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Abenteuer im Mittelalter

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute! ^-^
Und hier ist nun das neue Kapitel. Danke noch für eure tollen Kommis! *euch knuddelz*
So! Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! ^^
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Rückblicke in die Vergangenheit und ein unerwartetes Wiedersehen

Langsam erwachte Kimie wieder aus ihrem Schlaf. Irgendwie hatte sie das komische Gefühl, sehr merkwürdig geträumt zu haben. Aber als sie das weiche Fell, das sie warm hielt, wahrnahm und auch noch die Gegenwart der Person, an die sie sich geschmiegt hatte, bemerkte sie sehr schnell, dass sie wohl doch nicht geträumt hatte. Und ein zögerlicher Blick in das Gesicht von Sesshoumaru war der letzte endgültige Beweis.

Abrupt wurde Kimie rot um die Nasenspitze. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte und rutschte nun ein wenig von ihm weg. Sesshoumaru bedachte das Mädchen nur mit seinem üblichen Blick und schwieg.

"Ähm... Gu-Guten Morgen...", brachte Kimie nach einem Moment hervor und tippte mit gesenktem Blick die Fingerspitzen aneinander, während sie so vor ihm saß. Dabei fiel ihr auf, dass sie noch einen Teil von seinem Fell über der Schulter trug. Sie streifte es vorsichtig ab und hielt es ihm verschüchtert hin. "D-Danke..."

Sesshoumaru nahm es kommentarlos entgegen, während Kimie nun aufstand und sich etwas von ihm entfernte. Momentan kreisten ihr so viele Gedanken im Kopf herum und sie fühlte sich ganz eigenartig.

Während sich Sesshoumaru nun wieder seine Rüstung anlegte, fiel Kimie aber auf, dass es in der Höhle noch immer merkwürdig dunkel war. Ihr Blick schweifte daraufhin zum Eingang der Höhle, oder zumindest dorthin, wo dieser sich eigentlich befinden sollte.

"Was ist das denn?!", fragte sie völlig verwirrt. "Der... Der Eingang ist ja verschwunden!?"

"Das wundert mich nicht", erwiderte Sesshoumaru gleichgültig. Kimie drehte sich zu ihm um.

"Was soll das heißen? Hast du etwa mitbekommen, was hier passiert ist? Warum hast du denn dann nichts gesagt?"

Doch eine Antwort auf diese Frage bekam sie nicht.

"Gehen wir." Das war das einzige, was Sesshoumaru dazu zu sagen hatte und ging sogleich einem Gang, der sich vor ihm erstreckte entlang.

Kimie war nun noch irritierter. >Wo kommt denn dieser Gang plötzlich her?! Gestern war er jedenfalls noch nicht da. Was ist das für eine eigenartige Höhle?<

"Was ist das denn für eine komische Gegend, dass so was überhaupt passiert?", fragte das Mädchen Sesshoumaru nun auch direkt. "Mal abgesehen von dem ganzen Schnee, der draußen herumgelegen hat, von diesem Schneesturm ganz zu schweigen. Ich dachte, wir hätten Frühling."

"Die Berge in dieser Gegend sind bekannt dafür, dass sie zu jeder Jahreszeit schneebedeckt sind und es wurde schon immer gemunkelt, hier würden manchmal rätselhafte Dinge vorgehen."

"Ja, das habe ich mittlerweile auch mitbekommen. Und weiß man genaueres darüber?"

"Nein, denn jeder, der sich hierher begeben hat, ist nie wieder in seine Heimat zurückgekehrt, um darüber zu berichten. Das regt natürlich besonders die Fantasie der Menschen an."

"Na, das sind ja rosige Aussichten...", seufzte Kimie auf und folgte nun Sesshoumaru durch die Höhle. Was anderes konnten Beide im Moment wohl eh nicht tun.
 

"Ich habe Euch gewarnt, Houshi-sama! Das ist Eure eigene Schuld!"

Sango schritt selbstbewusst ein paar Meter vor Miroku, dessen Kopf mal wieder von einer Beule geziert wurde. Zwar hatte er sich die Nacht über wirklich zurückgehalten, doch am Morgen konnte er seine Finger doch nicht bei sich behalten und kassierte dafür prompt die Quittung.

"Aber ich bin wirklich nur ausgerutscht", versuchte der Mönch sich aus der Affäre zu ziehen und seine Grabschaktion an Sangos Hintern zu erklären, doch die Dämonenjägerin glaubte ihm kein einziges Wort.

"Wer's glaubt!", erwiderte sie wütend und ging einfach weiter. Miroku seufzte auf und schlich hinter ihr her. Die Beiden hatten sich gleich nach Sonnenaufgang auf den Weg gemacht und stiegen erneut den Berg hinauf um nach den anderen zu suchen. Der Schneesturm hatte in der Nacht aufgehört und der Himmel war an diesem neuen Tag nur mit wenigen Wolken behangen.

Während Miroku ein wenig seinen Blick schweifen ließ, glaubte er plötzlich in einiger Entfernung auf einem hohen Felsen eine Person zu sehen. Der junge Mönch war verwundert.

"Sango, schaut mal!", sagte er zu der Dämonenjägerin, die sich daraufhin umwandte. Miroku deutete auf die Person, die mit dem Rücken zu den Beiden stand und sie auch nicht zu bemerken schien. Dem Anschein nach war es ein junger Mann, der sein langes weiß-silbernes Haar zu einem Zopf nach hinten gebunden hatte. Er trug außerdem so was, wie einen Pelz über seinen Armen.

"Ganz schön gefährlich, wo der da steht", meinte Sango mit skeptischem Blick, da jeder normale Mensch wohl schon von vornherein von diesem Felsen, der nach oben hin sehr spitz zulief, gefallen wäre.

Ehe Sango und Miroku aber mehr darüber nachdenken konnte, sprang der Unbekannte mit einem Satz von dem Felsen und verschwand wieder aus der Sicht von den Beiden.

"Wer mag das gewesen sein?", fragte sich Sango nachdenklich. Aber wer der Unbekannte nun wirklich war, das würden sie und Miroku zumindest jetzt noch nicht erfahren.
 

"Irgendwie unbehaglich, hier drin...", murmelte Kimie irgendwann, während sie Sesshoumaru durch die Höhle folgte. Wohin sie der Weg führen würde, konnte sie nicht erahnen und Sesshoumaru hatte bis jetzt auch kein einziges Wort darüber verloren.

"Sag mal, weißt du überhaupt, wo wir hingehen?", frage Kimie schließlich und schaute abwartend zu dem Youkai, der unbeirrt weiterging, aber keine Antwort verlauten ließ. Zuerst setzte Kimie dazu an, ihn erneut zu fragen, ließ es dann aber doch besser bleiben. Sesshoumaru dürfte wohl schon seine Gründe haben, wenn er nicht antwortete.

>Hmm... Vielleicht weiß er ja tatsächlich nicht, wo wir hingehen und will es nur nicht zugeben.<, dachte Kimie und irgendwie amüsierte sie diese Vorstellung etwas. Mit Sicherheit würde Sesshoumaru niemals einem anderen gegenüber gestehen, wenn er mal nicht weiterwusste oder ähnliches. Er würde sicher immer versuchen, selbst eine Lösung zu finden.

Während sie sich noch so ihre Gedanken machte, ließ Kimie ein wenig ihren Blick schweifen. Alles sah hier so ziemlich gleich aus. Außer der selben eintönigen Gesteinswände gab es hier nichts sehenswertes, wie Kimie fand, wenn man mal von ihrer Begleitung ein paar Meter weiter vor ihr absah.

>Ach! Hör auf, Mädel! Das ist doch peinlich!<, schellte sich das Mädchen gedanklich selbst, als sie sich dabei ertappte, wie sie Sesshoumaru ganz gebannt angestarrt und zeitgleich wieder an die letzte Nacht zurückgedacht hatte. Aber gleichzeitig wünschte sie sich auch, dass das nicht das letzte Mal gewesen wäre, wo sie so nah bei ihm sein konnte.

Plötzlich fiel Kimies Blick auf die Gesteinswand links neben ihr. Irgendetwas war merkwürdig.

"Hm? Was ist das?", fragte sich das Mädchen und trat näher an die Wand heran. Kimie staunte nicht schlecht, als sie nach einem Moment ihr Spiegelbild in dem Gestein erkennen konnte. "Ein Spiegel?"

Fasziniert hob sie ihre Hand. Als sie die Oberfläche berührte, bildeten sich von ihrer Hand ausgehend Kreise auf der Oberfläche, ähnlich, wenn man die glatte Wasseroberfläche eines Sees berührte.

"Ist ja echt irre! Hast du so was schon mal gesehen?", rief Kimie Sesshoumaru verblüfft zu. Der Youkai, der seinen Weg unbeirrt weitergegangen war, blieb nun stehen und schaute zu dem Mädchen zurück.

"Wir haben keine Zeit für so was", sagte er unbeeindruckt und schien darauf zu warten, dass Kimie ihm wieder folgte. Sie selbst seufzte zunächst aber nur erschöpft auf.

"Jetzt sei doch nicht gleich wieder so schlecht drauf", sagte sie, wollte sich aber dennoch nun wieder zu ihm gesellen, als ihr auffiel, dass der eigenartige Spiegel ohne Fremdeinwirkung plötzlich wieder leichte Wellen schlug und kurz darauf ein Bild sichtbar wurde. Zu sehen war nun ein riesiges altjapanisches Gebäude, das bestimmt ein Schloss oder so was darstellte. Es stand inmitten einer prächtigen Umgebung, die einem Gemälde entstiegen gewesen sein könnte. Und das war nicht das einzige, was es zu sehen gab.

"Hm? Sesshoumaru, komm doch bitte mal her", bat Kimie den Youkai, der im Moment zwar nicht wusste, was sie von ihm wollen könnte, aber dennoch der Aufforderung nachkam.

"Was ist?", fragte Sesshoumaru knapp, woraufhin Kimie auf das Bild des Spiegels in der Wand deutete.

"Bist... du das?"

Auch Sesshoumaru schaute nun in den geheimnisvollen Spiegel und wirkte nun doch auf gewisse Weise erstaunt. Tatsächlich konnte er sich nun selbst darin erkennen. Allerdings nicht so, wie er jetzt in diesem Höhlengang stand, sondern sitzend unter einem großen Baum. Der Youkai wusste, was das für eine Gegend war, die er in diesem Spiegel sah.

"Was ist das für ein Ort?", fragte Kimie interessiert, musste allerdings einen Moment lang auf eine Antwort warten.

"Das da hinten, das ist das Schloss meines Vaters", antwortete Sesshoumaru schließlich mit dem Blick auf das prachtvolle Gebäude gerichtet.

Kimie staunte nicht schlecht. "Das Schloss von deinem Vater? Dann ist das da also dein Zuhause?"

Gebannt schaute sie weiter in den Spiegel. Anscheinend zeigte er die Vergangenheit. Der Blick des Mädchens richtete sich auf den Baum unter dem Sesshoumaru saß. Plötzlich fielen vereinzelte Blätter von den Ästen. Sesshoumaru schaute nach oben und blickte kurz darauf in das fröhliche Gesicht eines anderen Inu-Youkai. Dieser hing kopfüber direkt vor Sesshoumarus Blickfeld und schien sich prächtig zu amüsieren, während Sesshoumaru ihn nur schweigend ansah.

"Nanu? Wer ist denn das? Ist das ein Freund von dir?", fragte Kimie Sesshoumaru, der kurz und knapp antwortete: "Ein Bekannter."

"Hmm... Scheint ja ein ziemlich aufgeweckter Typ zu sein", meinte Kimie und schaute sich den anderen Inu-Youkai etwas genauer an. Das lange weiß-silberne Haar hatte er zu einem Zopf nach hinten gebunden und er trug einen blauen Kimono, der dem von Sesshoumaru ähnelte. Zu den Beiden gesellte sich kurz darauf eine dritte Person. Obwohl Kimie es eigentlich nicht wissen konnte, so hatte sie dennoch eine Ahnung, um wen es sich dabei handelte. Zögerlich fragte sie Sesshoumaru: "Ist das... dein Vater?"

"Ja."

"Wie ist sein Name?"

"Er trug den Titel 'Inu no Taishou'."

Kimie horchte auf. >Trug? Heißt das, er ist...?<

In diesem Moment fiel ihr wieder ein, dass sie eigentlich gar nichts über Sesshoumarus Familie wusste. Nur, dass sein Vater auch eine menschliche Frau, Inu Yashas Mutter, gehabt hatte. Und wie auf Kommando wechselte das Bild im Spiegel abrupt und unter einzelnen kleinen Wellen erschien nun eine neue Vision. Sie zeigte Inu no Taishou im Zusammensein mit einer eleganten und schönen Frau.

"Diese Frau... Wer...?" Aber bevor Kimie ihre Frage zu Ende stellen konnte, gab ihr Sesshoumaru schon die Antwort: "Inu Yashas Mutter." In seiner Stimme lag nun eine Spur von Verbitterung. "Sie war der Grund, wegen dem mein Vater zugrunde gegangen ist. Er hat sein Leben geopfert um dieses Menschenweib zu retten. Und das nur, weil er sich in sie verliebt hatte."

Kimie wich ein wenig von Sesshoumaru zurück. Er schien wütend zu sein.

"Ist... das der Grund, weshalb du Menschen hasst?", fragte sie ihn schließlich vorsichtig. "Weil dein Vater für eine menschliche Frau sein Leben gelassen hat?"

Es dauerte ein wenig, bis Sesshoumaru auf die Frage antwortete. "Ich habe nie verstanden, warum er das getan hat."

Kimie senkte etwas den Blick. Sie zögerte.

"Und... doch beschützt auch du gewisse Menschen in deiner Umgebung", sagte sie schließlich leise, woraufhin der Youkai seinen Blick auf sie richtete. Das Mädchen schaute auf und sprach weiter: "Ich rede beispielsweise von Rin. Und mir hast du ja auch schon öfters geholfen..."

Etwas verlegen senkte Kimie erneut den Blick. Sesshoumaru schwieg zu ihrer letzten Aussage.

Die Bilder im Spiegel verschwanden kurz darauf wieder und es erschienen auch keine neuen mehr.

"Gehen wir weiter", bestimmte Sesshoumaru daher sogleich und machte sich auch schon auf den Weg. Kimie folgte ihm nicht sofort. Irgendwie wusste sie nicht, wie sie sich ihm gegenüber nun verhalten sollte. Auf eine gewisse Weise konnte sie Sesshoumaru schon irgendwie verstehen. Aber hasste er seinen Vater vielleicht wegen dieser Sache mit Inu Yashas Mutter? Oder schämte er sich mehr wegen ihm? Das waren die Fragen, die Kimie nicht aus dem Kopf gehen wollten.

>Man kann doch deswegen nicht den eigenen Vater hassen oder sich für ihn schämen. Wie denkst du wirklich über ihn, Sesshoumaru?<

Zu gerne hätte sie ihm diese Frage gestellt, doch das wäre momentan wohl wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dazu gewesen. Also beließ es Kimie erstmal dabei. Vielleicht würde sie ihn irgendwann mal fragen.

Als Kimie nun aber Anstalten machte, Sesshoumaru zu folgen, bemerkte sie nicht, dass dort, wo bis eben der eigenartige Spiegel war, plötzlich die Felsen ganz merkwürdig aus der Wand wuchsen, ähnlich wie Schlingpflanzen. Ehe sie sich versah, wurde Kimie von ihnen gepackt.

"Was...? Aaah!!"

Von dem Schrei alarmiert, drehte sich Sesshoumaru abrupt wieder um und sah nun, wie Kimie von den schlingpflanzenähnlichen Auswüchsen der Felswand genau in die hineingezogen wurde und schließlich gänzlich in ihr verschwand. Um eventuell noch etwas tun zu könne, war es schon zu spät gewesen.

Als er sich die Felswand genauer ansehen wollte, musste Sesshoumaru feststellen, dass sie jetzt nur noch aus Gesteinen bestand. Auch waren keine Anzeichen mehr von dem merkwürdigen Spiegel zu erkennen gewesen.

>Eine Höhle voller Tücken.<

Sesshoumaru konnte im Moment nicht viel tun. Vor der Felswand stehen zu bleiben, damit wäre ihm auch nicht geholfen und so machte er sich allein wieder auf den Weg. Er war sich sicher, dass Kimie ebenfalls noch irgendwo in den Gängen dieser Höhle war. Die Frage war halt nur, wo genau?
 

"Wo bin ich? Bin ich... in einem anderen Teil der Höhle?"

Verunsichert schaute Kimie sich um. Kurz nachdem sie in die Felswand hineingezogen worden war, fand sie sich in einem anderen dunklen Gang wieder. Doch von Sesshoumaru war weit und breit nichts zu sehen gewesen.

"Sesshoumaru? Sesshoumaru, wo bist du?"

Doch Kimies Rufe blieben ungehört und ohne Antwort.

"Na, ganz toll! Und jetzt?", fragte sich Kimie ratlos und ließ ihren Blick schweifen. Dieser Gang schien genauso tot zu sein, wie alles andere in dieser Höhle auch.

Irgendwann entschied sich Kimie dazu, einfach dem Gang zu folgen. Was hätte sie auch anderes tun können? Sie hoffte nur, dass sie bald einen Ausgang finden würde.
 

Naraku beobachtete indessen Sesshoumaru, der weiterhin durch den anderen Gang der Höhle ging, mit der Hilfe von Kannas Spiegel.

"Hmm... Ich bin gespannt, ob du sie noch rechtzeitig finden wirst, Sesshoumaru", sagte Naraku mit einem hinterhältigen Lächeln. Es konnte ihm nur recht sein, dass die Beiden jetzt in dieser geheimnisvollen Höhle feststeckten. Das würde das Ganze für ihn sicher noch interessanter gestalten.

Kurz darauf verschwand das Bild von Sesshoumaru im Spiegel und stattdessen erschien nun das von Kimie, die ebenfalls weiter durch die Höhle ging.

Naraku schaute äußerst amüsiert zu. Er wusste schon, was gleich passieren würde und war äußerst gespannt auf das bevorstehende Szenario.
 

Währenddessen folgte Kimie weiter dem dunklen Gang in der Hoffnung, sie würde irgendwann einen Ausgang aus der Höhle finden. Schon die ganze Zeit über hatte sie ein unbehagliches Gefühl. Dementsprechend erleichtert war sie, als sie tatsächlich endlich ein Licht am Ende des Ganges sah.

"Na, endlich! Das wurde auch langsam Zeit."

Kimie beschleunigte ihre Schritte und war auch schon bald an ihrem Ziel angekommen. Zunächst wurde sie von dem hellen Licht geblendet und kniff die Augen kurz zu. Die Hand schützend vor ihrem Gesicht erhoben, schaute sie sich daraufhin um und stellte fest, dass sie wirklich wieder im Freien war. Kimie stand am Hang eines Berges und hatte den Blick frei auf einen großen Wald, der sich unterhalb des Gebirges erstreckte. Doch die anfängliche Erleichterung wich recht schnell einem Gefühl der Ratlosigkeit.

"Na gut, jetzt bin ich zwar wieder aus dieser Höhle raus, aber wo ich bin, weiß ich trotzdem noch nicht. Und auch nicht, wo die anderen sind..."

Kimie ging ein paar Schritte nach vorne und schaute den Berg hinunter. Es ging ziemlich weit abwärts, hinunterfallen sollte man von daher besser nicht.

"Hmm... Und jetzt?"

Während Kimie nun überlegte, was sie jetzt am besten tun könnte, nahm sie plötzlich eine wohlbekannte Stimme hinter ihrem Rücken war.

"Da bist du ja!", hörte das Mädchen jemanden amüsiert und geheimnisvoll sagen. Im ersten Moment drehte sich Kimie nicht einmal um. Sie war so erschrocken, dass es schien, als wäre sie erstarrt.

"Das... Das kann doch nicht wahr sein!?", sagte sie zu sich selbst und wandte schließlich doch langsam den Blick nach hinten. Ihr Verdacht bestätigte sich sofort.

"Kuromaru!?", rief Kimie den Namen ihres Gegenübers ungläubig und auch mit einem Unterton von Panik aus. Aber jetzt völlig durchzudrehen würde ihr sicher nicht helfen, so versuchte sie, ruhig zu bleiben, soweit das möglich war.

Kuromaru stand auf einem Felsen und schaute mit einem hinterhältigen Lächeln auf das Mädchen herab. Sein Blick schweifte kurz von links nach rechts.

"So allein unterwegs? Das könnte aber gefährlich werden und besonders für kleine Mädchen."

Sein Blick nahm einen amüsierten Ausdruck an, was Kimie nun doch wurmte.

"Genauso eine nervige Labertasche wie immer. Hast du auch mal was Neues zu... Hm?" Plötzlich hielt sie in ihrer Aussage inne, denn etwas an Kuromaru kam ihr eigenartig vor. Irgendwas war anders und das Mädchen erkannte auch bald, was das war.

Kuromaru bemerkte, dass Kimie im Moment besonders sein linkes Auge aufzufallen schien. Es hatte nichts mehr von der ehemals goldenen Farbe, sondern war weiß getrübt. Kuromaru legte seine Hand kurz an sein Auge.

"Ach! Du hast es gemerkt?", fragte er leicht spöttisch, als wollte er sich über Kimie lustig machen. "Das hier ist ein kleines Andenken von Sesshoumaru. Du wirst dich wohl noch an unser letztes Zusammentreffen erinnern."

Natürlich konnte sich Kimie sehr gut an das letzte Zusammentreffen mit Kuromaru erinnern. Es lag schließlich gerade mal zwei Nächte zurück. Noch ehe sie aber etwas erwidern konnte, sprang Kuromaru plötzlich von seinem hohen Aussichtspunkt und landete ein paar Meter vor dem Mädchen leichtfüßig im Schnee. Sein Blick ließ nichts Gutes erahnen.

"So! Nun bin ich ja mal gespannt, wie du dich ohne Sesshoumaru gegen mich verteidigen willst. Eigentlich könntest du auch gleich aufgeben, dann mache ich es vielleicht kurz und schmerzlos."

Kimie wich einen Schritt zurück, musste aber gleichzeitig darauf achten, dass sie nicht den Abhang hinunterfiel.

Kuromaru wartete nur einen kurzen Moment ab, ehe er weiter sprach: "Aber andererseits könnte ich dich auch langsam und qualvoll deinem Ende entgegenführen."

Er hob seine rechte Hand und fasste Kimie genau ins Auge. Sie schluckte.

"Mach dich bereit, meine Kleine!", sagte Kuromaru bedrohlich und mit einem hinterhältigen Lächeln auf den Lippen. "Sag der Welt auf Wiedersehen!" Und mit diesen Worten schoss er sogleich auf Kimie zu. Sie konnte jedoch noch im letzten Moment zur Seite springen, so, dass er mit seinem Angriff lediglich einen kleineren Felsen zertrümmerte. Dennoch schien Kuromaru wenig beeindruckt zu sein. "Versuch nur, wegzulaufen! Letztendlich zögerst du dein Ende damit nur ein wenig hinaus. Sieh es doch ein! Ohne den Schutz von Sesshoumaru bist du hilflos, wie ein kleines Kind. Es wird Zeit, dass ich diesem Trauerspiel ein Ende bereite."

Kimie hatte Kuromaru wortlos zugehört. Irgendwie schien es so, als müsste sie sich eingestehen, dass er Recht hatte. Tatsächlich schien sie ohne Sesshoumaru fast gänzlich wehrlos zu sein und diese Erkenntnis machte sie irgendwie wütend auf sich selbst. Gleichzeitig fiel Kimies Blick auf ihr Schwert, welches sie am Gürtel trug. Raidon, das Schwert, was sie von Sesshoumaru erhalten hatte, was sie aber noch nicht vollkommen nutzen konnte.

>Ich kann doch nicht immer von Sesshoumaru abhängig sein!<, sagte Kimie gedanklich zu sich selbst. >Es muss doch möglich sein, es auch einmal ohne ihn zu schaffen!<

Das Mädchen legte ihre Hand an das Schwert, während sich ihr Blick wieder auf Kuromaru richtete. Narakus Abkömmling behielt den siegessicheren Ausdruck in seinem Gesicht und zog nun seinerseits sein Schwert mit der schwarzen Klinge aus der Schwertscheide.

"Und jetzt schneide ich dich in kleine Einzelteile!", sagte er amüsiert und machte sich zum Angriff bereit.

Kimie beobachtete ihn genau und fasste nun einen Entschluss.

>Na gut, vielleicht kann ich Kuromaru nicht besiegen, aber ich will nachher nicht sagen müssen, ich wäre nur ängstlich und wie erstarrt auf der Stelle stehen geblieben oder hätte nicht wenigstens versucht, mich zu verteidigen!<

Erneut griff Kuromaru an, diesmal mit der emporgehobenen Klinge seines Schwertes. Zeitgleich zog Kimie ihr eigenes Schwert nun aus der Schwertscheide.

"Na gut, Raidon! Dann zeig mal, was in dir steckt!" Und mit diesen Worten schlug sie die Klinge ihres Schwertes gegen Kuromarus Schwert, woraufhin kurz einige Funken und Blitze erschienen. Tatsächlich konnte Kimie den Angriff ihres Gegners so jedoch abwehren, sehr zur Überraschung von Kuromaru.

>Sie wehrt doch tatsächlich meinen Angriff ab!? Ein Menschenmädchen!<

Kimie war im ersten Moment selbst überrascht gewesen, doch sie hatte es wirklich geschafft und Kuromarus Angriff abgeblockt. Narakus Abkömmling ließ von dem Mädchen ab und sprang einige Meter zurück.

"Nicht schlecht", meinte er. "Aber damit kommst du auch nicht weit. Früher oder später wirst du an deine Grenzen stoßen. Und ich kann dir garantieren, dass dies nicht mehr lange dauern wird."

"Du nervst! Hör auf, zu quatschen!", erwiderte Kimie ernst und hielt Raidon kampfbereit vor ihren Körper. "Schon möglich, dass ich dich nicht besiegen kann, aber kampflos werde ich mich nicht ergeben!"

"Das erwartet auch keiner von dir", entgegnete Kuromaru wenig beeindruckt. "Im Gegenteil. So wird es mir eine noch größere Freude sein, dich zu erledigen. Wenn du nach deinen erbärmlichen Versuchen, gegen mich zu kämpfen, am Ende doch kläglich scheitern wirst."
 

Währenddessen hatte auch Sesshoumaru nun einen Ausgang aus der Höhle gefunden und ließ aufmerksam seinen Blick schweifen. Er konnte ganz eindeutig den Geruch von jemanden wahrnehmen, aber es war nicht der Geruch von einem seiner Reisegefährten. Dennoch war er ihm vertraut und gut bekannt.

Sesshoumaru folgte der Witterung eine Weile und hatte sein Ziel und die entsprechende Person auch recht schnell erspäht. Diese saß mit dem Rücken zu ihm auf einen Felsen und schaute Gedanken versunken auf die Landschaft unterhalb des Berges hinab.

"Ich habe es doch gleich geahnt", sagte Sesshoumaru gut hörbar, woraufhin die Person sich zu ihm umdrehte. Es war junger Mann, der einen blauen Kimono, der an den Ärmeln ein violettfarbenes blumenähnliches Muster aufwies aber ansonsten dem von Sesshoumaru ähnelte, trug und am Gürtel seiner Rüstung ein Schwert mit sich führte. Das lange weiß-silberne Haar war hinten zusammengebunden worden, wenngleich vereinzelte längere Haarsträhnen vor seinem Gesicht hingen. Er wirkte sichtlich überrascht.

"Sesshoumaru!? Du? Hier?", fragte er ungläubig und stand auf. "So eine Überraschung. Was machst du denn hier?"

"Das Gleiche könnte ich dich auch fragen, Ashitaka", erwiderte Sesshoumaru unbeeindruckt und kam nun auf den anderen zu. "Du bist noch immer so verträumt wie damals und lässt deine Umgebung dabei außer acht, sonst hättest du mich sicher bemerkt."

"Na ja..." Ashitaka kratzte sich etwas verlegen an der Wange, während Sesshoumaru erneut das Wort ergriff: "Es ist viel Zeit vergangen."

"Stimmt. Etwa 200 Jahre, nicht wahr?", meinte sein Gegenüber und setzte ein amüsiertes Lächeln auf. "Aber es freut mich, dich wieder zu sehen. Ich hätte wirklich nicht erwartet, dir ausgerechnet an so einem Ort zu begegnen. Was macht das Leben? Hm?"

Ashitakas Blick fiel nun auf den linken Ärmel von Sesshoumarus Kimono, der im leichten Wind wehte. Ashitaka brauchte nicht lange, um festzustellen, was Sesshoumaru dem Anschein nach widerfahren war.

"Wie ist das denn passiert?", fragte er irritiert.

"Nur eine kleine Auseinandersetzung", antwortete Sesshoumaru gleichgültig und musterte seinen Gegenüber einmal eingehend. "Aber dir scheint es ja ganz gut zu gehen."

"Ach, ich kann mich nicht beklagen", meinte Ashitaka mit einem leichten Lächeln. "Aber jetzt sag doch mal, was du hier eigentlich machst? Wohl kaum einen Spaziergang."

Doch anstatt darauf zu antworten, richtete Sesshoumaru nur seinen Blick zum Himmel hinauf. Ashitaka zog eine Augenbraue hoch. "Was ist? Stimmt etwas nicht, Sesshoumaru?"

In diesem Moment wurden die Beiden auf einen Blitz aufmerksam, der unweit von ihnen hinter einigen Felsen in den Himmel emporschoss.

"Was war das?", fragte Ashitaka irritiert, doch Sesshoumaru wusste sofort, was das gewesen war und sprang sogleich in die Richtung aus der der Blitz kam.

"Hey! Sesshoumaru!" Ashitaka folgte ihm sogleich und hielt ihn zunächst auch zurück. "Was hat das zu bedeuten? Was ist denn eigentlich los?"

"Wenn du das wissen willst, dann halte mich nicht unnötig auf, sondern folge mir!", erwiderte Sesshoumaru kühl und setzte seinen Weg sogleich fort. Ashitaka zögerte zunächst.

>Da trifft man sich nach 200 Jahren gerade mal wieder und schon geht alles wieder drunter und drüber<, dachte er, folgte ihm aber dann doch noch.
 

Der Blitz war durch das erneute Aufeinandertreffen der Klingen der Schwerter von Kimie und Kuromaru verursacht worden. Wie lange das Gefecht schon anhielt, wusste Kimie nicht, aber allmählich spürte sie, wie sie ermüdete und sicher nicht mehr lange standhalten konnte. Kuromaru musterte sie äußerst amüsiert.

"Machst du etwa schon schlapp, Kleine?", fragte er sie amüsiert. Der einzige Grund, weshalb Kimie nicht schon längst zu Kleinholz verarbeitet worden war, war wohl, dass Raidon über besondere Kräfte verfügte, die sie zusätzlich zu schützen schienen. Aber wirklich unter Kontrolle hatte sie das Schwert noch immer nicht, wie Kimie es sich eingestehen musste.

>Mist! Wenn nicht bald ein Wunder geschieht, sehe ich aber verdammt alt aus!<

Erneut griff Kuromaru sie an und schlug diesmal mit seinem Schwert so kraftvoll zu, dass er ihr Raidon aus der Hand schlug. Einige Meter entfernt bohrte sich das Schwert in den Schnee.

"Verdammt!", fluchte Kimie und konnte gar nicht mehr so schnell reagieren, wie Kuromaru sie mit seiner linken Hand nun genau am Hals packte und sie hochhob. Kimie versuchte, sich von seinem Griff zu befreien, doch sie schaffte es nicht. Außerdem bekam sie kaum noch Luft und sprechen konnte sie momentan erst recht nicht.

"Hm! Eben doch nur ein gewöhnlicher Mensch", sagte Narakus Abkömmling herablassend und hob nun seine rechte Klaue um den letzten Angriff zu vollziehen. "Deine Zeit ist nun gekommen. Sayonara!"

"Kuromaru!"

Der plötzliche Ausruf seines Namens veranlasste Kuromaru dazu, sein Vorhaben zu unterbrechen und sich umzudrehen. Jetzt stand er erneut Sesshoumaru gegenüber. Wo er so plötzlich herkam, wusste Kuromaru zwar nicht, genauso wenig wie Kimie, doch abgeneigt war er dem Erscheinen seines Widersachers dennoch nicht. Eher das Gegenteil schien der Fall zu sein.

"Sesshoumaru. Was für eine nette Überraschung", begrüßte er seinen Gegenüber, dessen Blick sich nun auf Kimie richtete, mit einem scheinheiligen Lächeln. Auch, dass Kuromaru auf seinem linken Auge seine Sehkraft verloren hatte, blieb Sesshoumaru nicht verborgen. Kuromaru entging das natürlich nicht.

"Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt, für das, was du mit mir bei unserem letzten Kampf als Andenken hinterlassen hast. Das werde ich jetzt nachholen", sprach Narakus Abkömmling weiter und deutete dann mit einem Blick auf Kimie. "Was meinst du, Sesshoumaru? Soll ich sie lieber mit Gift töten..." Er hielt inne und hielt das Mädchen nun direkt über den Abgrund, der sich unterhalb des Hanges des Berges befand. "...oder vielleicht doch lieber einfach loslassen, damit sie in den Tod stürzt. Was würdest du tun?"

Doch Sesshoumaru antwortete nicht auf diese Frage seines Gegenübers. Kuromaru schien jedoch sichtlich seinen Spaß an alldem zu haben, zumal Kimie jetzt noch mehr versuchte, sich zu befreien, aber erneut erfolglos blieb.

"Warum plötzlich so sprachlos?", fragte er Sesshoumaru gespielt verblüfft. "Weißt du etwa nicht, was du sagen sollst?"

Einen Moment lang herrschte Stille, doch dann ergriff erneut Kuromaru das Wort: "Ach so! Ich verstehe. Sicher denkst du, dass das eh nicht von Bedeutung ist, da du ja Tenseiga hast, oder? Das Schwert, das Leben rettet." Ein kurzes Lachen entwich ihm, gefolgt von einem hinterhältigen Lächeln. "Das dürfte dir aber wenig nützen, wenn ich die Kleine hier so dermaßen bearbeite, dass selbst Tenseiga machtlos wäre. Soll ich ihr die Haut vom Körper ziehen oder doch lieber in kleine Streifen schneiden? Ich bin gespannt, wie du das mit deinem Wunderschwert dann noch hinkriegen willst."

Wieder erwiderte Sesshoumaru nichts auf die Worte von Kuromaru, doch er hatte ihm sehr genau zugehört. Aber was er im Moment dachte oder eventuell zu tun gedachte, blieb unklar.

Kuromaru wartete einen Moment und zuckte dann mit den Schultern.

"Na ja, aber das ist ja auch gerade mal der erste Schritt. Im weiteren Verlauf hatte ich mir ja vorgenommen, mir noch jemanden vorzuknöpfen, der dir wichtig ist. Ahnst du, wen ich meine? Ich rede von diesem kleinen Menschenkind."

Er richtete sein Augenmerk wieder auf Kimie.

"Zuerst die junge Dame hier und dann die kleine Göre. Nenn es ruhig töricht, dass ich dir mein Vorhaben unterbreite, aber das macht die ganze Sache doch erst so echt interessant. Findest du nicht auch?"

Jetzt schwieg Sesshoumaru nicht mehr. Er hatte genug gehört.

"Lass sie auf der Stelle los!", befahl er Kuromaru mit eiskalter Stimme und schaute ihn ebenso an. Kuromaru lächelte hinterlistig.

"Ganz, wie du willst", meinte er und richtete seinen Blick auf Kimie. Mit gespieltem Bedauern sagte er weiter: "Entschuldige bitte, meine Kleine, aber es war sein Wunsch. Alles Gute!"

Nun ließ Kuromaru das Mädchen los. Kimie fiel in die Tiefe, doch zur Überraschung von Narakus Abkömmling blieb Sesshoumaru merkwürdig ruhig.

"Nanu? Warum plötzlich so gleichgültig?", fragte Kuromaru prüfend. Sesshoumaru bedachte ihn mit dem finstersten Blick, den er wohl aufbieten konnte.

"Warte es ab, Kuromaru. Wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du dir wünschen, du wärst mir niemals begegnet", drohte er seinem Gegner, der jedoch wenig beeindruckt schien.

"Oje, du machst mir Angst."

"Du wirst schon noch sehen!", erwiderte Sesshoumaru kalt. "Du wirst die wahre Bedeutung des Wortes 'Angst' schon noch kennen lernen."

Bevor die Beiden ihren Konflikt aber weiter ausfechten konnten, tauchte noch eine weitere Person auf der Bildfläche auf.

"Hey! Ist es etwa seit neuestem Mode, junge Mädchen von irgendwelchen Bergen zu werfen?", fragte Ashitaka mit etwas sarkastischem Unterton. In seinen Armen hielt er Kimie, die im Moment etwas neben sich zu stehen schien, hatte sie ja schon mit dem Leben abgeschlossen.

"Hey, Sesshoumaru! Du überraschst mich immer wieder!", rief Ashitaka seinem Begleiter zu und deutete mit einem Blick auf Kimie. Es überraschte ihn schon sehr, dass Sesshoumaru ihm zuvor die Anweisung erteilt hatte, im Falle des Falls einzugreifen.

Kimie starrte den Unbekannten irritiert an. Ashitaka hatte goldene Augen und an seinen Wangen waren jeweils zwei rote Linien, wie auch bei Sesshoumaru. Seine Ohren waren spitz und das linke außerdem mit zwei Schmuckstücken ausgestattet.

"Alles in Ordnung mit dir?", fragte er sie nun lächelnd.

Während sie so in sein Gesicht sah, fand Kimie, dass Ashitaka etwas sehr jugendliches und abenteuerlustiges ausstrahlte. Sein Blick war offen und sehr freundlich, während er sie so vergnügt anlächelte.

"Wer...?", begann sie zögerlich, doch Ashitaka schien schon zu wissen, was sie ihn fragen wollte.

"Ach! Entschuldige bitte. Mein Name ist Ashitaka und ich bin ein Inu-Youkai", stellte er sich daher sogleich vor.

Kimie stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. "Ein Inu-Youkai?!"

Ihr Gesprächspartner nickte mit einem Lächeln. "Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

"Ich... bin Kimie... Kimie Yamada."

"Aha. Kimie-chan, also. Schön, dich kennen zu lernen."

"Ja... Ebenso..." Zu mehr Worten war Kimie im Moment nicht in der Lage. Irgendwie kam ihr das alles ziemlich eigenartig vor, zumal sie auch überhaupt nicht wusste, woher Ashitaka so plötzlich kam.

>Erst diese komische Höhle und dann taucht wie aus dem Nichts dieser Typ hier auf...<

Aber Kimie hatte das Gefühl, als hätte sie Ashitaka schon mal irgendwo gesehen. Zuerst erinnerte sie sich nicht, doch dann fiel es ihr doch wieder ein: Er war mit ziemlicher Sicherheit der selbe Inu-Youkai, den sie in dieser Vision in diesem eigenartigen Spiegel gesehen hatte.

Während sie noch überlegte, fiel Kimies Blick auf Sesshoumaru, der ebenso wie Kuromaru zu ihr und Ashitaka herüberschaute.

"Sesshoumaru, was geht hier eigentlich vor?", fragte Kimie den Youkai irritiert, da es schon so zu sein schien, dass er und Ashitaka sich kannten. Doch auf eine Antwort musste das Mädchen wohl noch warten, denn im Moment gab es noch ein anderes Problem zu lösen.

Ashitaka schaute nun in die Richtung von Kuromaru.

"Und du bist also dieser Kuromaru, wenn ich richtig informiert bin?", fragte er prüfend, hatte er zuvor von Sesshoumaru ein wenig etwas über Narakus Abkömmling gehört.

"Er ist nur ein lästiger und billiger Abklatsch. Nichts weiter!", meinte Sesshoumaru mit einem eiskalten Blick auf seinen Gegner.

Während Kimie noch immer von Ashitaka auf dessen Armen getragen wurde und sich so ihre Gedanken wegen der neuen Situation machte, blickte sie kurz nach oben und erkannte nun auf einem hohen Felsen einen ehemals guten Freund wieder.

"Da ist Inuki!", rief sie aufgeregt aus, woraufhin sich alle Blick nach oben richteten. Tatsächlich stand der Mischling auf einem der hohen Felsen. Kurz darauf sprang er von diesem hinunter und landete ein paar Meter neben Kuromaru.

"Also, zwei gegen einen finde ich persönlich ja nicht besonders fair", meinte Ashitaka mit einem Blick auf Sesshoumaru und die beiden Gegner und setzte Kimie nun wieder ab. "Tja, sieht ganz so aus, als gäbe es hier etwas zu tun. Aber ich glaube, für dich ist das nicht wirklich was."

Und noch bevor Kimie irgendetwas sagen konnte, war Ashitaka mit einem Satz schon an Sesshoumarus Seite gesprungen.

"Du gestattest doch, dass ich dir noch ein wenig helfe?", fragte der Neuankömmling mit einem selbstbewusstem Lächeln.

"Mach was du willst", erwiderte Sesshoumaru kühl und ohne den anderen dabei anzusehen. "Aber du mischst dich nicht in den Kampf von mir und Kuromaru ein!"

"Wie du willst. Dann decke ich dir eben den Rücken", schlug er zuversichtlich vor und machte sich für die bevorstehende Auseinandersetzung bereit.

Währenddessen konnte Kimie dem Ganzen wohl nur reichlich irritiert zuschauen. Sie wusste im Moment überhaupt nicht, was sie von alldem halten sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  Cerberus
2009-11-16T06:49:34+00:00 16.11.2009 07:49
Buuh ^^
Ashitaka ist schon klasse xDD
Ich find den kewl !!

Das ist ne Begabung von dir, jedem deiner Charas eine ganz eigene Persönlichkeit zu geben, das kann nicht jeder ;)

Alles in allem war das Kappi natürlich wieder perfekt *-*
Super gemacht !!

LG deine Chaos_Angel ~~
Von: abgemeldet
2005-04-08T10:16:47+00:00 08.04.2005 12:16
Hy
wieder mal ein klasse Kappü! Bin gespannt wie das weitergeht! Und der neue Chara gefällt mir der ist nicht so ernst wie sesshomaru! Mach weiter so ich freu mich schon auf ne fortsetzung von beiden storys!
Bis dann
Rin
Von:  Granny_Tsunade
2005-04-07T08:03:13+00:00 07.04.2005 10:03
Super Kapitel, ehrlich! Mir fehlen die Worte. :-D Ashitaka ist auch voll süß. Aber warum ist Sesshi so freundlich zu ihm? Und vor allem so gesprächig? Das würde mich schon einmal interessieren... *grübel* Ansonsten freue ich mich schon auf das nächste Kapitel. Hoffentlich ist Animexx diesmal schneller. ;-P
Von: abgemeldet
2005-04-06T17:57:25+00:00 06.04.2005 19:57
Hali-halo!

Bin neu hier und meine Deutsch ist zum wegwerfwen...(bin aus Rumanien*weisst ihr wo sie liegt???*)

Egal. Ich hab die ganze FF in eine Nacht gelesen(bin veruckt) und ich muss schon sagen sie ist MEGAGEIL!!KAWAII!!!SUPER!!!KLASSE!!!... soll ich weiter sagen? :)

nur 'ne bitte: Schreib schnell weiter! ich kann's ganicht mehr awarten!!!

see ya
erikson
Von: abgemeldet
2005-04-03T15:37:43+00:00 03.04.2005 17:37
Hui... Klasse Chapi^^
Ashitakas find ich wirklich interessant!
Aber macht das, was in der Höhle passiert ist, irgendeinen Sinn? Ich meine, dass da plötzlich ein Spiegel war und ausgerechtnet irgendwelche Szenen aus Sess' Vergangenheit gezeigt hat, obwohl der bis dahin ja gar nicht mal wirklich hingeschaut hatte? Und dass dann ausgerechnet daraus so komische Schlingen kommen und Kimie reinziehen? Beim zweiten könnte ich mir schon vorstellen, dass das Zufall war, aber das mit dem Spiegel? Was ist damit?
Von: abgemeldet
2005-04-02T12:40:47+00:00 02.04.2005 14:40
lol^^
der neue chara is echt niedlich und total lustig......XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD..----->*ashitaka knuddl* ich hab ihn lieb^.^
du machst es echt spannend, ich hoffe es geht bald weiter^.~

liebe grüße,
k_g
Von:  Sayuri_san
2005-04-02T10:44:16+00:00 02.04.2005 12:44
Huhu :D
AWWWW grad wenn dat soooo sapnnend wird :( verdammt :PP.. aba dennoch EIN HAMMER MEGA GENIAL OBER DOLLES PITEL!!.. hmm gut mit den namen.. ich glaub das benutz jeder in der FF mit dem Namen von Inu und Sessy Vater =)
joaaa.. ich hoffe dass du ganz ganz ganz ganz schnelllll weiter schreibst.. d.h ich will eine neues Pitel schon am Montag oda Diensatg sehen!! ( rofl.. schon ne bestimmend XD)
joaa =).. Hoff Sessy und Ashitaka tretten Den soo wat in den Ar** :P ^___^
*hihi*
joaaa.. hab ich sonst noch was vergessen was ich erwähnen sollte ?! O.o.. hmm achsoooo... Ich finds echt genail dass du soo hammer geile lange Pitel schreibst =).. joa könnte ruhig noch mehr werden ;)

Soo sagste mir dann plz rechtzeitig dann bescheid wenn ein neus Pitel in annmarsch ist O.o wäre echt leib von dir Jenny!! Thx schon mal im vorraus ;)

Noch ne Frage: Wieviele Kapitel folgen bis zum ende der FF ?!.. Ich hoffe doch dass es noch tliche siond wie 10 oda 15 ;).. oda mehr *gg* ^___^ Biahh ich LIEBE DEINE FF =)

Mate ne

Lia*knuffl* HDGDL
Von: abgemeldet
2005-04-01T17:42:11+00:00 01.04.2005 19:42
Aaalso das kappi war wieder einfach nur..nur.. (kann meine Begeisterung nicht in Worte fassen) absolut obermegageil *lob* Den neuen Chara find ich übrigens voll geil ^_^. Ich freu mich schon riesig auf dein nächstes Kappi *riesig drauf freu* schreib also ganz schnell weiter. Zum Schluss noch (Hab ich vergessen mal zu sagen -_-) Ich find das übrigens voll super das du zu jedem Kappi ein Bild (Text)dazu machst *lob* So das wars bis zum nächsten von mir sehnlichst erwarteten Kappi
Bye Nanju
Von:  Hrafna
2005-04-01T17:20:32+00:00 01.04.2005 19:20
*reinhüpf*
Hallo!^^
Alles in allem ein sehr gelungenes Kapitel (obwohl ich eigentlich gern gewusst hätte, wie es bei Sango und Miroku weitergeht ^__^), der Auftritt von Ashitaka (wie kommst du zu so einem Namen? Klingt irgendwie verdächtig nach "Mononoke Hime"...) war eine sehr gute Idee, denn ich denke auch, dass es noch mehr Hundedämonen auf der Welt geben muss (außer Sess und Inu); ich hoffe, dass über seinen Hintergrund/seine Vergangenheit noch mehr bekannt wird, ich vermute, er ist mit Sesshoumaru und Inu Yasha irgendwie über mehrere Ecken verwandt, ansonsten hätte er nicht dieses charakteristische Aussehen!
Was mich gleich zu der nächsten Sache bringt: Sess' und Inu's Vater!
'Inu No Taishou' ist lediglich sein Titel und bedeutet so viel wie 'Anführer der Hunde', es ist in keinem Fall ein Name; um genau zu sein hat er offiziell gar keinen Namen und dass er Inu Taishou heißt,ist bloß ein weitverbreitetes Missverständnis. (siehe dazu: Mission InuYasha No Chichi http://sesshsama.tripod.com/missioninc.html )
Das soll keine Kritik an dir üben und du nimmst mir das hier hoffentlich nicht übel, bis vor Kurzem war ich auch noch der festen Überzeugung, InuYasha's Vater hätte einen Namen...
So, trotzdem hoffe ich, es kommt noch ein wenig mehr über ihn und Sesshoumaru's Vergangenheit, ansonsten:

schreib fleißig weiter,
bless,
Hrafna
Von: abgemeldet
2005-04-01T13:33:52+00:00 01.04.2005 15:33
Cool!
Die idee mit der höhle war super.Auch das mit dem Spiegel.
Aber den neuen Chara finde ich am besten,bin gespannt was er mit Sessy Vergangenheit zutun hat.
Bin gespannt wie der Kampf zwischen sessy und kuromaru ausgeht.
Schreib schnell weiter
bye duell-master


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