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Life is a Gamble

Jounouchi/Kaiba
von

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Kapitel 20

„Und was jetzt?!“, wollte Jounouchi wissen und starrte Kaiba an, der mit dem Rücken zu ihm gewandt war und mindestens genauso vor Wut kochte, sich aber nichts davon ansehen ließ. Der Brünette antwortete ihm nicht und hing seinen eigenen Gedanken nach. Wie konnten diese Typen es wagen, sich mit ihm anzulegen? Diese verdammten Raritätenjäger machten auch nichts als Ärger. Seit Jahren waren sie wie Unkraut, das sich immer weiter ausbreitete und einfach nicht auszurotten war. Mit jedem Mal, wenn sie scheinbar vernichtet waren und Kaiba glaubte, diese Störfaktoren beseitigt zu haben, schlugen sie mit noch mehr Härte zu und bewiesen, dass sie sich von nichts und niemanden aufhalten ließen.
 

Dass der Schwarzmarkt mit dem illegalen Verkauf von gestohlenen Duel Monsters Karten boomte, war Kaiba zwar bekannt, aber eigentlich ging er davon aus, dass diese Typen nicht genügend Grips hatten, um sich ordentlich zu organisieren. Kaibas schlimmste Vermutung, dass sie sich eventuell mit einem Yakuza Klan zusammengetan haben könnten und daher Schutz und Unterstützung bekamen, könnte sich also als wahr erweisen. Es ärgerte ihn. Kaiba selbst hatte sich vor Jahren an die Yakuza gewendet. An den Klan, der in Domino das Sagen hatte, denn sein Bestreben, die Weißen Drachen zu besitzen und Yuugi damit zu besiegen, war unstillbar gewesen, sodass er mehrere Millionen Yen ausgegeben hatte, nur um die mächtigsten Karten der Welt in seiner Hand zu halten.
 

Er hatte mit ihnen Geschäfte gemacht und er wusste, dass diese Männer skrupellos waren. Doch damals war Duel Monsters noch nicht so beliebt wie heute. Eigentlich hätte ihm klar sein sollen, dass sie ihre Gewichtung anders verteilen würden und sie sich auch in andere Gebiete vorwagen würden, sobald es neue lukrative Möglichkeiten gab. Ob Glücksspiel, Drogenhandel, Prostitution, das Ausschalten von „unangenehmen Zeitgenossen“ oder illegaler Handel mit Waren und kostbaren Luxusgütern – das alles waren Dinge, die für diese Organisation zum Alltag gehörte. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Jounouchi hatte ihn gepackt und drehte ihn mit voller Kraft zu sich herum.
 

„Ich habe dich gefragt, was wir jetzt machen sollen! Du bist doch so schlau, oder?! Du hast doch bestimmt schon einen Plan, oder etwa nicht?!“, brüllte Jounouchi ihm entgegen. Kaiba fand es unheimlich, wie nah er ihm gekommen war und anstelle ihm zu antworten, schlug er dessen Hand weg und zischte: „Fass mich nicht an!“, während er ihn mit seinem finsteren Todesblick zum Umfallen zu bewegen versuchte. Leider hatte er es bis heute nicht geschafft mit Blicken allein zu töten. Eine solche Fähigkeit hätte sich als außergewöhnlich nützlich erwiesen.
 

„Ich bin ein Firmenleiter und kein Gangster, du Weichbirne!“, knurrte er und stand nun auf. Was bildete sich Jounouchi überhaupt ein? Dass er ihm einfach so nahe kam und es wagte, ihn anzufassen und seine Privatsphäre zu durchbrechen, machte ihn wütend, vor allem aber störte es ihn, dass Jounouchi sich erneut so flink genähert hatte, dass er nicht mal mitbekommen hatte, dass dieser hinter ihm stand. Jounouchis Schritte konnten sehr leise sein und sich anzuschleichen schien ihm im Blut zu liegen. Diese Schnelligkeit war gefährlich. Aber er musste schon sagen, dass der Kerl ganz schön kampferprobt war. Auch, dass er sämtliche seiner Security Beamten in Nullkommanichts erledigt hatte und dies obwohl er in der Unterzahl war, bewies, dass seine Stärke mehr im Nahkampf lag, als darin sein Gehirn auf richtige Weise zu benutzen.
 

Kuwabara meldete sich zu Wort und hinderte Kaiba daran, seine Wut erneut an dem Blonden auszulassen und ihn anzuschreien.
 

„Kaiba-sama! Ich habe eine Spur. Aber das sieht gar nicht gut aus...“, murmelte der Ältere und konnte seinen Blick vom Computerbildschirm nicht abwenden. Rasch übertrug er seine Aufnahmen auf den großen Rechner und an dem gigantischen Bildschirm vor ihnen erschien ein Stadtplan und die Strecke, die der Wagen genommen hatte. Kaiba warf einen genauen Blick auf die Karte und schnalzte genervt. Das ehemalige Industriegebiet in Domino, das seit Jahren verlassen war und nur noch mit leerstehenden Lagerhäusern und eingefallenen Häusern beeindruckte und von der Polizei als Sperrgebiet bezeichnet wurde. Zivilisten hatten dort nichts zu suchen. Der Ort war tabu. Da durfte niemand rein – außer gewissen Organisationen, die gute Schmiergelder zahlten und dort ihre Ruhe fanden.
 

„Hey, den Ort kenne ich“, murmelte Jounouchi und legte seinen Kopf schief.
 

„Ja, ein Sammelpunkt für Kriminelle. Könnte sein, dass diese verdammten Raritätenjäger dort ihre Basis haben und sämtliche gestohlenen Gegenstände und Karten bewahren. Mit Sicherheit haben sie Yuugi auch dorthin gebracht“, erklärte Kaiba mit eiserner Miene. In seinem Gesicht war keinerlei Regung zu sehen. Für Sentimentalitäten hatte er nun wirklich keine Zeit mehr. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren und für ihn stand von vornherein fest, dass es sich hierbei um keinen normalen Überfall handelte. Es war eindeutig eine Falle. Was diese Kerle wollten, war nicht der König, sondern dessen Gegenspieler – oder noch verständlicher gesagt: dessen Karten. Kaiba knurrte leise und verschränkte dann die Arme, betrachtete die Route, die der Fluchtwagen gefahren war, ganz genau und analysierte die Lage.
 

„Dort befindet sich eine Absperrung. Da kommt man nicht einfach so rein“, sagte Jounouchi, erhielt aber keine Antwort von dem Firmenleiter, der diese Information absolut überflüssig fand, da er selbst genau wusste, dass ein Sperrgebiet eben nicht betretbar war – das sagte immerhin der Name doch schon aus – und sicher streng bewacht wurde. Wenn diese Gegend in den Händen dieser Yakuza Organisation war und sich dort gewisse Untergrundbanden breit gemacht hatten, war es ja wohl selbstverständlich, dass sie die Gegend rund um ihr Geheimversteck abriegelten und bewachten. Hielt Jounouchi ihn etwa für derart ungebildet?
 

„Sollen wir die Polizei verständigen, Kaiba-sama?“
 

„Nein, das ist eine Falle. Der Ort ist abgeriegelt, da wird auch die Polizei nicht hingehen, selbst wenn wir ihnen sagen, dass es sich um eine Entführung handelt. Ich werde das selbst in die Hand nehmen. Dafür haben wir ja das KaibaCorp Sondereinsatzkommando“, kam es von Kaiba, der nun siegessicher in sich hineingrinste.
 

Das Sondereinsatzkommando war noch ein Überbleibsel aus alter Zeit, als sein Stiefvater noch die Führung der KC innehatte und sie Kriegswaffen verkauften. Kaiba hatte lange darüber nachgedacht, ob er diese Einheit nicht doch auflösen sollte, doch immer wieder hatte er einen Nutzen gefunden und das Gefühl nicht abschütteln können, dass er sie eines Tages brauchen würde. Auf die Regierung war nun mal kein Verlass und auch wenn Selbstjustiz theoretisch gegen das Gesetz war, wurde es in der Praxis doch relativ häufig angewendet und sogar geduldet. Auch wenn er alles, was sein Stiefvater geschaffen hatte, vernichten wollte, um somit seine Vergangenheit auszulöschen, so musste er zugeben, dass dieses Sondereinsatzkommando durchaus seinen Nutzen hatte und von Wert für die KC war.
 

„Nii-sama, das ist keine gute Idee. Das wird viel zu viel Aufsehen erregen und das könnte Skandale auslösen. Das ist gar nicht deine Art, so unüberlegt zu handeln“, kam es von Mokuba, der sich zwischen Jounouchi und seinem Bruder drängte und auf die Karte zeigte. Um das Gebiet zu erreichen, mussten sie die normalen Verkehrswege nutzen. Wenn gepanzerte Einsatzwagen durch die Gegend fuhren, würde das doch sicher das Interesse der Leute wecken, vor allem wenn klar wurde, dass diese von der KC geschickt wurden.
 

Gerade jetzt, wo die Verhandlungen mit ihren Investoren noch im vollen Gange waren und das Turnier stattfand, konnten sie sich keine Fehltritte leisten. Es wäre äußerst fatal für zukünftige Geschäfte und sicher würde die Frage aufkommen, ob die KaibaCorp nicht doch insgeheim weiterhin mit Waffen handelte und der plötzliche Führungswechsel und die neue Richtung, die die KC eingeschlagen hatte, nur ein Deckmantel war, um die wirklichen Geschäfte zu verschleiern. Dass die KC von einem Moment auf den nächsten die Besinnung änderte, sämtliche Labore in die Luft sprengte und mit einem neuen, freundlicheren Gesicht und einem neuen Konzept aufwartete, hatte schon damals weltweit Diskussionen angeregt.
 

Auch dass der ehemalige Leiter der KC, Gozaburou Kaiba, so plötzlich verstarb und sein Sohn die Führung übernahm und die KC in einen komplett gegensätzlichen Geschäftszweig änderte, war bis heute nicht vergessen. Immer noch wurde Kaiba kritisch beäugt und immer wieder meldeten sich frühere Konkurrenten und Mitspieler der Waffenlobby, die diesen Wandel nicht nachvollziehen konnten und versuchten, die KC mit Gerüchten und übler Nachrede zu schaden. Und sicher gab es zig ehemalige Mitarbeiter, die jeden Skandal breittreten würden. Immerhin hatte Kaiba fast sämtliche Mitarbeiter der ehemaligen KC gefeuert und nur kompetente Mitarbeiter eingestellt und Leute, die einen beachtlichen und vor allem beeindruckenden Lebenslauf vorweisen konnten.
 

Wenn plötzlich gepanzerte Einheiten durch die Gegend fuhren, würden erneut Diskussionen ausbrechen und sicher würden Kaibas gute Intentionen hinterfragt werden. Der populäre Kaiba. Weltweit beliebt bei seinen Fans und als Genie der Gamingwelt betitelt. Nur deshalb war er als CEO der KC eingesetzt worden. Auch wenn er einen Großteil der Aktien für sich beanspruchte, so hatte er nun mal nicht allein das Sagen. Er war nur das offizielle Gesicht der Firma. Würde der Vorstand entscheiden, dass Kaiba zu viele Skandale auslöste, würde es sicher zu Problemen innerhalb der Unternehmensreihen geben und Mokuba wollte auf keinen Fall, dass sein Bruder und dessen Kompetenz einmal mehr in Frage gestellt wurden.
 

Der alte Vorstand, diejenigen, die die Kaibabrüder an I² verraten und verkauft hatten, waren auf merkwürdige Art und Weise „verschwunden“ und die neuen Aktionäre, die ebenfalls Teile der KC für sich beanspruchten und somit ein Mitspracherecht hatten, könnten ihnen sicher in den Rücken fallen, sobald der eingetragene CEO auch nur einen winzigen Fehler machte. Es war überhaupt nicht die Art seines Bruders so unüberlegt zu handeln. Mokuba war sich sicher, dass es daran lag, dass er Yuugi so schnell wie möglich retten wollte und in seiner Wut bereit war, alles zu zerstören. Alles, was seinem Bruder ein Dorn im Auge war, musste zerstört werden. Pulverisiert. Denn er duldete niemanden, der sich ihm entgegenstellte und es wagte ihm nicht zu gehorchen. Kaiba lebte stets in Extremen. Gut oder schlecht. Schwarz oder Weiß. Lebendig oder tot. Etwas dazwischen existierte für ihn gar nicht.
 

Einerseits war Kaiba gerade durch diese einnehmenden Persönlichkeit und seiner Skrupellosigkeit zum CEO gewählt worden, doch auf der anderen Seite waren es eben auch seine Kompetenzen und sein Fähigkeit, den Markt und Angebot und Nachfrage genaustens zu durchschauen und richtige Entscheidungen für die Zukunft zu fällen. Auch wenn er kleineren Firmen die Existenzgrundlage wegnahm, so war der Erfolg der KC nicht von der Hand zu weisen und das jährliche Wachstum nicht zu leugnen. Kaiba hatte durch seinen ausgeprägten Sinn für die Wirtschaft den Ertrag der KC um das hundertfache erhöht und sein Siegeszug war noch lange nicht beendet. Sobald die neuen Investoren und Interessenten restlos von der neuen Hologrammtechnik überzeugt waren, würde das zu neuen und wichtigen Geschäftspartnern führen und somit die Verwirklichung ihres Traumes noch realistischer machen.
 

Kaiba Parks würden dann nicht nur in Japan zu finden sein, sondern weltweit. Auch das geplante Virtual Reality Spiel, in dem Duel Monsters Spieler sich in Gilden zusammenschließen konnten, wäre dann realistisch in die Tat umzusetzen. Das war ein riesengroßes Geschäft und sein Bruder wusste doch sicher, dass er sich keinen Fauxpas leisten konnte. Und trotzdem war er geblendet vor Hass. Mokuba konnte in seinen Augen sehen, dass er in diesem Moment nicht geradeaus dachte und sich der Konsequenzen eines solchen Großeinsatzes gar nicht gewahr war. Das beunruhigte ihn, machte ihm aber auch umso mehr bewusst, dass hinter diesem eiskalten Lächeln auch ein Mensch steckte. Zumindest wollte er das glauben. Denn in Kaiba schlummerte ein Schatten, ein Monster, das nur darauf wartete, Kontrolle zu erlangen. Mokuba kannte dieses Monster und war sich sicher, dass es nicht vollends besiegt war.
 

„Wenn wir mit unseren speziellen Kampfhubschraubern aufkreuzen, brechen wir das Luftraumgesetz. Das werden die Medien nicht mal eben so ignorieren, vor allem nicht das Militär. Es wäre besser, wenn wir die Hightech-Panzerwagen nehmen, auch wenn das länger dauert, trotzdem wird das nicht unbemerkt bleiben“, überlegte er weiter.
 

„Ist doch völlig egal, was wir nehmen, diese Rettungsaktion wird so oder so Aufmerksamkeit erregen und am Ende wird es in großen Schlagzeilen auf allen Tageszeitungen stehen. Aber selbst das ist es mir wert. Die Welt soll wissen, dass man sich nicht mit mir anlegt“, knurrte Kaiba und sah Mokuba mit fest entschlossenem Blick an. Kaiba war sich im Klaren, welche Konsequenzen sein Handeln haben würden und er hatte entschieden, dass er Ertrag höher war als der Einsatz. Seinen Rivalen zu verlieren, würde bedeuten, seine Karriere als Duellant aufzugeben. Ohne Yuugi würde sein Interesse an Duel Monsters verebben. Ich werde meinen Rivalen nicht zum zweiten Mal einfach gehen lassen. Dieses Mal mache ich es anders, schoss es ihm durch den Kopf und er erwiderte weiterhin Mokubas Blick mit absoluter Unnachgiebigkeit und Dominanz.
 

Ohne Yuugi war Kaiba weder Mensch noch Duellant. Ohne ihn würde er sein wahres Ziel aus den Augen verlieren. Atems Fortgang hatte ihn bereits einmal in tiefen Kummer gestürzt und er fand sich in einem Abgrund wieder, aus dem er selbst nicht fliehen konnte. Es war Yuugis Lächeln und seine ausgestreckte Hand, die ihn aus dieser Spirale der Verzweiflung zurückholte und ihm einen neuen Sinn im Leben gaben. Sein Wunsch über Yuugi zu triumphieren, gegen ihn zu spielen und seinen Herzschlag in jedem seiner Züge zu spüren, hielt ihn am Leben. Er hatte bereits Atem verloren. Er selbst wusste, dass er es nicht ertragen würde, nun auch noch Yuugi zu verlieren. Dann würde er erneut von Hass und Zorn gelenkt werden und er fürchtete sich davor, sich selbst und die Kontrolle über sein Leben und seine Entscheidungen zu verlieren.
 

„Ich werde mitkommen“, brach Jounouchi die Stille zwischen den Brüdern und sie beide sahen den Blonden mit großen Augen an. War das Jounouchis Ernst? War er sich überhaupt im Klaren, wie groß die Gefahr war? Kaibas Aufmerksamkeit lag nur noch auf den Blonden. Fassungslos betrachtete er das Gesicht des Mannes, der ihn entschlossen ansah und keinerlei Furcht ausströmte. Jounouchis Entschluss, Yuugi selbst zu retten, faszinierte Kaiba ebenso wie es ihn aus der Bahn warf. War er sich auch nur ansatzweise bewusst, in was für eine Gefahr er sich da brachte? Doch Kaiba brachte diese Fragen nicht über seine Lippen. Kein Wort verlor er darüber. Das war purer Selbstmord.
 

„Ich war mehrmals dort. Ihr unterschätzt diese Typen, die sind sicherlich schwer bewaffnet. Das Gebiet gehört zu Yamaguchi-gumis Einflussgebiet und ich bin mir sicher, dass sie damit rechnen, dass du kommst.“
 

„Warum sollten sie wissen, dass ich komme?“
 

Kaiba hob fragend eine Augenbraue. Dieser Volltrottel wusste also ganz genau, dass diese Typen schwer bewaffnet waren und dass sein Leben in Gefahr geraten würde und trotzdem wollte er dort rein. Jounouchi hatte eindeutig mehr Glück als Verstand, obwohl Kaiba sich sicher war, dass er letzteres gar nicht besaß. Es gab keinerlei logische Begründung sich selbst in eine solche Gefahr zu bringen.
 

„Weil sie es nicht nur auf Yuugi und seine Karten abgesehen haben, sondern auch auf dich. Kaiba, die warten auf dich. Die wollen mit dir persönlich verhandeln. Ich bin mir sicher, dass sie keinen Kampf wollen. Die wissen doch ganz genau, dass du sie jederzeit aufspüren kannst. Und wenn du jetzt überstürzt handelst, bringst du damit Yuugi in Gefahr.“
 

„Willst du sagen, wir sollen da unbewaffnet hingehen und sie darum bitten, uns Yuugi auszuhändigen? Sag mal, ich glaube, du hast einen Schlag auf den Kopf bekommen“, kam es von Kaiba, der sich zu einem Grinsen zwang und nicht verstehen wollte, dass Jounouchi sich überhaupt einmischte. Warum war der eigentlich immer noch hier? Der konnte doch nichts beisteuern und war nur ein Klotz am Bein. Wenn einer in dieser Situation helfen konnte, war es Kaiba. Genau genommen war Jounouchi nichts weiter als ein untätiger Zuschauer.
 

„Nii-sama... ich glaube, Jounouchi könnte Recht haben. Wenn wir jetzt da reinstürmen, werden wir sicherlich die gestohlenen Karten an uns nehmen können und diesen Raritätenjägern mächtig ins Handwerk pfuschen, aber wer garantiert für Yuugis Sicherheit?“
 

„Dem wird schon nichts passieren“, kam es von Kaiba, doch Jounouchi unterbrach ihn.
 

„Hör auf so zu tun, als ginge dich das nichts an, Kaiba! Kannst du wirklich ausschließen, dass ihm nicht passieren wird? Bist du dir zu 100% sicher? Denn ich bin es nicht, weil viel zu viel dagegen spricht!“
 

„Und was schlägst du vor? Abwarten und Tee trinken?!“, keifte Kaiba ebenso laut zurück. In seinen Augen brannte ein Feuer, dass Jounouchi es wagte, ihm zu widersprechen, machte ihn rasend und katapultierte den Blonden auf die oberste Position seiner Abschussliste.
 

„Das habe ich nicht gesagt! Ich meine nur, dass wir besser einen Schleichweg nehmen sollten, anstatt direkt durch die Vordertür reinzugehen, da sie uns sonst direkt abfangen können. Die erwarten uns! Ich bin mir sicher, dass sie Yuugi nur mitgenommen haben, weil sie ihn brauchen“, erklärte Jounouchi weiterhin, wurde dann von Kaiba unterbrochen, der ihm nicht mehr zuhören wollte und seinen Ärger an ihm ausließ.
 

„Und wozu sollten sie ihn brauchen? Ich bitte dich! Yuugi und ich sind offensichtlich nicht so gut befreundet, als dass ich meine Hand für ihn ins Feuer legen würde. Das sollten selbst die Raritätenjäger wissen. Wir sind Rivalen und keine Freunde. Aus welchem Grund sollten sie damit rechnen, dass ausgerechnet ich komme?“
 

„Weil es mir einer von ihnen selbst gesagt hat.“
 

„Verstehe, du verkehrst also immer noch in diesen Kreisen und nun hat dein schlechter Umgang dazu geführt, dass Yuugi in Schwierigkeiten geraten ist. Nicht nur, dass du dich immer um Kopf und Kragen redest und von einem Problem zum nächsten stolperst, nein, jetzt ziehst du auch noch Yuugi mit rein!“
 

„Sorry, Mister-Ich-bin-ja-sooo-perfekt und habe in meinem ganzen Leben noch nie einen Fehler gemacht, aber deine Predigten helfen niemanden! Steck’ sie dir sonst wohin! Aber klar.. du kannst so etwas sagen, du hast es leicht, weil Yuugi dir nichts bedeutet.“
 

Kaiba stockte der Atem. Wie konnte er es wagen, seine Bindung zu Yuugi zu hinterfragen?! Welch Unverschämtheit. Doch er versuchte die Ruhe zu bewahren und auch wenn er einen tiefen Stich in seiner Brust verspürte, wollte er nicht auf Jounouchis Provokation eingehen.
 

„Ich habe auch nicht erwartet, dass ein Einfaltspinsel wie du meine und Yuugis besondere Verbindung versteht.“
 

Besonders? Es wäre mir völlig neu, dass du so etwas wie eine Verbindung zu anderen Menschen aufbauen könntest! Du siehst auf jeden hinab, auf mich, auf andere Duellanten, auf deinen eigenen Bruder – und auch Yuugi kannst du nicht auf einer Augenhöhe begegnen, redest aber trotzdem davon, dass ihr ‘ebenbürtige Rivalen’ seid und merkst nicht einmal, dass du ihn nur als Werkzeug für deine Zwecke missbrauchst!“
 

„Für meine Zwecke?!“, wiederholte Kaiba empört, wurde am Weitersprechen jedoch gehindert, weil Jounouchi derart aufgebracht war, dass er ohne Kaiba weiter zu beachten, weiter brüllte und mit jedem Wort nur noch lauter wurde. Mokuba stand schweigend neben den beiden und senkte betroffen den Blick zu Boden. Das, was Jounouchi dort sagte, waren Gedankengänge, die er selbst seit Langem hegte und stets zu unterdrücken versuchte.
 

„Genau! Für deine Zwecke! Als würde es dir um Yuugi und eure Duelle gehen! Selbst das Turnier und die Hoffnung der Teilnehmer, etwas zu erreichen, nutzt du aus für deine neue Technik, um zu beweisen, wie toll du doch bist! Profit wiegt für dich doch schwerer als ein Menschenleben, da kann man ja auch seinen Rivalen opfern, was?!“
 

„Ich würde niemals zulassen, dass Yuugi etwas geschieht! Letztendlich ist es meiner Technik zu verdanken, dass wir überhaupt eine Spur haben und ich werde Yuugi retten, weil wir Rivalen sind! Und du? Was kannst du beisteuern? Richtig: Nichts. Weil du in deinem Leben nie etwas erreicht hast und nicht mal die Fähigkeit besitzt, deine eigenen Probleme selbst zu lösen! Einem wie dir bin ich wohl kaum Rechenschaft schuldig.“
 

„Hört auf ihr beiden! Das führt doch zu nichts!“, mischte sich nun endlich Mokuba ein und warf seinem älteren Bruder einen beinahe flehenden Gesichtsausdruck entgegen. Der Brünette hielt inne. Mokuba hielt erneut zu Jounouchi. Sein eigener Bruder fiel ihm in den Rücken. Dabei hatte er recht. Jetzt zu diskutieren und in endlose Streitigkeiten zu geraten – denn Kaibas und Jounouchis Ego waren sehr groß und keiner würde nachgeben – würde kostbare Zeit kosten. Kaiba knirschte erbost mit seinen Zähnen und warf erneut einen Blick auf die Karte und das Ziel, wo sich Yuugi vermutlich aufhielt. Tatsächlich konnten sie nicht mit Sicherheit sagen, ob sie Yuugi wirklich dorthin gebracht hatten, trotzdem war es die einzige Möglichkeit, die er sah.
 

Er wollte nicht, dass Yuugi länger als nötig in der Obhut dieser kranken Männer war und außerdem musste er pünktlich zum Finale zurück sein, damit er dort gegen Kaiba antreten konnte. Immerhin hatte Kaiba ihr großes Duell bereits angekündigt und die Fangemeinde konnte ihren Kampf kaum abwarten. Es wäre eine nie dagewesene Blamage, wenn dieses heiß erwartete Duell nie stattfände und man dem Firmenleiter vorwerfen würde, absichtlich Fehlinformationen gestreut zu haben, um mehr Aufmerksamkeit auf dieses Turnier zu lenken. Es ging hier ausschließlich um Kaibas Image und den Ruf seiner Firma. Nicht auszudenken, würden seine zukünftigen Investoren und Vertragspartner seine Kompetenz anzweifeln! Kaiba strahlte nach außen den besonnenen und ernsten Geschäftsmann aus und es war ein Leichtes für ihn, seinen Gegenüber von sich zu überzeugen, doch würde sich herausstellen, dass dieses großartige Duell – ein noch nie dagewesenes Spektakel, das seinesgleichen suchte – nicht stattfand, würden auch Kaibas Glaubwürdigkeit in Frage gestellt werden.
 

Nein, Yuugi musste bis zum Finale zurückerobert werden und seine Feinde vernichtet. Kaiba warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits nach 21 Uhr. Das Finale würde übermorgen um 9 Uhr morgens beginnen. Ihm blieben also noch 36 Stunden, wo er dieses Problem aus der Welt schaffen musste.
 

„Ich sehe keinerlei Nutzen darin, Jounouchi mitzuschicken. Er ist uns keine Hilfe, sondern eine potentielle Gefahr. Ich habe nicht vor, einem drittklassigen Duellanten zur Hilfe zu eilen. Wenn er sich in Schwierigkeiten bringt, muss er selbst sehen, wie er da wieder rauskommt“, sagte Kaiba mit einer solchen Gleichgültigkeit in der Stimme, dass Mokubas Augen sich geschockt weiteten und er ihn sprachlos anstarrte.
 

„Ach ja?“, begann Jounouchi zornig, versuchte sich jedoch wieder zu beruhigen und suchte nach den richtigen Worten. „Deine Augen können nicht überall hinreichen, du hast wohl kaum Einblick in die Gebäude oder in Autos! Im Gegensatz zu dir kenne ich Domino wie meine Westentasche, samt aller Schleichwege und Verstecke von Jugendbanden und Kleinkriminellen! So ein reicher Pinkel wie du, der im Glamour und Unbescholtenheit aufgewachsen ist, wird ja wohl kaum Ahnung haben, wie man richtig mit einem Drogendealer verhandelt! Ich kriege uns da auch ohne Aufsehen rein!“
 

Kaiba und Mokuba starrten den Blonden entsetzt an. Mokuba war sich nicht sicher, was ihn mehr schockierte. Die Tatsache, dass sein Bruder bereit war, ein Menschenleben zu opfern oder dass Jounouchi damit prahlte, zu wissen, wie man sich im Untergrund von Domino zurechtfand. Da keiner etwas sagte, fühlte sich der Blonde zunehmend unwohler und sein Blick wanderte leicht panisch zwischen den beiden Brüdern hin und her, die ihn, ohne ein Wort zu sagen, anstarrten wie einen Affen im Zoo.
 

„Das ist nichts, worauf du stolz sein solltest“, entgegnete Kaiba nach einer gefühlten Ewigkeit.
 

„Wieso?“, fragte Jounouchi mit unschuldiger Miene nach und zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe. Kaiba seufzte und schüttelte den Kopf. Bei dem Kerl war Hopfen und Malz verloren. Es brachte wirklich nichts, noch weiter auf dieses Thema einzugehen oder gar Jounouchis Vergangenheit zu hinterfragen, immerhin war ihm schon längst bekannt, dass dieser in seiner Jugendzeit als Mitglied in einer Jugendbande war, weshalb er umso mehr darauf erpicht war, dass sein Rivale sich so fern wie möglich von diesem hielt, um seinen Ruf als König der Duellanten nicht noch zu beschädigen.
 

„Gut, sag uns welchen Weg wir nehmen sollten, um da reinzukommen, ohne ihre Aufmerksamkeit zu erregen“, sprach er und sah den Blonden erwartungsvoll an. Große Hoffnungen hatte er ja nicht. Leere Worte und ein verzweifelter Versuch Anerkennung für etwas zu bekommen, das keinerlei Lob verdiente. Jounouchi nickte, zeigte mit dem Zeigefinger auf den den Bildschirm und zeichnete eine Route auf, die sich fern vom Trubel der Stadt befand. Kaibas Augenbrauen sprangen in die Höhe. Bis eben war er noch skeptisch und genervt gewesen, doch Jounouchi zeigte ihnen einen Weg, der tatsächlich weniger riskant war. Mit ihren Einsatzwägen kämen sie da vermutlich nicht durch, aber eine Gruppe von Personen könnte als Vorhut dienen und dann Verstärkung beordern. Damit würden sie auch die Raritätenjäger mächtig durchrütteln.
 

„Hier“, begann er und zeigte auf ein Gebäude, das sich einige hundert Meter vom abgesperrten Gebiet befand, ehe er weitersprach: „Befindet sich ein Tunnel, der in die Nähe des Maschendrahtzauns führt und wenn man einige Meter weitergeht, ist dort eine Lücke, wo man, wenn man Glück hat, einfach reingehen kann“, erklärte er und warf den Brüdern einen zuversichtlichen Blick zu.
 

„Viel zu banal“, stieß Kaiba hervor und sah den Blonden ungläubig an.
 

„Ich habe doch gesagt, dass der Ort ein Treff für Jugendbanden ist. Das Gebiet ist ziemlich groß, aber die verlassenen Gebäude werden immer noch genutzt. Die Frage ist nur, welches von denen das richtige ist. Wenn wir in das falsche reingehen, machen wir unnötig auf uns aufmerksam, dann geht alles nach hinten los und wir bringen uns selbst in Gefahr. Mit den Jungs dort ist nicht zu spaßen. Die haben eine andere Auffassung von Moral und Anstand als wir.“
 

„Das soll heißen?“, raunte Kaiba genervt.
 

„Erst schießen, dann befragen. Die treten auch auf jemanden ein, wenn er schon am Boden liegt. Ich sagte bereits, dass das Yameguchi-gumis Einflussgebiet ist. Die kennst du doch sicher“, meinte Jounouchi, verschränkte die Arme und sah betroffen zu Boden.
 

„Die größte Yakuzavereinigung ganz Japans mit mehreren hunderttausend Mitgliedern. Jeder kennt sie. Es wäre äußerst ignorant, sie nicht zu kennen, insbesondere wo sie sich als Helfer in der Not präsentieren und bei den Wiederaufbau nach dem großen Erdbeben in Hokkaido geholfen haben. Sie werden als Retter von der Bevölkerung verehrt, weil sie im Gegensatz zur Regierung sofort zur Stelle waren und sie Millionensummen an Yen gespendet haben und auch bei der Lebensmittelversorgung geholfen haben, als die anderen Präfekturen noch über die möglichen Summen, die man entbehren könnte, diskutiert haben“, erklärte Kaiba äußerst nüchtern.
 

„Das ist aber nur die eine Seite“, ergänzte Jounouchi.
 

„Sie sind immer noch Yakuza, mit denen man sich nicht grundlos anlegen sollte.“
 

„Richtig. Wenn du dein Sondereinsatzkommando da rein schickst, musst du davon ausgehen, dass sie sofort schießen, wenn sie merken, dass jemand unbefugt reingekommen ist.“
 

Mokuba kam Jounouchi näher und sah ihn bittend an.
 

„Und du willst da mit reingehen?! Du bringst dich unnötig in Gefahr!“, meinte er und versuchte Jounouchi abzuhalten.
 

„Ich kenne mich dort aus und ich habe nicht vor, draufzugehen, sondern einem Freund in der Not zu helfen. Wenn Yuugi etwas passiert, würde ich mir das niemals verzeihen können. Ich könnte nie wieder lachen oder einfach weiterleben. Und er würde dasselbe für mich tun“, sagte er mit einem sanften Lächeln und mit Zuversicht in seiner Stimme. Mokuba senkte den Blick. Das Vertrauen zwischen Yuugi und Jounouchi war einfach unglaublich. So herzerwärmend. So echt. Zu vertrauen war schwierig, weil es den meisten Menschen so einfach fiel, zu lügen. Mokuba hatte das Vertrauen in seinen Bruder mehrmals verloren und auch wenn er sich selbst sagte, dass er diesen ohne zu Frage beschützen und alles für ihn tun würde, blieb stets die Frage und die Sorge, ob dieser dasselbe tun würde.
 

Sein eigener Bruder hatte ihn töten wollen. Kaiba hatte kein Sekunde damit gezögert, seinen eigenen Bruder einen qualvollen Tod und traumatische Ereignisse erfahren zu lassen, denn geblendet von seinem Hass, war ihm alles egal. Es war nur ein Moment gewesen. Ein Augenblick. Diesen Blick in Kaibas Augen hatte er nie vergessen. Diese Gleichgültigkeit. Diese Ablehnung. Er hatte ihn angesehen wie Abschaum. Er hatte das Monster in seinem Bruder gesehen. Mokuba hatte versagt und auch wenn er wusste, dass ihr Stiefvater Gozaburou Schuld an Kaibas verdrehter Weltansicht hatte, so verfolgte ihn dieser Blick und der Bruch ihres Vertrauens bis heute. Er war bereits 14 Jahre alt. Es war drei Jahre her und auch wenn er wusste, dass sein Bruder sich zum Besseren geändert hatte, so gab es zahlreiche Momente, in denen er an sein Herz zweifelte.
 

Jounouchi hatte in der Vergangenheit mehrmals bewiesen, dass er bereit war, für seine Freunde alles zu riskieren. Für Yuugi hatte er freiwillig den Tod in Kauf genommen, nur ihm ihn zu schützen. Und Yuugi würde dasselbe tun. Der Blonde war derart überzeugt von seinen Worten, dass Mokuba ihm glauben musste und begann, seine Beziehung zu seinem Bruder infrage zu stellen. Ich beneide euch beide... ich würde jederzeit für meinen Bruder alles opfern. Würde er dasselbe für mich tun? Dass ich die Antwort nicht kenne, macht mir Angst.
 

Nur selten ließ Kaiba Emotionen durchscheinen. Stets hatte er diese ernste Miene aufgesetzt. Er manipulierte seine Gegenspieler auf geschickte Art und Weise und er kannte die Macht der Worte. Zu lügen fiel ihm so leicht, wie anderen zu atmen. Wer garantierte Mokuba, dass Kaiba ihn nicht auch anlog? Jounouchi hatte es vorhin gesagt. In diesem Moment hatte Mokuba innegehalten. Plötzlich hatte er das Gefühl gehabt, etwas würde ihn die Luft abschnüren und anstelle zwischen die beiden zu gehen, hatte er untätig zugesehen, weil Jounouchis Kernaussage, dass Kaiba alles egal war und er selbst seinen eigenen Bruder nicht respektierte, ihn so hart getroffen hatte, dass er sich selbst nicht in der Lage sah, etwas zu sagen. Ihm wurde die Kehle zugeschnürt.
 

Denn diese Befürchtung, dass Kaiba alles und jeder egal war, hatte er selbst. Diese Angst keimte seit Jahren in seiner Seele und jetzt trug sie Früchte. Auch wenn er glaubte, dass Kaiba an seinem Rivalen und seinem Bruder etwas am Herzen lag, konnte er nicht sagen, ob dies seine wahren Gefühle widerspiegelte. Lag Kaiba wirklich etwas an seinem Bruder oder gar seinem Rivalen oder war diese Bindung, von der er glaubte, dass sie da war, vielleicht nichts weiter als eine Lüge? Manipulierte sein Bruder ihn, um ihn an der kurzen Leine zu halten? Mokuba senkte den Blick.
 

Jounouchi grinste nur und legte eine Hand auf Mokubas Schulter. Er verstand nicht, warum dieser plötzlich so niedergeschlagen war und er wollte sich auch nicht erdreisten, seine Gefühle vollends zu verstehen, denn niemand konnte in das Herz eines anderen sehen, doch er konnte fühlen, dass Mokuba vor irgendetwas Angst hatte. Irgendetwas beschäftigte ihn. Etwas, das er nicht auszusprechen vermochte.
 

„Mokuba, du bist auch ein wichtiger Freund für mich und sei dir sicher, dass ich dasselbe für dich tun würde“, meinte er mit einem ausdrucksvollen und überzeugendem Lächeln. Mokuba riss die Augen auf und nickte vorsichtig. Genau deshalb mochte er Jounouchi und auch Yuugi so gern. Ihr Optimismus war beflügelnd. Vollkommen egal, wie düster die Zukunft auch aussehen mochte, Jounouchi brachte immer Licht ins Dunkel und schaffte es andere zu motivieren.
 

„Ich weiß“, entgegnete der Schwarzhaarige und übernahm nun das Kommando.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mokubas Bedenken nehmen langsam Form an, während Jounouchi mit seiner positiven Ausstrahlung und seiner Ehrlichkeit diesen nur noch weiter inspiriert. Mokuba bezieht sich in diesem Kapitel auf Death-T, nachdem er gegen den Anderen Yuugi verloren hatte, wollte Kaiba nichts mehr mit ihm zu tun haben und meinte eiskalt, dass ein Verlierer sterben müsse. Er ließ ihn in zurück, doch es war der Andere Yuugi, der ihn aus seiner missligen Lage befreite. Kaibas Trauma, ausgelöst durch Gozaburo, der sich aus dem Hochhaus stürzte und ihm zeigte, was mit den Verlierern geschieht, verfolgt diesen auch heute noch. Mehr darüber kann man im Wiki nachlesen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shu_Akai
2018-10-21T14:03:13+00:00 21.10.2018 16:03
Hammer, wieder ein geiles Kapitel! Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll! *.*
Wenn die Yakuza wirklich mit dahinter steckt, wird es doch aber schwer werden, Yuugi zu befreien, wobei ich nicht daran zweifle, das Kaiba alle Hebel in Bewegung setzt um Yuugi da raus zu holen.
Ok, ich glaube, wer hätte es nicht so gemacht, mit Verrätern?
Ich möchte gerne noch mehr über Kaibas Vergangenheit erfahren *.*
Bezüglich dem Kaiba-Park, glaube ich, das Kaiba den Park errichten will, damit Mokuba selbst etwas davon hat oder? Alleine um den Erfolg, kann es ihn ja nicht gehen.
Apropos Hand ins Feuer legen, Yuugi würde das für Kaiba tun, ohne wenn und aber!
Wenn der eigene Bruder ihn in den Rücken fällt, kann das sogar für Kaiba schmerzhaft sein. Wieso lässt er seine Gefühle nicht in sein Gesicht, ich meine klar er ist der CEO eines großes Unternehmen, aber bei Mokuba kann er ja seine Emotionen zeigen, auch wenn Jounochi dabei ist oder?
Ich liebe es, wenn die beiden aneinander geraten, da weiß ich nie, wem ich die Daumen drücken soll hehe.
Armer Mokuba, das war bestimmt sehr traumatisierend für ihn, ich meine er schaut ja immer noch zu seinem Großer Bruder auf!
Toll, das Jounouchi versucht Mokuba aufzumuntern, auch wenn er nicht weiß, was ihn so traurig stimmt.
Na dann bin ich mal gespannt, wie es weiter geht! 😍😍💪






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