Zum Inhalt der Seite

Life is a Gamble

Jounouchi/Kaiba
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 25

„Jounouchi, du kannst nach Hause gehen. Ich brauche dich hier nicht“, meinte Kaiba nur nebenbei, während er sich von seinem Platz erhob und elegant an dem Blonden vorbeilief. Jounouchis Auge zuckte gefährlich. Hatte er nicht gerade erst gesagt, dass er bis zum Ende dabei sein wollte?
 

„Denkst du ernsthaft, dass ich jetzt einfach nach Hause gehe?“, wollte er wissen und ballte seine Hände zu Fäuste.
 

„Denkst du ernsthaft, dass du mir bei dem Programmieren eines Hologramms eine Hilfe sein kannst?“, fragte Kaiba in ähnlicher Tonlage und zuckte mit den Schultern.
 

„Ich will Mokuba und Yuugi retten. Du hast doch gesagt, dass du mich als Bauernopfer brauchst! Also plane mich ruhig ein. Gib mir eine Rolle und ich tue alles, was du mir sagst“, erklärte Jounouchi mit einem leidenschaftlichen Feuer in seinen Augen.
 

„So demütig und folgsam kenne ich dich ja gar nicht. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen“, grinste Kaiba gehässig und sah den Blonden erneut an. Kleider machten Leute, musste er feststellten, als er Jounouchi in dem hellblauen Satinhemd sah. Der glänzende Stoff schimmerte vornehm im Licht und verlieh selbst diesem Bauern eine gewisse Grazie. Hätte Jounouchi nun noch einen ordentlichen Haarschnitt gehabt und die Haare wie ein Geschäftsmann nach hinten gegelt, hätte man ihn nicht wiedererkannt.
 

„Bitte?!“, keifte Jounouchi und kam dem Firmenleiter näher.
 

Wieder zuckte seine Augenbraue und er erinnerte sich mehrmals daran, dass er jetzt nicht ausrasten und sich vor allem nicht provozieren lassen durfte. Es grenzte ja an ein Wunder, dass Kaiba selbst jetzt noch in der Lage war, den Blonden irgendwie auf die Nerven zu gehen. Das musste ihm wohl im Blut liegen. Dieser arrogante Kerl merkte sicher gar nicht mehr, wie scheußlich er sich anderen gegenüber verhielt. Und dennoch konnte er das Gefühl nicht abschütteln, dass Kaiba nur darüber hinwegtäuschen wollte, dass auch er am Ende seiner Kräfte war und mit sich selbst kämpfte. Kaiba wirkte müde und erschöpft, doch er ließ keine Müdigkeit zu und zwang sich selbst dazu, weiterzugehen. Jounouchi fand, dass sein Verhalten ziemlich gesundheitsgefährdend war.
 

Kaiba seufzte tief und er öffnete mehrmals seinen Mund, als wollte er etwas sagen, doch was auch immer es war, was er zu sagen versuchte, es wollte einfach nicht über seine Lippen kommen. Isono kam seinem Chef näher, räusperte sich und bemerkte, dass sie keine Zeit verlieren durften. Kaiba war genervt. Und wütend. Jounouchi war sich nicht sicher, was genau es war, das ihn so sehr aus der Fassung brachte, aber egal, was es war, er würde seinen Zorn wie immer an ihm auslassen, nur um sich dann besser zu fühlen. Verdammt! Dachte Kaiba etwa, dass er ein Sandsack war? Da Kaiba ihn einfach nur ansah und dabei die Augen zukniff und seine Atmung so unregelmäßig ging, hatte er das Gefühl, dass er irgendetwas angestellt hatte, von dem er sich nicht sicher war, was es sein könnte.
 

Ist er sauer, weil ich sein Hemd trage?, wunderte sich Jounouchi und warf einen Blick auf sich herab, hob seine Achseln, um sicherzugehen, dass sich dort keine Schweißflecken befanden. Doch eigentlich hatte er nicht das Gefühl, dass er sonderlich schwitzte oder dass man es ihm ansehen würde. Am Hemd lag es also nicht. Natürlich hatte er genügend Gründe, um aufgebracht zu sein und auch Jounouchi wollte am liebsten schreien und auf irgendetwas einschlagen, um seinen Frust endlich rauszulassen, doch er hatte das Gefühl, dass Kaiba irgendetwas anderes belastete.
 

Er lief an Isono vorbei, flüsterte ihm etwas zu und verließ den Raum. Jounouchi versuchte auszumachen, was er gesagt hatte. Isono hatte überrascht die Augenbrauen gehoben. Durch seine dunkle Sonnenbrille konnte er ihm nicht in die Augen sehen, doch da auch sein Gesicht entgleiste und er sich panisch umdrehte, war er sich sicher, dass es irgendetwas Wichtiges sein musste. Jounouchi legte perplex den Kopf schief und wartete darauf, dass man ihn endlich in dieses große Geheimnis einweihte. Isono drehte sich zu dem Blonden um.
 

„Kaiba-sama wird nun zu seiner Villa zurückkehren und sich dort darum kümmern, ein Hologramm seiner selbst zu programmieren. Es steht Ihnen frei, ob sie nun nach Hause gehen oder mitkommen wollen. Kaiba-sama lässt Sie wissen, dass er ein Gästezimmer für Euch vorbereiten lassen wird, solltet Ihr Euch dazu entscheiden, ihn zu begleiten“, meinte er nur und verneigte sich leicht, ehe auch er das Zimmer verließ.
 

Kaiba lädt mich in seine Villa ein?!, wiederholte er gedanklich und sein Kinn fiel wortwörtlich in den Keller. Das war nicht sein Ernst. Oder? Als würde ausgerechnet Kaiba ihn dazu einladen, bei ihm zu übernachten! Gut. Ja. Er war sehr müde. So langsam holte auch ihn die Erschöpfung ein und eine warme Dusche könnte er auch gut vertragen, trotzdem fiel es ihm schwer zu glauben, dass Kaiba von sich aus diesen Vorschlag machte. Zwar hatte er es ihn nicht direkt gesagt, weil er dazu viel zu feige war, aber diese Einladung war von ihm ausgegangen. Jounouchi überlegte. Ausgerechnet zu ihm? Er war bereits einmal dort gewesen. Das letzte Mal hatte man versucht ihn zu vergiften und Yuugi zu töten. Sonderlich gute Erinnerungen an diesen Ort hatte er nicht, aber wenn er nun nach Hause ging, würde sein Vater vermutlich nur wieder stinkig werden, weil er ihn so spät nachts störte.
 

Und eine Dusche wäre echt wunderbar. Er schüttelte den Kopf und folgte Kaiba und Isono, die vor dem Fahrstuhl auf ihn zu warten schienen. Kaiba sagte kein Wort. Er vermied es den Blonden anzusehen. Er war einfach nicht der Typ für Smalltalk und auch wenn der Gedanke, ausgerechnet bei diesem reichen Pinkel zu übernachten, angsteinflößend war, so konnte er nicht anders, als dieses einmalige Angebot anzunehmen. Er durfte einfach nur nicht seine Deckung vernachlässigen! Vielleicht war es auch nur dumm und voreingenommen von ihm, zu glauben, dass Kaiba ihn nur einlud, um sich seiner zu entledigen. Kaiba war ja kein Mörder. Zumindest schien er diese Phase endlich überwunden zu haben. Vielleicht war Kaiba ja doch gar nicht so gemein.
 

Vielleicht schlummert ein echt netter Kerl in ihm, auch wenn er das nicht zeigt, überlegte Jounouchi und nickte sich selbst zustimmend zu.
 

„Du könntest eine Dusche vertragen“, murrte Kaiba nebenbei und rümpfte angewidert die Nase.
 

Jounouchis Gehirn lief nun plötzlich auf Hochtouren. Vielleicht habe ich mich doch geirrt! Verdammtes Arschloch! Na, dem werde ich es zeigen und ihm ordentlich die Meinung geigen!, schoss es ihm durch den Kopf. Er pumpte Luft in seine Lungen und öffnete den Mund, machte sich bereit ihm ebenso selbstgefällig und unverschämt zu kontern, doch bevor Jounouchi sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, öffnete sich die Tür des Fahrstuhls und Kaiba machte sich in Richtung Ausgang, ließ den Blonden hinter sich, ohne ihn weiter zu beachten. Jounouchi atmete nur laut aus und ließ frustriert den Kopf hängen. Zu spät. Jetzt lohnte es sich auch nicht mehr, ihm zu antworten, dann würde der Brünette sich nur über seine lange Leitung lustig machen und seine geistigen Kapazitäten anzweifeln. Hatte Sensei nicht sogar gesagt, dass es Leuten wie Kaiba immer nur darum ging, eine Reaktion zu bekommen? War vielleicht gar keine so üble Idee, ihn zu ignorieren. Eventuell – Jounouchi war sich da absolut nicht sicher – würde Kaiba daraus lernen, dass seine kindischen Provokationen einfach fehl am Platze waren und dass Jounocuhi nicht vorhatte, auf diese einzugehen.
 

Gut. Wie oft hatte er sich nun vorgenommen, sich eben nicht von ihm provozieren zu lassen? Sicherlich hunderte Male. Und trotzdem gingen immer seine Emotionen mit ihm durch. Dann machte es Klack!, Zisch! und Bumm! in seinem Kopf und er verlor die Kontrolle über sich und seine Handlungen. Dann kam schwarzer Rauch aus seinen Ohren und in seinem Oberstübchen brannte es lichterloh. Da war einfach dieser Schalter, der sich von selbst umlegte und auf den er keinen Einfluss hatte. Wenn sich zu viel Druck ansammelte, musste die gestaute Wut eben wieder raus und sicher wusste Kaiba das auch. Deshalb genoss er es so sehr, ihn zu veralbern und zu verarschen.
 

Scheiße, ey! Bin ich echt so leicht zu durchschauen? Ruhe bewahren. Ich stinke nicht. Außerdem ist schwitzen voll normal. Kaiba ist auch nur ein Mensch. Der müffelt sicher auch nach Schweiß nach einem langen und anstrengenden Tag im Büro... Ist Büroarbeit eigentlich körperlich anstrengend? Also mir läuft jetzt schon der Schweiß über die Stirn, wunderte sich Jounouchi und folgte dem Firmenchef grübelnd.
 

Isono verneigte sich und verabschiedete sich. Er erklärte, dass er zusammen mit Kuwabata noch einmal die Aufnahmen durchgehen würde, um weitere Hinweise zu finden. Jounouchi war erleichtert, dass diese beiden Angestellten ihren Job so ernst nahmen. Die hatten echt was drauf. Er konnte gar nicht anders als sie zu bewundern. Man sah sie bei ihrer Arbeit und man erkannte sofort, dass sie immer 100% gaben. Jede Handbewegung saß, alles war routiniert und genau durchgeplant. Das waren Fachmänner. Kein Wunder, dass Kaiba ihnen so sehr vertraute. Jounouchi biss sich auf die Unterlippe. Kaiba wurde erneut hintergangen von seinen eigenen Leuten. Ob er sich innerlich darüber ärgerte? Und es vielleicht nicht zeigte?
 

Verdammt... ich wünschte, ich würde ihn besser durchschauen. Yuugi hätte sicher gewusst, was in ihm vorgeht. Warum nur ist dieser Kerl auch nur so schwer zu verstehen? Als würde es ihm wehtun, mal offen und ehrlich, frei heraus, das zu sagen, was er wirklich denkt. Einfach mal Gefühle zulassen, dann wäre vieles so viel einfacher. Dann müsste ich mich nicht immer so sehr über ihn aufregen... stinke ich echt so sehr nach Schweiß?
 

Jounouchi überlegte hin und her. Die Tatsache, dass Kaiba sich seine wahren Gefühle nicht anmerken ließ, war einerseits bewundernswert und gab ihm ein perfektes Pokerface, andererseits ärgerte er sich darüber, dass er sich deshalb nicht sicher sein konnte, was er wirklich dachte. War seine Aussage als Angriff gedacht? Oder wollte er nur einen Fakt aussprechen? Jounouchis Hose war blutverschmiert und dreckig, auf seinem Arm befand sich immer verkrustetes und getrocknetes Blut und nur das schöne, glänzende Hemd täuschte über seine körperlich schlechte Verfassung hinweg. Jounouchi raufte sich die Haare. Da Kaiba vor ihm ging, konnte dieser das nicht sehen. Und da machte es schon wieder Zisch! und Rauch schoss aus seinen Ohren hinaus, während seine Augen kleinen, drehenden Kreiseln ähnelten und die Welt sich im Karussell zu drehen begann. Warum nur war es so kompliziert über Kaiba nachzudenken?!
 

Nur wenige Meter von dem Ausgang entfernt, hielt ein großer, schwarzer Wagen vor ihnen. Eine luxuriöse Limousine kam zum Stehen und die Tür öffnete sich nach oben, sodass Kaiba einfach einstieg. Jounouchi war wie von den Socken. Es gab Autos, deren Türen sich automatisch nach oben öffneten? Immer noch bewunderte er die Türmechanik, bis Kaibas Stimme ihn aus seinen Tagträumen riss und er sich zügig hineinsetzte und die Innenausstattung bestaunte. Dieses „Auto“ war einfach riesig. Dass es sich bei diesem Wagen um eine Stretchlimousine handelte, kam ihm gar nicht in den Sinn. Solche Dinge hatte er in seinem normalen Alltag eben nie kennengelernt. Für jemanden wie Kaiba, der immer in der Highsociety verkehrte und der sicher zum Frühstück Kaviar verspeiste und dazu edlen Rotwein zu sich nahm, war das sicher normal. Doch Jounouchi konnte nicht anders als zu staunen. Es fühlte sich so an, als hätte man ihn in eine neue Welt gestoßen. Bunt, aufregend und vollkommen anders als das, was er je erlebt hatte!
 

Samtweiche Sitze, eine kleine Minibar an der Seite und der Innenraum des Wagens war groß genug für eine Fußballmannschaft. Über der Minibar befanden sich gläserne Statuen des Weißen Drachen. Kaibas Liebe zu diesem Drachen war immer und überall zu spüren. Umso mehr durfte Jounouchi nicht zulassen, dass er seine Drachen an diese gierigen Raritätenjäger verlor. So sehr er Kaiba auch hassen wollte und sich immer wieder über ihn ärgerte, ein wenig Neid und Bewunderung konnte er nicht verleugnen. Verdammt, Kaiba war in vielem wirklich besser als er, doch sein kindliches Ego ließ diesen Gedankengang einfach nicht zu. Als er sich setzte, fühlte sich der Stoff des Sitzes unglaublich weich an und er strich ungläubig über den samtigen Stoff, sodass ein kleiner Schauer über seinen Rücken fuhr. Und Kaiba fuhr sonst allein in diesem riesigen Teil? Wie konnte man so viel Geld zum Fenster rauswerfen? Jounouchi war schon froh, wenn er mit seinem Fahrrad von A nach B kam, ohne dass ihm die Kette heraussprang oder er einen Platten bekam.
 

„Es ist ja schon beinahe amüsant zu sehen, wie sehr dich eine stinknormale Limousine begeistert.“
 

„Normal? Stinknormal?“, wiederholte Jounouchi und zog die Augenbrauen erschrocken in die Höhe.
 

„Ein Standardmodell mit den gerade mal nötigsten Innenausstattung raubt dir bereits den Atem?“, kam es fies grinsend von Kaiba, der die Arme verschränkte und kurz verächtlich schnaubte und sich scheinbar köstlich über Jounouchis Unwissen belustigte.
 

„Nötig? Ich glaube nicht, dass eine Minibar notwendig ist, um sein Ziel zu erreichen“, meinte Jounouchi eingeschnappt und bemühte sich um Fassung, drehte den Kopf demonstrativ weg, um so den eingebildeten Firmenleiter nicht mehr sehen zu müssen. Seine Vorstellung von lebensnotwendig und gewöhnlich waren einfach komplett anders als seine. Für Jounouchi war es schon ein Luxus, wenn er einmal in der Woche richtiges Fleisch zu essen bekam. Fleisch war teuer. Kaiba war so reich und abgehoben, dass er sicher gar nicht die Probleme eines normalen Bürgers verstehen konnte. War ja nur logisch, dass er auch Jounouchi nicht verstehen konnte. Mürrisch grummelte der Blonde vor sich hin.
 

„Oh, ich bitte dich. Eine Minibar ist ziemlich bescheiden, wenn man bedenkt, wie andere Limousinen aufgebaut sind. Wärst du ein gefragter Duellant wie Yuugi oder ich würdest du sicher häufiger in so einer Limousine fahren und würdest die Unterschiede auch sofort erkennen“, erklärte Kaiba und zuckte theatralisch mit den Schultern.
 

„Keine Sorge, sobald wir Yuugi und Mokuba gerettet haben, werde ich den Boden beim Turnier mit dir wischen und dann werde ich auch ein Teil dieser tollen Welt.“
 

„Ich wollte nicht wissen, wovon du nachts träumst, Jounouchi.“
 

Jounouchi sah nun wieder zu Kaiba und suchte nach irgendwelchen Gegenargumenten, doch so auf die Schnelle wollte ihm nichts einfallen, was Kaiba nur noch mehr amüsierte.
 

„Siehst du?“, meinte er dann und sah seinen Gegenüber nicht einmal an.
 

„Wenn du nicht mal auf so einen dummen Kommentar richtig kontern und deine Ruhe bewahren kannst, wirst du auch als Duellant niemals ernst genommen. Du bist zu lesen wie ein offenes Buch. Du musst dich mehr deiner selbst bewusst werden und darauf achten, dass du mit deinem Gesichtsausdruck deine wahren Intentionen nicht durchscheinen lässt.“
 

Jounouchi war sich nicht sicher, ob er ihm nun einen Tipp gab oder ihn wieder unterschwellig beleidigte.
 

„Was willst du damit sagen?“, fragte er nach.
 

„Du musst lernen dich selbst zu reflektieren und dir deiner eigenen Wirkung auf andere bewusst werden. Du merkst es wahrscheinlich nicht mal selbst, aber selbst die kleinste Regung in einem Gesicht verrät sehr viel über das Gefühlsleben. Du hast keine Kontrolle über deine Emotionen und noch viel weniger kannst du dich zurückhalten. Das ist äußerst problematisch.“
 

„Ach, darum geht es dir. Du willst mir also wieder unter die Nase reiben wie viel besser du doch bist und dass ich mir meine Karriere als Duellant abschminken soll“, raunte Jounouchi genervt, doch Kaiba fuhr ihm ins Wort, ehe er weitersprechen konnte.
 

„Du kannst ja nicht mal mit neutraler Kritik umgehen und erwartest allen Ernstes von mir, dass ich dich für voll nehme? Ich habe nicht gesagt, dass du deine Karriere aufgeben sollst, sondern dass du mehr über dich selbst nachdenken sollst. Wenn du das nicht bis zum Austausch schaffst, kann ich dich für meinen Plan nicht gebrauchen.“
 

„Moment, du willst mich also doch einbinden?“
 

„Wirst du mich denn in Ruhe lassen, wenn ich es nicht tue? Du bist ein Opfer, das ich gerne bereit bin zu bringen, wenn ich damit meinen Bruder und Yuugi retten kann. Doch wenn du nicht die Ruhe bewahren kannst, bist du nur ein Saboteur auf meinem Spielfeld und ein Risiko für meinen Sieg“, knurrte Kaiba.
 

Jounouchi atmete tief durch. Nicht wütend werden. Er hatte es selbst gesagt: um Yuugi und Mokuba zu retten, würde er alles tun, was Kaiba von ihm verlangte. Hier ging es nicht darum, Kaiba zu beweisen, wie viel besser er war oder gar seine Anerkennung zu erlangen, sondern um das Leben seiner Freunde, die sich in Gefahr befanden und ihre Hoffnung auf ihn setzten. Diese Hoffnung zu erfüllen und niemanden zu enttäuschen, war ihm im Moment wichtiger als sein Stolz. Im Moment brauchte er Kaiba. Ohne ihn war er chancenlos. Natürlich könnte er alleine den Domino Pier stürmen und sich einen Weg durchprügeln und alles niedermähen, was sich in seinem Weg befand, doch dieser Plan, wenn man es überhaupt so nennen konnte, barg viele Risiken. Nicht für ihn, sondern für die Geiseln. Kaiba war klug. Unglaublich klug. Das musste Jounouchi wohl oder übel einsehen und auch wenn er des Öfteren an seiner Menschlichkeit zweifelte, so war sein unglaubliches Wissen in diesem Fall der Schlüssel zum Sieg.
 

„Kaiba, ich vertraue dir. Ich vertraue darauf, dass wir Yuugi und Mokuba da raus kriegen, ohne dass die beiden verletzt werden“, meinte er nur nüchtern. Kaiba zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe. Er hatte damit gerechnet, dass Jounouchi aufgrund seiner Wortwahl an die Decke gehen würde, doch gegensätzlich zu seiner Spekulation verhielt er sich anders. Auffallend anders. So viel Folgsamkeit und Demut kannte er gar nicht von ihm. Jounouchi vertraute ihm. Seine Wortwahl machte ihn nachdenklich.
 

„Und was ist mit dir? Was wäre, wenn mein Plan deinen Tod in Kauf nehmen würde?“, fragte er nach. Er musste es wissen.
 

Würde er jetzt endlich wütend werden? Würde er jetzt endlich seine wahre Persönlichkeit zeigen? In der Not ging es doch jedem Menschen nur um das eigene Überleben. Kaiba wusste tief in sich drin, dass sowohl Yuugi als auch Jounouchi anders waren und trotzdem weigerte sich sein Verstand sich, diese Art der Bindung, des Vertrauens, zu akzeptieren. Denn er selbst war nicht in der Lage bedingungslos zu vertrauen. Er hatte diese Art der Bindung nie kennengelernt und wenn doch, hatte er die Erinnerung daran verdrängt. Und weil er es selbst nicht konnte, wollte er, dass auch Jounouchi in Wirklichkeit so dachte. Denn dann würde es ihm selbst besser gehen und sein Gewissen wäre beruhigt. Doch Jounouchi meinte es ernst.
 

„Wenn ich dadurch meine Freunde retten kann, ist das in Ordnung. Aber sollte mir wirklich etwas passieren, habe ich nur eine Bitte an dich. Kümmere dich gut um Yuugi, sollte ich sterben. Er braucht jemanden, der ihn motiviert und ihm das Gefühl gibt, geliebt und gebraucht zu werden, ansonsten verliert er sich nur wieder in negativen Gedanken.“
 

Kaiba wusste nicht, was er sagen sollte. Vollkommen perplex und nach den richtigen Worten suchend, starrte er den Blonden an. Seine Augen verrieten, dass er es ernst meinte. Kaiba hatte mit dieser Antwort gerechnet. Trotzdem wünschte er sich so sehr, dass das alles nur ein gespielter Akt war, dass seine Worte scheinheilig und erlogen waren. Neben Jounouchi und auch Yuugi... ja, gegen diese beiden und ihre naive Vorstellung von der Macht der Freundschaft, fühlte er sich einfach nur dreckig und ekelhaft. Da schämte er sich sogar dafür, dass er nicht so gutherzig sein konnte. Es erfüllte ihn mit Unsicherheit und rüttelte an seiner Überzeugung, wenn er sich selbst mit diesen Menschen verglich. Kein Wunder, dass Mokuba sich zu ihnen hingezogen fühlte.
 

Jeder von ihnen war bereit, für den anderen sein Leben aufs Spiel zu setzen. Mokuba hätte genauso wie Jounouchi keine Sekunde gezögert. Sein lieber, kleiner Bruder hatte ein reines Herz, das so sehr strahlte, dass Kaibas pechschwarze und korrupte Seele nur noch größer erschien. So langsam dämmerte ihn, warum Mokuba nicht mit ihm reden wollte. Gefühle waren nicht logisch. Man konnte sie nicht mit Gleichungen erklären. Sie stellten eine Schwäche im menschlichen Organismus dar. Genau das hatte Kaiba immer geglaubt und nach außen gezeigt, sodass sein Bruder ihn selbst für einen gefühllosen Roboter hielt. Kaiba wandte den Blick ab und schnalzte mit seiner Zunge.
 

„Ich lege mein Leben in deine Hände, deshalb bitte ich dich, tue alles, was in deiner Macht liegt, um sie zu retten.“
 

„Du bist wohl in der Birne weich. Wie kannst du für einen Freund dein Leben wegwerfen wollen? Ich kann dich nicht ausstehen, Jounouchi. Das weißt du genau. Wie kannst du nur so naiv sein, mir zu vertrauen? Glaubst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“
 

„Weil Yuugi dasselbe für mich tun würde. Und Mokuba sicherlich auch. Mokuba hat fest daran geglaubt, dass du ein guter Mann bist und auch Yuugi hat dich immer in Schutz genommen. Sie können sich unmöglich beide irren, oder? Immerhin sind beide unabhängig voneinander zum selben Schluss gekommen. Ich vertraue ihnen und sie dir.“
 

„Pah, was für ein Unsinn!“, lachte Kaiba und überspielte seine Unsicherheit.
 

„Deine Arroganz macht dich nicht zu einem besseren Menschen, Kaiba. Deine Überheblichkeit ist deine größte Schwäche“, kam es von Jounouchi, der nun ebenfalls die Arme verschränkte und unbewusst Kaibas Körperhaltung nachahmte.
 

Kaiba reagierte nicht und weil Jounouchi die Stille langsam unangenehm wurde, sprach er einfach weiter.
 

„Würdest du mich denn sterben lassen? Nur um mich loszuwerden? Sollte das der Fall sein, darfst du dich nicht wundern, dass du dich von Mokuba immer weiter entfernst. Denn Mokuba denkt nicht so wie du. Für ihn ist ein Leben kostbar und schützenswert. Bist du so sehr abgehoben, dass du wirklich nicht verstehen kannst, was dein eigener Bruder denkt?“
 

„Ich sagte schon einmal, dass meine Beziehung zu meinem Bruder dich nichts angeht. Mokuba ist mein Bruder und dass man sich als Geschwister mal in die Haare kommt und unterschiedliche Ansichten vertritt, ist durchaus normal und keine Seltenheit.“
 

„Nicht in der Form, wie es bei euch der Fall ist.“
 

„Was weißt du schon? Es ist deine Schuld, dass Mokuba entführt worden ist. Hättest du ihn nicht zu diesem Irrsinn ermutigt und ihn, wie ein verantwortungsvoller Erwachsener, von seiner Entscheidung abgehalten, wäre ihm nichts passiert.“
 

„Das ist die Aufgabe des Bruders, nicht meine. Ich bin ein Außenstehender. Dass Mokuba deine Ratschläge nicht mehr annimmt, sollte dir zu denken geben.“
 

„Das hat mit deinem schlechten Einfluss zu tun, weil du ihm Flausen in den Kopf setzt. Jounouchi, ich erkläre dir mal, wie die Welt funktioniert. Mit Hoffnung und Träumen bezahlt man keine Rechnungen. Der Wille allein versetzt Berge? Na, das möchte ich sehen! Ich habe noch nie davon gehört, dass irgendjemand auf diesem Planeten mit der Kraft seiner Gedanken einen Berg abgebaut hat. Wenn du an diesen esoterischen Müll glauben willst, darfst du das gerne tun, aber dass du meinem Bruder diese Gedanken einpflanzt und ihm vom rechten Weg abbringst, kann ich nicht dulden.“
 

„Dann solltest du das ihm sagen und nicht mir. Erzähle ihn von deinem rechten Weg. Sag mir dann nur, wie gut das geklappt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Mokuba eigene Pläne und Ziele für seine Zukunft hat und dass es ihm ziemlich egal ist, was du dazu zu sagen hast. Aber mach ruhig so weiter. Stoß alle Menschen, die dich mögen und dich verstehen wollen, von dir, aber heule nicht rum, wenn am Ende niemand außer der Einsamkeit auf deiner Seite ist.“
 

„Du redest so, als würdest du ihn besser verstehen als ich.“
 

„Was ist Mokubas Lieblingsfarbe? Wie heißt sein bester Freund aus der Schule? Was war seine letzte Note in Japanischer Geschichte?“
 

Kaiba überlegte, musste sich aber eingestehen, dass er keine einzige dieser Fragen mit absoluter Sicherheit beantworten konnte.
 

„Gelb?“, begann er und Jounouchi lachte direkt auf.
 

„Gelb?! Wie kommst du denn darauf?“
 

„Er hat sehr lange seine gelbe, wattierte Weste getragen.“
 

„Ja, und? Ich trage auch häufig weiße T-Shirts, deshalb ist meine Lieblingsfarbe doch nicht gleich weiß.“
 

„Weiß und schwarz sind ja auch keine richten Farben, sondern unbunte Farben und“, begann Kaiba erneut, doch Jounouchi unterbrach ihn wieder und ließ gar nicht erst zu, dass er mit seinem unnötigen Fachwissen prahlte und vom Thema ablenkte.
 

„Darum geht es doch gar nicht! Ist doch scheißegal, ob weiß oder schwarz Farben sind oder nicht. Es geht darum, dass du deinen eigenen Bruder nicht richtig kennst und dich wunderst, dass er sich andere Vorbilder sucht und sie dann in Menschen wie Yuugi und mir finden. Die Lieblingsfarbe eines Menschen hat auch mit Gefühlen zu tun. Dass du nicht einmal das weißt, zeigt sehr deutlich, dass du kein Interesse an ihm hast“, kam es dann wieder lauter von ihm.
 

„Natürlich interessiere ich mich für ihn“, meinte Kaiba nur und warf nun endlich einen Blick zum Blonden. Dieser hatte das Gesicht verzogen und Kaiba hielt einen Moment inne. Jounouchis Augen waren blutunterlaufen, seine Haut blass und die Augenringe sprachen ebenfalls Bände. Jounouchi jammerte und beschwerte sich nicht, doch es war ihm deutlich anzusehen, dass er sich nicht in bester Gesundheit befand. Die Verletzung musste ihn weitaus mehr Kraft gekostet haben, als er zugab.
 

„Dann musst du ihm das zukünftig zeigen. Lächele öfter, lache mal oder nimm dir einfach mal einen Nachmittag frei, wo ihr euch hinsetzt und etwas gemeinsam macht. Noch hast du die Chance dazu. Ich hatte diese Wahl nicht“, murmelte Jounouchi.
 

„Ich soll mir einfach einen Nachmittag freinehmen?“, wiederholte Kaiba fassungslos, wollte gerade zu einem Gegenargument ausholen, als Jounouchi weitersprach.
 

„Du bist so kompliziert, dass ich schon Kopfschmerzen kriege! Musst du dich verhalten wie ein arrogantes, besserwisserisches Arschloch?! Hier geht es nicht um dich, sondern um deinen Bruder. Wenn du sein Vorbild sein willst, dann verhalte dich auch entsprechend, dann brauchst du dir auch keine Sorgen machen, dass ich schlechter Umgang auf ihn abfärbe.“
 

Kaiba sagte nichts. Viel mehr erstaunte ihn, dass Jounouchi exakt dieselbe Wortwahl nutzte wie Mokuba. Mokuba hatte auch gesagt, dass er Kopfschmerzen bekam, weil Kaiba so kompliziert wäre. Und dieser Gedankengang, dass er selbst der Grund für Mokubas Veränderung war und dass die Distanz, die sich mehr und mehr zwischen ihnen aufbaute, von ihm selbst ausging, bestürzte ihn. Jounouchi hatte recht.
 

„Woher nimmst du diesen festen Glauben? Wieso glaubst du daran, dass alles gut enden wird?“
 

„Woran soll ich denn sonst glauben? Wenn ich mir von Anfang an sage, dass eh alles scheiße und schlecht ist und dass ich meine Ziele sowieso nicht erreichen kann, hätte ich ja gar keinen Grund mehr, morgens aufzustehen. Wenn ein Mensch nicht mehr hoffen kann, wenn du ihm das letzte bisschen Hoffnung raubst, bleibt nichts mehr übrig, wofür es sich zu leben lohnt. Denn Hoffnung gibt mir Kraft. Freunde geben mir Rückhalt. Die Anerkennung anderer motiviert mich. Du stehst doch sicher auch morgens auf, weil es Dinge gibt, von denen du weißt, dass du sie tun willst und dass du es schaffen kannst, solange du dich wirklich hinter klemmst. Das ist doch auch eine Art von Hoffnung, eine Form des Willens. Oder nicht?“
 

„Womöglich“, kam es nur knapp von Kaiba.
 

„Doch wenn man mir immer nur sagt, dass alles, was ich tue, sinnlos und dumm ist, zieht mich das runter. Wenn jemand mich nicht respektiert und mich schlecht behandelt, stelle ich mir doch automatisch die Frage, ob die Person richtig liegt. Und dann mache ich mich runter und fange an zu glauben, dass ich sowieso nichts kann, weil mir andere das Gefühl geben, dass es so ist. Und schon zweifle ich an mir und anderen Menschen. Du zeigst deinem Bruder nicht, wie sehr du ihn schätzt, also hinterfragt er sich selbst, aber vor allem dich.“
 

„Ich wusste nicht, dass du Psychiater bist oder gar zu solch tiefsinnigen Gedanken im Stande bist.“
 

„Ja, ja. Mach dich lustig über mich, doch ich glaube, dass jeder Mensch respektiert, anerkannt und wahrgenommen werden will und wenn nicht mal die eigene Familie – oder der eigene Bruder Interesse an einem zeigt, führt das dazu, dass man sich auseinanderlebt und nach Menschen sucht, die einem das geben, was diejenigen im eigenen Umfeld einem nicht geben können oder wollen. Und dann lebt man sich schnell auseinander.“
 

„Es fällt mir schwer, diese Art des Denkens nachzuvollziehen, aber du möchtest mir sagen, dass Mokuba sich mehr von seinen Gefühlen abhängig macht und sich daher von mir entfremdet. Mein taktisches Kalkül stört ihn also.“
 

„Jupp. Das hat nichts mit Hormonen zu tun. Die Pubertät ist anstrengend, aber du musst einfach offener auf ihn zugehen, dann bringt er sich auch nicht in Gefahr, nur um zu testen, ob du ihn wirklich magst.“
 

„Verstehe. Ich bin die ganze Thematik viel zu nüchtern angegangen und habe versucht, ihn zu analysieren. Anstatt auf meinen Verstand, soll ich also auf mein – wie würdest du es sagen – Herz hören. Ist es das, was du sagen willst?“
 

„Na, so langsam schnallt er es ja doch!“
 

„Unglaublich wie schnell du zwischen deinen Rollen wechseln kannst. Für einen Moment hatte ich tatsächlich das Gefühl einen erwachsenen und ernstzunehmenden Gesprächspartner neben mir zu haben, aber dann hast du mir schnell das Gegenteil bewiesen. Deine Ausdrucksweise ist einfach niveaulos“, sagte Kaiba und zuckte genervt mit den Schultern.
 

„Kann schon sein, trotzdem habe ich recht.“
 

„Ja, genieße deinen kleinen Sieg. In einem Duell habe jedoch ich die Oberhand.“
 

„Das werden wir ja noch sehen“, grummelte Jounouchi, senkte dann seinen Blick auf den Boden und rieb sich das Nasenbein.
 

Mist... wieso ist mir so schwindelig? Liegt das am Schmerzmittel oder habe ich zu viel Blut verloren?, dachte er und biss sich auf die Unterlippe.
 

„Trotzdem wüsste ich gerne, wie du mich für deinen Plan nutzen willst.“
 

„Das wirst du noch früh genug sehen.“
 

„Okay“, murmelte Jounouchi. Dass er keine Widerworte gab, beruhigte Kaiba gleichermaßen wie es ihn besorgte.
 

Jounouchi sieht schlecht aus. Das ist auf jeden Fall ein Umstand, den ich in meinen Plan mit einberechnen sollte. Wenn ich diesem Faktor nicht ausreichend Aufmerksamkeit schenke, könnte es zu Problemen kommen, überlegte Kaiba.
 

Doch er durfte auch Jounouchis Kampfgeist und seinen starken Willen nicht unterschätzen. Sein Wille allein befähigte ihn zu Dingen, die scheinbar unmöglich waren und dass er selbst dies anerkennend zugeben musste, schien ihm eine komplett andere Welt zu offenbaren. Kaibas Zielstrebigkeit war also auch eine Form vom Willen. Kaiba hatte nie an sich selbst oder seiner Arbeit gezweifelt. Diese feste Überzeugung war also in Jounouchis und vielleicht auch in Mokubas Augen eine andere Form des Glaubens. Ersetzte man einfach die Wörter, die für Kaiba keinen Sinn ergaben, ergab sich direkt ein anderer Konsens und merkwürdiger Weise hatte er das Gefühl, sowohl den blonden Duellanten als auch seinen Bruder etwas besser zu verstehen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
„Noch hast du die Chance dazu. Ich hatte diese Wahl nicht“, sagt Jounouchi und ich hoffe ihr versteht den Bezug dahinter. Jounouchi bezieht sich auf seine Vergangenheit. Seine Mutter hat ihm seine Schwester entrissen. Im Anime ist er dem Auto seiner Mutter sogar weinend hinterhergelaufen und hat nach ihr und Shizuka geschrien. Doch sie hat ihn ignoriert und ihren weinenden, verzweifelten Sohn allein zurückgelassen. Ohne Informationen. Jounouchi wusste all die Jahre vermutlich nicht einmal, wo seine Mutter und seine Schwester waren. Man hat ihm die Wahl genommen. Seine Entscheidungen, seine Wünsche, waren unwichtig. Und daher denke ich, dass es ihm umso wichtiger ist, dass Kaiba sich mit Mokuba versöhnt, weil er selbst weiß, wie schmerzhaft es ist, wenn einem geliebte Menschen entrissen werden.

P.S.: Es könnte zu Verzögerungen beim Upload der nächsten Kapitel kommen. Die Weihnachtszeit hat angefangen und somit werde ich viele Überstunden machen und weniger Freizeit haben. Ich möchte kein Kapitel einfach „hinrotzen“, um es von meiner Checkliste streichen zu können, sondern diese Geschichte so abschließen, wie ich es mir vorgestellt habe. Lieber nehme ich längere Pausen in Kauf, bevor ich mich stresse und meine eigenen Anforderungen nicht erfülle. Bitte habt Nachsicht, sollte es länger dauern. ;) Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Neko20
2018-11-28T17:13:17+00:00 28.11.2018 18:13
Wieder ein sehr interessantes Kapitel. Bin gespannt, wie Setos Plan aussieht und welche Rolle Katsuya darin hat.

Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.

Es ist nur verständlich, dass du die Kapitel nicht einfach hinschmieren willst, um den Rythmus zu erhalten. Lieber etwas warten, aber dafür wieder etwas lesen, indem sich widerspiegelt wie viel Mühe du dir mit der Story machst. Man merkt echt, wie unheimlich viel Energie und Herzblut du in diese FF steckst.

Nett das du im Nachwort darauf hinweist, dass es zu Verzögerungen kommen kann.

Hoffe die Weihnachtszeit wird für dich nicht zu stressig.

LG Neko20


Zurück