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Seydon

2007er Version
von

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Mesumanier vergessen niemals

„Gooottt...“ stöhnte Zitan am nächsten Mittag, als endlich wieder alle wach (naja) waren und im Mädchenzimmer saßen – mit tierischen Kopfschmerzen. Mal abgesehen von Osea, Coran und Lili, denen es blendend ging. „Ich saufe nie wieder...!“

„Ich frage mich auch... wie konnte ich so dermaßen tief sinken?“ stöhnte Zenta auch völlig neben sich, der im Allgemeinen über die schlimmsten Kopfschmerzen von allen klagen konnte, „Der Schnaps muss härter als der in Kasara gewesen sein... so besoffen war ich ja ewig nicht-... geschweige denn, dass ich jemals einen so extremen Kater gehabt hätte-...“

„Echt mal...“ jammerte Vento.

„Sollen wir euch erzählen, was ihr alles gemacht habt, oder lieber nicht?“ fragte Coran vorwitzig. „Also, nur mal so, es wird viele Tränen geben...“

„Wie jetzt?“ stöhnte Nadaiya, „Wieso, ist jemand tot?“

„Nö, viel extremer!“ sagte Coran verschwörerisch, und die neun blinzelten ihn müde an.

„Ja? Und?“ gähnte Tiras. Coran sah Osea und Lili an.

„Okay. Ich sag's euch. Mit wem soll ich anfangen? – Zantis?!“ Zantis stöhnte und rieb sich die Schläfen.

„Jaah?“

„Du hast Yima betrogen und mit der Kellnerin rumgemacht! Ihr lagt nackt auf der Theke und habt böse Dinge getrieben!“

„Hey, das stimmt garnicht!“ protestierte Lili, „Sie waren beide angezogen, und sie war hinter der Theke!“ Zantis hustete. Coran auch.

„Mann, versau mir nicht meinen Spaß!“ Lani fuhr trotz ihrer Kopfschmerzen hoch.

„Wie bitte??!!“ keifte sie, „Kellnerin also??!!“ Sie funkelte Zantis an, dann sah sie Coran wütend an. „Wie sah sie aus?! War sie blond?!“

„Ja,“ machte Coran.

„Hatte sie größere Brüste als ich??!“ heulte Lani, während alle anderen sie ratlos anstarrten, außer Zantis, der immer kleiner wurde.

„Riiiesenbrüste!“ sagte Coran, „Und einen riesigen Po!“

„UWAAAHHH!! ZANTIS, DU BETRÜGER!!“ heulte Lani, „Einen riesigen Po also??!!“ Zantis starrte sie an und schwitzte schon Blut und Wasser vor Angst.

„I-i-ich, Lani-...!! Ich liebe deinen Po!! Echt!! U-und deine Brüste sind der Hammer!! I-ich weiß garnicht, w-wie das passieren konnte-...!!“

„ÄHEM!!“ brüllte Zenta, und alle sahen ihn an. „Ich will garnicht wissen, wie du Lanis Brüste und Po findest!! Behalt das für dich!!!“ Lani heulte in einem Fort, und Coran grinste.

„Jaja, Zenta!! Du musst dich gerade melden!“ Zenta sah ihn argwöhnisch an.

„Wie bitte?! Was soll ich denn gemacht haben?!“

„Das gibt aber echt Zoff,“ warnte Coran ihn, und alle sahen ihn neugierig an. „Na gut, ihr habt es so gewollt! Zenta hat Siana geküsst! Und zwar auf den Mund und ganz extrem lange und mit Zunge!“ Alle erstarrten. Siana kreischte zuerst.

„WAAAAS?!!“ schrie sie laut und starrte Zenta an, „DER??!!“

„WAS??!!“ schrie Zitan auch und starrte Zenta an, der die Augen zu Untertassen geweitet hatte und Coran entsetzt anstarrte, „Z-Zenta!!! Ist das wahr??!!“

„Ah, oh, ich erinnere mich!!“ stöhnte Zenta, „Das war ein Unfall!! Tiras hat mich geschubst, da bin ich nach vorne gefallen!! – D-das mit Zunge ist, weil – Siana hat mich mit Zunge geküsst, klar?! Sie hat mich für Ziddy gehalten!“

„WAAAAS??!!“ brüllte Zitan jetzt völlig in Rage – er war aber nicht wütend, sondern bloß verwirrt. Was ging eigentlich ab? Siana war kreidebleich geworden und krallte sich am Bett fest.

Ich habe-... Zenta geküsst??!! U-und dann noch richtig mit Zunge??!! Oh mein Gott... – oh mein Gott, sag mir, dass das ein Alptraum ist!

Alle sahen sie ängstlich an, bevor sie den Mund auftat, und Zenta hielt sich schonmal die Ohren zu.

„AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
 

Nach ihrem Schrei verschwand Siana schluchzend und heulend aus dem Raum, und Zitan keuchte und setzte ihr nach.

„S-Siana!!! Warte!! D-das war doch e-ein-... Unfall??! Du kannst nichts dafür-...!“ So verschwand auch er, und Zenta hustete und fasste nach seinem Hals. Er hatte plötzlich nach dieser Erkenntnis das dringende Bedürfnis, sich den Finger in den Hals zu stecken und sich zu übergeben...

„Scheisse – wie konnte ich so tief sinken??!!“ schrie er außer sich, „Das kann mir doch garnicht passiert sein!!! SCHEISSE!!“

„G-glaubst du, Ziddy wird wütend auf dich sein??“ fragte Liona ihn besorgt. „Eigentlich war es ja nicht deine Schuld...“

„Naja, Siana wird ihn sicherlich bis zum Ende aller Zeiten hassen!“ orakelte Vento. Zenta keuchte und rappelte sich hoch.

„Boaahh!! Ich muss kotzen, verdammt!! Das kann nicht wahr sein!! W-warum ich??!“ Er verschwand in Windeseile auch aus dem Raum, und die anderen sahen sich bedrückt an. Lani war indessen dabei, Zantis heulend und schreiend ein schlechtes Gewissen zu machen, und er sah selber schon aus, als wollte er heulen, und kauerte sich auf dem Boden zusammen. Coran stöhnte.

„Ich hab doch gesagt, es wird Tränen geben!“
 

Zitan fand Siana bei den Kizayas. Sie hing heulend an Nervis Hals.

„S-Siana-...“ murmelte er, als er sie da fand, und sie sah kurz auf, wurde krebsrot, als sie ihn sah, und vergrub das Gesicht wieder heulend in Nervis Mähne.

„Oh Goootttt, Ziddy!!“ brüllte sie aufgelöst, „W-w-wie konnte ich??! W-wie konnte Zenta??!! D-das ist so-...!! Mir ist richtig schlecht!!!“

„Hey...“ Er ging zu ihr hin, zog sie von Nervi weg und nahm sie sanft in die Arme, und sie heulte weiter. „Es, ähm-... ... es war ja nicht deine Schuld-... – und an sich... auch nicht seine, wenn... Tiras ihn geschubst hat-...? – Hey, wir waren alle besoffen...“

„Das ist keine Entschuldigung!!“ schluchzte sie aufgelöst, „W-wie soll ich dir je wieder in die Augen sehen, Zid?! I-ich liebe dich so sehr... – und ich blöde Gans bringe es echt fertig, dich-... mit deinem besten Freund zu betrügen??!!“

„Du h-hast mich doch garnicht betrogen!“ protestierte er, „Ihr beide habt das nicht gewollt, es ist halt passiert! Du hast geglaubt, ich wäre es-...?“ Sie heulte wieder laut auf und warf sich in seine Arme.

„Wie konnte ich??!“ schrie sie, „Zenta kann überhaupt nicht so küssen wie du!!!“ Sie stutzte bei ihren Worten, als sie sich plötzlich an das fatale Ereignis erinnerte. Ja, sie hatte geglaubt, es wäre Zitan... vermutlich hätte sie nie gemerkt, dass es nicht Zitan war. Sie war betrunken gewesen – und ihr Gegenüber (das ja, wie sie jetzt wusste, nicht Zitan gewesen war) hatte eine unverschämt gute Art gehabt, zu küssen... „Oh mein Gott, Zitan!!“ schluchzte sie wieder, „I-ich-...!! Oh nein...!!“ Sie ließ ihn weinend wieder los und sah errötend zu Boden. „Du hast... mich nicht verdient... – du hast was besseres verdient... als eine Schlampe, die dich mit deinem besten Freund betrügt...!“

„Siana!!“ rief er entsetzt, „Hey!! Du wolltest das doch garnicht, du hast mich nicht betrogen!!! Es ist okay, Siana! Lass uns das bitte für immer vergessen, ich-... ...“ Er sah sie an und streichelte ihr sanft über den Kopf. „Wir haben so lange gebraucht, bis wir endlich zusammen sein konnten! Und immer wieder kam was dazwischen... ich will nicht-... dass wir wegen sowas schon wieder streiten! Wir haben doch genug durchgemacht... oder?“ Siana sah erschrocken auf und wagte es, ihm ins Gesicht zu sehen. Er lächelte fröhlich.

„Z-...Zid-...??“ stammelte sie, als ihr wieder neue Tränen hochkamen.

„Komm,“ meinte er, „Lass es gut sein. Vergessen wir das! Ich liebe dich! Und ich bin nicht bereit... dich schon wieder zu verlieren.“
 

Es dauerte, bis Liona es schaffte, alle wieder ins Mädchenzimmer zu trommeln – Zitan und Siana fand sie dabei zuerst, aber Lani war völlig außer sich weggerannt und musste sich von der Mesumanierin regelrecht zurückprügeln lassen.

„Ihr seid albern, vergesst diesen Kleinmist!!“ rief Liona schließlich, als alle völlig unglücklich oder wütend oder enttäuscht wieder da waren – Lani saß mit vom Heulen geröteten Augen bei Nadaiya und ließ sich von ihr trösten, Siana saß niedergeschlagen, aber friedlich bei Zitan, und Zenta saß auf der Fensterbank und wollte den Rest des Tages niemanden mehr ansehen. Schon garnicht Zitan und Siana. „Wir haben viel wichtigere Dinge zu tun!“ sagte Liona ernst, „Wir müssen überlegen, wie es weitergeht! Wir haben noch lange nicht genug geübt! Wir müssen etwas Zeit gewinnen und dürfen uns auf keinen Fall von irgendwelchen Scheiss aufhalten lassen! Wir müssen jeder Konfrontation, egal mit wem, aus dem Weg gehen! – Also, Zenta, wohin gehen wir am besten? Irgendwohin, wo Kindarn uns nicht so schnell findet...“ Zenta machte keinen Ton. Die Türkishaarige verdrehte die Augen. „Zenta, komm!! Maul auf!“

„Das unwahrscheinlichste ist, zurück nach Lesli oder Tenji zu gehen!“ meinte er trocken, und jetzt sahen alle auf, sogar Lani.

„Nach Lesli?? Schon wieder? Warum?“ fragte Nadaiya, „Ohhh nein!! Bitte nicht nach Tenji!!“

„Kindarn wird nicht annehmen, dass wir, wenn wir schon in eine Stadt gehen, in der wir schonmal waren, ausgerechnet die nehmen, die am ungemütlichsten sind! Tenji wegen der Kälte und Lesli wegen der großen Gefahr, ohne Ausweis eingesperrt zu werden!“ erklärte Liona den anderen Zentas Plan, „Nicht wahr, Zenta?“ Er sagte nichts, und Liona gab es auf, ihn zum Reden zu motivieren.

„Aber bis Lesli sind es querfeldein fast vier Tage!“ sagte Tiras stirnrunzelnd

„Na und? Gehen wir über Tanri, das ist am kürzesten!“ ordnete Liona an, „Zid? Was sagst du?“ Zitan seufzte.

„Angesichts der... blöden Situation innerhalb der Gruppe überlasse ich dir die Entscheidungen, Liona-...“ sagte Zitan beklommen, „Aber ich bin einverstanden...“ Liona sah ihn groß an. Dieses Desaster mit dem Betrunkensein schien noch etwas hinter sich herzuziehen, wenn sie so die deprimierten Gesichter ansah...
 

Gesagt – getan. Die zwölf machten sich auf den Weg nach Südwesten. Da Liona von Zitan die Verantwortung übertragen bekommen hatte, ging sie zusammen mit dem Ersatz-Strategen Tiras und Lili vorne weg. Ersatz-Stratege war Tiras deshalb, weil es normalerweise Zentas Job war – und jener war absolut nicht bereit, auch nur noch ein Wort zu sprechen. Die Stimmung in der Gruppe war entsetzlich. Kaum jemand sprach.

„Mir geht dieses Genöle auf die Nerven!“ meckerte Lili irgendwann, „Diese Jammerlappen!! Ja, mein Gott, jetzt ist es halt so passiert, wie es passiert ist!! Und, mein Gott, dann hat Siana halt Zenta geküsst, oder wie auch immer! Müssen die deshalb alle gleich deprimiert werden?!“

„Ich hoffe gerade, dass irgendwas dazwischen kommt, was uns wieder zu einer Einheit werden lässt,“ stöhnte Liona, ihr zustimmend, „So... Thanata oder so...!“

„HALT!!“ ertönte es prompt vor ihnen, und Liona bremste, als ein Pfeil genau vor Seljas Hufen im Sand landete. Die anderen bremsten auch und sahen erschrocken hoch, sogar Zenta. Kindarn!

„Oder der, noch besser!“ sagte Liona, „Ich hab auch gerade richtig Lust, meine Wut an dem auszulassen, mann!!“ Zitan seinerseits stöhnte, als Kindarn mit seinem Heer vor ihnen auftauchte.

„Nicht schon wieder der!!!“

„Wie nett, Sari! Ausnahmsweise läufst du Feigling nicht davon??!“ höhnte Kindarn. Zitan sah ihn seelenruhig an.

„Ich laufe nur, weil ich den Kleinen einen Kampf ersparen möchte!“ antwortete er, „Wenn ich mit meinen dreien hier...“ Er nickte Zenta, Vento und Tiras zu, „...allein wäre, würde ich nicht weglaufen, aber nun genug der Reden! Wo ist Kaiyla?!“ Er zog sein Schwert hervor und bedrohte Kindarn. Kindarn grinste plötzlich und – fing zum Entsetzen aller an, zu lachen.

„W-was??!“ rief Siana, „W-was lacht Ihr??!!“

„Dieses mal...!“ gluckste der General, „Seid ihr am Arsch!! Dieses mal – kriege ich euch hundertprozentig!! – MÄNNER!! Umzingelt sie, na los!!“

„So kriegst du uns nicht, du Lackaffe,“ stöhnte Zenta und zückte schon seine Messer – doch ehe er die Messer richtig in der Hand hatte, waren sie plötzlich von Soldaten umzingelt. Zitan weitete die Augen.

„Woah!! Ihr seid schneller geworden, hat man euch gedrillt??“ Kindarn fing wieder an, zu lachen, während die Soldaten die Freunde bitterböse ansahen.

„Schnell, Osea, Coran, geht in die Mitte, wir beschützen euch von allen Seiten!“ meinte Nadaiya und schob die Kleinen hinter sich. Zenta zuckte mit der Augenbraue, als er Kindarn wie verrückt lachen sah.

Irgendetwas stimmt nicht...! Hier muss eine Falle sein! Etwas ist anders als sonst...

„Zid – sei auf der Hut!“ warnte er seinen Freund, und Zitan zischte.

„Tseee!! Denen zeigen wir das Linni-Spezial-Hardcore-Zaubertraining!!“ Er kreuzte die Arme und setzte zur Psychokinese an – und Kindarn grinste, was selbst dem so abgehärteten Zenta einen Schauer über den Rücken jagte.

Scheisse, was – grinst der denn so?! Er macht nichtmal Anstalten, Ziddys Angriff zu blocken?!

„Das will ich sehen... Zitan!“ grinste Kindarn und verschränkte gemütlich die Arme, und auch die anderen sahen jetzt verwirrt hin und her, während Zitan sich konzentrierte – doch er sah nur schwarz. Weder blitzte es vor seinen Augen, noch fing alles an zu blinken, so wie sonst. Es war einfach nichts.

„Hä??! Was ist denn-...?!“ Zitan öffnete die Augen und starrte auf seine Hände.

„Was ist los, Zid??!“ fragte Lili erschrocken, und auch die anderen fuhren herum.

„Ich... ich sehe nichts!!“ keuchte der Blonde, „Ich... ICH KANN NICHT MEHR ZAUBERN!!“

„WIE BITTE??!“ schrien die anderen, und Zenta riss die Augen auf.

„Woah, scheisse!!“ schrie er und starrte Kindarn an, da ging ihm ein Licht auf.

Heh – das Fläschchen!! – Jetzt weiß ich des Rätsels Lösung!!

„Hahahaha!!! Oooh, armer kleiner Sari!!! Hast du das Zaubern etwa verlernt??? Wie schade!!!“ trällerte Kindarn amüsiert und bekam sich vor lauter Triumphieren garnicht mehr ein.

„Na warte!!“ kreischte Liona, „MESSERKLINGE!!“ Doch es geschah nichts.

„Wa-...??!“ platzte Zitan hervor. Liona starrte auch auf ihre Hände.

„Was soll denn das?!?!“ fauchte sie, „BLITZRA!!“ Nichts geschah. „FLORA!!“ Nichts geschah. „TSUNAMI!!“ Nichts geschah. Die Freunde tauschten einen erschrockenen Blick, während Zenta hastig seinen Rucksack nach dem Fläschchen durchwühlte. Kindarn brüllte vor Lachen.

„Hahaha... ihr seid so dumm!... Ohne deine Zauberkräfte bist du machtlos, Sari!!!“ Zitan schüttelte den Kopf und starrte immer wieder verdattert auf seine Hände.

„Wie kann das sein??! Kann man zaubern... vergessen??... Mesumanier vergessen niemals...!!“ keuchte er völlig außer sich, und Zenta hielt die kleine Flasche hoch und stierte Kindarn an.

„Du Drecksack – jetzt weiß ich, wieso du es sooooo eilig hattest!! Und, was... hier drin war!!“ Kindarn sah auf die Flasche und dann auf Zenta.

„Eh – Yason!! Meine Flasche!!“

„Das ist ein Fluch-Wasser!“ rief Zenta barsch, „Du hast sie verflucht, damit ihre Zauberkräfte nicht mehr funktionieren!! Klasse Idee von dir, uns derartig zu entwaffnen! Und logisch, dass sowas kein Arzt nachweisen kann, es ist ja ein magisches Wasser!“

„WAS??!“ schrien die anderen, und Liona, Zitan und Lili starrten sich an.

„F-Fluch-Wasser??!“ rief Liona, „Oh nein!! H-heißt das etwa-...??! Unsere Zauberkräfte sind weg??!“ Kindarn grinste Zenta triumphierend an.

„Jaja, Yason! Du bist garnicht so dumm, wie du aussiehst! Ich muss zugeben, du hast eine Menge Ahnung! Genau so ist es!“ Zenta zischte und steckte die Flasche wieder ein, bevor er endgültig seine Messer zückte.

„Schlaumeier!“ grinste er gehässig, „Aber wir kommen auch so gegen dich an! Du solltest mich besser nicht unterschätzen – auch, wenn ich bloß ein dummer Mensch bin! Was du übrigens auch bist!“ Kindarn erstarrte. „Ja!!“ Der Junge fuhr herum und gab Jali die Sporen, und ehe Kindarn blinzeln konnte, war Zenta plötzlich direkt vor ihm mitsamt seinen Messern.

„W-was-...??! Wie hast du-...??!“

„Heh!“ Zenta grinste noch immer, „Ja, General! Ich muss mir... im Gegensatz zu Euch... keine schwarzen Mächte von einer durchgeknallten Schwarzmagierin ausleihen, um Euch fertigzumachen!! – HAH!!!“ Kindarn schrie auf, als Zenta blitzschnell den Arm herumschwang und er plötzlich gleich drei der kleinen Messer im Hals hatte. Hustend und röchelnd stolperte er rückwärts – wunderte sich aber.

Nanu?! Er hat... absichtlich nicht auf die Halsschlagader gezielt?!... Er will mich... nichtmal töten?!... Der General keuchte und starrte Zenta vor sich an, bevor er sein Schwert packte. Du hast recht, Yason – dich sollte ich wirklich nicht unterschätzen! Was auch immer du vorhast...

„ZID!!“ brüllte Zenta, „Los, nimm dein Schwert, dann machen wir sie ohne Zauber fertig!!“ Zitan keuchte. Dann grinste er plötzlich und packte sein Schwert ebenfalls.

„YEEAAHH!!“ Kaum eine Minute später war die Schlacht im Gange.

„Ihr Ärsche!!“ schnaubte Liona und stach einen Soldaten mit ihrem Schwert nieder, „Ich bin stinksauer auf euch, damit das klar ist!!! Mir meine Magie zu klauen!!!“ Zitan sprang auf Kasera über die Soldaten hinweg und landete schnell bei Zenta und Kindarn, der sich auch sein Kizaya geschnappt hatte.

„Ich übernehme ihn, Zenta!“ grinste der Blonde, „Aber... gute Arbeit!“ Zenta sah ihn kurz von der Seite an.

„Huh – ich weiß, dass ich gut bin... Zitan!“ Er nahm neue Messer und drehte Kindarn den Rücken zu, „Er ist dein Gegner! Ich werde dir die Chance nicht versauen, ihn umzubringen. – Und, hey... die Messer sind der einzige Punkt... in dem du mich niemals schlagen wirst, Zid!“ Damit ging er zu den Soldaten, und Zitan sah ihm kurz nach und grinste bei sich.

Ja, gut so, Zenta! – Zugegeben bist du in noch vielem anderen viel besser als ich... niemand sollte jemals sagen, du wärst schwächer als ich, oder?

„Hey, fünf auf einmal ist nicht fair!!!“ schrie Lili indessen, die mit ihrem Säbel wacker versuchte, gegen die Soldaten anzukommen, die sie in die Enge drängten.

Scheisse – und das ohne Magie??! MIIIST!!!

Sie kniff die Augen zu, als der eine Soldat ihr plötzlich den Säbel aus der Hand schlug, und sie taumelte.

„AAHH!! – Scheisse!!“

„Jetzt haben wir dich – Püppchen!“ strahlte der Soldat und packte Lilis Arm – und rein aus Reflex schrie sie:

„AURORA!!“ Die Soldaten fuhren schreiend zurück, als plötzlich blaue Strahlen aus Lilis Augen auf sie zuschossen und sie in hohem Bogen durch die Luft schleuderten und mit einer Eisschicht überzogen. Lili fuhr auch zurück.

„Was??!“ schrie sie, „W-wieso kann ich denn zaubern, ich dachte-...??!“

„GENERAL!!!“ brüllte da ein Soldat, und alle hielten inne. „D-die kann ja zaubern!!! Ich dachte, die Mesumanier hätten das Wasser bekommen?!“ Kindarn fuhr herum und starrte auf Lili.

„WAS?!?! Noch ein Mesumanier?!?! VERDAMMT!!“ brüllte er und stierte Zitan an, „Ihr seid... drei??!! – SCHEISSE!!!“ Zitan stutzte erstmal verwirrt – dann grinste er.

„Ja, General... wir sind drei!!! – HAH!!!“ Damit klirrten die Schwerter wieder aneinander. Zenta sprang zu Lili und packte sie.

„Lia!!“ zischte er ihren richtigen Namen, „Du hattest wohl Glück, dass Kindarn nicht gewusst hat, dass du Magierin bist! – Jetzt bist du unsere beste Waffe! Du musst jetzt das Training sprechen lassen, na los! Wir verlassen uns auf dich, Lia!“ Sie keuchte.

„Ich ganz alleine?!“

„Los, sieh zu!! – Die Elemente durch!! Turmalin, Tsunami, Topas!! Ab dafür!“ Lili senkte die Augenbrauen und konzentrierte sich.

„Okay!!!“ Prompt fingen ihre Augen Feuer und glühten auf, als sie die Hände hochriss: „TURMALIN!!“

„Wuaaaahhh!!“ brüllten die Männer, die getroffen wurden.

„Siana!!“ schrie Liona, „Schnell, bring Osea und Coran weg von hier, wir dürfen nicht in Lilis Schussbahn stehen!!“ Siana nickte und brachte die kampfunfähigen Kleinen aus dem Schlachtfeld, wo auch schon ein Großteil der Kizayas stand, weil man im Stehen einfach besser kämpfen konnte. Auch Zitan und Kindarn waren abgesprungen und duellierten sich zu Fuß.

„Du wirst ohne deine Magie nicht weit kommen... Zitan!“ grinste Kindarn, als Zitans Schwert klirrend gegen seins krachte. „Psychokinese!!“

„WAAAHHH!!!“ schrie Zitan und wurde von einem heftigen Zauber getroffen und in hohem Bogen weggeschleudert.

„Ach, scheisse!! Immer muss man auf dich aufpassen, Ziddy!!“ hörte er noch Zentas Stimme, im nächsten Moment sah er Kindarn schreiend zu Boden gehen, ein Messer im Bein. Zitan rappelte sich stöhnend auf.

„Ohh... hilfst du mir... ausnahmsweise mal... Zenta?“ bettelte er, „Ich kann – wenn er zaubert, kann ich echt nicht alleine!“ Zenta seufzte, half ihm auf die Beine und schnappte sich ein paar neue Messer.

„Huh – Schwächling!“ grinste er, ohne das böse zu meinen, „Wir haben lange nicht mehr richtig zusammen gekämpft! Ich vermisse das...“

„Super, gute Gelegenheit, dir den Spaß zu gönnen!“ meinte Zitan, als Kindarn sich hochrappelte und den zwei Jungen gegenüber stand.

„Was denn, was denn, zwei gegen einen? Wie unsportlich, Sir Yason!“ höhnte er, „Aber sei’s drum! Ihr kommt auch zu zweit nicht gegen mich an! Ich kann zaubern!“

„Und schwafeln könnt Ihr auch, alle Achtung!“ rief Zitan, „Ich weiß nicht, ob Ihr uns beide je zusammen gegen Euch gehabt habt! Wenn nicht...“ Er drehte sein Schwert in der Hand und kicherte dann, „Könnt ihr natürlich nicht wissen... dass wir zusammen im Nahkampf unschlagbar sind!“ Kindarn zischte wütend.

„Wer schwafelt hier??!! – HAH!!“ Damit stürzte er sich auf die beiden, doch als er Zitan erreichte, war Zenta verschwunden, und völlig entsetzt fuhr er herum. „WO IST DER SCHEISSKERL??!!“

„Hinter Euch – Generälchen!“

Zack! , hatte Kindarn das nächste, kleine Messer im Hals und keuchte.

Was?!? Er kann sich ja... verdammt schnell bewegen!! Und... schon wieder nicht die tödlichen Stellen?

Er wurde in die Realität zurückgerufen, als Zitan ihn mit dem Schwert zurückstieß, und er fuhr wütend herum und warf sein eigenes Schwert weg. Im Nu hatte er mit dem Ring an seinem Finger seine Masamune heraufbeschworen und riss dabei eine Hand in die Luft:

„Jetzt... ist es aus mit euch!!! – MESSERKLINGE!!!!!“

Huh – denk an Lionas Messerklinge!! Ausweichen!! befahl Zitan sich selbst und sprang zur Seite, Kindarns Zauber ging ins Leere. Kindarn fuhr herum, als plötzlich alle beide Jungen hinter ihm auftauchten und er zwei Schwerter an seiner Kehle spürte.

Scheisse!! Wie schnell sind die bitte?!

„Guuut parriert, Zid!“ lobte Zenta seinen Freund, Kindarn sein Schwert an den Hals haltend, „Nun, General... was habe ich gesagt? Unterschätzt mich nicht!“

„Kh...! Bastard!“ schimpfte Kindarn und grinste plötzlich, „Heh... glaubst du... so einfach ist das... Yason?!“ Zenta fuhr herum und riss die Augen auf, als die Masamune in wahnsinniger Geschwindigkeit auf ihn zugesaust kam – im letzten Moment ließ er von Kindarns Hals ab und blockte die riesige Klinge mit seinem Schwert.

„Woah, woah, garnicht mal übel, General!“ meinte er, und Zitan sprang wieder vor Kindarn und riss die Masamune von Zenta weg.

„Das könnte dir wohl so passen, hm?! – HEH!!!“ Kindarn schwang die Masamune auch schon herum, als er wieder einen Jungen vor und den anderen hinter sich hatte.

„EEY!“ grölte Vento da, und Zitan drehte kurz den Kopf.

„Was ist??!“

„Die Soldaten sind alle am Boden, Zid! Seid ihr beide auch bald fertig?!“

„Was-...?!“ zischte Kindarn und sah nach den Soldaten, die teils tot und teils bewusstlos und verletzt am Boden lagen. „Ach, verdammt!! Unnütze Idioten sind das!!“ Er ließ die Masamune sinken. „Huh – ich komme wieder, verlass dich drauf, Sari!! Nächstes mal... bist du am Arsch!!“ Damit verschwand er mit Psychokinese. Die Freunde standen da und sahen ratlos an die Stelle, an der er vor kurzem noch gestanden hatte.

„Er ist... weg...?“ fragte Siana verwirrt. Zitan seufzte und steckte das Schwert weg.

„Sieht so aus!“
 

So gingen sie, jetzt mit gelösteren Zungen, weiter nach Tanri.

„Phuuuh!“ seufzte Tiras, „Das gibt ja Ärger!! Wenn Ziddy und Liona nicht zaubern können...! So können wir weder üben noch Thanata besiegen! Scheisse!“

„Allerdings,“ sagte Liona, „Aber es gibt gegen solche Flüche Gegenflüche! Fluch-Wasser ist keine sepzielle oder starke Technik, dagegen gibt es sicher einen Gegenfluch. Aber-... ... ich kenne keinen Fluch-Experten-... das muss schon ein ziemlich starker Magier sein, der solche Flüche beherrscht!“

„Sollte es nicht auf Maginasira Spezialisten dafür geben?“ fragte Zenta, und Liona sah ihn an.

„Maginasira? Der verfluchte Kontinent??“ fragte Lani nach.

„Ja!“ meinte Zenta knapp, „Dort soll es Dinge geben, wie sonst nirgendwo auf ganz Seydon! Auf Maginasira sind keine Amateure. Die kennen sich mit Magie aus.“

„Maginasira...“ murmelte Liona, „Er hat recht! Das könnte die Lösung sein!... Und außerdem ist es unsere einzige Chance...“

„Also gehen wir nach Maginasira?! Wie wollen wir da hinkommen??!“ fragte Zantis.

„Von Chisuani aus fährt ein angeblich pechschwarzes Schiff bei Vollmond nach Maginasira...“

„Ein Geisterschiff!“ quietschte Osea panisch. Liona sah stirnrunzelnd in den Himmel.

„Gut! Ziel ist Chisuani, von dort aus fahren wir mit dem Schiff nach Maginasira, und dort angekommen erkundigen wir uns nach Flüchen, alles klar?“ Die elf anderen nickten einstimmig.

„Oh, gut, nicht zurück nach Tenji!“ seufzte Nadaiya erleichtert.

„Bis wir auf Maginasira ankommen... müssen wir Kämpfe vermeiden!“ sagte Liona, „So ohne Magie... wird das nichts!“

„Okay,“ sagte Zitan und lachte, „Ab nach Tanri, danach gehen wir von da aus nach Chusaini!“

„Chisuani!“ korrigierten Zenta und Tiras ihn im Chor.

„Jaja, Chosauni, meine ich ja!“
 

Gegen Abend des nächsten Tages erreichten sie Tanri. Es war eine kleine, aber hübsche Stadt, und ausnahmsweise mal eine mit nicht so viel Betrieb. So fanden die zwölf ein Hotel gleich am Eingang der Stadt, wo sie sich diesmal zwölf Einzelzimmer mieten mussten, weil es keine Sechserzimmer und – komischerweise – nichtmal Zweierzimmer gab.

„Scheiss-Kuhkaff,“ sagte Zitan, und Lili musste lachen.

„Wie weit ist es denn bis Maginasira?“ fragte Siana, als sie alle zusammen in Zitans Zimmer saßen.

„Na, Zenta? Wo bleibt die Karte?“ fragte Zantis grinsend. Keine Antwort. Alle sahen sich um. „Zentaaaa?“ machte Zantis verwirrt, doch Zenta war nicht zu sehen. „Nanu nana! Wo steckt der denn?“

„Keine Ahnung, vielleicht kotzt er wieder, weil er Siana-Geschmack im Mund hat,“ meinte Coran, und Liona hätte ihm dafür fast eine reingehauen. Musste der das jetzt ausgraben?! Sofort sah Siana wieder deprimiert zu Boden, doch Zitan lachte.

„Siana schmeckt garnicht eklig! Der soll sich nicht so anstellen, der kleine Penner!“ Siana wurde rot, und die anderen seufzten.

„Du musst uns jetzt echt nicht erklären, wie Siana schmeckt!“ nörgelte Vento, „Behalt das bitte für dich!“

„Also,“ schaltete sich Tiras ein, „Bis Chisuani laufen wir drei Tage. Dann fahren wir mit dem Schiff rüber nach Tijopan, sind also etwa noch drei Tage auf dem Schiff. Also sind wir in fast einer Woche auf Maginasira.“ Alle blickten ihn an.

„Wow!“ machte Lili, „Du weißt sowas auch??!“ Tiras grinste.

„Ja! Überrascht?“

„Sechs Tage?!“ fragte Zitan, „Puh, gut, dass es nicht so lange dauert...“ Der letzte Satz war eher ironisch gemeint, das merkten auch die anderen, und Liona nickte.

„Mh. – Hauptsache, Kindarn tanzt nicht wieder an in den sechs Tagen! Nächstes mal hat er bestimmt bessere Waffen und Männer dabei, weil er ja weiß, dass wir bloß zu Fuß kämpfen können – außer Lili... und Lili kommt alleine nie gegen eine ganze Armee an!“ Lili seufzte.

„Ja...“

„Sagt mal, wo steckt Nadaiya eigentlich?“ fragte Zantis da und sah sich um, „Häh?! Hab ich was verpasst, wo sind alle?“ Dann stutzte er und grinste plötzlich über das ganze Gesicht, sodass die anderen schon erschaudernd zurückfuhren.

„Z-Zantis, willst du uns fressen?!“ keuchte Vento, und Zantis kreischte.

„Zenta und Nadaiya sind weg??!! Ahaaa, daher weht der Wind! Ich weiß plötzlich, wo sie sein könnten!...“ Tiras ahnte Schlimmes.

„Oh nein, du willst sie noch nicht etwa schon wieder belauschen, oder so, du elender Spanner?!“

„Dooooch!!!!“ trällerte er und sprang auf, „Das muss ich sehen!“

„Haaaalt, hiergeblieben!!!!“ Zitan zog ihm am Kragen, und er wurde unsanft zurück auf den Stuhl befördert. „Nichtsda, das könnte dir so passen, lass sie in Ruhe! Es scheint so, als hätten sie ihren Streit endlich vergessen, und jetzt, wo sie endlich-... naja, zusammen sind, sollen sie auch mal ungestört sein können!“ Zantis stöhnte.

„Spielverderber... bei denen geht’s sicher voll ab! Ich mein, seine Freundin weiß wenigstens, was eine Latte ist...“ Er fixierte dabei glucksend Siana, und sie sprang mit puterrotem Kopf auf und gab ihm eine Ohrfeige.

„DU BIST SO’N SCHWEIN!!!!“ Plötzlich stand Lani auf, und alle sahen sie an, auch Zantis.

„Nanu?“ machte er, und sie ballte die Fäuste, ging an ihm vorbei zur Tür und ergriff die Klinke.

„Wehe, du... störst die zwei!!“ schrie sie dann, „Bevor du dich um andere Pärchen kümmerst... könntest du Arschloch wenigstens versuchen, dich bei mir zu entschuldigen!!“ Sie sah ihn mit einem tötenden Blick an, und Zantis erstarrte. „Du... bist ein Scheisskerl!!“ Damit ging sie und knallte die Tür hinter sich zu. Alle starrten ihr nach.

„Woah... die ist aber wütend!“ bemerkte Vento.

„Ich bin Lanis Meinung!“ sagte Siana, „Du bist ein Scheisskerl, Zantis!! Du hast nichtmal ´n schlechtes Gewissen, mit dieser Kellnerin rumgeknutscht zu haben!! Und ich rege mich tierisch über diesen... scheissverdammten Kuss mit Zenta auf!!!“

„Echt mal!“ rief Coran, und Osea nickte, „Zantis, du Scheisskerl!“ Er sprang auf.

„Was ist denn in euch gefahren, Lani ist ja wohl meine Sache!!“ rief er, „Ich regel das schon!“

„Ich sehe aber nichts davon!“ meinte Zitan, „Du hast sie gehört! Sie wünscht sich eine Entschuldigung! – Mann, du Idiot, sie liebt dich doch! Wenn du dir Mühe gibst, verzeiht sie dir sicher, du warst immerhin betrunken! Wenn du jetzt nicht zu ihr gehst, bist du echt ein Scheisskerl!“ Er stutzte.

„Was??!!“ schrie er, und Zitan grinste die anderen an.

„Nicht wahr? Nicht wahr?? Wer ist meiner Meinung?!“ Alle hoben die Hände, und Zantis keuchte.

„Ihr seid... affig...!“ stöhnte er, machte aber doch Kehrt und verließ den Raum.
 

Nadaiya zerrte Zenta so heftig am Kragen zu sich heran, dass sie selbst rückwärts stolperte und mit dem Kopf gegen die Wand knallte.

„Aaauu...!“ stöhnte sie in den heftigen Kuss hinein, und Zenta ließ ebenfalls stöhnend von ihren Lippen ab und grinste sie hochmütig an.

„Woah, woah, nun mal langsam, Mademoiselle! Du kriegst wohl nie genug, wie?“

„Scheisse, verdammt, ich will dich, Zenta...!“ keuchte sie und packte seinen Kragen fester, an seinem schwarzen Shirt zerrend, „Jetzt, hier, sofort!“ Zenta lehnte sich vor, sie dabei gegen die Wand drückend, und stützte sich selbst mit einer Hand an jener Wand ab.

„Huh... so schlimm?“ fragte er kalt, „Du willst mich so doll, dass du dir dafür sogar den Kopf an der Wand aufhaust. Dummes Mädchen... – zeig mal her, bist du verletzt?“ Er sah auf ihren Kopf und küsste die kleine Beule, die sie der Wand zu verdanken hatte. „Hmm, bluten tust du nicht.“ Nadaiya keuchte.

„D-du bist ja... besorgt??!“ Zenta grinste wieder völlig arrogant vor sich hin.

„Nein. Aber wenn dich jemand zum Bluten bringt, dann bin ich das. Ich lasse mir meinen Spaß nicht von einer Wand stehlen!“ Damit packte er mit der freien Hand ihre Schulter, rammte sie erneut gegen die Wand und küsste sie wild auf den Mund. Stöhnend gab sie dem Druck seiner Lippen nach und schlang die Arme um seinen Nacken. Es freute sie ungemein, dass er scheinbar nicht die Spur verklemmt zu sein schien – wofür sie ihn am Anfang an sich gehalten hatte. Nein... so, wie er sich gerade aufführte, war er genauso spitz auf sie wie sie auf ihn. Sie löste eine Hand von seinem Nacken, als ihre Zungen einen heftigen Kampf begannen, und ließ sie schnell hinunter zu seiner Hose gleiten – doch ehe sie die gewisse Region erreichen konnte, hielt er sie fest.

„Hah-...“ machte sie erstaunt, als er von ihren Lippen abließ und ihr durchdringend ins Gesicht starrte – und wieder grinste.

„Laaaangsam!“ sagte er kalt, „Ich bestimme hier das Tempo, Nadaiya. Wenn ich will, dass du mich da anfasst, werde ich es dir schon mitteilen. Vorher haben deine Grabbel nichts an meiner Hose zu suchen. Klar soweit?“ Sie keuchte.

„D-dann mach schneller!“ verlangte sie und küsste ihn wieder, löste sich quasi sofort wieder von ihm, aber nur für eine Sekunde, dann berührten sich ihre Zungen schon wieder heftiger.

„Ich sagte doch... ich bestimme das Tempo! Mir ist gerade nicht so danach, da angefasst zu werden. Und solange du davon ausgehst, dass ich dir gebe, was du willst, solltest du besser tun, was ich will, und zwar zur richtigen Zeit.“ Er beugte sich herunter und fuhr mit der Zunge über ihre Wange hinunter über ihren Hals, während er geschickt mit einer Hand ihre Bluse aufknöpfte. Sie stöhnte vor Erregung, als seine Hand ihren Bauch streichelte, und sie lehnte willig den Kopf zurück und legte die Arme wieder um ihn. Okay. Ganz ruhig bleiben! Nervös versuchte sie, ihre steigende Lust im Zaum zu halten – er war gut, er war verdammt gut. Sie wünschte sich plötzlich, dass sie beide auf Knopfdruck nackt wären und er sie endlich durchnehmen würde, und sie wusste, dass er sich absichtlich Zeit ließ, um sie zu ärgern. Sie spürte, wie er ihren BH öffnete und wie sie plötzlich mit nacktem Oberkörper an der Wand vor ihm stand. Er hob kurz den Kopf von ihrem Hals, den er zuvor sanft gebissen hatte, und grinste wieder sein merkwürdiges Zenta-Grinsen. Vor gleichzeitiger Furcht und Erregung stöhnte sie wieder auf.

„Zenta...!“ keuchte sie, „Bitte...!! Bitte beeil dich...!“

„Wenn du bettelst, mache ich nur noch langsamer...“ murmelte er, „Macht irre Spaß, dich so dermaßen geil unter mir zu haben, huh?“ Er hob plötzlich ein Bein und schob sein Knie zwischen ihre Beine, worauf sie laut aufkeuchte und sich an seinen Hals hängte.

„Ohhh Gooott, Zenta!! Tu es, verdammt!!“

„Du bist und bleibst eine Schlampe,“ tadelte er sie und schob sie mit seinem Knie an der Wand entlang nach oben, bis sie die Beine um seine Hüften schlang und er sie somit auf dem Arm hielt. „Du bist aber ziemlich leicht, kleine Lolita...“

„Sag... meinen... Namen...!“ stöhnte Nadaiya und sah ihn mit einem dermaßen lüsternen Blick an, dass er beinahe schwach geworden wäre und glatt mit sich ringen musste, um sie nicht doch auf der Stelle flachzulegen. Nein, nein. So einfach würde er es ihr sicher nicht machen!

Nadaiya!“ raunte er dann in einer Stimmlage, die Nadaiya als die erotischste Stimmlage aller Zeiten empfand, und sie wimmerte vor Verlangen nach ihm, als er sich zu ihr hinbeugte und sie wieder heftig küsste. Er spürte, wie sie vor Erregung auf seinen Armen zappelte und hibbelte, und er grinste in den Kuss hinein. Sie so aufgekratzt zu wissen, befriedigte ihn zutiefst. Vielleicht war das die Strafe dafür, dass sie mit ihm gespielt hatte.

Ja, sagte er sich, So ist das! Deshalb... werde ich jetzt auch mit dir spielen, Nadaiya!

Er ließ von ihren Lippen ab und ließ sie von seinen Armen gleiten, und verwirrt sah sie ihn an, als er sich zurückzog.

„W-was ist?!“ rief sie, „Kneifst du etwa??“

„Keineswegs,“ sagte er, „Für heute langt das. Wie gesagt – ich bestimme das Tempo.“ Damit ging er aus dem Zimmer, sie einfach stehen lassend. Fassungslos starrte sie ihm nach. Das konnte doch nicht angehen – erst erregte er sie so sehr, wie es noch nie jemand geschafft hatte – und dann haute er einfach ab?

„Du... Bastard...!“ stöhnte sie beleidigt. Zenta seinerseits hatte das, vor der Tür stehend, gehört, und seufzte kurz.

Vergiss es, Nadaiya. Noch werde ich es sicher nicht tun. Und wenn ich jetzt länger geblieben wäre, hätte ich noch die Beherrschung verloren-...

Er sah mit einem nervösen Seufzen auf seine Hose und verschwand in sein eigenes Zimmer. Er musste sich abreagieren...
 

Zantis fand Lani bei den Kizayas. Als sie ihn bemerkte, während sie auf Funki saß und ihre Mähne kraulte, ignorierte sie ihn und tat, als wäre er nicht da.

„Hey...“ seufzte Zantis maulig und blieb in der Tür von Funkis Box stehen, „Lani-... – bist du wütend?“ Sie antwortete nicht. Was war das denn für eine bescheuerte Frage? Er vergrub ratlos die Hände in den Hosentaschen. „Ähm... ... tut mir leid, was passiert ist. Ich – hab das nicht gewollt, okay?! Ich war besoffen, und-... ... es... ist halt einfach so-...“ Sie sah ihn nichtmal an, während er sich einen abbrach, um sich zu entschuldigen. Er hätte genauso gut gegen eine Wand reden können. Doch dann sprach sie.

„Glaubst du, dass du betrunken warst, ist ´ne Entschuldigung, du Vollidiot?“ fragte sie ihn, „Tss, träum weiter! Kann ja jeder sagen.“

„Maaaann!“ jammerte Zantis, „W-wir hatten doch nichtmal Sex, oder so!“ Sie lachte laut auf.

„Woher willst du das wissen?! Du erinnerst dich doch selber nicht mehr daran!! Vielleicht hat Coran es uns mir zuliebe verschwiegen?!“ Zantis wurde weiß.

„D-das glaubst du doch selber nicht!! – Komm, Lani, im Ernst, ey... du steckst mich echt in die allerunterste Schublade, dass ich mit irgend´ner wildfremden Tussi auf einer Theke poppen würde?!“

„So, wie ich dich kenne, traue ich dir einiges zu, ja!“ schnappte sie, „Mann, du musst echt lernen, dich zu beherrschen! Kann doch nicht angehen, dass du jedes mal, wenn du besoffen bist, ´ne Frau aufreißt!“

„Ähhh, in Lesli hab ich niemanden aufgerissen!“ meckerte er los.

„Du Arsch, wir beide haben noch nicht einmal Sex gehabt, Zantis!!“ schrie sie dann, und er fragte sich, ob es ihr egal war, ob sie jemand hörte. „Wir sind echt noch nicht so lange zusammen, und mann, ich habe keinen Bock, jetzt schon sowas mit dir durchzukauen!“

„D-dann... lass es doch...“ stammelte er verunsichert, und sie starrte ihn an. Schließlich senkte sie den Kopf wieder und fing an, leise zu lachen. Er sah sie verwirrt an, als sie plötzlich in schallendes Gelächter ausbrach. „Ähh... L-Lani?!“

„Du bist... so ein verdammter Volltrottel... das geht garnicht!!“ rief sie lachend, „Oh mein Gott!! Ich glaub, es hackt!“ Sie legte sich auf Funkis Hals und grinste ihren Freund schräg an. „Du hast keine Peilung, wie man mit einem Mädchen umgeht. In der Beziehung... bist du ja nicht besser als Zenta!“

„Waaas, du vergleichst mich mit Zenta?!“ schrie er wütend. Sie grinste.

„Nadaiya erzählt mir viel von ihm, heh? Zenta ist ein Sado-Maso-Fetischist, und du bist einfach nur... total behämmert. ‚Dann lass es doch‘, ey...“ Sie fing wieder an, zu gackern, und Zantis verschränkte beleidigt die Arme.

„Manno... – b-bist du mir jetzt nicht mehr böse?“ Sie seufzte, ließ sich von Funkis Rücken gleiten und ging zu ihm hin, bis sie vor ihm stand.

„Wenn ich dir noch etwas geben darf, vergessen wir das für immer,“ versprach sie, „Auch, wenn du total bescheuert bist, irgendwas an dir muss ziemlich geil sein, sonst würde ich nicht deine Freundin sein wollen!“ Er grinste.

„Was geben? Was, was?“ strahlte er, und Lani sah ihm verführerisch in die Augen – dann holte sie aus und gab ihm eine schallende Ohrfeige, sodass er schreiend zu Boden stürzte. „W-Waaahh!!! Lani-...??!!“ Sie grinste ihn triumphierend an.

„Das war's schon. Jetzt sind wir quitt!“
 

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XDD Lani weiß wenigstens wo's langgeht XDD und Zenta und Nadaiya gehen jetzt mal richtig ran wa? oô'' muha XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-02-29T19:41:33+00:00 29.02.2008 20:41
Zantis ist wriklich sehr dumm,
der muss noch viel lernen,
ws Frauen angeht^^
Zwischen Zenta udn Nadaya klappt es super.
Er macht sich sogar Sogen um sie :-)
Hammer gemachst.
bb
Von: abgemeldet
2007-06-04T20:53:13+00:00 04.06.2007 22:53
xD boah dat kapi war wieder nach meinem geschmack xDD

richtige ablenkung von meinem eigentlichen sauersein xDDD
echt genial *rofl*

joah... zenta geht ran und zantis is zu dumm xD ne echt der hammer ^^
joah, ich find zitan hat eigentlich schon wieder fast ZU sanft reagiert, aber i-wie kann man ihn ja auch wieder verstehen *Seufz*
und lani hat genau richtig reagiert *nodnod* frauen regieren die welt *fähnchen schwenk*
^^°

dat Sasi-Pooh


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