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Mirror's Edge

Monkey D. Mina am Rand des Spiegels
von

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So zerbrechlich wie Glas

Juhu *wink*
 

So jetzt hat’s mal wieder länger gedauert! =)
 

Die neustens Spoiler sind nicht nur erschreckend sondern erschütternd! Portgas D. Ace ist der leibliche Sohn von Gol D. Roger. Als ich das gelesen hab, da war ich echt kurz davor die FF komplett zu überarbeiten. Mina hat ja keine Ahnung! Aber ich will die Story natürlich so nahe wie möglich am Manga schreiben und das … das kann ich nicht einfach außer Acht lasse. *kopfschüttel*
 

Im zweiten Moment hatte ich den Gedanken, das es nicht zwei Enden wie geplant gibt, sondern nur eines und zwar das Sad End. Aber ich kann Mina nicht einfach so um die Ecke bringen, das ist … das ist echt … Wow. Ich muss darüber nachdenken, aber GOTT SEI DANK hab ich das Kapitel mit Dragon noch nicht geschrieben. Puhhhhhh … Ich würd sagen Problem erkannt – Problem gebannt! xD
 

Weshalb Mina von ihrem Kuckucksbruder nix weiß, nun das weiß ich auch schon wie ich das mache. Lang lebe meine Fantasie und Garp es tut mir Leid das du jetzt der böse bist! v_v“ Gomen!
 

@Mimi-Moony-chan: Ja, das war lang, aber dieses ist das irgendwie auch! xD Ich kann mich einfach nicht mehr halten! Oh ja Probleme wird es geben und was für welche! Keine Sorge es ist nicht nur Ao der Mina Kopfschmerzen bereiten wird – nein warte, danach hat Mina eigentlich … Hoppla, beinahe hätte ich mich verplappert! ;)
 

@NainaChan: Das hoffe ich auch! =)
 

@Steffiw: Das bin ich auch jedes Mal! xD
 

@Blaue_Rose: Klar mach ich das! Und vielen Dank das du mir ein Review da lässt! =)
 

An alle anderen natürlich auch, aber das ist Rose erstes! =)
 

Arigato!
 

*an alle leckeres schoko eis verteil mit sträuseln*
 

Vlg

Kuzan-chan
 

~*~*~*~*~*~*
 

Und du glaubst, ich bin stark und ich kenn den Weg

Du bildest dir ein, ich weiß wie alles geht

Du denkst ich hab alles im Griff

und kontrollier was geschieht,

aber ich steh nur hier oben und sing mein Lied
 

Niemand sieht mir an wie verwirrt ich wirklich bin

es ist alles nur Fassade schau mal genauer hin
 

Ich + Ich - Stark
 

~*~*~*~*~*~*

Gegenwart
 


 

12. So zerbrechlich wie Glas
 

Mit dem Kopf an seinem Rücken gelehnt und auf seinem Gepäckträger sitzend brachte mich Ao Kiji zurück ins Hauptquartier.
 

Eigentlich wollte ich zuerst in mein Quartier um mich dort zu verstecken, doch ich musste weitermachen, für Ace und ja, auch für Ruffy.
 

Schon der Gedanke daran, dass er vermutlich tot war, war … war so grausam. Mein Herz zog sich krampfhaft zusammen, als ich daran dachte und ließ auch nicht nach, während ich einen schriftlichen Befehl an Leutnant Tashigi - ihr Name wollte mir nicht gleich einfallen - schrieb. In diesem Schreiben entzog ich sie ihrem momentanen Befehlshaber, wer auch immer das sein mag, und unterstellte sie direkt mir. Gleichzeitig gab ich ihr einen neuen Auftrag. Alle Informationen dazu konnte sie bei Ayame abholen. Als ich alles fertig hatte, verließ ich mein Büro, nickte Ayame so freundlich wie mir möglich war zu und ging in mein Quartier.
 

Dort angekommen warf ich mich weinend aufs Bett.

Ich glaubte, vor Schmerz zerfließen zu müssen. Dieses Bild wie Ace schwer verletzt an die Wand gekettet war, ließ mich nicht mehr los.

Es war ein Albtraum.

Mein kleiner Bruder …
 

Schluchzend weinte ich in mein blütenweißes Kopfkissen. Ab und zu wischte ich mir ein paar Tränen aus dem Gesicht.
 

Ace. Ace. Ace.
 

Retten. Retten. Retten.
 

Das waren die einzigen Gedanken, die in meinem so übervollen Kopf vorherrschten und mich verzweifeln wie hoffen ließen. Die Zeit verstrich und irgendwann hatte ich einfach aufgehört zu weinen, lag aber weiterhin wie versteinert in meinem Bett und starrte die Wand an. Dabei konnte ich das rötlich gefärbte Licht an der Wand sehen, das von der untergehenden Sonne durch das gegenüberliegende Fenster geworfen wurde.

Immer wieder entwich mir ein Schluchzer.
 

In meinen Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie die Türe geöffnet wurde. Nicht einmal, als sie etwas lauter ins Schloss geworfen wurde. Stampfende, ja fast wütende Schritte kamen auf mich zu und blieben plötzlich stehen. Eine Weile war nichts mehr zu hören, bis sich eben jene Füße wieder in Bewegung setzten, aber viel langsamer und vorsichtiger.
 

Erst der leichte Geruch von kaltem Rauch und Tabak in der Nase ließ mich aufsehen.
 

„Was?“
 

Smoker wirkte verwirrt. Schließlich war immer Hina bei mir gewesen, wenn es mir schlecht ging. Doch dass ich mich ganz alleine verkroch, ohne irgendjemanden um mich, war schon ungewöhnlich. Eine Weile sah ich ihn an, fand dann aber mein Kissen doch wieder interessanter und fing erneut an zu weinen.

Ich hatte solche Angst!
 

Der Grauhaarige setzte sich auf die Bettkante und sah mich weiter schweigend an, bis er sich dazu entschied, mir über den Rücken zu streicheln. Ein weiterer Schluchzer verließ meine Lippen und die Tränen wollten und wollten nicht aufhören.
 

„Möchtest du mir sagen, was los ist?“, fragte er schließlich.
 

Ich schüttelte leicht den Kopf.
 

Hina kannte die Wahrheit und ich konnte ebenso wenig auf sie, wie auch auf Smoker verzichten. Ich musste es ihm sagen. Ich …

Was sollte ich nur tun?

Verzweifelt drückte ich mich noch mehr ins Kissen, doch Smoker zog mich hoch in seine Arme.

Willenlos lag ich in ihnen und ließ mich einfach nur halten.
 

„Eigentlich“, er machte eine kurze Pause, in der er mich kurz fester an sich drückte, „bin ich hier um dich zu fragen, ob du noch ganz dicht bist. Du entziehst mir einfach meine Untergebene, ohne irgendein Wort. Ich war bei Hina um zu fragen, was los ist, doch sie blockte komplett ab und sagte immer nur, ich müsse mich an dich direkt wenden. Was ist nur los? Da komme ich nach Jahren zurück ins Hauptquartier und hier läuft alles drunter und drüber!“
 

Ich konnte es ihm nicht sagen.

Nein, nein ich wollte ihn nicht verlieren!

Aber Ace … Ruffy.

Fast schon krampfhaft erwiderte ich seine Umarmung und krallte mich fest an ihn. Dabei war ich nicht fähig, mich wieder zu fangen, im Gegenteil: schwere Schluchzer und viele Tränen weinte ich in seine Jacke. Vermutlich durchnässte ich gerade seine geliebten Zigarren. Er hatte sogar ohne eine im Mund das Zimmer betreten, wusste er doch, dass ich diese widerlichen Teile nicht leiden konnte.
 

Sanft wiegte er mich hin und her.
 

Ein paar Mal küsste Smoker meine Stirn und strich mir ein paar Tränen von den Wangen.
 

In seinen Armen liegend beruhigte ich mich langsam. Aber auch als meine Tränen endlich versiegten, ließ er mich nicht los.
 

„Ich“, das Wort blieb mir fast im Halse stecken und mir fiel es unheimlich schwer, weiter zu reden.

„Shhh. Ist schon gut“, unterbrach er mich, als ich wieder ansetzten wollte.

„Nein, nein ist es nicht!“.
 

Meine Stimme war nicht stark, aber bestimmt. Smoker lockerte die Umarmung und sah mich fest an. Mich überkam unvermittelt Angst, als ich seinem intensiven Blick begegnete. Darüber, dass er in meinen Augen vielleicht zu viel von dem lesen konnte, was in meinem Inneren vor sich ging, deshalb blickte ich zu Boden.
 

Mir viel es so schwer, den Anfang zu machen, doch er musste gemacht werden.
 

„Bitte unterbrich mich nicht. Versprich es mir!“, bat ich ihn und legte meine rechte Hand auf seine Brust.
 

Er seufzte kurz, so als ahnte er schon etwas, stimmte jedoch mit einem einfachen „Ja“ zu.
 

Noch einmal holte ich tief Luft, bevor ich begann.
 

„Du hast es sicher schon in den Zeitungen gelesen. Mein richtiger Name ist Monkey D. Mina und Sil …“

„WAS?“
 

Smoker war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen.

Entsetzt sah er mich an und rang nach Worten.

„Du … du bist eine …“

Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und drehte sich zur Seite.

„Das glaub ich nicht!“ hörte ich ihn leise sagen.

„Doch.“

Obwohl ich wusste, dass er nicht mit einer Antwort gerechnet hat, gab ich sie ihm.

„Wieso hast du mir das nicht erzählt? Hat … hat Hina davon gewusst?“
 

„Nein. Ich hab es ihr gestern erzählt und sie war neben fassungslos auch sehr wütend.“
 

„Ob ich wütend bin, nun das …Oh nein!“
 

Smoker setzte sich plötzlich wieder neben mich und stütze seinen Kopf in die Hände. Im ersten Moment wusste ich nicht, was das zu bedeuten hatte, aber mit nur einem Wort, das er flüsterte, wurde es mir sofort klar.
 

„Ace.“
 

Nun war es an mir, nach Fassung zu ringen.

Woher wusste er das?

Ich hatte es ihm auf jeden Fall nicht erzählt, was nur eins heißen konnte: er musste ihm begegnet sein. Aber wie? Wann?
 

„Ich bin beiden in Alabasta begegnet“, antwortete er auf meine stumme Frage. „Deinen kleinen Bruder, den Strohhut, verfolge ich seit er mir in Loguetown das erste Mal über den Weg gelaufen ist. In Alabasta hätte ich ihn und seine Bande beinahe geschnappt, doch die Feuerfaust ist dazwischen gegangen. Auf meine Frage wieso er dem Strohhut helfe, antwortete er, dass große Brüder das so machen!“
 

Ein sanftes Lächeln wegen Ace konnte ich nicht unterdrücken. Er war schon immer hinter Ruffy gestanden und würde wegen ihm alles in Kauf nehmen. Auch den Tod.

Ein paar Tränen rannen mir wieder über die Wangen, als ich an die bevorstehende Hinrichtung dachte.
 

„Wenn du eine Monkey bist“, schlussfolgerte Smoker, „dann bist du die Schwester von dem Strohhutbengel und der Feuerfaust - welcher in vier Tagen hingerichtet wird.“
 

Kopfschüttelnd sah er zu mir auf.
 

„Wieso hast du das nicht schon früher erzählt?“
 

Beschämt über die ganze Situation starrte ich weiter auf den Boden.
 

„Das ist eine lange Geschichte.“, seufzte ich.
 

Es war schon ziemlich lange her, aber die Erinnerungen an damals waren so frisch, wie die von gestern.
 

„Damals meinte mein Opa, ich solle mir meinen Respekt ganz alleine verdienen und ihn nicht durch seinen Namen bereits erhalten. Ich akzeptierte die ganze Situation und auf dem Weg ins Sabaody Archipel ging ich über Bord. Als ich zu mir kam, lag ich in einem Bett in der Bottakuri Bar von Shacky, in der auch Rayleigh ein und aus ging. Nicht irgendein Rayleigh, sondern Silvers Rayleigh, Vizekapitän von Gold Roger. Er war es, zu dem ich jede Nacht hin verschwand und er mir den Umgang mit dem Haoushoku beibrachte. Als ihr meine Freunde wurdet, da war die Lüge schon in der Welt. Ich wollte weder eure Freundschaft, noch meine Stellung in der Marine riskieren. Also verschwieg ich die Wahrheit.“
 

Smoker lies sich nicht anmerken, was er von meiner Geschichte hielt.

In den letzten Minuten hatte er wie jetzt nur nachdenklich auf den Boden gestarrt, ohne einen Ton zu sagen.

Das war wohl etwas viel für ihn und irgendwie tat er mir Leid…

So wie alles im Moment.
 

„Genau deswegen hättest du es uns … mir sagen müssen! Ich habe deinen kleinen Bruder über die ganze Grandline verfolgt und so lange er lebt werde ich das weiterhin tun!“
 

Seine Worte versetzten mir einen Stich ins Herz. Das also war Ruffys Erzfeind und gleichzeitig der Mann, dem mein Herz gehörte.

Das tat so schrecklich weh.

Den Knoten, den ich bereits in Senghoks Büro gestern im Hals hatte, begann sich wieder bemerkbar zu machen. So langsam aber sicher schnürte er mir die Luft ab und ich spürte, wie die Verzweiflung wieder hoch kroch.

Wie konnte ich ihn jetzt noch um Hilfe bitten?
 

„Ich nehme an, dass niemand sonst davon weiß? Damit meine ich nicht das mit dem Strohhut, sondern seinem großen, beziehungsweise deinem kleinen Bruder?“
 

„Ja.“

Es war kaum hörbar, doch Smoker verstand.
 

Immer wieder wollte ich zum Reden ansetzten, doch ich schloss jedes Mal meinen Mund wieder, wie ein Fisch.

„Was willst du sagen?“, fragte Smoker schließlich, als er merkte wie sehr ich mit mir rang.

„Ich … ich weißt nicht ob ich das von dir verlangen kann. Ich … ich bräuchte deine Hilfe, aber …“
 

„Wobei? Nein, sag mir lieber vorher weshalb? Du hast mich jahrelang angelogen und es nicht einmal für nötig erachtet, mir davon zu erzählen! Dabei spielt es keine Rolle, ob ich etwas von diesem Piratenabschaum halte oder nicht. Mir geht es hier nur um dich und mich. Was davon ist wahr und was gelogen?“

Während er das sagte wurde er immer lauter und energischer.
 

„Ich habe nur im Bezug auf meine Familie gelogen. Nichts weiter. Ich…Smoker, ich liebe dich! In der Hinsicht habe ich immer die Wahrheit gesagt! Bitte!“. Flehend sah ich ihn und wollte nach seiner Hand greifen, doch er wand sich ab. Doch bevor er das tat konnte ich seine verletzten Augen erkennen.
 

Was hatte ich nur getan?
 

„Du hast meine erste Frage noch nicht beantwortet.“

Seine Stimme klang kalt, fast schon emotionslos.
 

„Ich möchte Ace … Ace befreien. Aber das schaffe ich nicht alleine. Hil … Hilfst du mir?“
 

Es kam mir so falsch vor, so etwas zu fragen und das auch noch in dieser Situation.
 

„Du schlägst mir gerade wirklich vor, einen Schwerverbrecher zu befreien? Was machst du, wenn der Strohhut einmal hingerichtet wird? Befreist du ihn auch?“, wütend sprang Smoker auf und bedachte mich mit einem fast vernichtendem Blick.

„In dem Fall hättest du Piratin werden sollen! Du bist hier falsch! Wie konnte Senghok dich nur zu einer Admirälin ernennen, wenn du doch gegen ihn arbeitest!“
 

Seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Nicht, dass er unrecht hatte, doch diese Verachtung in seinen Worten war nur noch grausam. Es war, als würde sich die Realität um mich auflösen. Strapazierte ich doch so stark schon meine vorhandenen Freundschaften und meine Stellung in der Marine. Mal davon abgesehen, dass meine Familie, zumindest, was noch von ihr übrig war, sich auflöste.
 

Ich habe meinen Vater immer gehasst für das, was er getan hatte und auf meine Mutter war ich wütend, weil sie uns so früh verlassen hatte. Mein Opa war zwar nicht immer liebenswürdig oder gar eine Hilfe, aber er war einfach da. Er war immer da gewesen und für mich so etwas wie meine mentale Stütze.
 

Aber meine Brüder, die waren meine Leben.
 

Ich hatte für sie meine Kindheit geopfert und war schon sehr früh erwachsen geworden. Mit 16 Jahren habe ich das erste Mal an mich gedacht und wollte meinen Traum leben.
 

Doch wieso darf ich weiterleben, während Ruffy scheinbar tot war und Ace das gleiche Schicksal erwartete?
 

Einen kurzen Moment lang weigerte ich mich daran zu glauben das Ruffy Tod war. Ich hoffte einfach, dass er noch lebte.

Nein, ich wusste es.

Dennoch stand Ace vor einem unausweichlichen Schicksal, dass vermutlich nur ich noch ändern konnte.
 

Mein Traum vom Frieden - er konnte warten.

Ich wollte meine Brüder mit dabei haben, wenn ich es schaffen würde, auch wenn sie vielleicht am anderen Ende der Welt wären. So könnten sie dann doch auch mich stolz sein.

Dieser Traum sollte nicht nur für mich allein sein, sondern für alle auf dieser Welt. Besonders für meine Brüder!
 

Also was würde mir dieser Traum ganz alleine nützen?
 

„Nur einmal Smoker, bitte! Wenn er das nächste Mal gefangen wird oder sogar du Ruffy fängst, dann werde ich mich nicht mehr einmischen. Wenn du willst dann … dann …“

„Dann was? Du wirst mich immer für den Mörder deines Bruders halten und ich könnte dir nicht mehr in die Augen sehen, obwohl ich nach dem Gesetz gehandelt hätte! Nach meiner Pflicht, die du übrigens auch zu erfüllen hast!“
 

Mit diesen Worten ging er. Einfach so.
 

Seine Füße trugen ihn zur Tür, er öffnete sie und schloss sie nach dem Durchgehen wieder.
 

Das war’s. Da verschwand meine Liebe und meine letzte Hoffnung.
 

Alleine könnte ich Ace nicht retten, aber ich musste es wenigstens versuchen. Egal, wie hoch der Preis dafür war.
 

Ohne es bemerkt zu haben, rannen mir wieder die Tränen über die Wangen und verzweifelt und von Schmerz durchzogen legte ich mich hin. Leise tropfte das kühle Nass auf mein Kissen, so lange, bis ich vor Erschöpfung einschlief.
 

Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch so viel Schmerz ertragen konnte.
 

~*~*~*~*~*~*
 

Energisches Schütteln an meiner Schulter riss mich aus meinem unruhigen Schlaf.
 

„Gin Tora! Mina! MINA! Wach auch! Du bist zu spät. Senghoks Sekretärin hat bereits angerufen!“ weckte mich Ayame.
 

Mit geschwollenen Augen sah ich sie an. Ich hatte keine Lust, mich jetzt auch noch mit solchen Dingen herum zu schlagen, war doch mein Leben viel zu grauenvoll im Moment. Doch Ayame ließ nicht locker.
 

„Ich habe Senghok ausrichten lassen, dass du aufgehalten worden bist, aber pünktlich um neun Uhr in seinem Büro stehen wirst. Also steh. JETZT. AUF!“, brüllte sie mir ins Ohr.

Missmutig kam ich ihrem Befehl nach und ich fragte mich, wer hier eigentlich die Admirälin war. Aber was beklagte ich mich? Obwohl ich sie so schlecht behandelt hatte, tat sie immer noch alles für mich.
 

„Ayame. Es … es tut mir Leid!“
 

Es war zumindest schon mal ein Anfang.
 

„Hör auf mit dem Gewinsel! Du warst gestresst, ich versteh das schon, aber nun komm in die Puschen und mach dich fertig!“ Dabei scheuchte sie mich ins Bad. „Übrigens, du siehst grauenhaft aus!“
 

„Aber …“…
 

„Schon gut. Wie wäre es, wenn du mich als Entschuldigung in den Sabaody Freizeitpark einlädst? Da wollte ich schon immer hin, aber irgendwie ist mir immer etwas dazwischen gekommen.“

Sie lächelte mich neckisch an, bevor sie fortfuhr.

„Los beeil dich! Ich richte dir schon mal alles her!“. Damit schloss sie die Badtür und ließ mich allein.
 

Erschlagen duschte ich, um wenigstens halbwegs passabel auszusehen. Als ich mit allem fertig war, betrat ich wieder mein Schlafzimmer, welches komplett leer war.

Scheinbar war Ayame gegangen, aber sie hatte mir Kleidung hergerichtet, das Bett gemacht und auch noch das Fenster geöffnet. Eine leichte Meeresbrise wehte, die die Vorhänge hin und her schaukeln ließ. Die Uhr auf meinem kleinen Nachtkästchen zeigte bereist Viertel vor Neun an und ich fragte mich ein wenig, wie sie es geschafft hatte, noch eine volle Stunde herauszuschlagen.
 

Schnell zog ich meine Admiralskleidung an und verließ mein Quartier. Davor wartete auch schon Ayame.

„Fertig?“, fragte sie.

Etwas wehmütig nickte ich. Ja, genau so wie mit den Nerven.
 

„Gut! Lassen wir den Großadmiral nicht länger warten!“
 

Sie lächelte freundlich und ging schon mal voraus. Ein wenig verträumt folgte ich ihr durch die Gänge und sah immer mal wieder aus dem Fenster hinaus. Da waren die wunderschönen Gärten, gepflegt wie eh und je. Bäume und Blumen standen in voller Blüte so wie es sich im Frühling gehört. Auch mein Lieblingskirschbaum am Teich war noch voll von der Blütenpracht. Ein paar Blütenblätter lösten sich und flogen mit dem Wind über die Dächer.
 

Schweren Herzens löste ich mich von dem Anblick und folgte wieder Ayame, die ebenfalls stehen geblieben war. Vor Senghoks Büro flüsterte sie mir noch schnell etwas zu: „Alles wird gut!“.

Etwas zweifelnd sah ich sie an, wand mich dann aber meinem eigentlichen Ziel wieder zu. Ich versuchte, das letzte bisschen Stolz und Ehre in meinem Inneren zusammenzukratzen, um mit einem halbwegs passablen Ego vor Senghok zu erscheinen.

Mizuki, die ich nur kurz begrüßte, bedachte mich mit einem ziemlich wehleidigen Blick, als ich durch ihr Büro schritt.
 

Senghok war sicherlich nicht besonders erfreut über mein erneutes Zuspätkommen.
 

Vorsichtig klopfte ich an und trat nach einem kurzen „Herein.“ ein.
 

„Gin Tora“, war seine Begrüßung in der schon so etwas wie eine Warnung mitschwang.
 

„Sir. Ich bitte um Entschuldigung wegen der Verspätung!“.
 

Senghoks Augen hatten wieder diesen kalten blauen Farbton angenommen, doch war in seinen nächsten Worten nicht auf seine wahre Laune zu schließen.
 

„Gut, dass Ihr den Weg doch noch hergefunden habt. Zum Ersten müsst Ihr dies unterschreiben - eine Verschwiegenheitsklausel und danach machen wir uns auch schon auf den Weg ins Archiv. Wie Ihr wahrscheinlich bereits vermutet, werdet Ihr die nächsten zwei Tage nur mit Lesen verbringen. Natürlich in meiner Anwesenheit.“
 

„Sir, verzeihen Sie die Frage, aber weshalb müssen Sie anwesend sein?“

„Damit nichts verschwindet.“

„Vertrauen Sie mir nicht?“. Doch etwas verwirrt runzelte ich die Stirn.
 

„Das hat damit nichts zu tun. Es ist Vorschrift und das schon seit 700 Jahren.“
 

Irritiert musterte ich ihn kurz, doch es schien, als hätte er die Wahrheit gesprochen und meine Vermutungen über mangelndes Vertrauen verschwanden. Ohne ein weiteres Wort unterschrieb ich den neuen Vertrag. Wer weiß, für wie viele Jahre ich meine Seele nun wieder verkauft hatte.
 

Eigentlich fehlte mir ja jegliche Lust auf diese „verlorene Geschichte“ - dafür hatte ich einfach viel zu viel an der Backe.

Auch der Gedanke daran, zwei Tage Senghok im Nacken zu haben war nicht sonderlich erbauenswert. Schon allein, weil ich da so gewisse Sachen plante.
 

„Hier!“

Mit diesen Worten drückte er mir einen Stapel Akten und Blätter in die Hand. „Was .. was soll ich damit?“, fragte ich ihn verwirrt.

„Halten.“

„Ähm … okay.“
 

Senghok ging, nachdem er die Akten auf mir abgeladen hatte, zur Tür.

„Folgen Sie mir einfach, Gin Tora.“. Nickend gehorchte ich ihm.
 

Es wunderte mich nicht, dass unser Weg in die Bibliothek führte. Dieser riesiger Saal, gesäumt mit unzähligen Regalen voller Bücher und vier Galerien nach oben, war beeindruckend. Besonders gefiel mir das große gläserne Kuppeldach, welches den Saal förmlich mit Licht durchflutete. Das Dach selbst war zusätzlich auch noch ein Gemälde. Am unteren Rand konnte man das Meer und ein paar Inseln im Profil erkennen, die mit farblichen Glaselementen gekennzeichnet waren. Danach folgten ein paar Wolken, bei denen man einfach milchfarbene Gläser benutzt hatte, aber das Prunkstück und Hauptaugenmerk war der mittlere und größte Teil. Es stellte den Nachthimmel dar, der in einem schönen dunklen Blau leuchtete. Dazwischen waren viele einzelne helle und vor allem farblose Punkte eingebracht.
 

Die Sterne fielen in kleinen Strahlen hinab und wirkten wie steinerne Lichtsäulen.
 

Einmal im Jahr zur Sommersonnenwende passte das reale Himmelzelt genau in das Glasmosaik der Bibliothek. In dieser Nacht versammelten sich immer viele junge Matrosen, aber auch alte Offiziere, um zu sehen, wie das Sternenlicht die Bibliothek erhellte, da es genau auf kleine Diamanten traf, die im schwarzem Marmorboden eingelassen waren. Diese verteilten das Licht im ganzen Saal.
 

Das ganze Spektakel dauerte nur knappe zwei Minuten, gehörte aber zu den schönsten Dingen, die ich jemals gesehen hatte.
 

Im Großen und Ganzen herrschten in der Bibliothek eher dunkle Farben vor. Selbst die Regale waren aus dunklem Mahagoniholz, das durch goldene und silberne Schnörksel verschönert worden war. Meistens waren darauf Sternenbilder zu sehen, die auch die verschiedenen Abteilungen markierten. Aber auch große und stattliche Bäume wuchsen an der Wand über zwei Stockwerke an der Holzvertafelung hoch.
 

Nach dem großen Hauptsaal verzweigten sich Räume wie Gänge in verschiedene Themenbereiche. Der Abschnitt Kartographie und Navigation hatte als Hauptthema Inseln und Messinstrumente. Das konnte man bereits an der Wand zu dem Saal bestaunen, wo sich die goldenen und silbernen Linien in genau diese Motive wandelten. Nur ein Teil der Bereiche außerhalb des Sternensaales waren für alle zugänglich, der Rest gehörte bereits zur verbotenen Abteilung, die nur Flaggoffizieren zur Verfügung stand.
 

Senghok führte mich tiefer in das Labyrinth, bis wir einen kleinen Leseraum erreichten. In diesem waren nur ein paar Sessel, Sofas so wie Schreibtische zum Arbeiten. Der Raum selbst wirkte mittels der kleinen Fenster, durch die nur sehr fahles Licht kam, ziemlich erdrückend. Das einzig wirklich Interessante an dem Raum war das Wandgemälde an der gegenüberliegenden Wand. Links und Rechts waren zwei schwarze Marmorbäume. Der Rechte hatte goldene Konturen, der Linke silberne. Dahinter war eine dunkelgrüne Wiese zu erkennen, deren rechte Hälfte mit goldenen Rändern bestückt war und die linke mit silbernen. In der Mitte verwoben sie sich leicht und ein kleiner Baumsprössling war zu sehen.
 

Meine Aufmerksamkeit wurde aber sofort auf den dunkelblauen Nachthimmel mit den goldenen und silbernen Sternen gezogen, die seltsamerweise nicht nach Seiten geordnet, sondern wild durcheinander in den jeweiligen Farben gefleckt waren.
 

Senghok trat auf diese zu und begann mit seinem Finger die Sterne zu sortieren, aber nicht nur nach den Farben, sondern er bildete aus ihnen eine Tür. Es wirkte schon leicht surreal, wie er die vermeintlich festen Bestandteile des Bildes einfach verschob. Nachdem er geendet hatte, hörte man Zahnräder einrasten und gleich darauf spaltete sich die Mitte der Sternentüre und gab eine Wendeltreppe frei, die nur mit ein paar Fackeln beleuchtet war.
 

Der Großadmiral drehte sich nicht einmal zu mir um, sondern ging direkt hindurch.

„Beeilt Euch. Die Tür wird sich gleich wieder schließen!“, rief er mir noch zu, bevor er bereits um die Kurve verschwand. Hastig folgte ich ihm und schaffte es gerade noch durch, denn genau in diesem Moment schloss sich die Tür wieder.
 

Das Ganze hier war schon irgendwie unheimlich, aber auch nicht ungewöhnlich. War die Bibliothek doch ein Ort des Wissens und wo versteckte man am Besten Wissen, wenn nicht dazwischen?
 

Ich weiß nicht mehr, wie viele Stufen wir hinab stiegen, doch irgendwann erreichten wir eine kleine Vorhalle mit weißem, blank polierten Marmorboden und barocken Säulen. Gegenüber von uns befand sich ein imposantes Holztor, das ungewöhnlicher nicht hätte sein können. Das Holz selbst war weiß, aber es schien nicht gestrichen worden zu sein. Gehalten wurde das Ganze von einer goldenen Fassung. In der Mitte eben dieser Tür war das Siegel der Weltregierung zu erkennen.
 

„Sie tun Euch nichts.“, wand sich Senghok plötzlich zu mir um.

Irritiert sah ich ihn an. „Wer?“
 

„Die Shedu“, meinte er trocken und zeigte auf die zwei kolossalen Statuen, die links und rechts standen.
 

Entsetzt ließ ich die Akten fallen.

Statuen?

Die Teile waren echt!

So wirklich lebendige Shedu!?
 

Diese hier waren mindesten fünf Meter groß mit den Leibern von gewaltigen Bullen und menschlichen Köpfen, auf denen hohe bronzene Kronen prangten. Vermutlich hätte ich sie weiter für Statuen gehalten, wenn sich nicht beide gleichzeitig zu mir gedreht hätten.

„Das ist mein Ende!“, dachte ich nur.
 

Shedu waren uralte Wesen, die genauso wie Riesen eher selten zu sehen waren. Vor 250 Jahren gab es eine Periode in der Weltgeschichte wo es schick gewesen war, sich mit ihren samtweichen Fellen zu bekleiden. Diese Modeerscheinung rottete fast das ganze Volk aus und nur durch einen Erlass der Weltregierung hatte diese Rasse bis heute überlebt. Sie lebten auf Rowan Island, die niemand außer ranghohen Offizieren betreten durfte. Die Shedu selbst waren der Weltregierung äußerst dankbar und so wie es schien arbeiteten sie auch für diese.
 

Die Shedus waren schwere Gegner, da sie kaum Schlaf und Nahrung benötigten. Außerdem schwächten sie die Teufelskräfte der Personen in ihrer Nähe. Von ihrer enormen körperlichen Stärke und ihrem Waffengeschick wollte ich lieber nicht anfangen.
 

Ihr tiefer Fall vor 250 Jahren lag nicht wirklich an ihnen selbst, aber was soll ein einzelner Shedu gegen eine Horde von hundert Mann ausrichten? Und das war auch ihre große Schwäche: Sie waren Einzelgänger und so konnte man sie mit genügend Männern überwältigen und töten. Dass sie nur eine einzige Insel als ihre Heimat zur Verfügung hatten, entsprach nicht mehr ihrer Natur, aber was für eine Wahl hatten sie da auch schon? Also hatten sie sich im Laufe der Jahre zusammengerauft und kleine Stämme gebildet.
 

Fassungslos starrte ich die beiden weiter an.
 

„Sie werden Euch nichts tun, Gin Tora!“, wiederholte Senghok, „Solange Ihr in meiner Nähe seid, passiert Euch nichts, aber solltet Ihr einmal alleine hierher kommen, nun, dann kann ich für nichts garantierten.“
 

Nachdem ich mich von dem Anblick losgerissen hatte, sammelte ich die Akten vom Boden wieder ein und ging neben Senghok zu der Tür, die von den Shedus geöffnet wurde.
 

Dahinter verbarg sich ein großer, kugelrunder Raum, dessen Wände aus Glas bestanden und wie in der Bibliothek bildeten deren goldene Fassungen Motive. Diesmal war eine Stadt zu sehen und welche, war mir auch sofort klar - es war die verlorene Stadt. Zwischen den Häusern des Bildes standen noch einige Statuen, von denen aus Strahlen zum runden Mittelpunkt des Glasdaches gingen, wo sie in eine Art Sonne übergingen.
 

Die wenigen wie ungewöhnlichen Glasregale waren gefüllt mit ein paar sehr mitgenommenen Büchern, aber auch Karten und anderen Aufzeichnung, die wie aus dem Ei gepellt wirkten. Am linken Rand des Raumes standen ein Schreibtisch sowie eine Sitzgruppe mit einem Sofa und zwei Sesseln. Erhellt wurde der dunkle Raum von einigen Stehlampen, auf dessen Ende eine runde, leuchtende Kugel saß. Was immer die Substanz im Inneren der Kugel war, Feuer jedenfalls nicht.
 

Mit offenem Mund ging ich auf den Schreibtisch zu und legte die Akten ab. Dabei fielen mir die vielen kleinen und mittelgroßen Fische an der Glaswand auf. Zuerst dachte ich, sie wären aufgemalt, doch dann schwammen ein paar davon weg.

„WIR SIND UNTER DEM MEER!“, schrie ich entsetzt auf und sprang ein paar Schritte zurück.
 

„Eine reine Vorsichtsmaßnahme!“, erklärte Senghok auf meinen fassungslosen Ausruf. „Sollte es den Shedus nicht möglich sein, eventuelle Eindringlinge aufzuhalten, so werden sie das Glas zerschlagen und der Raum wird geflutet. Die Strömung des Strudels mit dem Enies Lobby, das Impel Down und das Hauptquartier verbunden sind, ist hier bereits sehr stark. Bricht das Glas, wird das Meer sich alle Aufzeichnungen holen und sie werden für immer verloren sein.“
 

Nicht nur der geheime Eingang, die gefährlichen Wächter, sondern auch die Tatsache, dass die Regierung lieber alles zerstörte, als es in falschen Händen zu wissen, beunruhigte mich sehr.
 

„Ist es möglich, die verlorene Geschichte mit den Porneglyphen herauszufinden oder zumindest mit dem Rio-Porneglyph auf Unicorn?“, fragte ich ihn besorgt.
 

„Nein, nicht die Ganze. Wir konnten nur einen Teil davon vernichten oder hierher bringen, der Rest ist Ansichtssache und jeder kann zu einem anderen Schluss kommen. Nur hier, in diesem Raum, gibt es eine genaue Antwort auf alle Fragen.“
 

„Ist die Vergangenheit so schlimm?“
 

„Beinnahe hätte es uns alle nicht mehr gegeben.“, sinnierte er düster. „Hast du dich den nie gefragt warum die großen Landmassen nur am Nord- und Südpol vorkommen und die Redline nur eine Line ist? Früher war das nicht so, aber das siehst du schon, wenn du dir die alten Karten anschaust!“
 

Seine Worte waren wirklich unheimlich und so langsam aber sicher machte ich mir ernsthafte Sorgen.
 

„Wenn du einmal die wirklich wichtigen Sachen durchgelesen hast, wirst du das alles hier verstehen!“, antwortete er auf meinen ziemlich eindeutigen Gesichtsausdruck.

„Die Bücher dort hinten brauchst du nicht zu lesen. Sie kratzen nur an der Oberfläche, außerdem sind sie in der alten Sprache verfasst.“
 

Grummelnd setzte sich Senghok in den Stuhl am Schreibtisch und begann, die Akten zu bearbeiten.
 

Die Bücher, die er meinte, waren jene, die so mitgenommen aussahen. Ihre Seiten waren wellig und leicht vergilbt, auch verblasste an einigen Stellen bereits die Tinte. Aber eines hatten alle Bücher in diesem Regal gemeinsam: den Siegelstempel der Bibliothek aus Ohara.
 

Schnell stellte ich das Buch zurück und sah mich weiter um. Ich folgte Senghoks Rat und suchte ein paar Karten aus den runden Holzrohren, in denen sie eingerollt aufbewahrt wurden. Damit machte ich mich auf den Weg zum Sofa, um sie auf dem Glastisch davor auszurollen. Auf diesem lagen bereits zwei Bücher, wahrscheinlich auch ein Lesevorschlag von Senghok. Ich legte sie zur Seite und rollte die Karte auf.
 

Entsetzt blieb mir die Luft weg.
 

Das … das war eine ganz andere Aufteilung der Meere und Kontinente wie bisher!
 

Unmöglich!
 

Erschüttert lehnte ich mich zurück, während mein Blick zufällig am Buchtitel des oberen Buches hängen blieb. Was stand da?
 

Atlasis
 

Nein.
 

Alantis.
 

Ich musste die Augen schwer zusammen kneifen um die verblassende Schrift noch lesen zu können.
 

Atlantis – Das verlorene Königreich.
 

~*~*~*~*~*~*
 

Die zwei Tage, in denen ich mit Senghok im Glaszimmer saß, waren die wohl erschreckensten meines ganzen Lebens. Alle Geheimnisse, die sich mir dort offenbarten, waren kaum zu glauben und zeigten mir immer mehr die Richtigkeit meiner Entscheidung, den Weg der Marine gewählt zu haben.

Nicht, dass ich jetzt Ace seinem Schicksal überlassen würde.

Oh, Nein!

Vor den Piraten hatte die Regierung schließlich noch nichts zu befürchten. Deshalb hatte sie auch noch nie so hart durchgegriffen wie jetzt.
 

Die Rebellen waren das Problem. Sollten sie die Wahrheit ans Licht bringen, würde dies die Grundfesten dieser Welt erschüttern und es würde vermutlich ein schrecklicher Krieg ausbrechen.
 

All das musste verhindert werden!
 

Und Senghok hatte Recht behalten: wenn ich jetzt nicht die Wahrheit kennen würde, so wäre ich ein einfaches Ziel für die Rebellen gewesen. Mit entsprechender Manipulation hätte ich ihnen zum Wohle des Volkes geholfen. Aber das würde ich nun nicht mehr tun. Dieser Raum und sein Inhalt muss nicht nur geheim bleiben, sondern auch mit aller Macht geschützt werden.
 

Damit wir einerseits unsere Fehler nicht vergaßen und andererseits die Welt vor einen fatalen Krieg bewahren würden, in dem niemand als Sieger hervorgehen würde.

Davon war ich überzeugt!
 

Am Ende des zweiten Tages jedoch holte mich eine andere Gewissheit wieder ein und die war zwanzig Jahre alt und würde übermorgen hingerichtet werden.
 

Silbernes Mondlicht fiel durch das Fenster und war die einigste Lichtquelle momentan, da ich selbst im Bad unter der Dusche stand.
 

Auf dem Sofa lagen zwei Kleiderpakte, von denen ich das eine nicht mehr brauchen würde, sowie ein Schwert. Bei der Kleidung handelte es sich um eine schwarze eng anliegende Hose und ein schwarzes T-Shirt. Darüber würde ich einen ebenfalls schwarzen geschlossenen Mantel mit langen Ärmeln tragen. Worauf ich beim Abholen in der Schneiderei geachtet hatte war eine weite Kapuze, die man tief ins Gesicht ziehen konnte. Der Mantel ging bis zu den Knien und die Knöpfe konnten bis zur Hüfte geschlossen werden. Darunter würde ich am Gürtel mein Schwert befestigen. Auch wenn ich nicht sonderlich gut im Schwertkampf war, so musste ich darauf zurückgreifen, da ich mein Haki, wie auch die Teufelskräfte - welche das auch sein mögen - nur begrenzt verwenden konnte. Schließlich wäre das sonst gleich auf mich zurückzuführen.
 

Am Boden standen noch zwei Paar Stiefel, ebenfalls aus der Schneiderei, aber neben dem Mantel auch das Einzige. Zu auffällig wollte ich es dann doch nicht machen. Die Stiefel waren robust, aber leicht und auch fürs Klettern geeignet. Also genau richtig.
 

Auch wenn ich Smoker schon irgendwie in die Sache mit eingeplant hatte, so musste ich nun auf ihn verzichten.
 

Seufzend stieg ich aus der Dusche und wickelte mich in ein großes weißes Handtuch, windete meine Haare noch schnell unter dem Waschbecken aus, um sie dann auch in ein etwas Kleineres zu verpacken. Während ich mich abtrocknete, überdachte ich noch einmal meinen Plan. Er war riskant und die Chancen standen gut, entweder zu sterben oder aufzufliegen. Obwohl ich Sterben in dem Fall um einiges vorzog.
 

Ich hoffte Iva hatte meine Nachricht erhalten.
 

Gedankenverloren trocknete ich meine Haare mit dem Handtuch ab und ging wieder ins Quartier. Dabei bemerkte ich nicht, wie jemand gemütlich in meinem Sessel in der Sitzecke saß und mich aufmerksam begutachtete. Erst das gewisse Gefühl, beobachtet zu werden - und das kennt sicher jeder - ließ mich aufsehen.
 

„Smoker!“
 

Entsetzt ließ ich das Handtuch los, welches auch sofort zu Boden segelte. Ich hatte nicht erwartet, ihn so schnell wieder zu sehen, aber vermutlich wollte er nur seinen Leutnant wieder haben. Das Tashigi zu ihm gehörte, hatte Ayame mir gestern beim Mittagessen in der Kantine erzählt. Vor Schreck bemerkte ich auch nicht, wie sich das große Handtuch löste und zu Boden fiel.
 

Oh mein Gott! Da stand ich nun splitternackt …
 

Die Lippen des Grauhaarigen umspielte ein leicht amüsiertes Lächeln angesichts meiner Situation. Dabei hatte ich nicht mal einen Schuh oder eine Bürste zur Hand, um ihm sein unverschämtes Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen.

Feuerrot angelaufen schrie ich ihn an: „RAUS! RAUS! RAUS!“.

Eigentlich war es gar nicht das, was ich wollte nach unserem Streit, aber ohne Kleidung, nun, da wollte ich das definitiv!
 

Smokens Lächeln wurde immer breiter und er meinte ziemlich trocken zu mir.
 

„Ist nicht so als hätte ich dich noch nie nackt gesehen.“
 

Bei diesem Satz musste ich unwillkürlich an die Sache in der Sauna denken!

Dabei machte ich nun einer Tomate wirklich schwer Konkurrenz, schaffte es aber gerade so, das Handtuch aufzuheben und es wieder um mich herum zu wickeln.
 

„Ach und das gibt dir die Erlaubnis mich bei jeder Gelegenheit nackt an zu sehen? Und klopfen ist wohl auch so etwas wie ein Fremdwort für dich, was?“, fauchte ich weiter.
 

Das restliche Wasser in den Haaren tropfte auf den Boden hinab und bildete bereits kleine Pfützen.
 

„Ich kann auch wieder gehen“, sprach er zu mir und erhob sich.
 

„Nein!“
 

„Nein?“
 

„Äh, also … ich - wir müssen reden.“
 

„Okay.“
 

Smoker setzte sich wieder und sah mich erwartungsvoll an.

„Du wolltest mir doch was sagen“, fing er nach einer betretenen Schweigeminute wieder an.
 

„Ähm ja … also es tut mir Leid. Aber … aber was machst du hier?“, fragte ich ihn verwundert.
 

„Na wonach sieht es den aus?“. Obwohl sein Gesicht total ernst war, konnte man den Schalk in seinen Augen erkennen.

„Ich … ich weiß nicht.“
 

Mit einem kurzen Seufzer begann er zu erzählen.

„Hina und ich hatten ein Gespräch. Außerdem habe ich auch mit deiner Sekretärin gesprochen, wobei letztere keine Ahnung hatte und sich nur Sorgen um dich machte. Deinem Großvater bin ich auch begegnet und Ao war kurz davor mir den Kopf abzureißen. Weshalb, weiß ich immer noch nicht. Entscheidend ist nur eines: Versprichst du mir nur dieses eine Mal deinem Bruder zu helfen? Vor allem, kannst du es ertragen, wenn ich meine Pflicht erfülle und den Strohhut irgendwann festnehme?“
 

Es war eine ungeheuere Erleichterung ihn wieder an meiner Seite zu wissen. Es fiel mir nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern ein ganzer Gebirgszug. Aber das alles hatte einen bitteren Beigeschmack. Ich hatte nun mal aber keine Wahl. Nur dieses eine Mal würde ich noch helfen, danach wären mir für immer die Hände gebunden und wenn Smoker das eigenhändig tun müsste!
 

Ich wollte gerade antworten, als die Tür von Ayame aufgerissen wurde.
 

„Zefix! Ayame es ist zehn Uhr nachts! Ist hier heute Tag der offenen Tür?“, fuhr ich sie unfreundlich an.

Sie bedachte mich mit einem wütenden Blick, aber als sie Smoker sah, wurde sie ganz rot im Gesicht.

„Oh …das äh …“, stotterte sie.

Seufzend unterbrach ich ihr Gestotter.

„Was ist denn los?“, fragte ich ein wenig sanfter.
 

„Strohhut Ruffy ist ins Impel Down eingebrochen!“
 

„WAS?“, riefen Smoker und ich gleichzeitig.
 

„Ja!“ Bestätigend nickte Ayame, um das Unmögliche dieser Aussage noch zu betonen. „Ihr habt gesagt, Ihr wollt sofort Bescheid haben, sobald man etwas vom Strohhut Ruffy hört!“
 

„Danke … danke Ayame. Ich … du … du kannst gehen … bitte!“, bat ich sie und Ayame folgte gehorsam.
 

Fassungslos sah ich wieder zu Smoker, der sich die Schläfen massierte.
 

„Eine Familie … eine Familie … ich glaub es nicht!“, murmelte er immer wieder.
 

„Was willst du damit sagen?“, fragte ich Smoker ein wenig wütend, verstand ich doch die Anspielung. Dabei trat ich einen Schritt vor und rutschte auf dem nassen Boden aus.
 

Mit einem Aufschrei kippte ich nach hinten.
 

Auch Smoker fiel beinahe aus seinem Stuhl, aber vor Lachen.
 

„Eine Familie!“, prustete er.
 

„Nicht lustig.“, grummelte ich nur.
 

~*~*~*~*~*~*
 

Ja, ja kann Mina das ertragen wenn Smoker Ruffy eines Tages fängt und sie nichts mehr tun darf? Wer weiß … wer weiß. Wie wäre es mit einem noch mit einer Nachgeschichte? So was wie: „Die Memoiren einer Monkey“? xD Oder „Ich, Monkey D. Mina“. Hat doch was oder? xD
 

Das nächste Kapitel wird ein Adult sein, aber keine Sorge es passiert nichts inhaltlich Wichtiges! =)



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Hypsilon
2010-12-27T16:47:40+00:00 27.12.2010 17:47
ui ui lang is her.
aber jetzt kann ich nach dem Weihnachtsstress endlich wieder weiter lesen. Habs richtig vermisst =)

süß, wie Smoker sie im Arm hat und so. echt süß.

ui ui Ruffys Erzfeind ist der Mann, dem Mina ihr Herz geschenkt hat, wui wui arme Mina.

oje und dann lässt er sie auch noch alleine, die arme Mina.
oi oi und mein iTunes spielt grad the Rose, omg jetzt hats mich...*flenn*
mir tut Mina grad total leid...*schnief*

Ayame ist total knuffig. Ich mag die Sektretärin =)

Na lol, unter Aufsicht lesen, das würd mich ja totaaal nervös machen xD

Ui, das Dach der Bibi kann ich mir sehr schön vorstellen. Stellt sich mir herrlich schön dar^^

Das Gemälde mit der Geheimtür ist ja genial. Wie Senghok die Sterne sortoert hehe. Tolle Fantasie =) wui Wendeltreppe, ich steh auf Wendeltreppen.

Den Raum am Ende der Treppe wird meine Kori wohl nie kennen lernen, aber mir gefällt sehr gut, wie du das beschreibst. Ich stells mir echt atemberaubend vor =)
Auch den Kirschbaum, den du schon eher beschrieben hast. herrlich.

Ui Atlantis - das verlorene Königreich, sehr sehr spannend =D

Kann mir gut vorstellen, dass sie von den Geheimnissen "erschlagen" wird

oooow Smoker ist wieder gut mit Mina =D
das macht mich glücklich
höhö und dann erfährt sich auch noch, das Ruffy lebt. Na wui, jetzt gehts ihr sicher schon besser =)

so, das wars mal wieder von mir, vlt les ich das Adult Kapitel noch später, aber mehr wirds wohl heute nicht mehr gg. Auch wenn ich will xD aber ich muss ja lernen xD
Ich hoffe, ich werde heuer noch fertig, dass ich nächstes Jahr mit der Fortsetzung anfangen kann hehe.


Von:  Painapuru-Aily
2010-01-03T21:30:51+00:00 03.01.2010 22:30
Uii~~~
wie das wohl mit Mina und Smoker weiter läuft??
..*wütend*
UNd ich darf das nächste kappi noch nicht lesen!!!
Erst in 5 jahren!!!
*schmoll*
Von:  fahnm
2009-08-01T00:31:04+00:00 01.08.2009 02:31
*grins*
Das ist mal was.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.
Von:  lazyBabe
2009-07-20T17:48:49+00:00 20.07.2009 19:48
Ja, das neuest Kapitel ist echt ein richtiger Schocker. Ich hab ja bis zu letzt gehofft, dass das Ganze ein Fake ist, aber es hat sich bewahrheiten. Meine ganze OP-Welt steht Kopf. *Tränen wegwischen* Daran das Ace und Ruffy Brüder ohne irgendwelche verwandschaftlichen Verbindungen sind, werde ich noch eine Weile zu knappern haben.

Okay, aber jetzt zum Kapitel:

Mina tut mir so leid. So richtig! Es muss wirklich schrecklich für sie sein. Das Wissen um Ace´s immer näher rückende Hinrichtung und die Ungewissheit um im das Schicksal ihres kleinen Flohs... einfach schrecklich!
Und dann platz auch noch Smoker rein und die beiden haben eine Streit. Die Person, welcher sie neben ihren Brüdern, Ao, Hina und Garp wohl am meisten vertraut und deren Unterstützung sie gerade jetzt brauchen könnte.
Aber ich kann auch Smoker verstehen. Es ist sicher nicht schön zu erfahren, das die Frau, welche man jahrelang geliebt hat/liebt einen im Grunde genommen immer angelogen hat. Und dann auch noch zu erfahren, das sie die große Schwester seines „Erzfeindes“ ist, macht das ganze auch nicht viel besser. So was muss man erst mal verdauen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das er Mina hängen lässt. Smoker ist nicht der Typ für so was.

Die Bibliothek und den geheimen Raum, in dem die verlorene Geschichte aufbewahrt wird, hast du wirklich toll beschrieben. Man kann es sich problemlos vorstellen. Muss wirklich ein atemberaubender Anblick sein.
Die Idee das ganze mit Atlantis zu assoziieren find ich gut, da wir ja eigendlich nicht wirklich was über sie wissen. Aber die verlorene Geschichte muss wirklich etwas schreckliches sein, sonst würde die WG das Ganze nicht so bemüht darum sein unter verschluss zu halten.

Armer Smoker. Er bekommt die geballte Wut/Sorge um Mina von ihren Freunden und Familienmitgliedern ab. *rofl* Also einen wütenden Ao stell ich mir ziemlich unheimlich vor. *weiter lachen*
Smoker ist ein echt treuer Freund. Obwohl es gegen seine Prinzipien geht, wird er Mina doch helfen. Immerhin hat der Qualmer erkannt, das niemand was für seine Familie kann.

Oh Gott, wenn du so weiter machst, dann werde ich noch zum echten Smoker-Fan, obwohl er ohnehin schon der einzige Marine neben Tashigi ist, den ich einige Massen ausstehen kann.

Im nächsten Kapitel wird es dann also schmutzig? Freu mich schon. (Oh, das schafft jetzt ein völlig falsches Bild von mit ^////^)

lg
Babe
Von: abgemeldet
2009-07-18T22:33:24+00:00 19.07.2009 00:33
*schoko eis mit sträuseln nimmt und isst*
geiles kappi :)
ich hab vorring die letzten 3 kapitel auf einmal gelesn,
man hab ich was verpasst :D
aber dieses kapitel is eins meiner lieblingskapitel^^

nun weiß auch Mina die wahre Geschichte... man ich will
es auch wissen :D Und Smoker... :) *lach* den Schluss find ich
genial :)

aber es wird ein Sad End geben?? hmm naja *sprachlos is* naja
egal ich bin trotzdem gespannt xD aba bitte nicht sooo~ schlimm
das ich dauernd heulen muss :D

und mit Ace.... AHHH *neue spoiler gelesen hat* ich kanns nicht glauben.. und ich hät gedacht Ruffy ist auf i-einer weise mit Roger verwandt aber Ace? da bin ich ja gespannt was Oda noch einfallen
lässt :D
und dir fei auch!^^ ich freu mich schon aufs nächste Kappi :)
bis dann^^ lg Kim

(p.s.: hab meine prüfungen bestandn :D und bin von Abschlussfahrt sicher nach hause gekommen xDDD)
Von: abgemeldet
2009-07-17T16:00:01+00:00 17.07.2009 18:00
Erst mal wieder tolles Kapitel!
Ja das letzte Kapitel fand ich auch sehr interessant und bin zu dem Entschluss gekommen das im One Piece Universum alles möglich ist.
Pech nur für die Fan die müssen teilweise nun alle ihrer Theorien über Bord werfen und von vorne Anfangen mit Spekulieren.
LG Steffiw


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