~Kuina~
"Kuinyan~~ !! Ich hab dich vermisst! Wo warst du so lange?!"
Na toll. Fängt ja schon gut an, der Tag. Erst der Stau auf der Autobahn und jetzt auch noch diese äußerst nervige Ausgabe einer Stylistin.
"Wir wurden aufgehalten wegen einer Baustelle.
»Warum machst du das?«, flüsterte Aoi und lehnte sich an Kazukis Arm. Er sah ihn zögerlich an, aber auch das grinste er einfach weg. In seinen Augen glimmte ein verwegener Funken.
»Damit der Idiot merkt, was er an dir verloren hat.«
Es war wieder einer dieser Tage, an denen er warten musste, dass sich der Boss bei ihm meldet. Immer bereit zu sein, zu ihm zu gehen, war nicht so prickelnd. Er könnte an solchen Tagen wirklich Besseres erledigen.
Der Abend bei Kazuki war wirklich schön. Er verhielt sich wie ein wahrer Freund! Sie sahen zusammen ein wenig fern, ließen sich von dem teilweise dämlichen und doch witzigen Programm des Fernsehers berieseln, hatten zusammen gegessen und saßen nun gemütlich auf der Couch.
Das konnte doch alles nicht wahr sein!
Diese Entscheidung grenzte an Hochverrat!
Verrat an ihm und seinen Fähigkeiten!
Diese Worte lagen Kazuki auf der Zunge, als Yuuto ihm eröffnet hatte, dass sie zu seiner Unterstützung und Entlastung einen Zweitgitarristen bekommen würden.
Nie würde er wieder zurück in sein altes Leben kommen können. So schmerzhaft das auch war. Und mit den Gedanken an den Menschen, dem er am meisten weh getan, den er am meisten geliebt hatte, ging er seinem neuen, dunklen Leben entgegen.
Doch erst gekündigt werden, dann irgendwo sein Portemonaie verlieren, [..] und schlussendlich auch noch vom Regen überrascht zu werden, während man zu Fuß auf dem Weg nach Hause war, war einfach zu viel des Guten.
Langsam tragen mich meine Füße die Treppe hinunter und auf die schwere Holztür zu, unter deren Rand ein schmaler Lichtstreifen hervordringt.
Von oben höre ich Yuuto rufen. „Was ist denn jetzt los? Können wir endlich weitermachen?“
Ich beachte ihn nicht.
„Hast du noch eine Verabredung? Oder warum bist du auf dem Sprung?“, meldete sich dann Rui, der grade den Rauch ausstieß. „Ja… Nein… Ich bin nur total müde“, Byou fühlte sich aus irgendeinem Grund fast ertappt.
Eben noch war er nicht so ruhig gewesen wie nun schon seit ein paar Minuten. Aber er wusste, dass er mir einen Moment Zeit geben musste, damit ich das verdauen konnte, was er mir gesagt hatte.
Poch Poch Poch Poch.
Das ist das einzige was ich derzeit höre, wenn ich an dich denke.
Dieses unaufhörliche Pochen, in der Brust Gegend. Ich hoffe inständig das es bald aufhört.
Dann plötzlich steh ich immer hier. Es regnet immer und es ist kalt. Der Wind streift unsanft meine Haut.
Und dann kommt es. Ich falle in den Abgrund.
Und dann ist alles still.
Rammstein - Geschwisterliebe [Byou x Ruki]
Sie gingen. Schlossen die Tür hinter sich. Das war das erste Mal, dass sie alleine waren, ohne Eltern. Keiner da, der ihnen Vorschriften machen konnte. Keiner da, der ihnen sagte, sie sollen ins Bett gehen.
„Boah, Manabuu~!! Sag es ihm endlich und heul mir hier nicht die Ohren voll, davon wird es auch nicht besser.“, erklingt die Stimme meines besten Freundes, welcher mich mit einer Mischung aus genervt und doch auffordernd ansieht, dabei erneut an seiner Zigarette zieht.
„Okay, Probe aus und Geburtstagsgeschenke herausholen“, erklärte Kazuki und stellte seine Gitarre weg.
Manabu beobachtete das und runzelte die Stirn. Er sah keinen Sinn hinter den Geschenken oder darin dass die Probe deswegen gekürzt wurde.
Gemeinsam gingen wir ans Meer. Es war Nacht und der Mond leuchtete mit all seiner Schönheit.
Ich schaute noch einmal zu dir. Ruki nicht mal der Tot wird uns trennen. Ich werde immer bei dir sein
Ein Geräusch ließ Byou aufschrecken.
Müde sah er auf seinen Wecker.
Drei Uhr.
Es war mitten in der Nacht.
Wer war denn jetzt noch wach?
Der erste Gedanke des Vocals war, dass es vielleicht ein Einbrecher sein könnte.
Aber dann hätte die Alarmanlage angeschlagen.
Ich strampelte wild um mich. Immer heftiger. Unkontrollierter. Der Atemreflex kämpfte immer stärker um die Oberhand, bis er schließlich obsiegte.
Ich öffnete meinen Mund und atmete tief ein...
Es tat ihm gut, allein zu sein. Noch lieber allerdings wäre er in diesem Moment bei Byo gewesen. Vielleicht hatte Kazuki recht. Vielleicht sollte er wirklich mit ihm reden.