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Seydon

2007er Version
von

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Kindarns Rache

„Mein Gott... jetzt geh ich ins Bett... ich bin noch nie so müde gewesen...“ sagte Osea, und alle sahen sie an.

„Du blöde Kuh, frag mich mal!!“ murrte Zitan, „Du hast wenigstens geschlafen, verdammt nochmal!!“

„Lass das Kind in Ruhe, Zid!“ rief Nadaiya empört, und Vento verschränkte die Arme.

„Immerhin, du hast doch gesagt, dass wir weiter gehen sollten!!“ rief der Blonde schnippisch, und Zitan verdrehte die Augen, während die acht die Treppe hinauf zu ihren Zimmern gingen.

„Ja, es war auch besser so!!“ sagte Zitan energisch, „Außerdem wollte ich in Kiwano Pause machen, aber gerade da musste natürlich dieser Kindarn-Heini kommen!! – Hab ich das ahnen können, du Schlaumeier??!“

„Zitan, Ruhe!“ brummte Zenta ihn an, und Zitan starrte seinen Kumpel fassungslos an, während dieser mit Tiras und Vento schon in das Zimmer ging. Jetzt versuchte sogar Zenta schon, ihm Befehle zu erteilen! Während die Mädchen sich in ihr Zimmer verzogen und Liona Akaiya hinter sich herzerrte, ging Zitan mürrisch ins Jungenzimmer.

„Jetzt spiel bloß nicht beleidigt, Ziddy,“ sagte Zenta ihm scharf ins Gesicht, „Geh pennen, verdammt! Tiras, Licht aus!!!“ Tiras knipste das Licht aus, und Vento kreischte.

„Hee! Ich seh‘ doch garnichts!!!“

BAMM!

„... ...“

„Jetzt bin ich gegen ´ne Wand gelaufen.“
 

Am nächsten Morgen schien die Sonne.

„Los, aufstehen, wir müssen weiter! Bevor Kindarn uns einholt!“ rief Tiras und warf die anderen wie jeden Morgen aus den Betten.

„Ich hab’s echt satt, jeden Tag um sieben aufzustehen...!“ knurrte Vento und rappelte sich auf, Tiras antwortete schon garnicht mehr auf diese Bemerkungen.
 

Die Kameraden holten die Mädchen aus ihrem Zimmer und machten sich auf den Weg zu ihren Kizayas, die im Stall standen.

„Und wohin gehen wir jetzt? Zenta?“ fragte Nadaiya und sah sich um.

„Am besten gehen wir nach Tahiro, das liegt am nähesten dran,“ entgegnete Zenta und kratzte sich am Kopf, „Mal sehen, was dann kommt...“

„Wollten wir nicht in der Äquatorialzone bleiben???“ fiel Osea auf, „Wir gehen immer weiter nach Süden!“ Zenta verdrehte die Augen.

„Willst du nach Norden, da ist Herr Kindarn und wartet auf uns!! Was haben wir für eine Wahl, Kindchen??! – Mal ganz davon abgesehen wird es im Moment gerade Sommer auf der Südhalbkugel, wir haben Oktober!“

„Ich gehe jede Wette ein, dass wir nicht bis zum Winter auf diesem Kontinenten bleiben!“ meinte Zitan, „So, wie wir rumlaufen...“

„O.k., um wieviel wetten wir?“

„VENTO!!!!“ Der Blonde lachte blöd.

„Ich denke, du gehst jede Wette ein???-...“ Die acht erreichten den Stall und sprangen auf ihre Kizayas, bevor sie auf die Straße ritten.

„Also, nach Süden, in Richtung Tahiro!“ meinte Zitan und warf Zenta einen kurzen Blick zu.

„Wenn du zugehst, kommen wir heute abend an,“ meinte Zenta und trieb Jali schon vorwärts, Zitan überholte ihn schnell mit Kasera, und die acht gingen aus Sizo hinaus nach Süden.
 

Gegen Mittag machten sie Pause.

„Wir müssten im Prinzip durch Akaiya herausfinden, was Kindarn mit uns vorhat!“ meinte Osea plötzlich, und alle sahen erst sie, dann Akaiya an, die alle wieder vergessen hatten. Liona hatte das Mädchen immer noch auf Selja gebunden, und die Gehilfin Kindarns sah nicht sonderlich glücklich aus.

„Ja, aber das wissen wir doch! Er verfolgt uns!“ sagte Nadaiya zu Osea.

„Ich vermute, es ist so: er will Siana und Akaiya, und Liona und Ziddy will er töten, weil sie Mesumanier sind-... solche, die den König von Sayamaina töteten.“ Als Zenta die Erklärung beendete, sahen Zitan und Liona sich kurz an.

„Das mag sein!...“ sagte Liona dann, „Akaiya, ich wette, du kannst mehr darüber erzählen!“ Akaiya stutzte.

„I-ich... weiß n-nichts... ehrlich!...“

„Natürlich weißt du, raus mit der Sprache, was will der Kerl von uns?!?!“

„Er... er will Prinzessin Siana nach Sentaria zurückbringen...“ stammelte die Wahrsagerin total durch den Wind, „Ich-... ...!“

„Und was noch?!“ hakte Liona nach und sah Akaiya böse an, die Hand schon an ihrem Schwert.

„...und... die... Mesumanier umbringen...“ stammelte Akaiya, „Es ist ein Befehl der Königin-... und der Rest-... soll gefangengenommen werden...“

„Schön! Hörst du, Tiras? Er will euch fangen!“ sagte Liona zu Tiras, und der sah sie nur perplex an.

„Jetzt wissen wir wenigstens, auf was wir uns gefasst machen müssen!“ sagte Nadaiya und nickte, „Also pass gut auf, Osea!“ Sie stutzte. „Osea? – Osea!! Wo bist du??!“ Nadaiya stand auf – das kleine Mädchen war verschwunden.

„Vielleicht musste sie mal!“ sagte Vento schulternzuckend, „Osea, piss zu, wir wollen weiter!!“

„Schnauze, du Honk!!“ zischte Zenta, und Vento sah ihn an.

„Wieso???“ Zitan sah sich um.

„Osea??!“ rief er. Keine Antwort. Nadaiya wurde unruhig und hüpfte auf der Stelle auf und ab.

„Wo ist sie bloß??!! – Oseeeeaaaa!!!“

„Hat sie wieder jeandem einen Brief geschrieben??“ fragte Siana, und Vento kicherte, Zenta trat ihn empört.

„Tss, kein Anstand hier, Sir Zyta!!!“ Plötzlich hörten alle ein dunkles Lachen hinter sich, und sie fuhren herum.

„Wa-...??!“

„Haha... sucht ihr was??!“ Die Freunde erstarrten. Kindarn stand hinter ihnen.
 

Zitan schnappte sofort sein Schwert.

„Schon wieder du!!“ Kindarn grinste nur und pfiff. Ein Soldat kam mit seinem Kizaya nach vorne. Er hatte etwas vor sich auf dem Schoß – Osea!

„OSEA!!“ schrie Nadaiya, „GIB SIE ZURÜCK!!“ Osea, gefesselt und geknebelt, schüttelte heftig den Kopf.

Nein, Mama! Du darfst nicht herkommen, sie werden dich auch mitnehmen!! hätte sie am liebsten gerufen, aber da sie geknebelt war, ging das schlecht. Nadaiya ballte die Fäuste.

„Sie ist doch noch ein Kind!!“ empörte sich das blonde Mädchen, und Kindarn lachte.

„Sie gehört jetzt mir! Sie wird mit euch zusammen nach Sentaria kommen, wenn ich euch alle habe! Ihr könntet mir Akaiya zurückgeben, dann kriegt ihr das Balg zurück, Sari!!“ Die sieben stutzten, und Zitan starrte Kindarn an. Er konnte doch nicht mit Menschen handeln!

„Los, Liona, rück sie raus,“ sagte Nadaiya sofort, und Liona schüttelte den Kopf.

„Erst will ich Osea haben!!“ verlangte sie und ging langsam zu Akaiya herüber.

„Solange ich Akaiya nicht habe, bekommt ihr garnichts von mir!!“ rief Kindarn und lachte dabei. Zenta knurrte nur.

„Bastard...!! Liona, rühr dich nicht!! Der wird uns Osea auch nicht geben, wenn wir die kleine Schlampe da rausgeben!!“ Nadaiya erstarrte.

„Mich??!!“ Zenta sah sie verwirrt an.

„W-was, wieso-... – aahh, nein, ich meinte Akaiya!!!“ rief er dann, und Nadaiya blinzelte verwirrt.

„Und bevor wir Osea nicht haben, kriegst du deine Akaiya nicht!!“ schrie Zitan Kindarn an.

„Was wird nun?! Kriege ich Akaiya, Sari?!“ rief Kindarn. Schweigen.

„Nein!“ rief Zitan dann entschlossen. Kindarn schnipste mit dem Finger. Dann galoppierten vier Soldaten auf Liona und Akaiya zu.

„Hey!! So geht’s nicht!!! Lasst das!!“ rief Liona und zog ihr Schwert, doch da packte sie einer der Soldaten am Arm und zerrte sie zu sich herüber, wobei ihr das Schwert aus der Hand fiel. Liona schrie auf. „Was soll das??! Lasst mich los!!!!“

„LIONA!!!“ rief Zitan entsetzt, und die sechs waren sofort an den Waffen, als die Soldaten Liona auf den Boden nagelten und sie fesselten.

„Komm schon, wehr dich, Mädel!!“ rief Zenta empört und warf einem der Soldaten ein Messer in den Hals, er schrie auf und stürzte zu Boden, aus seinem Hals spritzte Blut. Kindarn sah entnervt auf die Uhr.

„Wird’s bald...??!“

„Halt endlich still, Göre!!!“ fluchte einer der Soldaten über Liona und schlug sie ins Gesicht, und als sie verstummte, nahm der Soldat sie auf und trug sie zu Osea auf das Kizaya herüber. Die restlichen Soldaten zogen die Schwerter und umzingelten die sechs übrigen Freunde.

„Das werdet ihr büßen...!“ sagte Liona grimmig, als sie bei Osea saß, „Das werdet ihr-... bitter bezahlen!!! Chinon wird euch dafür ans Ende der Hölle schleifen!!“ Kindarn grinste Zitan überlegen an.

„Na, was ist denn los??? So böse, Sari??! Tss... los, Männer! Nach Sizo!!“ Er galoppierte an, und die Armee hinterher. Osea und Liona nahmen sie mit. Die sechs und Akaiya blieben wie erstarrt auf der Lichtung stehen.
 

„Ich... ich fass es nicht!! Uns wurden tatsächlich zwei geklaut!“ meinte Vento, als sich die Starre allmählich löste. Nadaiya wirbelte herum.

„Hör zu, Zitan, ich will sofort Osea wieder haben!! Verstanden??! Los, nach Sizo!!“ rief das Mädchen und galoppierte los, da unterbrach sie Zentas Stimme:

„HALT!!!“ Sie blieb stehen, ohne die anderen anzusehen.

„Was??!“

„Was bildest du dir ein?! Du kannst nicht einfach abhauen!!“ rief Zenta, „Wir werden nicht nach Sizo gehen, wenn Zitan es nicht sagt!!“ Nadaiya drehte um und ging langsam zu den anderen zurück.

„Hör mal,“ fing Zitan an, „Natürlich holen wir sie zurück! Was dachtest denn du?! Dass ich Kindarn mit Liona und Osea abhauen lasse??! – Nein, wir gehen ihnen in einigem Abstand hinterher nach Sizo zurück. Dann finden wir heraus, wo sie sind, und befreien die beiden, o.k., Nadaiya? Hab etwas Geduld, wir schaffen das schon... wir sind schließlich nicht doof, oder?“ Nadaiya sah ihn geknickt an. Dann lächelte sie.
 

„Los, rein da mit euch!!!“ schrie Kindarn und stieß die Menschen die Treppe hinunter in einen kleinen, gammeligen Raum. Er und sein Heer waren in einem Laden einmarschiert, hatten die Besitzer erpresst und gefesselt und stießen sie jetzt zusammen mit Osea und Liona in den Keller.

„Au!“ rief Liona nur, als sie auf den Boden stürzte, und Kindarn schnaubte.

„KLAPPE!! Los, zehn Männer oben vor der Kellertür zur Wache aufstellen! Dalli dalli!!“ kommandierte der General und schlug die Tür zu.

„DAS WERDET IHR BITTER BEZAHLEN!!“ brüllte Liona wütend.

„Was ist das für ein Kerl??!“ fragte die Kassiererin des Ladens schockiert.

„Er ist der General von Königin Kaiyla aus Sayamaina! Er hat vor, uns zu töten!“ erwiederte Liona, immer noch stocksauer, und sah grimmig auf die geschlossene Tür. „BASTARD!!!“ brüllte sie die Tür an, und die drei anderen sahen sich an.

„Das wird nichts nützen,“ seufzte der ältere Herr, der Besitzer des Ladens, „So etwas Furchtbares...!“ Liona murrte bloß.

„Ich wette, Ziddy und die anderen werden uns hier irgendwann finden!!! Aber zu sechst haben die keine Chance gegen das Heer... – ach, verdammt!! Wenn ich gefesselt bin, kann ich auch nicht zaubern!! Scheiße!!!“

„Zaubern?“ fragte die Kassierein erstaunt.

„Ich bin Mesumanierin-... – seid ihr beide die Besitzer des Ladens?“ fragte Liona dann, und die Kassierein nickte.

„Er ist der Besitzer, ich bin Kassiererin! Ich heiße Yanami! Und das ist Colan!“ Sie nickte zu dem älteren Mann herüber. Liona nickte.

„Ich bin Liona Kizalos! Und das hier ist meine Freundin Osea.“ Osea war immer noch geknebelt und konnte nicht sprechen.
 

„Also gut, das ist Plan A!“ sagte Vento laut und hob eine Hand, „Wir gehen jetzt zurück nach Sizo und werden mit der Nacht dort eintreffen. Dann suchen wir Kindarn, und wenn wir sie gefunden haben, schlagen wir zu!“

„Schlechter Plan!“ kommentierte Zitan, „Guter Anfang, schlechtes Ende, Vento, so wird das nichts! Wir müssen uns in Sizo trennen, in Zweiergruppen oder so, denn dann findet Kindarn uns nicht so schnell-... wir sollten von drei verschiedenen Seiten angreifen...“

„Und was machen wir mit Akaiya??!“ fragte Siana und zeigte auf die Wahrsagerin.

„Ich komme mit!“ rief Akaiya aus.

„Das hätte noch gefehlt!! Du wirst uns noch abhauen!“ riefen Siana und Zenta im Chor und sahen sich dann verdutzt an. Akaiya schwieg.

„Lasst sie mit,“ sagte Zitan ernst, „Du kannst auf Selja reiten, und wenn du anfängst, Zicken zu machen, schneid ich dich durch, kapiert?!“ Er sah Akaiya an. Akaiya nickte. So machten sich die sieben auf, um zurück nach Sizo zu reiten.
 

Gegen Mitternacht trafen sie dort ein. Sie plazierten die Kizayas an dem Hotel, in dem sie letzte Nacht geschlafen hatten.

„O.k.!“ sagte Zitan dann, „Trennung! – Tiras, pass auf, du nimmst Vento mit. – Zenta, du nimmst Akaiya und Nadaiya, und Siana geht mit mir!“ Zenta sah Nadaiya an und wollte gerade protestieren, dass er den Restmüll abkriegte, da sah Zitan ihn eindringlich an. „Und, Zenta – bitte nicht mit Nadaiya streiten!“ Zenta verstummte und schluckte seinen Protest etwas verbittert hinunter.

„Wir suchen jetzt nach Kindarn, in einer Stunde treffen wir uns hier wieder, bis dann!“ brummte er, dann verschwand er mit den beiden Mädchen.

„Halt!“ rief Tiras, „Hier, Akaiya, nimm den Dolch mit! Unbewaffnete Mädchen, das ist verboten!“ Er warf Akaiya den Dolch zu. Danach ging er mit Vento in die andere Richtung.

„Gut, und wir gehen geradeaus,“ erklärte Zitan Siana, nahm sie an der Hand und zog sie die Straße hinunter. Stille von allen Seiten.

„Ich hab ´ne Frage...“ fing Siana an, und er sah sie komisch an.

„Hm??“

„Warum bist du gerade mit mir gegangen?“ Zitan schwieg lange.

„Äh-... tja-... – das hängt mit der Aufteilung zusammen!... Sieh her, es können nicht alle guten Kämpfer zusammen gehen!-... Ich will mich ja nicht loben, aber ich muss doch gestehen, dass ich etwas trainierter bin als du!-... Ich hätte dich natürlich auch mit Zenta gehen lassen können-... aber irgendwie geh ich lieber mit dir als mit Nadaiya, die passt besser zu Zenta-...!“ Zitan grinste. Siana lächelte.

„Na schön... du hast auch recht-... die Schwächeren sollten mit den Stärkeren gehen... und ich geh gern mit dir-... ... das gibt mir irgendwie ein sicheres Gefühl...“ Sie wurde leicht rot, doch er sah sie garnicht an, sondern ging schnurstracks weiter.
 

„Kann mir einer sagen, wieso ich immer mit dir gehe?“ fragte Vento.

„Woher soll ich das wissen, wenn du vermeiden willst, dass Kindarn uns gefangen nimmt, halt endlich die Klappe!!“ zischte Tiras entnervt. Just in diesem Moment blieb er stehen, und Vento lief hinten auf.

„Aua!!“

„Pssst!!! Ich glaube, da sind sie!“ Die beiden sahen sich um, dann liefen sie über die Straße und drückten sich an die Wand eines Hauses. „Komm mit!“ forderte Tiras auf, und er und Vento krabbelten unter ein halb offenes Fenster. Sie blieben stehen und lauschten.

„Es ist garnicht so schwer wie erwartet!! Zwei mit einem Streich! Nicht schlecht für den Anfang!! Und wenn die anderen dann kommen, schnappen wir sie auch noch!! Dann sind sie uns alle in die Falle gegangen!! Hahaha!!!“ hörten die beiden Jungen jemanden im Haus lachen – Kindarn, zweifellos. Tiras stutzte.

„Das ist Kindarn!“ zischte er. Vento nickte.

„Lass uns verschwinden, bevor er uns bemerkt!“
 

Eine Stunde später trafen die sieben sich wieder am Hotel.

„Habt ihr was gefunden?“ fragte Siana.

„Nö, aber wir haben einen Stadtplan!“ sagte Nadaiya und nickte wichtig.

„Wir haben sie!“ sagte Tiras, der gerade mit Vento ankam, „Sie sind in einem Souvenir-laden da hinten! Sie scheinen die Besitzer gekidnapped zu haben!-... Wenn wir da hingehen, müssen wir vorsichtig sein!! Sie wollen uns alle schnappen...“

„Sehr gut,“ entgegnete Zitan, „Zenta, zum Plan!“ Zenta nickte und holte den Stadtplan von Sizo hervor.

„Seht her! Das Kanalisationssystem verläuft genau unter den Straßen! Wir brauchen nur-...“ Vento unterbrach ihn:

„Seit wann ist denn auf ´nem Stadtplan die Kanalisation eingezeichnet??“ Zenta hielt inne und sah erst den Stadtplan, dann Vento komisch an.

„Ich – ach, tss!! – Wir brauchen nur durch die Kanalisation in das Haus zu gehen, so bemerkt uns keiner! Am besten, wir trennen uns, zwei gehen durch die Kanalisation direkt ins Haus, der Rest muss die Soldaten aufhalten...“

„Wie, fünf gegen dreihundert????“ fragte Akaiya verständnislos.

„Das sind keine dreihundert!“ protestierte Zenta, und Akaiya blinzelte.

„Wer hat gesagt, ich könnte Mathematik???“ Zenta sah sie verwirrt an, und Nadaiya setzte den Plan fort:

„Es muss auch eine Hintertür geben, da gehen zwei andere rein, und die letzten drei gehen durchs Dach!“

„Blödsinn!“ sagte Zenta empört, „Der erste Vorschlag war besser, Tiras, du nimmst Akaiya und gehst durch die Kanalisation, der Rest geht Soldaten aufhalten!“

„Warum denn gerade die zwei?“ fragte Siana erstaunt.

„Akaiya kann nicht kämpfen, und einer muss ja auf sie aufpassen!“ erklärte Zenta, „Willst du lieber in die Kanalisation klettern, Prinzessin??“

„Iiieek!“ machte Siana, und Zitan seufzte.

„Tiras, wenn ihr die beiden habt, bringt sie hierher, o.k.?“

„Verstanden!“ riefen alle, und Tiras und Akaiya kletterten in den nächsten Gulli, Zenta gab ihnen den Stadtplan mit, während Vento den Rest zu dem Haus führte.
 

„Kannst du zufälligerweise im Dunkeln sehen?“ fragte Tiras an Akaiya gewendet, während er den Stadtplan mal näher, und mal weiter entfernt von seinem Gesicht hielt, und versuchte, etwas erkennen zu können.

„Nein.“

„Mist, ich denke, du bist Magierin?“

„Noch lange bin ich deswegen kein Musanier!“

„Meiner Meinung nach sollten wir hier längs gehen-... wenn wir noch lange hier rumlabern, wird das eh‘ nichts,“ entgegnete Tiras und ging voraus. Die zwei irrten eine Zeit durch die Kanalisation, bis Tiras herausfand, wo sie wieder heraussteigen müssten. „Mann, diese Katakomben sind das Letzte-...! Hier müssten wir in den Keller gelangen!“ Tiras hob den Gullideckel an und lugte darunter hervor. Er blickte in einen langen, dunklen Korridor. „Das muss es sein! Komm, wir müssen uns beeilen, solange die Luft noch rein ist!“ Tiras krabbelte aus dem Gulli, Akaiya sprang ihm hinterher. Die zwei verschlossen sorgfältig den Gulli und sahen sich um.

„Sollen wir eine Fackel anmachen?“ fragte Akaiya.

„Lieber nicht, das könnte man sehen!“ meinte der Rothaarige nachdenklich, „Komm mit!“ Die beiden gingen ein Stück den Korridor entlang. Da erreichten sie eine Tür. Sie öffneten sie und sahen hinein.

„Was ist das denn??“ fragte Tiras. Akaiya platzte heraus:

„Das ist ja der reinste Juwelier-Laden! Massen von Edelsteinen! Wie kommen die hier rein??!“

„Schmuggler?“ riet Tiras erstaunt und betrachtete den Raum, in den sie gerade lugten. Eine Rumpelkammer voller Edelsteine. Akaiya kniete nieder und nahm einen der Edelsteine in die Hand.

„Hm... aber... das sind keine gewöhnlichen Edelsteine-...“ sagte sie leise, „Das sind – das ist nicht möglich!! Das sind Splitter des heiligen Kristalls, sie müssen von Maginasira kommen!!!“

„Was?!“ platzte Tiras heraus, und Akaiya sah nachdenklich auf.

„Ist ja seltsam...!“

„Lass uns die nächste Tür aufmachen.“ Die zwei gingen weiter und kamen zu einer weiteren Tür. Sie war verschlossen.

„Ist da jemand drin?“ fragte Tiras und klopfte. Kurz darauf regte sich etwas hinter der Tür, und es hämmerte jemand von innen dagegen.

„Tiras! Seid ihr das?! Holt uns hier raus, es ist bescheuert hier drin!!“ hörten sie Lionas Stimme.

„Liona! Seid ihr o.k.?!“

„Ja, alle sind wohlauf! Ihr müsst die Tür aufbrechen, den Schlüssel hat Kindarn!“

„O.k.! Akaiya, such ´nen Rammbock!“ befahl Tiras dem Mädchen, während er die Tür sporadisch untersuchte. Dünnes Holz, mit einem Rammbock würde das leicht einzubrechen sein.

„Halt, seid vorsichtig!“ warnte Liona ihn dann, „Kindarn könnte euch hören! zehn Soldaten bewachen die Kellertür oben!“

„Ich weiß, ich weiß!“

„Also seid leise!“ sagte Liona und trat von der Tür weg.

„Wie stellst du dir das vor? Leise eine Tür aufbrechen??“

„Frag nicht! Hier ist was, klappt’s damit??!“ Akaiya hatte einen Stuhl geholt.

„Schlecht... egal, wir versuchen es!“ Tiras und Akaiya packten den Stuhl und donnerten ihn gegen die Tür. Der Stuhl ging kaputt, aber die Tür blieb heil.

„So’n Mist!!“ schimpfte Akaiya, „Liona! Du bist doch Kizalos‘ Tochter, versuchen wir es mit Psychokinese, damit könnte es funktionieren!“

„Ich kann nicht, ich bin gefesselt!“ meinte Liona und zappelte unruhig. Zum ersten mal fiel ihr auf, dass Akaiya ihnen gerade half. Wieso eigentlich? Und wer hatte sie befreit??

„Versuch’s allein, Akaiya, du kriegst das schon hin,“ meinte Tiras und trat zurück. Akaiya fing an, sich zu konzentrieren. Sie schloss die Augen, dann rief sie laut: „PSYCHOKINESE!!!“, und kurz darauf machte es Krach, und die Tür war zersplittert. Tiras sprang in den Raum und schnitt die Fesseln der vier Gefangenen durch.

„Los, raus hier! Wo sind die anderen?“ fragte Liona und warf Akaiya kurz einen Blick zu.

„Sie halten die Soldaten auf!!“ sagte Tiras, „Los, kommt mit, wir gehen durch die Kanalisation zum Hotel!“ Die sechs rannten durch den Korridor. Akaiya blieb plötzlich stehen.

„Wartet! Lasst uns welche von den magischen Splittern mitnehmen! Die können sehr nützlich sein!“

„Was?! Woher habt ihr-...?!“ fing Yanami an, und Akaiya sah auf.

„Frage zurück, woher habt ihr die?!“ fragte sie, während die sechs sich einige Hände voll Splitter mitnahmen.

„Sie wurden uns als Plastikedelsteine verkauft!“

„Das sind keine Plastikedelsteine! Es sind Splitter des heiligen Kristalls!!“ Die sechs liefen zum Gulli, sprangen in die Katakomben und rannten zurück zum Hotel. Dort angekommen, rief Tiras:

„Jetzt müssen wir den anderen ein Zeichen geben, dass wir es geschafft haben!“

„O.k.!“ rief Liona und schoss eine Eisra mitten in den Himmel. Der Zauber explodierte als lauter Knall mit einem schönen Feuerwerk.
 

„Die anderen!!“ rief Zenta und schnitt einem der übrigen Soldaten die Kehle auf, bevor er herumfuhr, „Sie haben es geschafft!!“
 

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es ist auch so verdammt logisch dass Kindarn genau sagt wohin er die Mädels verschleppt! XDDD ich mein, da will er doch quasi, dass die anderen hinterherkommen?! XD *unlogik pur XD*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-02-24T13:05:58+00:00 24.02.2008 14:05
Super Kapi.
bb
Von:  Yuufa
2007-03-02T19:10:20+00:00 02.03.2007 20:10
Tja, meine liebe Linni... Kindern ist eben blöd im Hirn, deshalb hat er es ausgeplaudert XDDD;;;
*muhahaha ^^'*


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