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Herzschlag I

Miss Paine
von

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006 – Wolfsjagd

"Wo bleibt mein Bier?"Ungeduldiges Knurren drang durch die volle Gaststube.

"Ist unterwegs", antwortete ich und hastete zurück an den Tresen, um die Getränke auf mein Tablett zu laden.

Es war brechend voll, ich rotierte von einem Tisch zum anderen. Pausenlos arbeitete ich mich durch den letzten Abend des Jahres. Die Hektik strapazierte meine Nerven. Doch ab morgen würde es bergauf gehen, das spürte ich. Noch wenige Stunden bis Mitternacht, und während viele der Gäste sich aus Angst bis zur Besinnungslosigkeit betranken, freute ich mich auf den Glockenschlag, der meinen Neuanfang bedeutete. Alles sollte hinter mir bleiben, festgehalten im 19. Jahrhundert. Ich stellte es mir vor, wie einen schweren, samtenen Vorhang, der sich pünktlich um Mitternacht hinter mir schließen würde und allem Schlechten den Weg in meine Zukunft versperrte.

"Bitte sehr." Ich stellte das volle Glas flink auf das klebrige Holz, das unter der Last dieses voluminösen Gastes ächzte.

Er bedankte sich nicht. Ich hatte es auch nicht erwartet. Es war mir gleich geworden, dass die Menschen in dieser Gegend keinerlei Manieren besaßen. Sollte sich jemand anderes damit den Tag verderben, mich würde es nicht mehr lange betreffen. Sobald ich das nötige Kleingeld für ein Zugticket beisammen haben würde, gab es nichts mehr, was mich länger in dieser verdreckten Schankstube halten konnte, mit all den nach Bier und Schweiß stinkenden Männern. Allesamt waren sie unfreundlich und ein gutes Drittel der Gäste war zudem aufdringlich. Regelmäßig geriet ich unter hungrige Wolfsaugen, die mich erschauern ließen. Heute waren sie im Rudel angereist. Ein besoffenes Pack, das lauthals nach mir grölte, als sich deren Gläser zum wiederholten Male geleert hatten.

"Noch eine Runde, die Herrschaften?" Ich musterte die leeren Gläser auf dem runden Tisch. Die Männer hatten bereits eine beträchtliche Menge konsumiert.

"Aber sicher doch, Liebes!"

Bemerkenswert, wie gut ich die gelallten Silben der Gäste nach ein paar Tagen verstand. Ich betrachtete sie ruhig, nickte und bemühte mich, das Bier so schnell wie möglich an den Herrentisch zu bringen. Ein erfreutes Raunen ging durch die kleine Gruppe, als ich die Gläser abstellte. Sie stürzten sich eilig auf den Gerstensaft, während ich meine Notizen ergänzte und mich der Tür zuwandte, durch die weitere Gäste hereinkamen. Die übliche Klientel. Ich verstaute meinen Block in der Schürze und schickte mich an, sie in Empfang zu nehmen, bis eine feuchte kalte Hand nach mir griff und mich zurückzog.

"Loslassen!", fuhr ich den betrunkenen Narren an.

Er hatte meinen Arm gepackt und schenkte mir ein fauliges Lächeln.

"Setz dich doch noch etwas zu uns, Mädchen. Wir könnten weibliche Gesellschaft gebrauchen."

Seine Freunde bestätigten mir diese Aussage mit wildem Kopfnicken.

"Ich denke nicht", entgegnete ich mit fester Stimme. "Ich muss arbeiten."

"Arbeiten, arbeiten ..." Er schnaubte verächtlich. "Du kannst auch für uns arbeiten."

"Ich bin keine Hure."

Es war das dritte Mal, dass man mir eine derartige Offerte machte. Offenbar war das hier eine gängige Methode, um eine Dame zu erobern. Ich hielt den bohrenden Blicken dieses Ekels eisern Stand und wiederholte meine Aufforderung, dass er mich loslassen solle.

"Sir, bitte nehmen Sie Ihre Hand von meinem Arm!"

Er rührte sich nicht und ich verharrte ebenso regungslos, bis seine Finger sich lockerten und ich erleichtert durchatmete. Es verstrich ein Wimpernschlag und er  hatte mich fest an sich herangezogen. Sein Gestank brannte scharf in meiner Nase.

"Nein! Lass mich gefälligst!"

Ich schrie und stemmte mich mit aller Kraft von ihm fort. Keiner der anderen Gäste bemühte sich, mir beizustehen. Ich konnte sie lachen hören. Sie machten sich lustig, während ich um Befreiung kämpfte. Wie hatte ich etwas anderes erwarten können? Mit einer schallenden Ohrfeige löste ich die Hände, die mich hielten und stolperte rücklings auf den Nachbartisch, dessen üppiges Gedeck klirrend und scheppernd auf mich niederregnete. Ich keuchte unter der heißen Soße, die sich über mich ergossen hatte, während die Stimmen um mich herum verstummten.

"Miss ...", tönte es hinter mir.

Ich erhob mich aus dem Scherbenhaufen, schüttelte meinen Rock und wandte mich um. Ein grimmiges Gesicht starrte mich an und ich erkannte den Grund für die Verärgerung dieses Herren sofort. Seine Mahlzeit lag nicht mehr auf seinem Teller, sie tränkte seinen Schoß in brauner Soße. Noch bevor ich Worte finden konnte, zog der Wirt meine Aufmerksamkeit auf sich, als er durch die Menge walzte und seine stattliche Masse donnernd vor mir aufbaute.

"Was geht hier vor, Megan?"

Ich sammelte mich kurz, bevor ich antwortete. "Sir, das tut mir schrecklich leid. Ich wurde festgehalten und bin gestürzt, nachdem ich mich befreien konnte. Ich werde das sofort aufräumen."

"Das will ich dir geraten haben", knurrte er abfällig.

Ich nickte und sputete mich, das Malheur zu beseitigen.

"Ich denke hier liegt ein Missverständnis vor, Jacob."

Ein Missverständnis? Ich wandte mich zurück an den Wirt, der soeben eine neue Fassung der Geschichte aufgetischt bekam, noch ehe ich Lumpen und Eimer geholte hatte.

"Ihr müssen meine Komplimente zu Kopf gestiegen sein", erklärte der Gast, "Wenn du mich fragst, ist sie über ihre eigenen Füße gestolpert."

"Das ist nicht wahr!" Ich wurde lauter. "Er hielt mich fest!"

"Du träumst doch, Mädchen", entgegnete er mir.

"Ruhe jetzt!", Jacob, der Wirt, beendete den Streit bevor er begonnen hatte. "Mir ist es gleich, wer die Schuld trägt. Hauptsache jemand bezahlt das!"

Es war aussichtlos. Der Trunkenbold, bei dem es sich um einen Stammgast handelte, hatte Zeugen, die seine Aussagen bestätigten und ich hatte nichts dagegen vorzubringen. Mein Lohn für den heutigen Abend war gestrichen und ich war wütend, als Jacob mich nach Hause schickte. Was hatte ich an mir, dass die Menschen mich immer wieder zu Unrecht bestraften? Woran lag es, dass alles in die Brüche ging? Ich konnte keine Erklärung finden. In mir schwelte der Zorn. Zorn auf die Menschen, auf diese Stadt, die mir nichts als Unglück brachte und auf mich selbst, weil ich nicht fähig war, aus diesem Sumpf zu verschwinden. Ich hielt inne und drehte mich um.

"Ist dort jemand?"

Es blieb still. Ich meinte Schritte gehört zu haben, doch die Straßen hinter mir waren leer. Ein unwohles Gefühl stieg in mir auf und ich beeilte mich, zurück in die Herberge zu kommen. Wenn man den Männern in der Schankstube glauben durfte – und das war nur schwer möglich – waren in den letzten vier Wochen zwei Mädchen aus diesem Viertel verschwunden.

"Aller guten Dinge sind drei, weißt du?" Das waren ihre Worte, bevor ich die Stube verlassen hatte.

Ich war mir sicher, dass sie mir nur Angst machen wollten, weil ich nicht nach ihrer Pfeife getanzt hatte, doch jetzt, da ich allein durch die Nacht lief, klangen ihre Worte immer glaubwürdiger in meinen Ohren. Ich zog den Mantel fester um mich und beschleunigte meine Schritte, bis ich rannte. Etwas verfolgte mich. Ich wusste bloß nicht, ob es meine Fantasie, oder etwas Reales war. Die Kirchenglocken schlugen. Erster Januar Neunzehnhundert. Ich blieb stehen und blickte mich um. Es war weit und breit niemand zu sehen. Keine Stimmen hallten durch die Straßen, nur der laute Klang der Glocken. Eilig ging ich weiter, als ich sicher war, dass mir niemand folgte. Ein neues Jahr brach an und ich wollte diese Gelegenheit nutzen, mein Leben neu zu ordnen. Als erstes würde ich die Stadt verlassen.

"Ein frohes neues Jahr, Ma'am", grüßte ich die alte Empfangsdame, die den Eingangsbereich der Herberge seit meinem Einzug offenbar nie verlassen hatte.

Sie nickte knapp und ich verschwand zügig nach oben. Ich hatte einen Plan und dessen Umsetzung konnte nicht warten. Wenn ich etwas ändern wollte, dann musste ich das jetzt tun. Es war mein Vorsatz für dieses Jahr. Handeln, statt zu warten. Ein Zögern hätte mein Vorhaben ohnehin stark gefährdet. Ich ging auf mein Zimmer, packte meine Schreibmaschine und ging zurück nach unten.

"Ma'am, ich möchte sie Ihnen gerne verkaufen", verkündete ich mit fester Überzeugung.

Ich gab mir Mühe, so sicher wie möglich aufzutreten, doch ihre Antwort ließ auf sich warten. Ich begann zu zweifeln. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr zweifelte ich, doch jetzt gab es kein Zurück mehr.

"Ich brauche keine Schreibmaschine, die nicht funktioniert", krächzte sie.

"Sie funktioniert", korrigierte ich sie. "Sie war nie kaputt."

Für einen Moment herrschte Stille, dann erhob sich die magere Frau von ihrem Stuhl und begann meine Schreibmaschine zu begutachten.

"Brauchst du sie nicht mehr?"

"Nein."

Die vielen Falten um ihre Augen wurden tiefer, als sie zu Lächeln begann.

"So so ..."

"Ich möchte die Stadt verlassen und nichts mitnehmen, was mich an diesen Ort erinnert", erklärte ich mich, "Außerdem brauche ich Geld, um von hier verschwinden zu können."

Wieder nickte sie und schwieg einige Sekunden, in denen sie die Maschine gründlich untersuchte.

"Samuel!", schrillte ihre Stimme plötzlich in die Höhe, "Komm her und sieh dir das an!"

Ich wandte meinen Blick auf den schmalen Türbogen, in dem ein großer stämmiger Mann erschien. Der schiefen Nase nach zu urteilen, war es der Sohn der Empfangsdame.

"Was gibt es?", fragte er und trat an seine Mutter heran.

Ich beobachtete die beiden, wie sie sich eine Weile über die Maschine unterhielten, alle Tasten ausprobierten und mich gänzlich ignorierten.

"In Ordnung." Die Alte hatte sich mir zugewandt. "Die Schreibmaschine scheint in gutem Zustand zu sein."

"Das ist sie", bestätigte ich, "Daher dachte ich an eine angemessene-"

"Wirf sie raus!" Sie zischte ihren Sohn herrisch an und er gehorchte sofort.

Ich trat zurück, als er auf mich zukam.

"Was soll das? Ich dachte Sie würden mir-", der große Kerl hob mich vom Boden, "Das können Sie nicht machen! Ich brauche das Geld!"

Ich schlug um mich, trat und kratzte ihn, doch Samuel war wie aus Stein gemeißelt. Als wäre ich eine Puppe, warf er mich mit Leichtigkeit zur Tür hinaus und schlug die dicken Holzbretter schwungvoll zu. Völlig perplex saß ich auf den feuchten Pflastersteinen. Es war absolut unwirklich und ich verstand nur langsam, was eben geschehen war. Das neue Jahr war keine halbe Stunde alt und schon hatten die Dämonen der Vergangenheit mich eingeholt. Nein! Ich durfte nicht zulassen, dass meine Pläne von diesen beiden Gestalten so leicht zerschlagen werden konnten. Fest entschlossen rappelte ich mich auf, ging zurück an die Türe und hämmerte kräftig dagegen.

"Öffnen Sie sofort die Türe! Ich habe ein Recht auf Einlass!"

"Du hast hier überhaupt keine Rechte. Verschwinde!"

"Ich verschwinde, sobald Sie mir meine Besitztümer ausgehändigt haben!"

Es kam keine Antwort.

"Mein Zimmer ist bezahlt! Lassen Sie mich herein!"

Ich klopfte fester gegen die Bretter.

"Aufmachen!"

Nichts geschah. Verdammte Bastarde! Alle Versuche, die Türe einzutreten, scheiterten. Die Menschen in den Nachbarhäusern warfen mir Flüche an den Kopf, dass ich endlich still sein solle, doch ich wollte nicht nachgeben. Zu oft hatte ich mich gefügt und jedes Mal war ich als Verlierer hervorgegangen. Nicht dieses Mal. Wenn sie mich loswerden wollten, so würden sie mich erschlagen müssen.

"Sie werden es bitter bezahlen, wenn Sie mich nicht hineinlassen!"

Ich stieß Drohungen aus, verfluchte sie und schimpfte wie nie zuvor. Minutenlang stand ich dort, unnachgiebig keifend und kochend vor Wut. Erst als die Luft mir knapp wurde, mäßigte ich mich, um zu verschnaufen. Mein Hals kratze und mein Mund war trocken. Ich ließ mich vor dem Eingang nieder und beschloss zu warten. Irgendwann mussten sie die Türe wieder öffnen und ich war Willens auf diesen Moment zu warten. Ich hatte auch keine andere Wahl, schließlich war alles was ich besaß, hinter dieser Türe.

Mit jeder Minute, in der ich ruhiger wurde, kroch mir die nasse Kälte tiefer unter die Haut. Immer wieder klopfte ich gegen die Bretter. Die Abstände wurden größer und die Schläge schwächer, bis ich irgendwann aufhörte und die Arme fest um meine Knie schlang. Ich wollte mich nicht meiner Traurigkeit hingeben, wollte diesmal stark und zuversichtlich bleiben, doch mein Kummer zerrte an mir, wie Wölfe an ihrer Beute.

Ein spitzer Schrei durchdrang die Stille. Ich schreckte hoch und sah die Straße hinauf, aus der der Schrei gekommen war. Aller guten Dinge sind drei, weißt du? Die Worte der Männer bahnten sich ihren Weg zurück in meinen Kopf. Vielleicht waren aller guten Dinge nicht drei. Vielleicht würde eine Nummer vier ebenso gut sein. Mein Herz begann zu rasen. Der Ursprung des Schreis war nicht weit entfernt und wenn es tatsächlich einen kranken Mädchenjäger gab, so musste ich ein außerordentlich einladendes Ziel abgeben. Langsam richtete ich mich auf und suchte mit den Augen nach einem Versteck. Außer ein paar niedrigen Backsteinmauern und Mülltonnen gab es jedoch nichts.

Ich versuchte ruhig zu bleiben und besann mich auf meinen gesunden Menschenverstand. Die Frau konnte aus allen möglichen Gründen geschrien haben. Vielleicht war sie gestürzt, oder hatte sich erschreckt. Dann hörte ich wieder Schritte und mein Puls schnellte in die Höhe. Sie kamen in meine Richtung, das bildete ich mir nicht ein. Ich sprang auf und lief so schnell mich meine Beine tragen konnten davon. Angst hatte mich unwiderruflich gepackt und trieb mich mit Peitschen vor sich her. Jemand war mir auf den Fersen, dessen war ich sicher. Hinter mir schlug glattes Leder aufeinander. Ein Mantel, der vom Wind zurückgeschlagen wurde. Es kam näher, das Geräusch der Schuhsohlen, die auf die Straße trafen. Es war wie in einem meiner Träume, in denen ich rannte, ohne vorwärts zu kommen. Mein Verfolger, der mir immer näher kam. In meinem Nacken spürte ich den kalten Hauch der Furcht. In mir brach Panik aus. Ein wildes Durcheinander aus Gebeten und Beschwörungsformeln, die meine Beine schneller werden lassen sollten. Ich wollte nicht sterben. Nicht jetzt. Nicht hier. Vor allem aber nicht so. Mein Atem überschlug sich. Wohin sollte ich rennen? Schneller! Lauf schneller! Welches Monster verfolgte mich? Vor mir tat sich der Marktplatz auf. Er war menschenleer. Vater! Vergib mir! Beschütze mich! Ich rannte auf ein Licht zu. Im Fenster des Schusters brannte eine schwache Kerze.

"Michael!"

Ich schrie aus Leibeskräften und warf mich gegen die Tür.

"Bitte mach auf! Michael!"

Die Sekunden verstrichen. Mein Flehen wurde nicht erhört. Noch einmal warf ich mich gegen das Holz und fiel ungebremst in seine Arme. Verblüfft über die Weichheit des Holzes, blickte ich nach oben. Michael sah mich entsetzt an.

"Was um Himmels Willen tust du hier? Weißt du, wie spät es ist?"

Ich konnte keine Worte fassen. Stattdessen klammerte ich mich an sein Hemd und brach in Tränen aus. Meine Beine wurden weich und ich war froh, dass Michael mich festhielt. Er fragte, was los sei, doch es war mir nicht möglich zu antworten. Ich zitterte am ganzen Körper.

"Megan ... Komm, setz dich hin."

Er wollte mich loslassen. Ich schüttelte den Kopf.

"Nein", flüsterte ich, "Halt mich bitte fest."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ist evtl. etwas kurz geraten, aber ich wollte das jetzt nicht noch unnötig strecken~

Hoffe, es findet trotzdem Gefallen^^
Vielen Dank fürs Lesen :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Gmork
2015-08-04T19:38:33+00:00 04.08.2015 21:38
Soo, da bin ich wieder! :)

Sollte sich jemand anderes damit den Tag verderben, mich würde es nicht mehr lange betreffen.
Ihr Optimis ist inspirierend. Ich finds gut, dass sie sich nicht unterkriegen lässt und sich durch den Abend kämpft. Aber ich WUSSTE, dass die Kneipe eine eher unangenehme Umgebung sein wird. Halte durch, Megan!

Regelmäßig geriet ich unter hungrige Wolfsaugen, die mich erschauern ließen. Heute waren sie im Rudel angereist.
Großartige Metapher. Hätte man schlichtweg nicht besser schreiben können. :)
Hoffentlich endet das nicht übel für sie.

Offenbar war das hier eine gängige Methode, um eine Dame zu erobern.
Ich glaube, früher war das generell so bei den Frauen, da sie ja (wie auch teilweise noch heute) als das schwache Geschlecht angesehen werden, in manchen Augen sogar als unwürdig, szusagen als "Fracht", oder wie auch immer man das nennen mag.

Ich schrie und stemmte mich mit aller Kraft von ihm fort. Keiner der anderen Gäste bemühte sich, mir beizustehen.
Ich wusste, dass es so in der Art enden würde... Und dann auch noch lachen.. widerliches Pack. Ich hoffe, dass Megan sie später einmal mit großer Genugtuung KALTMACHEN wird. :D

Der Trunkenbold, bei dem es sich um einen Stammgast handelte, hatte Zeugen, die seine Aussagen bestätigten und ich hatte nichts dagegen vorzubringen
Du schaffst es wirklich, dass ich mich richtig ernst über diese Menschen ärgere. Soll als Kompliment gemeint sein. Aber ja, es ist realistisch. Man glaubt lieber den Leuten, die Geld einbringen, statt den Angestellen, denen man Geld bezahlen muss. Man denkt immer in erster Linie an sich.

Ich war mir sicher, dass sie mir nur Angst machen wollten, weil ich nicht nach ihrer Pfeife getanzt hatte, doch jetzt, da ich allein durch die Nacht lief, klangen ihre Worte immer glaubwürdiger in meinen Ohren.
Vielleicht war es ein Scherz gewesen. Vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall hat es die gewünschte Wirkung. Megan hat aber wirklich kein Glück. :(

Wenn ich etwas ändern wollte, dann musste ich das jetzt tun. Es war mein Vorsatz für dieses Jahr.
Stimmt wohl. Ausruhen ist zwar eine Möglichkeit, aber die falsche. Ich mag ihre Entschlossenheit.

Die vielen Falten um ihre Augen wurden tiefer, als sie zu Lächeln begann.
"So so..."

Mir schwahnt Böses.

"Wirf sie raus!" Sie zischte ihren Sohn herrisch an und er gehorchte sofort.
Ich trat zurück, als er auf mich zukam.

Ich WUSSTE es. Ach man ey, dabei hatte der Abend doch eigentlich recht gut angefangen, zumindest so gut, wie es bei Megan eben möglich ist. Aber dann erst die Belästigung, kein Lohn für den Abend, die Angstmacherei der Kerle und dann auch noch.. DAS. O Graus, o Graus. Das hat sie echt nicht verdient.

Das neue Jahr war keine halbe Stunde alt und schon hatten die Dämonen der Vergangenheit mich eingeholt.
Schöner Satz. Schön treffend Formuliert. Das ist dein Talent, welches ich auch schon in meinem vorherigen Kommentar erwähnt habe. :D

Dann hörte ich wieder Schritte und mein Puls schnellte in die Höhe. Sie kamen in meine Richtung, das bildete ich mir nicht ein.
Oh Gott, und ich dachte es könnte nicht noch schlimmer werden. Du machst es ihr wirklich nicht einfach. =(

Angst hatte mich unwiderruflich gepackt und trieb mich mit Peitschen vor sich her.
Hier eventuell ein kleiner Verbesserungsvorschlag: An sich klingt der Satz wirklich gut, nur das Wort "Peitschen" empfinde ich irgendwie nicht als passend. Ich finde, dass Peitschenhiebe die bessere Wahl wäre, aber das ist dir überlassen. :)

Er wollte mich loslassen. Ich schüttelte den Kopf.
"Nein", flüsterte ich, "Halt mich bitte fest."

Ahh und schon ist meine Frage bezüglich Michael beantwortet. Gut, war bleibt ihr auch anderes übrig? Er mag zwar ein bisschen komisch sein, aber dennoch wird er ihr helfen, zumindest ist das mein Eindruck. Mal sehen, ob es ihr bald besser gehen wird.

War wieder ein schönes Kapitel! :)
Deine Anni

PS: Mist ey, ich hab beim letzten Kommentar vergessen das Zeichen vom Zirkel darunter zu setzen. Bitte nicht böse sein.
Deswegen -> hier:
♪♫
Antwort von:  DieJESSYcA
04.08.2015 21:48
Hello again ;)
Nochmal vielen lieben Dank für den Kommentar!
Hach, ich wachse immer, wenn ich deine Kommentare lese xD

Ich wusste, dass es so in der Art enden würde... Und dann auch noch lachen.. widerliches Pack. Ich hoffe, dass Megan sie später einmal mit großer Genugtuung KALTMACHEN wird. :D Hoff ich auch ;P

Ja ich muss zugeben, es geht schon eine ganze Weile steil bergab o.o'
Sorry, dass du da durch musst xD Aber ich verspreche, dass es auch wieder irgendwann bergauf geht ;D
Nur kann ich leider nicht verraten wann^^

Dein Verbesserungsvorschlag ist sehr berechtigt, danke für den Hinweis^^

Ah und wegen dem Zeichen:
Ist nicht schlimm, das soll ja hauptsächlich den Neulingen helfen^^
Wir kennen uns ja jetzt schon eine Weile ;)

LG und nochmal Danke für die vielen lieben Worte ♥
Von:  Fairytale_x3
2015-05-22T18:04:25+00:00 22.05.2015 20:04
Juhuuuuu endlich mal richtig Action *feier*
so gefällt mir das :)

Außer noch mal den langen Blocksatzabschnitt hab ich nichts zu nörgeln, du hast wirklich super Spannung aufgebaut und es mit einem Cliffhanger enden lassen :)

Die Szene in der Schankstube fand ich gut beschrieben und ich hab mit Megan mitgefühlt, als ihr mal wieder Unrecht getan wurde :/ manchmal wird man einfach wirklich vom Unglück verfolgt :(

Und diese alte Oma da am Empfang oO die spinnt ja wohl oder? Kann sie doch nicht einfach rauswerfen und ihre Sachen somit einfach unterschlagen... also wirklich, da bin ich beim lesen echt kurz in Rage geraten.

Toll fand ich auch diesen Gefühlsumschwung, den Megan da selber durchmacht. Das sie nicht mehr still im dunklen Kämmerlein hockt, sich selbst bemittleidet und darauf wartet, dass ein Wunder geschieht, sondern dass sie ihr Schicksal wieder selber in die Hand nimmt.

Über den Schluss bin ich überrascht und dennoch gespannt wie du das weiterführst :)

liebe Grüße

Fairy

♪♫
Antwort von:  DieJESSYcA
24.06.2015 20:41
Haha, ja ab und an ein bisschen Action.
Das ist echt so ein Problem o.o
Ich hab ja deine anderen Kommentare schon gelesen, daher weiß ich was noch kommt xD
Ich muss mir in dieser Beziehung auf jeden Fall mal irgendwie einen Masterplan zurechtlegen o.o

Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat^^
Dankeschön ♥
Von:  Leopawtra
2015-01-06T15:54:40+00:00 06.01.2015 16:54
Hallochen liebe Jessy! :)

Wieder mal hab ich ein Kapitel gelesen und bin über den Verlauf der Geschichte erfreut, denn irgendwie kommt da nun doch Spannung auf. Also... so richtig Spannung mit ner Gefahr.
So ein Mädchenjäger ist in dem Zeitalter schließlich alles andere als zu unterschätzen. ;D Ich musste dabei spontan an Jack the Ripper denken. Ich glaub nämlich, dass es auch so die Zeit war wo er sein Unwesen trieb.

Die Szenerie in der Schankstube war sehr schön geschrieben und vor allem authentisch. Betrunkene Männer sind einfach furchtbar und ich weiß gar nicht ob ich sie damals oder heute schlimmer finden soll. xD Auf jeden Fall hatte ich ein wenig Angst um Megan, als sie so von dem Grobian gepackt wurde. Aber sie weiß sich zum Glück zu helfen und will ja im neuen Jahr mehr handeln statt warten. Das finde ich toll und bei dem Grobian hat sie bereits gut damit angefangen. Doof nur, dass der Wirt so ein Arsch ist und seinem Stammgast mehr glaubt, als ihr. Auf der anderen Seite war das zu damaliger Zeit leider normal, denn eine Frau hatte einfach nichts zu melden. ;/
Ich bin auch erstaunt sowie erleichtert gewesen, dass die Männer ihr danach nicht noch aufgelauert hatten. Irgendwie wäre das noch interessant geworden, aber das hätte nicht zum Verlauf des Kapitels gepasst bzw. wäre too much gewesen. :D

Schade, dass ihr neues Jahr so mies beginnt und sie ihre Habe verliert. :( Ich glaub ich hätte mir den erst besten Gegenstand geschnappt und damit versucht die Türen einzuschlagen, anstatt nur zu schimpfen und zu fluchen. xD Ich hoffe sie kommt als Vampir wieder und nimmt Rache für diesen Diebstahl... und an all den anderen Menschen die ihr weh getan haben. :)
Übrigens kann ich ihre Gedankengänge gut nachvollziehen. Ist schließlich nicht schön so oft mies behandelt zu werden und man weiß gar nicht warum einen die Leute als Fußabtreter benutzen. :/

Ich hätte gern gewusst, warum die Dame geschrieen hat. Auf jeden Fall hätte mich noch mehr interessiert wer sie da verfolgt und wann derjenige aufgehört hat. Ich werde allerdings das Gefühl nicht los, dass der "Mädchenjkäger" in Wahrheit ein Vampir ist und später Megans Schöpfer wird.
Ich muss da gerade ein wenig an Louis & Lestat denken. :D

Und da isser wieder, der Michael. xD Tja, nun hat er ja was er wollte. Nun ja, zumindest für den Moment darf er ist Trost und eine starke Schulter bieten. Er scheint der Einzige zu sein, der für sie da ist. Auf der anderen Seite ist er auch nicht auf den Kopf gefallen und wird das ausnutzen wollen. Ich bin gespannt wie es weiter geht und ob er am Ende nicht vielleicht mit ganz oben auf der Racheliste stehen wird. :D

LG
Leo~♥

♪♫
Antwort von:  DieJESSYcA
07.01.2015 16:45
Hi Leo^^

Hehe, ja so langsam kommt die Geschichte in Fahrt :D
Jep, Jack the Ripper war auch etwa in der Zeit (paar Jahre vorher). Allerdings in London^^

Freut mich, dass dir die Schankstuben-Szene gefällt^^ Und ja, dass Megan sich wehrt, muss auch mal sein. Irgendwann wird es auch funktionieren, dass sie sich endlich durchsetzen kann u.u Dann wird mal ordentlich auf den Putz gehauen ;D Man darf sich also auf den einen oder anderen blutigen Zwischenfall freuen^^

Ob Michael auf die Racheliste kommt... hmmm~ Wir werden sehen^^

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar :)
Von:  noamuth
2015-01-01T16:54:18+00:00 01.01.2015 17:54
Frohes Neues Jahr Jessy, dann mache ich mich auch mit Verspätung ans Werk :)

Ich hielt den bohrenden Blicken dieses Ekels eisern Stand und wiederholte meine Aufforderung, dass er mich loslassen solle.
"Sir, bitte nehmen Sie Ihre Hand von meinem Arm!"

-->Redundant. Der Ich-Erzähler sagt bereits, dass jemand sie los lassen soll. Entweder nach Aufforderung schlussmachen oder die wörtliche Rede streichen^^

Erster Januar Neunzehnhundert.
-->Yuhu ein Datum. Ich finde sowas in Fiction Sachen gut, die in unserer Welt spielen. Dass lässt alles besser einordnen. Außerdem kann man dem aufmerksamen Leser nebenbei immer ein paar Infos streuen über die Welt. Wenn z.B. eine Geschichte 1912 spielt, kann man jemanden im Hintergrund Zeitung lesen lassen, dass die Titanic gesunken ist. Das bringt mehr Tiefe

"Sie werden es bitter bezahlen, wenn Sie mich nicht hineinlassen!"
-->Und mehr Leute auf der Racheliste. Wird langsam lang ;) Aber da freue ich mich auf den Tag der Abrechnung.

Apropos: Wenn die Vermieter so böse sind: Warum haben sie Megan dann nicht schon eher beklaut? Wäre ein leichtes gewesen. Ich würde noch einen anderen Grund anführen. Sowas wie "Du hast mich angelogen, wer sagt mir, dass du mich nicht auch beklaust!" und der andere charakter stimmt dem zu, dass wirklich Dinge fehlen, etc. Das "rechtfertigt" den Rauswurf eher, auch wenn Megan natürlich unschuldig ist.

Zum Ende hin: Man Michael hat aber "Glück". Am Ende kommt sie doch zu ihm. Kann mir denken, was er im nächsten Kapitel will, aber okay. Wohin sonst? Megan hat keine Freunde. Richtig doof für sie.

So das war dann auch erstmal.
Gruß noa

Antwort von:  DieJESSYcA
05.01.2015 22:19
Haha, ja: Daten und Fakten u.u Wusste ich doch, dass man dich damit begeistern kann^^

Yes, Megan hat eine lange Racheliste ;) Das wird noch lustig werden *__*

Hm... die Vermieter. Nun es ist wirklich eine gute Frage, warum sie sie nicht früher beklaut haben. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie davon ausgegangen sind, dass die Schreibmaschine kaputt ist, und dass Megan eh nicht viel hat. Das mit dem Anlügen ist aber natürlich auch ein Grund. Sollte ich wirklich noch etwas überarbeiten, dass das klarer rauskommt^^

"Megan hat keine Freunde" Jep. Megan ist ziemlich allein auf der Welt u.u (noch ;P)


Besten Dank und schönen Abend noch^^
Von:  WinchestersColt
2014-12-30T14:12:00+00:00 30.12.2014 15:12
Haaach, ich liebe deine art wie schreibst *__* - tolles kapitel.
Schnell weiterlesen :3 (hab ja noch ein kapitel vor mir)
Antwort von:  DieJESSYcA
30.12.2014 15:56
Hihi^^ Das freut mich immer zu hören :)
Ich arbeite sogar schon am 8. Kapitel :D Yeah^^


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