich Rin verunsichert an Jaken: "Jaken-sama, was ist denn eigentlich plötzlich los?" Sie verstand nicht, weshalb sie sich alle nun so plötzlich in einer solchen Gefahr befanden.

Jaken sprach ruhig mit dem kleinen Mädchen: "Ich weiß es nicht genau. Aber wir sollten wirklich besser hier bleiben und abwarten."

Rin nickte. "Gut. Aber was ist mit Sesshoumaru-sama und den anderen?"

"Die kommen schon zurecht", erwiderte Jaken, da er sich sicher war, dass Sesshoumaru keinerlei Probleme haben dürfte, diese Dämonen zu besiegen. Zusammen mit Rin und Ah-Un wartete der Krötendämon nun ab. Was anderes konnten die drei im Moment auch nicht tun.

Die Freunde machten sich auf dem schnellsten Weg zu Sesshoumaru und Kimie. Garantiert hatten es Narakus Dämonen auch auf die beiden abgesehen. Während sie sich beeilten, noch rechtzeitig bei den beiden anzukommen, wurde der Weg jedoch plötzlich von einigen Dämonen, die nun auf die Gruppe aufmerksam wurde, versperrt.

"Verschwindet, ihr Nervensägen!", rief Inu Yasha ihnen warnend entgegen und sprang mit erhobener Klaue auf sie zu. "Sankontessou!"

Kurz darauf war von den Dämonen nicht mehr viel übrig.

"Beeilung! Wir haben keine Zeit zu verlieren!", rief Sango und stieg mit Kirara nun in den Himmel empor. In der Luft schleuderte die Dämonenjägerin ihren Bumerang noch einigen anderen Dämonen entgegen, während die anderen ihren Weg auf dem Boden fortsetzten.
 

"Wo kommen diese Viecher denn nur her?!"

Kimie schlug einem Dämon, der gerade direkt auf sie zustürmte, die Klinge von Raidon entgegen. Diesen Teil, dem Gegner das Schwert direkt entgegenzuschlagen, beherrschte sie zugegeben schon recht gut. Die eigentlich kurze Zeit des Trainings schien doch eine gewisse Wirkung hinterlassen zu haben. Sofort war der Angreifer hinüber, aber immer wenn einer ausgeschaltet war, schienen zehn neue anzurücken. In großer Zahl tauchten immer wieder Dämonen aus den dunklen Wolken am Himmel auf.

"Das nimmt ja gar kein Ende! Was wollen die, zum Teufel?!", fragte Kimie, als genau in diesem Moment Sesshoumaru den neu anrückenden Dämonen direkt entgegen sprang und die meisten von ihnen scheinbar mühelos mit einem Streich seines Schwertes Toukijin erledigte. Für einen kurzen Augenblick wichen die anderen Dämonen zurück und beäugten ihre beiden Gegner nur argwöhnisch.

"Das sind Narakus Dämonen", antwortete Sesshoumaru nun auf die von Kimie zuvor gestellte Frage. "Und sie sind hinter uns her."

"Was?! Schon wieder dieser Naraku?", seufzte Kimie erschöpft auf. "Der hat wohl auch nichts Besseres zu tun!? Kann der Typ seine Midlife Crisis nicht mal überwinden?!"

Sesshoumaru warf einen unauffälligen Blick auf das Mädchen. Er wusste zwar nicht, was sie eben mit diesem Ausdruck gemeint haben könnte, aber mit Sicherheit war dies keine positive Bemerkung gewesen. Allerdings richtete der Youkai sein Augenmerk sofort wieder auf die gegnerischen Dämonen, die sich scheinbar wieder zum Angriff bereit machten. Auch Kimie bekam das nun mit und musste leicht schlucken. Bevor die Dämonen Sesshoumaru und sie das erste Mal attackiert hatten, hatte er noch zu ihr gesagt: "Du bist zwar noch längst nicht bereit, aber jetzt wirst du dennoch deinen ersten richtigen Kampf bestreiten müssen."

Hatte Kimie zuvor in der Tat mehr als Zuschauer an der Seitenlinie gestanden, musste sie jetzt wohl kräftig mitmischen. Sie hoffte, dass sie das einigermaßen gut hinkriegen würde. Denn dass sie bereits am zweiten Tag ihr neues Schwert voll nutzen konnte, daran zweifelte sie doch etwas.

"Denk nicht zu viel darüber nach", sprach Sesshoumaru das Mädchen plötzlich an, als hätte er genau gewusst, was in ihr vorging. "Konzentriere dich besser auf den Kampf."

Kimie zögerte einen Moment, nickte dann aber leicht. "Ist gut."

Natürlich hatte Sesshoumaru ihre Zweifel gespürt. Doch so was konnte er im Moment echt nicht gebrauchen. Wenn dieses Menschenmädchen jetzt auch noch anfangen würde, zu viel darüber nachzudenken, ob sie diesen Kampf bestreiten konnte oder nicht, wäre das jetzt wirklich fehl am Platz gewesen. Allerdings, und das wusste Sesshoumaru nur zu gut, war Kimie noch längst nicht dazu in der Lage, alles aus ihrem Schwert herauszuholen. Doch das ließ sich nun nicht mehr ändern.

"Konzentriere dich einfach und achte nur auf deinen Gegner", riet der Youkai dem Mädchen zu guter Letzt. Und auch, wenn dies mehr wie eine Anweisung, und weniger wie ein gut gemeinter Rat oder eine Hilfestellung klang, wurde Kimie nun doch etwas ruhiger. Was konnte sie auch anderes tun, als einfach nur ihr bestes zu geben?

Die beiden standen Rücken an Rücken nebeneinander, eingekreist und argwöhnisch beäugt von den feindlichen Dämonen. Mit einem Mal hob Sesshoumaru kampfbereit sein Schwert in die Höhe und das machte Kimie deutlich, dass der nächste Angriff bevorstand. Tatsächlich stürmten die Dämonen nun erneut auf die beiden zu. Kimie und Sesshoumaru, der im Gegensatz zu ihr die Ruhe in Person zu sein schien, waren bereit, den Angriff abzuwehren, doch da kam etwas unerwartetes dazwischen.

"Hiraikotsu!"

Ein großer Bumerang flog nun direkt auf die Dämonen zu und machte mehrere von ihnen mit einem Mal schnell einen Kopf kürzer. Kimie wusste nur zu gut, wer den Bumerang geworfen hatte und sie hatte Recht. Denn nun sah sie Sango, die soeben ihre Waffe wieder auffing, auf Kirara am Himmel fliegen.

Kimie atmete erleichtert auf.

"Danke, Sango!", rief sie der Dämonenjägerin, die ihr zunickte, zu. Und Sango war nicht die Einzige, die sich nun in den Kampf einmischte.

"Du hast dir ganz schön viel Zeit gelassen, Inu Yasha", sagte Sesshoumaru nun an seinen Halbbruder gewandt, der soeben mit Kagome, Miroku, Shippou und auch Inuki ebenfalls auf der Wiese auftauchte. Mit einem herablassenden Blick auf den Jüngeren sprach der Youkai weiter: "Nicht, dass ich deine Hilfe brauchen würde, aber könnte es sein, dass du allmählich noch mehr nachlässt?"

"Ach, halt doch deine blöde Klappe, du Idiot!", entgegnete Inu Yasha gereizt. Er schulterte Tessaiga, welches er zuvor aus der Schwertscheide gezogen hatte, und fuhr dann mit überlegenem Unterton fort: "Als ob ich gekommen wäre, um dir zu helfen! Du hattest ja Kimie im Schlepptau, von daher muss ich wohl oder übel eingreifen."

Kimie konnte irgendwie nicht so recht glauben, was da jetzt ablief. Sie alle waren von einer Schar mord- und kampflüsterner Dämonen umgeben und diese beiden Komiker mussten sich gerade jetzt doch tatsächlich mal wieder gegenseitig das Leben schwer machen!

"Hört auf, ihr beiden!", mischte sich Myouga, der auf Inukis Rücken saß, plötzlich ein und hüpfte aufgeregt auf dem Fell des Mischlings herum. "Streiten könnt ihr euch auch später noch! Jetzt müsst ihr erstmal ein anderes Problem beseitigen!"

"Ja, ja! Schon klar!", erwiderte Inu Yasha, als wäre das alles kein Problem. "Mach dir mal nicht ins Hemd, Myouga-jijii! Ich werde diese Dämonen mit einem Streich erledigen."

"Das bleibt abzuwarten", meinte Sesshoumaru jedoch und auf seinem Gesicht zeichnete sich ein leicht amüsiertes Lächeln ab. Inu Yasha hatte diese Bemerkung zwar gehört und hätte am liebsten Tessaiga für sich sprechen lassen, besann sich dann aber eines besseren. Wenn es denn unbedingt sein musste, dann konnte er sich seinen älteren Halbbruder auch noch nach dem Kampf vorknöpfen.

"Hm! Na, ihr seid mir ja vielleicht ein Haufen!", ertönte mit einem Mal die amüsiert klingende Stimme einer Frau.

Bis auf Inu Yasha und Sesshoumaru, die den Eigentümer dieser Stimme wohl sofort ausgemacht hatten, schauten sich alle zunächst suchend um. Doch erst, als einige der feindlichen Dämonen zur Seite traten, gaben sie damit daraufhin auch den Blick auf Kagura, die mit einem triumphierenden Lächeln auf die anderen herabsah, frei.

"Ihr macht euch doch schon gegenseitig das Leben schwer und dann wollt ihr allen Ernstes gegen uns ankommen? Dann dürfte es ein Kinderspiel werden, euch alle schnell und ohne große Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen", sprach sie weiter, ihren geöffneten Fächer vor ihrem Gesicht haltend. Auf ihre letzte Bemerkung hin, war Shippou sofort auf 180.

"Sei dir da bloß nicht so sicher! Wir werden dir und vor allem Naraku schon noch zeigen, wer hier am Ende als Sieger dastehen wird, du...!" Doch als einige der Dämonen daraufhin bedrohlich fauchten, sprang Shippou erschrocken zurück und flüchtete sich eiligst auf Kagomes Schulter.

Jetzt trat Miroku einen Schritt vor, mit seiner linken Hand die Gebetsperlen, die sein Kazaana unter Verschluss hielten, umschließend.

"In einem Punkt gebe ich dir Recht, Kagura", sagte er entschlossen. "Das hier dürfte schnell und ohne große Schwierigkeiten sein Ende finden!" Damit löste er die Gebetsperlen. "Kazaana!"

"Nein, Houshi-sama! Tut das nicht!", rief ihm Sango, noch immer mit Kirara in der Luft ihre Kreise ziehend, aber urplötzlich zu, woraufhin Miroku sein Kazaana sofort wieder schloss. Gerade noch rechtzeitig, wie sich herausstellte, denn jetzt schwirrten auch noch diese Saimyousho um Kagura herum.

Miroku stand die Wut ins Gesicht geschrieben. "War ja klar, dass Naraku es sich niemals trauen würde, seine Dämonen oder seine Abkömmlinge ohne die Saimyousho in einen Kampf zu schicken!"

"Was erwartest du?", fragte Kagome und war auch sichtlich wütend, wie ihr Gesichtsausdruck verriet. "Dieser Feigling traut sich ja noch nicht einmal, sich uns selbst in den Weg zu stellen!"

Sango flog mit Kirara nun näher über dem Boden, direkt auf Kagura zu.

"Hiraikotsu!" Die Dämonenjägerin schleuderte ihren Bumerang auf die Dämonin, doch diese wirkte davon wenig beeindruckt.

"Wie töricht du doch bist!" Mit diesen Worten drehte Kagura Sango den Rücken zu und jetzt kam plötzlich Kanna hinter ihrer Schwester zum Vorschein. Wie immer hielt sie ihren Spiegel in den Händen und dieser war direkt auf Sango gerichtet.

"Oh nein!" Kagome wusste, was nun kommen würde und sie hatte recht: Sangos Bumerang prallte an Kannas Spiegel ab und flog nun direkt zu seiner Besitzerin zurück. Um noch zu reagieren, dazu war es zu spät. Kirara wurde mit voller Wucht von der Waffe getroffen und zurückgeschleudert. Sango verlor den Halt und fiel nun gemeinsam mit ihrer Dämonenkatze zu Boden. Zwar waren sie nicht mehr allzu hoch geflogen, weshalb der Fall zur Erde nicht lebensbedrohlich hätte gewesen sein können, doch kam Sango so unglücklich auf den Boden auf, dass sie mit dem Kopf aufschlug und das Bewusstsein verlor. Kirara, von Sangos Bumerang außer Gefecht gesetzt, lag einige Meter neben ihrer Herrin und verwandelte sich nun von selbst wieder zurück.

"Verdammt! Sango!" Miroku lief sofort auf das Mädchen zu, was regungslos auf dem Boden lag. Vorsichtig hob er ihren Oberkörper etwas an. "Sango, wacht auf! Bitte!", bat er sie mit flehender Stimme, doch Sango reagierte nicht. "Sango..."

Fassungslos haftete Mirokus Blick auf dem bewusstlosen Mädchen.

Mit einem Mal verschwand sein besorgter Gesichtsausdruck jedoch und mit hasserfüllten Augen wandte er sich an Kagura und Kanna.

"Dafür werdet ihr büßen!", rief er ihnen zu.

Das war das erste Mal, dass Kimie auch Kanna zu Gesicht bekam; das Nichts, dass nicht wahrgenommen werden konnte. Sie wirkte zwar wie ein unscheinbares, kleines Mädchen, doch im totalen Gegensatz zu ihrem Äußeren, verbarg sich hinter Kanna doch eine ernstzunehmende Gegnerin. Während die Freunde deutlich erschrocken über das eben Geschehene waren, so zeigte Sesshoumaru jedoch keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Gefühlsregungen. Er bedachte seine Gegner nur mit aufmerksamen und kühlen Blicken.

"So, ich finde, wir haben genug gespielt", sagte Kagura kurz darauf und ihr Lächeln konnte nichts Gutes verheißen. Sie hob ihren Fächer in die Höhe, bereit zum Angriff, doch eine scharfe Stimme ließ die junge Frau in ihrer Bewegung inne halten. "Ich übernehme ab hier!", entschied die Stimme kalt. Kagura brach den Angriff abrupt ab und wandte sich um. Sie wirkte zwar nicht wirklich begeistert, trat dann aber doch zur Seite, als ein neuer Gegner das Feld betrat. Allerdings wussten Inu Yasha und die anderen nicht so recht, was sie von diesem Neuling halten sollten.

"Äh... Sagt mal, habe ich einen Augenfehler?", fragte der Hanyou verwirrt, war anscheinend jedoch keiner weiteren Worte fähig, während er nun reichlich geplättet auf den Neuankömmling deutete.

Erst Kagome, die Inu Yasha zuvor bestätigte, dass sie genau das selbe sah wie er, sprach schließlich weiter: "Der hat Ähnlichkeit mit Sesshoumaru!"

Und tatsächlich sah dieser neue Kämpfer Sesshoumaru wirklich verdammt ähnlich. Unterschiede bestanden lediglich bei den dunklen Haaren, der Kimono hatte keine rote, sondern eine dunkle violettfarbene Musterung und die Linien im Gesicht besaßen eine bläuliche Färbung. Das ebenfalls vorhandene sichelmondförmige Zeichen auf der Stirn war tiefschwarz, seine Augen besaßen aber die selbe goldene Farbe, wie die von Sesshoumaru, waren jedoch etwas heller.

Nachdem Inu Yasha sich von seinem ersten Schock erholt hatte, machte er jedoch sofort deutlich, was er von der "doppelten Ausgabe" seines Halbbruders hielt.

"Zwei von der Sorte?", stöhnte er angenervt auf und griff sich mit einer Hand an den Kopf. "Na großartig! Ein Sesshoumaru hat mir bei weitem gereicht! Wer braucht denn bitte noch einen von der Sorte?!"

Der neue Kämpfer ließ seinen kühlen Blick prüfend über die Anwesenden schweifen, bis er mit den Augen an Sesshoumaru hängen blieb.

"Du bist also Sesshoumaru", stellte er sofort fest.

Der Youkai erwiderte nichts und zeigte auch keinerlei Anzeichen von Überraschung oder ähnlichem. Kimie, die vorsichtig hinter Sesshoumarus Rücken hervorschaute, hingegen war, wie ihre Freunde, doch sehr überrascht und auch verblüfft. Immer wieder wechselte ihr Blick von Sesshoumaru zu dem Neuankömmling und wieder zurück.

"Das ist ja voll verrückt...", murmelte sie in sich hinein, während der Blick ihres Gegenübers nun zu Inu Yasha schweifte.

"Dann bist du wohl Inu Yasha."

"Blitzmerker! Und was bist du für eine Witzfigur?", fragte Inu Yasha sofort frech zurück und erhielt auch prompt die Antwort: "Mein Name wird euch nicht viel bringen. Nur so viel sei gesagt: Ich bin ein Abkömmling von Naraku."

"Von Naraku?!", fragte Miroku, noch immer Sango festhaltend, fassungslos zurück. Auch Inu Yasha wirkte, wie Kagome, Kimie und Shippou, ebenfalls etwas überrascht. Der Hanyou hob kurz die Nase in die Luft.

"Na ja, du riechst zwar schon irgendwie nach Naraku, aber irgendetwas stört mich." Dann fuhr Inu Yasha jedoch mit herablassendem Unterton fort: "Tse! Aber Naraku wird wohl allmählich einfallslos, wenn er schon damit anfängt, Kopien von anderen zu erschaffen und diese dann als seine Abkömmlinge zu verkaufen!"

In der Tat war es allen ein Rätsel, warum Naraku einen Abkömmling von sich erschaffen hatte, der gerade Sesshoumaru ähnlich sah. Dem neuen Gegner der Freunde schien diese Bemerkung aber ziemlich kalt zu lassen.

"Naraku will euch alle nicht mehr unter den Lebenden sehen", sagte er nur drohend, was Inu Yasha aber nicht beeindruckte.

"Pah! Das ist uns nicht neu!", erwiderte er gleichgültig. "Hast du auch ein paar neue Nachrichten für uns?"

Doch anstatt dem Hanyou darauf eine Antwort zu geben, ließ Narakus neuer Abkömmling seinen Blick erneut zu Sesshoumaru schweifen. Genauso wie er, so sah auch der Youkai seinen Gegenüber kalt an.

"Mit dir werde ich beginnen", sagte Narakus Abkömmling plötzlich und ohne noch weiter darauf einzugehen, griff er auch schon an.

Kimie, noch immer hinter Sesshoumaru stehend, starrte wie versteinert nach vorn, unfähig sich zu rühren, doch wurde sie noch rechtzeitig von Sesshoumaru zur Seite gestoßen. Zwar landete sie relativ unsanft im Gras, während der Youkai mit einem geschickten Sprung dem Angriff auswich, doch zumindest war sie noch heil, was wohl nicht mehr der Fall gewesen wäre, hätte der Feind sie voll erwischt. Das ließ zumindest der laute Knall vermuten, der nun zu hören war. Nachdem sich der Lärm gelegt hatte, drehte Kimie sich um und erschrak.

"Oh, Shit...", fluchte sie, noch immer auf dem Boden liegend, leise als sie jetzt den reichlich demolierten Erdboden entdeckte. In diesem Moment erfasste Narakus Abkömmling das Mädchen mit einem eiskalten Blick, dass sie schlucken musste. Wollte er sie jetzt etwa angreifen?

"Ich dachte, du wolltest gegen mich kämpfen", ertönte daraufhin die Stimme von Sesshoumaru, der sich an Narakus Abkömmling wandte. Dieser drehte sich auch sogleich um und entdeckte seinen Gegner wenige Meter hinter sich stehend. Sesshoumaru sprach kühl und unbeeindruckt weiter: "Es sei denn natürlich, dich hat der Mut verlassen." Und mit einem herablassenden Blick bedachte er seinen Gegenüber, der sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen ließ. Er lächelte nur kalt.

Kimie stand nun langsam wieder auf und schaute verunsichert von einem Kämpfer zum anderen. Bevor es aber zum Kampf selbst kam, wandte sich Sesshoumaru noch einmal an das Mädchen, ohne es aber anzusehen.

"Mach, dass du wegkommst!", wies er Kimie im üblichen Ton an. "Hier gibt es für dich nichts mehr zu tun." Und damit hatte er wohl Recht. In der Tat konnte sie in dieser Sache wohl nicht mehr viel ausrichten. Also kam sie der Anweisung von Sesshoumaru nach und lief zu Kagome und den anderen, wenngleich sie sich noch ab und zu zu den beiden Kontrahenten umdrehte.

Sesshoumaru, der sein Schwert erstmal wieder eingesteckt hatte, wartete noch einen Moment und hob dann langsam seine rechte Hand.

"Mach dein Testament!", sagte er eiskalt und griff seinen Gegner dann mit seiner Lichtpeitsche an. Doch Narakus Abkömmling wich dem Angriff flink aus, sprang in die Luft und attackierte Sesshoumaru dann seinerseits mit dem selben Angriff. Eine blau schimmernde Peitsche verfehlte den Youkai knapp.

"Interessant", sagte Sesshoumaru ruhig. "Du beherrschst meine Technik. Sonst noch was?"

Doch sein Gegenüber lächelte nur hinterhältig. "Lass dich doch einfach überraschen.", erwiderte er mysteriös.

Kimie, Kagome, Inu Yasha und die anderen hatten diesen kurzen Schlagabtausch äußerst überrascht mitverfolgt. Allerdings mussten sie sich nun auch wieder um sich selbst kümmern, denn nach wie vor waren sie von Narakus Dämonen umzingelt. Inu Yasha hielt Tessaiga kampfbereit vor seinen Körper.

"Euch mach ich alle!", drohte er ihnen entschlossen. "Macht euch bereit!" Der Hanyou sprang einer Schar Dämonen direkt entgegen und zerschlug sie mühelos mit Tessaiga entzwei.

"Nicht schlecht, Inu Yasha", ertönte mit einem Mal eine weitere Stimme. "Aber das wird euch allen im Endeffekt auch nichts nützen."

Sofort hatte Inu Yasha in seiner Bewegung inne gehalten und genau wie die anderen schaute er nun geradewegs zu Kagura und Kanna neben denen nun ein weiterer alter Bekannter stand.

"Naraku!", sprach Miroku den Namen des Erzfeindes aus.

Kimie hatte sofort aufgehorcht. "Naraku?" Sie schaute verunsichert von ihren Freunden wieder auf den Unbekannten zurück. "Das ist also dieser Naraku?"

Irgendwie hatte sie sich ihn anders vorgestellt. Auf sie wirkte er eigentlich wie ein normaler Mensch, wenn man von den roten Augen absah. Unheimlich war er ihr aber dennoch irgendwie.

"So ist es", bestätigte Naraku das Mädchen. "Ich bin Naraku. Und du bist Kimie, wenn ich mich nicht irre."

"Hey! Woher weißt du meinen Namen?", fragte Kimie, nun etwas mutiger, zurück. Naraku ließ sich jedoch nicht zu langen Erklärungen hinreißen.

"Ich weiß vieles", antwortete er knapp und sah das Mädchen überlegen an.

Kimie verschränkte genervt die Arme vor der Brust und erwiderte sarkastisch: "Wie schön für dich! Dann geh doch in eine Quizshow!"

Zwar wusste außer Kagome und Kimie selbst keiner der Anwesenden was eine Quizshow eigentlich war, aber das schien auch völlig irrelevant zu sein, zumindest für Naraku.

"Deine vorlauten Sprüche werden dir schon noch vergehen. Euch allen dürfte noch so einiges vergehen, wenn ihr erst seht, was ich als nächstes für euch vorbereitet habe", meinte er bedrohlich und deutete mit einem Blick auf seinen neuen Abkömmling, der Sesshoumaru gegenüberstand.

"Wie ich sehe, habt ihr meinen neuesten Abkömmling bereits kennen gelernt", sprach Naraku weiter. Anschließend richtete sich sein Augenmerk herausfordernd auf Sesshoumaru selbst.

"Was soll das alles, Naraku?", fragte der Youkai kalt und sah seinen Gegenüber ebenso an. "Willst du mich beleidigen?"

"Nicht doch, Sesshoumaru!", erwiderte Naraku gelassen, als wäre das alles nur ein Spiel. "So solltest du das nicht sehen. Immerhin habe ich meinen neuesten Abkömmling unter anderem aus einem Teil von dir erschaffen." Ein überlegener Blick traf den Youkai. "Du erinnerst dich doch noch an deinen linken Arm?", fragte Naraku geheimnisvoll und sofort wurden alle anderen hellhörig.

"Wie bitte?!", fragte Kagome ungläubig und Inu Yasha sprach weiter: "Soll das etwa heißen, dass...?"

"So ist es!", sagte Naraku sofort, da er genau wusste, was den anderen soeben im Kopf herumspukte. Erneut wandte er sich an Sesshoumaru: "Meinen neuesten Abkömmling habe ich aus deinem linken Arm erschaffen, Sesshoumaru-sama. Selbstverständlich habe ich aber noch einen Teil von mir mit eingebracht." Und tatsächlich fiel den anderen nun auf, dass die Linienzeichnung, die sich wie bei Sesshoumaru jeweils auf der rechten und auf der linken Hand befand, bei Narakus Abkömmling auf der linken Hand rot, auf der rechten jedoch blau war. Er besaß also wirklich Sesshoumarus linken Arm.

Kimie brauchte einen Moment, um diese neuen Informationen erstmal zu verdauen. Hatte sie schon vor einer Weile von Sesshoumaru selbst erfahren, dass ihm Inu Yasha einst den linken Arm abgetrennt hatte, so hatte sie jetzt auch noch soeben gehört, dass eben jener Arm nun ein Teil von Narakus neuem Abkömmling war.

Sesshoumaru wirkte im Gegensatz zu den anderen weniger irritiert, als viel mehr verärgert. Zwar zeigte er dies nicht, doch meinte Kimie einen gewissen Ausdruck in seinen Augen zu sehen, als sie ihn sich kurz anschaute.

"Du wagst es allen Ernstes einen Teil von mir dazu zu verwenden, eine drittklassige Kopie von mir zu erschaffen, Naraku?", fragte Sesshoumaru mit eiskalter Stimme, die einem das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen können.

Allerdings wirkte Naraku alles andere als eingeschüchtert. "Keineswegs! Keine Kopie, vielmehr einen ebenbürtigen Gegner. Ich möchte zu bedenken geben, dass alle deine Fähigkeiten auch in ihm vorhanden sind, zusätzlich zu den Kräften, die ich ihm noch auf den Weg gegeben habe." Naraku hatte so überheblich gesprochen, dass einem allein schon vom Zuhören alles hätte vergehen können.

"Dann ist dieser Abkömmling also genauso stark wie Sesshoumaru?", fragte Shippou ungläubig und starrte genauso fragend zu Naraku, wie Inu Yasha, Kagome und Miroku. Kimie hingegen wirkte auf die letzte Äußerung Narakus vielmehr ein wenig angefressen.

"Ach! Das ist doch nur eine billige Kopie vom Original!", rief sie überzeugt aus. In der Tat glaubte sie nicht, dass dieser Abklatsch von Sesshoumaru, diesen tatsächlich auch nur ansatzweise das Wasser reichen konnte. Naraku schien das jedoch ganz anders zu sehen.

"Ich bin gespannt zu erfahren, wer denn nun besser ist", meinte er gespielt nachdenklich. "Das Original oder die 'billige Kopie', wie du meinen neuesten Abkömmling nennst. Aber vielleicht stelle ich ihn euch noch vor, bevor er ernst macht. Sein Name ist..."

"Kuromaru", beendete Narakus Abkömmling den Satz und hatte nun auch seinen Namen preisgegeben. Mit einem überlegenen Blick schaute Naraku wieder zu Sesshoumaru. "Los, Sesshoumaru! Wenn du keine Furcht hast, dann kämpfe gegen ihn!", forderte er den Youkai auf. Sesshoumaru antwortete nicht sofort, zunächst schaute er wieder zu Kuromaru zurück. Aber allein schon die Aussage, er könnte sich eventuell fürchten, war schon äußerst gewagt gewesen.

"Wenn das nicht so primitiv wäre, würde ich jetzt anfangen zu lachen", sagte Sesshoumaru, etwa vier Meter vor seinem "Ebenbild" stehend, schließlich. Dann wandte er sich im üblichen Ton an Naraku: "Naraku, du wirst wirklich einfallslos. Was bezweckst du damit, wenn du einen minderwertigen Doppelgänger von mir in den Kampf schickst?"

Die Antwort kam nicht sofort.

"Nun, ich verspreche mir den sicheren Sieg davon", antwortete Naraku schließlich mit einem triumphierenden und siegessicheren Lächeln im Gesicht.

Allein schon dieser Anblick und die Art, wie er geredet hatte, ließ in Kimie die Wut aufsteigen. Sie trat nun einen Schritt vor und rief dann Sesshoumaru zu: "Brate diesem billigen Abklatsch kräftig eine über! Mach ihn fertig, Sesshoumaru!"

Der Kampf hatte zwar noch gar nicht angefangen, doch das kümmerte Kimie wenig. Sie machte ihren Standpunkt klar und zog damit jedoch sämtliche Blicke auf sich. Etwas irritiert schaute sie Kagome und Inu Yasha, die neben ihr standen an. "Was denn?", fragte Kimie verständnislos. "Darf ich ihn nicht anfeuern?"

"So was brauche ich nicht", erwiderte Sesshoumaru kühl und wandte sich Kuromaru zu. Kimie warf Sesshoumaru einen müden Blick zu.

"Reizend, wie eh und je...", murmelte sie in sich hinein.

Sesshoumaru sprach seinen Gegner überlegen an: "Nun gut, dann versuch doch, mich zu besiegen. Du wirst scheitern, das kann ich dir jetzt schon sagen."

Kuromaru wirkte jedoch wenig beeindruckt. "Das werden wir dann sehen."

Und schon griff er Sesshoumaru erneut an, doch konnte man die einzelnen Attacken der beiden kaum verfolgen. Sowohl Sesshoumaru, als auch Kuromaru bewegten sich mit ungeheurer Schnelligkeit über das Gelände, dass man ihnen schon mit den Augen kaum folgen konnte. Doch konnten Inu Yasha und seine Freunde sich nicht länger um Sesshoumarus Kampf kümmern, denn erneut mussten sie nun gegen Narakus Dämonen kämpfen, die natürlich noch immer da waren. Miroku beschützte die bewusstlose Sango und die verletzte Kirara so gut es ging und schlug die Angreifer mit seinem Priesterstab zurück. Kagome schoss immer wieder Pfeile in den Himmel, um herannahende Dämonen auszuschalten. Inu Yasha ließ Tessaiga für sich sprechen und auch Kimie setzte im Kampf Raidon ein. Myouga saß hingegen weiterhin auf Inukis Rücken. Der Mischling und der Flohgeist beobachteten das Geschehen aus sicherer Entfernung, wenngleich Inuki sehr unruhig wirkte. Er wollte sich an dem Kampf beteiligen und das schien Myouga genau zu ahnen.

"Mach lieber nichts dummes, Inuki!", warnte der Flohgeist den Hund eindringlich. "Gegen diese Dämonen kommst du nicht an. Lass uns lieber abwarten." Und als ob er ihn genau verstanden hätte, mischte sich Inuki auch tatsächlich nicht in den Kampf ein. Beobachten tat er ihn aber dennoch sehr aufmerksam.
 

"Nimm das!"

Kimie schlug mit Raidon soeben einen Dämon nieder und drehte sich dann suchend um. Sofort entdeckte sie Sesshoumaru, der weiterhin gegen Kuromaru kämpfte. An Schnelligkeit und Kraft schienen beide ebenbürtig zu sein. Im Moment konnte man keinen eindeutigen Sieger bestimmen oder erkennen, wer dem anderen überlegen war. Und auch, wenn man hätte meinen können, dass Sesshoumaru aufgrund seines fehlendes Armes in diesem Fall ein wenig benachteiligt wäre, so schien das doch nicht der Fall zu sein.

"Dieser Kampf ist ausgeglichen! Sie sind beide gleich stark!", rief Miroku, nachdem er erneut einen Angriff von den feindlichen Dämonen abgewehrt hatte. "Ich vermute, das liegt daran, dass Narakus neuer Abkömmling auch aus einem Teil von Sesshoumaru geschaffen wurde. Jede Bewegung und Attacke stimmt mit der von Sesshoumaru überein. Allerdings könnte es dennoch Probleme geben."

"Und was bedeutet das jetzt genau?", fragte Inu Yasha, mächtig genervt von den ganzen Dämonen, zurück.

Miroku stoppte einen Angriff von Narakus Dämonen mit seinen Bannzetteln, ehe er sie anschließend mit seinem Priesterstab endgültig ausschaltete. Dann sprach der Mönch weiter: "Es könnte sein, dass Kuromaru auch über Fähigkeiten verfügt, die Sesshoumaru selbst nicht besitzt. Das wäre aber auch kein Wunder, immerhin ist er ein Abkömmling von Naraku und könnte daher auch noch über andere Kräfte verfügen. Wenn das der Fall ist, dann könnte das die Sache für Sesshoumaru erschweren."

"Mönch, du redest zu viel!", kam es plötzlich im üblichen Ton von Sesshoumaru zurück. Er hatte die Worte von Miroku genau gehört, doch würde er doch nicht gegen eine solch billige Kopie von sich selbst verlieren! Mal abgesehen davon war der Kampf noch längst nicht vorbei, geschweige denn, schon entschieden.

Für einen kurzen Moment hielt Kuromaru im Kampf jedoch plötzlich inne. Sesshoumaru bedachte ihn mit einem herablassenden Blick.

"Schon am Ende?", fragte er kalt, doch sein Gegner ging nicht auf diese ohnehin nicht ernst gemeinte Frage ein.

"Ich möchte nur etwas mehr Abwechslung in den Kampf bringen", erwiderte Kuromaru und legte seine rechte Hand um den Griff seines Schwertes, welches er am Gürtel seiner Rüstung trug. Er zog es aus der Schwertscheide und die nachtschwarze Klinge blitzte bedrohlich auf. Sesshoumaru wirkte jedoch wenig beeindruckt.

"Das wird dir auch nicht helfen", meinte er kalt und zog nun seinerseits erneut sein Schwert Toukijin. Wenn Kuromaru auf diese Weise weiterkämpfen wollte, konnte Sesshoumaru das auch recht sein. Ihm war es egal, wie er seinen Gegner besiegen würde. Kurz darauf wurde der Kampf mit den Schwertern fortgesetzt. Die Klingen trafen laut aufeinander, woraufhin Blitze und Funken aus ihnen entwichen.

Während die anderen Dämonen sich um Inu Yasha und seine Freunde kümmerten, richtete Kagura nun ihr Augenmerk auf Kagome. Das Mädchen war momentan ungeschützt und ohne jegliche Deckung. Völlig damit beschäftigt mit ihren Pfeilen gegen die feindlichen Dämonen zu kämpfen, achtete Kagome dem Anschein nach gar nicht auf das, was um sie herum geschah. Das wollte Kagura sich zu Nutze machen und fackelte auch nicht lange herum. Sie sonderte sich etwas von Naraku und Kanna ab und hob angriffsbereit ihren Fächer in die Höhe, doch genau in dem Moment fiel Inu Yashas Blick auf die Dämonin.

"Fuujin no Mai!" Kagura startete ihren Angriff gegen Kagome, sehr zum Entsetzen von Inu Yasha. Er ließ die Dämonen Dämonen sein und eilte zu ihr.

"Kagome!!"

Auf seinen Ruf hin drehte Kagome sich um und sah die Klingen von Kaguras Angriff geradewegs auf sich zufliegen. Bevor sie aber getroffen werden konnte, wurde sie noch rechtzeitig von Inu Yasha gepackt und zur Seite gestoßen.

"Kagura! Du Miststück!", schimpfte der Hanyou wütend, ehe er sich an Kagome wandte. "Bist du verletzt, Kagome? Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Kagome nickte, wenngleich der Schock ihr noch etwas in den Gliedern saß. Inu Yasha atmete erleichtert auf, richtete sein Augenmerk aber sofort wieder auf Kagura. Tessaiga kampfbereit emporgehoben, machte er sich nun für den entscheidenden Angriff bereit. "Dafür wirst du büßen, Kagura! Kaze no Kizu!!" Mit aller Kraft ließ er die Klinge seines Schwertes niedersausen, doch hätte er diesen Angriff lieber nicht starten sollen. Er hatte in diesem Moment nämlich überhaupt nicht an Kanna gedacht. Diese tauchte nun plötzlich wieder neben Kagura auf. So kam es, wie es kommen musste: Der Angriff prallte an Kannas Spiegel ab und wurde auf Inu Yasha selbst zurückgeworfen. Von der vollen Wucht seines eigenen Angriff getroffen, wurde der Hanyou mehrere Meter weit weggeschleudert und blieb anschließend schwer verletzt auf dem Boden liegen.

Kagome war entsetzt. "Oh nein! Inu Yasha!!"

Sofort lief sie auf ihn zu und kniete sich neben ihn auf dem Boden. Inu Yasha lebte und war auch noch bei Bewusstsein, er war momentan aber nicht dazu in der Lage zu sprechen.

Kimie war geschockt. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles so dermaßen aus dem Ruder laufen könnte. Gerade einen weiteren Dämon abwehrend, schaute sie dann erneut zu Sesshoumaru. Dieser kämpfte nach wie vor gegen Kuromaru. Dieser hielt aber erneut mit einem Mal mitten im Kampf inne. Ein scheinheiliges Lächeln kam auf seine Lippen.

"Schau mich mal genau an, Sesshoumaru", forderte er seinen Gegner ruhig auf. Sesshoumaru glaubte, Kuromaru wollte ihn für dumm verkaufen.

"Was soll das?!", fragte er kalt und schaute dabei unbewusst in die Augen seines Gegenübers, wie es normalerweise üblich war. Doch anscheinend war dies in diesem Moment genau das, was Kuromaru von ihm wollte. Dieser lächelte nun triumphierend und hob sein Schwert angriffsbereit in die Höhe. Sesshoumaru wollte dem bevorstehenden Angriff kontern, doch als er versuchte, ebenfalls sein Schwert hochzuheben, gelang ihm das nicht. Überhaupt gehorchte ihm sein Körper urplötzlich überhaupt nicht mehr. Er konnte sich auch nicht von der Stelle bewegen. Es war, als wäre er erstarrt, wobei sein Blick noch immer starr in die Augen seines Gegenübers gerichtet war.

Kimie hatte alles mitverfolgt, konnte nun aber nur noch tatenlos mit ansehen, wie Kuromaru Sesshoumaru nun mit erhobener Klinge angriff.

"Sesshoumaru!!"

Plötzlich spürte Sesshoumaru einen stechenden Schmerz in der Seite. Kuromaru hatte ihm sein Schwert durch den Körper gerammt. Es hatte die Rüstung des Youkai mühelos durchstoßen und nach und nach lief sein Blut die blanke Klinge entlang. Kurz darauf zog Kuromaru die Klinge wieder aus dem Körper seines Gegners heraus und stieß diesen dann grob von sich.

"So ein lähmender Blick hat große Vorteile, findest du nicht auch?", fragte er den auf dem Boden liegenden Sesshoumaru mit einem hinterhältigen Lächeln.

Sesshoumaru, jetzt wieder bewegungsfähig, richtete sich langsam auf. Kuromarus Angriff hatte ihn schwer getroffen, auch wenn er versuchte, sich möglichst nichts anmerken zu lassen. Mit hasserfülltem Blick sah er seinen Gegner an, mit seiner rechten Hand die blutenden Wunde haltend. Aber etwas war eigenartig. Eigentlich hätte diese Verletzung Sesshoumaru nicht gleich so fertigmachen können, aber irgendwie war sein Körper immer noch irgendwie wie gelähmt.

Kuromaru bedachte Sesshoumaru mit einem überlegenen Blick. "Ach ja! Ich hatte vergessen, die giftige Klinge meines Schwertes zu erwähnen. Ebenfalls sehr nützlich, wenn du verstehst. An dem Gift wirst du zwar nicht sterben, aber es schränkt dich auch weiterhin in deinen Bewegungen ein."

"Du elender Feigling! Das ist unfair!!", schrie Kimie, die alles mit angesehen hatte, Kuromaru wütend entgegen. Narakus Blick richtete sich nun auf das Mädchen.

"Wieso denn?", fragte er verständnislos zurück, wenngleich er sie aber nur reizen wollte. "Es ist ein ganz normaler Zweikampf. Nur scheint Kuromaru aber doch weitaus stärker zu sein, als Sesshoumaru."

Normaler Zweikampf… Darüber konnte Kimie wohl wirklich nur lachen, wenn die Situation eine andere gewesen wäre. Ehe sie aber etwas auf die Aussage von Naraku, der die ganze Zeit alles nur beobachtete, erwidern konnte, wurde sie darauf aufmerksam, wie Kuromaru mit der linken Hand Sesshoumaru jetzt am Hals packte und ihn wieder auf den Boden drückte. Anschließend hob er die rechte Hand angriffsbereit in die Höhe.

"Der Lord der westlichen Länder wird besiegt von einer 'billigen Kopie' von sich selbst", sagte Kuromaru sarkastisch und mit einem triumphierenden Blick auf seinen Gegner.

"Du verdammte Mistkerl!", erwiderte Sesshoumaru kalt und seine Augen schauten Kuromaru hasserfüllt an. Dieser aber ignorierte diese Bemerkung gleichgültig.

"Und jetzt werde ich dich töten, Sesshoumaru!", kündigte er ihm an. "Wie bedauerlich für dich, dass du gerade so aus dem Leben scheiden musst."
 

Jetzt hielt Kimie nichts mehr und geradewegs lief sie auf die beiden Kontrahenten zu. "Sesshoumaru!"

Sie ahnte jedoch, dass sie niemals rechtzeitig vor Ort sein würde, also wusste sie im Moment nichts besseres, als in einem letzten verzweifelten Anlauf eine ziemlich gewagte Aktion zu starten.

"Lass die Finger von ihm, du Mistkerl!", schrie sie Kuromaru entgegen, holte aus und schleuderte mit aller Kraft Raidon direkt auf Kuromaru zu. Dieser hob den Blick, sah das Schwert auf sich zufliegen, ließ daraufhin von Sesshoumaru ab und sprang zur Seite. Das Schwert bohrte sich kurz darauf etwa einen Meter vor Sesshoumaru zwischen ihn und Kuromaru in den Boden.

Narakus Abkömmling wirkte wenig beeindruckt. "Was sollte diese sinnlose Aktion? Reine Zeit- und Energieverschwendung."

Er wollte sich erneut Sesshoumaru nähern, doch als er für einen kurzen Moment direkt vor dem Schwert stand, blitzte dieses plötzlich auf und verpasste ihm einen Energiestoß, der ihn zwar nicht umhaute, aber dennoch auf Distanz hielt. Ein helles Licht stieg nun empor und anschließend baute sich von Raidon ausgehend eine Art Barriere zwischen den beiden Kontrahenten auf.

"Ein Bannkreis", erkannte Naraku schnell. "Sehr interessant."

"Ah! Kimie hat eine von Raidons geheimen Fähigkeiten entdeckt!", rief Myouga den anderen begeistert zu. Kagome horchte auf und wandte sich zu dem Flohgeist, der noch immer auf Inukis Rücken saß, um.

"Was ist das?", fragte sie ihn, woraufhin Myouga sogleich antwortete: "Das ist ein Bannkreis. Er verhindert, dass ein Feind einen bestimmten Bereich, um den das Schwert diesen Kreis gezogen hat, betreten kann. Jetzt kann Kuromaru nicht mehr an Sesshoumaru herankommen!"

Sesshoumaru hatte dies zugegeben reichlich überrascht mitverfolgt. Der hell leuchtende Bannkreis, welchen das Schwert errichtet hatte, hielt seinen Gegner weiterhin von ihm fern und verhinderte somit einen neuen Angriff. Doch auch, wenn Kuromaru den Bannkreis nicht betreten konnte, so konnte Kimie ihn jedoch betreten, wie sich herausstellte, als sie plötzlich neben Sesshoumaru stand und ihn aufgeregt fragte: "Ist alles in Ordnung?"

Naraku beobachtete das Geschehen auch weiterhin aufmerksam, wenngleich er sich nach wie vor nicht einmischte. >Sieh an! Sie will sich also einmischen.< Sein Blick ruhte auf Kimie, die sich nun neben Sesshoumaru auf den Boden kniete.

"Sesshoumaru? Bist du okay?", fragte sie erneut, nachdem sie zuvor keine Antwort erhalten hatte. Sesshoumaru entledigte sich sofort des überraschten Ausdrucks in seinem Gesicht und blickte das Mädchen dann ernst und auch irgendwie wütend an.

"Dummkopf! Was willst du hier?! Mach, dass du wegkommst!", fuhr er Kimie urplötzlich an, dass sie im ersten Moment gar nicht wusste, wie sie darauf reagieren sollte.

"Hey! Sag mal, bist du immer so freundlich, wenn man dir hilft oder versucht, dir zu helfen?", fragte Kimie nachdem sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte mit einem Anflug von Ärger. Warum Sesshoumaru sich jetzt auf einmal so aufregte, verstand sie beim besten Willen nicht.

Sesshoumaru hingegen behielt seinen scharfen Unterton, während er mit einem finsteren Blick erwiderte: "Ich habe nicht nach deiner Hilfe verlangt! Verschwinde!"

Naraku beobachtete das Geschehen äußerst aufmerksam.

"Sesshoumaru, du sorgst dich doch nicht etwa um die Kleine, oder doch?", fragte er den Youkai prüfend. Sesshoumaru warf ihm daraufhin einen finsteren Blick zu.

"Nicht, dass es dich was angehen würde, Naraku, aber sie ist mir völlig egal!", erwiderte er eiskalt. "Sie steht mir nur im Weg!"

Sofort hatte Kimie aufgehorcht.

"Ach! Ich stehe dir also im Weg!?", wiederholte sie, während sie nun aufsprang und jetzt erst recht fertig war mit der Welt. Frustriert hob sie die Hände hoch und wandte sich dann von Sesshoumaru ab. "Fein! Dann lass dich doch von Kuromaru vermöbeln! Mir doch egal, wenn du ins Gras beißt!"

In diesem Moment verblasste plötzlich das Licht, welches von Raidons Bannkreis ausging, und dieser wurde nun auch stetig schwächer. Es dauerte auch nicht lange, dann war er ganz verschwunden.

"Oh nein! Der Bannkreis hat sich aufgelöst!", rief Myouga völlig entsetzt und griff sich an den Kopf. Kagome verstand nicht, was das zu bedeuten hatte.

"Aber warum?", fragte sie irritiert und auch Shippou schien mit den Nerven nun endgültig am Ende zu sein.

"Was sollen wir machen?!", fragte er panisch. "Wir können doch jetzt nicht so einfach von Naraku besiegt werden! Das ist nicht fair! Nachdem wir seinen Fängen schon so oft entkommen sind und uns ihm immer wieder in den Weg gestellt haben!"

Indes ahnte Sesshoumaru, dass Kuromaru nun wieder angreifen würde, nachdem sich der Bannkreis von Raidon wieder aufgelöst hatte. Allerdings schien Kimie das eben nicht wirklich mitbekommen zu haben.

"Verschwinde endlich wieder!", wies Sesshoumaru sie daher an, doch Kimie war noch zu sehr damit beschäftigt, ihrem Frust freien Lauf zu lassen. Auf seinen letzten Satz erwiderte sie daher reichlich sauer: "Hör endlich auf, mich anzuschreien! Was hast du eigentlich für ein Problem?!"

Kuromaru kümmerte sich nicht um das Wortgefecht der beiden. Er machte sich für den nächsten Angriff bereit. "Dann fahrt ihr beide eben zusammen zur Hölle! Ihr habt es nicht anders gewollt!"

"Kimie! Pass auf!!", schrie Kagome entsetzt, als Narakus Abkömmling nun wieder angriff.

Kimie sah in diesem Moment aber nur noch, wie Kuromaru genau auf sie und Sesshoumaru zustürmte, aber um noch zu reagieren, war es wohl schon zu spät. Sie hatte schon mit ihrem Leben abgeschlossen, als sie jedoch im letzten Moment gepackt und zur Seite geworfen wurde. Der Angriff von Kuromaru schlug fehl. Kimie hatte vor Schreck die Augen zugekniffen. Aber als sie sie wieder öffnete, war sie doch reichlich überrascht. "Sesshoumaru?!"

Völlig perplex schaute Kimie zu Sesshoumaru hoch. Er hatte sie noch rechtzeitig gepackt und war mit ihr zur Seite gesprungen. Er kniete auf dem Boden, sie unter seinem Arm tragend und sagte im üblichen Ton: "Dummes Mädchen! Du hättest dich nicht einmischen dürfen. Für dich wäre das besser gewesen." Dann ließ er sie wieder los. Kimie war so überrascht, dass sie im Moment nichts darauf erwidern oder reagieren konnte.

Doch Naraku hatte so was schon vermutet. >Genau, wie ich es vermutet habe<, dachte er triumphierend.
 

Miroku hatte genug. Er wollte sich diesen unfairen Kampf nicht mehr mit ansehen. Deshalb und auch für die anderen fasste er nun einen für sich selbst verhängnisvollen Entschluss. Miroku riss sich die Gebetsperlen von der rechten Hand und richtete diese anschließend direkt auf Narakus Dämonen. "Kazaana!"

Sofort wurden sämtliche Gegner in das Kazaana gezogen. Mirokus Freunde sahen dem Handeln ihres Kameraden erschrocken zu. Shippou versuchte, den Mönch von seinem Vorhaben abzubringen.

"Nein, Miroku!! Da sind doch noch diese Saimyousho! Das ist zu gefährlich für dich!", rief der Kitsune mit flehender Stimme, doch allen Warnungen zum Trotze setzte Miroku weiterhin sein Kazaana ein und sog somit alle feindlichen Dämonen in dieses hinein, aber natürlich auch die Saimyousho. Schon kurz darauf spürte er einen stechenden Schmerz in seiner rechten Hand, der sich langsam seinen Arm hinaufzog. Miroku hatte das Gesicht schmerzverzerrt, brach seinen Angriff aber so lange nicht ab, bis sämtliche umherstehenden Dämonen aufgesogen waren. Doch gegen Naraku und dessen Abkömmlinge konnte er den Angriff nicht anwenden, denn sonst wären auch seine Freunde in Gefahr geraten. So schloss Miroku sein Kazaana wieder und sank geschwächt und schwer angeschlagen auf die Knie. Zitternd hielt er seine rechte Hand fest.

Shippou lief nun eiligst auf den Mönch zu und sah ihn äußerst besorgt an.

"Miroku! Ist alles in Ordnung?", fragte der kleine Kitsune ängstlich, woraufhin Miroku leicht nickte und zu lächeln versuchte.

"Ja... es geht schon..." Doch man konnte ihm deutlich ansehen, dass es ihm wirklich sehr schlecht ging. Sein Atem ging schwer und er brauchte dringend ärztliche Versorgung.

"Keiner von euch kann noch kämpfen", sagte Naraku nun mit einem triumphierenden Blick auf das Schlachtfeld. Und damit hatte er anscheinend wohl oder übel Recht. Inu Yasha, Sango, Miroku und Kirara waren momentan nicht mehr in der Lage zu kämpfen. Allein Sesshoumaru schien noch einigermaßen auf dem Damm zu sein, doch angeschlagen war er dennoch. Genauso überlegen, wie er begonnen hatte, sprach Naraku nun weiter: "Und diejenigen von euch, die noch kämpfen könnten, sind keine ernst zu nehmenden Gegner." Damit richtete er sein Augenmerk auf Shippou, Kagome und Kimie. Diese drei konnten ihm wohl wirklich nicht viel gegen ihn aufbieten und das wusste Naraku. "Findet euch besser damit ab. Jetzt ist es endgültig vorbei mit euch!"

Kagome, noch immer neben dem verletzten Inu Yasha kniend, ballte wütend die Hand zur Faust und mit einem hasserfüllten Blick auf Naraku holte sie nun einen ihrer Pfeile aus ihrem Köcher.

"Du widerlicher Mistkerl!", schimpfte sie. "Du ekelst mich an!" Damit spannte sie den Pfeil auf ihren Bogen und zielte genau auf Naraku. Als Kagome den Pfeil jedoch abschoss, war sie von vornherein zum Scheitern verurteilt. In ein helles Licht eingetaucht flog das Geschoss jetzt nämlich zielgenau auf Kannas Spiegel zu. Kanna, die urplötzlich neben Naraku aufgetaucht war fing den Angriff ab. Zwar wurde der Pfeil nicht zurückgeschleudert, sondern vom Spiegel verschlungen, doch allein, dass die Attacke fehlschlug, war für Naraku Entschädigung genug.

"Ein Pfeil, der eine Seele hat", murmelte er nachdenklich, doch gleich darauf erschien ein fadenscheiniges Lächeln auf seinem Gesicht. "Aber trotz dieser Besonderheit wirst du auch weiterhin kläglich scheitern, Kagome."

Kuromaru kümmerte sich hingegen wenig um diesen kleinen Zwischenfall. Er wandte sich nun erneut Sesshoumaru und Kimie zu.

"Habt ihr noch ein paar letzte Worte, bevor ich euch in die Hölle schicke?", fragte er die beiden herablassend. Kimie, weiterhin auf dem Boden hockend, wusste nicht, was man jetzt am besten tun konnte. Sesshoumaru hingegen stand wieder auf und bedachte seinen Gegenüber mit einem eiskalten Blick.

"Wenn hier jemand zur Hölle fährt, dann bist du das!", erwiderte er betont, erntete aber nur ein amüsiertes Lächeln seitens Kuromaru.
 

Jetzt hielt Inuki sich nicht mehr zurück. Kurzerhand lief er geradewegs auf Kuromaru zu, wobei Myouga den Halt verlor und vom Rücken des Mischlings fiel.

"Inuki! Sei doch vernünftig!", rief der Flohgeist dem Hund nach, doch dieser reagierte nicht mehr darauf. Innerhalb kürzester Zeit war Inuki bei Narakus Abkömmling angekommen und sprang ohne zu zögern auf diesen zu.

"Inuki!" Kimie wollte ihren Hund bei seinem Vorhaben hindern, doch dazu war es schon zu spät.

Kuromaru hingegen wirkte wenig eingeschüchtert. Mit einem gezielten Schlag mit der linken Hand schleuderte er Inuki wieder von sich weg, noch ehe der Hund ihm angreifen konnte. Entsetzt starrte Kimie auf das Szenario. "Inuki! Nein!!"

Doch anstatt getroffen zu Boden zu fallen, drehte sich Inuki plötzlich einmal in der Luft und landete mühelos auf seinen vier Pfoten. Kimie war irritiert. "I... Inuki...?"

Regungslos stand Inuki nun auf der Wiese, den Kopf hatte er leicht gesenkt. Für einen Moment war es totenstill, doch dann war ein bedrohliches Knurren zu hören und als Inuki seinen Kopf wieder hob, erschrak Kimie. Der Blick des Mischlings hatte plötzlich einen ganz merkwürdigen Ausdruck angenommen. Er wirkte anders als sonst, wenn er seine Herrin beschützt hatte. Diesmal wirkte Inuki... unheimlich und bedrohlich. Zum ersten Mal in ihrem Leben, hatte Kimie Angst vor ihrem Hund.

Sesshoumaru schaute zu Inuki hinüber. >Ich verstehe. So ist das also. Jetzt wird mir alles klar.<

Mit einem lauten Bellen attackierte Inuki Kuromaru erneut. Doch diesmal verbiss er sich in seinem rechten Arm und ließ auch nicht mehr los.

>So hat er auch Sesshoumaru angegriffen...<, schoss es Kimie mit einem Mal durch den Kopf. In der Tat ähnelte dieser Angriff Inukis sehr dem Angriff auf Sesshoumaru. Und genau wie damals zerriss Inuki den Ärmel des Kimonos seines Gegners. Bevor der Mischling aber erneut angreifen konnte, sprang Kuromaru mit einem gewaltigen Satz davon. Einen kalten Blick auf den Hund gerichtet, hörte er nun, ebenso wie die anderen, die Stimme von Naraku.

"Oh! Das hätte ich nicht erwartet", sagte er etwas überrascht, aber keineswegs irritiert oder gar in seiner Siegessicherheit gedämpft. "Aber das ist nur ein kleines Hindernis." Mit diesen Worten richtete Naraku seinen Blick auf Kagura. Diese hob nun ihren Fächer in die Höhe und ließ einen mächtigen Wind aufkommen. Schützend hielten die anderen ihre Arme vor ihre Gesichter und als der Wind wieder nachließ, waren Naraku und seine Abkömmlinge verschwunden. Nur Narakus Stimme war noch einmal zu hören: "Freut euch aber dennoch, denn so dürft ihr alle noch etwas länger auf dieser Welt verweilen. Aber für heute ist es erstmal genug."

Kurz darauf war es wieder still und der Himmel klärte sich wieder auf. Es war vorbei. Erstmal...
 

"Inuki! Es ist gut. Es ist vorbei", sprach Kimie ihren Hund an und näherte sich ihm, um ihn zu beruhigen. Doch als sie ein paar Schritte auf ihn zugekommen war, drehte Inuki sich urplötzlich zu ihr um und bellte bedrohlich. Kimie schreckte zurück und blieb abrupt stehen.

"Inuki? Was hast du denn?", fragte sie völlig irritiert. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Inuki knurrte und sein Blick hatte was Unheimliches, etwas Böses an sich.

Kurz tat Kimie nichts, als sie sich aber erneut Inuki langsam näherte.

"Inuki, beruhige dich bitte wieder", sprach sie weiter. "Ich bin es. Erkennst du mich denn nicht? Ich bin's, Kimie."

Inuki trat einen Schritt zurück, er knurrte noch immer. Kimie atmete einmal tief durch, ehe sie sich nun langsam auf den Boden kniete, dass sie ungefähr auf Augenhöhe mit ihrem Hund war. Vorsichtig streckte sie ihre Hand nach ihm aus.

"Inuki, ruhig. Ganz ruhig. Es ist alles gut", redete sie beruhigend auf den Mischling ein.

Kagome, Myouga, mittlerweile auf Kagomes Schulter sitzend, und Shippou beobachteten das Geschehen aus einiger Entfernung. Das Mädchen wirkte sichtlich verunsichert. "Was hat Inuki denn plötzlich? Warum verhält er sich so?"

"Er wird Kimie doch nicht etwa angreifen, oder?", fragte Shippou besorgt und lief unruhig hin und her. Myouga beobachtete alles stumm und aufmerksam. Gleichzeitig machte sich ein ernster Blick auf seinem Gesicht breit.

Sesshoumaru hatte ebenfalls sein Augenmerk genau auf Inuki gerichtet. Hatte der Youkai zuvor nur eine Vermutung gehabt, so war er sich jetzt jedoch ganz sicher, was es mit dem Mischling auf sich hatte. Das könnte wohl noch unweigerlich einige Probleme mit sich nachziehen.

Kimie hielt Inuki nach wie vor die Hand hin. Der Mischling schnupperte nun endlich etwas an ihr und nun schien seine Aggression doch allmählich nachzulassen. Letztendlich kam er auf seine Herrin zu und ließ sich beruhigend von ihr streicheln. Kimie atmete erleichtert auf, war aber dennoch irritiert.

"Was war denn eben mit dir los, Inuki?", fragte sie leise, doch darüber konnte sie sich im Moment keine weiteren großen Gedanken machen. Jetzt war es erstmal am wichtigsten, die Verletzten zu versorgen.

Sesshoumaru schien jedoch nichts von so was zu halten und schritt nun ohne ein Wort an den anderen vorbei. Dass er überhaupt noch aufrecht stehen, geschweige denn alleine gehen konnte, wunderte Kimie sehr. Immerhin hatte er so einiges abbekommen, andererseits würde er sich jetzt wohl auch kaum helfen lassen, selbst wenn er es nötig gehabt hätte, wie sie vermutete. Also, ließ sie ihn ziehen, holte ihr Schwert und ging dann zu Kagome, Myouga und Shippou.

"Was machen wir jetzt?", fragte Kimie etwas ratlos, während sie Raidon wieder in die Schwertscheide zurücksteckte.

Kagome antwortete möglichst gefasst: "Wir müssen Inu Yasha, Sango-chan, Miroku-sama und Kirara zum Lagerplatz zurückbringen. Die Frage ist nur, wie wir das anstellen sollen."

In der Tat war keiner der Verletzten im Moment dazu in der Lage, selbst den Rückweg anzutreten. Doch in diesem Moment ging Kimie ein Licht auf.

"Ich werde zum Lagerplatz gehen und Ah-Un holen", schlug sie vor und lief auch sogleich los, dich gefolgt von Inuki. Ah-Un konnte den Freunden sicher dabei helfen, die Verletzten zum Lagerplatz zurückzubringen. Währenddessen kümmerten sich Kagome und Shippou etwas um Inu Yasha, Sango, Miroku und Kirara.

Auf ihrem Weg zurück zum Lager kam Kimie nach einem kurzen Moment aber auch unweigerlich an Sesshoumaru vorbei. Einen Augenblick verlangsamte sie ihre Schritte und warf ihm einen besorgten Blick zu. Als er sie jedoch seinerseits nicht ansah, setzten sie und Inuki ihren Weg fort, wenngleich Kimie dabei kein wirklich gutes Gefühl hatte. Doch wusste sie ihm Moment auch nicht, was in Sesshoumaru vorging und irgendwie sagte ihr ihre innere Stimme, es wäre besser, wenn sie ihn jetzt lieber nicht ansprach.

Sesshoumaru konnte dies wohl nur ganz recht sein, denn so "gut", wie er es vorgab, ging es ihm nämlich bei weitem nicht. Abgesehen von seinem mächtig angekratzten Stolz machte ihm seine Verletzung durchaus zu schaffen, ganz zu schweigen von dem Gift, dessen Wirkung er noch immer spürte. Nachdem er sich kurz versichert hatte, dass Kimie und Inuki schon weit genug weg waren und auch die anderen ihm nicht folgten, lehnte sich der Youkai doch spürbar erschöpft mit dem Rücken an einen Baum. Einen solchen Kampf hatte er noch nie bestritten. Sein Gegner war mindestens genauso stark und schnell wie er selbst gewesen. Wäre dieser heimtückische Angriff nicht gewesen, wäre die Sache aber sicher anders ausgegangen. Dafür würde Naraku büßen, das stand für Sesshoumaru fest. Und auch dieser Kuromaru würde ihm nicht so ohne Weiteres davonkommen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Noch was zum Schluss: Ich weiß, so eine Sache mit dem Doppelgänger, der gegen das "Original" rebelliert, ist so alt, wie die Welt, aber ich wollte halt einen Gegner dazu holen, der Sesshoumaru ebenbürtig ist. Anstatt jetzt aber irgendein unbekanntes Gesicht da hinzustellen, dachte ich mir eben: "Wie wäre es mit einer Art gegnerischem Ebenbild?"
Naja, was Besseres ist mir beim besten Willen nicht eingefallen. *depri*
Ach ja! Was es nun mit Inuki auf sich hat, wird konkret im 17. Kapitel erklärt werden. ^^
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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Cerberus
2009-11-13T22:44:04+00:00 13.11.2009 23:44
Hey ^^
Boah dieses Kappi ist sooooooooooo toll +.+
Einfach nur geil *-*
Der gesamte Kampf und die ganzen Situationen, die du geschildert hasst ... einfach super !!

Als Sesshoumaru-sama Kimie gerettet hat, ads war so ein kleinen Highlight bei den beiden +.+
Meine Augen haben regelrecht am Laptop geklebt xDD
Und die Idee, mit Kuromaru, als eine Art Dippelgänger, fine ich passt hier perfekt *-*
Also mach dir darüber keine Gedanken x3

Weiter so ;)
LG deine Chaos_Angel
Von: abgemeldet
2007-09-02T21:17:15+00:00 02.09.2007 23:17
Also, diese Idee mit dem Doppelgänger ist einfach und doch so genial!
Es gibt nur ein Wesen, was Sesshoumaru das Wasser reichen kann und das ist er selbst (oder der verstorbene Vater).
Auch, dass sich Naraku ohne jeden Grund zurück zieht, ist eine wirklich gute Idee.
Ich habe da eine Theorie, die mit Kimie zusammen hängt und natürlichen den Juwelensplittern.
Inuki tut mir unheimlich leid!
Armer Wauwau, der garkein Wauwau ist.
Aber auch egal.
Das war wieder mal ein perfekter Schachzug von dir!

Greez
Von:  CDTini
2005-02-21T16:23:50+00:00 21.02.2005 17:23
son mist, schon wieder zu ende :o(
mach schnell weiter.
cu tini
Von:  -Sin-
2005-02-21T15:39:29+00:00 21.02.2005 16:39
och nö ich will jetzt wissen was mit inuki los ist .... das ist so spannet bitte mach ganz schnell schnel weiter ... bin gespannt wie ein flitze bogen Xd...
einfach nur klasse deine story ..... LD Snakegirl
Von: abgemeldet
2005-02-20T16:41:46+00:00 20.02.2005 17:41
Hach nöö.... So nah dran und dann doch noch keine konkrete Lösung. Aber warum hat Naraku den Angriff abgebrochen? Das nächst Mal kennen die andern das schon und außer Inuki gab es ja keinen konkreten Grund. Zumal ich nicht denke, dass Naraku den so ernst nehmen würde...
Sess' Ebenbild als Gegner fand ich gut. Kam wirklich klasse^^
Und Thundragon bedeutet also quasi Donnerdrachen?
Übrigens fand ich eines ziemlich unlogisch. Einmal, wieso Inu & co Rin und Jaken schutzlos zurückgelassen haben, aber Shippo zum Beispiel mitgenommen haben. Zumal es eigentlich gar nicht so weit bis zu der Wiese, wo Sess und Kimie trainiert haben, sein dürfte. Dafür, dass sie nur 5 Minuten weit weg ist, haben sie ganz schön lange gebraucht...
Ansonsten war das Ganze wirklich toll^^ Der Kampf war richtig fesselnd und es hat auch schön zu Inu gepasst, so total ohne zu denken die Windnarbe gegen Kanna/Kagura einzusetzten. Die waren wirklich schnell hinüber...
Von: abgemeldet
2005-02-20T15:47:12+00:00 20.02.2005 16:47
Das Kap war einfach megahammergeeeeil!!! Schreib bitte ganz ganz ganz schnellweiter *hoff* Ich freu mich jetzt schon aufs nächste. *freu* ^_^ Das mit dem Doppelgänger fand ich auch super *lob*
Bye Nanju
Von: abgemeldet
2005-02-20T11:56:45+00:00 20.02.2005 12:56
Super, super, super, suuuuuppppeeeeerrrrrr!!!!!!!!
Ich fand das Kapitel echt spitze !!!!
Mach schnell weiter
Deine mondin
Von: abgemeldet
2005-02-20T09:51:08+00:00 20.02.2005 10:51
Wow kannst du viel schreiben ^^ Aber wie du das schreibst ist echt der Hammer man kann sich alles bildlich vorstellen .... !^^(okay,komm wir mal zu kommi)
Das war echt mega klasssssssssssssssssssssssssse!
Dieser Kampf ganz besonders mit Sesso und dem Doppelgänger^^
Also das ist wirklich wirklich der Hammmmmmmmmer!!
Schreib ganz schnell weiter^^
Von:  Sayuri_san
2005-02-19T23:48:24+00:00 20.02.2005 00:48
Hey^^
*freu+.. es geht ja weiter *gg*.. das kap war echt der hamma.. frue mich shcon auf das nächste kapitel ^^.. könntest du mir dann per ens bescheid sagen ?!.. thx im vorraus ;).. bis denne lia
*knuffl*
Von:  kairi-san
2005-02-19T22:39:09+00:00 19.02.2005 23:39
mal wieder erstklassig!*smile*
ich finde die idee mit dem ebenbürdigen doppelgänger echt toll,da brauchst du echt nich depri sein!*g*
ich frage mich auch noch , wie dass jetzt noch mit kimie und ihrem ,momentan noch nicht so entwickelten schwertumgang weitergehen wird, obwohl sie ja immerhin einen bannkreis zu stande gebracht hat, wobei ich allerdings nicht glaube ,dass sie weiß ,wie das geht
na ja , es wird von kapitel zu kapitel spannender,darum freu ich mich ja auch umso mehr auf's nächste!*smile*
na dann
schreib bitte schnell weiter *g*
deine kairi


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