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Das 7. Relikt

Der Kampf der Drachen und Magier!
von

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Kapitel 10 (Rae)

Langsam ging die Sonne am westlichen Horizont unter. Rae hatte zwischenzeitlich Lils Zügel übernommen und Chris die von Demian, dass dieser sich ebenfalls etwas im Sattel ausruhen konnten. Nun ritten sie alle nebeneinander her.

Sie hatten es nicht geschafft ihre Verfolger abzuhängen, doch war es ihnen gelungen den Abstand nicht kleiner werden zu lassen. Doch der lange Ritt, hatte an ihren Kräften gezehrt und vor allem die Pferde erschöpft, die letzten Stunden waren sie immer langsamer vorangekommen.

Wie es dunkler wurde konnten sie am Horizont vor sich Lichter erkennen. Sophiron war nur noch einige Stunden entfernt. Die Pferde mussten noch solange durchhalten, dann konnten sie erstmal im Schutz der Stadt untertauchen.

„Sie holen auf!“, erklärte Lil nachdem sie erneut langsamer wurden.

„Ich bin erstaunt, dass wir sie so lange auf Distanz halten konnte!“, erwiderte Rae.

Sie ließen die Pferde etwas traben, da sie die Tiere nicht zu Tode hetzen wollten.

„Meinst du wir sollen versuchen die Kazzak mit Magie aufzuhalten?“

Sie hatten bisher nicht offen über Magie gesprochen, Rae war sich nicht sicher ob sie Demian trauen konnte. Er hatte das Thema zwar nicht noch mal angesprochen, doch seine Reaktion auf ihre Enthüllung, dass sie eine Magierin war hatte ihr nicht gefallen.

Demian hatte sich als vertrauenswürdig erwiesen, sicher er hätte sie nicht wecken müssen als die Kazzak näher kamen, wenn er auf deren Seite gewesen wäre. Trotzdem war sie vorsichtig gewesen, nicht noch einmal Magie zu benutzen, doch ihr war bewusst das ihm klar sein musste das sie stärker war als sie vorgab, denn wie sonst sollte er sich erklären das sie ihre Magie vor ihm hatte verbergen können?

„Willst du sie wirklich darauf hinweißen, dass wir so stark sind?“

„Ich mein nur irgendetwas an der Sache ist faul. Wir haben Magie gegen sie eingesetzt, doch das sie deswegen eine Hetzjagd veranstalten ist untypisch. Es ist wie du sagst, es war kein mächtiger Zauber und dennoch verfolgen sie uns so hartnäckig. Dabei wissen sie gar nicht wie stark wir wirklich sind. Warum geben sie nicht auf?“

„Vielleicht haben wir einen der ihren umgebracht der ihnen wichtig war?“, schlug Demian vor.

„Ich habe schon oft gegen Kazzak gekämpft und viele getötet aber ich habe bei ihnen noch nie das Verlangen nach Rache bemerkt. Und jemand wichtiges bei den Fußsoldaten? Glaub ich nicht! Wenn wir eine Gelegenheit haben, sollten wir versuchen herauszufinden was los ist!“

Lil stimmte Rae zu. Es waren berechtigte Fragen und jetzt wo Rae es aufwarf und sie drüber nachdachte hatte auch sie dieses Verhalten noch nie bei Kazzaks gesehen.

Was also waren die Befehle ihrer Verfolger? Wusste Nachtarr etwa das sich eines der Relikte in der Eiswüste befand? Sollten sie einfach nur jeden gefangen nehmen der sich nach Norden aufmachte? Das war unlogisch schließlich lag eine der wichtigsten Handelsstätte dieser Gegend vor ihnen und viele reisten zur letzten Stadt im Norden.

Oder waren es Chris und Rae, hatten sie sie vielleicht verraten? Sie vertraute Rae und doch was wusste sie schon über diese?

Rae hatte ähnliche Gedanken auch sie wunderte sich was vor sich ging und ob Lil sie doch verraten hatte. Sollte sie sich wirklich so in ihr geirrt haben? Sie dachte nicht das Demian sie verraten würde, denn er wusste ja eigentlich nicht wer sie waren und was der Zweck ihrer Reise war.

Als sie an den ersten Ausläufern der Stadt vorbeikamen stoppte Lil plötzlich und drehte sich im Sattel herum.

„Sie werden langsamer! Ich glaube wir haben es geschafft! Sicher können wir erst sein wenn wir die Stadtgrenzen erreicht haben, aber ich glaube nicht das sie sich in den Parameter der Stadt hineinwagen.“, erklärte sie.

„Dann lass uns weiterreiten! Es sollte höchstens noch eine Stunde sein!“, meinte Demian.
 

Sie hatten sich eine Herberge gesucht, als sie die Stadt erreichten und noch bevor die Sonne aufging legten sie sich schlafen.

Als sie einige Stunden später erwachten, packten sie ihre Sachen zusammen und fragten den Barmann wo sie Schlittenhunde und zugehörige Ausrüstung bekommen konnten.

Es dunkelte bereits als sie durch die dunklen Straßen liefen und nur noch wenige Menschen waren unterwegs, eingeschüchtert von den Soldaten die in der Stadt patrouillierten.

„Wo sind nur alle Menschen? Ich dachte dies ist eine Handelsstadt?“, fragte Chris nach einer Weile als sie an einem fast leeren Markt vorbeikamen.

Lil und Rae warfen sich einen kurzen Blick zu, denn dieses Bild fand sich fast überall. Angst vor Überfällen und der Willkür der Soldaten und Statthalter.

„Es ist Nachtarrs Werk. Selbst Krieg hält Menschen nicht so zu Hause wie sein Regime. Er ist der Untergang Vanarias. Die Menschen trauen sich nicht mehr nach draußen wenn es dunkel wird!“, flüsterte Lil und gab ihm dann zu verstehen das Thema nicht weiter zu verfolgen da es zu gefährlich war. Es mussten nur die Falschen Ohren zuhören und sie würden am nächsten Tag am Galgen hängen.

Zuerst tauschten sie ihre Pferde gegen Schlittenhunde ein. Wenn sie aus der Eiswüste zurückkamen und wieder in Sophiron waren würden sie die Hunde zu ihrem Herrn zurück bringen und dafür ihre Pferde wieder bekommen.

Der Mascher, bei dem sie sich erkundigten war gar nicht begeistert als er hörte, dass sie sich in die Eiswüste aufmachen wollten. Dabei hatten sie ihm nicht anvertraut, wie weit sie in diese vordringen wollten.

Erneut hatten sie ihre Geschichte nach dem verschollenen Vater als Erklärung angegeben und gesagt sie würden am Rand der Eiswüste nach ihm Suchen gehen.

Zwei der Hunde kamen angelaufen und schwänzelten um die Ankömmlinge.

Er machte sich große Sorge um seine Tiere, doch als er sah wie diese auf Rae und Lil reagierten, lies er sich doch überreden ihnen seine kostbaren Hunde anzuvertrauen.

Am Ende stellte er ihnen zwei Hundeschlitten zur Verfügung, sie würden diese je zu zweit führen.

Alles würde am nächsten Morgen bereit sein, dank einigen extra Goldstücken. Demian hatte für alles bezahlt. Rae hatte ihm versprochen ihn zu entschädigen so wie sie die Möglichkeit hatte, doch er lehnte es ab. „Ihr lasst mich mit euch reisen und ich habe für unsere Reisemöglichkeit gezahlt. Damit wären wir Quitt.“

Wenn er so wollte, würden sie und Lil sich keinen Kopf mehr darüber machen.

Das Wetter sah gar nicht gut aus. Erneut war es extrem dunkel geworden, daher entschieden sie sich eine weitere Herberge aufzusuchen und nachdem sie etwas zu Abend gegessen hatten gingen sie zu Bett. Sie mussten so oder so bis zum Morgen warten also konnten sie auch noch einmal Kräfte sammeln für die bevorstehende Reise.
 

Doch auch in dieser Nacht fanden sie nur wenig schlaf. Kurz nach Mitternacht setzte ein Schneesturm ein, der sie alle weckte. Die ganze Stadt schien auf den Beinen zu sein. Wachen liefen durch die Gassen und immer wieder hörte man Geschrei. Die vier entschieden sich drin zu bleiben und ihre einzige Hoffnung war das der Sturm mit der aufgehenden Sonne nachlassen würde, so dass sie aufbrechen konnten.

Es wäre riskant eine weitere Nacht in Sophiron zu verbringen. Die Kazzak hatten sicher dem Statthalter Bericht erstattet.

„Wir sollten aufbrechen, egal wie das Wetter ist. Sobald wir weit genug nördlich sind können wir uns mit Hilfe der Magie vor dem Schlimmsten schützen!“, meinte Rae. Sie diskutierten bereits seit einer halben Stunde hin und her was sie tun sollten.

„Die Eiswüste ist unbekanntes Gebiet, wer weis was dort haust und willst du es wirklich mit Magie anlocken?“, warf Demian ein.

„Magie kann man verbergen!“, schnauzte Rae ihn an. Alles was sie vorgeschlagen hatte wurde von Demian angefochten. Sie wollte wieder alleine unterwegs sein, alles war einfacher gewesen, sie musste sich nach niemandem richten, sie musste sich vor niemanden rechtfertigen. Doch sie wusste alleine würde sie nie ihr Ziel erreichen.

„Rae hat recht! Wir können nicht länger hier bleiben, als unbedingt notwendig. Wir sollten versuchen morgen früh aufzubrechen, dann werden wir ja sehen wie weit wir ohne Magie kommen und dann können wir immer noch entscheiden was wir tun werden.“, beendete Lil das Gespräch.

Später während sie alle versuchten wenigstens etwas zu schlaf, bekamen sie beide noch mit wie sich Demian aus dem Zimmer schlich. Er kam etwa eine Stunden später wieder, doch dachten sich weder Lil noch Rae etwas dabei.
 

Früh am nächsten morgen waren sie aufgebrochen. Der Sturm hatte etwas nachgelassen gehabt und sie kamen zuerst relativ gut voran.

Nach wenigen Stunden jedoch, gerade als sie die Grenzen der Stadt erreicht hatten, fing ein eisiger Wind an ihnen in die Gesichter zu wehen. Und als ob das nicht ausreichen würde, erneut hatten sie die Kazzak auf den Fersen.

„Ich kann nicht glauben das diese Viecher schon wieder hinter uns sind, wie haben sie uns gefunden?“, meckerte Chris, welcher eingemummelt im Schlitten saß, während Rae hinter ihm stand und die Richtung hielt.

„Sie müssen Späher rund um Sophiron aufgestellt haben.“, erklärte Lil, welche sich mit Demian den Schlitten teilte.

„Ich wusste gar nicht, dass die Kazzak sich in die Eiswüste trauen. Ich dachte immer das wäre Niemandsland, in dass sich keiner reintraut?“, wunderte sich Rae und blickte Lil an, da sie sich dachte diese wusste bestimmt mehr darüber.

„Andere Frage wie sollen wir nach eurem Vater suchen, wenn wir die Kazzak direkt hinter uns haben?“, warf Lil ein, dabei warf sie einen Blick auf Demian, welcher vor ihr im Schlitten saß.

Daran hatte Rae nicht mehr gedacht. Demian war teil ihrer Gruppe geworden und sie hatte total vergessen, das er den wahren Grund ihrer Reiße nicht kannte.
 

Sie waren bereits über zwei Wochen unterwegs. Die Kazzak schienen nicht darauf aus zu sein sie einzuholen, denn wann immer sie rasteten, taten diese das gleiche.

Diese Verhalten verwirrte nicht nur Lil und Rae, selbst Chris viel es auf und er fand es höchst seltsam.

„Sie halten den Abstand weiterhin?“, fragte Chris, Lil nun bereits zum wiederholtem mal.

„Jap aber das ist gerade unser kleinstes Problem, habt ihr gemerkt wie sich der Untergrund verändert?“, stellte sie eine Gegenfrage.

„Der Schnee wird immer mehr zu Eis?“, vermutete Rae.
 

Wenige Tage später hatten sie den Schnee ganz hinter sich gelassen, sie waren nun offiziell in der Eiswüste, kein Grenzland mehr.

Die Kazzak hatten das Tempo etwas angezogen doch nicht zu sehr, als das sie den Abstand verringern würden, gerade genug um Lil und Rae an die Grenzen der Hunde gehen zu lassen.

Dafür war jedoch endlich das Wetter besser geworden, kein Wind wehte mehr und sie kamen gut voran.

Sie hatten gerade Pause gemacht und Plätze getauscht, Chris und Demian hatten sich erneut in die Schlitten eingemummelt, als sie ein lautes Knacken hörten. Sofort hielten sie die Hunde wieder an und lauschten.

„Das hörte sich gar nicht gut an!“, meinte Chris überflüssig.

„Ach wirklich? Ich dachte das wäre das Zeichen das wir endlich aus dieser verdammten Kälte raus sind!“, erwiderte Rae genervt, als es erneut knackte.

Diesmal blickten sie alle auf den Boden. Im Eis hatten sich Risse gebildet. Lil blickte Rae an und diese nickte. Ganz langsam bewegten sie sich vorwärts, einer nach dem anderen, nie gleichzeitig.

Sie dachten bereits sie hätten es geschafft, von der brüchigen Eisschicht herunter zu gelangen, als mit einem erneuten Knarren das Eis nachgab und unter ihren Füßen einbrach.

„Carpea aerum“

Ohne groß nachzudenken fing Rae den Sturz mit Magie ab und sie landeten in einem Regen aus Eissplittern.

„Das war knapp!“, schnaufte Chris und befreite sich aus dem Harnich, das ihn im Schlitten hielt.

„Wir hätten mal schon eher daran denken sollen Magie einzusetzen, um das Eis vor dem einbrechen zu schützen!“, meinte Lil und half Demian ebenfalls aus dem Harnich.

„Ich frage mich …“, wunderte sich Rae mit einem Blick nach oben. Sie murmelte erneut Magische Worte und das Loch in der Eisschicht über ihnen schloss sich wieder.

„Zumindest sind wir jetzt die Kazzak los!“, grinste Rae und begann sich umzusehen.

Sie schienen in einer Höhle aus Eis zu sein. Durch die Eisdecke schien Licht hindurch, und lies alles in einem grauen blauton erscheinen. Die Wände waren spiegelglatt und wurden nach obenhin enger.

Sie schienen in einer Art unter irdischem Tunnelsystem gelandet zu sein.

„Wollen wir mal hoffen das es irgendwo einen Ausgang gibt.“, grummelte Lil und begann die Hunde zu entwirren.



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