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Abenteuer im Mittelalter

von

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Die Herausforderung

Im morgendlichen Verlauf des nächsten Tages setzte die Gruppe wie gewohnt ihren Weg fort. Gegen Mittag legte sie eine kleine Rast an einem Fluss ein und grillte einige Fische über dem offenen Feuer. Bei der Verteilung der Fische fiel jedoch auf, dass Ashitaka nicht da gewesen war.

"Wo steckt der denn schon wieder?", fragte sich Inu Yasha, während er schon etwas an seinem Fisch kaute. "Den Kerl sollte man besser irgendwo anbinden, sonst geht er uns noch irgendwann verloren."

"Sehr komisch, Inu Yasha", entgegnete Kagome trocken. Aber nicht nur Ashitaka war nicht bei der Gruppe. Auch Sesshoumaru war nicht anwesend.

"Komisch. Vor einer Minute war er jedenfalls noch da", meinte Rin sich richtig zu erinnern. Doch war bei Sesshoumaru die Frage, wohin er immer ging, schon lange nicht mehr gestellt worden.

Kimie zuckte mit den Schultern. "Na ja, er kommt und geht wohl auch, wie es ihm gerade gefällt." Doch kaum hatte sie dies ausgesprochen, fand sich auch schon Jaken direkt neben ihr ein, um ihr sogleich eine saftige Predigt zu halten.

"So eine bodenlose Unverschämtheit! Du wagst es wirklich, meinen Herrn zu kritisieren, du dumme Gans?!", fragte er aufgebracht, woraufhin Kimie trocken erwiderte: "Das war keine Kritik! Das war eine Feststellung, du Gnom!"

"Gnom?! Ich werde dir gleich mal zeigen, über welche Kräfte ich verfüge, du...!" Drohend erhob Jaken seinen Kopfstab, doch Kimie schaltete sofort dazwischen und sagte: "Oh! Schau jetzt nicht hin, aber Sesshoumaru steht direkt hinter dir, Jaken!"

Der Krötendämon versteinerte regelrecht, kaum dass er das gehört hatte. Es stimmte, er durfte Kimie gegenüber ja eigentlich nicht mehr so frech sein, da sie ja nunmehr die Gefährtin seines Herrn war. Hastig drehte er sich daher um und verbeugte sich sofort zigmal. "Sesshoumaru-sama! Bitte vergebt mir mein Verhalten! Ich habe mich hinreißen lassen! Seit nachsichtig mit mir, ich flehe Euch an!" Den Blick demütig gesenkt und auf eine Reaktion wartend, hörte Jaken kurz darauf Kimie hinter sich leise Kichern und sie war nicht die einzige gewesen. Auch die anderen schienen sich über irgendetwas lustig zu machen.

Zögerlich hob Jaken daher seinen Blick wieder, doch was er sah, war nichts. Da stand kein Sesshoumaru, wie Kimie es ihm zuvor hatte weis machen wollen. Das war bloß ein billiger Trick gewesen. Ein stinknormaler Joke!

"Das war echt klasse, Jaken!", lachte Kimie höchst amüsiert. "Mach das doch bitte noch mal! Hab schon lange nicht mehr so gelacht!"

Jaken hätte platzen können vor Wut und schien sogar etwas rot anzulaufen. "Argh! Nur weil mein Herr die fixe Idee hatte, dich zu seiner Gefährtin zu nehmen, fühlst du dich jetzt doch so überlegen mir gegenüber, du Weib!", zeterte der Krötendämon aufgebracht, woraufhin Kimie mit einem prüfenden Lächeln fragte: "Nanu? War DAS vielleicht gerade eine Kritik an Sesshoumaru?"

"Hey! Verbreite hier keine Gerüchte über mich! Hast du verstanden?!", erwiderte Jaken sofort, wobei er aber sofort hinter sich blickte, als ob er sich vergewissern wollte, dass Sesshoumaru auch wirklich nicht in der Nähe gewesen war.

Kimie winkte auf die letzte Bemerkung des Krötendämons gelassen ab. "Pump dich wieder ab und reg dich nicht immer gleich so auf. Du leidest wohl unter Kalziummangel. Dagegen helfen bekanntlich getrocknete Sardinen."

Als sie ihn bei den letzten beiden Sätzen auch noch mit diesem amüsierten Blick begutachtete, motzte Jaken sofort beleidigt: "Und meinen Speiseplan stelle ich mir auch immer noch selbst zusammen!" Damit schulterte er seinen Kopfstab und ging schmollend davon, wobei ihm die Blicke der anderen noch ein Weilchen folgten, bis er sich schließlich in einiger Entfernung zu ihnen neben einen Baum setzte.

"Was hat er denn für ein Problem? Habe ich ihn etwa angewiesen, Sardinen zu essen?", fragte sich Kimie mit engelsgleicher Unschuldsmiene, war innerlich aber immer noch höchst amüsiert.

"Sollen wir jetzt eigentlich noch auf Ashitaka und Sesshoumaru warten?", fragte Shippou nun, während er seinen gerade fertig gegrillten Fisch in der Hand hielt. Doch diese Frage schien sich längst erübrigt zu haben, als sein Blick sich auf Inu Yasha richtete, der sich mittlerweile schon seinen zweiten Fisch gönnte. Als er diesen schon halb im Mund hatte, fielen ihm die etwas tadelnden Blicke der anderen auf, doch anfangen konnte er damit nicht wirklich etwas.

"Wasch ischt denn?", fragte der Hanyou mit vollem Mund, erhielt jedoch nur ein einheitliches Kopfschütteln als Antwort.
 

Was Ashitaka anbelangte, so erkundete dieser soeben die nähere Umgebung, wobei er aber etwas die Zeit aus den Augen verloren hatte. Als er sich jedoch wieder zur Rückkehr zu der Gruppe entschied, bemerkte er in einiger Entfernung zu einer Baumgruppe stehend schon sehr bald, dass er nicht allein an diesem Ort war.

"Ich weiß, dass du da bist, Kagura. Du kannst dich mir ruhig zeigen", sagte er betont, woraufhin Kagura hinter einem der Bäume zum Vorschein kam.

"Du hast mich also bemerkt, aber das wundert mich nicht."

Ashitaka drehte sich zu der jungen Frau um, die nun auf ihn zukam.

"Nun haben du und deine Kameraden auch noch Kaori besiegt. Ihr Auftritt war ja nicht von langer Dauer."

"Es war eigentlich Kimie-chan, die sie besiegt hat", entgegnete Ashitaka, während er Kagura genau im Auge behielt, bis sie schließlich genau vor ihm stand.

Mit einem kühlen Lächeln auf den Lippen erwiderte sie: "Das ist aber eigentlich auch egal. Deswegen bin ich nämlich nicht hier. Ich nehme jedoch an, du weißt, warum ich dich erneut aufsuche?"

"Sicher." Natürlich war Ashitaka klar gewesen, warum Kagura ihn erneut aufgesucht hatte, wie sie es ihm gegenüber auch schon bei ihrem vorherigen Treffen angekündigt hatte.

"Und?", fragte sie ihn. "Du hattest ja schließlich genug Zeit, um darüber nachzudenken. Wie lautet also deine Antwort?"

Ashitaka antwortete nicht sofort. Zuerst bedachte er Kagura nur mit einem ernsten Blick, ehe er schließlich doch das Wort ergriff: "Tut mir Leid, aber ich werde dir nicht helfen." Diese Ankündigung schien Kagura nun doch etwas aus der Bahn zu werfen, wie Ashitaka ihrem Gesichtsausdruck entnehmen konnte. Aber noch bevor die doch etwas geschockte junge Frau etwas erwidern konnte, sprach der Youkai weiter: "Wenn schon Sesshoumaru nicht gewillt war, dir zu helfen, wird das seinen Grund gehabt haben. Außerdem solltest du nicht vergessen, dass du und ich Feinde sind, auch wenn du nach eigener Aussage Naraku nicht unbedingt freiwillig dienst. Mal abgesehen davon, wenn die Sache schief gehen und Naraku im Kampf entkommen würde, wäre das sicher auch wenig vorteilhaft für dich, zumal du ohnehin schon aufpassen musst, wie du es selbst erwähnt hast."

Kagura schien wie vom Donner gerührt, doch schnell schlug ihre Stimmung um in Ärger und Wut. "Spar dir dieses Gerede! Das sind doch alles nur Ausreden! Du bist nur genau so ein elender Feigling wie Sesshoumaru!", fuhr sie Ashitaka aufgebracht an, der daraufhin jedoch nur vorsichtig nachfragte: "Das hast du aber nicht auch zu ihm gesagt, oder?" Doch konnte er an Kaguras Gesichtsausdruck erkennen, dass sie durchaus auch Sesshoumaru schon so etwas in ähnlicher Form an den Kopf geworfen hatte. "Wow, und du lebst noch? Scheinbar hatte er da gerade gute Laune."

"Erzähl keinen Blödsinn!", unterbrach ihn Kagura. "Ihr Inu-Youkai scheint wohl doch nicht die zu sein, wofür man euch hält! Ihr seid doch alle nur Feiglinge!"

Ashitaka verschränkte jedoch nur unbeeindruckt die Arme vor der Brust. "Sag mal, wie viele von uns kennst du denn, wenn ich fragen darf?"

Kagura wurde spürbar wütender. Wollte Ashitaka sie etwa für blöd verkaufen? Der Eindruck kam ihr mehr und mehr, je länger sie mit ihm redete. Es schien, als wollte er jetzt gar nicht mehr auf das eingehen, was sie ihm sagte und das schürte ihre Wut nur noch mehr. Doch plötzlich mischte sich noch eine dritte Person in das Geschehen ein. "Ashitaka, was soll dieser Aufruhr?"

Ashitaka wandte seinen Blick nach hinten und entdeckte Sesshoumaru, der auf ihn und Kagura zukam. Die junge Frau war Sesshoumaru natürlich schon längst aufgefallen. "Sieh an! Kagura, die Windherrscherin. Was führt dich denn hierher?"

"Hm!" Kagura bedachte die beiden Inu-Youkai nur mit einem finsteren Blick. Anscheinend würde sie hier nichts erreichen, weshalb es sich nicht lohnte, noch länger zu bleiben. "Ach, vergesst es! Mit euch beiden verschwende ich ja scheinbar nur meine Zeit." Mit diesen Worten ließ Kagura ihre große weiße Feder erscheinen und stieg in den Himmel empor, jedoch nicht ohne einen letzten finsteren Blick auf Sesshoumaru und Ashitaka zu werfen. Kurz darauf war sie aus deren Sicht verschwunden.

"Ziemlich temperamentvoll, die junge Dame...", meinte Ashitaka trocken. Auf Sesshoumarus Nachfrage hin, erzählte ihm der Jüngere nun, was sich zwischen ihm und Kagura abgespielt hatte. Sesshoumaru wirkte nicht wirklich überrascht, hatte er so was in der Art schon vermutet. "Sie ist doch sehr hartnäckig, das muss man ihr lassen."

"Aber stimmt es, dass sie dich mal wegen Naraku angesprochen hat und dass du ihn für sie beseitigen solltest?", fragte Ashitaka nach, woraufhin Sesshoumaru antwortete: "Das ist schon eine Weile her. Sie bot mir die Splitter vom Shikon no Tama an, die Naraku bisher gesammelt hat. Ich habe aber abgelehnt. Wenn sie ihn los werden will, soll sie sich selbst darum kümmern."

"Aber ich dachte, du willst Naraku ohnehin töten."

"Das stimmt, aber was das angeht, verfolge ich nur meine eigenen Interessen. Ich habe nicht vor, einem anderen damit einen Gefallen zu tun. Wenn ich Naraku getötet habe und dies irgendwelche Nebeneffekte mit sich bringt, dann kann es mir auch egal sein."

"Vorausgesetzt, Naraku hat Kagura bis dahin nicht schon ins Jenseits befördert...", meinte Ashitaka und blickte erneut zum Himmel hinauf. "Er scheint ihr gegenüber ja schon misstrauisch geworden zu sein. Jedenfalls hat sie das kurz erwähnt."

Scheinbar unberührt von alldem, wandte sich Sesshoumaru nun wieder zum Gehen um. "Das ist nun mal das Risiko, das man zu tragen hat, wenn man jemanden verrät oder zumindest mit dem Gedanken daran spielt." Und damit machte er sich wieder auf den Rückweg. Ashitaka blieb noch einen Moment auf der selben Stelle stehen, folgte seinem Cousin jedoch schließlich.

Als die beiden wieder am Lagerplatz angekommen waren, verloren sie den anderen gegenüber jedoch kein einziges Wort über das, was zuvor geschehen war.
 

Kagura hätte platzen können vor Wut. Was sollte sie denn noch alles tun, um endlich an ihr Ziel zu kommen? Allein konnte sie sich Naraku niemals in den Weg stellen.

"Es ist wohl nicht so gut gelaufen. Nicht wahr, Schwesterchen?"

Als sie plötzlich diese Stimme hörte, richtete Kagura ihren Blick nach unten. Dort stand auf dem Ast eines großen Baumes Kuromaru mit einem höchst amüsiert wirkenden Gesichtsausdruck. Obwohl sie eigentlich an ihm hätte vorbeifliegen können, steuerte Kagura ihre Feder nun in seine Richtung.

"Ich wüsste nicht, was dich meine Angelegenheiten groß angehen würden, Kuromaru", meinte sie schnippisch. "Und überhaupt, was hast du hier verloren?"

"Auch ich habe gewisse Dinge zu erledigen, meine Liebe", entgegnete Kuromaru unbeeindruckt. "Genau darum werde ich mich jetzt auch kümmern. Und dich will ich jetzt auch nicht länger aufhalten. Einen schönen Tag noch!" Und mit diesen Worten sprang er von dem Baum und verschwand wieder aus Kaguras Sicht.

Kagura konnte sich schon denken, was Kuromaru jetzt vor hatte. Aber da konnte sie sich wohl schlecht einmischen. So setzte sie schließlich ihren Weg fort, weiterhin daran denkend, was sie als nächstes tun könnte. Ans Aufgeben dachte Kagura trotz der jüngsten Rückschläge jedoch noch lange nicht. Irgendwann würde sie schon an ihr Ziel kommen und Naraku endlich los werden. Vielleicht musste sie einfach nur noch etwas Geduld haben. Der richtige Moment würde schon noch irgendwann kommen.
 

Kurz nach dem Treffen Ashitakas mit Kagura ging die Reise ohne Zwischenfälle weiter und am Nachmittag ruhten sich alle wieder ein wenig aus. Auch diese Gegend war ruhig und friedlich und es gab keine Anzeichen davon, dass hier irgendwelche Dämonen ihr Unwesen trieben. So ging jeder relativ sorglos seinen Beschäftigungen nach. Kagome saß an einem Baum gelehnt im Gras und paukte über ein paar Schulbüchern, wobei sie Gesellschaft von Shippou und Kimie erhielt. Miroku und Sango saßen etwas abseits der Gruppe zusammen und redeten ein wenig miteinander. Es sah eigentlich aus, wie ein gewöhnliches Gespräch, aber ihre Blicke für den jeweils anderen sprachen Bände. Inuki lag zusammen mit Kirara und Ah-Un dösend im Gras und Jaken hatte hingegen wieder die Aufsicht über Rin übertragen bekommen, während diese ein paar Blumen pflückte. Unterdessen nahm Inu Yasha zusammen mit Ashitaka doch vorsichtshalber die unmittelbare Umgebung unter die Lupe. Sesshoumaru tat momentan wohl das selbe, doch sicher konnte man sich da nicht sein, da er mal wieder sang- und klanglos verschwunden war.

Kimie beobachtete Kagome etwas beim Lernen, bis sie irgendwann ein merkwürdiges Gefühl überkam. Es war ihr, als würde die Gruppe aus dem Hintergrund von etwas oder jemanden beobachtet werden. Suchend spähte Kimie in den nahe gelegenen Wald hinein, konnte jedoch nichts Verdächtiges erkennen. Trotzdem wollte sie sich vergewissern und stand auf, woraufhin Kagome zu ihr hochsah. "Was ist denn, Kimie? Stimmt was nicht?"

"Nein, ich will mich nur mal etwas umsehen. Bin gleich wieder zurück", antwortete Kimie beruhigend. Kagome nickte einverstanden, riet ihrer Cousine jedoch noch mal, sich nicht zu weit zu entfernen, bevor diese sich in den Wald begab und schon bald zwischen den Bäumen verschwunden war.

Vielleicht war es auch nur ein Gefühl von Entdeckerfreude gewesen, das Kimie dazu betrieben hatte, denn anscheinend gab es hier wirklich nichts, was irgendwie gefährlich war. Plötzlich hörte sie es jedoch hinter sich in einem Gebüsch verdächtig rascheln. Abrupt drehte sie sich um, die Hand schon griffbereit an ihr Schwert gelegt, doch das einzige, was nun hinter dem Busch hervorgesprungen kam, war ein kleines Kaninchen, das genauso schnell wieder verschwand. Mit einem leichten Lächeln ließ Kimie den Griff ihres Schwertes wieder los und ließ ihren Blick schweifen.

"Hmm... Habe ich mir das vielleicht doch nur eingebildet?" Anscheinend war dem so gewesen, denn alles war ruhig und es gab keine Anzeichen einer potenziellen Gefahr. Kimie zuckte mit den Schultern und wollte sich soeben wieder auf den Rückweg machen, als sie eine männliche Stimme hinter sich fragen hörte: "Du willst schon wieder gehen?"

Wie vom Blitz getroffen war das Mädchen wieder stehen geblieben. "Diese Stimme..."

Kimie traute sich zuerst gar nicht so wirklich, sich wieder umzudrehen, tat es dann aber doch. Was hätte sie auch sonst tun sollen? Doch als sie die Person erblickte, der sie nun gegenüberstand, hätte sie sich am liebsten sofort an Ort und Stelle unsichtbar gemacht. >Oh Shit! Das ist dieser Naraku!<

Vorsichtig trat Kimie zwei Schritte zurück, Naraku dabei immer im Auge behaltend. Auch Naraku hatte seinen Blick aufmerksam auf das Mädchen gerichtet. Wie so oft trug er das weiße Pavianfell, doch diesmal fehlte die dazugehörige Maske auf seinem Gesicht. Diese hing wie eine Kapuze am Pavianfell.

>Was will er bloß?<, fragte sich Kimie misstrauisch. Im Moment gab es auch niemanden, der ihr hätte helfen können und allein konnte sie gegen Naraku sicher nichts ausrichten. Schließlich nahm sie dennoch all ihren Mut zusammen und sprach ihn an: "Was willst du von mir? Gibt es einen Grund dafür, dass du hier aufgetaucht bist?"

Auf Narakus Gesicht erschien ein hinterhältiges Lächeln, das auch irgendwie amüsiert wirkte. "Ich wollte dir lediglich meine Hochachtung aussprechen, Kimie."

"Wie bitte? Du hast wohl nicht mehr alle Murmeln im Bunker. Willst du mich verschaukeln?" Kimie machte momentan ein Gesicht, als hätte man ihr soeben erzählt, dass die Weltmeere ausgetrocknet seien.

Naraku sprach sogleich weiter: "Ganz und gar nicht. Ich muss nämlich zugeben, ich war nach dem letzten Kampf doch ziemlich überrascht. Obwohl du nur eine gewöhnliche Sterbliche bist, hast du dennoch meinen Abkömmling Kaori besiegt."

"Soll ich mich jetzt etwa geschmeichelt fühlen?" Kimie versuchte, Haltung zu bewahren, obwohl sie innerlich doch alles andere als ruhig gewesen war. Irgendwie schien Naraku das auch zu ahnen.

"Ich bin gespannt, ob du wirklich so stark bist, wie es den Eindruck gemacht hat", meinte er mit einem fadenscheinigen Lächeln. Kimie ahnte, dass jetzt wohl gewaltiger Ärger auf sie zukommen würde.
 

Unterdessen hatte sich Sesshoumaru schon eine Weile ebenfalls in diesem Wald umgesehen, befand sich jedoch relativ weit weg vom Lagerplatz. Während er seinen Weg fortsetzte, lichtete sich der Wald schließlich und Sesshoumaru fand sich auf einer kleinen Lichtung wieder. Dort hielt er einen Moment lang inne. Ein leichter Wind kam auf und trug ihm einen wohlbekannten Geruch in die Nase. Sesshoumaru wandte seinen Blick nach links.

"Wenn das nicht Kuromaru ist."

Und wie aufs Stichwort erkannte er nun zwischen den Bäumen zunächst nur die Silhouette von Narakus Abkömmling, ehe dieser kurz darauf aus dem Wald heraustrat. Ein hinterhältiges Lächeln war auf seinem Gesicht zu erkennen, während er sich Sesshoumaru näherte.

"Wir sind uns schon eine Weile nicht mehr über den Weg gelaufen. Nicht wahr, Sesshoumaru?", sagte Kuromaru und blieb einige Meter vor seinem Kontrahenten stehen.

Dieser erwiderte kühl und unbeeindruckt: "Ich dachte schon, du hättest dich in irgendeinem Erdloch verkrochen."

Kuromaru entwich ein kurzes amüsiertes Lachen. "Eine überaus nette Begrüßung. Wenn man bedenkt, dass unser letztes Zusammentreffen schon etwas zurückliegt."

"Hast du etwa Sehnsucht nach mir?", fragte Sesshoumaru sarkastisch. "Ich nehme jedoch nicht an, dass du einfach nur zum Plaudern hergekommen bist, um gute alte Zeiten wieder aufleben zu lassen."

"Und damit liegst du gar nicht mal so falsch", erwiderte Narakus Abkömmling, ehe sich sein Blick abrupt verfinsterte und er nun im bedrohlicheren Ton weiter sprach: "Um ehrlich zu sein, ich bin dieses Hin und Her so langsam leid. Es ist an der Zeit, dass wir endlich klarstellen, wer von uns beiden dem jeweils anderen überlegen ist."

"Ich denke, die Antwort darauf ist klar. Aber es ist dein Leben", entgegnete Sesshoumaru unbeeindruckt. "Allerdings, wenn dir nur irgendetwas an deiner jämmerlichen Existenz liegen sollte, solltest du besser verschwinden und mich nicht länger belästigen. Obwohl ich auch nichts dagegen einzuwenden hätte, dich endgültig auszuschalten."

"Du bist ja sehr von dir überzeugt, aber das kann mir nur recht sein", meinte Kuromaru, nun wieder mit einem Funken Hinterhältigkeit in der Stimme. "Umso mehr Vergnügen und Freude wird es mir bereiten, deinen Stolz zu brechen und dir danach das Lebenslicht zu löschen!"

"Ziemlich große Worte. Bleibt nur abzuwarten, wer hier am Ende wem das Lebenslicht löscht."

Aus dem letzten Satz seines Gegenübers schloss Kuromaru, dass Sesshoumaru einem erneuten Kampf nicht abgeneigt gewesen war. "Es freut mich, dass du meine Herausforderung annimmst", sagte Narakus Abkömmling. "Zunächst sollten wir aber bestimmte Dinge klären: Keiner von uns wird sich aus diesem Kampf zurückziehen. Wir fechten die Sache bis zum Ende aus."

"Wie du meinst. Ich bin es jedenfalls nicht gewesen, der bisher immer feige die Flucht ergriffen hat", konterte Sesshoumaru kühl und legte sogleich seine Hand an Toukijin. Doch er wurde sofort von Kuromaru gebremst.

"Augenblick! Nicht so hastig! Das ist der falsche Ort und der falsche Zeitpunkt."

Sesshoumaru hielt in seiner Bewegung inne. Misstrauisch fragte er: "Und was schlägst du stattdessen vor?"

"Ich schlage vor, wir treffen uns nach Einbruch Nacht bei der großen Schlucht."

Sesshoumaru war einverstanden gewesen.

Zufrieden kehrte ihm Kuromaru nun wieder den Rücken zu. Im Weggehen sagte er aber noch: "Wenn du willst, kannst du auch gleich deine Freunde mitbringen. Du wirst etwas moralische Unterstützung sicherlich gut gebrauchen können und außerdem können sie so auch gleich an deinem Untergang teilhaben. Verabschieden solltest du dich jedoch besser im Voraus. Wir wollen doch schließlich keine unnötigen Verzögerungen während des Kampfes, oder?"

Auf diese Frage schwieg Sesshoumaru jedoch, sein kalter Blick sagte genug.

Kuromaru ließ sich jedoch nicht einschüchtern. Stattdessen blickte er nun in den Wald hinein, ehe er Sesshoumaru erneut ansprach: "Du scheinst aber nicht nur in Sachen Kampf ziemlich sorglos zu sein."

"Was willst du mir damit sagen?", fragte Sesshoumaru misstrauisch.

Mit einem niederträchtigen Blick drehte sich Kuromaru noch einmal zu ihm um. "Ich drücke es mal so aus: Deine Schützlinge allein durch den Wald irren zu lassen, könnte böse ins Auge gehen. Nehmen wir deine etwas vorlaute Freundin zum Beispiel. Sie befindet sich im Moment in etwas zweifelhafter Gesellschaft, wenn du verstehst. Schau lieber nach ihr, bevor sie sich noch wehtut."

Damit verschwand er wieder von der Bildfläche. Als der Wind sich kurz darauf drehte, schaute Sesshoumaru in jene Richtung des Waldes in welche auch Kuromaru zuvor geblickt hatte. Mit sich trug der Wind einen Geruch, den Sesshoumaru nur zu gut kannte und so schlug er sogleich den Rückweg ein.
 

Mit seiner letzten Aussage hatte Kuromaru nicht ganz Unrecht gehabt. Kimie befand sich nämlich noch immer mit Naraku im Wald und war auch für sich selbst nicht gerade glücklich mit ihrer momentanen Lage.

"Ich könnte dich ohne Probleme hier und jetzt töten", sagte Naraku heimtückisch, doch Kimie wollte ihm gegenüber weiterhin keinesfalls zeigen, dass sie beunruhigt war und auch Angst hatte. Stattdessen stemmte sie demonstrativ die Hände in die Hüften und erwiderte patzig: "So? Und warum tust du's dann nicht? Hast du etwa noch einen anderen Termin?"

"Nicht unbedingt, aber ich warte noch auf etwas. Besser gesagt, auf jemanden."

Aus dieser Antwort wurde Kimie jedoch nicht gerade schlau. Richtig darüber nachdenken konnte sie allerdings auch nicht mehr, denn jetzt richtete sich Naraku an seine Saimyousho, die schon die ganze Zeit um ihn herumgeschwirrt waren: "Ihr da! Spielt ein wenig mit diesem Mädchen."

Sofort flogen diese Viecher direkt auf Kimie zu, die jetzt doch ins schwitzen kam. Sie hob sogleich einen Ast vom Boden auf, um damit nach den Insekten zu schlagen. "Haut ab, ihr Biester! Verschwindet!" Doch Narakus Saimyousho erwiesen sich als extrem hartnäckig.

Das Geschehen einen Moment lang betrachtend, ließ Naraku schließlich mit herablassenden Unterton verlauten: "Du hast Kaori besiegt und hast dennoch Probleme mit meinen Saimyousho? Hm! Anscheinend habe ich dich doch etwas überschätzt."

"Ey, halt bloß deine blöde Klappe, du...!" Weiter kam Kimie aber nicht mehr, da sie sich wieder gegen diese Insekten wehren musste. Ziemlich orientierungslos trat sie mehrere Schritte zurück, um ihnen auszuweichen, stolperte dabei jedoch über einen größeren Ast, der auf dem Boden lag und fiel. Den Blick sofort wieder auf die Saimyousho richtend, warf Kimie den Ast, den sie noch in der Hand hielt, fort und griff stattdessen zu ihrem Schwert. Mit einem Hieb erledigte sie die erste Reihe der Insekten, doch die zweite rückte schon vor. Soeben wollte Kimie noch einmal zuschlagen, als die übrigen Saimyousho plötzlich von einem bläulichen Licht eingefangen und auf einen Schlag vernichtet wurden. Kurz darauf landete Sesshoumaru nach einem gekonnten Sprung neben dem Mädchen, welches spürbar erleichtert war. "Sesshoumaru! Ein Glück bist du da!"

"Bist du verletzt?", fragte er Kimie, die den Kopf schüttelte und nun wieder aufstand.

Naraku hatte sich die Szene genau angesehen und wandte sich nun an Sesshoumaru: "Ich habe mich schon gefragt, wann du uns wohl Gesellschaft leisten würdest, Sesshoumaru-sama."

Der Youkai trat seinerseits nunmehr etwas vor, so dass Kimie schließlich hinter ihm stand. "Wenn du mit mir eine Rechnung zu begleichen hast, Naraku, dann tu das und halte andere gefälligst da raus!", mahnte Sesshoumaru Naraku bedrohlich. Dieser schien sich jedoch nicht einschüchtern zu lassen.

"Mit 'andere' meinst du doch sicher auch die Kleine, die hinter dir steht. Aber mir ist ja schon längst bekannt, dass der große Sesshoumaru-sama bereits seit einiger Zeit seine Einstellung Sterblichen gegenüber geändert zu haben scheint. Warum sonst hättest du dir unter anderem die Mühe gemacht letztens auch die kleine Rin zu retten? Und jetzt hast du sogar ein Menschenmädchen als Gefährtin an deiner Seite." Ein kurzes amüsiertes Lachen. "Welche Ironie! Findest du nicht auch? Wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass du Menschen sonst immer als minderwertig und nutzlos erachtet hast."

Missmutig sah Kimie in Narakus Richtung. Allmählich ging ihr dieses Gerede wirklich auf den Geist und da war sie offenbar nicht die einzige gewesen. Sesshoumaru steckte auf einmal Toukijin wieder ein und plötzlich erschrak Kimie als sie mitbekam, wie sich nun seine Augen rot verfärbten.

"Naraku, ich habe heute nicht meinen wohlwollensten Tag. Also warne ich dich, treib es nicht auf die Spitze!", knurrte Sesshoumaru bedrohlich. Kimie trat verunsichert einen Schritt zurück. Sesshoumaru schien wirklich sauer zu sein. Zwar wusste sie nicht, was er jetzt vorhatte, aber in Narakus Haut wollte sie jetzt bestimmt nicht stecken.

Aber wieder wirkte Naraku wie die Ruhe selbst. "Anstatt dich eventuell verwandeln zu wollen, solltest du deine Kräfte lieber schonen. Du könntest sie immerhin noch brauchen."

Kimie stutzte bei diesen Worten. Was sollte das bedeuten? Doch schien Sesshoumaru in seinem Vorhaben nun tatsächlich zu zögern und aus seinen Augen entwich das rote Glühen abrupt wieder.

Plötzlich und ohne jedes vorhergegangene Anzeichen verschwand Naraku in einer dunklen Wolke. Bevor Kimie überhaupt so richtig mitbekam, was eigentlich passierte, hatte Sesshoumaru sie gepackt und war mit einem Satz mehrere Meter von dieser Wolke weg gesprungen, die nun allmählich in den Himmel emporstieg.

"Das ist Miasma", erklärte Sesshoumaru an Kimie gerichtet. "Du solltest damit besser nicht in Berührung kommen." Zwar klang es mehr ein wenig wie eine altkluge Anweisung, als nach einen gut gemeinten Ratschlag, aber Kimie kannte Sesshoumarus Umgangston mittlerweile auch zu genüge, so dass sie sich darüber nicht weiter den Kopf zerbrach. Während er sie nun wieder absetzte, beobachtete sie, wie diese dunkle Wolke noch einen Moment lang über dem Ort schwebte, dann war sie gänzlich verschwunden und mit ihr Naraku. Das ging fast ebenso schnell wie er zuvor aufgetaucht war.

Kimie entwich ein leises, erleichtertes Seufzen. Kurz darauf hörte sie schon die Stimme von Kagome, die ihren Namen rief: "Kimie!"

Es dauerte nicht lange, dann war die restliche Gruppe bei ihr und Sesshoumaru eingetroffen, wobei Jaken, Rin und Ah-Un im Lager geblieben waren. Kagome, die von Inu Yasha auf dessen Rücken getragen worden war, sprang nun ab und kam sofort auf ihre Cousine zu. "Kimie, ist alles in Ordnung?"

Auf diese Frage konnte Kimie nur mit einem Nicken antworten, da Inu Yasha sofort dazwischenfragte: "Also, wo ist er?"

"Hm? Wer denn?"

"Wer schon? Naraku natürlich!", antwortete der Hanyou aufgebracht und sah sich um. "Ich weiß genau, dass er hier war. Wo ist er jetzt?"

"Eben wieder abgehauen. Keine Ahnung, wohin er verschwunden ist", antwortete Kimie, woraufhin Inu Yasha ein leises, wütendes Knurren verlauten ließ.

"Scheiße! Nur einen Augenblick früher, dann hätte ich ihn stellen können. So ein verdammter Mist!"

Inu Yasha und Ashitaka waren kurz zuvor zum Lagerplatz zurückgekehrt und hatten den Geruch von Naraku gleich wahrgenommen. Doch obwohl sie sich mit den anderen sofort auf den Weg gemacht hatten, waren sie doch zu spät gekommen.

Während Inu Yasha noch etwas seinen Frust abbauen musste, ließ Sesshoumaru ihn und die anderen irgendwann stehen und ging wortlos fort. Die anderen bekamen das gar nicht wirklich mit, da sie sich noch über Naraku unterhielten und Kagome versuchte, Inu Yasha wieder einigermaßen zu beruhigen. Nur Kimie folgte Sesshoumaru, nachdem sie bemerkt hatte, dass dieser sich von der Gruppe abgesondert hatte.

"Sesshoumaru! Warte doch bitte mal!", rief sie ihm zu, nachdem sie ihn fast eingeholt hatte. Tatsächlich hielt er an und schien auf sie zu warten, bis sie bei ihm angekommen war. Erst dann ging er weiter, wobei sie an seiner Seite blieb.

Kimie beobachtete Sesshoumaru eine Weile aus dem Seitenwinkel und irgendwie wirkte er auf sie mit einem Mal irgendwie eigenartig.

"Stimmt etwas nicht?", fragte sie ihn schließlich vorsichtig. "Du bist so still. Okay, du bist zwar nie eine große Plaudertasche gewesen, aber..."

"Es ist nichts", unterbrach Sesshoumaru das Mädchen mitten im Satz.

Kimie schaute zuerst etwas beleidigt drein, da er sie so einfach unterbrochen hatte, ließ es dann aber gut sein. Irgendwie war ihr gerade nicht nach einer Diskussion. So schwieg sie erstmal wieder, bis sie erneut eine Frage an Sesshoumaru richtete, bezüglich dem, was kurz zuvor geschehen war: "Sag mal, was hat Naraku eigentlich mit seiner letzten Bemerkung gemeint? Hatte das eine bestimmte Bedeutung?" Kimie hatte seit diesem Moment so ein eigenartiges Gefühl gehabt. Sie glaubte nicht daran, dass Naraku das einfach nur so dahergesagt hatte, sondern dass irgendetwas dahinter stecken musste. Gespannt wartete sie nun auf Sesshoumarus Antwort, die jedoch ausblieb. Stattdessen ging er wortlos weiter, aber da beschleunigte Kimie ihre Schritte und stellte sich ihm in den Weg. "Jetzt warte doch mal! Warum antwortest du nicht? Stimmt es etwa? Hat Naraku auf etwas Bestimmtes angesprochen?"

Sesshoumaru hatte stehen bleiben müssen, nachdem ihm Kimie den Weg versperrt hatte, doch nichts desto trotz sagte er klar und deutlich, wie er zu der ganzen Sache stand: "Frag nicht weiter! Das ist meine Angelegenheit und geht dich nichts an!"

"Jetzt hör aber mal auf!", entgegnete Kimie nunmehr empört. "Was soll das heißen, es geht mich nichts an? Das sehe ich allerdings etwas anders. Zu deiner Erinnerung: Du und ich sind schließlich keine flüchtigen Bekannten mehr, wenn ich mich richtig an deinen Wortlaut erinnere. Und es gibt in der Hinsicht so eine Sache, die nennt man 'Vertrauen' und..."

"Dann geh mit gutem Beispiel voran und vertrau mir."

"Was?" Kimie hatte während sie gesprochen hatte belehrend den Zeigefinger emporgehoben, ließ nunmehr aber die ganze Hand allmählich wieder sinken. Sie hatte es sich nicht eingebildet, Sesshoumaru hat ihr eben klar und deutlich gesagt, sie solle ihm vertrauen. Und das hatte er mit einem ganz eigenartigen Unterton gesagt. Es war nicht der gewohnt kühle gewesen, er hatte etwas anderes an sich gehabt. Jetzt bekam es Kimie doch etwas mit der Angst zu tun. "Sesshoumaru... du machst mich ehrlich gesagt ziemlich nervös. Was ist los? Hier stimmt doch irgendetwas nicht."

Während sie ihn eindringlich ansah und regelrecht um eine Antwort bettelte, kam Sesshoumaru langsam auf sie zu und hob die rechte Hand. Kimie rührte sich nicht, sondern folgte seiner Bewegung zunächst nur mit ihrem Blick, als sie seine Hand schließlich an ihrem Hinterkopf spürte. Ehe sie sich versah, hatte er sie leicht an sich gedrückt, dass sie mit dem Kopf nun an seiner Schulter lehnte, das weiche Fell etwas an ihrem Gesicht spürend. Kimie wagte kaum zu atmen. In ihr breitete sich dieses wohlig warme Gefühl aus, aber gleichzeitig hatte sie auch Angst. Mit dieser Aktion schien sich für sie nur zu bestätigen, dass etwas nicht stimmte. Doch irgendwie konnte sie Sesshoumaru nicht noch mal fragen, jedenfalls nicht im Moment.

"Ich habe meine Gründe für mein Handeln", sagte er nach einem Moment der Stille. "Ich muss etwas erledigen und das werde ich allein tun."

"Aber..."

"Kein aber! Mach keine Dummheiten und halte dich da raus."

Kimie traute sich kaum, Sesshoumaru auch nur anzusehen. Er war plötzlich so völlig anders. Hätte sie nicht dieses ungute Gefühl gehabt, hätte sie wohl auf eine sarkastische Art und Weise gedacht, er hätte vielleicht einen in der Krone oder irgendetwas gegessen, was ihm nicht bekommen war. Doch Sesshoumaru hatte in der Tat seine Gründe gehabt, nur würde er diese Kimie gegenüber nicht preisgeben. Sonst würde sie bestimmt hundertprozentig das Gegenteil von dem tun, was er eigentlich von ihr wollte: Nämlich, dass sie sich auch wirklich heraushielt. Zwar bestand auch weiterhin die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dennoch einmischen würde, aber um dieser Möglichkeit wenigstens einen kleinen Riegel vorzuschieben, würde er schweigen. Vielleicht konnte er sie so davon abhalten, sich einzumischen.

Noch immer konnte Kimie nichts sagen, bis Sesshoumaru langsam wieder von ihr abließ. "Geh zurück zu den anderen. Und folge mir nicht", wies er sie an und schritt dann mit ruhigen, aber bestimmten Schritten an ihr vorbei.

"Warte! Wohin gehst du?", fragte sie sogleich, doch es kam keine Antwort zurück. Und als würde etwas in ihrem Inneren sie daran hindern, rief Kimie Sesshoumaru auch nicht noch mal nach. Doch als sie ihn nun weggehen sah, war ihr mit einem Mal so, als würde er allmählich aus ihrem Leben verschwinden. Es war, als würde sie ihn nach diesem Augenblick eventuell nicht mehr wieder sehen.

>Ach, hör auf! Das ist doch verrückt!<, tadelte sich Kimie in Gedanken, doch dieses eigenartige Gefühl blieb.
 

"Diese Aktion war mehr als unnötig, Naraku. Sesshoumaru hat auch so zugesagt", sagte Kuromaru, der sich indessen zusammen mit Naraku auf der anderen Seite des Waldes befand.

Sich von der Bemerkung seines Abkömmlings aber nicht beeindrucken lassend, erwiderte Naraku: "Das mag ja sein, aber so macht es doch mehr Spaß."

"Wie auch immer du 'Spaß' definierst."

Auf Narakus Gesicht erschien ein amüsiertes und zugleich hinterhältiges Lächeln. "Deine Ansicht über Spaß geht doch auch in eine etwas bizarre Richtung. Nun gut, solange deine Vorgehensweise auch von Erfolg gekrönt sein wird."

"Mach dir darum mal keine Gedanken", erwiderte Kuromaru kühl. Gerne hätte er Naraku noch reingewürgt, dass er diese ganze Aktion eigentlich nur zu seinem eigenen Nutzen durchzog, doch damit eventuell Narakus Zorn auf sich zu lenken, wäre höchst unklug gewesen.

"Ich ziehe mich jetzt wieder in mein Schloss zurück", sagte Naraku schließlich. "Wenn du erfolgreich warst, erwarte ich deinen Bericht." Und damit verschwand er wieder von der Bildfläche.

Kuromaru schwieg jedoch in der Hinsicht und wollte nun stattdessen auf den Einbruch der Nacht warten.
 

Nachdem die Nacht Einzug gehalten hatte und alle bereits zu schlafen schienen, machte sich Sesshoumaru auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt, an welchem er Kuromaru im Kampf gegenübertreten würde. Den Kontakt zu den anderen hatte er bis dahin gemieden, um still und heimlich seinem Vorhaben nachzugehen. Doch hatte Sesshoumaru bereits bemerkt, das sich ihm etwas näherte, als er sich soeben auf den Weg machen wollte. Er drehte sich um und stand wie erwartet Inuki gegenüber. Dieser hatte seinen Blick aufmerksam auf den Youkai gerichtet und schien genau zu wissen, was dieser vorzuhaben schien. Sesshoumaru wollte sich von Inuki jedoch nicht aufhalten lassen, also drehte er sich sogleich wieder um und wollte gehen, doch schnappte Inuki ihn in diesem Moment am rechten Ärmel seines Kimonos. Dann begann er, daran zu ziehen, als wollte er Sesshoumaru an seinem Vorhaben hindern und gab dabei auch leise winselnde Laute von sich. Als der Youkai daraufhin erneut stehen geblieben war, ließ Inuki ihn wieder los und lief direkt vor ihn. Da ertönte auch eine wohlbekannte Stimme, die prüfend fragte: "Kannst du mir mal verraten, wo du um die Zeit noch hin willst, Sesshoumaru?"

Der Angesprochene drehte sich nicht um, während er kühl antwortete: "Nicht, dass es dich etwas angehen würde, aber ich habe etwas zu erledigen. Und du wirst dich da nicht einmischen, Inu Yasha!"

Inu Yasha verschränkte die Arme vor der Brust. "Spielen wir vielleicht mal wieder den einsamen Rächer?", fragte er spöttisch, woraufhin sich Sesshoumaru doch zu ihm umdrehte und erwiderte: "Was ich tue, kann dir doch eigentlich vollkommen egal sein. Besser, du verschwindest sofort wieder, bevor ich mich vergesse!"

Doch Inu Yasha ließ sich wie üblich nicht von seinem älteren Halbbruder einschüchtern. "Klopf nicht so große Sprüche! Es ist ja schließlich nicht so, als würde es mich ernsthaft interessieren, was mal wieder in deinem Kopf vorgeht."

"Dann belästige mich nicht länger!" Mit diesen Worten wollte Sesshoumaru an Inuki vorbei schreiten, als jedoch erneut Inu Yashas Stimme mit etwas spöttischem Unterton zu hören war: "Mach, was du willst! Aber soll ich wenigstens Rin, Kimie und deiner kleinen, nervigen Kröte irgendetwas ausrichten? Vielleicht, dass du dich gerade auf deinem Selbstfindungstrip befindest?"

Eigentlich war Inu Yasha seinem Halbbruder zuvor nur gefolgt, um ihn etwas aufzuziehen, doch wäre er wohl besser bei den anderen geblieben. Sofort nach der letzten Bemerkung war Sesshoumaru wieder stehen geblieben. Ein Knurren drang aus seiner Kehle, während er nun Toukijin zog. "Du bist so ein Vollidiot!"

Und ehe Inu Yasha überhaupt so richtig mitbekommen hatte, was eigentlich los war, wurde er von einem Energiestrahl des Schwertes getroffen und mit voller Wucht gegen einen Baum geschleudert, dessen Stamm unter der Kraft des Aufpralls zerbrach und der Baum umstürzte. Normalerweise wäre Inu Yasha nach so einer Attacke schon bald wieder aufgestanden, doch hatte er sich diesmal unglücklich den Kopf angeschlagen und blieb daher bewusstlos liegen.

Während Sesshoumaru Toukijin nun wieder einsteckte, war Inuki zu Inu Yasha gelaufen und stupste ihn immer wieder mit der Nase an. Doch der Hanyou reagierte nicht. Als sich Sesshoumaru zeitgleich wieder auf den Weg machen wollte, sprang Inuki erneut zu ihm und schnappte wieder nach dem Ärmel seines Kimonos. Wieder hielt Sesshoumaru in seiner Bewegung inne und sein Blick fiel nun auf Tenseiga. Es schien, als überlegte er kurz, ehe er das Schwert samt Schwertscheide hervorzog und es dann Inuki hinhielt. Der Hund ließ daraufhin den Ärmel des Kimonos los und schnupperte kurz an dem Schwert. Dann blickte er fragend zu Sesshoumaru hoch.

"Nimm es und bring es ihr", sagte der Youkai. "Das hier ist meine Angelegenheit. Haltet euch da raus!"

Inukis Blick wechselte ein paar Mal von Sesshoumaru zu dem Schwert, ehe er es doch vorsichtig zwischen seine Zähne nahm. Es war als ahnte der Hund, dass Sesshoumaru den anderen doch so was wie eine Botschaft hinterlassen wollte. Nur deren Inhalt war Inuki noch nicht ganz klar. Nur schien er unentschlossen zu sein, gerade jetzt allein zu der Gruppe zurückzukehren, während Inu Yasha noch bewusstlos hier herumlag. Es gab so gesehen nur zwei Möglichkeiten: Entweder, Inuki würde warten bis der Hanyou von selbst wieder aufwachte oder aber er würde ihn zum Lagerplatz zurückbringen. Inuki entschied sich für Letzteres und nahm seine dämonische Form an. Nachdem er Tenseiga kurz auf den Boden abgelegt hatte, lud er sich Inu Yasha auf den Rücken und nahm anschließend auch das Schwert wieder an sich. Nach kurzem Zögern kam er schließlich auch der Aufforderung Sesshoumarus nach und lief zurück zum Lagerplatz. Sesshoumaru folgte Inuki noch etwas mit seinem Blick, ehe er sich schließlich wieder abwandte und seinen Weg fortsetzte.
 

Es dauerte eine Weile, doch schließlich war Inuki wieder am Lagerplatz der anderen zurückgekehrt. Diese schliefen jedoch bereits. Es blieb Inuki daher nichts anderes übrig, als sie aufzuwecken, wenngleich er Sesshoumaru genau verstanden hatte, dass dieser bei seinem Vorhaben keine Einmischung duldete. Dennoch wollte Inuki die anderen zumindest über die Abwesenheit des Youkai in Kenntnis setzen. Er legte Tenseiga daher ins Gras ab und stupste als erstes die schlafende Kimie mit der Nase an dessen Wange an. Das Mädchen war durch diesen etwas feuchten "Kuss" sofort erwacht. "Mmh... Was ist denn los...? Hm? Inuki? Was sollte denn das? Warum hast du mich geweckt?"

Auch die anderen erwachten nun wieder aus ihrem Schlaf.

"Warum dieser Aufstand? Ist etwas passiert?", fragte Kagome müde und rieb sich die Augen. Dann entdeckte sie den bewusstlosen Inu Yasha auf Inukis Rücken und sprang sofort auf die Beine. "Inu Yasha! Meine Güte, was ist denn passiert? Wach auf!"

Auch die anderen waren nunmehr hellwach. Miroku half Kagome dabei, Inu Yasha von Inukis Rücken runterzuholen. Da der Hanyou auf bloßes Zureden jedoch nicht reagierte, tätschelte Kagome dessen Wange mehrmals leicht, um ihn zu wecken. Es dauerte zwar noch etwas, doch schließlich regte sich Inu Yasha wieder und öffnete seine Augen.

"Scheiße... Mein Kopf", murmelte er während er sich aufsetzte und sich den Kopf hielt.

"Was ist denn eigentlich passiert, Inu Yasha?", fragte Miroku. "Und wo hast du dich rumgetrieben? Bist du auf einen feindlichen Dämon gestoßen?"

"Feindlicher Dämon?", fragte Inu Yasha zynisch zurück, nachdem er seine Erinnerungen wieder etwas geordnet hatte. "Keh! Dass wir nicht gerade eine Bilderbuchfamilie sind, wusste ich zwar schon längst, aber diesmal hat Sesshoumaru den Bogen überspannt!"

"Wieso Sesshoumaru?", fragte Kimie irritiert nach.

Inu Yasha knurrte einmal leise, ehe er weiter sprach: "Dieser dämliche Kerl hat wohl wieder eine seiner 'Phasen'. Weiß der Geier, was er diesmal wieder vor hat, aber das kann mir ja eh vollkommen egal sein! Soll er doch machen, was er will!"

Die anderen sahen sich mehr als ratlos an. Irgendwie hatte keiner von ihnen so richtig kapiert, was eigentlich passiert und warum Inu Yasha so wütend auf Sesshoumaru gewesen war.

Jetzt packte Inuki - sich noch in seiner dämonischen Form befindend - Tenseiga wieder mit seinen Zähnen, legte es genau vor Kimie ins Gras nieder und lief ganz nervös hin und her. Kimie war zwar noch etwas irritiert von dem, was Inu Yasha zuvor erzählt hatte, war aber sofort wieder bei der Sache als sie das Schwert erkannte. "Das ist doch Tenseiga! Inuki, warum hast du es? Hat Sesshoumaru es dir gegeben?"

Doch auf diese Frage hin ließ Inuki nur leicht den Kopf hängen. Er schien nicht genau zu wissen, was er nun tun sollte. Sesshoumaru wollte, dass sich die anderen aus seiner Angelegenheit heraushielten, aber Kimie wollte wiederum wissen, wo er war und was los war, wobei sie sich auch an Inu Yasha wandte, da dieser den Youkai zuletzt gesehen zu haben schien. Doch Inu Yasha konnte ihr und den anderen keine klare Antwort geben, da er ja selbst nichts genaueres wusste. Erneut tauschten die anderen untereinander fragende Blicke aus.

"Das ist doch eigentlich auch völlig egal!", warf Inu Yasha plötzlich ein. "Der Idiot wird ja wohl in der Lage sein, selbst auf sich aufzupassen. Meiner Meinung nach kann er auch gerne bleiben, wo der Pfeffer wächst!"

"Osuwari!", kam es sofort empört von Kagome. Sie ließ Inu Yasha sich nicht mal beschweren, sondern hielt ihm stattdessen gleich den Mund zu, während sie mit einem Nicken auf Rin deutete. Das kleine Mädchen hatte von der bisherigen Aufregung noch nichts mitbekommen und schlief seelenruhig neben Ah-Un am Lagerfeuer. Im Gegensatz zu ihr war Jaken jedoch hellwach und alles andere als ruhig.

"Sesshoumaru-sama! Warum seid Ihr einfach weggegangen ohne mir, Eurem treuen und ergebenen Diener gegenüber auch nur ein einziges Wort zu verlieren? Wo seid Ihr denn hin?"

"Ach, halt die Klappe!", wies Inu Yasha den Krötendämon genervt an. "Du kannst dich hier beschweren, bis du schwarz wirst. Er kann dich momentan sowieso nicht hören."

"Sei doch still, du Mischling! Das ist doch alles überhaupt nur deine Schuld!", keifte Jaken aufgebracht zurück.

Inu Yasha glaubte, sich gründlich verhört zu haben. "Wie bitte? Meine Schuld?! Du spinnst ja wohl! Es ist schließlich nicht so, als hätte ich Sesshoumaru davongejagt, du grüner Gnom!"

Drohend erhob Jaken seinen Kopfstab. "Das spielt keine Rolle! Es ist deine Schuld und basta!"

"Du machst es dir ja verdammt einfach!"

Bevor sich die beiden Streithähne in ihrem Eifer eventuell noch gegenseitig an die Gurgel springen konnten, hatte Ashitaka Jaken an dessen Kimono gepackt und zu sich hochgezogen, während Kagome Inu Yasha zurückhielt.

"Jetzt hört aber mal auf, ihr beiden! So kommen wir doch keinen einzigen Schritt weiter!", meinte Ashitaka entschieden. "Wir sollten uns besser überlegen, wohin Sesshoumaru gegangen sein könnte. Er kann sich ja schließlich nicht in Luft aufgelöst haben."

Wieder richtete sich Kimies Blick auf Inuki, der noch immer mit gesenktem Kopf vor seiner Herrin stand. Kimie hatte das Gefühl, als wusste ihr Hund so ziemlich genau, was Sesshoumaru vorhatte. "Inuki, wenn du etwas weißt, dass mach uns das bitte deutlich! Kannst du uns zu Sesshoumaru führen?" Zeitgleich, während sie diese Frage gestellt hatte, schoss ihr jedoch auch wieder in den Kopf, dass Sesshoumaru sie zuvor angewiesen hatte, sich herauszuhalten. Was mag er jedoch für einen Grund dafür gehabt haben?

"Was sollen wir jetzt machen? Habt ihr einen Vorschlag?", fragte Sango in die Gruppe hinein, woraufhin sich Kagomes Blick auf Kimie richtete.

"Kimie? Was meinst du dazu?" Irgendwie ahnte Kagome, dass ihre Cousine wohl etwas wusste, es schien jedoch nichts genaueres zu sein.

Auf die Frage der Jüngeren vermochte Kimie momentan jedoch keine klare Antwort zu finden. Stumm blickte sie nur auf Tenseiga, welches sie in der Hand hielt. Und je länger sie es sich ansah, umso unruhiger schien sie zu werden. >Sesshoumaru...<
 

Es war ein riskantes Unterfangen, das wusste Sesshoumaru. Bisher hatte keiner seiner Kämpfe oder seiner Gegner wirklich eine Gefahr für ihn bedeutet, sah man vielleicht von seinem Kampf gegen Inu Yasha, in welchem Sesshoumaru seinen linken Arm verlor, oder auch, als der Hanyou das erste Mal die Windnarbe gegen seinen Halbbruder eingesetzt hatte und wo nur Tenseiga Schlimmeres verhindert hatte, ab. Aber diesmal war die Sache anders. Kuromaru besaß so ziemlich die gleiche Stärke wie Sesshoumaru selbst und hatte auch ein paar heimtückische Tricks auf Lager. Sesshoumaru hatte den Eindruck, als wären seine bisherigen Auseinandersetzungen mit Narakus Abkömmling lange nicht ein Einblick in dessen wahre Stärke gewesen. Bisher war alles mehr eine Art Spiel gewesen, wenn man es so nennen konnte. Doch diesmal würde es ernst werden. Vielleicht war es etwas unüberlegt gewesen, Tenseiga an Inuki zu übergeben, zumal dieses Schwert auch Sesshoumarus Leben beschützte, doch bereuen tat Sesshoumaru seine Entscheidung dennoch nicht. Vielleicht wollte er doch nicht ohne jegliche Anmerkung einfach so verschwinden, doch einmischen sollte sich dennoch keiner in diesen bevorstehenden Kampf. Er würde diese Sache allein über die Bühne bringen.

Schließlich schien Sesshoumaru sein Ziel schon fast erreicht zu haben. Er konnte die Schlucht in einiger Entfernung bereits sehen und auf der gegenüberliegenden Seite stand auch sein Gegner, der ihn schon erwartet hatte.

"Du bist also wirklich hergekommen. Aber was anderes hätte ich auch nicht von dir erwartet", sagte Kuromaru und sprang mit einem Satz auf die andere Seite der Schlucht, als Sesshoumaru dort angekommen war. Doch ließ Narakus Abkömmling daraufhin einen kurzen Moment etwas skeptisch seinen Blick schweifen. "Du bist allein hier? Hast du dich denn noch von deinen Freunden verabschiedet? Ich meine, die Wahrscheinlichkeit, dass dir etwas zustößt, ist schließlich nicht ausgeschlossen, mein Freund."

"Bist du fertig?", fragte Sesshoumaru kühl, nachdem ihm sein Gegenüber dieses herablassende Lächeln zugesandt hatte.

Kuromaru zuckte unbeteiligt mit den Schultern. "Da hat es jemand mit dem Sterben aber sehr eilig. Aber gut! Klären wir das ein für alle mal!" Während er sprach zog er in aller Ruhe sein Schwert. Die schwarze Klinge blitzte im Licht des zunehmendes Mondes kurz auf. "Und eines verspreche ich dir, Sesshoumaru: Ich werde mich nicht zurückhalten."

Unbeeindruckt dessen zog auch Sesshoumaru sein Schwert. Mit etwa fünf Metern Abstand zueinander standen sich die beiden Kontrahenten nun gegenüber.

"Dann soll es hier und heute enden", sagte Sesshoumaru kühl. "Ob nun mit einem von uns, oder auch mit uns beiden."
 

Kurz darauf hörte man in der Dunkelheit der Nacht das laute Aufeinanderprallen von zwei Schwertklingen widerhallen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Cerberus
2009-11-19T20:36:50+00:00 19.11.2009 21:36
Und ich wieder ^^

Wieder so eine wunderschöne Szene in diesem Kappi *-*
Diese kleine Geste von Seshoumaru-sama war einfach nur toll +.+
Ich liebe es einfach sowas bei dir zu lesen x3

Was ich auch gut fand, war Sesshomaru-samas letzter Satz ... das kam so, dramatisch *-*
Echt super !!

Weiter so ;)
LG deine Chaos_Angel ~~
Von: abgemeldet
2005-12-31T12:47:40+00:00 31.12.2005 13:47
hi hi^^

also ein sehr schönes kapitel, gleichsam geprägt von lustigen aspekten und melancholie.
kimies auseinandersetzung mit jaken war nicht zu toppen, einfach genial, wieder mal kommt mir das vor wie aus der serie entnommen, super! XDDD

was die beziehung zwischen kimie und sesshoumaru angeht, so machst du das einfach fantastisch. es sind die kleinen gesten, die diese 'liebe' so wunderschön machen, du machst das einfach ganz toll. besonders, als er ihr sagt, sie solle ihm vertrauen....man man..wie schaffst du es nur, sowas so lebendig zu schreiben, dass man wirklich meinen könnte, einen manga zu lesen?

jetzt bin ich gespannt, was der kampf bringt und ich bin mir sicher, dass du es nicht um sonst eigefädelt hast, dass kimie das schwert bekommt. da wird noch einiges passieren.

ich freu mich schon drauf!

liebe grüße,
-phoenixfeder-
Von: abgemeldet
2005-12-30T12:20:23+00:00 30.12.2005 13:20
wahhhhhhhhhhh
wie kannst du es wagen hier aufzuhören
*fluch*
wo es doch soo spannend ist
schick mir ne ens wenns weitergeht ja?
Von:  MissVictoria
2005-12-29T22:49:22+00:00 29.12.2005 23:49
Wie gemein!
Da auf zuhören ...
Jetzt schwankt man dazwischen, ob Kimie mal auf Sessyleinchen (hoffentlich hat er das nicht gehör ^^)
hören soll, da er ihr das gesagt hat und extra noch Tensaiga gegeben hat, oder die spannendere Variante, dass sie ihm wie verrückt hinterher rennt, aber dann gibts ja hinterher sozusagen den ersten Ehe ... äh die erste Beziehungskrise.
Viellecicht kann sie ja Inuki schicken Tensaiga wieder zurück zu geben, damit er mit allem ihm verbleibenden Körperteilen an EINEM Stüclk und LEBENDIG wieder zu ihr zurück kommt.
Das ist auch das Stichwort für ne andere Frage:
Du lässt doch Sessy (- Schnuckel- Putzi - Utzi G*) net sterben ode`r ?
Ich meine, wir erwarten alle das er und Kimie mindestens 3 Kinder, ein Haus mit weißem Gartenzaun und ... g* einen Hund bekommen ...
Von: abgemeldet
2005-12-29T17:11:05+00:00 29.12.2005 18:11
wie fies jetzt aufzuhören,
es ist grad so spannend. Ich hoffe doch Kimi entscheidet sich nach Sess zu gucken und hoffentlich kann er kuromaru besiegen *Sessy Fahne schweng*
das kp war echt wieder toll, Kimi wird irgendwie auch immer vernüfntiger *G*
hoffe das nächste kp lässt nich lange auf sich warten

gruß
engelchendiemaus
Von:  Sasuke_Uchiha
2005-12-29T11:28:13+00:00 29.12.2005 12:28
Schreib GANZ SCHNELL weiter.
Ich möchte wissen, wie der Kampf ausgeht.
Das ist richtig spannend.
Ob Kimie ihm wohl doch folgt?
Irgendwie hoffe ich, dass sie das nicht tut.
Von: abgemeldet
2005-12-29T08:59:14+00:00 29.12.2005 09:59
Hoho, die Sache zwischen den Beiden wird heiß werden, ich merks schon, aber wehe du lässt Sess sterben!!!!!!!
Was mir aber auch noch ziemlich gut gefallen hat war dass Sesshoumaru zu Kimie gesagt hat, sie solle vorangehen und ihm vertrauen, fand ich total goldig ^-^
Weiter so!
Aoko_
Von:  Askare
2005-12-29T01:08:34+00:00 29.12.2005 02:08
Das Kapitel war wieder richtig toll. Das Sessy Kimi Tensaiga überlasst, wer hätte das gedacht?

lg Askare
Von:  black_wolf
2005-12-28T20:31:16+00:00 28.12.2005 21:31
uff, nach drei ma aktualisieren un nochma zweima neu starten von mexx hab ichs endlich auch ma geschafft, das chap zu ende zu lesen un meinen senf zu beizugeben *löl* also echt! wie konntest du bei der stelle aufhörn??? ich hoff ja ma, sessi wird gewinnen??? das wird doch am ende kein sad end geben? na ich hoff ja ma net...das wär supi dupi unfair *quengel* die arme kimie ^^ na ich bin auf jeden fall 100%-ig auf den kampf zwischen sessi un korumaru oder wie der auch immer heißt, gespannt ^^ ich hoff, das chap kommt so schnell wie dieses hier *strahl*
gruß
black_wolf
PS: danke sehr für die ens ^^ kannst du mir bitte wieder eine schreiben?
Von: abgemeldet
2005-12-28T17:18:23+00:00 28.12.2005 18:18
Man du kannst du doch da nicht einfach aufhören!!!!!
Es war gerade soooooooo spannend, aber mich interessiert es unheimlich wie es weitergehen wird, also schick mir wieder ne Ens. ^-^

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