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Mirror's Edge

Monkey D. Mina am Rand des Spiegels
von

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Leutnant Tashigi auf Alleingang

So nach langer Pause melde ich mich wieder! ^^ Ganz schöner Stress hier daheim und ich muss jetzt auch gleich Arbeiten gehen.

Keine Zeit, Keine Zeit! Ich komme zu spät!

Sie wird meinen Kopf fordern!
 

So nun die versprochenen Reviewantworten! :D
 

@fahnm: Ich weiß nicht, aber mit Garp, Ao Kiji, Mina und Co. da ist er doch schon im Irrenhaus! xD
 

@Dat_Z: Smoker könnte allgemein mal ein wenig entspannter sein. Ein mürrischer Zeitgenosse ist das! :D Nun, ich kann es dir nicht sagen warum ich so wenig Reviews bekomme. Anscheinend ist sie nicht gut genug! Aber ich freue mich über jedes!
 

@Ellionne: Jaha~ mein Standart sind 25 Seiten in Word und meine zweite Beta (Narbeleth) ist Absatzfanatikerin. Jedes Mal wenn ich es zurück bekommen sind es mindestens fünf Seiten mehr. ^^°
 

@Steffiw: Mir tut er richtig Leid. Sich mit den ganzen verrückten herum zuschlagen, dann die Weisen im Nacken und die Presse die auf Skandäle wartet wie ein Rudel hungriger Wölfe. Ich würde den Job nicht machen!
 

Vielen Dank an Dat_Z und lazyBabe der mir so lieb zur Seite gestanden ist und mich immer wieder ermuntert hat weiter zuschreiben. Außerdem darf man in seiner Story meine Mina bewundern!
 

Vlg

Kuzan-chan
 

~*~*~*~*~*~*
 

Reise, Reise, Seemann Reise,

Und die Wellen weinen leise,

In ihrem Blute steckt ein Speer,

bluten leise in das Meer.
 

Die Lanze muss im Fleisch ertrinken.

Fisch und Mann zur Tiefe sinken.

Wo die schwarze Seele wohnt,

Ist kein Licht am Horizont.
 

Ahoi!
 

Rammstein – Reise Reise
 

~*~*~*~*~*~*

Gegenwart
 


 

18. Leutnant Tashigi auf Alleingang
 

Unruhig tigerte Tashigi in ihrer Kajüte auf und ab. Fast unbewusst fuhr ihre Hand dabei gelegentlich an ihre rutschende Brille, um sie wieder an ihren Platz zu setzen.
 

Ab und zu blieb sie auch stehen, um noch einmal den Brief durchzulesen.
 

Tashigi konnte kaum glauben, dass man sie Smokers Kommando entzogen hatte.
 

Was bildete sich diese Gin Tora überhaupt ein?
 

Verwirrt, aber am meisten jedoch wütend setzte sie sich in ihren Stuhl hinter dem Schreibtisch und ging noch einmal alles durch.
 

Hatte sie etwas falsch gemacht?
 

Nein, das konnte und wollte die junge Frau nicht glauben.
 

Sie war immer sehr höflich zu der Admirälin gewesen - höflich und respektvoll. Doch wieso wurde sie dann so bestraft?
 

Ein paar Piraten abholen … das … das könnte doch jeder Leutnant!
 

Es dauerte nicht lange, da dämmerte es der Schwarzhaarigen und ihr Gesicht verfärbte sich in ein verlegenes rot. Beschämt stützte Tashigi ihren Kopf in die Arme und seufzte.
 

Sie war ein Leutnant!
 

Tashigi gefiel es ganz und gar nicht, dass sie das Hauptquartier hatte verlassen müssen. Man hatte alle Offiziere einberufen und sie war nun einmal auch ein Offizier. Vielleicht war sie nicht so stark wie Smoker und vermutlich auch nicht einmal annähernd so mutig, doch schließlich gab sie sich immer stets Mühe!
 

Zwischen Verzweiflung und Langeweile gefangen nahm Tashigi einen Stift und kritzelte wild auf einem leeren Papier herum.
 

Ohne es zu merken verzierte sie dabei auch das Befehlsschreiben der Admirälin.
 

Erschrocken zuckte sie zusammen und kontrollierte das Schreiben auf seine Lesbarkeit.
 

Nicht, dass sie nicht wüsste, was darin stand.
 

Oh nein, diese Worte hatten sich regelrecht in ihren Kopf eingebrannt. Als der Brief sie beim Training per Eilboten erreicht hatte, war sie schon beunruhigt gewesen, doch der Inhalt dann …
 

Ohne Rücksicht auf Verluste war Tashigi in Smokers Büro gestürmt und hatte nicht gerade leise und vielleicht sogar etwas unrespektvoll gefragt, was sie verbrochen hatte.
 

Dieser hatte von nichts eine Ahnung gehabt und war kurz darauf selbst wutentbrannt Richtung Gin Tora verschwunden.
 

Doch gebracht hatte es nichts!
 

Als er noch wütender zurückkehrte und kurz davor war, sein Büro in Schutt und Asche zu legen, wurde Tashigi klar, dass noch mehr vorgefallen sein musste. Damit stand sie hinten an und auch ohne ein weiteres Wort wusste sie, dass er nichts erreicht hatte.
 

Nicht einmal zum Abschied konnte sie etwas sagen, denn keine zwei Minuten später war ein genauso zorniger Ao Kiji aufgetaucht. Das war genau der Moment gewesen, wo Tashigi sich klugerweise verzogen hatte, da sie schon geahnt hatte, dass es jetzt mächtig rund gehen würde.
 

Schon beim ersten Satz machte der Admiral klar, wer der Kuchen war und dass der Krümel gefälligst die Klappe zu halten hatte, wenn der Kuchen sprach.
 

So schnell war der Tashigi schon lange nicht mehr um ihr Leben gerannt, besonders als ein Ordner knapp ihren Kopf verfehlte. Sie hatte gerade das Gebäude verlassen und das Bürofenster ihres nunmehr Ex-Vorgesetzten passiert, als das Geschoss auch schon an ihr vorbeisauste. Es war sicherlich Smokers glorreiche Idee gewesen, da auch gleich ein paar ziemlich wüste Beschimpfungen von ihm folgten.
 

Außerdem meinte er noch so etwas wie: „Von einem Sesselpupser werde ich mir gar nichts sagen lassen!“
 

Die Antwort von Admiral Ao Kiji war deutlich, indem das Loch im Fenster zufror.
 

Tashigi hoffte, dass dieser ihren Kommandanten am Leben lassen würde, aber sie kannte ja Smoker, wenn er wütend war. Da ließ er sich von nichts und niemanden etwas sagen. Schon gar nicht von Vorgesetzten.
 

Mit einem Schaudern erinnerte sich die Schwarzhaarige an diesen Tag.
 

Wie es Smoker jetzt wohl erging? Ob Ao Kiji noch etwas von ihm übrig gelassen hatte? All das interessierte die junge Frau, doch ihr Auftrag gebot höchste Eile - auch dazu hatte sie die Admirälin angetrieben.
 

Missmutig starrte sie den Brief an – vielleicht in der Hoffnung, dass irgendetwas passieren würde.

Sehr geehrte Leutnant Tashigi,
 

hiermit entziehe ich Sie dem Kommando ihres momentanen Vorgesetzten und unterstelle Sie direkt mir.
 

Sie werden sich heute und unverzüglich auf den Weg an das Kap der Zwillinge machen und dort zwei neue Gefangene abholen. Des Weiteren werden Sie so schnell wie möglich sich auf den Weg nach Enies Lobby und Ghostship Island machen.
 

Auf dem Rückweg zum Hauptquartier haben Sie folgende Piraten an Bord zu haben: den Meisterschützen Sogeking, die diebische Katze Nami, das Haustier Chopper, Schwarzfuß Sanji, die Geisterprinzessin Perona, den Cyborg Franky, Piratenjäger Lorenor Zoro und Skelettmusiker Brook.
 

Da Sie es kaum noch schaffen werden, das Hauptquartier vor Portgas D. Ace Hinrichtung zu erreichen, werden Sie sicherheitshalber die Gefangenen vorerst im Yalkiman Under Gefängnis, der Marinebasis im Sabaody Archipel, unterbringen.
 

Mit freundlichen Grüßen

Gin Tora
 

Sehr zu Tashigis Verdruss geschah nichts, wie auch eigentlich nicht anderes zu erwarten war.
 

Seufzend legte der Leutnant seinen Kopf auf den Schreibtisch und schrie ein wenig wütend auf.
 

Das war immer noch so gemein!
 

Sie hätte das lieber mit Smoker gemeinsam erledigt! Außerdem war da noch dieser Zoro und der Rest natürlich. Von Anfang an war sie mit Smoker hinter ihnen her gewesen. Sogar auf die Grandline waren sie gesegelt und das gegen einen ausdrücklichen Befehl!
 

Und was war jetzt?
 

Im Prinzip waren sie alle festgenommen und Tashigi durfte sie nur noch ganz plump abholen ohne Smoker.
 

Sie! Nur sie allein hätte Zoro stellen und schließlich in einem fairen Kampf besiegen sollen!
 

Wütend warf sie den Stift gegen die Tür - zumindest hatte sie das vorgehabt, denn genau in diesem Moment öffnete sie sich und Fähnrich Julay bekam ihn an den Kopf. Mit einem kleinen Schmerzensschrei hielt er sich den Kopf und blieb erst einmal stehen.
 

„Oh nein! Das tut mir Leid!“ rief Tashigi, sprang auf und eilte zu Julay.
 

„Alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt.
 

„Geht schon – war ja nur ein Stift.“ lächelte der Fähnrich schief und streckte seiner Vorgesetzten den Stift entgegen.
 

„Hier.“
 

„Ähm … Dankeschön.“
 

Verunsichert nahm Tashigi ihn entgegen und führte, immer noch ziemlich schuldbewusst, Julay zu ihrem Schreibtisch.
 

„Chrm – also was gibt es?“, fragte sie schließlich und versuchte ein wenig, Smokers strengen Ton nachzuahmen, was leider gänzlich fehlschlug.
 

„Wir werden in ungefähr zwei Glasen das Kap der Zwillinge erreichen“, berichtete Julay. „Unser Kommunikationsoffizier hat per Teleschnecke erfahren, dass uns dort Leutnant McCoe erwartet und mit ihm der Teufel aus Ohara und sein Haustier.“
 

„Teufel aus …?“
 

„Nico Robin, Ma’am.“
 

„Richtig, richtig ….“, stimmte Tashigi ihm zu, setzte sich und stütze ihren Kopf mit den Händen ab.
 

„Wieso werden sie nicht direkt ins Impel Down überstellt?“, murmelte sie und sah wieder nachdenklich auf das Schreiben der Admirälin.
 

Zu welchem Zweck?
 

Die ganze Strohhutbande war ein erklärter Feind der Marine, schließlich hatten sie die Fahne der Weltregierung öffentlich verbrannt. Als solche wären sie normalerweise direkt ins Impel Down eingefahren, ohne dabei den Gerichtssaal auf Enies Lobby auch nur betreten zu haben. Was also hatte diese seltsame Frau vor? Und als nächstes würde Tashigi wissen, was Smoker mit ihr zu tun hatte.
 

Ein paar Mal hatte sie zufällig einige Telefonate belauschen können - zwar nur bruchstückhaft, aber sie wusste, dass sich Gin Tora und ihr Kapitän kennen mussten.
 

Wie hatte er sie noch genannt?
 

Mina. Genau!
 

Mina war ihr Name und wenn sie sich per Teleschnecke angefaucht haben, dann hatte er neben diversen Umschreibungen wie „stures Weibsstück“ auch einen anderen Namen verwendet.
 

Silvers.
 

Tashigi versank in ihren Gedanken ohne Fähnrich Julay weiter zu beachten.
 

Ihr innerster Instinkt sagte Tashigi, dass irgendetwas nicht stimmte, nur konnte sie es nicht zuordnen.
 

Seufzend kramte sie in der hintersten Ecke ihres Verstandes, um vielleicht auf etwas zu stoßen.
 

Ein paar Berichte über eine „Silver D. Mina“ kamen ihr in den Sinn. Diese waren in regelmäßigen Abständen in der Zeitung aufgetaucht. Meistens berichteten diese über diverse Erfolge der jungen, aufstrebenden Offizierin, aber auch an eine Gefangennahme durch die Rebellen konnte sich Tashigi erinnern.
 

Damals, so hieß es in den Zeitungen, war sie zwei Monate komplett von der Außenwelt abgeschirmt gewesen. Die schweren Verletzungen, die Silvers erlitten hatte, kurierte sie im Hauptquartier aus und die Reha, welche zwangsweise folgte, fand auf Wunsch in Alabasta statt.
 

Tashigi konnte sich so gut daran erinnern, weil zu diesem Zeitpunkt Emporio Ivankov, einer der höchsten Rebellen, gefangen genommen worden war. Was man Gin Tora, damals noch Silvers, zuschrieb. Eine Sensation für die ganze Welt.
 

Was war die Verbindung zwischen den Strohhutpiraten und der Admirälin? Außerdem inwieweit war Smoker darin involviert?
 

Tashigi musste mehr über diese Mina herausfinden, doch es gab nichts mehr, woran sie sich erinnern konnte.
 

Was der Leutnant aber wusste war, dass es eine Zeit lang viele Gerüchte um Silvers und Ao Kiji gegeben hatte.
 

Er hatte sie immer gefördert, gab ihr die meisten Aufträge und war auch häufig in ihrer Nähe zu finden.
 

Tashigi musste leicht schmunzeln. Im Prinzip hatte man dem Admiral eigentlich Unrecht getan, falls an den sehr unorthodoxen Gerüchten nichts dran war.
 

In Ordnung.
 

Tashigi wusste, dass diese Frau viele Kontakte hatte, inzwischen Admirälin war, aber ansonsten gab es nichts.
 

Von Smoker konnte sie wenigstens noch sagen, dass er einige Male mit seinem Vorgesetzten zusammen gerauscht war und das wusste sie nicht von ihm! Zum Haare raufen war das!
 

Wer war diese Gin Tora wirklich?
 

„Ma’am?“, fragte Julay und wirkte leicht irritiert.
 

„Hm? Oh Entschuldigung – ich habe mich nur ein paar Dinge gefragt“, lächelte sie nervös. Am liebsten hätte sie sich jemanden anvertraut, aber Tashigi kannte die Crew nicht besonders gut und sie könnte ziemlich schnell Ärger bekommen. Besonders von Ao Kiji oder gar Gin Tora selbst und in jedem Fall würde sie den Kürzeren ziehen.
 

„Darf ich fragen welche, Ma’am?“

„Nein, dürfen Sie leider nicht“, seufzte Tashigi.

„Sonst noch etwas?“

„Nein, Ma’am.“, antwortete Julay und stand bereits auf.
 

„In Ordnung. Wegtreten.“, winkte der Leutnant ab und warf noch einen letzten Blick auf das Schreiben.
 

Tashigi wusste, dass es nichts mehr bringen würde, wütend auf die Admirälin zu sein oder sich gar den Kopf über die Verbindung zur Strohhutbande zu zerbrechen. Jetzt musste sie ihren Befehl ausführen - und wie sie das tun würde!
 

Der Fähnrich drehte sich nach dieser Anweisung um und verließ den Raum, doch bevor er die Tür schließen konnte war auch die Offizierin aufgesprungen und eilte nun aus ihrer Kajüte an Deck, um dort nach dem Rechten zu sehen. Dabei fiel ihr schon beim Öffnen der Türe ein leichtes Flattern auf, doch sie schenkte dem keine Beachtung.
 

Prüfend glitt ihr Blick über das Achterkastell hin bis zum Klüverbaum. Das, was Tashigi dort sah, gefiel ihr nicht besonders, um genau zu sein gar nicht. Die Matrosen nahmen sich doch tatsächlich die Frechheit heraus, während der Arbeit zu Pokern - zum Teufel, sogar das Krähennest war nicht besetzt. Waren sie überhaupt noch auf Kurs?
 

„Erster Steuermann!“, fauchte Tashigi wütend. Zwar hatte ihre Stimme nicht die Ausdruckskraft von Smoker oder anderen männlichen Offizieren, aber die Wut verlieh ihrer Stimme auf magische Weise Authorität.
 

„Hier“, kam die träge Antwort eines schon weißhaarigen Mannes hinter ihr, der genau da stand, wo er stehen sollte – am Steuer.
 

„Oh, ich hab sie gar nicht gesehen“, gestand die Schwarzhaarige verunsichert ein.
 

„Vielleicht, Ma’am, sollten Sie Ihre Brille aufsetzen!“, empfahl der alte Mann amüsiert. Was für ein zerstreutes junges Fräulein.
 

„Meine … ?“, fragte Tashigi im ersten Moment und da fiel ihr auf, dass sie ihre Brille tatsächlich gar nicht trug. Mit flammenroten Wangen tastete sie nach ihrer Brille, die auf ihren Haaren lag und setzte sie wieder auf.
 

Tashigi war nicht vollständig blind ohne Brille, nur weitsichtig.
 

Peinlich berührt schwieg sie, doch nicht lange da unterbrach sie ihr Steuermann wieder.
 

„Leutnant, Sie wollten doch etwas von mir!?“, fragte dieser und überging dabei Tashigis Verhalten, da dies nicht ganz einer Offizierin entsprach. Schließlich stand sie eigentlich über ihm.
 

„Chrm…“, räusperte sich die Schwertkämpferin und sammelte das letzte bisschen Selbstbewusstsein, das noch übrig war. „Natürlich.“
 

Schon bei diesem Worten musste der alte Steuermann wieder grinsen.
 

„Ich wollte wissen, ob wir noch auf Kurs sind, da der Zustand der Crew grauenhaft ist!“, seufzte Tashigi den letzten Satz und wandte sich den Matrosen zu, die sie anscheinend gar nicht bemerkt haben.
 

„Oh, da kann ich Sie beruhigen, Ma’am. Das Schiff ist auf dem richtigen Kurs, doch wir könnten durchaus schneller sein, wenn Sie verstehen, was ich meine“, zwinkerte er ihr zu.
 

Verwirrt sah ihn der Leutnant an und meinte schließlich: „Nein, tue ich nicht Mr.?“
 

„Obermaat Cotton, Ma’am. Dann sehen sie doch einmal genau auf die Segel.“
 

Mit einem Stirnrunzeln wandte sich Tashigi ab und blickte hoch in die Takelage ihres Schoners.
 

Dass sie Hilfe zur Führung des Schiffes brauchte, war ihr klar, doch so ein Fehler hätte ihr nicht unterlaufen dürfen. Niemanden außer sich selbst konnte sie die Schuld geben, denn wäre sie öfters an Deck gewesen, hätte sie das sicher gesehen. Dass Julay ihr nicht davon berichtet hatte – nun, auch das geschah ihr ganz Recht.
 

Auf sich selbst wütend verschränkte sie die Arme und holte tief Luft.
 

Das erklärte auch das Flattern.
 

„In einer Minute will ich euch in den Wanten sehen und in zwei auf den Rahen, ansonsten lasse ich euch Kielholen!“, rief sie quer über Deck. Augenblicklich drehten sich alle Köpfe zu ihr um und keiner wusste so genau, was er jetzt tun sollte, deshalb taten sie nichts.
 

„Dreißig Sekunden!“, knurrte Tashigi bedrohlich und mit einem Mal sprangen alle auf und kletterten hoch in die Takelage der „Interceptor“.
 

Drei gesetzte Segel, davon killten das Schonersegel und Großsegel.
 

„Ihr setzt mir sofort das Brahmstagsegel, Gaffeltoppsegel und das Rahtoppsegel! Außerdem wird das Krähennest von zwei Leuten besetzt!“, kommandierte Tashigi die aufgescheuchten Matrosen umher, die sich sofort und ohne Widerworte an die Arbeit machten.
 

Zwei Soldaten kamen gerade lachend an Deck, hielten aber inne, als sie das Fass sahen, auf dem noch die Pokerkarten lagen. Mit einer unguten Vorahnung drehten sie sich um und sahen direkt in Tashigis Augen, welche sich zornig verfinstert hatten.
 

„Alle Vorsegel setzten. Sofort.“, zischte sie leise und äußerst bedrohlich. Die Matrosen nickten nicht einmal mehr, sondern machten sich sofort auf den Weg zum Klüverbaum.
 

„Obermaat Cotton, bringen Sie uns voll in den Wind!“, befahl der Leutnant, um nun endlich das Killen der Segel loszuwerden, da bereits die anderen damit anfingen, genauso wie die ersten zwei Vorsegel, von denen noch weitere zwei folgen würden.
 

Besonders der Flieger flatterte wild hin und her und erfüllte so gar nicht den Dienst eines Segels.
 

Es dauerte nicht lange, da killten die Segel noch einmal extrem, doch dann verfing sich der Wind vollendens in ihnen und blähte sie auf. Ein Ruck ging durch das Schiff, bei dem der Schonermast durch die plötzliche Belastung ächzte; ebenso der Großmast. Der Fahrtwind wehte Tashigi die Haare aus dem Gesicht, welche wild umherflogen. Nun nahm die Interceptor volle Fahrt auf.
 

So viel zu den zwei Glasen! In vermutlich nicht einmal einer würden sie das Kap der Zwillinge erreichen, da sie bereits einen leichten dunklen Schimmer an der Kimm entdecken konnte.
 

Das Kap der Zwillinge.
 

„Ma’am, der Leuchtturm vom Kap ist bereits in Sicht. Auch den Dreimaster von Leutnant McCoe kann ich sehen“, rief ihr zweiter Steuermann, der vorne am Bug des Schiffes stand und ein Spektiv in der Hand hielt.
 

Wo kam der denn her?
 

Wie viele Matrosen hatte sie eigentlich auf diesem Schiff und vor allem wer ging seinen Aufgaben nach?
 

Einen Moment war Tashigi versucht, wütend mit dem Fuß auf den Boden zu stampfen, dabei konnte sie sich nicht entscheiden, auf wenn sie wütender war: der Mannschaft oder sich selbst.
 

„Ihr dürft Pause machen, so wie euer Dienst eingeteilt ist und Gnade Gott Julay, wenn dieser es nicht gemacht hat!“, brüllte sie die Matrosen an, welche verschwitzt an den Wanten herunter kletterten. „Ansonsten habt ihr euren Dienst zu erfüllen!“
 

Ein leises Lachen von Cotten veranlasste Tashigi sich umzudrehen. Mit ihren verschränkten Armen und dem zornigen Blick wirkte sie wie eine Harpyie selbst. „Was gibt’s da zu lachen?“
 

„Die Gesichter eurer Crew, Ma’am.“, lachte er weiter und musste sich sogar mit einer Hand den Bauch halten. „Keiner von ihnen hätte gedacht, dass Ihr das Schiff noch einmal in den Griff bekommt.“
 

„Da haben sie falsch gedacht!“, murrte der Leutnant und ihre Gesichtszüge entspannten sich. Vermutlich war das Cottons Art um ihr zu sagen, dass sie genau das Richtige getan hatte.
 

Mit diesem Gedanken drehte sie sich um und ging zum Bug des Schiffes.
 

Dort stellte sich Tashigi auf das Dollbord und hielt sich am Fockstag fest. Sie lehnte sich nach vorne und konnte die Gischt am Bug und das Sicherheitsnetz, welches die Matrosen auffing, sollten sie mal am Klüverbaum abrutschten, sehen. Direkt zwischen dem Netz und dem Klüverbaum befand sich die Schiffsgalleone, welches eine Sirene war, deren Fischschwanz sich nach unten wölbte. In ihrer rechten Hand hielt sie die gefürchtete Harfe, während die linke sich nach vorne streckte und jemand unsichtbaren, die Hand anbot.
 

Bis sie das Kap der Zwillinge erreichen würden, blieb Tashigi dort stehen, den Blick in die Ferne gerichtet und dachte noch etwas über Gin Tora und ihren Auftrag nach, aber auch über ihre Aufgaben an Bord dieses Schiffes, die doch mehr waren als gedacht.
 

Dennoch lächelte Tashigi, weil es sich gerade gut anfühlte wieder zu wissen, was sie tun musste.
 

„Top- und Vorsegel einholen!“, befahl sie, als die Interceptor nur noch wenige Seemeilen vom Kap entfernt war. Als sich der Leutnant umdrehte, konnte sie die eiligen Matrosen erkennen, welche gerade in die Takelage über die Wanten hochkletterten. Zu ihr eilten auch ein paar, um die Vorsegel einzuholen, aber Tashigi balancierte schon selbst über die Spiere des Klüverbaums zum Nock. Nachdem sie das Flieger-, die Klüver- und das Focksegel gelöst hatte, zogen die Matrosen am Schonermast die Segel hoch.
 

Damit zog sie sich wieder zurück ans Achterdeck zu Cotton.
 

Dieser wirkte besorgt und Tashigi ließ es sich nicht nehmen, nach dem Grund zu fragen.
 

„Wir haben jetzt starken Ostwind und der Himmel zieht sich immer weiter zu – seht doch, dort hinten, Ma’am, hinter dem Rivers Mountain!“
 

Die Schwarzhaarige folgte seinem Blick und erkannte die großen Turmwolken, die wie eine gefährliche Welle über den Himmel schwebten. Von Sekunde zu Sekunde wurden es auch dunkler.
 

„Einen Sturm können wir uns nicht leisten, Cotton! Die Admirälin hat zu verstehen gegeben, dass sie keine Verzögerungen dulden wird!“, seufzte Tashigi und rieb sich besorgt das Kinn.
 

„Mit Stürmen ist nicht zu spaßen, Ma’am!“, ermahnte sie der Steuermann.
 

„Ich weiß, ich weiß. Aber es ist sicher nicht Euer erster Sturm oder fürchtet Ihr, das Steuer nicht mehr halten zu können?“
 

„Meiner ist es ganz sicher nicht, aber Eurer?“, fragte er schon fast herausfordernd.
 

„Mit einem Schiff unter meinem Kommando? Ja. Ja, das ist es und ich habe furchtbare Angst, einen Fehler zu machen, aber meine Befehle sind klar.“, antwortete Tashigi.
 

„Dann sollten wir keine Zeit verlieren!“, lächelte Cotton aufmunternd.
 

Kurz vor dem Kap der Zwillinge gab Tashigi die Anweisung, das Schonersegel zu reffen und letztendlich die zwei verbliebenen Segel einzuholen.
 

Ein paar Matrosen sprangen direkt von der Rehling auf den Hafensteg. Diesen wurden dann die Seile zugeworfen, um das Schiff an den Pollern zu befestigen. Erst als diese richtig vertaut waren, wurde die Gangway ausgefahren.
 

Noch bevor Tashigi das Schiff verlassen hatte, wurde sie von Leutnant McCoe begrüßt.
 

„Leutnant Tashigi, freut mich, Sie zu sehen!“,
 

„Ganz meinerseits, Leutnant McCoe.“
 

Beide salutierten voreinander und gingen danach gemeinsam zur „Evelyne“, dem Dreimaster von McCoe. Dort standen an Deck, umzingelt von einer Traube Soldaten die ihre Gewehre auf die zwei Piraten gerichtet hatten, der Teufel von Ohara, Nico Robin, und das Haustier der Strohhutbande, Tony Chopper.
 

Während letzterer vor Angst schlotterte, stand Robin mit hoch erhobenem Haupt vor Tashigi. Beide waren mit Seesteinketten gefesselt und somit gab es keine Chance - für beide - zur Flucht.
 

„Bringt sie an Bord von Leutnant Tashigis Schiff!“, befahlt McCoe in einem strengen Ton und sofort setzte sich der Trupp in Bewegung.
 

„Direkt in die Brigg!“, setzte Tashigi nach und sah ihnen zu.
 

„Wie habt ihr sie geschnappt?“, fragte diese, da sie Nico Robin kannte und wusste, was für ein gefährlicher Gegner sie war.
 

„Man hat sie auf Tequila Wolf festgenommen. Scheinbar war sie dort bewusstlos in einem Loch am Boden gelegen. Demnach war das also kein Problem.“
 

„Merkwürdig, das letzte Mal ist sie im Sabaody Archipel gesichtet worden. Wie ist sie nur so schnell in den Eastblue gekommen?“
 

„Das kann uns ja wohl egal sein! Wir sollten nur die Befehle von Gin Tora ausführen und das, wie sie geschrieben hat, ziemlich zügig.“, beendete der Leutnant Tashigis Gedankengänge und schickte sie damit ziemlich deutlich wieder fort.
 

„Sie haben Recht – ich werde mich wohl besser wieder auf den Weg machen!“, lächelte Tashigi McCoe freundlich an, obwohl ihr gar nicht danach war.
 

Sie gehörte nicht zu der Gruppe Soldaten, die nur ihre Befehle befolgten, schließlich hatte sie einen Kopf zum Denken. Noch einmal salutierte sie vor dem Offizier und kehrte dann zur Interceptor zurück.
 

Dort befanden sich die zwei Gefangenen bereits in einer Zelle in der Brigg und die Soldaten von McCoe verließen gerade das Schiff.
 

Genau in dem Moment, als der letzte Soldat die Gangway passierte, ließ sie das Schiff ablegen und ging einen Moment in ihre Kajüte, um den Eternal Port für Ghostship Island zu holen. Laut Kommunikationsoffizier würde sie dort von Korvettenkapitän Rapa Nui mit Lorenor Zoro und Perona, der Geistesprinzessin erwartet werden.
 

Unwillkürlich verfinsterte sich ihr Blick, auch wenn sie den Gedanken an Lorenor Zorro schnell wieder verwarf.
 

Zurück an Deck reichte Tashigi Cotton den Lock Port und musterte den Himmel noch einmal ausgiebig. Das Unwetter kam direkt auf sie zu, was einerseits bedeutete, dass sie mit dem Wind schnell vorankommen würden, aber auch, dass sie vermutlich nicht schnell genug sein würden.
 

„Alle Segel setzten! Ich will so schnell wie möglich hier weg!“, befahl Tashigi und nahm unbewusst die gleiche Haltung ein wie Smoker.
 

Strenger Blick, Hüfte zur Seite und die Arme verschränkt. Binnen Minuten waren sämtliche Segel voll belastet, was dem Schiff ein mächtiges Ächzen entlockte. Normalerweise müsste sie die Segel reffen lassen, doch ihr fehlte die Zeit für eine Schonfahrt. Also musste Tashigi die Interceptor bis ans Limit bringen, ohne sie dabei zu versenken.
 

Während der ganzen Fahrt blieb Tashigi an Deck und behielt jede Regung des Schiffes im Augen, da der Wind minütlich zunahm. Auch Julay hatte sie dazugeholt, der inzwischen nicht mehr ganz so abweisend war.
 

Dieser verstand zwar den Grund für die Eile, unterstütze aber nicht Tashigis waghalsige Aktion. Doch leider war sie die kommandierende Offizieren und ihm blieb somit nichts anderes übrig, als ihren Befehlen zu folgen.
 

Nach vier weiteren Glasen hatte die Gewitterfront fast schon zur Interceptor aufgeholt und starker Wellengang erschwerte die Arbeit an Deck, doch die Matrosen mussten dableiben, um im Notfall sofort handeln zu können.. Um das Ruder halten zu können, hatte Tashigi einen der Schiffsjungen angewiesen, Cotten zu unterstützen, der inzwischen verzweifelt gegen die Strömung kämpfte.
 

Sie kamen schnell voran, doch nicht schnell genug.
 

Blitze zuckten über dem schwarzen Himmel und kalter, schwerer Regen prasselte hinab. Zwangweise ließ die Schwertkämpferin die Vor- und Toppsegel einholen, doch das Schoner- und Großsegel blieben gesetzt. Bei jeder Windböe neigte sich das Schiff leicht zur Seite und man konnte förmlich hören, wie das Schiff stöhnte.
 

Einmal fürchtete Tashigi sogar einen Mastbruch des Schonermastes, da sich dieser gefährlich durchbog und bereits ein leichtes Knacken von sich gab. Einige angsterfüllte Blicke fing sie sich dabei ein, doch der Leutnant ignorierte diese gekonnt, so wie es Smoker auch getan hätte.
 

Inzwischen war Tashigi bis auf das Mark durchgeweicht und hoffte immer noch darauf, dem zentralen Sturm entkommen zu können.
 

Gerade als sie die restlichen Segel einholen lassen wollte,k löste sich die dunkle Wolkendecke auf.
 

Wie ungewöhnlich, schoss es Tashigi durch den Kopf.
 

Als sie sich zum anderen Ende des Unwetters umdrehte, konnte sie auch dort einige Sonnenstrahlen erkennen, welche den Himmel erleuchteten. Der Wind ließ etwas nach und die See beruhigte sich innerhalb weniger Minuten. Hilfesuchend drehte sie sich zu Cotten um, der ebenfalls etwas verunsichert war.
 

„Stürme lösen sich nicht einfach so auf“, merkte die Schwarzhaarige an und strich sich ein paar nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht.
 

„Nein, das tun sie nicht“, stimmte er zu und schickte danach den Schiffsjungen fort, damit dieser wieder seine eigentliche Arbeit verrichten konnte.
 

Der Auftrag, die Reise und sogar das Wetter waren merkwürdig. Immer mehr verstärkte sich das Gefühl in Tashigi, dass etwas nicht stimmte. Nur was, das konnte die junge Frau nicht sagen.
 

Seufzend ließ sie wieder sämtliche Segel setzten. Danach gab sie der Crew eine Pause, damit sie sich ein wenig erholen konnten, indem sie etwas aßen und die Kleidung wechselten. Auch Tashigi tat es ihnen gleich, aber nur kurz gönnte sie sich eine Pause, in der sie sich umzog und ein paar Löffel zu sich nahm.
 

Als sie an Deck zurückkehrte, erlöste sie Cotton vom Steuer, damit sich dieser dem Rest der Mannschaft anschließen konnte.
 

~*~*~*~*~*
 

Erst einen Tag später erreichten sie Ghostship Island.
 

Julay stürmte ihre Kajüte, dabei fiel die Schwarzhaarige natürlich aus ihrer Koje und landete unsanft auf dem Boden.
 

„Uh… Fähnrich, geht das nicht ein bisschen sanfter?“, tadelte sie ihn und suchte nach ihrer Brille.
 

„Verzeihen Sie, Ma’am, doch wir haben Ghostship Island erreicht und legen bereits an“, antwortete dieser und reichte Tashigi die Brille, welche auf dem Nachtkästchen stand.
 

„Danke Julay!“
 

Nun hellwach nahm sie die Brille entgegen und setzte diese gleich auf. Einen Vorteil hatte die viele Arbeit gehabt, sie war noch mit Kleidung ins Bett gefallen und sparte sich nun das lästige Anziehen.
 

„Was ist mit den Gefangenen?“, fragte sie und öffnete die Tür ihrer Kajüte, um an Deck zu gehen, dicht gefolgt von Julay.
 

„Korvettenkapitän Rapa Nui hat sie bereits auf unser Schiff bringen lassen!“, sprach er.
 

„Wie bitte? Und wieso werde ich so spät geweckt?“, murrte Tashigi und wurde mit jeder Sekunde Smoker ein Stück ähnlicher.
 

„Ich dachte ein wenig Schlaf würde Ihnen gut tun!“, rechtfertigte sich Julay.
 

Eine Antwort bekam er nicht mehr von Tashigi, da diese ihre Aufmerksamkeit nun Rapa Nui zugewendet hatte und erst einmal salutierte.
 

„Schon gut, schon gut, Leutnant!“, lächelte dieser und wirkte dabei fast schon ein wenig wehmütig. Es hatte ihm wirklich Leid getan, einen Freund des Strohhutes festzunehmen, doch gegen Gin Tora hatte er keine Chance. Direkte Befehlsverweigerung würde ihn vor ein Militärgericht bringen und dieses zwei Meter unter die Erde.
 

Leutnant Tashigi ahnte nichts von der Bekanntschaft der beiden, aber sie bekam gleich zu spüren, woher sie und Zoro sich kannten.
 

„Was machst du denn hier, Brillenschlange?“, fauchte er und zerrte an seinen Handschellen.
 

„Was, du kennst die?“, warf die Geisterprinzessin ein.
 

„Hey, hört mal, ich gehöre nicht zu dem!“, bettelte diese weiter. „Das muss ein Missverständnis sein!“
 

Jedoch ignorierte Tashigi sie und funkelte ihren Erzfeind wütend an.
 

„Nenn mich nicht so!“, knurrte sie bedrohlich und machte einen Schritt auf ihn zu. „Außerdem geht dich das gar nichts an!“
 

„Tz, wo ist denn dein Vorgesetzter, an dessen Rockzipfel du immer hängst?“, „Hör auf, so von Flottillenadmiral Smoker zu reden - außerdem hänge ich nicht an seinem Rockzipfel.“
 

„Tz, und wie du das tust!“
 

„ARGH!“, schrie Tashigi quer übers Deck und musste sich schwer zusammenreißen, um Zoro nicht direkt an die Gurgel zu springen. Sie musste einmal tief durchatmen, um sich dann wieder Rapa Nui zuwenden zu können.
 

Dieser lächelte wissend, was den Leutnant fast zur Weißglut trieb.
 

„Ich hasse ihn!“, knurrte sie und hoffte, dass dieses Lächeln nun verschwand. Leider wurde es nur breiter und mit einem „Ja, ich weiß.“ unterstrichen.
 

Das machte Tashigi sichtlich wütend und sie verstand zwar, was der Korvettenkapitän sagte, doch er meinte es anders - das war etwas ganz anderes. Es war so, als würde Rapa Nui sie nicht ernst nehmen oder zumindest ihre Aussage nicht. Noch bevor sie sich weiter rechtfertigen konnte, winkte Rapa Nui mit seiner Hand und ein Soldat mit drei Schwertern kam auf die Schwarzhaarige zu.
 

„Das sind die Schwerter, welche wir konfisziert haben. Gin Tora wollte diese auch haben – wer weiß weshalb“, erklärte er.
 

„In Ordnung, Sir.“
 

Tashigi nahm diese gern entgegen.
 

Endlich war das Wado-Ichi-Monji in ihrer Hand! Die anderen zwei erschienen ihr auch neu, weshalb sie sich vornahm, sobald ein wenig Luft war, diese nachzuschlagen.
 

„Ich wünsche Ihnen noch viel Glück bei Ihrer Aufgabe, Leutnant und grüßen sie Gin Tora von mir!“, lächelte er zum Abschied und verließ mit seinen Matrosen die Interceptor. Tashigi konnte nicht einmal mehr antworten, also ließ sie ihr Schiff ablegen und die beiden Gefangenen unter Deck bringen.
 

Doch bevor das geschah, grinste sie Zoro triumphierend an und hielt demonstrativ die Schwerter hoch, welche sie nun in ihrer Kajüte verstauen würde.
 

„Lass meine Schwerter in Ruhe!“, brüllte er quer über das Deck und es war den Matrosen kaum möglich, ihn in die Brigg zu sperren. Gerade, als sich Tashigi grinsend umdrehte, riss sich Zoro los und sprintete auf sie zu.
 

„Leutnant! Vorsicht!“, riefen die Soldaten und die Schwarzhaarige drehte sich wieder um, nur, um in das wütenden Gesicht des Schwertkämpfers zu sehen.
 

Jedoch erreichte sie der ehemalige Schwertkämpfer nicht, da mehrere Schüsse folgten. Die Luft erzitterte und Zoro erstarrte. Er stand noch einen Moment aufrecht und kippte dann nach vorne. Tashigi schaffte es gerade noch so, ihn aufzufangen, wobei sie seine Schwerter achtlos auf den Boden fallen ließ.
 

„Ma’am, ist alles in Ordnung?“, fragte Julay und rannte auf seine Vorgesetzte zu. In der Hand hielt er noch die rauchende Pistole.
 

Geschockt sah Tashigi auf und nickte.
 

Blut sickerte durch Zoros Hemd und färbte es bedrohlich rot.
 

„Lassen Sie sofort Minato holen – er muss versorgt werden!“, fasste sich Tashigi nach ein paar Minuten wieder.
 

„Was? Er ist ein Pirat – er hat den Tod verdient!“, warf Julay entsetzt ein.
 

„Aber das war nicht der Befehl!“
 

„Spielt das denn eine Rolle ob er jetzt stirbt oder auf dem Schafott?“
 

„Ja…ja, das tut es! Ich will sofort Minato hier haben, ohne Widerworte!“ Die letzten Worte schrie Tashigi fast und Julay machte sich - wenn auch widerwillig - auf den Weg.
 

Tatsächlich tat es Tashigi nicht nur für Gin Tora, sondern auch ein wenig für sich selbst. Auch wenn sie es zuerst nicht wahrhaben wollte, doch sie hatte Angst. Angst, dass Zoro sterben würde und dass auch noch in ihren Armen. Es fiel der Schwarzhaarigen schwer, doch sie musste die Verzweiflung herunterschlucken. Was würde die Mannschaft sonst von ihr denken? Nein, lieber nicht.
 

Der Leutnant glaubte, dass eine halbe Ewigkeit vergangen war, als Minato, der inzwischen ergraute Schiffsarzt, endlich zu ihr eilte. Nur ein paar wenige blonden Strähnen waren in seinen Haaren sichtbar, doch die faszinierenden blauen Augen strahlten noch heute genauso wie damals an Bord der Eastern Mary. Doch das war noch vor Tashigis Zeit gewesen.
 

„Er muss sofort nach unten in meine Kajüte gebracht werden, damit ich ihn versorgen kann! Ist das in Ordnung, Leutnant?“, fragte Minato sicherheitshalber nach. Schließlich handelte es sich hier um einen Piraten.
 

„Ja. Tun Sie, was Sie für richtig halten!“, antwortete Tashigi und konnte ihren Blick nicht von Zoro abwenden.
 

„Gut“, war das letzte, was sie von ihrem Schiffsarzt hörte, bevor dieser mit zwei weiteren Männern ihn unter Deck brachte.
 

Noch ein paar Augenblicke blieb Tashigi an Ort und Stelle, fasste sich dann aber ein Herz, nahm die Schwerter und stand auf. Im Vorbeigehen sah sie Julay noch einmal an, in dessen Augen sich Wut und Unverständnis spiegelten.
 

„Bringen Sie die Geisterprinzessin in die Brigg zu den anderen“, befahl sie kleinlaut den Soldaten, die mit gesenkten Gewehren neben Perona standen. Nur unter weiterem Protestgeschrei schafften sie diese nach unten.
 

„Ablegen - und wehe ich komme aus meiner Kajüte und wir sind nicht auf voller Fahrt!“
 

Das waren Tashigis letzten Worte, bevor sie die Tür hinter sich schloss und an dieser hinabrutschte. Wenn Smoker sie jetzt so sehen würde, dann würde Tashigi einen Einlauf sondersgleichen bekommen. Er hätte nicht erlaubt, dass sie jetzt da saß und weinte – ja inzwischen liefen Tashigi die Tränen über die Wangen und sie wusste gar nicht warum.
 

Die Schwertkämpferin wusste nicht, wie lange sie so da saß mit den Schwertern im Schoss, doch irgendwann waren ihre Tränen versiegt und auch die Selbstzweifel verschwanden wieder in der hintersten Ecke ihres Verstandes. Erschöpft stand sie auf und wankte schwer zu ihrer Koje, um sich darauf fallen zu lassen. Dabei war Tashigi gerade erst aufgestanden. Von hier aus, das wusste sie, war es nur ein halber Tag bis nach Enies Lobby und …
 

Erschrocken sprang sie auf, rannte zu ihren Schreibtisch und zog aus seiner Schublade einen weiteren Eternal Port hervor, welcher mit „Enies Lobby“ beschriftet war. Mit schnellen Schritten verließ sie ihre Kajüte und ging zu Cotton, der wie immer am Steuer stand.
 

„Ah, endlich!“, lächelte er, als er Tashigi kommen sah. „Ich dachte schon, Ihr hättet mich vergessen.“
 

„Verzeihen Sie, Cotton, das ist irgendwie untergegangen.“
 

„Nun, die zwei Glasen spielen jetzt wohl auch keine Rolle mehr, nicht wahr, Leutnant?“
 

Immer noch lächelnd nahm er den Eternal Port in die Hand und korrigierte sogleich den Kurs der Interceptor.
 

„Wohl wahr.“, murmelte sie und fuhr sich müde über die Augen.
 

Die Mannschaft hatte im Zwei-Schichtbetrieb das Schiff dauerhaft und mit Höchstleistung betrieben. Ein kaum zu schaffender Kraftakt lag bereits hinter ihnen.
 

Neben Gin Toras seltsamen Anweisungen und ihrer Verbindung zu Smoker gab es da auch noch die Strohhüte selbst. Wieso waren sie auf der ganzen Grandline zerstreut und wo war der Strohhut selbst? Wobei dem Leutnant auffiel, dass er nicht einmal auf der Liste gestanden hatte. Was war nur passiert?
 

Wieder quälte sie sich mit Fragen ab, auf die sie ohne Hilfe keine Antwort bekommen würde.
 

Doch Tashigi nahm sich vor, Gin Tora zu fragen. Einen Versuch musste sie zumindest starten.
 

Im Laufe der Zeit besuchte sie noch Zoro, der leichenblass in Minatos Quartier lag. Auch wenn dieser schwer verletzt war, so wurde er stets von zwei Soldaten flankiert. Nicht, dass der Schwertkämpfer doch noch etwas Unvorhersehbares machte. Nach Minatos Aussage war dieser zwar immer noch in Lebensgefahr, aber es ging ihm so weit gut. Jetzt kam es nur noch auf ihn und seinem Willen an.
 

„Dann wird er überleben, Doktor. Glauben Sie mir, der hat einen Dickschädel.“, murrte Tashigi, doch innerlich fiel ihr ein Stein vom Herzen. Minato quittierte das mit einem Lächeln und sortierte dabei einige Arzneien in einem Schrank.
 

Danach kehrte sie an Deck zurück und bekam gerade den Wechsel mit, wie die Crew tauschte. Nun würde sich die eine Hälfte ausruhen, während die andere sich an die Arbeit machte. Auch Cotten verschwand Richtung Kombüse und wurde durch den zweiten Steuermann ersetzt, dessen Namen Tashigi allerdings schon wieder vergessen hatte.
 

Als ihr Blick über Deck wanderte, fiel ihr etwas Ungewöhnliches ins Auge.
 

„Ein Fahrrad?“, murmelte sie. Wie kam denn ein blaues Fahrrad an Deck?
 

Es gab nur einen der…
 

Der Leutnant stürmte fast schon in seine Kajüte und dort war niemand anderes als Admiral Ao Kiji selbst, der an ihrem Schreibtisch saß und einige Berichte durchblätterte.
 

Es war schon ungewöhnlich, diesen Mann bei der Arbeit zu sehen, schließlich war es bekannt, dass dieser eigentlich lieber schlief.
 

„Sir“, machte sich Tashigi aufmerksam, da der Admiral immer noch nicht aufgesehen hatte.
 

„Ja, Leutnant?“, antwortete er, ohne aufzusehen.
 

„Verzeihen Sie die Frage, Admiral, doch was machen Sie hier?“
 

„Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig, Leutnant.“, kam es streng, ja schon fast drohend von dem Mann.
 

„Natürlich nicht, Sir.“
 

Tashigi schluckte schwer, als der Admiral sie so anfuhr. Smoker konnte sie einschätzen, aber Ao Kiji war nicht dafür bekannt, nun ja, so unhöflich zu sein. Was war nur los mit allen?
 

Erst diese Gin Tora, dann Smoker, nun auch Ao Kiji und letztendlich sie selbst, da sie Zoro hatte retten lassen.
 

Anscheinend suchte er irgendetwas, da er sämtliche Akten vor sich durcharbeitete. Manchmal konnte sie sogar ein besorgtes Mienenspiel seinerseits beobachten, was Tashigi noch mehr verunsicherte.
 

„Sir? Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“, versuchte sie es noch einmal und kam einen Schritt auf ihn zu.
 

Diesmal sah Ao Kiji auf, aber sein Blick war ernst - zu ernst für diesen Mann, das erkannte Tashigi sofort.
 

Irgendwas musste ihn beunruhigen.
 

Was war nur passiert?
 

Ganz wie es in ihrer Natur lag, wollte sie ihm gleich ihre vollständige Hilfe anbieten, auch wenn sie sich schon allein bei dem Gedanken lächerlich vorkam. Wenn es schon einen Admiral so belastete, dann würde sie es vermutlich gar nicht aushalten können. Außerdem hatte sie noch eine Aufgabe.
 

„Nein, Tashigi, das können Sie nicht. Aber trotzdem vielen Dank.“, lächelte er traurig zurück und stand auf.
 

Traurig? Ist wer gestorben? Hatte sie Schuld?
 

„Sicher?“, hakte sie noch einmal nach und war für einen Moment sogar versucht, Ao Kiji um ein paar Antworten zu bitten.
 

„Ja. Beenden Sie Ihre Aufgabe und steuern Sie in jedem Fall das Yalkiman Under an. Viel Glück, Leutnant!“
 

Damit ging er an ihr vorbei und Tashigi konnte noch ein leises: „Das werden Sie brauchen.“ hören.
 

Sie folgte ihm noch aufs Deck, doch er war bereits mit seinem Fahrrad von Bord gegangen und entfernte sich immer mehr von der Interceptor. Zurück blieb eine vollkommen verwirrte Tashigi, die die Welt nicht mehr verstand. Diesmal gab sie nach und trat wütend gegen die Rehling.
 

Was um alles in der Welt war das?
 

Drehten jetzt sämtliche Offiziere durch, sie inklusive?
 

Die restliche Zeit bis nach Enies Lobby verbrachte Tashigi damit, sämtliche Akten auf ihrem Schreibtisch nach Hinweisen zu durchforsten. Außerdem interessierte Tashigi sich für das letzte Stück Papier, welches Ao Kiji in der Hand hielt, denn das hatte ihn sogar seufzen lassen.
 

Blöderweise hatte er es mit den anderen wieder vermischt und so fand Tashigi es nicht mehr.
 

Das war zum in den Hintern beißen.
 

Ein lautes Klopfen ließen Tashigi aufsehen und sie antwortete mit einem „Herein.“
 

Julay öffnete die Türe.
 

„Wir sind da, Ma’am“, meinte er recht knapp, wobei er das letzte Wort fast schon verschluckte.
 

„In Ordnung.“
 

Damit stand sie auf und ging an Deck, nachdem sie einen weiteren Eternal Port aus der gleichen Schublade wie zuvor genommen hatte.
 

Die Piraten wurden bereits über die Gangway auf die Interceptor geführt, begleitet von der Justizgarde von Enies Lobby.
 

Jetzt war die Strohhutbande bis auf den Kapitän vollständig an Bord und noch heute um drei Uhr würde Portgas D. Ace hingerichtet werden. Es war nun genau 2 Uhr nachmittags und über das Tor der Gerechtigkeit würde sie innerhalb einer Glase dort sein, doch Ao Kiji hatte Gin Toras Befehl erweitert. Jetzt musste sie ins Sabaody Archipel, welches sie mit viel Glück am Abend noch erreichen würde.
 

Wütend wurde sie von der orangehaarigen Navigator angesehen, die, wenn sie gekonnte hätte, Tashigi sicher angefallen hätte. Aber auch der Rest sah nicht besonders freundlich aus. Seit Alabasta waren einige neue Gesichter dazu gekommen - unter ihnen war Franky, Brook und diese Perona, welche immer noch vehement ihre Angehörigkeit zu der Bande bestritt. Doch es spielte keine Rolle, sie stand auf der Liste.
 

„Und, landen wir jetzt im Impel Down?“, fragte Nami provokant.
 

„Nein. Ihr werdet in das Yalkiman Under gebracht, einem kleinen Nebengefängnis des Impel Downs.“, antwortete Tashigi ruhig.
 

„In die Brigg mit ihnen.“, fuhr sie fort und wandte sich ab.
 

Mit ein paar Schritten erreichte sie den zweiten Steuermann und überreichte ihm den Eternal Port.
 

„Ins Sabaody Archipel. Volle Fahrt.“
 

~*~*~*~*~*~*
 

Müde lag ich in Inazumas Armen, welcher diese fest um mich gelegt hatte, damit ich nicht von dem Walhai rutschte.
 

Mein Blick war gen Himmel gerichtet, in dessen unendlichen Weiten meine Seele versank.
 

Es war so wunderbar!
 

Wir hatten es geschafft und das auch noch lebendig.
 

Zumindest mehr oder weniger.
 

Auch wenn mir gerade die Kraft fehlte, um Ace und Ruffy zu suchen, so wusste ich, dass es ihnen gut ging und das allein reichte aus, um mich gut zu fühlen. Ein Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich die Augen schloss, und mich vollen Endes auf die Geräusche des Meeres konzentrieren zu können.
 

Als Folge aus dieser momentan ruhigen Situation und meiner Erschöpfung schlief ich ein. Doch der Schlaf währte nicht lange, da wir - so kam es mir zumindest vor - schon nach kurzer Zeit das Sabaody Archipel erreichten.
 

Sanft rüttelte der Rebell an meiner Schulter.
 

„Mina. Wir sind da!“.
 

Seine Stimme klang monoton und war ohne jegliche Emotion. Dieser Inazuma war schon ein seltsamer Kerl.
 

„Schon?“, gähnte ich, richtete mich vorsichtig auf und streckte mich ausgiebig. Bereits jetzt kündigte sich ein Muskelkater in meinen Schultern an. Was aber auch kein Wunder war, schließlich hatte ich Ace fünf Stockwerke mehr oder weniger hoch getragen. Entgegen meiner Erwartung ging es mir jedoch schon wesentlich besser, als noch am Eingang des Impel Downs, abgesehen von meinen Schultern.
 

Ob das die Kräfte meiner Teufelsfrucht waren?
 

Noch immer hielt mich Inazuma fest, doch sein Blick war nach vorne gerichtet, auf die immer größer werden Yalkiman Mangroven des Sabaody Archipels.
 

Binnen weniger Minuten erreichten wir sie auch.
 

Ruffy sprang mit Ace auf dem Rücken voller Elan von dem Walhai herunter und winkte diesem zu.
 

„Das war total spitze!“, grinste er über beide Ohren.
 

Mir selbst half wieder Inazuma, der mich auch auf dem Festland stützte. Immer mehr ehemalige Insassen des Impel Downs versammelten sich an der Küste, bis schließlich auch der Letzte wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
 

Für uns Menschen war es nicht möglich, Jimbei zu verstehen, als dieser sich bei den Walhaien bedankte. Doch da dieser immer noch ein Lächeln auf den Lippen hatte, als er sich uns zuwendete, war wohl alles in Ordnung.
 

„Ich werde sie noch ein Stück begleiten müssen, da es eine Schulklasse ist.“
 

„Und wohin jetzt?“, fragte Ivankov und schaffte es gerade noch, seinen Satz zu beenden, bevor Ruffy dazwischen plapperte: „Rayleigh! Ich hab eine Vivre Card von ihm, so können wir ihn finden!“.
 

Er tollte um uns herum und das auch noch mit Ace auf dem Rücken.
 

Smoker verschränkte schnaubend die Arme und musterte meinen kleinen Bruder aus Argusaugen.
 

„Um ihn zu finden brauchen wir keine Vivre Card, da er sicherlich in der Bottakuri Bar zu finden sein wird. Er ist ja nie weit weg von Shacky und Rum.“
 

„Shacky?“, fragte Ruffy und blieb stehen.
 

„Du kennst sie doch! Zumindest hat sie gesagt, ich soll dich grüßen.“
 

„Sagt mir nichts.“, meinte er schulterzuckend.
 

Sicherlich kannte er Shacky, nur Namen konnte er sich so gut merken wie ein Sieb.
 

„Ist ja auch egal, auf jeden Fall gehen wir zu ihr!“, bestimme ich letztendlich. „Außerdem gibt’s da was zu essen und unsere Kleidung.“.
 

Damit sah ich Smoker an, der nur kalt zurückfunkelte.
 

„Die Bottakuri Bar?“, hakte Jimbei nach.
 

„Genau die!“, gab ich zurück. „Gut. Ich kümmere mich noch um die Wahlhaie und komme dann nach!“.
 

Mit einem letzten Nicken meinerseits verschwand er in den Wellen des Meeres.
 

„In Ordnung.“, kam es von Iva und wollte schon ihren Okamas etwas zurufen, als diesmal ich sie unterbrach.
 

„Oh nein, die gehen nicht mit! Das kann ich Shacky nun wirklich nicht antun! In ihrer Bar ist auch gar nicht so viel Platz. Können die sich nicht einfach irgendwo verstecken oder ihres Weges gehen?“
 

„Hm, eigentlich möchte ich das ja nicht.“, murrte der Transenkönig. „Das verstehe ich, Ivankov, doch bedenken Sie, dass wir nicht alle mit zu Dragon nehmen können.“, warf Inazuma mit einem abwesenden Blick ein.
 

„Da ist was dran, alter Freund.“
 

Unruhig ging Ivankov hin und her, bis er nach ein paar Minuten eine Entscheidung traf - und glücklicherweise die Richtige, zumindest für ihn und seine Gesundheit. Noch konnte ich stehen, ergo auch schlagen.
 

Unter großem Jammern und Klagen verabschiedeten wir uns, Gott sei Dank, von den ganzen Schwerverbrechern, welche ich schon bald wieder hinter Gitter bringen würde.
 

„Wann sind wir endlich da?“, fragte Ruffy zerknirscht neben mir.
 

„Bald.“, war meine Standartantwort, da er nicht zum ersten Mal fragte.
 

Und keine fünf Minuten kam dieselbe Frage noch einmal, jedoch kam mir diesmal Smoker zuvor.
 

„Wenn wir eben da sind, Gummischädel!“
 

„Oh man, bist du aber mies gelaunt, genauso wie Nami immer!“, schmollte er und ging ein wenig auf Abstand.
 

Seufzend stellte ich mich zwischen die beiden und hob abwehrend die Hände. „Hey Moku, lass gut sein.“, bat ich ihn freundlich. „Du kennst meinen kleinen Bruder doch.“
 

„Viel zu gut.“, knurrte er nur.
 

Ein beleidigter Ruffy und ein wütender Smoker waren wirklich anstrengend. Der Rest des Weges bestand eigentlich nur darin, den Älteren davon abzubringen, meinem kleinen Bruder an die Gurgel zu springen, was wirklich ein sehr schweres Unterfangen war.
 

„Wir sind da!“, unterbrach ich wieder einmal das Gezicke der beiden. Zwar verhielt sich Ruffy ziemlich defensiv, doch Smoker ließ es sich nicht nehmen, ihn bis auf das Blut zu reizen. Doch anstatt auf mich zu hören, ignorierten sie mich. Wütend ballte ich die Fäuste und war kurz davor, beide anzuspringen. Inazuma erkannte recht schnell die Lage und zog Ivankov mit sanfter Gewalt die Treppen zur Bar hoch.
 

Noch bevor sie die Tür schlossen, verpasste ich Ruffy eine saftige Kopfnuss und bei Smoker blieb es bei einem Versuch, da er diese geschickt abfing. Zornig stierten wir uns eine Weile an und fochten einen unsichtbaren Kampf, den wir jedoch abbrachen, als Ruffy zu meckern begann.
 

„Mi… Katsuuuu, lass uns reingehen!“, jammerte er und zog an meinem Arm, während er mit dem anderen noch den bewusstlosen Ace hielt. Erst nach ein paar Sekunden gab ich nach, wandte mich von Smoker ab und folgte meinem kleinen Bruder in die Bar.
 

Shacky stand wie immer hinter dem Thresen mit einer Zigarette im Mundwinkel und trocknete gerade ein paar Gläser ab. In der kleinen Sitzecke rechts von ihr saßen Okta, die Meerjungfrau und ihr sprechender Seestern und starrten stumm die zwei Rebellen an, welche sich links von Shacky auf die Stühle gesetzt hatte.
 

„RUFFY!“, rief Okta und sprang auf. „Dir geht’s es gut! Ich bin ja so froh!“
 

Lächelnd beobachtete ich die Szene, zwinkerte Rayleigh kurz zu, der mich mit großen Augen anstarrte und gleich einen Schluck aus der Rumflasche nahm. Anscheinend hatte er mich erkannt.
 

Langsam schlenderte ich zu Ivankov.
 

„Könntest du wieder eine Frau aus mir machen?“, fragte ich sie freundlich und schloss schon mal vorsorglich den Reißverschluss meiner Jacke.
 

„Sicher, Katsu-chan? Obwohl du ja wirklich ein schnittiger Kerl bist!“, raunte sie mir zu und ich machte einen Schritt zurück.
 

Ivankov hatte wirklich einen Schlag am Kopf, da konnte der noch so liebenswürdig sein.
 

„Nein, ich wäre wirklich gerne wieder ich - und du kannst mich ruhig wieder ganz normal anreden!“, lächelte ich nervös.
 

Ohne Vorwarnung rammte sie mir ihre Hand in die Taille und ich kippte einfach zur Seite. Schmerzhaft landete ich auf dem Boden und rieb mir die Seite und den Kopf.
 

„Au! Iva-chan, musst du so grob sein?“, murrte ich und konnte gerade noch so sehen, wie mein Körper seine Größe verlor, die großen Muskeln schmolzen und ich wieder eine weibliche Form annahm.
 

Leider mit viel zu kurzen Haaren.
 

„Uh! MINA!“, rief Ruffy, der inzwischen Ace auf die Couch neben der Tür gelegt hatte. Ich konnte gerade noch so aufsehen, da landete er auch schon auf mir und kuschelte sich an mich.
 

„Hey, hey, ist schon gut!“, tätschelte ich seinen Kopf und konnte sehen, wie Smoker den Raum betrat. Auch er machte sich, nachdem er mich erblickt hatte, auf den Weg zu Ivankov, nur schleifte er ihn mit nach oben. Da er im Gegensatz zu mir wieder wachsen und seine Kleidung dem Druck wohl nicht standhalten würde.
 

Rayleigh war inzwischen aufgestanden und blickte schweigend Ace an.
 

Ich hielt inne und musterte meinen alten Lehrmeister.
 

Was dieser nur hatte?
 

„Rayleigh? Ist alles in Ordnung?“, fragte ich ihn und in mir keimte gleich eine Angst hoch. „Ist was mit Ace?“
 

Besorgt sprang ich hoch, wankte einen Moment und lief dann zu Ace, um mich vor ihm auf den Boden zu Knien. Mit sorgenvoller Miene strich ich meinem kleinen Floh ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Seltsamerweise antwortete Rayleigh nicht gleich, sondern wandte sich ebenso stumm wieder von ihm ab.
 

„Seine Wunden müssen versorgt werden - und nicht nur seine. Du siehst grauenhaft aus!“, meinte er schließlich und ging zu Shacky, die gleich verstand und nach oben ging, um ein Verbandsmaterial zu holen.
 

„Ähm, ja schon.“
 

Irgendwie war Rayleigh komisch drauf und als ich zu Ruffy sah, nun, der schlief auf dem Boden. Oh, wie ich es hasste, wenn diverse Familienmitglieder einfach so im Sitzen oder Stehen einschliefen. Noch bevor ich etwas tun konnte, waren Okta und die kleine Meerjungfrau aufgesprungen, um ihn zu sich auf die Bank zu legen. Inzwischen war die Bar an Liegeplätzen vollkommen ausgelastet.
 

Nach einer Weile kehrte Shacky zurück und drückte ein paar der Sachen Rayleigh in die Hand.
 

„Ich kümmere mich um unsere kleine Offizierin!“, grinste sie und zwinkerte mir zu. Seufzend erhob ich mich, drückte Ace und Ruffy noch schnell einen Kuss auf die Wange und folgte dann Shakuyak in mein Stammzimmer, dort wo auch meine Offizierskleidung lag.
 

Erschöpft setzte ich mich auf das Bett, während sie die Tür schloss und sämtliche Utensilien neben mich legte. Ein auffordernder Blick genügte und ich schälte mich aus der Jacke, was aber nicht ohne ein paar Schmerzenslaute ging. Meine Haut war von unzähligen Schrammen übersäht, davon wiesen die größeren Verbrennungsmerkmale auf, bei denen teilweise das rohe Fleisch sichtbar war.
 

Shacky zog scharf die Luft ein, als sie das sah und nahm mir auch gleich die Jacke ab.
 

„Meine Güte, was ist denn mit dir passiert? Bist du gegrillt worden?“, fragte sie und tränkte ein weißes Tuch mit braunem Iod.
 

Schon beim Anblick wurde mir Angst und Bange.
 

„Magellan hat mich verätzt“, antwortete ich und schrie gleich darauf auf, da nun das Iod auf meiner Haut war. Einen Moment lang tanzten sogar Sternchen vor meinen Augen.
 

„Das wird aber eine Weile brauchen, bis es verheilt.“, meinte sie besorgt, legte das Tuch über die Bettkante und verband meine Arme. Damit meinte sie nicht die kleinen oberflächlichen Wunden, sondern meinen linke Flanke, welche bis zum Rücken offen war. Bis jetzt hatte ich weder den Schmerzen, noch meinen Verletzungen Aufmerksamkeit geschenkt, was ich nun bitter bezahlte.
 

Bevor sie sich jedoch um diese kümmerte, reinigte sie alle andren Wunden, dabei wurden nur die größeren verbunden und ich bat sie darum, nicht mehr zu verbinden, als meine Kleidung verstecken konnte.
 

„Okay auf drei!“, sagte Shacky und ich hob meinen Arm, damit sie gleich beim ersten Mal alles erwischte.
 

„Eins. Zwei.“, begann sie und drückte mir schon bei „Zwei“ das Iod durchtränkte Tuch auf die Rippen.
 

Schreiend fiel ich zur Seite und verlor schon nach kurzer Zeit das Bewusstsein, worüber ich wirklich dankbar war.
 

Mit verbundenem Oberkörper kam ich wieder zu mir und konnte gerade noch sehen, wie Shakuyak alles zusammenräumte.
 

„Na geht’s?“, fragte sie und lächelte schief.
 

Ächzend richtete ich mich auf und hielt mir die Brust, da der Schmerz nicht vollkommen abgeebbt war.
 

„Geht schon“, murmelte ich und atmete ein paar Mal tief durch.
 

„Du solltest deine Haare waschen.“, meinte Shacky noch bevor sie aus dem Raum ging. „So sieht keine Admirälin aus!“
 

Ärgerlich streckte ich ihr die Zunge heraus, folgte aber ihrem Vorschlag und verschwand im Bad. Vorher jedoch zog ich mir noch schnell meine Sachen an. Den BH musste ich weglassen, da meine Brust sowieso eingeschnürt war und das Hemd mit Krawatte würde ich erst nach dem Haare waschen anziehen. Gerade, als ich wieder passabel aussah und meine Haare abtrocknete kam Smoker herein.
 

Mit einem bedrückenden Schweigen machte ich ihm Platz, so dass er an das Waschbecken konnte. Er wusch sich das Gesicht und drehte sich letztendlich zu mir um, als er sich abtrocknete und ich mir durch die noch leicht feuchten Haare kämmte. Mit gesenktem Blick versuchte ich ihm zu sagen, dass es mir sehr Leid tat und auch er ging einen Schritt auf mich zu. Smoker hob sogar die Hand, um mir über die Wange zu streichen, doch er stoppte kurz vor ihr.
 

„Es ist ziemlich viel da unten vorgefallen“, meinte er schließlich nur, machte kehrt und verschwand.
 

Da hatte er Recht, wie schon so oft.
 

Mit brennenden Augen und einem dicken Kloß im Hals zog ich das schwarze Hemd an und knöpfte es zu. Die silberne Krawatte band ich, während ich das Bad verließ und wieder auf mein Teilzeitzimmer ging. Dort schlüpfte ich noch in meine weißen Stöckelschuhe und die Weste, welche ich auch zuknöpfte und die Krawatte hineinsteckte. Zuletzt streifte ich noch meinen Admiralsmantel über und kehrte zurück in den Schankraum.
 

Ruffy wurde mit viel Liebe von der Meerjungfrau versorgt und glich wie Ace, um den sich Rayleigh kümmerte, mehr einer Mumie als einem Menschen.
 

Inazuma saß entspannt in ihrem Stuhl und genoss das frische Glas Rotwein, welches sie nun in der Hand hatte. Ivankov schlief gegenüber von Inazuma im Sitzen. Smoker selbst stand bereits an der Türe und war bereit zum Gehen. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von allen, besonders bei meinen Brüdern fiel es mir schwer, da ich sie doch gerade erst wieder hatte.
 

Ich wollte noch bei ihnen bleiben, auf sie aufpassen und mich um sie kümmern. Egal was es war, ich würde sie gerne pflegen. Ein paar Tränen füllten meine Augen, als ich daran dachte, dass es mir vielleicht gar nicht mehr möglich war, sie noch einmal zu sehen. Wer wusste schon, was im Marineford auf mich wartete…
 

Apropos Marine.
 

Meine zweite Pflicht rief und das konnte ich nicht mehr länger ignorieren.
 

„Was?“, rief Jimbei und sprang vom Barhocker auf. „Du bist Gin Tora?“
 

Es schien wohl so, dass auch er seinen Weg hierher gefunden hatte.
 

Genervt rieb ich meine Schläfen und antwortete ihm: „Ja, bin ich und wenn du mich verpfeifst, dreh ich dir eigenhändig den Hals um!“
 

„Jetzt ergibt das ganze einen Sinn! Unglaublich!“, lachte er und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge – ich werde schweigen. Schließlich will ich doch keinen Ärger mit Ace, der das sicher nicht gutheißen würde!“
 

Zufrieden nickte ich.
 

Seufzend küsste ich Ruffy und Ace auf die Stirn, klopfte Rayleigh auf die Schulter, da dieser ziemlich betrübt aussah und winkte Shacky wie Okta freundlich zu. Der Scherenmensch bekam noch ein kurzes Nicken, was dieser mit einem leichten Lächeln auf den Lippen erwiderte, ebenso Jimbei, der nun wissend grinste.
 

Jetzt ging es also wieder zurück in das Hauptquartier, was man auch gut mit der Höhle des Löwen gleichsetzten konnte.
 

Schließlich wusste ich nicht, was in der Zwischenzeit alles passiert war und ob Hina es geschafft hatte, was jedoch auch davon abhängig war, ob Tashigi ihre Aufgabe erfüllt hatte oder nicht.
 

Schweigen erreichten wir die Marinebasis des Sabaody Archipel und eine Hina, die einerseits wütend war, aber andererseits traurig berichtete, dass man von Tashigi immer noch nichts gehört hatte. Dies hatte zur Folge, dass Smoker mich zornig anfunkelte, was Hina keineswegs entging. Es dauerte auch nicht lange, da ging er einfach.
 

„Ich kümmere mich um meinen Offizier!“, rief er uns noch zu.
 

„Hina ist nicht dumm. Habt ihr euch gestritten?“, fragte sie gleich, nachdem Smoker den Raum verlassen hatte.
 

„Ja“, antwortete ich niedergeschlagen.
 

„Hina empfiehlt eine Aussprache, sobald das alles überstanden ist. Außerdem hat Hina schlechte Nachrichten.“
 

„Noch schlimmer?“ Verzweifelt sah ich auf.
 

„Senghok hat dich rufen lassen und das schon vor ein paar Stunden. Hina konnte ihn hinhalten, doch du musst sofort ins Hauptquartier. Er scheint etwas zu ahnen. Hina macht sich große Sorgen.“.
 

Oh Gott!? War mir Senghok auf die Schliche gekommen?
 

Hina sah, wie mir sämtliche Gesichtszüge entglitten und versuchte mich schnell wieder zu beruhigen.
 

„Hina hat gelogen“, seufzte sie und sah mich streng an.
 

Hina konnte lügen? Selbst mir war das neu!
 

„Hina hat gesagt, dass du einen Sturz hattest und deshalb gerade deine Wunden versorgen lässt. Hina hat gesehen, wie du gefallen bist.“, fuhr sie fort und ich atmete erleichtert auf. „Das erklärt dann auch deine Verletzungen. Hina hat sich schon gedacht, dass du einige Schrammen haben würdest.“
 

„Oh Hina!“, lächelte ich und umarmte sie spontan. „Ich bin dir so dankbar!“
 

Ein paar Tränen kullerten mir über die Wange. Ich wusste, was für eine Überwindung es meine Freundin gekostet haben muss, einen direkten Vorgesetzten anzulügen. Ohne lange zu zögern erwiderte sie die Umarmung und drückte mich fest an sich.
 

„Hina ist so froh, dass es Mina gut geht!“, flüsterte sie in mein Ohr und ihre Stimme zitterte dabei leicht. Bei der festen Umarmung zuckte ich leicht zusammen und mein Körper erinnerte mich daran, wie geschunden er eigentlich doch war.
 

„Was ist los? Hat Hina dir wehgetan?“, fragte sie besorgt, ließ von mir ab und musterte mich.
 

„Ach, nur ein paar kleine Andenken, aber die verheilen schon wieder“, beruhigte ich sie.
 

„Mach Hina nicht so eine Angst!“, schimpfte sie mich liebevoll, genauso wie früher. „Und jetzt beeil dich und mach dich auf den Weg. Sollte Tashigi hier auftauchen, wird sich Hina um alles kümmern. Du kannst dich auf Hina verlassen!“
 

„Vielen Dank, Hina!“, lächelte ich, so unendlich dankbar.
 

Ich umarmte sie noch schnell und ging zum Hafen, um dort mit der „Legacy“ direkt zum Hauptquartier zu fahren.
 

Gerade, als ich über die Gangway an Bord schritt, blickte ich in zwei eisblaue Augen. Zwei, deren Blick so schneidend wie kalter Stahl waren. Seine Haltung war deutlich, er lehnte an der Rehling und hatte die Arme verschränkt.
 

„Kuzan.“, flüsterte ich.
 

~*~*~*~*~*~*
 

Das war es wieder. Im Anschluss gibt es noch die nautischen Begriffe, für diejenigen die es interessiert. Leider gibt es wie das letzte mal keinen neuen Termin.
 

~*~*~*~*~*~*
 

Zusatz: Nautische Begriffe
 

Achterkastell: hinterer Teil des Schiffes, bei alten Schiffen oft etwas erhöht
 

achtern: hinten
 

Backbord: links
 

Baum (Großbaum/Besanbaum): ein Rundholz, an dem ein Segel mit der Unterkante befestigt wird. Steht in einem Winkel von 90 Grad vom Mast weg.
 

Brigg: Gefängnis an Bord eines Schiffes
 

Broktaue: Taue, mit denen Kanonen festgebunden werden, damit sie bei schwerem Seegang oder beim Abfeuern nicht quer über das Deck rollen
 

Bugspriet: langer, aber schmaler und schräg vom Bug des Schiffes wegzeigender "Mast". Oftmals nur bei Schiffen mit Focksegeln vorhanden.
 

Dollbord: oberster Rand einer Reling oder eines Bootes. Meist mit einer etwas breiteren Holzleiste verstärkt, für zusätzliche Stabilität
 

Ende/Tampen: ein Seil wird in der Seemannssprache Ende genannt. Die Enden eines Seils heißen hingegen Tampen
 

Gangway: Laufsteg zum Schiff
 

Glase: Zeiteinheit an Bord eines Schiffes, nach der die Wachen eingeteilt werden. Eine Glase entspricht einer Zeit von dreißig Minuten
 

Kajüte: größerer Raum im Heck eines Schiffes, meist dem Kapitän vorbehalten. Grosse Schiffe können mehrere Kajüten haben.
 

Kielschwein: eine innen auf dem Kiel liegende Verstärkung. Dient der Stabilität des Schiffsrumpfes
 

killen: das Flattern der Segel im Wind, wenn das Schiff nicht richtig auf Kurs liegt
 

Kimm: die Stelle am Horizont, an der das Meer aufhört und der Himmel anfängt
 

Koje: feststehendes Bett
 

Kombüse: Schiffsküche
 

Krähennest: kleine Ausguckplattform im Mast
 

Nagelbank: Vorrichtung, auf der die Seile zum setzen der Segel befestigt werden.
 

Poller: Vorrichtung am Bug von Ruderbooten aber auch am Hafen, an denen Taue festgemacht werden können
 

Rahen: Rundhölzer, die quer zu den Masten von Großseglern hängen.
 

Schoner: zweimastiges Segelschiff
 

schwoien: die Bewegung eines Schiffes, das vor Anker liegt und um die Ankerkette herumtreibt, soweit es der Bewegungsfreiraum zulässt.

Um das Schwoien zu minimieren haben die meisten Schiffe zwei Anker zugleich benützt, einer links, einer rechts am Bug
 

Spektiv: Fernrohr
 

Steuerbord: Rechts
 

Sturmfock: Notsegel, das im Sturm ganz vorne am Schiff gesetzt wird. Meist etwas robuster, um dem Wind standzuhalten
 

Toppmast: oberster Teil eines Mastes
 

Wanten: ebleinen, an denen man den Mast von außen hochklettert
 

Vorsegel: Insgesamt kann ein Schiff vier Vorsegel haben, diese befinden sich vorne am Schiff und sind dreieckig. Sie heißen in der Reihenfolge von vorne nach hinten: Flieger, Außenklüver, Innenklüver und Fock
 

Flieger: siehe Vorsegel
 

Kielholen: Ist nicht nur eine Redensart sonder eine Bestrafung. Dabei wird der Matrose an ein Seil gebunden und unter dem Schiff hindurch gezogen, das kann sowohl längs als auch quer geschehen. Sollte er dabei nicht ertrinken stirb er an den folgen der Verletzungen. Durch das Jahre lange Wasser haben sich am Schiffsrumpf Muscheln gebildet welche scharfkantig sind und den Menschen regelrecht aufschlitzen. Nur wenige habe das Kielholen überlebt. Im Prinzip glich es der Todesstrafe.
 

Klüverbaum: Eine Art dickes, feste Rundholz, das fest mit dem Bug verbunden ist und über diesen hinausragt. An ihm werden die Vorsegel befestigt und unter ihm liegt meistens die Schiffsgalleone.
 

Fockstag: Eines der Seile zum spannen des Focksegels
 

Spiere: So werden alle runden Hölzer auf einem Schiff allgemein genannt
 

Nock: Das Ende des Klüverbaumes



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Hypsilon
2012-01-22T20:58:15+00:00 22.01.2012 21:58
Also auf jeden Fall mal anders dich aus der 3.ten Person zu lesen ;)
Ich finde auch Tashigi ist dir sehr sehr gut gelungen.
Kann mir gut vorstellen, dass ihre Crew erst was macht, wenn sie wirklich sauer wird hehe.
Also ich würde mir von ihr auch nicht unbedingt was sagen lassen.
Auch die Reaktion auf Zorro fand ich sehr gut =)

Was ich hier allerdings wieder sagen muss ist: "es wirkt eilig", allerdings verzieht sich das mit dem Moment als Mina wieder in der Ich-Perspektive plaudert.

Ich würde dir total gerne wieder so lange Kommis schreiben, wo ich auf die einzelnen Textpassagen eingehe, allerdings geht das zurzeit leider nicht. Daher musst du dich hiermit begnügen ;)

Habe das nächste schon angefangen und freu mich schon auf die nächste Zugfahrt =D
Von:  Painapuru-Aily
2010-01-03T22:06:29+00:00 03.01.2010 23:06
uii~~~
wird Spannend!!!
Du hast Tashigi SEHR gut hinbekommen!!!!
*Kuzan-sama Plüschi hochschmeiß und auffang*

Bin total gespannt wie es weiter geht >.<
Von:  fahnm
2009-10-13T21:07:34+00:00 13.10.2009 23:07
Oh Scheiße.
Kuzan hat doch nicht etwa mitgekriegt was Mina gemacht hat?
na das wird klasse wenn der austickt.
Ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm
Von: abgemeldet
2009-10-11T18:06:37+00:00 11.10.2009 20:06
Dem schliese ich mich an das Warten hat sich gelohnt.
Eine sehr gelungendes Kapitel
LG Steffiw
Von:  Dat_Z
2009-10-11T17:04:12+00:00 11.10.2009 19:04
Muss sagen, das warten hat sich gelohnt!
Tashigi ist dir gut gelungen. Btsonders, da sie teilweise Smokers verhalten annimt^^
Aber was war denn das zum Schluss?!? boese Kuzan-chan! Boeser Cliffi!
Das gibt sicher einen Einlauf vom feinsten.
Und hoffentlich regt sich Smoker wieder ab.
Echt, der sollte mal ein bissl lockerer werden.

Bin mal gespannt, was du noch geplant hast.

Also immer weiter so!

Gruss
Dat Z.


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