Zum Inhalt der Seite

Abenteuer im Mittelalter

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute! ^^
Tja, hier ist nun das nächste Kapitel. Eigentlich gibt es dazu nicht viel zu sagen, aber vielleicht muss ich in nächster Zeit wieder etwas kürzer treten. Morgen fange ich nämlich mit meinem Studium an und da muss ich erst mal sehen, wie sehr mich das einnehmen wird. Aber ich versuche dennoch, das nächste Kapitel und auch die weiteren möglichst bald zu veröffentlichen.
Viel Spaß erst mal mit diesem Kapitel! ^____^
Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Inukis Rückkehr

"Kagome! Kagome! Wach auf!"

Es dauerte eine Weile bis Kagome auf diese Rufe reagierte und nun langsam ihre Augen öffnete. Sie fand sich auf einem Holzboden liegend wieder. Um sie herum war alles dunkel, nur eine kleine Kerze bot ein wenig Licht.

"Was... Was ist passiert?", murmelte das Mädchen, während es seinen Blick hob und versuchte, etwas zu erkennen. Neben sich sah Kagome nun Shippou, Sango und Kimie sitzen. Letztere hatte sie aufgeweckt. Die drei waren bis vor kurzem ebenfalls bewusstlos gewesen.

"Ist alles in Ordnung, Kagome-chan?", fragte Sango besorgt, woraufhin ihre Freundin leicht nickte und sich aufsetzte. Kagome ließ kurz ihren Blick schweifen.

"Wir... Wir sind gefangen!?", erkannte sie, als sie im schwachen Licht der Kerze die Wände einer kleinen fensterlosen Holzhütte erkennen konnte. Schnell war klar, Kagura und Kuromaru hatten die vier hier eingesperrt.

"Vielleicht können wir die Tür ja aufbrechen", meinte Shippou nach einem kurzen Moment, aber Sango wirkte scheinbar wenig angetan von diesem Vorschlag.

"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee wäre. Wenn sich hier in der Nähe noch Narakus Abkömmlinge oder seine Dämonen befinden, wovon ich sehr stark ausgehe, dann könnte unser Fluchtversuch schon enden, noch bevor er überhaupt richtig begonnen hat. Außerdem haben sie uns unsere Waffen abgenommen."

In der Tat waren Sango ihr Schwert und der Bumerang abgenommen worden und Kagome befand sich nicht mehr im Besitz ihres Bogens und ihres Köchers mit den Pfeilen. Shippous Zaubertricks würden die Gefangenen im Moment wohl auch nicht weiterbringen und Kimies Schwert befand sich im Moment bei Toutousai. Nachdenkliches Schweigen machte sich breit.

Plötzlich schreckte Kimie jedoch hoch und sah sich panisch suchend um. "Einen Moment mal! Wo ist Rin?!"
 

"Ich bin mir sicher, sie sind da unten", sagte Ashitaka, seinen Blick auf eine kleine Hütte gerichtet, die sich unterhalb eines kleinen Berghanges am Rande eines Waldes befand.

Mittlerweile war einige Zeit vergangen, seit Sesshoumaru und er sich auf den Weg gemacht hatten, Shippou und die Mädchen zu suchen. Ein paar Stunden waren es bestimmt gewesen.

"Du musst mich nicht weiter begleiten, ich schaffe das auch allein", meinte Sesshoumaru überzeugt an seinen Cousin gewandt, doch dieser ließ sich nicht so leicht vertrösten.

"Nicht, dass ich kein Vertrauen zu dir hätte, verehrter Cousin, aber ich würde doch zu gerne das Gesicht von diesem Kuromaru sehen, wenn er sieht, dass ich wieder unter den Lebenden bin."

Auf diese Aussage hin erwiderte Sesshoumaru nichts, sondern wollte sich nun scheinbar daran machen, die kleine Hütte etwas näher in Augenschein zu nehmen.

"Demnach hast du wohl nichts dagegen, dass ich dich weiterhin begleite?", fragte Ashitaka ohne Scheu und als ob er die Antwort bereits kennen würde und folgte dem Älteren.

Die beiden Youkai traten schließlich bis auf etwa zehn Meter an die Hütte heran, blieben dann jedoch stehen. Ashitaka ließ prüfend seinen Blick schweifen, aber es war nichts zu sehen gewesen.

"Sieht irgendwie ein wenig zu einfach aus", meinte er schließlich misstrauisch. "Außerdem liegt hier der Geruch von Dämonen in der Luft. Das kann ja eigentlich nur Eins bedeuten..."

Und wie auf Kommando drang nun eine wohlbekannte Stimme zu den beiden vor: "Sesshoumaru! Ich habe doch gewusst, dass du hier auftauchen würdest. Willkommen!"

Als Sesshoumaru und Ashitaka ihre Blicke daraufhin nach vorne richteten, war soeben Kuromaru auf das Dach der kleinen Hütte gesprungen. Neben ihm erschien nun auch Kagura auf ihrer fliegenden Feder. Kuromarus Blick blieb nach der Begrüßung sogleich an Ashitaka hängen.

"Sieh an! Du stehst wieder?", fragte er mit leicht hochgezogener Augenbraue.

Ashitaka stemmte selbstbewusst die Hände in die Hüften und erwiderte mit einem frechen Grinsen: "Tja, Unkraut vergeht eben nicht so schnell!"

"In manchen Fällen wäre das allerdings gar nicht so bedauerlich", fügte Sesshoumaru nun hinzu und spielte damit natürlich unter anderem auf Kuromaru an. Dann erfasste sein Blick Kagura, die natürlich auch Ashitaka aufgefallen war.

"Das ist ja eine Frau!?", sagte der Jüngere und blickte etwas überrascht drein. Auf ihn machte Kagura eigentlich nicht unbedingt den Eindruck, als wäre sie gefährlich, aber er ahnte, dass dies nur der äußere Schein vermittelte.

Die Windherrscherin beäugte indessen den fremden Inu-Youkai ganz genau.

"Hm! Du bist also der Cousin von Sesshoumaru." Eine kurze Pause entstand, ehe sie mit einem prüfenden Lächeln weiter sprach: "Dich würde ich auch zu gerne mal kämpfen sehen."

"Da gibt es nicht viel zu sehen, Kagura!", mischte sich Kuromaru ein. "Der Kleine gibt nicht viel her. Den haben wir schnell beiseite geschafft."

Ashitaka warf ihm daraufhin einen recht zweifelhaften Blick zu.

"Bist du immer so nett oder tust du nur so?", fragte er mit einem überdeutlichen Unterton von Sarkasmus.

Kuromaru ging aber nicht weiter darauf ein, sondern lenkte das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema zurück. "Wie dem auch sei! Ihr seid doch sicher wegen eurer Freunde hier. Wenn dem so ist, was ich ja wohl annehmen darf, dann habe ich hier etwas für euch!"

Ein kurzes Schnippen mit dem Finger, dann erschien rechts neben der Hütte ein großer wurmähnlicher Dämon, der nur ein gewaltiges Auge besaß. Und er trug etwas in seinem Maul.

"Rin-chan!", rief Ashitaka den Namen des kleinen Mädchens, welches sich in der Gewalt des Dämons befand, erschrocken aus. Die Kleine wurde von dem Dämonenwurm an ihrem Kimono festgehalten und wie zur Schau den beiden Inu-Youkai präsentiert. Allerdings schien Rin bewusstlos zu sein, denn sie hatte nicht auf Ashitakas Ruf reagiert.

"Was ist mit euch? Wollt ihr sie denn nicht retten?", fragte Kuromaru seine beiden Gegner spöttisch. Sein selbstgefälliges Lächeln gefiel Ashitaka überhaupt nicht.

"Du Mistkerl!", beschimpfte er Narakus Abkömmling. "Lass die Kleine da gefälligst raus! Sie hat damit nichts zu tun!"

"Das sehe ich allerdings etwas anders", ertönte plötzlich eine weitere Stimme. Ashitaka kannte sie noch nicht, aber Sesshoumaru war sehr wohl bekannt.

"Naraku, du erweist uns also auch die Ehre mit deiner Anwesenheit?", fragte er unbeeindruckt. Und tatsächlich trat hinter einem Baum des nahe gelegenen Waldes nun der Hauptgegenspieler aller auf. Wie so oft trug Naraku das Pavianfell und die dazu entsprechende Maske und verbarg sich somit vor den anderen.

Ashitaka beäugte den Fremden zunächst wortlos, ehe er sich an Sesshoumaru wandte: "Sesshoumaru, ich nehme an, das da ist der Typ, von dem du mir mal erzählt hast. Der, der mit Hilfe deines linken Armes diesen Kuromaru erschaffen hat."

"Ja, das ist richtig", bestätigte Sesshoumaru den Jüngeren. "Das ist Naraku. Er hat diese ganze Sache hier eingefädelt."

Narakus Blick fiel nun auf Ashitaka, dem das natürlich nicht entging. "Wie ich sehe, hast du schon von mir gehört. Dich kenne ich auch, du bist Sesshoumarus Cousin und dein Name ist Ashitaka."

"Ist ja schön und gut, dass du mich zu kennen scheinst, aber jetzt lass gefälligst Rin-chan und die anderen wieder frei!"

Auf eine Konversation mit Naraku legte Ashitaka im Moment wirklich keinen Wert. Aber Naraku war natürlich nicht gewillt, der Forderung seines Gegenübers nachzukommen. "Das kann ich leider nicht tun. Ich habe nämlich noch meine Pläne mit ihnen. Aber wenn ihr eure Freunde retten wollt, dann könnt ihr gerne herkommen und sie euch holen!"

In diesem Moment erschienen zahlreiche Dämonen auf der Bildfläche, griffen aber noch nicht an. Für Ashitaka und Sesshoumaru war es momentan nicht möglich gewesen, auch nur in die Nähe der Hütte oder von Rin zu gelangen.

"Das ist ziemlich mangelhaft organisiert, Naraku", sagte Sesshoumaru nach einem Moment kühl. Auf die Frage von Naraku, was genau er damit meinte, antwortete der Youkai: "Das alles war viel zu plump und viel zu offensichtlich. Zum Einen die Tatsache, dass Kagura und Kuromaru Jaken haben entkommen lassen, damit er uns von dieser Entführung berichtet. Die beiden haben ihn nämlich ganz sicher bemerkt. Dann diese Hütte, die gut sichtbar hier in der Gegend herumsteht, und in welcher die Menschenmädchen und der Kitsune eingesperrt sind, anstatt dass du sie alle gleich auf direkten Weg in dein Versteck gebracht oder getötet hättest. Das alles diente nur zu einem Zweck: Du wolltest uns hier herlocken. Das war alles nichts weiter als eine Falle, ein ziemlich stümperhafter Hinterhalt!"

Einen Moment lang herrschte Stille unter den Anwesenden.

"Du hast es also gewusst", sagte Kuromaru prüfend. "Und dennoch bist du hergekommen, zusammen mit deinem kleinen Cousin."

"Hey! Nenn mich nicht immer 'klein', du Abklatsch eines Dämons!", protestierte Ashitaka nun lautstark. Eigentlich war so was ja nicht seine Art gewesen, aber allmählich ging ihm dieser Kuromaru wirklich mehr als auf den Geist.

Die kleine Auseinandersetzung seines Cousins mit Narakus Abkömmling aber außer Acht lassend, ergriff Sesshoumaru nun wieder das Wort: "Bist du wirklich so einfältig, Naraku? Glaubst du etwa wirklich, es ginge mir um deine Geiseln und dass ich wegen ihnen hier wäre?"

Auf diese Aussage hin blickte Ashitaka doch etwas irritiert zu Sesshoumaru. Was wollte er damit sagen? War das mal wieder eine Fassade des Älteren oder steckte doch mehr dahinter?

Auf die folgende Frage von Naraku, warum er dann hergekommen wäre, antwortete Sesshoumaru, während er sein Schwert Toukijin zog: "Ich habe allmählich genug davon, dass du mir ständig auf die Nerven gehst. Und deshalb werde ich dafür sorgen, dass das heute ein Ende haben wird!"

Der Youkai schwang sein Schwert in die Richtung des Erzfeindes, der durch einen gleißenden bläulichen Lichtstrahl auch tatsächlich getroffen wurde. Mit Leichtigkeit wurde sein Kopf von seinem Körper abgetrennt. Kurz darauf löste sich das weiße Pavianfell auf und zurück blieb nur ein Haufen Lehm oder Erde, in welchem sich eine kleine Figur befand.

Während Ashitaka im ersten Moment aber recht ungläubig und irritiert dreinschaute, hatte Sesshoumaru so was schon erwartet.

"Eine Puppe, wie ich es mir gedacht habe. Das passt zu diesem erbärmlichen Möchtegerndämon." Dann wandte er seinen Blick zu Kuromaru um. Jeden Augenblick würde der Kampf beginnen.

Kagura hatte das bisherige Geschehen kommentarlos mitverfolgt. Für sich selbst wünschte sie sich natürlich, dass Sesshoumaru in diesem Kampf nicht unterliegen würde, da sie ihn ja noch brauchte. Allerdings musste sie sich zumindest eine gewisse Zeit an dem bevorstehenden Kampf beteiligen. Naraku war ihr gegenüber schon misstrauisch genug, da sie sich ihm gegenüber schon zu oft rebellisch gezeigt hatte. Kagura würde sich wohl mit Ashitaka beschäftigen, zumal sie sich schon denken konnte, dass Kuromaru sich um Sesshoumaru kümmern würde.

Kaum hatte sie ihren Gedanken zu Ende gebracht, gab Kuromaru den umherstehenden Dämonen das Zeichen zum Angriff. Sofort wurden Sesshoumaru und Ashitaka scheinbar von allen Seiten attackiert. Allerdings standen die Dämonen in den vordersten Reihen nicht mehr lange, als Sesshoumaru erneut Toukijin für sich sprechen ließ. Die anderen Dämonen wichen daraufhin kurz zurück.

"Ich muss zugeben, deine Waffe ist erstaunlich", sagte Kuromaru mit einem hinterhältigen Lächeln. "Aber auf die Dauer wird das dir und deinem Cousin nicht helfen, Sesshoumaru!"

"Mir scheint, deine Worte haben mehr zu bieten, als deine Taten", erwiderte Sesshoumaru mit einem abfälligen Blick auf sein Ebenbild, sprach dann aber deutlich betonter weiter: "Kämpf gefälligst selbst gegen mich und schicke nicht diese drittklassigen Dämonen vor, du erbärmlicher Feigling!"

"Das kommt noch. Keine Sorge", meinte Kuromaru. "Vorausgesetzt natürlich, du stehst am Ende noch aufrecht."

Und wieder griffen die Dämonen an.

Jetzt mischte auch Kagura mit und richtete ihren Blick auf Ashitaka.

"Los! Dann zeig mal, was du kannst!", rief die junge Frau Sesshoumarus Cousin zu und schwang ihren Fächer. "Fuujin no Mai!!"

Ashitaka wich den herannahenden fliegenden Klingen mit einem Sprung aus.

"Eigentlich kämpfe ich aus Prinzip nicht gegen Frauen!", meinte er, musste nebenbei aber noch drei Dämonen mit einem Hieb seiner Klauen erledigen. "Aber ich glaube, hier mache ich mal eine Ausnahme!"

Damit zog Ashitaka nun ebenfalls sein Schwert, welches er nun in Kaguras Richtung schwang, als sie erneut mit ihren fliegenden Klingen angriff. Diese und der Lichtstrahl aus der Klinge von Ashitakas Schwert prallten aufeinander. Was folgte war eine Explosion mit reichlich aufsteigendem Rauch. Es dauerte eine Weile bis dieser sich wieder gelegt hatte und man wieder etwas sehen konnte. Ashitaka hatte in dieser Zeit offenbar seinen Standort gewechselt, denn jetzt befand er sich mehrere Meter von den anderen entfernt. Es schien, als warte er darauf, dass er erneut angegriffen werden würde. Zahlreiche umherstehenden Dämonen in seiner Nähe ließen da auch nicht lange auf sich warten und schnellten direkt von vorne auf ihn zu. Aber genau darauf hatte Ashitaka wohl gewartet. Er hob daraufhin seine Hand und plötzlich leuchtete es in der näheren Umgebung an sechs verschiedenen Punkten gleichzeitig auf. Die Punkte verbanden sich und bildeten einen Kreis, aus dem sich kurz darauf eine gigantische Lichtsäule in den Himmel erstreckte. Sämtliche Dämonen, die eben angreifen wollten, waren nun in Ashitakas zuvor vorbereiteten Bannkreis gefangen. Als das Licht des Bannkreises auf einmal grell aufleuchtete, dass man zunächst gar nichts mehr sehen konnte, und kurz darauf wieder verblasste, waren von den Dämonen nur noch ein paar wenige Aschereste übrig, die in der Luft herumflogen. Mit ihnen war auch der Bannkreis wieder verschwunden.

"Dauert zwar etwas, funktioniert dafür aber sehr zuverlässig", sagte Ashitaka ganz zufrieden.

Kagura hatte eigentlich vorgehabt, den jungen Inu-Youkai wieder anzugreifen, aber nach dieser Darbietung schien ihr diese Idee nicht mehr ganz geheuer gewesen zu sein. Allerdings machte sie sich nun auch ihre Gedanken darüber, ob eventuell auch Ashitaka mit diesen Fähigkeiten in der Lage wäre, Naraku zu erledigen. Würde er sich ihm sogar zusammen mit Sesshoumaru entgegenstellen, konnte eigentlich kaum noch etwas schief gehen.

Auch Sesshoumaru hatte Ashitakas Art, mehrere Dämonen gleichzeitig auszulöschen beobachtet. Er kannte diese Technik seines Cousins. Sie war schon in der Vergangenheit eine von seinen Spezialitäten gewesen. In Sachen Bannkreise spannen, sowohl für den Angriff, als auch für die Verteidigung, hatte Ashitaka schon immer die Nase vorn gehabt. Derartige Magie schien dem jungen Inu-Youkai im Blut zu liegen.

"Zugegeben, das war nicht schlecht", sagte Sesshoumaru, wenngleich es wie gewohnt etwas gleichgültig klang. Dennoch nahm Ashitaka die Aussage zur Kenntnis.

Auch Kuromaru hatte das Geschehen aufmerksam mitverfolgt und konnte sich nun sehr gut vorstellen, was ihm im Kampf gegen Ashitaka wohl hätte erwartet, hätte er ihn nicht zuvor ausgeschaltet.

>Das hatte er also vor<, dachte er, während er sich auch weiterhin nicht in den Kampf einmischte, sondern alles vom Dach der Hütte aus beobachtete. >Hmm... Die Sache könnte wohl doch noch interessanter werden, als ich gedacht habe. Lasst mal sehen, was ihr noch so drauf habt!<
 

Von dem Lärm, den der ausgebrochene Kampf verursacht hatte, horchten Kagome und die anderen in der Hütte gefangenen Freunde plötzlich auf.

"Was... Was ist da draußen los?", fragte Shippou ängstlich.

Kagome legte daraufhin ihren Kopf an die Wand der Hütte und versuchte, etwas genaueres zu hören. Nach einem Moment sagte sie: "Ich glaube, das sind Ashitaka-kun und Sesshoumaru!"

Die anderen sahen das Mädchen sofort höchst aufmerksam an.

"Dann sind die beiden hier, um uns zu helfen?", fragte Shippou verunsichert. Bei Ashitaka konnte er sich das zwar vorstellen, aber bei Sesshoumaru beschlichen den kleinen Kitsune doch einige Zweifel, wenngleich er doch erwartungsvoll auf Rettung hoffte. Währenddessen versuchte Kagome weiterhin etwas aus dem Kampfgetümmel von draußen herauszuhören. Aber sie konnte meist nur irgendwelche für Kämpfe typischen Geräusche wahrnehmen.

"Kuromaru und Kagura haben sie wohl hier hergelockt, um sie fertig zu machen", vermutete Kagome schließlich für sich selbst. "Aber Inu Yasha und Miroku-sama scheinen nicht dabei zu sein."

Das wunderte sie aber nicht. Schließlich wusste sie, dass es Neumond war und Inu Yasha nicht in der Lage war zu kämpfen. Miroku war wohl bei dem Hanyou geblieben, um ihn vor eventuellen Dummheiten zu bewahren, wie Kagome vermutete. Aber dass sich Inu Yasha dem Anschein nach so einfach zum Nichtstun verdonnern ließ, irritierte sie doch etwas.

"So leicht lassen sich Sesshoumaru und Ashitaka aber nicht fertig machen", meinte Kimie nun zuversichtlich. "Da müssen sich Naraku und seine Handlanger schon was Besseres einfallen lassen."

"Aber was machen wir jetzt?", fragte Shippou. "Wenn Sesshoumaru und Ashitaka im Moment da draußen kämpfen, wer holt uns dann hier raus? Es muss doch eine Möglichkeit für uns geben, hier raus zu kommen!"

"Aber welche?", fragte Sango zurück. "Wir können schließlich nicht durch die Wand verschwinden und die Tür ist verschlossen."

"Mal abgesehen davon würden wir wohl eh nicht weit kommen, würden wir die Tür benutzen", fügte Kagome nun hinzu. "Wir würden mitten in den Kampf reinplatzen und garantiert schneller als Dämonenfutter enden, als uns lieb wäre. Zumal wir ohne unsere Waffen gar nicht in der Lage sind, uns zu verteidigen."

Es sah in der Tat so aus, als wären Shippou und die Mädchen zum tatenlosen Rumsitzen und Abwarten verdonnert gewesen. Aber plötzlich hörten sie eine Stimme rufen: "Hey! Hallo, ihr da! Hierher!"

Alle waren zwar auf die Stimme aufmerksam geworden, konnten aber ihren Eigentümer zunächst nicht ausfindig machen. Dieser schien sich aber ebenfalls in der Hütte aufzuhalten. Schließlich entdeckte Sango den kleinen Flohgeist Myouga, der aufgeregt auf sie zugehüpft kam.

"Myouga! Du?!", riefen alle völlig überrascht aus.

"Psssst! Seid doch leise!", mahnte der Flohgeist die Freunde sofort und fuchtelte nervös mit seinen vier Ärmchen in der Luft herum. Kurz darauf winkte er sie aber hinter sich her und hüpfte auf eine dunkle Ecke in der Holzhütte zu, dicht gefolgt von Shippou und den Mädchen.

"Hier! Hier könnt ihr raus!", sagte Myouga schließlich und deutete auf ein kleines, kaum sichtbares Loch in der Holzwand der Hütte. Durch dieses war er zuvor selbst hineingelangt. "Das Holz ist hier schon morsch. Ihr müsst nur gegen die Bretter drücken. Gleich dahinter befindet sich ein Wald, da könnt ihr euch verstecken. Aber seid leise, hier lungern noch überall diese Dämonen rum!"

Die anderen tauschten kurz untereinander ihre Blicke aus. Kurz darauf drückte Kimie etwas mit der Hand gegen eines der Holzbretter, aber es war doch etwas hartnäckiger, als zuerst erwartet. Sie drückte daher etwas kräftiger zu, dann brach ein größeres Stück ab, doch das Loch war bei weitem noch nicht groß genug.

"Beeilt euch lieber! Man weiß nie, was als Nächstes passieren könnte", drängte Myouga.

Gerade als er sich selbst schon daran machen wollte, aus dem schon vorhandenen Loch zu verschwinden, hielt ihn Kimie jedoch kurz zurück: "Moment mal, Myouga! Wie kommst du eigentlich hierher? Bist du mit Sesshoumaru und Ashitaka hergekommen?"

Myouga hielt daraufhin kurz in seiner Bewegung inne und blickte etwas zögerlich zu dem Mädchen hoch.

"Äh... Nein, bin ich nicht. Ich... bin mit jemand anderes hergekommen", gestand er schließlich etwas stockend.

Kagome schoss es sofort wie ein Blitz durch den Kopf, als sie das hörte. "Soll das etwa heißen, dass...?!"
 

Sesshoumaru und Ashitaka hatten mit den Dämonen alle Hände voll zu tun, schienen aber ganz gut zurechtzukommen. Mitten in den Kampf platzten aber plötzlich auch noch Inu Yasha und Miroku rein. Die beiden waren Sesshoumaru und Ashitaka recht bald gefolgt, nachdem diese sich auf den Weg gemacht hatten.

"Was macht ihr zwei denn hier?!", rief Ashitaka sofort, wäre durch diese kurze Ablenkung jedoch fast von einem feindlichen Dämon erwischt worden. Gerade noch rechtzeitig war er dem Angriff noch ausgewichen und hatte den Angreifer seinerseits mit einem Hieb seines Schwertes erledigt.

"Ich habe versucht, Inu Yasha aufzuhalten, aber er ist störrisch, wie ein Esel!", antwortete Miroku nun auf die zuvor gestellte Frage und handelte sich sogleich einen gehörigen Protest von Inu Yasha ein: "Du musst gerade reden, Miroku! Soweit ich mich erinnern kann, warst du doch auch ganz wild darauf, herzukommen, oder täusche ich mich?!"

Der Mönch setzte daraufhin seine beste Unschuldsmiene auf und meinte nach einem kurzen Moment an Ashitaka gerichtet: "Na ja, andererseits können wir beide auch kaum nur tatenlos herumsitzen und mit ansehen, wie Sesshoumaru und du letztendlich die ganzen Lorbeeren einsammelt."

"Aber als Mensch kannst du doch nichts ausrichten, Inu Yasha!", sagte Ashitaka, da es ja immer noch Nacht war und der Hanyou dadurch weiterhin seine menschlichen Gestalt besaß. Bis die Sonne aufging, würde es zwar nicht mehr lange dauern, aber Zeit war im Moment etwas, was nicht zur Verfügung stand.

Inu Yasha ließ sich von Ashitakas zuvor geäußerten Worten aber scheinbar nicht wirklich aus der Ruhe bringen.

"Das ist doch jetzt egal!", erwiderte er betont. "Sag mir lieber, wo Kagome und die anderen sind!"

Ashitaka deutete daraufhin auf die kleine Holzhütte in einigen Metern Entfernung. "Dort in der Hütte! Aber es ist für uns momentan unmöglich, da hinzukommen."

Allerdings kam es Ashitaka schon etwas eigenartig vor, dass während seines Gespräches mit Miroku und Inu Yasha kein weiterer Angriff seitens Narakus Dämonen erfolgt war. Als der Youkai sich nun umdrehte, erkannte er auch den Grund dafür: Während er selbst den beiden Neuankömmlingen die Situation geschildert hatte, hatte Sesshoumaru ihnen die Dämonen vom Leib gehalten, wirkte nun aber etwas schlecht gelaunt.

"Wenn du dann mit deinem Vortrag fertig bist, Ashitaka, kannst du dich ja wieder dem widmen, weshalb du eigentlich mit mir mitgekommen bist!", meinte der Ältere kühl und schickte erstmal eine Gruppe von zehn Dämonen mit seinem Schwert Toukijin ins Jenseits.

Die Bemerkung seines Halbbruders ließ Inu Yasha etwas skeptisch zu diesem rüberschauen. "Ach! Wenn ich mich recht erinnere, meintest du doch noch im Lager, du bräuchtest keine Hilfe."

"Das tue ich auch nicht!", erwiderte Sesshoumaru betont. "Ich kann es nur nicht ausstehen, wenn man mir in einem Kampf so unnütz im Weg herumsteht, wie ihr drei das gerade tut!"

"Entschuldige, Sesshoumaru!", erwiderte Ashitaka daraufhin mit einem beschwichtigendem Lächeln und mischte sogleich wieder tatkräftig mit.

Während die beiden Inu-Youkai sich weiterhin um Narakus Dämonen kümmerten, schlug Miroku Inu Yasha vor, zu versuchen, die gefangenen Freunde aus der Hütte zu befreien. Dazu mussten sie jedoch erst irgendwie an Kuromaru vorbeikommen, der noch immer auf dem Dach der Hütte stand. Es schien, als wollte er sich so lange nicht in das Geschehen einmischen, bis Sesshoumaru und Ashitaka sämtliche Dämonen Narakus erledigt hätten, sofern der Nachschub von diesen irgendwann mal nachlassen würde, denn immer wieder schienen weitere aufzutauchen.

"Solange Kuromaru bei der Hütte ist, haben wir nur schlechte Chancen", vermutete Miroku und überlegte, was man machen könnte. Aber darauf schien Inu Yasha eher wenig Wert zu legen. Die Gefahr, welche ihm durch Kuromaru drohen könnte, scheinbar gänzlich ignorieren, spurtete er plötzlich los und lief genau auf die Hütte zu. Alle folgenden Rufe von Miroku, der den Hanyou aufhalten wollte, verhallten ungehört.

Natürlich hatte Kuromaru das Vorhaben von Inu Yasha längst erkannt. Er rief einen Dämon zu sich, der den Hanyou sofort angriff. Kuromaru selbst würde sich an diesem Abschaum, der sich sogar traute, in seinem momentanen Zustand als schwacher Mensch hier aufzutauchen, sicher nicht die Hände schmutzig machen. Zwar hatte er Inu Yashas Geheimnis bis jetzt nicht gekannt, aber es interessierte ihn scheinbar auch recht wenig. Mit Inu Yasha hatte Kuromaru schließlich nichts weiter zu schaffen, weshalb die Sache für ihn auch nicht weiter von Bedeutung gewesen war.

Inu Yasha stoppte, als er den herannahenden Feind bemerkte und griff reflexartig nach seinem Schwert Tessaiga. Als er dieses jedoch aus der Schwertscheide zog, verwandelte es sich nicht.

"Mist! Ich kann Tessaiga ja jetzt gar nicht benutzen!", fiel es Inu Yasha wieder ein. Ratlos sah er sich seinem Gegner gegenüber. Bevor der Dämon sein potenzielles Opfer jedoch erreichen konnte, wurde er durch einen kuppelähnlichen Bannkreis, der sich plötzlich über den Hanyou gelegt hatte, gestoppt. Kurz darauf war der Angreifer Schnee von gestern, als Ashitaka ihn mit einer Attacke seines Schwertes erledigte. Danach verschwand auch der Bannkreis gleich wieder.

"War der etwa von dir?", fragte Inu Yasha den Youkai mit einer Mischung aus Überraschung und Irritation.

Ashitaka schulterte sein Schwert und antwortete gelassen: "Nun, gewisse magische Fähigkeiten können ja nicht schaden."

Da schien wohl was dran zu sein. Inu Yasha bedankte sich für die Hilfe, war dann mit seinen Gedanken aber sogleich wieder bei der Holzhütte. Wie sollte er nur da reinkommen und Kagome befreien?

Jetzt lief Miroku auf Inu Yasha zu und wollte ihm gerade eine kleine Standpauke wegen dieser unüberlegten Aktion verpassen, als er jedoch mitbekam, wie sich ihm ein Dämon von hinten näherte. Der Mönch drehte sich um und warf einen Bannzettel auf diesen. Sofort stoppte der Dämon seine Attacke und wurde kurz darauf mit einem kräftigen Schlag mit Mirokus Mönchsstab erledigt.

"Die Mühen könnt ihr euch sparen!", sagte Kuromaru plötzlich an Inu Yasha und die andere gerichtet, während er das Geschehen beobachtete. "Ihr könnt nichts mehr tun! Es ist aus! Und das werde ich euch nun demonstrieren!"

Damit sprang er vom Dach der Hütte, so dass er sich genau über ihr befand.

"Eigentlich wollte ich mir das erst für später aufheben, aber jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt."

Und ohne weiter Zeit zu verlieren, zog Kuromaru nun sein Schwert und schwang es in die Richtung der Hütte, in der Shippou und die drei Mädchen gefangen waren. Ein grelles Licht entwich aus der Klinge und steuerte geradewegs auf das marode Bauwerk zu. Sofortige Versuche, den Angriff eventuell zu stoppen oder abzuwehren, wurden allesamt von Narakus Dämonen vereitelt. So ging wertvolle Zeit verloren und letztendlich hatte der Lichtstrahl die Hütte erreicht. Ein erster kurzer Kontakt mit dem Licht und die ganze Hütte stand sofort lichterloh in Flammen, sehr zum Entsetzen von Inu Yasha und den anderen.

"Nein! Kagome!!" Inu Yasha wollte sofort zur Hilfe eilen, wurde jedoch erneut von Narakus Dämonen daran gehindert. Aber es war ohnehin zu spät, das Feuer war so stark, dass die marode Hütte schon Sekundenbruchteile später in sich zusammenfiel. Die Luft war erfüllt vom starken Geruch des aufsteigendes Rauches.

Es schien, als wäre die Zeit für diesen Moment stehen geblieben. Die Kampfhandlungen kamen urplötzlich zum Erliegen und alle Blicke waren nur starr auf die brennenden Überreste der Hütte gerichtet.

"Sango... Bitte nicht..." Miroku ließ seinen Mönchsstab fallen und sank wie in Trance zu Boden. Auch Ashitaka schien im Augenblick nicht fähig gewesen zu sein, etwas zu tun.

Nur wenige Sekunden später erschienen die ersten Sonnenstrahlen am Horizont. Vor den Augen der anderen verwandelte sich Inu Yasha nun wieder zurück. Sein Haar wurde weiß-silbern, die Augen bekamen ihre goldene Farbe zurück und auch seine Hundeohren waren wieder an ihrem Platz. Aber die Rückverwandlung kam zu spät.

"Kuromaru! Du... Du verfluchter Dreckskerl!!", beschimpfte Inu Yasha Narakus Abkömmling und sein Schwert Tessaiga, welches er noch in der Hand hielt, verwandelte sich sofort. "Das wirst du noch bereuen! Du wirst den Tag verfluchen, an dem Naraku dich erschaffen hat! Dich, Naraku und alle, die noch zu euch gehören, ihr werdet alle in der Hölle landen, wenn ich mit euch fertig bin!!"

So viel Wut und Verzweiflung hatte Inu Yasha wohl noch nie empfunden. So lange schon wollte er Naraku das Handwerk legen, nachdem dieser ihm Kikyou genommen hatte. Und jetzt hatte dieser intrigante Hanyou es durch einen seiner Abkömmlinge dennoch auch noch geschafft, Kagome endgültig aus Inu Yashas Leben zu verbannen. Und mit ihr noch mehrere Freunde von ihm; Shippou, Sango und auch Kimie.

"Dafür bezahlt ihr! Hörst du mich, Naraku?! Du und deine Bande von Feiglingen, ihr sollt allesamt zur Hölle fahren!!", brach es aus Inu Yasha heraus. "Ich werde Kagome und die anderen rächen und wenn es das Letzte ist, was ich noch tun werde! Das schwöre ich bei meinem Leben!!"

Zu allem entschlossen erhob Inu Yasha die Klinge Tessaigas in Höhe, nur um diese kurz darauf mit all seiner Kraft niedersausen zu lassen. Kuromaru ahnte, dass dieser Angriff mit dem Kaze no Kizu für ihn das Ende hätte bedeuten können. Er wich noch rechtzeitig aus, aber zahlreiche Dämonen Narakus hatten nicht so viel Glück. Sie wurden schlichtweg pulverisiert.

Als er bemerkte, dass sein eigentliches Ziel sich noch rechtzeitig davongemacht hatte, wuchs Inu Yashas Wut noch weiter.

"Lauf nur weg, solange du es noch kannst!", rief der Hanyou spöttisch. Aber es schien so, als könnte er das Kaze no Kizu nicht noch einmal einsetzen. Irgendwie fühlte sich Inu Yasha, als wären sämtliche Kräfte aus seinen Armen gewichen. Völlig unvorhersehbar sank er plötzlich auch noch zu Boden. Kniend und die Hände weiterhin krampfhaft um den Griff Tessaigas gelegt, stützte sich Inu Yasha an seinem Schwert ab. Den Blick hatte er nach unten gewandt, sein Haar fiel über seine Schultern und verbarg sein Gesicht.

"Kagome...", flüsterte Inu Yasha kaum hörbar. "Es tut mir so Leid. Ich konnte dich nicht retten. Verzeih mir..."

Langsam kam Ashitaka nun ihn zu und kniete sich zu ihm auf den Boden. Vorsichtig legte er ihm eine Hand auf die Schulter, doch wusste er nicht, was er hätte sagen können. Aber wahrscheinlich war es im Moment eh besser, wenn er schwieg.

Anders als Inu Yasha sagte Miroku zunächst jedoch nichts. Er kniete nach wie vor auf dem Boden, den Blick hatte er ebenfalls nach unten gewandt.

"Sango...", flüsterte er schließlich leise den Namen der Dämonenjägerin. Jetzt schien es so, als würde er zutiefst bereuen, dass er ihr nie gesagt hatte, wie wichtig sie ihm wirklich war. Warum nur hatte er es nicht getan? Er hatte doch oft genug die Chance dazu gehabt, also warum hatte er sie nicht genutzt? Doch jetzt war es wohl zu spät gewesen, sich darüber weiter Gedanken zu machen. Nun konnte Miroku Sango nicht mehr das sagen, was er ihr hätte schon längst hätte sagen sollen. Die drei kleinen Worte...

"Verdammt!", rief Miroku plötzlich laut aus und schlug einmal mit der Faust auf den Boden.

Den Kämpfern, die hergekommen waren, um Narakus Pläne zu durchkreuzen, konnte man genau ansehen, wie sie sich fühlten. Nur einer zeigte jedoch keinerlei weitere Regung. Langsam wandte Ashitaka seinen Blick nun in Sesshoumarus Richtung. Der Ältere stand mit dem Rücken zu seinem Cousin und den anderen. Er war der einzige, bei dem man nicht wusste, was er im Moment eventuell dachte.

"Aber, aber! Wer wird denn gleich so sehr die Fassung verlieren?", fragte Kuromaru schließlich äußerst herablassend. "Ich habe doch noch ein Trostpflaster für euch."

Er winkte den einäugigen Dämonenwurm zu sich, der erneut die kleine, noch immer bewusstlose Rin präsentierte.

"Vorausgesetzt natürlich, dass ihr die Kleine überhaupt noch retten könnt. Aber wenn ich euch so ansehe, scheint ihr mir ziemlich am Ende zu sein."

Auf ein Kommando hin übergab der Dämonenwurm die kleine Rin nun an Kuromaru. Mit der linken Hand hielt er das Mädchen fest, dass ihr Rücken zu ihm gewandt war. "Dann werde ich mir die Freiheit nehmen, die Göre zu euren schon verblichenen Freunden zu schicken."

Langsam erhob Kuromaru nun seine rechte Hand, bereit seine Krallen durch den kleinen Körper zu stoßen.

"Mach's gut, Kleine!", sagte er mit einem niederträchtigen Lächeln. "Und grüß deine toten Freunde von mir."

Dann war es soweit und Kuromaru ließ seine Klaue niedersausen. Bevor er diese jedoch durch Rins Rücken stoßen konnte, schnellte Sesshoumaru urplötzlich hervor und befand sich nun genau auf Augenhöhe mit Kuromaru. Sofort packte Sesshoumaru das Gesicht des Anderen mit seiner Klaue und setzte eine Giftattacke ein. "Dokkaso!"

Nun geblendet von dem starken Gift brach Kuromaru den für Rin gedachten Todesstoß ab. Als er daraufhin von Sesshoumaru zurückgeworfen wurde, ließ Narakus Abkömmling das kleine Mädchen los. Sesshoumaru fing es auf und sprang wieder zurück zu den anderen.

Kuromaru war kurzzeitig außer Gefecht gesetzt, stand aber recht schnell wieder auf seinen Beinen. Allerdings konnte er seine Umgebung momentan nur schwach wahrnehmen. Sesshoumarus Giftangriff hatte sein unverletztes Auge stark angegriffen. Aber davon beeindrucken lassen, wollte sich Kuromaru scheinbar nicht.

"Was sollte das denn, Sesshoumaru?", fragte er spöttisch. "Man könnte ja den Eindruck bekommen, dir läge wirklich etwas an dem kleinen Menschenkind. Dann müsste dich das Schicksal dieses anderen vorlauten Menschenmädchens ja ziemlich beschäftigen. Hast wohl Verlustängste, was?"

"Halt dein Maul, du Bastard!", erwiderte Sesshoumaru plötzlich lautstark, was alle anderen abrupt aufhorchen ließ. Auch Kuromaru wirkte nun etwas überrascht.

Während er die kleine Rin mit seinem Arm am Rücken abstützte, als sie an ihm gelehnt auf dem Boden lag, schaute Sesshoumaru seinen Gegner mit einem Blick an, der einem das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen können.

Ziemlich schnell fand Kuromaru seine Fassung jedoch wieder. "Was ist denn los, Sesshoumaru? Du bist wütend, wegen eines toten sterblichen Mädchens und einer bewusstlosen kleinen Göre?"

"Halt endlich die Klappe!", kam es nun wütend von Ashitaka. "Ich habe allmählich genug von dir! Du erbärmlicher Feigling kämpfst nicht mal selbst gegen uns, sondern vergreifst dich lieber an denjenigen, die dir unterlegen sind und kommst dir dabei wohl auch noch richtig toll vor, was?!"

Kuromaru zog mit einem äußerst herablassenden Blick eine Augenbraue hoch. "Na so was! Da ist ja noch jemand ziemlich angefressen, wie mir scheint."

"Du arroganter Angeber! Sei endlich still!!"

Mit einem gewaltigen Satz sprang Ashitaka nun direkt auf Kuromaru zu, aber bevor er ihn überhaupt erreichen konnte, spürte er plötzlich, wie ihn etwas am linken Bein packte und wieder wegzog. "Was...?!"

Als er seinen Blick umwandte, erblickte Ashitaka einen Dämon, der ihn gepackt hatte und ihn nun mit aller Kraft wegschleuderte, direkt auf einen großen Felsen zu. Es gab einen gewaltigen Knall, der viel Staub aufwirbelte, als Ashitaka gegen diesen prallte. Die Blicke der anderen richteten sich nun auf die Staubwolke.

"Ashitaka, bist du verletzt?!", rief Miroku dem Youkai zu. Der Mönch war zwar teilweise noch immer wie gelähmt, dachte aber nicht daran, nun die Segel zu streichen. Er würde weiterkämpfen, das war er seinen Freunden schuldig.

Auf die Frage von Miroku, konnte man nun die Geräusche einiger rollender Steine hören, als kurz darauf Ashitaka aus dem Staub auftauchte. Dem Anschein nach war er trotz des doch etwas heftigen Aufpralls weitestgehend unversehrt geblieben.

"Nein, es geht mir gut!", antwortete der Youkai dem Mönch. Als Ashitaka seinen Blick dabei jedoch auf Miroku gerichtet hatte, rief er sogleich hinterher: "Miroku! Hinter dir! Pass auf!!"

Sofort hatte der Mönch sich umgedreht und sah sich erneut einem gewaltigen Dämon gegenüber. Soeben wollte er sich bereit machen, den Angriff abzuwehren, als man jedoch plötzlich einen lauten Ruf hörte: "Hiraikotsu!"

Abrupt weiteten sich die Augen der Anwesenden.

"Aber das...!?" Miroku war der Erste, der den Blick zum Himmel richtete und nun etwas Großes an diesem entlang fliegen sah, was geradewegs auf den Dämon, der ihn angreifen wollte, zusteuerte und ihn erledigte. Anschließend flog das Objekt den selben Weg zurück, den es zuvor gekommen war und wurde gekonnt von seiner Besitzerin aufgefangen.

"Sango!?", brachte Miroku den Namen der Dämonenjägerin kaum hörbar hervor. Aber Sango war nicht die Einzige gewesen, die den Kampfschauplatz betreten hatte. Auch Kagome, kampfbereit mit Pfeil und Bogen ausgestattet, sowie Shippou und Kimie waren da und bereit, nun ordentlich mitzumischen.

Kuromaru und Kagura konnten im ersten Moment nicht so recht glauben, was sie da sahen.

"Warum sind sie noch...?!", fragte sich Kagura, allerdings wurde ihr das Wort von Kagome abgeschnitten: "Tja, Kagura, es läuft eben nicht alles so wie du und der Rest von euch Dienern Narakus vielleicht denken!" Damit spannte das Mädchen einen Pfeil auf den Bogen und schoss ihn genau auf die junge Frau ab. Hell aufleuchtend bahnte sich der Pfeil seinen Weg zum vorgesehenen Ziel. Kagura manövrierte sich zwar noch rechtzeitig aus der Schusslinie, wurde aber dennoch an der linken Wange leicht getroffen. Ein kleiner blutiger Schnitt war nun auf ihrem Gesicht zu sehen.

"Lasst euch das eine Lehre sein!", rief Shippou euphorisch und sprang auf und ab. "Uns kriegt man nicht so leicht klein! Merkt euch das!"

Als einige von Narakus Dämonen daraufhin aber bedrohlich anfingen zu fauchen, verschwand der Kitsune jedoch eiligst hinter Kimies Beinen.

Die unerwartete Rückkehr der tot geglaubten Freunde wohl noch immer nicht ganz begreifend, saß Inu Yasha noch immer auf dem Boden, wirkte nun aber mehr, wie ein im Regen stehen gelassener Hund. Es war, als konnte man auf seinem Gesicht etwas ablesen wie: "Soll das jetzt etwa heißen, wegen nichts und wieder nichts habe ich mich eben so aufgeregt und mich vor aller Welt zum Idioten gemacht?!"

Allerdings verspürte er nicht den Drang, die Beherrschung zu verlieren und mit an Kagome gerichteten Vorwürfen um sich zu werfen. Vielmehr war er zutiefst erleichtert darüber, dass sie und die anderen gesund waren.

Auch Ashitaka atmetet erleichtert auf, als er erkannte, dass Shippo und die Mädchen keinen Schaden erlitten hatten, wie zunächst gedacht. Miroku stand zwar noch etwas unschlüssig auf der Stelle, aber auch seinem Gesichtsausdruck war deutlich zu entnehmen, wie froh er war. Es schien, als wäre soeben eine tonnenschwere Last von ihm gefallen.

Das Geschehen zugegebenermaßen doch auf gewisse Weise überrascht verfolgend, bemerkte Sesshoumaru hingegen nun, das Rin wohl wieder zu sich kam. Langsam öffnete das Mädchen die Augen, sprang aber sofort überglücklich auf, als sie in das Gesicht des Youkai blickte.

"Sesshoumaru-sama! Ihr seid hier! Ich wusste, Ihr würdet kommen und uns helfen!" Wenn man sie jetzt so ansah, hätte man nicht vermuten können, dass die Kleine bis eben noch bewusstlos gewesen war.

Rin schaute sich nach einem Moment aufmerksam um und erblickte dabei auch alle anderen, aber auch Narakus feindliche Dämonen. Vom Anblick dieser doch etwas eingeschüchtert, versteckte sie sich nun hinter Sesshoumaru, als dieser sich wieder aufrichtete.

"Rühr dich nicht von der Stelle, Rin!", wies er das kleine Mädchen an, dass zustimmend nickte, während Sesshoumaru kampfbereit erneut sein Schwert Toukijin zog.

Kagome und die anderen wollten hingegen soeben auf ihre Freunde zulaufen, als Kimie etwas Eigenartiges bemerkte. Der Boden unter Kagomes Füßen bekam plötzlich seltsame Risse, aber die Erde bebte nicht.

"Kagome, geh da weg!", rief Kimie mit einem Mal aus und stieß die Jüngere eiligst von ihrem momentanen Standort. Und als ob sie es vorhergesehen hätte, schoss nun wie aus dem Nichts ein tentakelähnlicher Arm aus dem Boden hervor und wickelte sich um Kimies Bein. Kurz darauf kam auch der Rest des Dämon, dem der Arm gehörte unter dem Erdboden zum Vorschein.

"Kimie!", rief Kagome entsetzt aus.

"Nein! Nicht schon wieder!!", schrie Kimie. "Lass mich los, du blödes Kriechtier!"

Der Dämon, der sie eben ergriffen hatte, hatte große Ähnlichkeit mit dem Dämonenwurm, mit dem sie zu Anfang ihres mittelalterlichen Trips die Bekanntschaft machen durfte. Aber dieses Vieh hier schien noch eine Ecke größer zu sein, außerdem hatte es an beiden Seiten des dicken Körpers nur jeweils einen gewaltigen Fangarm.

Kimie fühlte sich ein wenig, wie ein Fisch an der Angel, während der Dämonenwurm sie nach oben zog. Da hing sie nun kopfüber mehrere Meter über dem Erdboden.

"Nur keine Panik! Das haben wir gleich!", rief Sango und machte sich bereit, ihren Bumerang einzusetzen. Aber dazu kam sie gar nicht mehr, als plötzlich auch noch ein greller Blitz vom Himmel auf die Erde herab schoss, mitten unter den Anwesenden mit lautem Donnern aufkam und eine Menge Staub aufwirbelte. Einen Augenblick lang, herrschte nur überraschte und abwartende Ruhe, bis sich der Staub nun wieder zu legen begann.

"Toutousai!?", riefen die Freunde plötzlich völlig perplex aus, als sie den alten Waffenschmied nun auf seinem Ochsen sitzend erblickten.

"Wen habt ihr denn sonst erwartet? Seid froh, dass ich das Talent habe, euch immer und überall zu finden", erwiderte Toutousai wie selbstverständlich. Allerdings schien er im Moment nicht so recht bemerkt zu haben, dass er soeben mitten in einen Kampf hineingeplatzt war.

Kimie, noch immer kopfüber am Arm des Dämonenwurms in der Luft herumhängend, erblickte nun aber das Schwert, welches Toutousai bei sich hatte und erkannte es sofort wieder: Es war ihr Schwert! Sofort rief sie Toutousai daher laut zu: "Toutousai! Das Schwert! Gib mir das Schwert!"

Der Schmied wandte seinen Blick nun zur Seite und erblickte Kimie in ihrer misslichen Lage. Erst jetzt fielen ihm auch die übrigen Dämonen, sowie Kagura und Kuromaru auf. Die noch brennenden Überreste der ehemaligen Holzhütte waren auch nicht zu übersehen gewesen.

"Ähm... Nur eine kleine Frage: Ihr kämpft doch jetzt nicht gerade, oder?", fragte Toutousai die anderen etwas verunsichert, woraufhin Inu Yasha nur leicht eine Augenbraue hochzog und wie nebenbei erwiderte: "Doch, tun wir!"

Sofort schien man den kalten Schweiß auf der Stirn des Schmiedes erkennen zu können.

"Äh... Tja... Dann macht mal schön weiter, ich seh‘ euch dann später, Freunde!", meinte er und wollte sich mit Mou-Mou gerade eiligst vom Acker machen, als Kimie noch mal rief: "Hey! Toutousai, bleib hier! Du schuldest mir noch ein Schwert!"

"Ach! Als ob das nicht bis nachher warten könnte!", protestierte Toutousai noch während der Flucht, warf das Schwert dann aber dennoch in die Richtung des Mädchens, als wollte er es nun doch möglichst schnell los werden. Genau gezielt hatte er scheinbar jedoch nicht, denn Kimie konnte die Waffe nur gerade so noch auffangen. Aus dem Seitenwinkel bekam sie mit, wie der Schmied erneut das Weite suchen wollte, aber weit kam er nicht, denn sofort wurde ihm der Weg von Narakus Dämonen versperrt. So kehrte Toutousai schleunigst zu den anderen zurück und versteckte sich samt Mou-Mou hinter Inu Yasha, der nur entnervt aufseufzte.

Kimie hätte zwar einen erneuten Kommentar zum besten geben können, tat dies aber dann doch nicht. Vielmehr wollte sie sich endlich aus dem Griff dieses Riesenwurms befreien, also zog sie ihr Schwert, um ihm den langen, dicken Fangarm abzutrennen, was sie dann auch versuchte. Zwar erwischte sie den Dämonenwurm, aber dieser hatte sich gerade etwas unglücklich bewegt, weshalb sie ihn nicht richtig erwischt hatte und der Arm teilweise noch an seinem dicken Körper hing. Dennoch schien die Aktion wirksam genug gewesen zu sein, dass der Dämonenwurm das Mädchen nun doch noch unter lautem Fauchen losließ. Dabei hatte er Kimie aber mehr weggeworfen, als einfach nur losgelassen. Mit ziemlicher Wucht knallte sie daher schließlich gegen Miroku und beide landeten auf dem Boden.

Miroku war im ersten Moment von der Wucht des Aufpralls zwar etwas mitgenommen, setzte sich kurz darauf aber dennoch wieder auf und fragte an Kimie, die quer auf ihm drauf lag, gerichtet: "Bist du verletzt, Kimie?"

"Nein, alles in Ordnung", erwiderte sie und stützte sich mir den Händen auf dem Boden ab als sie den Mönch nun fragte: "Und was ist mit dir, Miroku?"

"Ebenfalls alles in Ordnung", antwortete Miroku.

Gerade als Kimie wieder aufstehen wollte, spürte sie jedoch Mirokus Hand an ihrem Hintern. Der Typ konnte wohl in jeder Situation nur an so was denken.

"Du unverschämter Lüstling!", keifte sie sofort und verpasste dem Mönch eine deftige Kopfnuss. "Behalte deine Finger gefälligst bei dir!"

"Aber ich wollte mich doch nur vergewissern, dass du unverletzt bist."

"Aber sicher doch!"

Aufgebracht stand Kimie nun wieder auf und ließ Miroku einfach sitzen. Mit sonderlich viel Mitleid konnte er aber im Moment eher weniger rechnen.

"Komm hierher!", hörte hingegen Kimie plötzlich Sesshoumaru sagen und wandte sich doch etwas irritiert zu ihm um. Dennoch kam sie der, wenn auch nicht gerade freundlich ausgesprochenen Aufforderung nach, denn auf einen Streit über angemessene Wortwahl und vernünftiges miteinander umgehen, wollte sie sich im Moment nicht unbedingt einlassen, obwohl ihr Gesichtsausdruck deutlich vermittelte, dass ihr Sesshoumarus Art nicht gerade zugesagt hatte. Als sie bei ihm angekommen war und ihn abwartend ansah, wandte sich der Youkai an Rin: "Rin, du bleibst in ihrer Nähe!"

Das kleine Mädchen nickte sofort einverstanden. Kimie hingegen blickte im ersten Moment etwas irritiert drein. Sollte das mit anderen Worten heißen, sie sollte Rin beschützen, falls es erforderlich wäre? Dass Sesshoumaru ihr eventuell zutraute, dass sie das könnte, überraschte sie im Moment doch etwas. Aber was sollte Kimie jetzt darauf erwidern? Ihr fiel nichts ein. Dann würde sie eben versuchen, so gut es eben ging, die Situation unter Kontrolle zu halten.

Sesshoumaru selbst nahm sich währenddessen wieder ein paar Dämonen vor, die daraufhin nicht mehr lange im Ganzen vorhanden waren.

Sango schleuderte soeben ihren Bumerang einem weiteren der zahlreichen Dämonen entgegen und traf ihr Ziel wie so oft meisterhaft. Allerdings wurde sie nun urplötzlich von hinten angegriffen. So schnell konnte Sango gar nicht gucken, wie der Dämon hinter ihr aufgetaucht war.

"Sango! Vorsicht!!", rief Miroku, der sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte, der Dämonenjägerin zu und wollte ihr sofort zur Hilfe eilen. Er stieß Sango sofort zur Seite, bevor der Dämon sie verschlingen konnte. Anschließend drehte sich Miroku eiligst zu dem Dämon um, bereit, die Gebetsperlen an seiner rechten Hand zu entfernen und den Dämon in sein Kazaana zu saugen. Doch bevor er dieses Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, wurde der feindliche Dämon jedoch plötzlich von einer allseits treuen Begleiterin von Sango angegriffen.

Die Dämonenjägerin und auch Miroku weiteten überrascht ihre Augen. "Kirara!?"

Tatsächlich handelte es sich hierbei um Kirara, die den feindlichen Dämon angegriffen hatte und ihre scharfen Reißzähne nun in seinen Körper schlug. Der Dämon fauchte und schlug mit seinem peitschenartigen Schwanz nach der Dämonenkatze, die jedoch auswich, woraufhin Sango erneut ihren Bumerang zum Einsatz brachte und das feindliche Ungetüm ins Jenseits beförderte. Sofort landete Kirara neben ihrer Herrin und Miroku auf dem Boden.

"Kirara! Es geht dir gut, dem Himmel sei Dank! Ich hatte schon Angst, dir wäre was Schlimmes zugestoßen." Liebevoll streichelte Sango das weiche Fell von Kirara. Die Dämonenjägerin war sehr froh darüber, dass ihre Gefährtin wohl doch nicht so stark verletzt worden war, wie sie es nach der Entführung zuerst befürchtet hatte. Ihre treue Dämonenkatze war scheinbar nur etwas heftig ausgeknockt worden, was dem Anschein nach aber keine schwerwiegenden Folgen gehabt hatte. Sowohl bei Kirara, als auch bei Miroku bedankte sich Sango nun für die Hilfe.

Im ersten Moment völlig von Kiraras überraschtem Auftauchen abgelenkt, bemerkte Kimie erst durch einen kurzen erschrockenen Schrei seitens Rin, dass wohl etwas im Anflug war. Als sie sich umdrehte, sah sie auch sofort einen Dämon auf sich zufliegen. Rin versteckte sich eiligst hinter Kimie, die wiederum kampfbereit ihr Schwert bereithielt.

"Verschwinde! Dich brauchen wir hier nicht!", rief sie dem Dämon entschlossen entgegen und hob die Klinge ihres Schwert in die Höhe. Dabei hatte sie auf einmal aber den Eindruck, als würden kleine Funken oder so was aus der Klinge springen. Mehr instinktiv, als bewusst, ließ Kimie das Schwert daraufhin mit aller Kraft in Richtung des sich nähernden Dämons niedersausen. Bei diesem Manöver entwich ein greller Blitz aus der Waffe und flog direkt auf den Feind zu. Kaum war er mit dem Blitz in Kontakt gekommen, war der Dämon schon pulverisiert gewesen. Nur kleinere Überreste von ihm fielen nun zu Boden.

"Nanu? Was...?", fragte sich Kimie verwundert, als sie Toutousai rufen hörte: "Ah! Du hast das Raigeki entdeckt!"

Das Mädchen wandte seinen Blick daraufhin zu dem alten Schmied um. "Raigeki?"

"Ja, genau. Das war das Raigeki. Ein Blitzschlag, mit dem du auch gegen Gegner kämpfen kannst, die nicht direkt vor dir stehen", erklärte Toutousai.

Kimie blickte daraufhin recht fasziniert auf ihr Schwert. Wie zur Probe schwang sie es nach einem Augenblick in eine Richtung, aber diesmal tat sich nichts.

"So wird das nichts! Du muss dich konzentrieren, wie gerade eben!", rief Toutousai dem Mädchen zu, dabei immer sicher versteckt hinter Inu Yasha, der ziemliche Mühen hatte, mit dieser Klette im Schlepptau zu kämpfen. Währenddessen begutachtete Kimie weiterhin etwas ihr Schwert.

"Was für ein jämmerlicher Anblick!", kam es plötzlich höchst herablassend von Kuromaru, der die Versuche des Mädchens, mit dem Schwert herumzuhantieren, äußerst amüsiert beobachtete.

"Ach, halt 's Maul!", keifte Kimie daraufhin wutentbrannt und wandte sich zu Narakus Abkömmling um. "Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr du mich ankotzt! Mach endlich 'ne Fliege, du Nervensäge!"

Kuromaru genau ins Auge fassend, schwang Kimie ihr Schwert nun genau in seine Richtung und diesmal hatte sie wieder Erfolg. Sofort löste sich ein Blitz von der Klinge und steuerte geradewegs auf Kuromaru zu. Dieser wich dem Angriff zwar noch aus, aber sein Aussichtspunkt in Form eines Baumes, auf den er bis eben gestanden hatte, war Vergangenheit.

"Knapp vorbei ist eben auch daneben", meinte Kuromaru spöttisch und schürte damit Kimies Wut erheblich. Gerade, als sie etwas darauf erwidern wollte, mischte sich jedoch Sesshoumaru ein.

"Du hältst dich da raus!", sagte er an Kimie gerichtet. "Derjenige, der Kuromaru erledigt, werde ich sein! Du wirst währenddessen weiterhin auf Rin aufpassen!"

Zunächst schaute Kimie etwas fragend drein. Es wunderte sie in gewisser Weise noch immer, dass Sesshoumaru ihr mittlerweile wohl wirklich zuzutrauen schien, erfolgreich auf das kleine Mädchen achten zu können. Bevor sie aber etwas sagen konnte, war Sesshoumaru schon auf Kuromaru zugesprungen und hatte ihn mit Toukijin angegriffen. Der Angriff wurde zwar abgewehrt, aber das war erst der Anfang des Kampfes der beiden ebenbürtigen Gegner.

"Wie in unseren vorangegangenen Kämpfen beschützt du wieder deine kleinen Menschen", sagte Kuromaru herablassend. "Das wird dir noch irgendwann das Genick brechen, Sesshoumaru!"

"Du redest zu viel, Kuromaru!", erwiderte Sesshoumaru kalt. "Ich werde persönlich dafür sorgen, dass deine letzten Worte keine endlose Rede werden!"

"Ach, wirklich? Darauf bin ich ja mal gespannt!"

Während sich Sesshoumaru seinen momentanen Erzgegner vornahm, kümmerten sich die anderen weiterhin um Narakus Dämonen.

"So! Und jetzt gibt's Bratwurm!", sagte Kimie, den Blick auf den Dämonenwurm gerichtet, der sie zuvor gepackt hatte. Sie erhob ihr Schwert, fasste den Dämon ins Auge und schwang die Klinge anschließend kraftvoll von rechts nach links. "Raigeki!!"

Der Blitz steuerte sein Ziel genau an und zerlegte den riesigen Dämon anschließend ins eine Einzelteile.

"Wow! Absolut cool!", rief Kimie begeistert aus. Sie wandte sich zu Toutousai um und rief ihm zu: "Toutousai! Ich bin dir wohl was schuldig."

Daraufhin kratzte sich Toutousai nachdenklich etwas am Kopf, ehe er kurz darauf erwiderte: "In meiner Höhle könnte mal wieder aufgeräumt werden. Eine Daueraushilfskraft im Haushalt wäre aber auch nicht schlecht."

Daraufhin blickte Kimie aber wenig begeistert drein. "So habe ich das aber nicht gemeint..."

"Kimie-san! Da ist schon wieder einer!", rief Rin plötzlich aus und deutete auf einen weiteren Dämon, der sich den beiden soeben näherte. Kimie machte sich sofort bereit, den bevorstehenden Angriff abzuwehren, als jedoch ein großer schwarzer Schatten aus den nahe gelegenen Gebüschen geschossen kam, der den feindlichen Dämon direkt angriff. Bei dem Angreifer handelte es sich offensichtlich um einen größeren wolfs- oder hundeähnlichen Dämon, aber es war keinesfalls ein Unbekannter.

"Inuki!?", rief Kimie nach einem kurzen Moment überrascht und zugleich irritiert aus. Mit ihm hatte sie im Moment am allerwenigsten gerechnet. Auch die anderen wirkten überrascht.

"Wo kommt Inuki denn plötzlich her?", fragte sich Kagome und überlegte zugleich, ob Inuki sich eventuell wieder an seine Vergangenheit erinnern konnte, denn immerhin attackierte er gerade einen von Narakus Dämonen. Der Mischling hatte sich aber nicht in einen Hund zurückverwandelt, er befand sich nach wie vor in seiner dämonischen Gestalt.

"So! Die Töle ist also wieder da", bemerkte Kuromaru nun ebenfalls und sprang mit einem gewaltigen Satz von Sesshoumaru fort. Dieser hatte seine Kampfhandlungen im Moment ebenfalls eingestellt und wandte seinen Blick stattdessen zu dem Dämon um, der gerade von Inuki in die Mangel genommen wurde. Schließlich ließ Inuki aber wieder von dem Dämon ab und sprang zurück auf den Erdboden. Allerdings wollte nun der zuvor angegriffene Dämon angreifen, wurde aber von Kimie daran gehindert. Ein weiteres Raigeki zerlegte den Dämon bevor dieser Inuki erreichen konnte. Inukis Blick richtete sich daraufhin auf das Mädchen, dabei knurrte er aber leise. Also war er noch nicht wieder er selbst. Als er sich bewegte, reflektierte das Licht der aufgegangenen Sonne etwas auf seinem Nacken. Kagome sah nun genauer hin und entdeckte den Splitter des Shikon no Tama in Inukis Nacken. Allerdings schien es so, als ragte dieser zur Hälfte außerhalb des Körpers des Hundes heraus.

"Der Juwelensplitter muss sich irgendwie gelockert haben!", vermutete Kagome. Vielleicht war das auch gleichzeitig die Chance, den Splitter zu entfernen und Inuki endgültig aus Narakus Bann zu befreien. Wer weiß, vielleicht hatte der Kontrollzauber auch an Wirkung verloren, was zumindest Inukis aktuelles Verhalten erklären würde.

Momentan schien es jedoch so zu sein, als würde Inuki so ziemlich alles und jeden bekämpfen wollen, was seinen Weg kreuzte. Dennoch wollte Kimie das nicht tatenlos hinnehmen und näherte sich ihrem Hund nun vorsichtig. Auch das, was Kagome zuvor gesagt hatte, machte ihr dabei Hoffnung, Inuki nun eventuell wieder zurückholen zu können.

"Tritt zurück, Rin", sagte Kimie noch im ruhigen Ton an das kleine Mädchen gewandt, während sie selbst langsam auf Inuki zuging. Rin war zwar etwas irritiert, kam der Aufforderung aber dennoch nach.

"Kimie, pass auf!", bat Kagome ihre Cousine eindringlich. Diese nickte nur stumm, während sie leise auf Inuki einredete und sich ihm langsam weiter näherte.

"Inuki. Ruhig, ganz ruhig."

Aber Inuki knurrte zunächst wieder nur bedrohlich und trat einen Schritt zurück, während er das Mädchen misstrauisch beäugte.

"Komm schon, Inuki!", sprach Kimie weiter. "Du kennst mich doch. Du weißt doch, wer ich bin und wer die anderen sind. Wir sind deine Freunde, bitte erinnere dich wieder!"

Ob Inuki aber überhaupt verstand, was sie ihm gerade sagte, konnte man nicht erahnen. Sein Blick machte einem mehr Angst, als Hoffnung auf die eventuelle baldige Rückkehr seiner Erinnerungen. Aber es schien, als würde doch etwas in Inuki vorgehen. Zumindest hatte sein Knurren erstmal aufgehört und man bekam den Eindruck, als würde er überlegen.

"Inuki...?", fragte Kimie vorsichtig und streckte langsam eine Hand nach ihrem Hund aus. Dieser war zwar noch ein paar Meter von dem Mädchen entfernt, ihren Geruch konnte er aber dennoch wahrnehmen. Kimie winkte Inuki nun zu sich. "Komm her, Inuki. Bitte komm wieder zurück!"

Doch zunächst rührte sich Inuki nicht. Angespannt beobachtete Kimie ihren Hund und wartete auf eine Reaktion. Diese gab es schließlich auch, wenn jedoch völlig unvorhergesehen. Plötzlich lief Inuki nämlich mit einem lauten Bellen und ohne jegliche Vorwarnung geradewegs auf Kimie zu. Als er schließlich sprang und sie auf den Boden stieß, schrie Kagome kurz entsetzt auf und kniff die Augen zusammen. Aber als sie nach einigen Sekunden keine Schreie seitens ihrer Cousine hören konnte, schaute sie wieder zurück und war schlichtweg überrascht. Inuki hatte Kimie nicht etwa angegriffen und in kleine Stücke zerrissen. Im Gegenteil, er hatte sich über sie gebeugt und schleckte ihr freudig das Gesicht ab.

"Inuki! Lass das! Das kitzelt!", lachte Kimie und versuchte, ihren Hund etwas von sich weg zu schieben, aber da er momentan viel größer war, als sie es eigentlich gewohnt war, gestaltete sich das doch als etwas schwierig. So ließ es dabei und umarmte Inuki stattdessen überglücklich. "Inuki! Du kannst dich also wieder erinnern!"

Plötzlich hatte Kimie aber den Eindruck, als würde Inuki schrumpfen. Und als sie ihn ansah, schien sich dieser Eindruck zu bestätigen. Inuki wurde wirklich kleiner. Zudem verschwand das glühende Rot in seinen Augen und schließlich sah es so aus, als hätte er sich wieder in den Hund, den sie kannte, zurückverwandelt. Dabei fiel nun auch der Splitter des Juwels der vier Seelen gänzlich aus seinem Nacken und landete auf dem Boden. Als sie in die nunmehr wieder dunklen Augen ihres Hundes sah, umarmte Kimie ihn erneut. "Du bist wieder du selbst! Ich bin so froh, Inuki!"

Und wie zur Bestätigung bellte der Mischling einmal freudig.
 

"Er hat sich also endgültig meiner Kontrolle entzogen."

In seinem Schloss hatte Naraku die neue Entwicklung mitverfolgen können. Kannas Spiegel zeigte im wie üblich alles. Allerdings hatte Naraku seine Beobachtung erst kurz nach Inu Yashas Rückverwandlung begonnen, weshalb er von der menschlichen Seite des Hanyou auch weiterhin keine Ahnung hatte. Aber etwas anderes beschäftigte ihn im Moment dafür umso mehr: Nicht nur, dass sich Inuki aus seinem Einfluss befreit hatte, Naraku hatte außerdem einen seiner Juwelensplitter an Inu Yasha und dessen Freunde verloren.
 

Kimie hob nun Inukis Juwelensplitter vom Boden auf.

"Endlich bist du dieses Ding los, Inuki", sagte sie an ihren Hund gerichtet und streichelte seinen Kopf.

"Freut euch nicht zu früh! Noch ist die Sache nicht beendet!", sagte Kuromaru plötzlich, den Blick auf Inuki und Kimie gerichtet. "Selbst, wenn dieser Hund jetzt wieder der ist, der er vorher war, ich lasse es mir dennoch nicht nehmen, ihn jetzt zur Hölle zu schicken. Das hatte ich ohnehin vor. Und dich nehme ich mir auch gleich vor, Mädchen! Also, macht euer Testament!"

Bevor Kuromaru die beiden jedoch erreichen konnte, glühten Inukis Augen rot auf und plötzlich wurde er in eine Art Wirbelwind gehüllt. Kimie wich erschrocken etwas zurück und als der Wirbel wieder nachgelassen hatte, stand Inuki erneut in seiner Gestalt als Dämon vor der anderen. Die völlig überraschte Kimie wurde sofort von ihrem Hund auf dessen Rücken geladen und mit einem gewaltigen Satz sprang Inuki davon, um Kuromarus Angriff auszuweichen.

"Was zum...?!" Damit hatte Kuromaru nicht gerechnet. Er hatte eigentlich gedacht, Inuki wäre wieder ein normaler Hund. Da hatte er sich aber wohl getäuscht. Aber nicht nur er wirkte irritiert, auch Kimie wusste im ersten Moment scheinbar nicht, was sie von alldem halten sollte.

"Die dämonische Kraft ist wohl trotz des Verlustes des Juwelensplitters noch vorhanden!", erkannte Miroku. "Einmal geweckt, bleibt die Kraft scheinbar erhalten und kann nicht wieder versiegelt werden."

Kimie noch auf Inukis Rücken sitzend, schaute zunächst etwas unschlüssig drein. Inuki war ein Dämon, an dieser Tatsache gab es nichts zu rütteln. Aber war das unbedingt schlecht? Jetzt wohl nicht mehr. Im Gegenteil, seine neuen Kräfte, die er von nun wohl zum Nutze der Gruppe einsetzen würde, könnten eine große Hilfe sein.

"Gut gemacht, Inuki!", lobte Kimie ihren Hund für die gelungene Rettungsaktion.

"So! Den Rest erledige ich jetzt!", sagte Inu Yasha entschieden und trat hervor. Gerade in diesem Moment spuckten einige der übrig gebliebenen Dämonen so was wie Lichtblitze auf den Hanyou, der kampfbereit sein Schwert hob. "Ihr hättet die Gelegenheit besser beim Schopfe packen sollen, als ihr sie noch hattet, denn jetzt seid ihr fällig! Machen wir Schluss mit alldem! Bakuryuuha!!"

Mit aller Kraft schlug Inu Yasha die Klinge seines Schwertes dem feindlichen Angriff entgegen. Dieser schien nun um ein vielfaches stärker direkt auf seine Urheber zurückzukehren und ein gleißendes Licht erhellte den Schauplatz.

Als es wieder verblasst war, war keiner von Narakus Dämonen mehr da. Sie waren alle pulverisiert worden. Nur Kuromaru und Kagura waren noch anwesend, wirkten aber nicht so, als wären sie begierig darauf, noch weiterzukämpfen. Zudem hatten sie sich während Inu Yashas Angriff eiligst etwas vom Kampfschauplatz entfernt und hielten sich nun unter anderem im Schutz des aufsteigendes Rauches, welcher noch von der noch brennenden Hütte ausging, hinter einigen Bäumen versteckt.

"Was... war das denn?", fragte Kimie nach einem Moment, in dem sie das eben Gesehene erstmal verarbeiten musste.

Inu Yasha drehte sich daraufhin mit einem triumphierenden Blick zu ihr um. "Tja, das war mein Bakuryuuha! Ziemlich cool, oder?"

Dem musste Kimie zustimmen. Dieser Angriff hatte sie in der Tat zutiefst beeindruckt.

"Aber habt ihr mir nicht erst vor kurzem gesagt, das Kaze no Kizu wäre Tessaigas ultimative Kraft? Dieses Bakuryuuha scheint mir aber noch etwas heftiger zu sein, oder täusche ich mich?", fragte das Mädchen nun doch etwas irritiert und drehte sich zu Kagome um. Diese antwortete: "Na ja, das Bakuryuuha ist in der Tat noch einen Zacken schärfer, wenn man es so ausdrücken will."

"Wow..."

Für Kagura und Kuromaru schien es im Moment keine wirkliche Chance mehr auf einen Sieg zu geben, weshalb sie sich nun zum Rückzug entschieden. So machten beide nun, dass sie wegkamen und stiegen auf Kaguras Feder in den Himmel empor.

"Das war ja wohl wieder nichts", sagte Kagura, obwohl sie von sich nicht gerade behaupten konnte, dass sie das Fehlschlagen der geplanten Aktion bedauerte. Kuromaru ließ aber nur ein kurzes "Tse!" verlauten. Er war ziemlich frustriert. Wieder hatte er eine Niederlage gegen Sesshoumaru einstecken müssen.

Kagura hingegen war der Ausgang des ganzen Geschehens recht egal gewesen und da Sesshoumaru sich in diesem Kampf mal wieder behauptet hatte, war sie ganz zufrieden. Nach wie vor bestand für Kagura die Hoffnung auf die baldige Freiheit und die so ersehnte Unabhängigkeit von Naraku. Und vielleicht konnte sie sich für dieses Ziel auch noch die Kräfte eines Anderen zu Nutze machen.
 

Allmählich kehrte wieder Ruhe ein, und auch das Feuer der brennenden Hütte erlosch nun langsam wieder, da ihm die Nahrung ausging.

Kimie stieg nun wieder von Inukis Rücken ab, woraufhin der Hund sich kurz darauf wieder in seine gewohnte Gestalt zurückverwandelte.

"Ist es endlich vorbei?", fragte sie verunsichert.

"Sieht wohl so aus", meinte Ashitaka und steckte sein Schwert wieder ein. "Zumindest erstmal."

Kagome steckte ihren Pfeil, den sie zuvor noch auf ihren Bogen gespannt hatte, nun wieder zurück in ihren Köcher. Dann wanderte ihr Blick in Inu Yashas Richtung.

"Inu Yasha!" Kagome lief aufgeregt auf den Hanyou zu, der soeben Tessaiga wieder zurück in die Schwertscheide steckte. Bei ihm angekommen, fragte das Mädchen sofort äußerst vorwurfsvoll, noch bevor sich Inu Yasha eventuell nach ihrem Befinden erkundigen konnte: "Inu Yasha, was hast du dir denn bloß dabei gedacht?! Ist dir denn nicht klar gewesen, dass du in deinem Zustand als Mensch überhaupt nicht in der Lage warst, zu kämpfen?! Du hättest sterben können!"

Kagome war fassungslos. Inu Yasha war mitten in den Kampf hineingeplatzt, als er sich noch in seiner menschlichen Gestalt befunden hatte. Ihm hätte sonst was dabei zustoßen können. Dieser Gedanke war für sie ganz unerträglich. Wenn ihm wirklich etwas zugestoßen wäre, hätte Kagome wohl nicht gewusst, ob und wie sie das hätte überwinden können.

Auf die Aussage des Mädchens erwiderte Inu Yasha aber nur möglichst gleichgültig und mit etwas abgewandtem Blick: "Ach, was! So einfach kriegt man mich nicht klein! Wie dem auch sei, es ist ja alles noch mal gut gegangen, also beschwer dich doch nicht! Immerhin sind wir alle gesund und munter."

Im ersten Moment wirkte Kagome zwar etwas überrumpelt, seufzte dann aber doch erleichtert auf, da er ja recht gehabt hatte. Aber das war typisch für Inu Yasha. Bloß nicht bewusst zu viele Gefühle zeigen und besonders nicht in der Gegenwart von anderen. Und auch, wenn er es jetzt nicht zeigte, so war Inu Yasha in seinem Inneren doch mehr als glücklich über den guten Ausgang dieser Geschichte.

In der Zwischenzeit erkundigte sich Miroku nach dem Befinden von Sango.

"Geht es Euch gut, Sango?", fragte er sie besorgt, woraufhin die Dämonenjägerin mit einem beruhigenden Lächeln nickte.

"Ja, alles in Ordnung."

Miroku atmete erleichtert auf, hatte er ja einen kurzen Augenblick lang schon geglaubt, er würde Sango nicht mehr wieder sehen.

"Houshi-sama?", sprach sie ihn plötzlich wieder an, woraufhin er sie aufmerksam ansah.

"Ja?"

Sango schien einen Moment lang zu zögern und senkte leicht den Blick. Schließlich hob sie ihn jedoch wieder und sagte: "Vielen Dank!"

Für Miroku schien das wie eine Art Stichwort gewesen zu sein, denn nun ergriff er Sangos Hand und sah ihr ganz direkt in die Augen.

"Ich bin wirklich froh darüber, dass es Euch gut geht, Sango", sagte er. "Ich hätte es in der Tat wirklich sehr bedauert, wenn Ihr nicht mehr da gewesen wärt."

Abrupt wurde Sango rot im Gesicht. "Aber Houshi-sama..."

Schlagartig drehte sie dem Mönch den Rücken zu und schaute verlegen zu Boden.

>Was soll ich jetzt nur sagen?<, überlegte Sango. Sie fühlte sich wirklich sehr geschmeichelt von den Worten ihres Gegenübers. Vielleicht war das endlich die Gelegenheit, auf die sie so lange gewartet hatte. Vielleicht konnte sie ihm jetzt endlich sagen, was sie für ihn fühlte. Aber gerade, als Sango etwas auf Mirokus Aussage erwidern und sich wieder zu ihm umdrehen wollte, spürte sie wieder diese Hände an ihrem Hintern. Die romantische Stimmung der Dämonjägerin war nun wieder wie weggefegt.

>Nicht schon wieder! Er tut es schon wieder! Ich glaub 's einfach nicht!<, dachte Sango mit drohend emporgehobener Faust, als sie sich nun wieder zu Miroku umdrehte und ihm eine kräftige Ohrfeige verpasste. Den zurückgebliebenen Handabdruck auf seiner Wange würde der Mönch wohl nun eine Zeit lang mit sich herumtragen müssen.

"Na, wenn da mal keine romantische Stimmung aufkommt...", sagte Kimie leise zu sich selbst. Dass sowohl Kagome und Inu Yasha als auch Sango und Miroku etwas füreinander übrig hatten, wäre selbst für einen Blinden ganz klar und eindeutig gewesen. Aber die vier schienen sich in der Hinsicht wohl noch etwas schwer zu tun. Allerdings schien momentan auch bei Kimie eher so was wie Flaute zu herrschen. Sesshoumaru, der mal wieder keinen Kommentar abgab, war für sie noch immer wie ein Buch mit sieben Siegeln oder auch wie eine Schachtel Pralinen: Man wusste nie, was man kriegte.

Jedenfalls beobachtete Kimie im Moment, wie sich Rin noch mal ganz überglücklich bei Sesshoumaru für die Rettung bedankte und auch, wenn er es besonders in der Gegenwart der anderen nicht zeigte, so war sich Kimie dennoch ziemlich sicher, dass er ebenfalls froh darüber war, dass dem kleinen Mädchen nicht zugestoßen war.

Inuki saß währenddessen neben Kimie auf dem Boden, als Ashitaka schließlich auf die beiden zukam.

"Und das ist also Inuki", bemerkte er und kniete sich zu dem Hund auf den Boden. "Wir sind uns ja schon mal begegnet. Erinnerst du dich?"

Einen Moment lang legte Inuki den Kopf etwas schief. Es schien, als würde er kurz überlegen, aber dem Anschein nach konnte er Ashitaka wirklich wieder in sein Gedächtnis einordnen. Der Mischling beschnupperte nun etwas die Hand des Youkai, der ihn nun etwas am Kopf streichelte, was Inuki ohne weiteres zuließ.

"Aber eins verstehe ich nicht", sagte Rin plötzlich. "Kimie-san hat doch gesagt, Inuki wäre wieder bei sich zu Hause. Aber warum ist er jetzt wieder hier?"

Abrupt fiel es Kimie nun wieder ein: Stimmt ja! Sie hatte Rin erzählt, sie hätte Inuki wieder nach Hause geschickt. Dennoch hatte sie kein Problem damit, dem kleinen Mädchen recht schnell eine Antwort zu präsentieren: "Es muss dann wohl so gewesen sein, dass Inuki wohl von allein wieder hierher zurückgekommen ist. Vermutlich hatte er einfach nur Sehnsucht nach uns."

Einen Augenblick lang schien Rin zu überlegen und kam schließlich auf die nächste Frage: "Aber... warum sah er aus wie ein Dämon und hat sich anfangs so komisch benommen?"

Das war allerdings eine gute Frage gewesen! Was sollte man dem Mädchen darauf antworten? Mit der Wahrheit, sofern dies in Ordnung ging, war's vermutlich am besten getan und so erzählte Kagome nun dem kleinen Mädchen nun, was passiert war, wenn auch in etwas abgeänderter Form. So erzählte sie, dass Naraku Inuki wohl mit einem Juwelensplitter unter seine Kontrolle gebracht und versucht hatte, ihn zu beherrschen. Allerdings schien sich der Splitter etwas gelöst zu haben und somit konnte sich Inuki wohl Narakus Kontrolle entziehen. Dass Inuki zwischendurch aber eigentlich gar nicht wieder in der Neuzeit war und sich schon länger in Narakus Gewalt befunden hatte, ließ Kagome dabei selbstverständlich bewusst außen vor. Und was es mit Inukis zeitweise dämonischen Aussehens auf sich hatte, beantwortete sie wahrheitsgemäß damit, dass Inuki diese Seite unbemerkt schon immer in sich getragen hatte, sie aber erst mit der Kraft des Juwelensplitters zum Vorschein gekommen war. Allerdings wäre er dadurch aber jetzt keinesfalls böse geworden, sondern genau wie vorher, nur halt gelegentlich etwas anders im Aussehen.

Rin hatte Kagome die ganze Zeit aufmerksam zugehört. Dass Naraku Inuki für sich benutzen wollte, fand sie zwar sehr gemein, war aber froh, dass jetzt scheinbar alles wieder in Ordnung war. Auch, dass Inuki eigentlich ein Dämon war, erschreckte sie nach Kagomes Erläuterungen nicht. So ließ es sich das kleine Mädchen nicht nehmen, nach Beendigung der Erklärung, auf den Mischling zuzugehen und ihn ausgiebig zu streicheln.

"Aber sagt mal, wie seid ihr denn so unversehrt aus der brennenden Hütte herausgekommen?", fragte Ashitaka plötzlich an Shippou und die Mädchen gerichtet und richtete nun die Aufmerksamkeit aller wieder auf das vergangene Geschehen zurück.

Sango erklärte ihm daraufhin, was passiert war, zumal nun auch Inu Yasha und Miroku ihre Neugierde äußerten: "Wir waren schon eine Weile vor dem Ausbruch des Feuers draußen. Zum Glück war die Hütte schon ziemlich brüchig und in einer kleinen Ecke waren einige Holzbretter schon so morsch, dass wir sie fast problemlos abbrechen und dann durch ein kleines Loch rauskommen konnten. Darauf hat uns Myouga gebracht und er war es auch, der uns zu unseren Waffen geführt hat. Sie lagen etwas von der Hütte entfernt unter einem Baum. Und die ganzen Dämonen waren wohl so sehr mit dem Kampf gegen euch beschäftigt, dass sie auf uns gar nicht aufmerksam wurden."

Wie auf Kommando erschien nun auch Myouga wieder auf der Bildfläche und hüpfte auf Kagomes Schulter. Wo er jedoch während des restlichen Kampfes gewesen war, war jedoch unklar gewesen.

"Myouga-jijii, du alte Wanze! Was machst du denn hier?", fragte Inu Yasha sofort wenig höflich, als er den Flohgeist entdeckte. "Du bist doch während des Kampfes sicher wieder stiften gegangen, oder täusche ich mich?"

"Jetzt sei doch nicht so gemein zu ihm, Inu Yasha!", nahm Kagome Myouga entschieden in Schutz. "Er hat uns schließlich auf eine gewisse Weise gerettet." Und mit einem leichten Lächeln fügte sie noch hinzu: "Aber du und die anderen, ihr ward auch ganz gut!"

Eigentlich wollte Kagome Inu Yasha nur etwas ärgern, was ihr offenbar auch gelang, denn der Hanyou blickte daraufhin ziemlich mürrisch drein und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. "Recht herzlichen Dank auch... Überschlag dich bloß nicht vor Dankbarkeit!" Nach einem kurzen Moment schielte er aber prüfend zu Myouga und meinte: "Na ja, aber da warst du ja zur Abwechslung mal richtig nützlich, Myouga-jijii."

"Ich gebe immer mein Bestes, um Euch einen nützlichen Gefallen zu tun, Inu Yasha-sama", erwiderte der Flohgeist triumphierend, woraufhin Inu Yasha nur vor sich hinmurmelte: "Ja, schon klar..."

Plötzlich spürte er, wie ihm jemand auf die Schulter klopfte.

"Inu Yasha, jetzt tu doch nicht immer so abweisend!", sagte Ashitaka. "Vorhin warst du doch noch ganz anders."

Der Hanyou wusste im ersten Moment aber nicht ganz, worauf sein Gegenüber hinaus wollte. "Vorhin? Was meinst du damit?"

Ashitaka kam nun auf Inu Yashas Ausbruch von vorhin zurück, als er dachte, die anderen und besonders Kagome wären verloren gewesen. Dabei erzählte der Youkai alles haargenau und Inu Yasha war so perplex, dass er vollkommen vergaß, ihm den Mund zu verbieten.

"Argh!! Nein! Das hast du vollkommen falsch verstanden!!", widersprach der Hanyou schließlich vehement, aber Kagome fragte dennoch vorsichtig nach: "Ist das wahr, was Ashitaka-kun erzählt hat, Inu Yasha?"

Bevor Inu Yasha aber etwas darauf erwidern konnte, gab Miroku ihr die Antwort: "Logisch! Er war außer sich."

"Du doch aber auch, Miroku", meinte Ashitaka mit einem prüfenden Blick auf den Mönch, der daraufhin aber nur mit einem Unschuldsblick in den Himmel schaute, während Sango ihn neugierig beäugte. Inu Yasha hingegen stemmte sich wieder heftig gegen alle Äußerungen.

"Pah! Bildet euch bloß keine Schwachheiten ein!", sagte er entschieden und stemmte die Hände in die Hüften. "Ohne Kagome ist es für mich schließlich viel schwieriger, die Juwelensplitter zu finden, nur deswegen war ich so aufgebracht!"

"Und warum meintest du, du würdest auch uns rächen wollen?", fragte Shippou mit prüfend hochgezogener Augenbraue nach.

"Äh... Das... Das muss wohl einfach so über mich gekommen sein, hatte aber keinerlei Bedeutung!", meinte Inu Yasha und wandte sich von den anderen ab. "Man redet eben viel, wenn der Tag lang ist. Eure Fantasie geht mit euch durch! Als ob ich so was nötig hätte!"

Ziemlich geknirscht schien besonders Kagome diese Aussage aufzunehmen. Egal, ob Inu Yasha vorhin wirklich so verzweifelt gewesen war, wie Ashitaka es erzählt hatte, jetzt schien Kagome nur noch mächtig angefressen vom momentanen Verhalten des Hanyou gewesen zu sein. Dennoch ließ sie sich zunächst nichts anmerken, sondern setzte erstmal ihre beste Unschuldsmiene auf. "Inu Yasha?"

Als der Hanyou das Mädchen auf die Ansprache hin ansah, folgte sogleich das altbekannte Kommando: "Osuwari!"

Aber kaum, dass Inu Yasha den Boden geküsst hatte, brach der Vulkan erst recht aus und Kagome legte so richtig los: "Osuwari! Osuwari! Osuwari! Osuwari! Osuwari! Osuwari! Osuwari! Osuwari! OSUWARIIII!!"

Die anderen, sofern sie in Kagomes Nähe gestanden hatten, entfernten sich nun mehrere Meter von ihr und beobachteten nur stumm, wie Inu Yasha immer weiter im Erdboden versank. Schließlich war er gar nicht mehr zu sehen gewesen. Nun schien auch Kagome genug zu haben, außerdem rang sie schon nach Luft. Stattdessen stapfte sie jetzt nur wütend an dem Loch vorbei.

"Du bist echt ein Idiot! Ein Vollidiot!!", schimpfte Kagome noch im Weggehen, aber man konnte sie immer noch klar und deutlich hören, selbst, als sie schon etwas weiter weg war. Nur Inu Yasha hörte sie wohl nicht mehr. Dass er überhaupt noch lebte, grenzte an ein kleines Wunder, allerdings äußerten sich seine Lebenszeichen nur anhand kleinerer Zuckungen mit Armen und Beinen. Außerdem hätte man das Loch, in welchem er lag, glatt zu einem Gartenteich umfunktionieren können.

Während Kimie ihrer Cousine etwas unentschlossen nachsah, meinte sie mit einem etwas verlegenen Lächeln: "Tja, anscheinend hat sie noch genauso viel Temperament, wie früher..."

"Und wer von den beiden die Hosen anhat, ist ja wohl nicht schwer zu erraten...", murmelte Shippou daraufhin in sich hinein, woraufhin Kimie aus dem Seitenwinkel zu Sango und Miroku schielte. Auch da schien die Sache in der Hinsicht relativ klar gewesen zu sein.

Es war schließlich Ashitaka, der zögerlich an das Loch, in welchem Inu Yasha lag, herantrat und den Hanyou nun aus diesem heraushalf.

"Hey, Inu Yasha! Kagome-chan macht wohl keine halben Sachen, was?", fragte Ashitaka mit einem leichten Lächeln, aber Inu Yasha konnte daran wirklich nichts Lustiges finden und erwiderte ziemlich angefressen: "Ach... Halt doch die Klappe...! Wenn du nicht so viel geplappert hättest, wäre das gar nicht passiert!"

Ashitaka nahm diesen Vorwurf jedoch gelassen hin. Früher oder später würde Inu Yasha schon noch über seinen Schatten springen und diese Maske fallen lassen, wie er vermutete.
 

Bevor auch die anderen geschlossen zum Lagerplatz zurückkehrten, verabschiedete sich Toutousai noch bei ihnen und machte sich dann mit seinem Ochsen wieder auf den Weg. Erneut wurde er dabei von Myouga begleitet. Kimie bedankte sich bei dem alten Schmied jedoch noch mal für ihr verbessertes Schwert, ehe sich die Wege wieder trennten. Allerdings erklärte ihr Toutousai noch zuvor, dass er eigentlich nicht viel gemacht hatte. Das Raigeki hätte schon immer in Raidon gesteckt, Kimie musste nur noch lernen, es freizusetzen, was ihr nun wohl auch gelungen zu sein schien. Der alte Schmied wünschte den anderen noch viel Glück für ihre weiteren Vorhaben und zog schließlich wieder von dannen.

Nachdem alle zum Lagerplatz zurückgekehrt waren, wobei Kagome den anderen eine lange Zeit etwas weiter voraus war, war Jaken sogleich überglücklich auf Sesshoumaru zugestürmt und hatte zigmal seine Freude darüber geäußert zu sehen, dass es seinem Herrn gut ging. Nach einer Weile wurde aber entschieden, dass die Gruppe ihren Weg trotz der anstrengenden Nacht gleich fortsetzen würde. Diese Gegend wollten sie scheinbar schnell hinter sich lassen. Allerdings sollte es zunächst zurück zum Dorf am Knochenfresserbrunnen gehen. Kagome musste wohl sowieso einen kurzen Abstecher in die Neuzeit machen, von daher bot sich das ganz gut an. Allerdings verdonnerte sie Inu Yasha dazu, entweder zu laufen oder zusammen mit Sango und Miroku auf Kirara zu reiten, denn auf dem Gepäckträger ihres Fahrrades wollte sie ihn momentan nicht haben. Kagome war noch immer ziemlich beleidigt gewesen. Inu Yasha äußerte noch mal in aller Deutlichkeit seine Gleichgültigkeit über Kagomes Entscheidung und entschied für sich selbst, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Für ihn war die Strecke schließlich kein Problem gewesen. Shippou durfte es sich hingegen in Kagomes Fahrradkorb bequem machen. Ah-Un trug hingegen Rin, Sesshoumaru und Jaken auf seinem Rücken, während Kimie die Reise auf Inuki reitend zurücklegen würde. In verwandelter Form war es für den Mischling überhaupt kein Problem, seine Herrin zu tragen. Für Kimie war dies zwar etwas ungewöhnlich, es hatte aber was, wie sie fand. Und damit Inu Yasha nicht ganz so allein dastand, wollte auch Ashitaka den Weg zu Fuß zurücklegen. Endlich waren alle startklar und die Reise konnte losgehen.

Es dauerte zwar doch etwas länger, als anfangs gedacht, aber schließlich hatte die Gruppe das Dorf erreicht. Zwischendurch waren jedoch noch kleinere Rastpausen eingelegt worden und mittlerweile stand auch der Mond bereits am Himmel. Kagome entschied daher, erst am nächsten Morgen kurz nach Hause zurückzugehen und die Nacht mit den anderen im Dorf zu verbringen.

Kaede begrüßte die "Heimkehrenden" erfreut und machte nun auch die Bekanntschaft mit Ashitaka, der mit seiner aufgeschlossenen und freundlichen Art gleich gut ankam. Und auch, dass Inuki wieder da war, freute die alte Frau. Es wurden noch eine Zeit lang einige Neuigkeiten ausgetauscht, ehe aber so ziemlich alle die Müdigkeit spürten. Alle befanden sich in Kaedes Hütte und wollten sich schlaffertig machen. Jetzt fiel Kimie jedoch auf, dass außer Rin auch Sesshoumaru nicht mehr da war. Er war mal wieder klammheimlich verschwunden, weshalb sie nach ihm suchen wollte. Sie vermutete zudem, dass Rin wohl bei ihm war. Was anderes hätte sie sich auch nur schlecht vorstellen können. So verließ Kimie nun die Hütte, wobei sie Ah-Un entdeckte, der neben der Hütte lag. Als der Drache das Mädchen bemerkte, schaute er kurz auf. Kimie kam daraufhin kurz auf ihn zu und streichelte einen Augenblick lang seine beiden Köpfe. Anschließend setzte sie ihren Weg fort und diesmal schien sie bei ihrer Suche auch relativ viel Glück gehabt zu haben, denn unweit der Hütte entdeckte sie den Youkai schließlich unter einem Baum am Rande des Dorfes sitzend. Und wie Kimie es erwartet hatte, war Rin bei ihm, aber eine kleine Überraschung gab es hier dennoch, denn Rin saß auf Sesshoumarus Schoß und war dem Anschein nach eingeschlafen. Sie musste ziemlich müde gewesen müde sein, was aber nicht verwunderlich war. Irgendwie war das aber ein süßes Bild, wie das kleine Mädchen sich in das weiche Fell gekuschelt hatte und sich leicht am Kimono des Youkai festhielt. Kimie überfiel die beiden daher nicht sofort, sondern beobachtete sie zunächst etwas. Dabei fiel ihr auf, dass Sesshoumaru seine Rüstung und seine beiden Schwerter abgelegt hatte. Alles lag links neben ihm im Gras.

>Ist ja süß!<, dachte Kimie und musste leicht lächeln. Auch, weil es sie wohl irgendwie an die Situation in der Höhle in den schneebedeckten Bergen erinnerte. >Das hat er wohl gemacht, damit Rin es etwas bequemer hat.<

Und als sie sich das Gesicht von Sesshoumaru und besonders seine Augen, die auf Rin ruhten, näher ansah, hätte Kimie glatt vermuten können, dass etwas wie Wärme in ihnen zu sehen gewesen war.

>Sieh mal einer an!<

Dass sich Sesshoumaru von den anderen abgesondert hatte, hatte seinen Grund gehabt. Er legte nämlich keinen Wert auf irgendwelche nervenden Kommentare seitens Inu Yasha, weil er die kleine Rin auf seinem Schoß schlafen ließ. Es war ohnehin so ziemlich das erste Mal gewesen, dass Sesshoumaru dies zugelassen hatte, aber unwohl fühlte er sich in dieser neuen Situation jedoch nicht. Als er Kimies Anwesenheit bemerkte, richtete er schweigend seinen Blick in ihre Richtung. Das Mädchen stand relativ gut sichtbar neben einem weiteren Baum. Als sie merkte, dass Sesshoumaru sie wohl gesehen hatte, kam Kimie schließlich näher.

"Ich wollte dir nicht nachschnüffeln, falls du das denken solltest, sondern lediglich nach dir sehen", erklärte sie, sprach aber nicht zu laut, um Rin nicht eventuell zu wecken. "Du hast nämlich dieses Talent, dich immer so klammheimlich aus dem Staub zu machen, da muss man halt ab und zu ein Auge auf dich werfen. Bei Ashitaka wäre das vermutlich auch mal angebracht, der taucht ja schließlich oft genug ganz unangemeldet und unvorhergesehen irgendwo auf."

"Wie du siehst, geht es mir gut", erwiderte Sesshoumaru nach einem kurzen Moment.

"Und Rin wohl auch, wie ich das sehe", meinte Kimie mit einem leichten Lächeln, als sie das kleine Mädchen beobachtete, das friedlich schlief.

"Übrigens... Danke noch für deine Hilfe", sagte Kimie nach einem Augenblick der Stille und senkte etwas verlegen den Blick. Damit sprach sie auf die Rettung nach der Entführung an. Bei Sesshoumaru konnte sie sich dafür zuvor noch nicht bedanken, weil sich irgendwie keine Gelegenheit geboten hatte, also tat sie es jetzt.

Allerdings musste Kimie etwas warten, bis eine Reaktion folgte, die aber anders ausfiel, als sie es vielleicht erwartet hatte. Sesshoumaru sagte nämlich: "Du bist besser geworden, was den Umgang mit deinem Schwert anbelangt."

Abrupt hatte Kimie wieder aufgeschaut. War das etwa ein Kompliment gewesen?

Schließlich erwiderte sie mit einem Lächeln: "Danke, aber ich hatte ja auch einen guten Lehrer."

"Das Raigeki hast du selbst entdeckt."

"Ja, schon. Aber du hast mir am Anfang sehr geholfen und vielleicht wäre ich ohne deine Hilfe nicht dazu in der Lage gewesen, das Raigeki schon heute einzusetzen." Nach einer kurzen Pause, fügte Kimie aber noch hinzu: "Apropos Raigeki. Sag mal, hast du geahnt, dass ich es einsetzen konnte, oder warum hast du Rin gesagt, sie solle in meiner Nähe bleiben? Was wäre denn gewesen, wenn...?"

"Es ist doch gut gegangen", unterbrach Sesshoumaru das Mädchen. "Also lass es auch dabei."

"Hm..."

Jetzt stand Kimie etwas unschlüssig vor Sesshoumaru. Sollte sie jetzt wieder gehen oder doch bleiben, sofern er nichts dagegen hatte? Allerdings schickte er sie auch nicht weg.

Schließlich gab sich Kimie einen Ruck und setzte sich rechts neben den Youkai, der jedoch schwieg. Nachdem auch sie eine Weile schweigend neben ihm gesessen hatte, entwich Kimie plötzlich ein kleines Gähnen. Sie war ziemlich müde, wie sie sich eingestehen musste, aber ausgerechnet in Sesshoumarus unmittelbarer Gegenwart zu gähnen, war ihr dann doch etwas peinlich.

"Ich nehme an, die anderen schlafen bereits", sagte Sesshoumaru, woraufhin Kimie murmelnd erwiderte: "Kann schon sein..."

Eigentlich war sie mittlerweile gar nicht mehr wirklich wach. Zwar nahm sie sich vor, wieder zu Kaedes Hütte zurückzugehen, aber dazu hätte sie ja aufstehen müssen und das wollte sie im Moment nicht. Dazu war sie 1. zu müde und 2. fühlte sie sich hier gar nicht mal so schlecht.

Sesshoumaru beobachtete eine Zeit lang aus dem Seitenwinkel, wie Kimie mit ihrer Müdigkeit kämpfte. Schließlich ging das so weit, dass ihr Kopf im Halbschlaf ab und zu nach vorne fiel, was sie immer wieder kurz wach werden ließ.

Irgendwann, als Sesshoumaru seinen Blick kurz abgewandt hatte, spürte er mit einem Mal ein leichtes Gewicht an seiner Schulter. Als er hinsah, sah er, dass Kimie nun doch eingeschlafen war und ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte.

Eine angenehme Ruhe lag über der Gegend. Das ganze Dorf schlief bereits und das einzige, was man hörte, war das Zirpen einiger Grillen. Neben diesen hörte Sesshoumaru auch die ruhigen und gleichmäßigen Atemzüge von Rin und Kimie.

Nach einem Moment fielen dem Youkai aber plötzlich wieder seine Worte ein, die er vor dem Kampf an Naraku gerichtet hatte. Sie hallten wie ein Echo in seinem Kopf wider: //Bist du wirklich so einfältig, Naraku? Glaubst du etwa wirklich, es ginge mir um deine Geiseln und dass ich wegen ihnen hier wäre?//

Wenn er es aber wirklich so gemeint hatte, wie er es gesagt hatte, warum hatte er Kimie dann sogar einmal geküsst? Ursprünglich wollte Sesshoumaru ja nur herausfinden, inwiefern es der Wahrheit entsprach, was sie ihm gestanden hatte. Bei Menschen konnte man schließlich nie wissen, ob sie nicht nur mal wieder ihre typischen Gefühlsschwankungen durchlebten. Aber was hatte ihn das überhaupt interessiert? Und außerdem hätte er sie dazu doch nicht extra küssen müssen! Es sei denn, er hatte es so gewollt.

Als Sesshoumaru daraufhin seinen Blick kurz auf der schlafenden Rin ruhen ließ, schien es zugleich so, als würde er nebenbei auch noch das hören, was Ashitaka kurz nach ihrem Wiedersehen zu ihm gesagt hatte: //Rin-chan bedeutet dir eine Menge, das kannst du nicht leugnen!//

Und als seine Augen daraufhin wieder zu Kimie zurückwanderten, kam ihm auch das, was ihm sein Cousin erst vor kurzem geraten hatte, wieder in den Sinn: //Du solltest etwas offener mit deinen Gefühlen umgehen und auch welche zulassen.//

Irgendwie gingen Sesshoumaru im Moment mehrere Dinge durch den Kopf. So auch das, was Kuromaru zu ihm gesagt hatte: //Was ist denn los, Sesshoumaru? Du bist wütend, wegen eines toten sterblichen Mädchens und einer bewusstlosen kleinen Göre?//

Ein Gefühl wie Angst oder dergleichen war Sesshoumaru eigentlich fremd gewesen, aber der vergangene Tag hatte in ihm doch so einiges zu Tage gefördert, wie er es sich etwas widerwillig eingestehen musste. Vielleicht hatte Sesshoumaru wirklich auf eine gewisse Weise Angst gehabt. Die Angst oder die Befürchtung, etwas zu verlieren, was ihm doch nicht so egal war, wie es so oft zu wirken schien, und was im Laufe der Zeit für ihn an Wert und Bedeutung gewonnen hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (18)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cerberus
2009-11-17T20:47:59+00:00 17.11.2009 21:47
Einfach nur toll, toll, toll, toll ... was anderes kann man gar nicht dazu sagen *-*

Wirklich ein richtig geiles Kappi, haste S-U-P-E-R gemacht x3
Der ganze Kampf war so spannend geschildert un auch so abwechslungsreich *-*

Das Ende des Kappis .... das war ein nahezu perfekter Abschluss für Das Kappi, besser hätte es gar nicht enden können :33
Ich war wirklich gefesselt, vor allem zum Schluss xD

Mach weiter so ;)
LG deine Chaos_angel ~~
Von: abgemeldet
2006-06-17T09:16:48+00:00 17.06.2006 11:16
Des Kapitel war total klasse! Ich finds gut, dass Inuki wieder da ist und auch, dass er seine dämonischen Kräfte behalten hat. Das Ende gefällt mir aber am allerbesten. Sesshoumaru mit Rin auf dem Schoß und Kimie an sich gelehnt, das ist genial!
Von: abgemeldet
2005-11-04T16:24:26+00:00 04.11.2005 17:24
Hi Sorry das das Kommi zu dem Kapi so spät kommt aber irgendwie hat mein I-Net bei Animexx ma wieder gesponnen. Sorry *entschuldig* Also das Kappi war echt mal wieder hammergeil besonders weil Inuki zurückgekommen ist. Ich fand den irgendwie immer schon knuddellig. Ach ja der Kampf war echt super und an Sessis letzten Gedanken konnte man ja sehen das er Kimie ja doch sehr gerne haben muss. (Juhu der Junge macht fortschritte *jubel* Und noch was die Bilder die du mal wieder ausgesucht hast warn wie immer einfache Spitze und ham 100% zu deiner Geschichte gepasst. So jetzt hab ich vorersrt mal wieder alles gesagt und bitte sei mir nicht böse das das Kommi so verspätet kommt. Tut mir echt Leid. Also Tschüssile erstmal *wink, wink*
Nanju
Von:  fukuyama
2005-10-24T14:22:55+00:00 24.10.2005 16:22
Hey!
Klass Kappi, echt! Du solltest mal das Verhältnis zwischen Kimie und Sesshomaru endlich aufklären. Kimie scheint langsam gar nicht mehr an der Auflösung der Sache interessiert.
Das mit Myoga und dem Loch in der Wand war klasse. Kann Sesshomaru nicht auf mal z.B. ein bisschen verbissener kämpfen?
Inu ist klasse getroffen. Bloß keine Blöße geben, ne!
Also schreib mal schön weiter!
Von: abgemeldet
2005-10-24T13:41:07+00:00 24.10.2005 15:41
Geiles Kapitel!
Das mit dem Loch in der Wand war gut!
Aber warum kann Inuyasha nicht endlich mal sagen, was Sache ist?
ARGH!
Jeder weiß doch, dass er was für Kagome empfindet!
Allerdings war die letzte Szene mit Rin, Sess und Kimie echt gut!
Gut, dass uch Inuki wieder da ist und das stärker als zuvor!

^.~
Blue.
Von:  Tigerin
2005-10-24T11:44:12+00:00 24.10.2005 13:44
Super!!!!!!
Ich hab mich total gefreut, als ich gesehen hab, das es 10 Seiten waren! War richtig happy!
Ich bin froh, dass Inuki endlich wieder da ist^^
Die letzte Szene war auch total süß, Rin auf Sess Schoss und Kimie an seiner Schulter, Süß!!!!!!!
Das ganze Kapi war alle erste Sahne!
Schreib schnell weiter, ich hoffe mal du findest Zeit damit wir nicht so lange warten müssen^^
Schick mir bitte ne ENS wenn du das nächste Kapi on stellst^^

Bye Tigerin
Von:  -Satansbraten-
2005-10-23T09:44:48+00:00 23.10.2005 11:44
Das Kappi war ja mal echt lang, hab ganz schön gestaunt^^ Den Kampf hast du sehr schön dargestellt und ist auch toll zu hören, dass Inuki wieder da ist XDDD
Der Schluss war auch sehr schön ^.^
Freu mich aufs nächste Kappi^^
Liebe Grüße,
Diablo-chan
(Danke für die ENS ^_^)
Von:  Kaia16
2005-10-22T11:12:53+00:00 22.10.2005 13:12
Hi
ich wollte nur sagen das die FF super mega geil ist und das du schnell weiter schreiben sollst.
Ein paar freunden von mir gehe ich schon auf die nerven mit dieser FF , weil ich ihnen immer nur grob erzähle was passiert und eine liest sie jetzt wenn sie das nächstemal wieder Zeit hat.
Viel gibt es nicht zu sagen ausser das sie dir echt super gelungen ist und ich mich jetzt schon auf die nächsten Kappis freue.
Hoffe das du bald weiterschreibst, weil ich schon entzugserscheinungen habe.
Bis zum nächsten Kappi
Von:  -Kirei-
2005-10-22T09:35:28+00:00 22.10.2005 11:35
wie süüüüüüüüüüüüüüüß...
das kapitel is sowas von geil!!!
es kammir vor als würde ich nen inu yasha manga lesen. ich glaub du solltest ma zu yu watase gehen und ihr ma die story vor sie nase schieben.
das wirkt alles so echt!!!
der schluss war so kawaii!! bin ma gespannt wies mir sesshomaru und kimie weitergeht^^
Von: abgemeldet
2005-10-19T10:09:25+00:00 19.10.2005 12:09
soooooooooooooo knuffig
gesteht er es sich also endlich ein
ich frag mich was naraku als nächstes vorhat
schick mir BITTE ne ens wenns weitergeht


Zurück