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Freundschaft

~ Das wertvollste Gut auf der Welt ~
von

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Sorgen um The Gazette

Kapitel 6: Sorgen um The Gazette
 

~ Saga ~
 

Endlich haben Nao und Shou uns erlaubt ein wenig Pause zu machen und das wurde auch Zeit. Seit mehr als vier Stunden haben wir ununterbrochen geprobt und jedes Mal, wenn sich ein kleiner Fehler eingeschlichen hat, mussten wir wieder von vorne anfangen.

Und da sich alle, außer unseren zwei Arbeitswütigen, Sorgen um Ruki gemacht haben, mussten wir dementsprechend ganz oft von vorne beginnen. Ich glaube das ist auch ausschlaggebend gewesen, dass wir nun fünf Minuten für uns haben.

Shou und Nao sind natürlich im Proberaum geblieben und hocken gemeinsam über neuen Songtexten. Tora wollte raus gehen eine Rauchen und Hiroto ist, endlich mal aufs Klo gegangen, denn als er vor einer Stunden wollte, durfte er ja nicht. Ja und ich, bin gerade auf dem Weg in den Proberaum von The Gazette, denn Uruha und Aoi sind auch noch dort. Warum sie noch nicht gegangen sind, ist mir zwar ein Rätsel, aber so erfahre ich hoffentlich was über Ruki, denn Reita und Kai haben ja ihre Handys aus.
 

Ich steige gerade die Treppen runter, als ich auch schon von Aoi umgerannt werde. Gerade so kann ich mich noch am Geländer festhalten, sodass ich keinen Abgang mache.

„Warum so stürmisch“, necke ich den Schwarzhaarigen und helfe ihm hoch, denn er hat nicht so viel Glück wie ich gehabt.

Er lässt sich von mir helfen und steht nun auch wieder auf beiden Beinen.

„Na hier ist ja eh nichts los“, beantwortet er meine Frage und reibt sich den linken Arm.

„Schon was Neues gehört?“

„Du meinst von Ruki?“

„Hm“ Ich nicke ihm zu und gemeinsam gehen wir Richtung Ausgang, auch wenn mein Ziel woanders liegt.

„Reita hat vor einer guten halben Stunde angerufen und gemeint, dass unser kleiner einen Schock erlitten hat und im Moment einfach nicht ansprechbar ist. Außerdem soll wohl sein Vater tot aufgefunden worden sein. Genaueres konnte er mir aber auch nicht mitteilen nur, dass wir bis auf Weiteres Urlaub haben.

„Das hört sich gar nicht gut an.“ Das mit dem Urlaub zwar schon, aber der Rest?
 

Hoffentlich klärt sich alles wieder auf und sie müssen nicht, mit der Musik, aufhören oder so. Das wäre echt traurig, da sie ja super geile Musik machen.

„Wir werden uns nicht trennen“, schmettert es aus Aoi heraus, so als hätte er meine Gedanken gehört. „Kai nimmt Ruki erst mal zu sich nach Hause, sobald er aus dem Krankenhaus raus darf und dann wird das schon alles wieder.“

„Das hoffe ich wirklich.“ Und wie ich das tue. „Aber mal eine andere Frage. Wo ist eigentlich Uruha? Schon nach Hause gegangen?“

„Nein, er wollte noch ein wenig weiterproben und später nach Hause gehen. Und wo wir gerade dabei sind… ich sollte mich auf die Socken machen, denn ich habe noch eine Verabredung und die würde ich wirklich ungern verpassen wollen. Also… man sieht sich Saga.“

So, so eine Verabredung also ja. Wer das wohl sein mag?

„Na dann“, nicke ich ihm zu. „Wünsche ich viel Spaß, mit unserem Paradiesvogel. Grüße ihn lieb von mir und sage ihm im selben Atemzug, dass er sich ruhig mal wieder hier sehen lassen kann. Nur weil er nicht mehr hier Arbeitet, heißt das nicht, dass er hier nicht mehr erwünscht ist.“

Aoi zieht eine Augenbraue hoch und schaut mich komisch an.

„Naja“, erwidere ich daraufhin. „Wenn ich ehrlich bin dann, hatten wir schon lange keinen richtigen Spaß mehr hier. Klar, wenn wir unsere berüchtigten Feiern, mit allen von Label haben, dann geht hier die Post ab, aber… seit unser Paradiesvogel nicht mehr hier arbeitet, ist es sehr leise geworden.“

„Mit anderen Worten, ich soll Miv-Miv sagen, dass er…“

„Einen Moment“, unterbreche ich Aoi kichernd. „Wie hast du ihn gerade genannt?“

„Na, Miv-Miv…“, antwortet er mir, was mich noch lauter lachen lässt. „Was ist daran jetzt so komisch?“

„Ach nichts, ist schon in Ordnung. Sag ihm einfach, dass er mal wieder hier auftauchen kann, also… wenn sein Zeitplan es zu lässt, ne. Und jetzt, ab mit dir. Ciao, Ciao.“

Ich verabschiede mich von ihm und renne die Stufen in den dritten Stock hoch, um endlich nach Uruha zu sehen.
 

Ohne zu klopfen, trete ich in den Raum und sehe, wie Uruha am Boden sitzt und seine Gitarre anstarrt. Ich beobachte ihn noch einen Moment und muss dabei bemerken, dass in dieser Band, irgendwie jeder Probleme hat.

Um Uruha nicht zu erschrecken, gehe ich um ihn rum und hocke mich vor ihn, so dass er mich sehen kann.

„Was ist los“, frage ich ihn und erhalte nur ein Schulterzucken.

„Was soll schon los sein?“ bekomme ich als Antwort und das, stellt mich überhaupt nicht zu Frieden.

„Na ja, ich würde mal sagen die Tatsache, dass du da sitzt, als wenn es seit Tagen regnen würde, spricht Bände. Außerdem bin ich dein bester Freund und als solcher…“

„Bist du dir sicher?“

„Hä, was meinste du“, frage ich nach, weil ich absolut keine Ahnung habe, wovon er redet.

„Davon, das du mein bester Freund bist.“

„Ähm… also ich… ja sicher.“ Ich bin ein wenig irritiert. „Warum sollte ich denn nicht mehr dein bester Freund sein?“

„Vielleicht, weil ihr mich alle in letzter Zeit nur noch wie Luft behandelt? Ruki Mal ausgeschlossen, der hat wirklich wichtigere Probleme als ich klar, aber… Kai interessiert sich nur noch für ihn, Reita dementsprechend nur noch für Kai und Aoi… der ist nur noch mit seinem Handy anzutreffen. Ja und du… seit du mit Hiroto zusammen bist, haste auch keine Zeit mehr für mich und nun… Nun haben wir auch noch auf unbestimmte Zeit frei bekommen, wegen Ruki. Niemand interessiert sich dafür wie ich mich fühle. Immer sind die anderen wichtiger. Weißt du Saga, die Proben… das waren die einzigsten Momente, wo die anderen mich bemerkt haben, mal einen Rat von mir brauchten, aber nun... Ich sehe es schon kommen, dass ich ganz alleine bei mir zu Hause rum sitzen werde und mich zu Tode langweile, aber hey, das bin doch nur ich… Uruha. Kein Grund sich deswegen Sorgen zu machen.“

Nach dieser Standpauke, kramt mein bis dato bester Freund seine Sachen zusammen und verlässt, wutendbrand den Raum.
 

Noch immer total von der Rolle, weil der sonst so ruhige Uruha dermaßen ausgetickt ist, bleibe ich erst mal wie angewurzelt stehen. Nachdem aber auch an meinem Hirn, die Info angekommen ist, dass ich ihm lieber hinterher rennen sollte, ist es auch schon zu spät, denn gerade als ich mich umdrehen und Richtung Tür rennen wollte, knalle ich mit Nao zusammen.

Großartig, der hat gerade noch gefehlt.

„Wann hatte der Herr vor gehabt zurück zu kommen?“, werde ich auch zugleich angeschnauzt.

„Sorry Nao, aber nicht jetzt ja?“ Ich gehe an ihm vorbei, oder besser gesagt versuche es, werde aber zurückgehalten.

„Nichts da, wir haben Probe, also komm verdammt noch mal mit, damit wir auch bald mal fertig werden.“

OK, jetzt reicht es mir.

„Pass mal auf mein Lieber“, stutze ich unseren alles geliebten Bandleader zurecht. „Uruha geht es verdammt mies und er braucht jetzt die Hilfe seines besten Freundes, also meine… und wenn du damit ein Problem hast, dann kann ich auch nichts dafür. Und eine andere Sache noch, die mir, Hiroto und Tora auf der Seele liegt. Wenn du und Shou nicht permanent mit jedem Musikstück, was wir Proben, unzufrieden wärt, dann wären wir schon längst fertig für heute, aber nein… Die Herren müssen ja an jeder Klitzekleinen Ungereimtheit was zu meckern haben.“ Kurz hole ich Luft, denn die ging mir so langsam aus und fahre dann fort. „Also, falls es euch entgangen sein sollte, dass wir drei nur Menschen sind, dann tut es mir herzlichst leid und auch, dass ihr beide anscheint zu Maschinen mutiert seit. Und nun Nao, lass mich los, damit ich Uruha noch einholen kann.“

Ohne einen Mucks von sich zu geben, lässt er mein Handgelenk los, sodass ich schnurstracks losrennen kann, was ich selbstverständlich auch tue.
 


 

~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~
 

~ Aoi ~
 

Voll gepackt mit all den leckeren Sachen, die wir fürs Kochen brauchten, kam ich vor gut fünf Stunden bei meinem Freund an und nun sitzen wir, gut diniert, auf seiner Couch und schauen uns einen Film an. Naja, er schaut eher diese Komödie denn ich, denke ein wenig über unsere Band nach und vor allem natürlich über Ruki.
 

Als wir gemeinsam in der Küche standen, da habe ich meinem Freund erzählt, was mit unserem kleinen Sänger passiert ist und ihn hat es auch ziemlich mitgenommen, aber er meinte auch, dass ich mich da nicht so fertig deswegen machen sollte. Immerhin hilft es Ruki nicht, wenn einer nach dem anderen von uns, wegen Grübeleien und dem daraus resultierenden Schlafmangel, auch im Krankenhaus landen würde.

Es ist zwar schwer und hört sich wahrscheinlich auch etwas Herzlos an, aber im Moment kann keiner von uns Ruki wirklich helfen.

Am schwersten wird es bestimmt für Kai sein, denn er macht sich ja immer so große Sorgen um jeden von uns.

„Ich hoffe, dass Reita gut auf ihn aufpassen wird“, murmle ich vor mich hin, aber anscheint laut, denn Miv-Miv wendet seinen Kopf vom Fernseher ab und dann mir zu.

„Was meinst du?“ fragt er mich, scheint aber im selben Atemzug die Erleuchtung zu haben. „Ach du redest von Kai-kun, nicht?“

„Hm. Du weißt doch, er macht sich immer so viele Gedanken um alle und da Ruki ja sein bester Freund ist… naja, du kennst ihn ja selber. Ich hoffe echt, dass er sich da nicht zu sehr rein steigert und dadurch, seine und Reitas Beziehung darunter leiden muss.“

„Ja das stimmt, er ist schon ein sehr guter… warte mal… Reita und Kai?“

Ach stimmt ja, er hatte ja keine Ahnung, dass die beiden seit einem Monat zusammen sind.

„Jetzt biste überrascht was?“ stichele ich und stoße ihn ein wenig an, um ihn zu ärgern, aber nur ein kleines bisschen.

„Das… ähm… das ist… wow. ReiRei und unser kleiner Sonnenschein, wer hätte das gedacht. Und ich dachte immer, dass mal aus Ruki und Kai ein Paar wird, weil die beiden so oft aufeinander hockten, aber damit… das hätte ich echt nicht erwartet.“

„Ja, es war für uns alle, ziemlich schockierend.“

Miyavi schaut mich von der Seite her etwas böse an und da merke ich erst, wie ungünstig meine Formulierung eben war.

„Sorry, ich meinte natürlich überraschend“, Korrigiere ich mich.

„Ich wollte schon sagen“, meint er gespielt böse, steht dann auf um sich zu strecken und geht auf den Balkon raus, wo er nachdenklich zum Himmel schaut.

„Was ist los?“ will ich wissen und folge ihm nach draußen.
 

Mich von hinten an ihn anschmiegend, lehne ich meine Stirn an seinen Rücken an und schließe genießend die Augen. Dann denke ich an Reita und Kai.

„Die beiden geben ein sehr schönes Paar ab“, spreche ich meine Gedanken laut aus und Mivi nickt bestätigend.

„Weißt du“, flüstert er. „Ich habe nachgedacht und… ich denke, dass diese eine Nachricht vielleicht genau das richtige wäre, um die anderen ein wenig aufzuheitern, oder was meinst du?“

„Bist du dir sicher?“, stelle ich eine Gegenfrage, statt seine zu beantworten.

„Ja warum auch nicht? Sieh es mal so“, er dreht zu mir um und umarmt mich. „Im Moment drehen alle am Rad wegen Ruki, das kann ich verstehen, aber ihr dürft euch deswegen nicht fertig machen, dass habe ich dir vorhin schon gesagt. Er wird schon wieder werden. Ich meine… es ist Ruki. Unser kleiner Kampfzwerg, der gibt so schnell schon nicht auf. Also was ist nun? Sagen wir es ihnen oder wollen wir doch noch warten?“

Wenn ich das mal wüsste?
 

Im Moment geht alles drunter und drüber und ich selber weiss auch nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ruki ist im Krankenhaus, Kai war schon vorher so komisch drauf und Uruha spricht kaum noch mit uns. Der einzig normale, ist im Moment Reita, aber das wird sich bestimmt auch noch ändern.
 

Ein lächelt umspielt meine Lippen.

„Du hast recht“, meine ich euphorisch. „Lass uns ihnen sagen, dass wir verheiratet sind.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  totenlaerm
2012-01-23T22:39:36+00:00 23.01.2012 23:39
Oh der arme Ruki ^^ Er tut mir leid. Der Rest von der Band auch.
Dein Schreibstil, besonders mit den Wechselnden Standpunkten, ist sehr interssant zu lesen. Ich freu mich aufs neue Kapitel.
Von:  MikaChan88
2012-01-23T15:06:12+00:00 23.01.2012 16:06
ui ^^
total super kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan


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