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Life is a Gamble

Jounouchi/Kaiba
von

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Kapitel 7

Kaiba saß in seinem Büro, im Hintergrund nur das Surren des Computers zu vernehmen und der kalte Januarwind, der unentwegt gegen die Scheiben peitschte. Einmal mehr studierte Kaiba seine Karten und ließ die Arbeit einfach mal Arbeit sein. Solange er sein Duell gegen Yuugi nicht bekam, ließ ihn das Ganze ohnehin keine Ruhe. Wieder und wieder betrachtete er seine Karten, legte sie auf dem Tisch aus, schob sie hin und her und überlegte sich alle Kontermöglichkeiten, die ihm zur Verfügung standen. Sein Deck war unschlagbar.
 

Phe. Bisher hatte er das jedes Mal von seinen Karten gesagt und trotzdem hatte Mutou Yuugi es geschafft, eine winzige Nische in seiner Strategie zu finden und ihn zu schlagen. Er freute sich schon auf Yuugis Gesichtsausdruck, wenn er ihn in die Enge trieb und das Duell zu seinem eigenen Gunsten wenden konnte. Darauf wartete er schon viel zu lang!
 

Ein verträumtes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Mit seinen schlanken Fingern berührte er den Weißen Drachen. Ein Monster, das ihm unheimlich wichtig war und pure Stärke darstellte. Ein Monster, das nun zum Wahrzeichen der Kaiba Corporation geworden war und stellvertretend für den Namen Kaiba stand. Der Monitor seines Computers sprang plötzlich an und er wurde dazu aufgefordert, eine Bildübertragung anzunehmen. Es war Mokuba. Vermutlich eine Frage zum organisatorischen Ablauf des Turniers. Zwei Tage würde der Spaß dauern und am 28 Januar war es Zeit für die finalen Duelle. Kaiba brannte förmlich darauf. Es kam selten vor, dass er sich auf etwas so sehr freute. Selbstverständlich würde er ins Finale einziehen und sich gegen Yuugi duellieren.
 

Niemand anderes hatte auch nur ansatzweise das Können oder das Talent mit Yuugi mitzuhalten, umso wichtiger war es für Kaiba diesen endlich zu schlagen. Und natürlich sollte die ganze Welt seinen Sieg mitbekommen.
 

„Nii-sama... das System hat einen Fehler gemeldet“, erklärte Mokuba sachlich und wandte den Blick nicht vom Monitor ab, wartete darauf, dass sein Bruder den Blickkontakt endlich erwidern würde.
 

„Unsinn, du hast dich sicher nur verguckt. Es kann nicht sein, dass es Fehler bei der Hologrammübertragung gibt“, antwortete Seto knapp und machte sich nicht weiter die Mühe, weiter auf Mokubas Einwurf einzugehen oder ihn gar anzusehen.
 

Seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein seinen Karten. Sein System und fehlerbehaftet? Niemals. Er hatte jede auch nur scheinbar unbedeutendste Kleinigkeit auf Herz und Nieren geprüft. Es war schlichtweg unmöglich, dass das System versagte. Seine neuen Dueldisks waren auf dem höchsten Stand der Technik und es war kaum vorstellbar, dass auch nur irgendeiner von den zahlreichen Dueldisks, die in letzter Zeit über die Ladentheken gingen, auch nur eine Fehlfunktion hatte. Er hatte das beste Entwicklerteam der Welt beauftragt und er war sich mehr als nur sicher, dass Mokuba etwas falsch verstanden haben musste.
 

„Nein, ich habe mich nicht verguckt. Hier.“ Mokuba übertrug das Bild von seinem Laptop auf den großen Wandmonitor in Kaibas Büro. Dieser stöhnte genervt. Sah Mokuba nicht, dass er gerade beschäftigt war?
 

Eine Aufnahme eines Duells. Zwei männliche Personen, die gegeneinander antraten. Wow. Echt ungewöhnlich. Seto wollte gerade Mokuba dazu auffordern, die Übertragung zu stoppen, als er erkannte, um wen es sich bei diesem Duell handelte. War das nicht Jounouchi? Und was zum Teufel hatte er da am Arm? Kaiba wurde leicht sauer. War dieser Kerl ernsthaft so blöd, noch mit dem alten Dueldisk sich duellieren zu wollen? Seit Monaten ließ die KC verlauten, dass die alten Dueldisks nicht mit dem neuen System funktionierten und sie ab Anfang des neuen Jahres, also ab diesem Monat, nicht mehr funktionstüchtig wären. War ja klar, dass ein hoffnungsloser Vollidiot, so wie es Jounouchi nun mal war, diese wichtige Information nicht verstanden hatte. Seinem Erbsenhirn fehlte dafür einfach die Kapazität.
 

Mokuba spulte das Duell glücklicherweise vor, so dass sie schnell zu den letzten Zügen sprangen und Kaiba genau sehen konnte, was geschehen war. Der Dueldisk hatte sich einfach abgeschaltet. Vermutlich heiß gelaufen, da der Datentransfer des Rotäugigen Drachens einfach viel zu viel Leistung brauchte. Das schaffte das alte System nicht mehr. Das alte Gerät konnte das Hologramm nicht mehr erzeugen und überhitzte. Nichts Ungewöhnliches. Kaiba sah keinerlei Grund, irgendetwas zu ändern. Was war Jounouchi auch so blöd mit dem alten Teil ernsthaft ein Duell bestreiten zu wollen?
 

Sein neues Hologramm System Beta war schon längst aus der Testphase raus und hatte das Alpha System ersetzt. Und auch jetzt konnte Kaiba nicht behaupten, dass er mit seiner Erfindung komplett zufrieden war. Ein Perfektionist wie er es war, konnte nicht so leicht zufrieden gestellt werden. Die neuen Hologramme liefen flüssiger, hatten eine bessere Qualität und wirkten noch echter als jemals zuvor. Sein bisher größtes Meisterwerk. Stolz erfüllte ihn, insbesondere wenn er daran dachte, wie viele andere Entwickler und Firmen an seiner Arbeit nun interessiert waren. Er hatte Monate an der Progammierung gesessen, um ein optimales Spielerlebnis zu gewährleisten.
 

„Jounouchi hätte gewonnen. Das ist nicht fair, Nii-sama“, entgegnete Mokuba nur und in seinem Blick lag Entschlossenheit.
 

„Und? Ist das mein Problem?“, fragte Kaiba nur genervt und warf einen flüchtigen Blick auf seinen Computerbildschirm, bevor er seine Karten überaus vorsichtig stapelte und wieder in seiner eigenen Welt abtauchte.
 

„Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, wollte Mokuba wissen. Seine Stimme wankte nicht, es war keinerlei Zweifel herauszuhören.
 

„Was interessiert mich, was dieser drittklassige Duellant macht? Denkst du, es macht auch nur den kleinsten Unterschied, ob er teilnimmt oder nicht?“
 

Immer noch galt der Großteil seiner Aufmerksamkeit seinen Karten.
 

„Dich interessiert das vielleicht nicht. Yuugi aber schon.“
 

Jetzt sah Kaiba endlich auf und warf einen fragenden Blick gen Monitor.
 

„Jounouchi und Yuugi sind immer zusammen. Sicher wird Yuugi deine Einladung ablehnen, wenn Jounouchi nicht dabei sein kann.“
 

„Pah! Unsinn!“, meinte der Firmenchef nur und verdrehte die Augen.
 

„Kannst du dir da hundertprozentig sicher sein, Nii-sama?“
 

Er antwortete nicht und ließ sämtliche Duelle aus der Vergangenheit Revue passieren. Jounouchi und die anderen lächerlichen Cheerleader waren fast immer an Yuugis Seite gewesen. Mist, nein, konnte er nicht. Von einer Sekunde zur nächsten verschlechterte sich seine Laune und er beendete die Videoübertragung einfach, ohne überhaupt auch nur auf Mokubas Frage einzugehen. Er durfte nicht riskieren, dass Yuugi seine Herausforderung ablehnte. Dabei sollte heute Abend sein Fernsehspot laufen, indem er Yuugi endlich herausforderte. Es sollte doch ein großes Spektakel werden und war einer der größten Highlights dieses Turniers. Wenn der Hauptakt aber nicht erschien, war wirklich alles für die Katz. Nervös tippte Kaiba auf seinem Büroschreibtisch herum.
 

Dass Yuugi seine Herausforderung ablehnen konnte, hatte er kein einziges Mal bedacht. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass diese Möglichkeit bestand, dabei war er doch alle Szenarien durchgegangen. Konnte er sich sicher sein, dass Yuugi seine Herausforderung annahm? Was, wenn Mokuba Recht hatte? Musste er etwa diesem hitzköpfigen und uncharmanten Jounouchi helfen, damit er im Turnier blieb? Er seufzte genervt und drehte sich mit seinen Lederchefsessel um, warf einen Blick über seine Stadt Domino. Von hier aus hatte er einen perfekten Überblick.
 

Wenn er nach Ablenkung suchte, warf er einen Blick auf seine Stadt, um wieder zur Ruhe zu kommen und auf andere Gedanken zu kommen. Doch ganz egal, wie sehr er versuchte, sich zu beruhigen, so machte ihn der Gedanke, dass er ausgerechnet Jounouchi helfen musste, einfach nur rasend.
 

Sein Telefon klingelte und er griff nach dem Hörer.
 

„Was gibt es?“, fragte er mit einem drohenden Unterton.
 

„Kaiba-san, verzeihen Sie, aber Mutou-san hat mehrmals versucht Sie zu erreichen.“
 

Seine Sekretärin schien ihren Job einfach nicht verstanden zu haben. Dabei hatte er doch extra erklärt, dass er Yuugis Anrufe, wenn überhaupt, persönlich entgegennahm und sie ihn nicht durchstellen brauchte, sofern er das selbst nicht anordnete. Kaiba konnte sich nicht daran erinnern, ihr eine Anweisung gegeben zu haben, ihre eigene Meinung zu äußern. Natürlich war Yuugi irgendwo ein Geschäftspartner, aber er war nicht so wichtig für den Firmenleiter, dass er sich darüber hinaus mit Yuugi beschäftigte.
 

„Er wirkte sehr wütend. Soll ich ihn zurückrufen?“, erklärte sie dann mit seelenruhiger Stimme.
 

„Nein, ich kümmere mich selbst drum“, stöhnte Kaiba und legte das Gespräch einfach auf.
 

Stimmt, da war eine E-Mail in seinem Postfach. Er hatte sie einfach nur überflogen, da der Inhalt nichts Geschäftliches aufwies und keinerlei Relevanz für ihn hatte. Dachte Yuugi wirklich, dass er Lust auf Smalltalk hatte? Sah es denn so, dass er Zeit für solche Dinge hatte? Manchmal da zweifelte er auch an Yuugi. Vermutlich hatte Yuugi zu viel Kontakt zu dem Blonden. Blödheit konnte ja ansteckend sein. Er hatte zwar gesagt, er würde sich um die Angelegenheit selbst kümmern, was er aber eigentlich damit aussagen wollte, war, dass er weder auf Yuugis Anrufe noch auf seine E-Mail in nächster Zeit reagieren würde.
 

Immerhin hatte er andere Geschäftspartner, große Firmen mit gutem Ruf. Yuugi war nur ein kleiner unbedeutender Einzelhändler. Seine Umsätze waren so gering, dass Kaiba hin und wieder sogar seinen Teil des Gewinnes, wenn Yuugi einige seiner Produkte verkauft hatte, einfach nicht annahm. Die paar Yen mehr oder weniger auf seinem Konto machten keinen Unterschied. Für ihn war es so, als hätte er einen müden Yen verloren. So, als wäre ihm unterwegs etwas aus der Tasche gefallen. So unwichtig, dass er keinen weiteren Gedanken daran verschwenden brauchte. Allein der monatliche Umsatz der Kaiba Corporation lag in astronomischen Höhen, sodass er das bisschen, dass Yuugi mit dem Verkauf von Duel Disks und Boostern verdiente, keine Beachtung schenkte.
 

Wenn er darüber nachdachte, wie wenig der Laden Yuugi einbrachte und dieser sogar drohte, sich mit diesem altmodischen Geschäft zu verschulden, fragte Kaiba sich ernsthaft, was Yuugi dazu antrieb diesen Laden überhaupt aufrecht erhalten zu wollen. Es sprach nur wenig für die Aufrechterhaltung. Wenige Kunden, was vermutlich auch dem schlechten Standort zu verschulden war und ein Sortiment aus dem letzten Jahrhundert. Bis auf die Waren, die die KC ihm übergab, gab es nichts, was heutzutage für Gamer auch nur ansatzweise interessant gewesen wäre. Nicht gerade das, was gesucht wurde. Die Kids heutzutage wollten Hightech. Videospiele. Keine Brettspiele oder Sammelkarten von veralteten Spielen, die keiner kannte. Sie brauchten die Aufregung von visuellen Bildern. Und genau deshalb war Duel Monsters weltweit bekannt.
 

Kaiba würde natürlich niemals zugeben, dass sein Grund ein viel tiefgreifender war. Er half Yuugi nicht, weil er ihn so gern hatte, sondern weil er ihm gegenüber so etwas wie Schuld empfand. Ohne Yuugi, da hätte er auch den anderen Yuugi – gemeint war Pharao Atem – niemals kennengelernt und vermutlich wäre er an seinem Wahn, besser als jeder andere zu sein, kaputtgegangen. Auch heute träumte er noch davon, wie er sich seinem wahren Rivalen im Duell gegenüberstand. Die Aufregung eines Duells, seine Blicke und dieses charmante und arrogante Lächeln, das er immer dann auf den Lippen trug, wenn er das Blatt zu seinen Gunsten wendete. Atem war perfekt. Er war ein Gott. Ein Mann wie er, verdiente es vergöttert zu werden, also passte die Rolle des Pharaos sehr gut zu ihm. Immer, wenn Kaiba an ihn dachte, verlor er sich in Lobeshymnen, denn dieser Mann hatte sein Leben verändert und ihm etwas gegeben, das niemand anders ihm geben konnte.
 

Sein wahrer Rivale war Atem, nicht Yuugi. Yuugi war ein sehr guter Duellant und hatte es sogar geschafft, die Lücke in seinem Leben aufzufüllen, die Atem wissentlich oder auch unwissentlich hinterlassen hatte, dennoch waren die beiden vollkommen verschieden. Yuugi war viel sanfter und ruhiger. Atem forderte ihn stets heraus, provozierte und motivierte ihn. Sie waren auf einer Wellenlänge. Yuugi jedoch war nichts weiter als ein putziger Ersatz, nicht das Original. Seine Stimme war auch viel weicher, nicht so fordernd und berauschend wie Atems.
 

Er seufzte, schloss für einen Moment die Augen. Kaiba hielt nichts davon, sich mit unnötiger Sentimentalität aufzuhalten oder sich gar im Ruhm der Vergangenheit zu sonnen. Die Vergangenheit war vergangen, daran konnte er nichts mehr ändern. Atem würde nicht mehr zu ihm zurückkommen.
 

Seitdem Atem gegangen war, hatte er versucht, so gut es ihm möglich war, nach vorne zu sehen. Vollkommen egal, was er tat, er blieb stets in seinem Schatten und er konnte ihn nicht mehr überflügeln und ihm seine wahre Seele zeigen. Er wollte ihm zeigen, was er erreicht hatte. Er wollte, dass Atem mit eigenen Augen sah, was Kaiba in der Lage war, zu tun und dass er ihm in nichts nachstand. Genauso wie die Pharaonen und die ägyptische Kultur von vor 3000 Jahren wollte er die Welt verändern.
 

In einem Duell trafen nicht nur die Karten gegeneinander an, sondern auch die Emotionen der Spieler. Das hatte er von Atem gelernt. Vor ihrem letzten Duell beim Battle City, da hätte er über so eine Aussage gelacht, aber mittlerweile hatte er verstanden, dass Atem recht hatte. Auch wenn er versuchte, seine Emotionen unter Verschluss zu halten und niemanden seine Schwäche zu offenbaren, so waren es Atems Worte, die ihn daran erinnerten, wie sehr er es liebte sich zu duellieren. Ein Duell bestand aus puren Emotionen. Vollkommen egal, ob er danach strebte zu siegen oder einfach nur das Gefühl von rauschendem Adrenalin in seinen Adern brauchte.
 

Yuugi war nicht Atem. Yuugi war anders. Kaiba war sich sicher, dass Yuugi nachgeben würde. Yuugi war viel zu liebenswert, um ihm tatsächlich böse zu sein. Immerhin hatte er ihm sogar verziehen, dass er ihn töten wollte und ihm sogar Freundschaft angeboten. Jemand, der so sehr nach Harmonie strebte und Angst davor hatte, dass andere schlecht von ihm denken konnten, war einfach nicht in der Lage ernsthaft wütend zu werden. Kaiba war sich sicher, dass Yuugi letztendlich zusagen würde, denn auch er war ein wahrer Duellant und jemand, der Spiele über alles liebte.
 

Ha, außerdem musste er seine Herausforderung annehmen, immerhin würde er sonst ihr Handelsabkommen in Gefahr bringen. Yuugi brauchte die Kaiba Corporation. Yuugi brauchte Kaiba. Yuugi würde es doch gar nicht wagen, sich gegen seinen quasi Chef zu stellen!
 

Und Kaiba brauchte Yuugis wachen Verstand und seine natürliche Gabe jedes Spiel zu durchschauen. Es gab sonst niemanden, der mit ihm, Kaiba Seto, überhaupt mithalten konnte. Nur Yuugi brachte sein Blut zum Kochen. Nur er konnte ihm den Adrenalinschub verschaffen, den er zum Leben brauchte. Die Aufregung, die Spannung und nie zu wissen, was Yuugi als nächstes tat, machte ihre Duelle wertvoll für ihn. Kaiba brauchte diese Art von Nervenkitzel, denn ansonsten gab es nichts in seinem Leben, das ihn interessierte. Sie brauchten einander und waren wichtige Partner geworden. Ohne ihn, da wäre sein Leben nicht mehr lebenswert. Ohne einen Gegner, der ihn dazu motivierte nach Höherem zu streben, gab es nichts, woran er noch hätte arbeiten wollen.
 

Dieser Gedanke ließ Kaiba triumphierend grinsen. Ja, er konnte nicht einfach nein sagen, immerhin hing seine Existenz am seidenen Faden. Oder dachte der König der Spiele wirklich, dass Kaiba keine Ahnung von seiner Situation hatte? Die Kaiba Corp hatte ein wachendes Auge auf ganz Domino. Kaiba war immer informiert über Konkurrenz und Partner. Er sah alles. Er hörte alles. Er wusste alles. Und es lag in seinem Ermessen Dinge zu seinem eigenen Gunsten zu wenden.
 

Trotzdem... kannte er Yuugi zu gut. Er ließ den Kopf hängen und seufzte leise.
 

Seine unschuldige Art, von der sich Kaiba sicher war, dass davon nicht alles echt war oder zumindest oft gespielt und sein Mitgefühl anderen gegenüber waren gefährlich und machten ihn undurchschaubar. Selbst Kaiba gegenüber hatte er Mitleid – pardon – natürlich Mitgefühl gezeigt und glaubte ernsthaft, dass er ihm helfen musste. Yuugi glaubte fest daran, dass sie Freunde waren. Allein das Wort Freundschaft ließ Kaiba den Magen umdrehen. Freunde? Er und Yuugi? Eine Partnerschaft im geschäftlichen Sinne war das einzige, was sie allerhöchstens verbinden würde und ihre Leidenschaft für Spiele. Aber mehr nicht. Privat hatte er nicht unbedingt das Bedürfnis mit Yuugi einen Kaffee trinken zu gehen, höchstens wenn es geschäftliche Termine und zukünftige Pläne zu besprechen gab.
 

»Rivale oder Freund... wo ist da der Unterschied?«, hörte er ein Echo in seinem Hinterkopf, dem er keine weitere Beachtung mehr schenkte.
 

Was konnte er tun, um sich sicher zu sein, dass Yuugi seine Herausforderung annahm?
 

Er warf einen verstohlenen Blick auf den LED-Monitor vor sich, nahm Notiz von der Uhrzeit und fragte sich insgeheim, ob er vielleicht doch etwas tun musste. Seine Bekanntmachung bzw. seine Herausforderung an Yuugi würde heute Abend gegen 20:00 Uhr, zur besten Sendezeit des Tages (Kaiba scheute immerhin weder Kosten noch Mühen) ausgestrahlt werden und wenn er sicher gehen wollte, dass dieser diese annahm, musste er sich etwas einfallen lassen.
 

Der Gedanke, dass er Jounouchi helfen musste, brachte ihn zum Rande der Verzweiflung. Er öffnete ein neues Fenster am Bildschirm und versuchte erneut Kontakt zu Mokuba herzustellen. Ungeduldig wartete er darauf, dass sein Bruder die Bildübertragung annahm.
 

„Mokuba, ich brauche deine Hilfe“, sagte er, doch es war sofort herauszuhören, dass er mit seiner so eben getroffenen Entscheidung nicht gerade glücklich war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yui_du_Ma
2023-05-14T17:40:49+00:00 14.05.2023 19:40
Was hat er wohl vor? Bin gespannt. ^.^
Da wird man einfach neugierig.
Echt gut geschrieben.


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