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Abenteuer im Mittelalter

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute! ^^
Wah! Sorry, dass es wieder so lange gedauert hat! *sich ganz tief verbeugt*
Eigentlich wollte ich ja schon letztes Wochenende das neue Kapitel hochladen, aber ich hab's nicht rechtzeitig fertig gekriegt... *drop*
Bitte nicht böse sein, ja? *fleh*
Und eigentlich will ich euch jetzt auch nicht weiter groß zulabern, sondern mich nur noch zu drei Dingen äußern, die angesprochen wurden.
1. Ja, den Namen "Ashitaka" habe ich aus "Mononoke Hime".
2. Was den Namen von Sesshoumarus und Inu Yashas Vater angeht: Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, dass der eigentlich gar keinen Namen hat, oder dieser zumindest niemals genannt wird... ^^'
Schande über mich! XD
Na ja, aber ich hoffe, es juckt niemanden, wenn ich es dennoch erst mal dabei belasse, ihn "Inu no Taishou" zu nennen? Ist irgendwie praktischer, als z.B. immer von "Sesshoumarus und Inu Yashas Vater" zu reden.
Und 3. Ich habe im Moment noch gar keine Ahnung, wie lang die Story noch werden wird, obwohl ich mir natürlich bereits einige Stichpunkte hinsichtlich des Endes gemacht habe. *sich am Kopf kratz*
Ich wage aber trotzdem mal eine grobe Schätzung: Vielleicht noch so 6 oder 7 Kapitel (ohne das jetzige), wie es bis jetzt aussieht, aber sicher bin ich mir nicht so genau. Vielleicht fällt mir ja spontan noch etwas ein, was ich dann noch mit einbringe. ~.^
So! Jetzt habe ich aber wirklich genug gelabert! Jetzt wünsche ich euch nur noch viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
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Der junge Inu-Youkai Ashitaka

"Sesshoumaru-sama!! Mein edler Herr, wo seid Ihr nur?! Jetzt antwortet mir doch bitte endlich!"

"Wenn dieser Kröterich hier weiter so rumschreit, dann reiße ich ihm die Zunge raus!"

Inu Yasha hätte platzen können und ballte schon die Faust. Schon seit dem Aufbruch der Gruppe schrie Jaken ihm fast die Ohren weg und das nur, weil er sich wegen Sesshoumaru so verrückt machte. Kagome, Rin und Shippou schienen das alles jedoch nicht so eng zu sehen, wie der Hanyou, oder sie verbargen es nur recht gut, ebenso wie Kirara und Ah-Un, während Jaken weiterbrüllte und man durch die Berge auch immer sehr gut das Echo wahrnehmen konnte.

"Sesshoumaru-samaaaaaaa!!!"

"Jetzt reicht‘s!!" Jetzt packte Inu Yasha Jaken am Kragen und schüttelte ihn etwas durch. "Hör endlich auf, hier so herumzuschreien, du Gnom! Mal abgesehen davon, dass du mir damit mächtig auf die Nerven gehst, braucht Sesshoumaru bestimmt kein Kindermädchen, dass nach ihm ruft! Für meinen Geschmack könnte er auch ruhig wegbleiben!"

"Inu Yasha! Osuwari!", kam es sogleich von Kagome und prompt lag Inu Yasha mit dem Gesicht im Schnee, woraufhin Jaken wieder freikam. Während sich der Krötendämon insgeheim wohl freute wie ein Honigkuchenpferd, warf der Hanyou dem Mädchen einen wütenden Blick zu.

"Was sollte denn dieser Scheiß wieder?"

Kagome kniete sich nun zu Inu Yasha auf den Boden und flüsterte: "Inu Yasha, halte dich bitte zurück!" Sie deutete auf Rin, die mit Shippou und der kleinen Kirara auf Ah-Un ritt. "Du weißt, dass Rin-chan Sesshoumaru sehr mag, also lass bitte diese Äußerungen, wenn sie in der Nähe ist, okay?"

Inu Yasha grummelte irgendetwas vor sich hin, während er sich nun wieder aufrappelte und sich den Schnee vom Kimono klopfte.

"Ja, ja! Ist ja schon gut!", meinte er trocken und mit einem letzten mahnenden Blick auf Jaken begab er sich wieder an die Spitze der Gruppe.

Rin hatte sich schon die ganze Zeit suchend umgeschaut und auch jetzt schweifte ihr Blick ununterbrochen durch die Gegend.

"Wo mögen Sesshoumaru-sama und die anderen nur sein?", fragte sie sich besorgt.

Kagome hörte das und versuchte, das kleine Mädchen etwas aufzumuntern. "Mach dir keine Sorgen, Rin. Wenn wir sie nicht finden, dann finden sie garantiert uns."

In diesem Moment hörte sie Inu Yasha rufen: "Hey! Schaut euch mal diese Höhle hier an!"

Sofort trat die Gruppe an die Seite des Hanyou. Doch während Rin, Shippou und Jaken eher misstrauisch in das Innere der Höhle schauten, hatte Kagome eine Vermutung: "Vielleicht sind die anderen ja da rein gegangen. Wäre doch möglich. Was meinst du, Inu Yasha?"

"Hmm... Könnte schon sein, aber sicher bin ich mir da auch nicht."

"Sollen wir mal nachsehen?"

Inu Yasha überlegte einen Moment, nickte dann aber. "Ist gut, aber wir sollten aufpassen. Man kann ja schließlich nie wissen, was einen erwartet."

Kurz darauf betrat die Gruppe das Innere der Höhle.
 

An einem ganz anderen Teil der Berge war indes ziemlich was los. Während Sesshoumaru gegen Kuromaru kämpfte, kümmerte sich Ashitaka um Inuki, wobei er es mehr darauf anlegte, den Hund abzulenken und zu verhindern, dass Sesshoumaru durch ihn eventuell aus dem Hinterhalt angegriffen werden konnte.

Kimie schien indessen nur aus einigermaßen sicherer Entfernung zusehen zu können. Was hätte sie auch sonst tun können? Ihr Blick schweifte hin und her zwischen Sesshoumarus Kampf und Ashitakas Ablenkungsmanövern.

"Auch mit der Unterstützung deines Freundes werden sich deine Chancen nicht verbessern, Sesshoumaru!", knurrte Kuromaru Sesshoumaru an, nachdem die Klingen ihrer Schwerter erneut aufeinander geprallt waren. Sesshoumaru selbst schien von dieser Aussage eher wenig bis gar nicht beeindruckt gewesen zu sein und ließ sich nicht im Geringsten aus der Ruhe bringen.

"Und so was kommt aus deinem Mund?", fragte er stattdessen leicht höhnisch. "Unsere letzte Auseinandersetzung scheinst du bereits verdrängt zu haben, wie mir scheint. Aber das wundert mich nicht. Wer erinnert sich schon gerne an eine Niederlage?"

"Tse! Halt die Klappe!" Kuromaru holte aus und wollte mit seinem Schwert zuschlagen, doch Sesshoumaru wich dem Schlag aus.

Indessen sprang Ashitaka zwischen den Felsen hin und her, immer dicht gefolgt von Inuki.

"So, Hündchen! Jetzt reicht es mir aber auch allmählich!", meinte der Youkai irgendwann und zog sein Schwert, welches er in einer Schwertscheide an seiner Rüstung bei sich trug.

Kimie, die in diesem Moment zufällig zu den Beiden rübergeschaut hatte, sah, wie Ashitaka sein Schwert zog um dieses scheinbar gegen Inuki anzuwenden. Sofort rief sie panisch aus: "Nein, warte! Tu ihm bitte nichts!"

Ashitaka horchte abrupt auf und hielt seinen Angriff zurück, noch bevor er ihn wirklich gestartet hatte. Einen Augenblick lang war er auch abgelenkt, was beinahe zur Folge gehabt hatte, dass Inuki ihn bei einer plötzlicher Attacke erwischte hätte. Doch Ashitaka konnte noch rechtzeitig ausweichen.

"Inuki! Inuki, bitte hör auf damit!", rief Kimie ihrem Hund zu, der sich jetzt nur wenige Meter von ihr entfernt befand. Sein Blick richtete sich nun auf das Mädchen, das ihn flehentlich ansah und weiter sprach: "Du kannst doch nicht wirklich alles vergessen haben!? Erkennst du mich wirklich nicht mehr? Inuki! Komm wieder zur Vernunft! Bitte!"

Aber es schien, als wäre Inuki vollkommen taub für die Worte des Mädchens. Er ließ nur ein bedrohliches Knurren verlauten, ehe er plötzlich direkt auf Kimie zuschnellte.

"Vorsicht!! Geh da weg!", rief Ashitaka entsetzt und wollte sofort eingreifen, da Sesshoumaru noch immer mit dem Kampf gegen Kuromaru beschäftigt war.

Kimie sah in diesem Moment nur, wie Inuki mit gefletschten Zähnen direkt auf sie zugelaufen kam. Reflexartig griff sie nun nach ihrem Schwert und hielt es mit der flachen Seite auf Inuki gerichtet schützend vor sich hoch. Der Hund sprang und als es schon so aussah, als ob er sie erwischen würde, schien er jedoch auf einer Art Barriere, die einen Angriff verhinderte, aufzukommen und zurückgeworfen zu werden.

>Schon wieder ein Bannkreis!<, schoss es Sesshoumaru, der natürlich alles mitverfolgt hatte, sogleich in den Kopf und erinnerte ihn an die Situation, in der Kimie mit Raidon zum ersten Mal einen Bannkreis errichtet hatte, um ihn vor Kuromarus Angriff zu schützen. Doch im Gegensatz zu dem ersten Bannkreis, der mehr wie eine Lichtsäule aussah, hatte dieser die Form einer schützenden Kuppel.

Ashitaka hielt überrascht inne und beobachtete nun erstmal, was weiter geschah. Inukis Angriff war fehlgeschlagen und genauso schnell, wie der Bannkreis erschienen war, verschwand er auch wieder. Kimie hatte die Augen zugekniffen, schaute nun aber wieder auf. Direkt vor sich, etwa nur vier Meter entfernt, sah sie Inuki stehen. Er musterte sie ganz genau.

"Inuki! Jetzt hör doch bitte auf! Ich will nicht gegen dich kämpfen!", sprach Kimie ihren Hund mit verzweifelter Stimme an und ließ ihr Schwert wieder sinken. "Bitte! Komm doch wieder zur Vernunft!"

Mit flehendem Blick schaute sie Inuki, der sich zunächst nicht rührte, an. Plötzlich verstummte aber das leise Knurren des Hundes und er trat, scheinbar etwas verstört, einige Schritte zurück.

"Was hat die blöde Töle denn auf einmal?!", fragte sich Kuromaru wütend, während er das Geschehene mitverfolgt hatte.

Für diesen kurzen Augenblick war er jedoch abgelenkt von seinem eigenen Kampf und dies nutzte Sesshoumaru für sich. Er erhob Toukijin und griff seinen Gegner sofort an. Kuromaru konnte zwar doch noch im letzten Moment ausweichen und landete mit einem Sprung auf einem etwas höher gelegenen Felsen, aber erwischte ihn Sesshoumaru mit seinem Schwert noch am Kimono und hinterließ einen Einschnitt im Stoff.

"Du elender...!" Doch weiter kam Kuromaru nicht mehr mit seinem Satz, denn jetzt bekam er mit, wie Inuki auf einmal das Feld räumte und mit geschickten Sprüngen über die Felsen vom Kampfschauplatz verschwand. Narakus Abkömmling konnte es nicht fassen und verstand die Welt nicht mehr. "Jetzt haut der auch noch ab!? Ich glaub 's nicht! Dieser Köter!"

"Tja, jetzt stehst du wohl ziemlich allein da, was?", sprach Ashitaka ihn nun an, wenngleich er sich nicht in den Kampf einmischte, und schulterte gelassen sein Schwert. Ein leicht schadenfroher Blick schweifte nun zu Kuromaru hoch. Dessen Augenmerk richtete sich nun genau auf Ashitaka.

"Hm! Ich habe zwar keine Ahnung, wer du eigentlich bist, aber lass dir eines gesagt sein: Wenn sich mir die Gelegenheit bietet, werde ich auch dich in deine Einzelteile zerlegen!", drohte Kuromaru dem Inu-Youkai und deutete mit der Klinge seines Schwertes auf diesen.

Ashitaka zog aber nur eine Augenbraue hoch. "Na, du bist ja schlecht drauf. Aber das überrascht mich nicht unbedingt."

Auf diese Bemerkung hin ließ Kuromaru aber nur ein leises Knurren verlauten, ehe er sich nun wieder Sesshoumaru zuwandte. "Fühl dich bloß nicht als Sieger dieses Kampfes, Sesshoumaru! Er ist noch nicht vorbei! Wir setzen das hier noch fort, das verspreche ich dir!"

"Wenn du dich traust, dich mir noch einmal entgegenzustellen", erwiderte Sesshoumaru unbeeindruckt. Kuromaru warf einen letzten verächtlichen Blick auf ihn und verschwand dann ebenfalls rasch vom Kampfschauplatz.

Kurz darauf wirkte die Gegend wieder so, als wäre überhaupt nichts vorgefallen.

"Inuki..." Kimie schaute noch einen Moment in die Richtung, in die ihr Hund verschwunden war, ehe sie Raidon wieder zurück in die Schwertscheide steckte. Ihr war aber nicht entgangen, dass Inuki sich plötzlich sehr eigenartig benommen hatte, bevor er davongelaufen war.

Ashitaka hatte sich schon gewundert, warum Kimie ihn an einem Angriff gegen Inuki gehindert und nahm sich vor, dieser Sache zu einem späteren Zeitpunkt noch nachzugehen. Erstmal schien er aber doch ganz froh darüber zu sein, dass die kleine Auseinandersetzung erstmal ihr Ende gefunden hatte und steckte sein Schwert wieder ein. Dann ging er langsam auf Kimie zu, den Blick dabei auf Sesshoumaru, der etwas entfernt auf einem Felsen stand, gerichtet.

"Hey, Sesshoumaru! Noch alles im grünen Bereich bei dir?", fragte Ashitaka. Sesshoumaru erwiderte ruhig, aber bestimmt, während er sich nun ebenfalls zu den Beiden gesellte und dabei Toukijin wieder einsteckte: "Du scheinst zu vergessen, mit wem du redest."

Das sollte soviel heißen wie: "Sicher! Was denkst du denn?"

Ashitaka lächelte leicht amüsiert. Sesshoumaru schien in der Tat genauso geblieben zu sein, wie er ihn in Erinnerungen hatte, wenngleich so manche Kleinigkeiten auch etwas anders geworden zu sein schienen. In der Hinsicht fiel Ashitakas Blick nun auf Kimie, die ihn nun ihrerseits genau ins Auge gefasst hatte. Als er ihren prüfenden Blick bemerkte, fragte Ashitaka etwas irritiert: "Was ist?"

Kimie antwortete nicht sofort auf die Frage, stattdessen wandte sie sich nun an Sesshoumaru, wobei sie auf den anderen Inu-Youkai deutete: "Sesshoumaru, ist das nicht der Typ, den wir in diesem Spiegel gesehen haben?" Diese Frage brannte schon die ganze Zeit auf ihrer Zunge.

Sesshoumaru horchte auf und erwiderte ziemlich gleichgültig: "Ja, das ist er."

Aber auch Ashitaka war auf Kimies Aussage hin hellhörig geworden. "Sag mal, du meinst nicht zufällig einen dieser Spiegel, die in diesen Höhlen zu finden sind?"

Kimie nickte durchaus überrascht. "Doch! Aber woher kennst du die?"

"Die habe ich nämlich auch schon ein paar mal gesehen", antwortete er und versuchte nun auch etwas genauer zu erklären, was es damit möglicherweise auf sich hatte: "Offenbar zeigen sie dem Betrachter immer Rückblicke in die eigene Vergangenheit oder in die Vergangenheit von Personen, die der Betrachter kennt."

"Und was für einen Sinn macht das?", fragte Kimie mit einem Anflug von Irritation.

"Tja, ich nehme an, dass das eigentlich Fallen sind, die das Ziel haben, Personen, die sich in den Höhlen aufhalten, dort festzuhalten. Deswegen verschwinden wohl auch manchmal die Eingänge, die aber irgendwann wieder auftauchen." Ashitaka lächelte leicht. "Es ist etwas eigenartig, ehrlich gesagt."

Kimie fand das alles ziemlich seltsam. "Und wozu sollen solche Aktionen gut sein?"

Ashitaka zuckte mit den Schultern. "Das weiß ich auch nicht, aber es ist eben so. Na ja, aber es kann halt auch passieren, dass die Höhlen jemanden auch mit Gewalt dazu bringen wollen, zu bleiben."

"Greifen sie dann etwa förmlich nach einem und ziehen ihn in sich hinein?"

"So weit habe ich es bei mir bisher zwar nicht kommen lassen, aber die Versuche gab es schon mal, ja. Ist dir das etwa passiert?" Ein leicht prüfender Blick, kombiniert mit einem ebenso wirkenden Lächeln traf Kimie, die kurz nickte und dann sarkastisch meinte: "Das müssen ja aber ziemlich dämliche Höhlen sein, wenn die mich gerade in einen Gang befördern, durch den ich dann wieder ins Freie finde."

"Tja, es sind wohl eben doch nur Höhlen", lachte Ashitaka amüsiert.

"Komische Gegend...", murmelte das Mädchen aber nur und ließ etwas ihren Blick schweifen. Allmählich hatte sie genug von diesen Bergen.

"Was mich auf die Frage zurückbringt, was du hier eigentlich zu suchen hast, Ashitaka", mischte sich Sesshoumaru, der bis eben geschwiegen hatte, nun ein und schaute den anderen Inu-Youkai abwartend an.

Dieser winkte aber nur kurz ab und erwiderte: "Ach, dafür gibt es eigentlich keinen besonderen Grund. Ich wollte mir diese Gegend einfach mal ansehen. Man hört ja immer so eigenartige Geschichten. Denen wollte ich zum Zeitvertreib mal nachgehen."

"Zum Zeitvertreib?", wiederholte Kimie ungläubig und zog eine Augenbraue hoch. "Ähm... Entschuldige, nimm es mir bitte nicht übel, aber irgendwie bist du seltsam..."

Aber Ashitaka lachte nur kurz auf und erwiderte etwas verlegen: "Ja, das haben mir schon viele gesagt. Unter anderem auch Sesshoumaru."

"Und es entspricht der Wahrheit", meinte der eben Erwähnte daraufhin knapp.
 

"Irgendwie ist diese Höhle unheimlich."

Kagome schaute sich misstrauisch um. In der Tat wirkte diese Höhle auf sie wenig Vertrauen erweckend, und auch Rin schien nicht gerade begeistert zu sein.

"Ich habe Angst…", wimmerte sie leise und kauerte sich auf Ah-Uns Rücken, auf dem auch die kleine Kirara saß, zusammen. "Lasst uns bitte schnell von hier weggehen."

Kagome trat an die Seite des zweiköpfigen Drachens, damit sie Rin beruhigend die Hand auf den Rücken legen konnte. "Du hast ja Recht. Wir suchen jetzt den Ausgang, okay?"

Als sie das aufmunternde Lächeln von Kagome sah, nickte Rin erleichtert. Die Ältere wandte sich nun an Inu Yasha, der die Gruppe anführte: "Inu Yasha! Hast du gehört? Suchen wir den Ausgang. Ich kann mir ehrlich gesagt doch nicht mehr so recht vorstellen, dass wir Kimie, Sesshoumaru oder einen der anderen hier finden werden."

Der Hanyou drehte sich nun zu dem Mädchen um.

"Ja, vielleicht", erwiderte er. "Ich kann auch keinerlei Anzeichen entdecken, die dafür sprechen würden. Es ist ganz eigenartig, aber hier scheint irgendwas vorzugehen. Wir gehen wirklich besser wieder zurück."

Die Gruppe machte also wieder kehrt und diesmal bildete Inu Yasha das Schlusslicht. Kagome, die mit Rin, Shippou, Kirara und Ah-Un voranging, dicht gefolgt von Jaken, beäugte während des Weges genauestens ihre Umgebung und wurde auch recht bald auf etwas sehr Ungewöhnliches Aufmerksam.

"Inu Yasha! Schau mal!", wandte sich das Mädchen an den Hanyou und ging näher an die Felswand der Höhle. Dort fand Kagome etwas vor, das sie an einen Spiegel erinnerte, zumindest konnte sie sich selbst darin erkennen. Doch als sie die Oberfläche leicht berührte, bildeten sich wie auf einer Wasseroberfläche kleine Ringe, die nach außen hin immer größer wurden.

"Wow! Das ist echt beeindruckend!", sagte Kagome fasziniert. Jetzt war auch Inu Yasha an ihre Seite getreten und schaute ebenfalls in den Spiegel. So was war ihm auch noch nie untergekommen.

"Das ist merkwürdig", meinte er misstrauisch. "Wir sollten besser weitergehen. Ich traue dem Ganzen nicht." Mit diesen Worten wollte der Hanyou auch sogleich seinen Weg fortsetzen, als Kagomes Stimme ihn noch einmal aufhielt.

"Warte, Inu Yasha! Schau mal, da! Das ist doch deine Mutter!?", rief Kagome ganz aufgeregt und deutete auf den Spiegel, dessen Bild sich mittlerweile verändert hatte und nun Platz gemacht hatte für eine ganze andere Szene. Inu Yasha hatte sofort aufgehorcht und seinen Blick wieder auf den Spiegel zurückgelenkt. Er war überrascht, aber auch irritiert. Das wurde nicht unbedingt besser, als in dem Spiegel nun auch noch eine weitere Person erschien. Kagome ahnte, um wen es sich dabei handelte. "Ist das... dein Vater?"

"Ja... Scheint wohl so...", antwortete Inu Yasha, wirkte aber irgendwie geistesabwesend. Wie gebannt starrte er auf das Bild im Spiegel, welches sich mit einem Mal verschwand und kurz darauf tentakelähnliche Auswüchse aus der Wand schlugen und nach dem Hanyou griffen.

"Was zum...?! Hey!"

Inu Yasha zerschlug die ersten beiden Auswüchse mit seinen Klauen, doch sofort krochen weitere aus den Wänden hervor und packten ihn um ihn anschließend zu sich zu ziehen. Shippou, Rin und Jaken starrten völlig hilflos auf das Szenario, während Kagome ihr Entsetzen ebenfalls nicht verbergen konnte.

"Inu Yasha!" Sie streckte sofort ihre Hand aus und ergriff Inu Yasha an den Haaren um ihn wieder zurückzuziehen. Der Hanyou war aber wenig begeistert von dieser Art eines Rettungsversuches.

"Aaah!! Kagome, hör auf damit!"

In diesem Moment griffen die Auswüchse auch auf das Mädchen über und packten es an den Armen.

"Kagome!" Inu Yasha konnte mit einem kräftigen Ruck seinen rechten Arm befreien und zerschlug die Auswüchse mit seiner Klaue. "Sankontessou!"

Als er sich selbst befreit hatte, brachte er eiligst Kagome aus der Gefahrenzone.

"Ich habe Angst! Lasst uns von hier verschwinden, bitte!", rief Rin ängstlich aus. Inu Yasha nickte und beäugte genauestens die Auswüchse, die noch immer leicht aus der Wand schlugen.

"Da gebe ich der Kleinen recht. Hauen wir ab!"

Die Gruppe verfolgte den Weg, den sie zuvor gekommen war, nun wieder zurück. Keiner von ihnen wollte noch länger als unbedingt nötig in dieser Höhle bleiben.
 

"Komm! Gebt mir Eure Hand, Sango!"

Miroku hielt Sango die Hand hin und zog die Dämonenjägerin anschließend zu sich hinauf. Der Bergsaufstieg gestaltete sich an manchen Stellen doch als etwas tückisch.

"Sind wir überhaupt auf dem richtigen Weg?", fragte Sango, nachdem Miroku ihr beim Aufstieg behilflich gewesen war.

Der junge Mönch schaute sich um. "So sicher bin ich mir da auch nicht, aber das müsste der Weg sein, den wir gestern gegangen sind."

Jetzt fiel Sango die Höhle ins Auge, die sich direkt vor ihnen befand. Sie wandte sich an Miroku: "Schaut mal! Eine Höhle."

"Hmm... Ob die anderen vielleicht da drin sind?", fragte sich Miroku nachdenklich, als man plötzlich aus dem Inneren der Höhle eine Mädchenstimme rufen hörte: "Kirara, warte auf uns!"

Sango und Miroku erkannten die Stimme sofort: Es war eindeutig die von Kagome!

Kurz darauf kam auch schon die kleine Kirara aus der Höhle gelaufen. Sie hatte Sango und Miroku sofort gewittert und sprang ihrer Herrin auch sogleich entgegen. Sango schloss ihre Dämonenkatze überglücklich in die Arme. "Kirara! Wie schön, dich wieder zu sehen!"

Jetzt tauchten auch Inu Yasha, Kagome, Shippou, Jaken und Rin auf Ah-Un aus der Höhle auf. Kagome war sichtlich erleichtert, als sie ihre beiden Freunde erblickte, wenngleich Inu Yasha sie zuvor ebenfalls gewittert hatte.

"Sango-chan! Miroku-sama! Es geht euch gut!" Kagome lief den Beiden eiligst entgegen und umarmte Sango erleichtert.

Nachdem die ersten Wiedersehensfreuden ausgetauscht wurden, ergriff Miroku das Wort: "Tja, wir finden wohl allmählich wieder zusammen, wie mir scheint. Aber zwei fehlen noch, wenn ich das richtig sehe."

"Eine. Und zwar Kimie", korrigierte Inu Yasha den Mönch trocken.

Shippou zog leicht irritiert eine Augenbraue hoch. "Inu Yasha, du hast Sesshoumaru vergessen."

"Habe ich nicht!", erwiderte der Hanyou betont und verschränkte die Arme vor der Brust. "Der kann von mir aus bleiben, wo der Pfeffer wächst! Wir suchen Kimie und damit hat's sich!"

Kagome war schon kurz davor, ihn wieder mit ihrem beliebten Kommando in seine Schranken zu weisen, doch hielt sie sich erstmal noch zurück.

"Und wenn die Beiden zusammen sind?", fragte Miroku nun prüfend, woraufhin Inu Yasha gleich einen ganz eigenartigen Gesichtsausdruck bekam. Er selbst hatte auch schon über diese Möglichkeit nachgedacht, aber daran denken wollte der Hanyou doch eher weniger.
 

Währenddessen wanderten auch Sesshoumaru, Kimie und Ashitaka durch das Gebirge. Die Zeit nutzte Kimie, um Ashitaka auch noch etwas mehr über die anderen zu erzählen. So erfuhr Ashitaka auch, was es sich mit Inuki auf sich hatte und warum Kimie nicht gewollt hatte, dass der Youkai den Hund angriff. Sesshoumaru, der ein paar Meter hinter den Beiden ging, hatte wohl nicht unbedingt das Bedürfnis gehabt, sich dazu zu äußern, weshalb Kimie allein für die Informationsweitergabe zuständig gewesen zu sein schien.

"Aha! Ihr seid also noch mit ein paar Freunden unterwegs? Und wo sind die im Moment?", fragte Ashitaka neugierig, doch Kimie schüttelte nur den Kopf.

"Keine Ahnung. Wir wurden gestern durch eine Lawine voneinander getrennt."

Daraufhin legte sich Ashitaka nachdenklich eine Hand ans Kinn. "Gestern war doch auch dieser Schneesturm. Hoffentlich geht es euren Freunden gut."

Kimie nickte. "Ja, das hoffe ich auch. Glücklicherweise hat Sesshoumaru diese Höhle gefunden. Ob die anderen auch einen sicheren Unterschlupf gefunden haben?"

Ashitaka bemerkte den besorgten Unterton in der Stimme des Mädchens. Nach einem Moment klopfte er ihr mit der Hand leicht auf den Rücken und versuchte, sie aufzumuntern. "Nun lass doch den Kopf nicht hängen! Wer weiß, vielleicht finden wir sie ja schneller, als du denkst. Oder sie finden uns. Es ist alles offen!"

Als er sie so anlächelte, konnte Kimie nicht anders, als dies zu erwidern.

"Ja, du hast wohl Recht", meinte sie doch etwas erleichtert

Irgendwann war sie aber so sehr in ihre Gedanken vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, wie Ashitaka seine eigenen Schritte nun verlangsamte und sich irgendwann auf gleicher Höhe mit Sesshoumaru befand, während sie selbst einfach weiterging.

"So, so… Du und Kimie-chan, ihr ward also die ganze Nacht allein in einer kalten Höhle? Muss ich mir Sorgen um dich machen, Sesshoumaru?", fragte Ashitaka mit einem verschmitzten Lächeln. Doch sein Gesprächspartner machte sofort deutlich, dass er keinesfalls Wert auf eine Unterhaltung zu legen schien und auf eine solche schon gar nicht.

"Du redest zu viel, Ashitaka! Außerdem denkst du viel zu viel über Dinge nach, die dich nichts angehen."

Aber anstatt es nun dabei zu belassen, schien Ashitaka regelrecht darauf zu brennen, diese Unterhaltung weiterzuführen. Darauf schien zumindest sein Gesichtsausdruck zu deuten. Sesshoumaru beäugte ihn argwöhnisch.

"Gibt es etwa noch irgendetwas, was du mir gerne mitteilen möchtest?", fragte er kühl, doch Ashitaka winkte gelassen ab.

"Ach, nein! Lass mal! Das hebe ich mir für später auf."

Die Stimme von Kimie erregte nun die Aufmerksamkeit der Beiden.

"Hey! Warum trödelt ihr denn so? Machen wir etwa eine Pause?", fragte das Mädchen, das inzwischen stehen geblieben war und sich zu ihren beiden Begleitern umgedreht hatte. Auf ihre Frage hin, schüttelte Ashitaka mit einem unschuldigen Lächeln den Kopf.

"Nein! Wir haben uns nur etwas unterhalten."

"So? Worüber denn?", fragte Kimie neugierig, aber wieder winkte Ashitaka ab.

"Nichts Besonderes. Gehen wir weiter."

Als er aber daraufhin den Weg fortsetzen wollte, hielt er noch einmal für einen kurzem Moment inne und horchte auf. Ashitaka konnte ganz eindeutig die Stimmen von mehreren Personen hören.

"Hört ihr das? Da ist jemand", sagte er an Sesshoumaru und Kimie gerichtet. Natürlich hatte Sesshoumaru die Stimmen auch längst gehört, aber Kimie konnte außer dem leisen Pfeifen des Windes nichts hören. Mit einer Handbewegung machte Ashitaka deutlich, dass er der Sache mal nachgehen wollte und machte sich sogleich auf den Weg.
 

Inu Yasha und die anderen ahnten zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht, dass ihre Suche wohl schon ein baldiges Ende finden könnte.

"Diese Berge sind riesig. Weiß der Himmel, wo Kimie und Sesshoumaru sein könnten", meinte Shippou wenig optimistisch und ließ seinen Blick schweifen. Bevor aber einer der anderen etwas auf die Aussage des kleine Kitsune erwidern konnte, wurden sie plötzlich auf eine Stimme aufmerksam, die von oben rief: "Du musst Inu Yasha sein!"

Sofort war die Gruppe stehen geblieben und hatte die Blicke nach oben gerichtet.

"Wer will das wissen?", fragte Inu Yasha misstrauisch und beäugte den Fremden prüfend. Dessen langes, zu einem Zopf gebundenes weiß-silbernes Haar wehte leicht im Wind. Er stand auf einem Felsen und blickte mit einem leichten Lächeln auf die Freunde hinab.

"Ich muss schon sagen, du hast dich sehr verändert, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe", sagte er kurz darauf, doch Inu Yasha konnte mit dieser Aussage eher wenig anfangen. Sofort erwiderte er schroff: "Wer bist du? Und was sollte diese Bemerkung? Ich kenne dich nicht und ich lege auch keinen Wert darauf, dich kennen zu lernen!"

Der Fremde zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. "Wir sind wohl etwas aufbrausend, was? Aber dass du dich nicht an mich erinnerst, wundert mich nicht. Immerhin warst du damals ja noch ein kleines Baby."

"Halt die Klappe!", kam es sofort von dem Hanyou zurück. "Und hör auf, so einen Unsinn zu reden! Was willst du? Etwa Ärger? Den kann ich dir gerne bescheren, wenn du unbedingt willst!"

Sofort legte Inu Yasha auch schon die Hand an sein Schwert, als Miroku jedoch mit einem Mal rief: "Moment mal! Das ist doch der selbe Typ, den wir vorhin gesehen haben, Sango!" Er schaute zu der jungen Dämonenjägerin, die die Aussage des Mönchs nur bestätigen konnte.

"Ja, Ihr habt Recht, Houshi-sama!"

Inu Yasha hielt daraufhin für einen Moment inne und diese Gelegenheit schien der Fremde nun für sich zu nutzen, indem er sich ihnen nun vorstellte: "Entschuldigt. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Ashitaka."

Rin schaute sich Ashitaka etwas genauer an und legte dann den Kopf etwas schief.

"Er sieht irgendwie Sesshoumaru-sama ähnlich...", fand sie und auch Jaken musste dem kleinen Mädchen darin zustimmen.

"Ist er etwa auch ein Inu-Youkai?", fragte sich Kagome nachdenklich, woraufhin Ashitaka mit einem Lächeln erwiderte: "Richtig erkannt, schönes Fräulein."

Inu Yashas Blick nahm mit einem Mal einen ganz merkwürdig verstimmten Ausdruck an.

"Manno, der labert vielleicht was zusammen...", murmelte der Hanyou leicht genervt, doch Kagome schien das anders zu sehen.

"Also, nett ist er schon mal. Dagegen kann man nichts sagen."

"Ich hab mich wohl verhört!?", erwiderte Inu Yasha ungläubig und starrte das Mädchen, welches aber nur mit den Schultern zuckte, völlig entgeistert an.

"Mein lieber Bruder, mir scheint, du neigst noch immer dazu, deine Selbstbeherrschung zu verlieren", hörte man nun eine weitere Stimme im herablassenden Unterton sagen und alle wussten sofort, wem sie gehörte.

"Sesshoumaru...", stöhnte Inu Yasha, jetzt wohl endgültig fertig mit den Nerven, genervt auf. Sesshoumaru trat nun an Ashitakas Seite und blickte prüfend auf die Gruppe hinab. Während die anderen der Rückkehr des Youkai wohl eher passiv gegenüberzustehen schienen, waren Rin und Jaken heilfroh, ihn wieder zu sehen.

"Mein edler Herr! Ihr seid wieder daaaa!", rief Jaken überglücklich aus und wäre Sesshoumaru wohl am Liebsten entgegen gesprungen, wenn der große Höhenunterschied der Berghänge ihm dieses Vorhaben nicht verweigert hätte.

"Hallo, Leute! Alles klar bei euch?", drang nun auch Kimies Stimme zu Inu Yasha und den anderen vor. Kurz darauf tauchte das Mädchen hinter Sesshoumaru auf und lächelte den Freunden zu. Besonders Kagome war erleichtert zu sehen, dass es ihrer Cousine gut zu gehen schien.

"Ich sagte doch, sie sind zusammen", meinte Miroku nun und schielte mit einem leichten Grinsen aus dem Seitenwinkel zu Sesshoumaru und Kimie.

Sango warf dem Mönch einen eher zweifelhaften Blick zu. "Das klingt irgendwie zweideutig, Houshi-sama..."

"Ich habe euch doch gesagt, dass wir eure Freunde finden werden", sagte Ashitaka nun an seine beiden Begleiter gewandt. "Ging sogar schneller, als ich es erwartet hatte."

Inu Yasha und die anderen beobachteten die Ansprache Ashitakas an Sesshoumaru und Kimie durchaus überrascht.

"Wie jetzt? Die kennen den Kerl?", fragte sich der Hanyou, wirkte aber noch immer etwas misstrauisch.
 

"Also, wer bist du genau?"

Inu Yasha schien sich mit seinem Blick regelrecht in Ashitaka hineinbohren zu wollen, nachdem dieser sich zusammen mit Sesshoumaru und Kimie zu den anderen gesellt hatte. Zeit für die große Wiedersehensfreude blieb eher weniger, wenngleich Rin ihre Freude über Sesshoumarus Rückkehr kaum verbergen konnte, denn jetzt stand Ashitaka Inu Yasha gegenüber und musste sich so manche Frage gefallen lassen. Der Youkai blieb aber gelassen.

"Wie schon erwähnt: mein Name lautet Ashitaka und ich bin ein Inu-Youkai", erklärte Ashitaka freundlich.

Inu Yasha wirkte aber noch immer nicht so recht überzeugt von dem Unschuldsgetue seines Gegenübers und wandte sich an Sesshoumaru: "Kennst du den etwa, Sesshoumaru?"

"Ja", war die knappe und kühle Antwort.

"Wir sind uns aber schon seit etwa 200 Jahren nicht mehr über den Weg gelaufen", sprach Ashitaka stattdessen weiter. "Aber sagt mal, wollen wir unsere Unterhaltung nicht lieber woanders weiterführen?"

"Die Idee klingt gut", stimmte Kimie ihm zu. "Ich habe nämlich allmählich wirklich genug von diesen Bergen und dem Schnee."

Sofort deutete Ashitaka auf die Bäume, die sich unterhalb des Hanges des Berges befanden.

"Das Wäldchen da unten ist ziemlich behaglich. Da gibt es auch einen kleinen See. Schön ruhig und perfekt zum Ausruhen."

Und ehe überhaupt jemand etwas darauf erwidert hatte, war er schon davon gesprungen. Die anderen mussten ihm nun wohl oder übel folgen, wenn sie mehr in Erfahrung bringen wollten.

"Der Typ nervt irgendwie...", murmelte Inu Yasha mürrisch in sich hinein und trottete eher missmutig hinter den anderen her.
 

Nachdem es sich die Gruppe in dem Wäldchen ein gemütliches Plätzchen gesucht hatte, konnte die Befragung Ashitakas auch sogleich losgehen.

"Also, es ist ja wohl so, dass Ihr und Sesshoumaru euch kennt. Aber Ihr sagtet, ihr wärt euch schon seit 200 Jahren nicht mehr über den Weg gelaufen. Wie alt seid Ihr denn dann bitte, wenn man fragen darf?", fragte Kagome neugierig, wollte aber jedoch keinesfalls indiskret oder unverschämt wirken. Aber Ashitaka gab ihr bereitwillig die Antwort: "Moment, ich müsste jetzt genau... 324 Jahre alt sein. Also noch ein ziemlich junger Spund, wenn man es so nennen kann. Aber hört mal, ihr könnt mich ruhig duzen." Er lächelte erfreut.

"Also ein Teenager, was?", fragte Kimie mehr zum Spaß, als wirklich ernst gemeint. "Zumindest aus Dämonensicht." Dann fiel ihr ein, dass sie ja überhaupt nicht wusste, wie alt Sesshoumaru eigentlich war. Wie praktisch für sie, dass er im Moment direkt hinter ihr stand, so musste sie sich nur zu ihm umdrehen um ihn nun zu fragen: "Wo wir gerade dabei sind: Wie alt bist du eigentlich?"

Sesshoumaru hatte irgendwie geahnt, dass so eine Frage jetzt kommen würde.

"Ich habe längst aufgehört zu zählen", gab er als einzige Antwort zurück.

"Aber auf jeden Fall bist du über 900 Jahre alt, Sesshoumaru", mischte sich Ashitaka nun ein. "Zwar weiß ich nicht die genaue Zahl, aber das müsste stimmen, wenn ich richtig informiert bin."

In diesem Moment warf Sesshoumaru dem Jüngeren einen Blick zu, der etwas hätte sagen können wie: "Wer hat dich denn bitte gefragt?"

Kimie war im ersten Moment aber doch erstaunt. 900 Jahre sind immerhin eine ziemlich lange Zeit, zumindest aus menschlicher Sicht.

"Das wäre dann wohl Studentenalter, oder wie?", fragte sie nun und warf einen leicht amüsierten Blick zu Kagome. Diese schien im Moment in etwa das selbe gedacht zu haben, wie ihre Cousine.

"Ashitaka, da gibt es etwas, was mich doch interessieren würde", wandte sich Sesshoumaru plötzlich an den jüngeren Inu-Youkai, der sofort aufmerksam zu ihm herüberschaute.

"Ja?"

"Wo hast du dich die ganze Zeit über rumgetrieben, seit du die westlichen Länder verlassen hast?"

Sesshoumaru warf Ashitaka einen prüfenden Blick zu. Dieser zuckte aber nur kurz mit den Schultern. "Ich war mal hier, mal da. Bin einfach so durch die verschiedenen Gegenden gestreift."

Sesshoumaru erwiderte nichts darauf und schien sich mit dieser Antwort im Moment zufrieden zu geben, wenngleich er irgendwie das Gefühl hatte, dass in Wahrheit noch mehr dahinter steckte.

Ashitaka wandte sich seinerseits nun Inu Yasha zu: "Und du bist also tatsächlich Sesshoumarus Halbbruder, Inu Yasha. Du bist ja richtig erwachsen geworden."

Inu Yasha konnte mit dieser Aussage aber eher weniger anfangen, zumal er sich beim besten Willen nicht an Ashitaka erinnern konnte.

"Du erwähntest vorhin, dass du Inu Yasha schon einmal gesehen hast. Du kennst ihn also?", fragte Sango nun und sah den jungen Inu-Youkai neugierig an.

"Ich habe ihn nur einmal gesehen, als er noch ein Baby war. Deswegen erinnert er sich auch nicht an mich", antwortete dieser und mit einem Lächeln an den Hanyou, der aber nur den Kopf etwas schief legte, gerichtet.

"Dann kanntest du auch Inu Yashas Mutter?", hakte Kagome sofort nach und wartete gespannt auf die Antwort. Ashitaka kratzte sich leicht an der Wange, während er antwortete: "Kennen wäre zu viel gesagt. Ich habe sie auch höchstens zweimal gesehen. Aber gesprochen habe ich nicht mit ihr."

"Ashitaka! Hör auf mit diesen alten Geschichten!", fuhr Sesshoumaru ihm plötzlich mit kalter Stimme dazwischen und sein Blick zeugte auch nicht unbedingt von Wohlgefallen. "Das ist Vergangenheit und bedarf keiner erneuten Aufwärmung."

Damit machte Sesshoumaru kehrt und verließ die Gruppe ohne sich noch einmal umzudrehen. Während die anderen zum Teil überrascht bis irritiert wirkten, ließ Ashitaka nur ein leises Seufzen verlauten, nachdem der Ältere gegangen war. "Oje... Genauso eine Frohnatur wie vor 200 Jahren. Ich glaube, er ist mit mieser Laune schon auf die Welt gekommen. Von unserem Oyakata-sama (Oyakata: eine bewunderte Person, in etwa so etwas wie ein "Meister") hat er das aber nicht."

"In welcher Beziehung stehst du denn eigentlich zu Sesshoumaru?", fragte Miroku nun.

"Wir sind Cousins", antwortete der Youkai. "Seine Mutter war die Schwester meines Vaters."

Diese Aussage ließ den anderen aber sofort die Kinnladen herunterklappen.

"Wie bitte?! Ihr seid verwandt?!", fragte Shippou ungläubig und Kagome schaute völlig perplex zu Inu Yasha.

"Dann... Dann bist du ja aber auch... mit Inu Yasha...?" Nach einem kurzen Moment der Überlegung schüttelte sie aber den Kopf. "Ach, nein! Wohl doch nicht..."

Da hatte sie wohl zu schnell gedacht. Schließlich standen Ashitakas Eltern nicht in verwandtschaftlicher Beziehung zu Inu no Taishou und folglich war Inu Yasha nicht verwandt mit Ashitaka.

"Nein, verwandt sind wir so gesehen in der Tat nicht", meinte Ashitaka, da er schon wusste, was das Mädchen ansprechen wollte, fügte dann aber noch an Inu Yasha gerichtet hinzu: "Dennoch würde ich dich gerne meinen Cousin nennen, wenn ich darf? Schließlich bist du als Sohn unseres ehrwürdigen Oyakata-sama und Halbbruder von Sesshoumaru ebenfalls ein Teil der Familie."

Ashitaka hatte dem Anschein nach überhaupt kein Problem damit, in dem Hanyou ein vollwertiges Familienmitglied zu sehen. Inu Yasha zog zunächst aber nur eine Augenbraue hoch. Was er von alldem halten sollte, wusste er wohl nicht wirklich. Ungeahnte oder verschollen geglaubte Verwandte, sofern man sie unter Umständen so nennen konnte, schienen wohl allzu gerne einfach so aus dem Nichts aufzutauchen, ebenso wie manch anderes. Aber seiner Überraschung zum Trotze, stellte der Hanyou seinem Gegenüber nun auch eine Frage: "Und wie bist du mit Sesshoumaru zurechtgekommen?"

"Wir kamen eigentlich gut miteinander aus", erwiderte Ashitaka, fügte dann aber mit einem leicht ermüdeten Blick hinzu: "Nur beim Thema 'Menschen' standen ihm immer sofort die Haare zu Berge."

Mit dieser Aussage erzählte er den anderen wohl aber nichts Neues.

Nach einer kurzen Pause sprach der Youkai schließlich weiter: "Ich persönlich habe nichts gegen Menschen, wie auch dein Vater, aber Sesshoumaru war wohl schon immer gegen dieses Thema allergisch. Am besten war es immer, man erwähnte es in seiner Gegenwart erst gar nicht."

"Das verstehe ich nicht. Sesshoumaru-sama ist doch immer so nett", mischte sich Rin nun ein und schaute Ashitaka mit ihren großen braunen Augen fragend an. Er selbst wusste natürlich, wer das kleine Mädchen war, zumal er auch schon durch Kimie von ihr und auch von den anderen gehört hatte. Er lächelte. "Na ja, vielleicht hat sich seine Einstellung ja etwas geändert, wer weiß?"

Rin legte den Kopf etwas schief. Irgendwie fand sie, dass das, worüber alle im Moment redeten etwas verwirrend war. Also stand sie kurz darauf auf mit den Worten: "Ich gehe Blumen pflücken."

Jaken, der alles schweigend mit angehört und sich bisher nicht geäußert hatte, wusste natürlich, worauf das hinauslief: Er musste mal wieder Rins Aufpasser spielen. Also rappelte er sich auf und trottete hinter dem kleinen Mädchen her, das schon zwischen ein paar Bäumen verschwunden war.

"Ein süßes Kind", fand Ashitaka, während er Rin mit seinem Blick folgte.

"Du magst wohl Kinder", vermutete Kagome, woraufhin er erwiderte: "Ja, am allerliebsten gegrillt."

Für einen kurzen Moment herrschte Totenstille im Kreis der Freunde und alle starrten mit einem Mal merkwürdig verkrampft vor sich hin. Ashitaka konnte bei diesem Anblick nicht anders, als zu lachen.

"Das war doch nur ein Scherz! Jetzt schaut doch nicht so entsetzt!", beruhigte er die anderen, die erschöpft aufseufzten.

"Du bist ja vielleicht einer...", meinte Inu Yasha trocken. Doch in diesem Moment kam ihm wieder die Frage, die Sesshoumaru vorhin in den Raum geworfen hatte, in den Sinn. Der Hanyou zögerte zunächst, sprach die Frage aber dann doch erneut aus: "Jetzt aber mal genauer: Warum hast du die westlichen Länder verlassen? Und wann genau?"

Ashitaka horchte auf. Vorhin wollte er nicht so genau auf dieses Thema eingehen und auch jetzt schien er sich noch einmal etwas drum herumreden zu wollen. "Na ja... Das war kurz nach dem Tod deines Vaters. Danach bin ich nur noch kurz in meiner Heimat geblieben, ehe ich meine eigenen Wege gegangen bin. Ich wollte mal was von der Welt sehen und irgendwie war es zu Hause irgendwie eh nicht mehr so wie früher."

Inu Yasha zog sofort eine Augenbraue hoch und fragte sarkastisch: "Sesshoumarus Terrorherrschaft, was?"

"Was?" Ashitaka starrte ihn zunächst etwas verblüfft an, musste dann aber erneut anfangen, zu lachen. "Ha, ha! Du meine Güte! Nein, so war das nicht gemeint! Das kam jetzt wohl etwas falsch rüber. Nein, das hatte wirklich nichts mit Sesshoumaru zu tun." Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, fügte er noch hinzu: "Zumindest nicht in dem Sinne. Ich musste einfach mal was alleine unternehmen und mein eigenes Leben führen. Das habe ich auch und es ist toll!"

Miroku nickte verständnisvoll. "Ja, das kann ich mir schon denken. Das Leben als Junggeselle hat schon so seine Vorzüge, nicht wahr?"

Ashitaka warf dem Mönch daraufhin einen etwas ratlosen Blick zu, doch in diesem Moment wurde Miroku von Sango am Ohr gepackt.

"Houshi-sama, Ihr müsst nicht immer von Euch auf andere schließen!", sagte sie betont und achtete nicht groß auf Mirokus kleinlaute Beschwerden hinsichtlich der Behandlung, die die Dämonenjägerin ihm momentan zukommen ließ. Die anderen belächelten das kleine Schauspiel und auch Ashitaka schien nach anfänglicher Überraschung wieder zu seiner alten Form zurückgefunden zu haben.

"Aber was soll's? Das Leben kann doch so schön sein, darum sollte man es genießen, wann immer sich das ergibt! Oder etwa nicht?", meinte er und blickte fröhlich in die Runde.

"Ehrlich, du bist ein merkwürdiger Kerl", fand Inu Yasha mit skeptisch hochgezogener Augenbraue.

Ashitaka lächelte daraufhin etwas verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Ja, das höre ich oft und eure Freundin hier hat das auch schon gesagt." Er deutete auf Kimie und fuhr dann fort: "Sesshoumaru ist der selben Meinung. Ich bin ihm früher wohl schon öfters auf die Nerven gegangen."

"Und du bist trotzdem noch am Leben?", fragte Inu Yasha ironisch.

Ashitaka zuckte mit den Schultern und stand dann auf, da er bis eben mit den anderen im Gras gesessen hatte. "Ach! Eigentlich ist Sesshoumaru ganz in Ordnung. Man muss nur mit ihm umgehen können. Entschuldigt ihr mich bitte kurz? Wir können ja nachher weiterreden, okay?" Und mit diesen Worten verließ Ashitaka die Freunde nun ebenfalls.

"Ashitaka-kun ist sehr nett, oder?", meinte Kagome, nachdem der Youkai außer Sichtweite war.

Shippou nickte beipflichtend und fügte hinzu: "Ja! Und er ist auch so ganz anders als Sesshoumaru. Irgendwie kaum zu glauben, dass sie aus der selben Familie stammen sollen."

Sofort hatte Inu Yasha aufgehorcht und einen misstrauischen Blick auf den kleinen Kitsune geworfen.

"Ach! Aber ich könnte als Sesshoumarus Zwilling durchgehen, oder was?", fragte er sarkastisch und sein Blick war dermaßen bohrend, dass Shippou sich erstmal zu Kagome flüchtete. Diese wandte sich mit einem müden Blick an den Hanyou: "Na ja... Auf gewisse Weise ähnelst du ihm schon irgendwie. Aber auf der anderen Seite bist du auch das genaue Gegenteil."

Inu Yasha schaute das Mädchen wenig begeistert an. "Ich kann dir gar nicht genug für deine Worte danken..."
 

Sesshoumaru hatte sich etwas von den anderen abgesondert und saß auf einem Felsen an dem kleinen See. Während sein Blick auf der spiegelglatten Oberfläche des Wassers ruhte, bemerkte er auch, wie sich ihm jemand von hinten näherte.

"Hey, Sesshoumaru! Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich mich zu dir setze?", fragte Ashitaka amüsiert und setzte sich auch sogleich im Schneidersitz rechts neben den Felsen, auf dem der Ältere saß, ins Gras, ohne überhaupt eine Antwort abgewartet zu haben. Sesshoumaru schaute den anderen mit seinem üblichen Blick an. Ashitaka zog eine Augenbraue hoch.

"Jetzt schau doch nicht so finster", forderte ihn der Jüngere schließlich auf und lächelte fröhlich. "Und du kannst auch gerne etwas sagen, wenn du willst. Oder soll ich dich lieber mit 'Sesshoumaru-sama' ansprechen, damit du mit mir redest, Cousin?"

Jetzt wurde der Blick von Sesshoumaru irgendwie merkwürdig und hatte auch etwas tadelndes.

Ashitaka seufzte und schaute mit einer abwinkenden Handbewegung kurz weg. "Sag nichts! Ich weiß schon, dass du das nicht leiden kannst, wenn ich dich so anrede."

"Und dennoch hast du mich schon in der Vergangenheit immer wieder so angesprochen", erwiderte Sesshoumaru kühl, woraufhin Ashitaka ein breites Grinsen aufsetzte.

"Weil ich dich damit immer so herrlich aufziehen konnte."

Aber Sesshoumaru schien das nicht wirklich witzig zu finden, was Ashitaka auch sofort mitbekam. Aber anstatt jetzt eventuell das Thema zu beenden, winkte er erneut nur ab.

"Ich habe nie verstanden, weshalb du es nicht leiden konntest, wenn ich dich als meinen Cousin bezeichnet habe. Das ist doch die Wahrheit. Jetzt schau nicht gleich wieder so finster! Das gibt doch nur Falten und für so was bist du wirklich noch zu jung. Ich meine, 900 Jahre und ein paar Zerquetschte, was ist das schon?"

Sesshoumaru wandte seinen Blick wieder von dem Jüngeren ab. "Und dir wäre ich verbunden, wenn du dich endlich deinem Alter entsprechend benehmen würdest."

"Du redest fast schon wie mein Vater früher", erwiderte Ashitaka wenig beeindruckt. "Du solltest mal etwas lockerer werden und nicht immer so ernst sein. Wenn man viel lacht, dann macht das Leben doch viel mehr Spaß! Aber du warst ja nie der Typ, der auf so was viel Wert gelegt hat."

Diesmal kam keine Gegenantwort zurück und auch Ashitaka schwieg für einen Moment. Doch währenddessen ruhte sein Blick fast ununterbrochen auf dem linken Ärmel von Sesshoumarus Kimono. Ashitaka hatte bis jetzt noch nicht in Erfahrung bringen können, wie der Ältere seinen linken Arm verloren hatte. In gewisser Weise war er auch überrascht gewesen, da er bis jetzt nicht vermutet hätte, dass gerade Sesshoumaru so was passieren würde.

"Sag mal, wie hast du eigentlich deinen linken Arm verloren? Hat dieser Kuromaru etwas damit zu tun, weil der ihn jetzt besitzt?", fragte Ashitaka schließlich, da er zuvor von Sesshoumaru selbst erfahren hatte, dass Narakus neuester Abkömmling nun im Besitz von dessen fehlendem Arm war.

Sesshoumaru horchte auf, antwortete aber nicht sofort auf die Frage. Ihm war jedoch nicht entgangen, dass Ashitakas Blick schon die ganze Zeit auf ihn gerichtet war.

"Nein, dieser Kerl ist lediglich unter anderem aus diesem Teil von mir erschaffen worden. Dass ich meinen Arm einbüßen musste, hat Inu Yasha zu verantworten", antwortete Sesshoumaru nun.

Als Ashitaka das hörte, pfiff einmal durch die Zähne. "Hui! Ihr Beiden seid wohl nicht unbedingt ein Herz und eine Seele, was?"

Keine Antwort.

Einen Moment lang herrschte wieder Schweigen zwischen den Beiden und ihre Blicke ruhten nur auf der Oberfläche des Sees.

"Aber trotzdem bist du mit ihm zusammen unterwegs. Und deine Freunde sind doch sehr nett, finde ich", meinte Ashitaka schließlich an Sesshoumaru gerichtet. Doch der Ältere erwiderte nur kühl und betont: "Das sind nicht meine Freunde! Und dass ich mit ihnen unterwegs bin, hat überhaupt nichts zu sagen!"

Ashitaka zuckte die Achseln. "Wenn du meinst."

Nun pflückte er einen Grashalm und kaute ein wenig auf diesem herum. Sesshoumaru beobachtete ihn aus dem Seitenwinkel.

"Du hast dich wirklich kein bisschen verändert", meinte der Ältere und es lag ein leichter Unterton von Tadel in seiner Stimme. Ashitaka war schon in der Vergangenheit oft sehr kindisch gewesen und nahm viele Dinge nicht so ernst, wie andere. So auch jetzt, als er mit einem Grinsen erwiderte: "Doch, ich bin älter geworden."

Jetzt wickelte Ashitaka sein Fell, welches er über seinen Armen trug, ab und rollte es zu einem übergroßen Fellball zusammen. Ein paar Mal warf er ihn leicht in Höhe und fing ihn dann wieder auf.

"Was man aber nicht vermuten würde", erwiderte Sesshoumaru trocken, und Ashitaka konterte: "Bei dir aber auch nicht. Für 900 Jahre hast du dich gut gehalten. Andere wären neidisch."

Sesshoumaru erwiderte nichts darauf. 900 Jahre waren für einen Youkai wirklich kein Alter, aber er wusste schon, wie die Bemerkung gemeint war. Ashitaka hatte schon immer gern Witze auf den Kosten des Älteren gemacht, meinte es aber niemals beleidigend oder dergleichen. Eher wollte er Sesshoumaru damit etwas aus der Reserve locken, damit dieser eventuell auch mal eine lockere und unbeschwerte Seite von sich zeigte. Bis jetzt war Ashitaka allerdings erfolglos geblieben, was ihn jedoch nie davon abgehalten hatte, es immer wieder zu versuchen.

"Und dieses süße, kleine Mädchen?", fragte der Jüngere plötzlich und mit einem abwartenden Lächeln. "Rin heißt sie, nicht wahr?"

"Was soll mit ihr sein?", fragte Sesshoumaru, doch etwas überrascht von diesem abrupten Themenwechsel, zurück, ohne Ashitaka jedoch anzusehen. Dieser zog prüfend eine Augenbraue hoch und deutete mit dem Finger auf seinen Gesprächspartner.

"Jetzt tu doch nicht so, Sesshoumaru! Wir haben uns zwar schon länger nicht mehr gesehen, aber trotzdem kann ich wohl behaupten, dass ich dich kenne und du hast immer wieder betont, dass du Menschen nicht ausstehen kannst."

Das Einzige, was Ashitaka jedoch an Reaktionen von Sesshoumarus Seite zu sehen bekam, war ein kurzer Blick, nichts weiter.

Als nach einem Moment noch immer nichts zurückkam, sprach der Jüngere einfach weiter: "Die Kleine scheint in dir so was, wie einen Vater zu sehen, was? Und dir macht es überhaupt nichts aus, wie mir scheint. Das ist nicht der Sesshoumaru, den ich von früher kenne."

Nun wandte Sesshoumaru seinen Blick doch zu Ashitaka, sah ihn ganz direkt an und fragte im üblichen Ton: "Hast du keine eigenen Sorgen oder Fragen, die dir Kopfzerbrechen bereiten, Ashitaka?"

Aber der Jüngere lächelte nur amüsiert. "Sesshoumaru, jetzt stell dich doch nicht so an! Ich habe dich beobachtet. Die kleine Rin bedeutet dir eine Menge, das kannst du nicht leugnen!" Damit spielte Ashitaka auf eine Situation kurz nach dem Wiedersehen an. Rin hatte Sesshoumaru ganz überglücklich umarmt und er hatte das ohne weiteres zugelassen.

Ashitaka verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sprach nach einer kurzen Pause weiter: "Na ja, und Kimie-chan ist dir wohl auch nicht ganz egal. Und das behaupte ich nicht nur, weil ich sie für dich vor dem Absturz von dem Berg bewahren sollte. Ob sie dich mag? Du weißt schon, was ich meine." Er zwinkerte dem Älteren einmal kurz zu und fügte dann hinzu: "Ich finde, ihr zwei wärt so ein hübsches Paar! Dein Vater wäre sicher begeistert!"

Nun hatte sich Sesshoumarus Blick doch etwas verändert, zwar nicht gravierend, aber etwas ging in ihm vor.

Ashitaka entging das nicht und so sprach er auch gleich weiter, wobei er wie ein altkluger Lehrer den Zeigefinger erhob: "Ich kann mich aber noch gut an deine Worte von früher erinnern: 'Diese sterblichen Kreaturen sind schwach und unnütz, sie sind völlig wertlos und überflüssig. Allein der Anblick dieser niederen Geschöpfe ist für mich kaum zu ertragen!' So war das doch, oder?" Er pausierte und schaute dann mit einem breiten und amüsierten Grinsen zu Sesshoumaru hinauf. "Ich kann auch gerne noch weitermachen, wenn du willst."

"Hm!" Das war das Einzige, was Sesshoumaru jedoch entgegnete, ehe er seinen Blick wieder von Ashitaka abwandte. Der Jüngere kicherte kurz leise in sich hinein, dann stand er auf und streckte sich einmal.

"Na ja, was soll's? So! Ich leiste dann mal deinem Halbbruder und deinen Freunden... Ich meine, deinen Reisegefährten noch etwas Gesellschaft. Also, bis später!" Und mit diesen Worten und nachdem er sein Fell wieder entknäuelt hatte, verschwand Ashitaka nun wieder, während Sesshoumaru auf dem Felsen am See sitzen blieb.



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  Cerberus
2009-11-16T07:09:39+00:00 16.11.2009 08:09
Also ich sag dann einfach mal ERWISCHT !
xDD
Sesshoumaru-sama lange kannst du es nicht mehr leugnen :33

Das Kappi war geil xD
Ich lieb deine Charas voll, die passen echt super in die ganze Geschichte hier hinein ^^

Mach weit so ;)
LG deine Chaos_Angel ~~
Von:  -LelouchLamperouge-
2005-05-06T17:41:09+00:00 06.05.2005 19:41
Des war ein echt super cooles chappi!!!!
bidde schreib ganz schnell weiter ich würd gerne mehr über ashitaka erfahren!!! Und außerdem wie es mit sessi und kimie weiter geht!!!
Bye
Franzi-chan
Von: abgemeldet
2005-05-05T16:03:44+00:00 05.05.2005 18:03
Hallo! *grinst*
Wow, ich finde deine FF wirklich sehr gut! Schön geschrieben, super Pairing (^^), viel Action und seeeehr lange story. *lacht* Herzallerliebst! *nickt*
Blöd, dass dich das mündliche Abi so stresst! *dir zum Trost einen Schockokeks reicht* Hoffe, es läuft gut für dich?
Kannst du denn vielleicht trotz allem eine kleine Vermutung aufsetzen, wann es weitergeht? *will, dass es schnell weitergeht* Kommen denn die beiden zusammen? *das unbedingt will*

Nya, bis hoffentlich bald!

Smily :)
Von:  nah-lin
2005-04-27T09:52:49+00:00 27.04.2005 11:52
kalsse geschichte schreib weiter
werden sesshomaru und kimie noch ein Paar????
ich würde dies gerne wissen

nah-lin
Von: abgemeldet
2005-04-26T16:01:21+00:00 26.04.2005 18:01
klasse kapi schreib schnell weiter
schreib mir ne ens wenns weitergeht ja?
Von: abgemeldet
2005-04-21T14:41:28+00:00 21.04.2005 16:41
Hmmm... Sorry, dass der Kommi erst jetzt kommt. ^^'
Habs verpeilt.
Ashitaka gefällt mir wirklich gut. Irgendwie halbdurchsichtig und er kann mit Sess reden *g* Wirklich klasse!
Von: abgemeldet
2005-04-19T14:55:27+00:00 19.04.2005 16:55
also ich mag ashitaka (schreibt man den so Ô.o) echt gern^^
der is voll kawaiiiiiiiii...XDDDDDDDDDD
ich find's auch immer wieder toll, wie originalgetreu du die charas erscheinen lässt, das sieht man selten.
keiner von ihnen is irgendwie OCC, ecth beeindruckende leistung^^
außerdem is dein schreibstil wieder unverkennbar^^
also schreib schnell weiter!

liebe grüße,
k_g
Von:  devillady
2005-04-19T10:25:58+00:00 19.04.2005 12:25
wow...also vorgestern hab ich die ff entdeckt und ich find sie genial...bin grad wie man merkt mit dem letzten kapi fertig geworden...*gg*
ich hoffe doch..das inuki wieder normal wird...das wäre sooo schön ^^....mach bitte bald weiter...
lg devi^^
Von: abgemeldet
2005-04-18T15:05:03+00:00 18.04.2005 17:05
Tachchen.^_^
Also ich fand das Kapitel mal wieder richtig geil. Aber jetz noch ein riesengroßes Lob weil ich finde den neuen Chara also Aschitaka nämlich absolut geil. Besonders gut find ich wie er mit Sesshomaru umgeht. Wie gesagt das Kapitel war einfach mal wieder der absolute Hammer.
Bis zum nächsten Kappi (das schon sehnlichst erwartet wird).
Bye Nanju
Von: abgemeldet
2005-04-18T07:56:18+00:00 18.04.2005 09:56
Wow was ein tolles Kappi. Ashitaka kann verdammt froh sein, dass er ein InuYoukai und alter Bekannter von Sesshomaru ist, sonst hätte dieser ihn wohl zu Hackfleisch verarbeitet. Ich hoffe es geht schnell weiter mit der FF, kann es kaum noch erwarten.


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