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Messing with Movies

100 Filmzitate-Projekt
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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"Alles, was ich jemals in meinem Leben wollte, war eine einzige Sache, für die es sich zu kämpfen lohnt." (The Avengers)

4. „Alles, was ich jemals in meinem Leben wollte, war eine einzige Sache, für die es sich zu kämpfen lohnt." (Avatar)
 

Fandom: Avengers

Charaktere: Virginia „Pepper“ Potts, Phillip „Phil“ Coulson
 

Phillip Coulson war niemals ein Mann gewesen, der große Träume hatte. Ein guter Job, eine Frau, ein Haus, ein Auto, ein Golden Retriever und ein paar Kinder waren alles gewesen, das er vom Leben erwartete – bis er, frisch nach der Polizeischule, einem gewissen Nick Fury begegnet war. Er hatte ihm gezeigt, was er vermisst hatte, warum er sich sein ganzes bisheriges Leben lang so gefühlt hatte, als würde er in der Luft schweben, sein Potential nicht ausnutzen, nicht das tun, für das er gemacht war, ohne zu wissen, was das überhaupt sein sollte. Phil hatte damals begriffen, dass dort draußen noch so viel mehr auf ihn wartete, als er gedacht hatte, und normalerweise war er dankbar für die anderen Welten, die sich ihm in seiner Zeit bei S.H.I.E.L.D eröffnet hatten – doch manchmal lastete dieses Gewicht auch schwer auf ihm, so wie heute, denn alles kam mit einem Preis.

„Und weiter?“, fragte Pepper Potts ihm gegenüber, als sie, im Kostüm und mit dem Griff eines kleinen Rollkoffers in der Hand neben ihn in den Lift trat und sie das Gespräch, das sie zuvor begonnen hatten, fortsetzen konnten.

„Nichts weiter.“

Ihre Augenbrauen schossen nach oben und sie warf ihm einen Blick zu, der bewies, dass sie nicht umsonst die einzige Person war, die Tony Stark zumindest im Ansatz im Griff hatte. „Ihr habt euch jetzt wie lange getroffen – ein halbes Jahr? Wenn man bedenkt, dass du ihr kein Wort über deinen Job sagen darfst, ist das eine Ewigkeit.“

Er antwortete nicht in der Hoffnung, dass sie dann endlich weitersprechen, das Thema wechseln und ihn nicht auf dem ganzen langen Weg zum Flughafen ausfragen würde, aber vergeblich.

„Phil?“

Er seufzte. „Gut, ich vermisse sie – aber es ist nicht so als ob ich einfach in ein Flugzeug springen und nach Portland fliegen könnte. Ich hab einen Job.“

Pepper rollte mit den Augen. „Natürlich – aber es ist nicht so, als ob S.H.I.E.L.D nur an der Ostküste operieren würden. Fury hat sicherlich auch irgendwo in Oregon ein Büro versteckt, in das du dich versetzen lassen könntest.“

„Und dann dort hinter Papierkram vergammeln? Nein danke. So merkwürdig es klingt, aber ich mag meinen Job.“

Sie legte den Kopf schief und scharfe Augen bohrten sich in die seinen, während er fast sehen konnte, wie sich die Räder in Peppers Kopf drehten und sie nachdachte. Ganz offensichtlich hatte sie sich noch nie überlegt, wie er zum Agent bei einem der geheimsten Geheimdienste der Welt geworden war, hatte sich von seiner Maske von Anzug und spröder Professionalität ablenken lassen, ganz, wie er es beabsichtigt hatte. Aber jetzt war seine Tarnung aufgeflogen, und er bezweifelte, dass eine intelligente Frau wie Pepper nicht die richtigen Schlüsse ziehen würde, um genau die Fragen zu stellen, die die Fahrt nach LaGuardia sehr lang und sehr unangenehm machen würden.

„Und wieso? Ich meine, du hast ständig mit Leuten wie Tony und Thor zu tun... warum tust du dir das an?“

„Weil ab und an zwischen all den arroganten Mistkerlen – Verzeihung – auch ein Captain America wartet... oder eine Pepper Potts.“

Das Kompliment besänftigte sie, ließ sie lächeln und trug sie nach dem leisen Pling des Aufzugs durch die Lobby des Stark Towers bis in den Fond des S.H.I.E.L.D-Wagens, wo Pepper mit einem Aufseufzen die Füße ausstreckte, die nun in hohen Schuhen steckten. Dann sprach sie weiter, und Phil bemerkte, dass sie nur gewartet hatte, bis sie alle neugierigen Ohren hinter sich gelassen hatten. „Ist es das wirklich wert? Ich meine... ich will dir nicht Unrecht tun, aber du siehst eher aus wie in Buchhalter als wie ein gefährlicher, bis an die Zähne bewaffneter Geheimagent.“

Er konnte nicht anders, er musste über ihr Bild lachen, auch, weil es ihn an Romanoff und Barton erinnerte, die alle beide diesem Klischee tatsächlich entsprachen – denen aber etwas anderes abging, etwas, das er im Überfluss hatte. Überzeugung.

„Wieso bist du bei Stark geblieben?“, entgegnete, beantwortete ihre Frage mit einer Gegenfrage, und Pepper stutzte.

„Was meinst du?“ Er fuhr nicht fort, sah sie nur an, beobachtete, wie sich ein nachdenklicher Ausdruck in ihr Gesicht schlich. „Weil ich dachte, dass er es wert ist.“

„Mit deinen Referenzen und deiner Fähigkeit, einen so exzentrischen Arbeitgeber zu managen, hättest du jederzeit eine neue Stelle bekommen können – bei jemandem, der schon damals geschätzt hatte, was er oder sie an dir hat. Und jetzt sag mir nicht, dass du es getan hast, weil du ihn geliebt hast – das wäre nur eine billige Ausrede.“

Ihre Zähne fingen ihre Unterlippe ein, kauten ein wenig darauf herum. „Ich...“ Sie brach ab, suchte einen neuen Ansatz für ihre Erklärung. „Er hat mich gebraucht. Die Firma hat mich gebraucht.“

Seine Handbewegung bedeutete ihr, weiterzusprechen. „Bei Stark Industries hatte ich das Gefühl, einen Unterschied zu machen, etwas bewegen zu können... überall sonst wäre ich nur eine Assistentin gewesen, vielleicht geschätzt, aber doch ersetzbar. Hier... hier habe ich eine Firma gerettet. Welche Sekretärin kann das schon von sich sagen?“

„Und jetzt weißt du auch, wieso ich tue, was ich tue, und nicht in irgendeinem Büro sitze und I-Punkte und T-Striche nachziehe. Alles, was ich jemals in meinem Leben wollte, war eine Sache, für die es sich zu kämpfen lohnt. Hier habe ich das Gefühl, einen Unterschied zu machen, habe die Möglichkeit, mit beeindruckenden Menschen für die Zukunft unseres Planeten zu kämpfen – in Portland würde ich nur Staub von Akten fegen und die nächste angebliche Sichtung eines UFOs lochen und abheften.“

Pepper schüttelte langsam den Kopf. „Nimm dich nicht weniger wichtig als du bist, Phil. Du machst überall einen Unterschied, egal, wo du bist.“

„Ein Mann wie Stark oder eine Frau wie Romanoff machen überall einen Unterschied. Ich versuche nur, mich überall nützlich zu machen, während ich weiß, dass es dort draußen Menschen gibt, die schneller als ich sind, stärker, fähiger – und gefährlicher.“ Er dachte an die anderen Agents von S.H.I.E.L.D, an Fury, an Hill... und wusste, dass er froh sein konnte, Teil dieses Teams voller fähiger Männer und Frauen zu sein, dass er Glück hatte, die monumentalen Veränderungen, die ihrer Welt bevorstanden, hautnah mitzuerleben – und dass er alles tun würde, um die Erde vor Gefahren zu schützen, egal, ob sie von hier kamen oder aus dem Weltall.

„Für Michelle machst du einen Unterschied“, entgegnete Pepper fast ein wenig stur, und Phil seufzte auf. Es war nicht so, dass er nicht verstand, was sie meinte, dass er nichts für die Frau fühlte, mit der er sich in den letzten Monaten getroffen hatte. Aber im Endeffekt war er sich sicher, dass es besser so war, wie es war, und dass sie ohnehin keine gemeinsame Zukunft gehabt hätten. Seiner Einschätzung nach hatte Michelles Umzug das Unausweichliche nur vorweggenommen. Wie bei vielen seiner Bekanntschaften zuvor hatte die Tatsache, dass er kein Wort über seine Arbeit sagen konnte, ja ihr nicht einmal erzählen konnte, wo er arbeitete, begonnen, ihre Beziehung zu belasten. Michelle hatte Fragen gestellt, er war ausgewichen, und obwohl er seine Erklärung, dass er nichts sagen konnte, vorgeblich akzeptierte, hatten seine Geheimnisse zwischen ihnen gestanden wie eine Mauer. Es war nicht einmal so, dass er sie nicht verstehen konnte – er war Spion, und er wusste aus der täglichen Erfahrung im Dienst, wie... irritierend es sein konnte, wenn andere für einen entschieden, was man wissen durfte und was nicht, welche Informationen wichtig waren oder nicht. Und S.H.I.E.L.D war in dieser Hinsicht schlimmer als andere Organisationen. Barton hatte einmal gescherzt, dass der Direktor es als Bruch der Sicherheitsanordnungen ansah, wenn er die Farbe seiner eigenen Socken kannte, und Phil hatte die Vermutung, dass er damit nicht so weit von der Wahrheit entfernt war, wie er es gerne hätte.

Phil seufzte auf. Das war nur die eine Seite der Medaille – die andere war, dass sie in interessanten Zeiten lebten, und so sehr er es auch als Privileg ansah, dass er für sein Land und seine Welt kämpfen durfte, diese herausragende Stellung brachte es auch mit sich, dass er sich viel zu oft im Kreuzfeuer wiederfand. Und so wie Thor's Beziehung zu ihnen Dr. Erik Selvig und Jane Foster die beiden in Lokis Fokus gerückt hatte, war seine Arbeit in der Lage, Michelle in Gefahr zu bringen. Das wollte er nicht – und die einzige Möglichkeit, um es zu verhindern, war, sich von ihr zu trennen. Phil wusste besser als viele, dass es keinen Plan ohne Fehler gab, keine Bewachung ohne Lücken, und das sogar, wenn man keinen kosmischen Feinden mit Waffen gegenüberstand, die der Erde vollkommen unbekannt waren. Nein... es war besser so, sie war sicherer so, und in ein paar Monaten, wenn sich der Staub in ein paar Monaten gelegt hatte, konnte er sogar darüber nachdenken, die S.H.I.E.L.D-Einsatzgruppe, die ihr im Moment folgte, aus Portland abzuziehen.

„Für Michelle mache ich einen Unterschied, ja – und sie ist sicherer, wenn ich nicht mehr in ihrer Nähe bin. Es hätte ohnehin nicht funktioniert“, entgegnete er schließlich, in die sich dehnende Stille im Fond des Wagens hinein, und zu seiner Erleichterung nickte Pepper schließlich – es war kein glückliches Nicken, keines, das mit seiner Erklärung zufrieden war, aber ein Nicken.

„Du weißt, dass wir dich jederzeit nach Portland fliegen können, wenn du uns darum bittest?“ Selbst wenn sie zuvor nachgegeben hatte, der Tonfall ihrer Frage legte nahe, dass er es nicht überlebt hätte, wenn er jetzt den Kopf schüttelte, also entschloss er sich zu einem Nicken.

„Ja. Ja, das weiß ich.“ Nicht, dass ich das Angebot jemals annehmen werde, aber dass sie sich Gedanken macht, tut trotzdem gut zu wissen. „Danke.“

Pepper nickte und wandte sich den vorbeihuschenden Lichtern der New Yorker Straßen zu.



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