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Seydon

2007er Version
von

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Im Tal der Flammen

Coran korrigierte sie:

„Es war ein Straßenfest!“ Nadaiya schnaubte und rieb sich die Schläfen.

„Dir zeig ich gleich Straßenfeste, du Blödmann!! Aargh-... mein Kopf...“ Zitan seufzte und lehnte sich an die Wand.

„Seht zu, dass ihr in die Puschen kommt, wir gehen weiter!“ Er wollte gerade mit seinem üblichen „Basta!“ den Raum verlassen, da hob Siana den Kopf.

„Wohin gehen wir denn, Ziddy??“ Der Blonde blieb stehen. Nach einer Weile richteten sich alle Blicke auf Zenta.

Was??!“ fragte dieser empört, als ihn alle anstarrten.

„Du bist unser Kartenmann!“ machte Zantis perplex, „Wo soll's hingehen?“ Er kassierte einen Tritt gegen das Bein von Zenta und jaulte auf wie ein Hund. Lani musste darüber trotz ihrer Kopfschmerzen grinsen. Zenta zog seine Landkarte hervor.

„Wo ist euer Problem? Ihr wolltet nach Lesli – bitte, wir sind in Lesli.“ Zitan raufte sich nervös die Haare.

„W-wo ist denn Lesli??! Gib mal her!!“ Er entriss Zenta die Karte und erntete ein entrüstetes Zischen von seinem Freund. Zitan studierte die Karte eine Weile, und während Zenta schon ahnte, was gleich kommen würde, sahen alle anderen Zitan erwartungsvoll an.

„Und? Was schlägst du vor??“ machte Siana, als Zitan noch nach Minuten schwieg – und plötzlich hob er den Kopf und sah Zenta an.

„Eh – wo ist Lesli???“ Es kam ein allgemeines Stöhnen von allen Seiten und etwas Gepolter, als Vento und Tiras völlig synchron zu Boden kippten. Zenta entriss Zitan wieder die Karte.

„Kartenbanause!!“ schimpfte er und zeigte auf die Stadt Lesli auf der Karte. „Da sind wir! Das nächste wäre Tanri, die Hauptstadt des Kleinstaates Keszi! – Andererseits könnten wir auch zurück nach Vinni gehen, das ist auch nahe dran!“

„Niemals, das liegt doch fast in derselben Richtung wie Zujani!“ warf Tiara ein, „Außerdem wären wir sicher näher an diesem Kindarn-General und der Königin Kaiyla, wenn wir in diese Richtung gingen.“

„Vorausgesetzt, sie sind noch in Zujani, sie haben ein Luftschiff,“ entgegnete Zenta. Zitan stöhnte.

„Maaaann!! Wisst ihr was? Wenn wir immer die Stadt nehmen, die am nächsten dran liegt, wird Kindarn uns sofort wieder finden! Zu allererst mal kann er uns in einer Stadt leichter finden als in der Pampa, es schadet also nicht, mal mehrere Tage draußen zu bleiben!“ Er hörte, wie Siana nörgelte, ignorierte sie aber. „Außerdem,“ fuhr er fort, „Wir gehen immer den kürzesten Weg! Kindarn weiß das, er weiß bestimmt, dass wir von Zujani aus hierher gegangen sind, weil Lesli am nächsten dran lag!“

„Mal abgesehen von Vinni,“ warf Zenta ein, aber keiner hörte ihm zu.

„Deshalb werden wir jetzt unsere Strategie ändern! Wir sind damals von Zasni nach Tenji gegangen, weil Kindarn nicht vermutet hätte, dass wir ausgerechnet dahin gehen, wo's unangenehm ist! – Also nehmen wir jetzt den allerumständlichsten Weg in irgendeine verkommene, blöde Stadt, den wir nur finden können! Ha!“ Alle sahen ihn an.

„In Vinni waren wir außerdem schon,“ sagte Tiras zu Zenta, und der nickte.

„Den umständlichsten Weg??!“ fragte Lili, „Mann, das ist aber garnicht schön...“

„Echt mal, ich habe Kopfweh!“ jammerte Lani.

„Na gut,“ meinte Zenta, „Den gefährlichsten Weg nach irgendwo, Zid? Dann geht nach Töryi, das dürfte nett werden, da kommt ihr nämlich durch den Talis-Krater!“ Die anderen sahen sich an.

„Ta-was?“ machte Vento. Zantis kreischte.

„WAS??!! B-bist du wahnsinnig??! Wir können nicht durch den Talis-Krater gehen!!!“

„Was ist denn dieser... Talisman-Krater??“ fragte Lani, dann sah sie Zantis an. „Und woher weißt du das bitteschön??!!“

„Der Talis-Krater ist der Rest eines Vulkans, des Mt. Giyaa, der hier einst stand,“ sagte Zenta kalt, und Nadaiya wich seinem Blick aus. Er hatte schon wieder dieses Zenta-Lächeln drauf... „Ein riesiger Berg, viel höher als der Mt. Fumo in Islasira!“ fuhr der Junge da fort und fixierte Zitan, „Doch eines Tages explodierte der Vulkan. Keiner weiß, warum. Jedenfalls wurde damals die Umgebung des ganzen, östlichen Grandinasiras völlig zerstört. Und da der Berg weggesprengt wurde, blieb nur der Krater – ein riesiges, karges Loch in der Erde, in das sicher ganz Kasara hineinpassen würde! – Wissenschaftler haben herausgefunden, dass noch immer die heißen Quellen des einstigen Vulkans unter der Erde brodeln... jeder Zeit kann Feuer aus dem Boden kommen! Ein ganzer Wissenschaftlertrupp wurde bei Untersuchungen offenbar von solchen Erdsprüngen überrascht – jedenfalls hat man sie nie wieder gesehen!“

„Ist ja riesig,“ sagte Liona unbeeindruckt, „Und da sollen wir durch? Klasse. Ich glaube, da bevorzuge ich Kindarn.“ Zenta drehte den Kopf und sah sie mit einem eigenartigen Blick an.

„Als ein zweiter Trupp von Forschern dorthin gekommen ist, kehrte nur ein einziger von ihnen zurück,“ fuhr er seine Geschichte fort, „Er sagte, er habe gesehen, wie Dämonen, Wesen aus Flammen, seine Kollegen verschlugen hätten! Man hat den Kerl ins Irrenheim gebracht...“

„Eh??!“ machte Liona jetzt, „Wie... Dämonen? Magier?“

„Naja, jedenfalls sollen sie aus Feuer bestanden haben!“ meinte Zenta, „Die Menschen in Fanti sagen, der Talis-Krater ist verflucht.“

„Und, hatte der Mann denn recht?“ fragte Osea. „Der im Irrenheim gelandet ist?“

„Woher soll ich das wissen, ich war nie da.“
 

Trotz Nadaiyas und Lanis Gemaule saßen die dreizehn kaum einige Momente später auf ihren Kizayas (Tiara saß auf ihrem Drachen Sea) und ritten nach Südosten. Sie überschritten die Grenze zum Land Fanti und waren damit zumindest aus der Gefahr heraus, ohne Ausweis in Chirai erwischt zu werden. Dafür stellte der ihnen bevorstehende Talis-Krater eine neue Gefahr dar.

„Da vorne ist es!“ rief Tiara, die auf ihrem Drachen flog und so einen guten Überblick über die Landschaft behalten konnte. Die Freunde erreichten in dem Moment den Fuß der Berge, die einmal der Fuß des großen Vulkans gewesen waren. Mühsam krackselten die armen Kizayas durch das Geröll aus gehärteter Lava und Asche nach oben – von den kleinen Gipfeln der Berge aus erblickten sie den riesigen Krater vor sich, in den allemal ganz Kasara gepasst hätte.

„Oh...“ machte Siana und sah sich um, „Sieht kahl aus...“ Auch die anderen sahen sich ratlos um, während Sea auf dem Geröllberg landete. Mit dem Wind kam ihnen der Geruch von Schwefel entgegen, sowie kleine Gaswolken, die die Haare der Kameraden zum Flattern brachten.

„Seht ihr?“ machte Zenta, „Der Vulkan ist noch aktiv, obwohl der Berg explodiert ist!“ Nadaiya erschauderte.

„I-ich... hasse Vulkane...“ stammelte sie und wurde weiß, ohne dass jemand davon Notiz nahm.

„Uuh...“ machte Lili, „Es ist heiß hier-...“ Zitan schwieg. Sein Blick fuhr langsam über die karge Landschaft vor ihm. Der Krater war aus gerölligem Boden, den mitunter große Risse und Spalten unterbrachen. Dampf stieg aus den Ritzen hervor. Zitan wusste instinktiv, dass unter dem Boden, über den sie gleich gehen würden, die kochende Lava war, nur darauf wartend, den Boden aufzureißen und sie alle zu verschlingen.
 

Was mussten sie auch so dumm sein, hier durchzugehen?
 

Sie gingen den Geröllhaufen wieder hinunter und betraten den verfluchten Talis-Krater. Keiner der Freunde wagte es, zu sprechen – die kleinste Schwingung könnte immerhin die Erde zerreißen lassen. Tiara hatte das Glück, über ihnen fliegen zu können. Plötzlich riss vor Osea die Erde auf, und ein Strom Dampf fuhr heraus. Mac stieg erschrocken, und Osea schrie auf.

„HILFE!!!“

„Schhh,“ machte Nadaiya zu ihr und legte sachte die Hand auf ihren blauen Schopf. „K-keine Angst... es war bloß ein kleiner Riss...“ Osea schluckte.

„Weiter,“ sagte Zitan knapp von vorne, und sie setzten ihren Weg fort. Osea krallte sich zitternd an Macs Mähne fest.

„Du hast selbst Angst, Mama...“ flüsterte sie Nadaiya zu, und diese fuhr sich mit der Hand über die verschwitzte Stirn – warum schwitzte sie? Vor Hitze, oder vor Angst?

„Ist schon gut, Osea. Geh zu, sonst verlieren wir die anderen.“ Ein Dröhnen aus der Erde ließ alle erschrocken stehenbleiben und zusammenfahren. Coran blinzelte.

„W-was war’n das??!“

„Die Erde grollt,“ sagte Zenta, und Zitan erstarrte – er spürte, wie die Erde unter Kaseras Hufen sich spannte wie die Haut auf dem Bauch einer schwangeren Frau.

„Scheisse – z-zurück!! Schnell, geht rückwärts!!“ Er trieb Kasera rasch rückwärts, alle anderen hielten entsetzt die Luft an – kaum hatte Zitan seinen Befehl ausgesprochen, riss unmittelbar vor ihm die Erde auf, an der Stelle, wo er bis eben noch gestanden hatte. Alle schrien auf, und Zitan hielt die erschrockene Kasera fest. Er sah die Lava in der Erdspalte brodeln und aufsteigen, und nervös zurrte er Kaseras Zügel fester zusammen. „Verflucht-...“

„Wartet mal!“ fing Tiara indess oben an, „E-eine Aura! Ich kann eine magische Aura spüren-...! In dem Riss vor euch ist was faul!!“ Alle starrten erst sie, dann den Riss an. Die Lava darin hatte angefangen zu brodeln. Liona spürte die Aura jetzt auch wie einen Nadelstich ihren Kopf durchfahren, und instinktiv wusste sie, dass Chinon ihr den Hinweis gab.

Thurayas Aura.

„Thu-...rayas Aura??!“ keuchte Liona, und sowohl Zitan, als auch Zenta und Tiara fuhren herum. In dem Moment erhob sich aus der Lava eine menschliche Gestalt, noch von Lava umhüllt. Sofort fuhren die Kizayas zurück, Osea und Coran schrien auf, ebenso taten es Nadaiya und Siana.

„Was ist das??!“ fragte Zitan und sprang von Kasera. Liona und Zenta taten es ihm sofort gleich, Tiras, Vento, Lani und Zantis folgten. Die Lava um die Gestalt floss an der Gestalt herunter, und sie gab sich als eine Frau zu erkennen, die rot leuchtete. Ihr Haar schien aus Flammen zu bestehen, ebenso wie das Kleid, das sie trug. Ihre roten Augen blitzten die Freunde böse an.

„Nanu?“ machte Vento perplex. „Mmh, schöne Frisur!“ Zenta haute ihm eine runter.

„Aargh, du bist auch ein Pansen, mann!!“ Er zückte sofort zwei seiner Messer und starrte die Frau an. „Wer seid Ihr??!“

„Die Frage ist, wer... seid ihr??“ machte die Frau mit einem Kichern. „Ihr durchquert mein Revier, und das werdet ihr bereuen, denn an mir kommt niemand vorbei! – Alle, die hierher kommen, werden... eliminiert! Die Menschen sind inzwischen so schlau, sich fernzuhalten...“

„D-das muss der Dämon sein, von dem dieser verrückte Forscher geredet hat, Zenta!!“ sagte Siana erschrocken, „O-oder??!“ Zenta blieb kalt, und Zitan sah die Frau eindringlich an.

„Wir wussten nicht, dass Ihr hier lebt! Entschuldigt bitte vielmals, wir werden Euer Revier natürlich sofort verlassen.“

„Waaas??!“ schrie die Frau erbost, und alle fuhren zurück. „Ihr wusstet nicht??!! Ihr kennt meinen Namen nichtmal??!!“ Lani blinzelte.

„Ihr habt ihn uns ja auch nicht gesagt!“

„Hrrgh!! Jeder kennt meinen Namen!!!“ empörte sich die Feuerdame, „Ich bin Epona, die Hexe des Feuers!! Niemand kommt an mir vorbei – ihr werdet alle zusammen vernichtet und in meine Sammlung gesteckt!“

„D-die Feuerhexe??!!“ schrie Zitan, „D-dann bist du die Schwester von Dione und Nemesis!!“ Epona lachte.

„Haargenau! Ich habe gehört, ihr hättet schon meine beiden Schwestern getötet! Ich habe mich gefragt, was es für eine interessante Gruppe Sterblicher sein muss, die es fertigbringt, meine Schwestern zu töten! Sie beide waren schwächer und jünger als ich, denn ich bin die älteste der Elementar-Schwestern!“

„Och nö,“ maulte Lani, „Nicht wieder so ´ne olle Schrulle, deine bekloppte Schwester hat genau denselben Schrott erzählt.“ Epona und alle anderen starrten Lani zuerst an, dann jedoch verzog die Feuerhexe das Gesicht zu einem gehässigen Grinsen.

„Ganz wie du willst!“ sagte sie und streckte die Hand in Lanis Richtung, und schon schossen Flammen aus ihren Händen. Lani schrie auf und sprang zur Seite, aber das Feuer streifte noch ihren Arm.

„LANI!!!“ schrie Zantis und lief zu ihr herüber. Sie fasste erschrocken nach ihrem Arm.

„Waahh, ich blute!!“ heulte sie, und Zantis sah sie mitleiderregend an, als wäre er es, der blutete.

„Reiß nächstes Mal deine Klappe nicht ganz so weit auf,“ schlug Zenta Lani mürrisch vor. Zitan hob die Hände und sah Epona finster an.

„Entschuldige, Epona! Aber wenn du den Weg nicht freiwillig frei machst, müssen wir dich zwingen!!“ Epona lachte ihn nur aus, doch Zitan riss die Hände herum: „TSUNAMI!!“ Doch die Flutwelle verdunstete, sobald sie Epona berührte – und diese lachte sich halbwegs tot. „Wa-was war das denn??!“ fragte Zitan verdutzt. „D-die Tsunami hat nicht geklappt!!!“ Liona schluckte.

„Großartig, dann ist die Tsunami zu schwach!“ Sie nahm ihre Hände ebenfalls hoch, und Lani fuhr herum.

„Hey! Osea, Coran, seht zu, dass ihr verschwindet!! Alle anderen, die eh‘ Angst haben, können gleich mitgehen...“

„ACHTUNG!!“ schrie Liona da von vorne, und ehe Lani sich versah, hatte sie jemand gepackt und zur Seite gestoßen, und Eponas Feuerstrahl ging ins Leere. Lani fuhr herum.

„Schatzi!!“ rief sie, als sie Zantis erblickte, und er strahlte.

„Siehste? Ich bin sogar zu was nütze!!“

„TIARA!!“ schrie Zenta das pinkhaarige Mädchen auf dem Drachen an, „Nimm Osea und Coran auf deinen Drachen, die beiden sind hier unten nur im Weg!!“ Tiara lenkte Sea nach unten und sammelte Osea und Coran auf, bevor sie wieder in den Himmel flog.

„Tse!!“ machte Epona, „Das wird euch garnichts nützen!! Ich werde euch so oder so verbrennen und euch in meine Armee stecken!! – HAH!!!“ Sie warf eine Flamme nach Sea, doch der blaue Drache fuhr herum und starrte die Flamme so lange scharf an, bis blaue Strahlen aus ihren Augen kamen und die Flammen vernichteten. Die Freunde rappelten sich auf. Während Zitan zusammen mit Zenta, Liona, Tiras, Vento, Zantis und Lani vorne blieb, drängte Siana mit Nadaiyas Hilfe die Kizayas zurück, um sie aus der Schlacht zu holen. Auch Lili blieb hinten sitzen.

„Nanu??!“ machte Siana da beim Anblick von Seas unverhofftem Zauber, „S-sie kann ja zaubern!“

„Natürlich kann sie das!“ schnaubte Zenta. Liona sah hinauf in den Himmel.

„Tiara muss über Telepathie diese Magie hervorgerufen haben!“ Epona grunzte missbilligend.

Mit diesem Weib und seinem Drachen will ich mich erstmal garnicht beschäftigen... erst das Kleinholz aus dem Weg räumen...!

„Seid ihr fertig??!“ fragte sie die Bande unwirsch, „Ich würde euch jetzt gerne braten und in meine Armee stopfen!!“

„Ganz ohne unsere Zustimmung wird das leider nicht gehen,“ sagte Zantis perplex zu ihr, und die Feuerhexe lachte laut.

„Nun... dann seht sie euch an, meine Armee!! – Erhebt euch, meine Kinder!! Dämonen des Feuers, erscheint! Zeigt eure Kräfte!“ Alle traten einen Schritt zurück, als plötzlich die Erde erzitterte, und einen Augenblick später brach der Boden um die Freunde herum auf, und im Nu waren sie umzingelt von menschlichen Figuren aus flüssiger, glühender Lava. Siana und Nadaiya schrien auf, und die Kizayas wieherten.

„Wir sind umzingelt!!!“

„Was du nicht sagst,“ bemerkte Lani empört. „Hey, Manta! Das sind die Forscher, die hier verschwunden sind!! Epona hat sie zu Feuermenschen gemacht!!“

„Ich heiße Zenta!!!“ brüllte er sie an, aber sie starrte bloß hysterisch auf die Dämonen. Epona schwebte ein Stück in den Himmel empor und streckte die Arme weit aus.

„Dämonen, Flammenwurf!“ Die Dämonen erzeugten alle gleichzeitig Energiekugeln und feuerten diese auf die Kameraden.

„OH NEIN!!“ schrie Siana. Nadaiya brach wieder in einen ihrer Kreischanfälle aus und klammerte sich an ihr weißes Kizaya Chiva.

„AAAAHHHH!!!“ Liona streckte ihre Arme dem Himmel entgegen und schloss die Augen.

Verdammt!! Chinon, hilf mir!! Du hast es schonmal getan, vielleicht kannst du es nochmal!!

„CHINON! ALLMÄCHTIGER GOTT DES TODES, ERHÖRE MEIN FLEHEN UND GIB MIR DEINE KRAFT!!!“ Die Stimme durchzuckte ihren Kopf, und Liona riss die Augen weit auf, als sie wusste, dass der Gott des Todes zu ihr sprach.

„Was meinst du mit ‚vielleicht‘, Tochter?“

Es gab ein Donnergrollen aus einem sich pechschwarz färbenden Himmel, und Liona wurde in helles Licht gehüllt. Ein greller Blitz kam aus dem Himmel und schlug auf das Mädchen ein – Sie öffnete die Augen mit einem weiteren, schwarzen Blitzen. „SCHÜTZE UNS, CHINON!!!“ Erneut fuhr ein Blitz aus dem Himmel und bildete ein Schutzschild um die zehn, und die Energiekugeln der Dämonen prallten an Lionas Mächten ab. Zitan fuhr herum.

„Chinons-... Chinons Macht!“ stammelte er, „Super, Liona!“

„Verflucht!“ schimpfte Epona zu sich und haute sich mit der Faust auf die flache Hand.

„Und jetzt??!“ fragte Lili, als die Dämonen erneut zum Schlag ansetzten. Liona fuhr herum, die Arme die ganze Zeit gekreuzt, während das schwarze Lichtschild um die Freunde herum blitzte.

„Ich kann dieses Schild eine Weile aufrecht halten, aber nicht lange! – Ihr müsst Epona besiegen, lasst die Dämonen Dämonen sein! Wenn Epona stirbt, zerfallen die Dämonen zu Asche! Beeilt euch!“

„J-jetzt brauchen wir bloß noch eine Idee!!“ machte Zitan. Zenta hob Lili kurzer Hand von Jägermeister und stellte sie zu Zitan.

„Da, los!! Macht die Tsunami zu zweit, aber ein bisschen plötzlich!!“ befahl er barsch, und Lili sah Zitan nickend an.

„Los, Cousin!!“ Zitan nickte, und die zwei hielten rasch die Hände aneinander und schlossen die Augen. Nach einer Zeit flammte das dunkelblaue Licht um sie herum auf. Ein Blitz schlug aus dem Himmel zwischen ihren Händen ein, und sie öffneten die Augen, die blau leuchteten. Beide drehten sich zu Epona um, zwischen ihren Händen war eine große, blaue Energiekugel entstanden.

„TSUNAMI!!“ schrien beide und schleuderten die Energiekugel von sich auf Epona. Volltreffer. Epona schrie auf und wurde unter der Flutwelle begraben.

„Juhu!“ rief Lili aus, und Zitan blinzelte.

„Nein, halt! Die Dämonen verschwinden nicht – Epona lebt noch!!!“ Genau da tauchte Epona, etwas rauchend und qualmend, wieder auf. Sie lachte.

„Glaubt ihr, Tsunami bringt mich um??! Niemals!!“ höhnte sie, „Da müsst ihr euch schon was besseres einfallen lassen...!! Flammenwurf!!!“

„Beeilt euch, ihr zwei, ich kann die hier nicht lange halten!!!“ rief Liona, deren Kräfte langsam nachließen. Die Dämonen schossen ununterbrochen auf das Schutzschild, was Lionas Kräften bei jedem Schlag etwas schadete. Das Schild begann, stärker zu blitzen und zu flackern, und Liona keuchte.

Chinon, bitte!! Noch ein kleines bisschen-...!

„Lasst mich das machen!“ rief Siana da. Alle fuhren herum.

„Du??! Du kannst nicht zaubern!“ rief Tiras.

„Aber jedes Mal, wenn ich in Gefahr bin, übertrifft Zid sich selbst, und hat dann die Hexen besiegt!...“ meinte Siana unschuldig, und Zenta sah aus, als hätte er ihr am liebsten den Kopf abgerissen.

„Das ist blanker Blödsinn!!“ schaltete Zitan sich ein, bevor Zenta losbrüllen konnte, „Wenn du dich ihr auslieferst, kriegst du ´ne Ohrfeige von mir, basta!! Das wirst du nicht tun!!“ Epona grinste und hob die Hand.

„Dämonen... gebt ihnen den Rest! Flammenwurf!!!!“ Die Dämonen bildeten neue Energiekugeln – im selben Moment traf Epona ein blauer Strahl in den Rücken. Sie schrie gellend auf, und die zehn anderen fuhren auf und sahen nach oben.

„Tiara!!“ rief Lani aus. Die Prinzessin von Nami saß auf Sea, deren Augen gerade aufhörten, blau zu glühen. Seas Augen hatten den Strahl auf Epona geschossen und sie verwundet. Die Feuerhexe keuchte und rappelte sich hoch.

„Ihr verdammten-...!!“

„Gut gemacht!!“ rief Liona Tiara zu – dann versagten ihre Kräfte. Das Schutzschild erlosch und Liona stürzte ohnmächtig zu Boden. Just in dem Moment warfen die Dämonen ihre Feuerkugeln ab.

„AAAAAHHH!!!“ schrie Nadaiya panisch, und auch Siana und Lani keuchten vor Entsetzen.

„SO WEIT KOMMT'S NICHT!!!“ schrie Zitan, schloss die Augen und kreuzte die Arme.

Kyana, Göttin der Meerestiefe, Beschützerin meiner Familie! Ich bitte dich, gib mir deine Macht! Erhöre mein Flehen und schütze meine Freunde!

Die Energiekugeln kamen immer näher, während Zitan blau aufleuchtete. Der Stein an der Kette begann zu glühen, und Zitan öffnete die Augen. Er streckte die Arme von sich, genau im selben Moment erreichten die Energiekugeln der Dämonen die Freunde – doch wie durch ein Wunder wurden sie plötzlich alle in das dunkelblaue Licht gehüllt, und die Feuerbälle erloschen auf der Stelle. Die zehn befanden sich in einer Blase aus blauem Licht, und die Blase wuchs mit jedem Augenblick, den Zitan sich länger konzentrierte.

„Wuaah, ich fliege!!“ jodelte Vento, und Zenta, der sich noch um Liona kümmerte, sah zu Zitan auf.

„Das ist das Licht der Göttin Kyana... das Licht deines Vaters, Ziddy!“

Zitan riss die Augen auf und stierte Epona an, während sich die magische Aura, die blaue Blase um die Freunde herum, in ein Meer aus blau schimmernden Flammen verwandelte. Es blitzte, als der Stein an Zitans Kette zu glühen begann, und die Freunde fuhren zurück. Epona ihrerseits erbleichte.

„Wie ist das möglich?“ fragte sie, „Ich dachte, die Menschen hätten Kyanas Volk der Bastarde ausgerottet-... – Sari!“

„Ja, Epona!!“ schrie Zitan, „Ich bin ein Sari!! Und das ist dein Ende!!“ Damit schmetterte all die blauen Flammen und das Licht auf die Dämonen und Epona. Die Dämonen zerfielen sofort zu Staub, als die Feuerhexe von Zitans Macht erfasst wurde.

„Kyana!!!“ brüllte sie, „Kyana, du bist die Mutter dieser Bastarde!!! Schäm dich für... das Vergehen, verdammt!!“ Mit einem letzten Schrei zerbarst Epona in tausende von winzigen Funken. Das Licht erlosch, und Zitan brach auf dem Boden zusammen und blieb liegen, mehr tot als lebendig.
 


 

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So^^ Was "Thurayas Aura" angeht, fragt sich sicher jeder was das soll^^ Nun, diese Elementar-Hexen sind Halbgötter, sie sind Kinder der Göttin Thuraya, der Göttin der Magie, und einem Mesumanier der familie Kjay^^ Natürlich sind die schon tausende von Jahren alt, die Elementar-Hexen... XD naja, waren^^ Dann, vllt fragt sich jemand, wieso alle Elementarhexen Saris als "Kyanas Bastarde" oder so bezeichnen (s. Eponas letzten satz...^^) das wird noch geklärt^^ kapi 76^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-02-29T14:37:50+00:00 29.02.2008 15:37
Hammer kapi^^
War als klasse,
nur wurde ich mehr von den anderen im Kampf erzählen,
also auch die anderen die keine Magie haben,
den ich lese immer nu von denen die Magie besitzen.
Manchmal kommt zwar was vond en anderen,
aber etwas mehr wäre toll.
Na ja egal,
trotzdem super.
bb
Von: abgemeldet
2007-05-19T21:48:39+00:00 19.05.2007 23:48
O.O so... ich glaub diesmal schreib ich sseeehr wenig, da wir ja im letzten kommi festgestellt haben, dass das heut nich so mein ding is xD...
echt klasse kapi und ich freu mich schon wenns weitergeht

dat sasi-pooh


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