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Sharingan-Kinder

SasuSaku +Kinder
von

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Kanaes Entschuldigung

Später kamen Neji und TenTen tatsächlich noch vorbei. Sasuke gab Chidori etwas Geld, damit sie mit den Kleinen eine Runde ins Schwimmbad gehen konnte, dann waren die aus dem Haus und die Erwachsenen konnten über die Neuigkeiten reden, ohne dass die Gefahr bestand, dass die Kleinen es hörten. Seiji seinerseits verschanzte sich in seinem Zimmer. Neji und TenTen waren selbst völlig überrumpelt von der Nachricht, Haruka wäre in Kiri bei Sanosuke und hätte auch noch ein Baby.

„Hat ja keiner bewiesen, dass es so ist!“ meinte Neji trotzig, der die Sache nicht so ganz einsehen wollte, und Sakura seufzte.

„Aber dieser Mann aus Kiri, den Seiji und so gefunden haben, hat gesagt, Sanosuke würde in seinem Dorf wohnen mit einer angeblich blinden Frau und einem Baby. Yuuji hat gesagt, dass Haruka vielleicht ihre Byakugan verstecken will und deshalb tut, als wäre sie blind.“

„Enttäuschend,“ stöhnte Neji, und Sasuke schnaubte.

„Willst du damit sagen, es ist enttäuschend, dass deine Tochter meinen Uchiha-Erben geboren hat?!“

„Deinen Uchiha-Erben!“ empörte sich Neji, „Wenn das Kind Byakugan hat, ist es mal ganz klar der Hyuuga-Erbe, klar soweit?“

„Oooh, der große Neji lässt sich dazu herab, ein Kind von meinem Sohn als Erben zu akzeptieren, toll... aber bei euch wäre das Kind bloß Stammhalter der Nebenfamilie!“

„Ist es eigentlich ein Junge oder ein Mädchen?“ mischte TenTen sich ein, und so plauderten sie – wobei die Männer sich eher gegenseitig anblubberten, wer jetzt den Erben bekäme und ob es nun schändlich war oder nicht.

„Meine Tochter und einer von euch verräterischen Uchihas!“ empörte sich Neji immerzu. „Wenn ich die erwische!! Wenn dein Mörder-Sohn auch nur einen Finger auf Haruka gelegt hat...!“

„Hey, sie haben ein Baby, sie hatten Sex, du Trottel!“ grinste Sasuke triumphierend, „Von wegen, Sanosuke ist zwar ein Mörder, aber du bist auch kein Unschuldslamm!!“

„Hallo?! Ich habe nicht meinen Bruder umgebracht und das Dorf verraten!“

„Wenn Haruka ihn nunmal liebt, kannst du garnichts dagegen machen.“

„Er hat sie entführt!!“ orakelte Neji außer sich, und die Frauen verdrehten die Augen.

Genau, Neji, genau,“ sagte Sasuke schnippisch, und Sakura seufzte und grinste TenTen an.

„Hey, wir sind jetzt fast verwandt! – Wollen wir dem kleinen Baby ein paar Klamotten kaufen?“

„Ja, machen wir!“ sagte TenTen zufrieden. „Wir werden zwei stolze Omas, pass auf!“
 

––
 

Seiji saß auf seinem Bett an der Wand und starrte Löcher in die Luft. Er war seit dem Streit mit seinem Vater nicht mehr herausgekommen, und was unten vor sich ging, war ihm völlig egal. Ihm war schlecht, und er versuchte zitternd, das zu verdrängen, weil er keine Lust hatte, ins Badezimmer zu gehen.

Sanosuke.

Er lebte also... in Kirigakure. Oder in dessen Nähe, auf einer kleinen Insel. Und brachte Menschen um. – Alle Ninjas taten das mal... aber Sanosuke arbeitete nicht für irgendein Dorf, er war ein Nuke-Nin. Seiji dachte an früher... an Sanosukes Wahnsinn, als er im Wald während der Chuunin-Prüfung Leute getötet hatte.

Aus Spaß. Nicht, um zu überleben.

Seiji erschauderte vor Grauen. War der Wahnsinn so weit fortgeschritten, dass er es jetzt öfter tat?

Der Killer von Kirigakure... lautlos und unbemerkt, schoss es Seiji in den Kopf. Etwas in ihm begann, zu pochen, als er an die furchtbare Waffe dachte, die Sanosuke besaß, jetzt, wo er seinen Bruder getötet hatte. Das Mangekyou Sharingan. Seiji wusste davon, obwohl seine Eltern und sogar Yu scheinbar davon ausgingen, dass er es nicht wusste. Er dürfte es nicht wissen, das wusste er, und es war ihm egal.

Mit diesen Augen... tötest du lautlos... Sanosuke...?

Seiji sah zitternd auf seine Hände und ballte sie zu Fäusten. Es machte ihn wahnsinnig, dass seine Eltern einfach nur zusehen wollten, wie Sanosuke vor sich hinvegetierte und alles um sich herum plattwalzte.

Vom selben Blut... du und ich, wir sollen... vom selben Blut sein?! fragte Seiji sich völlig entgeistert. Du bist nicht mein Bruder... du bist ein Monster, das mal ein Mensch war... der dem Wahnsinn verfallen ist!
 

Du bist das Ding, das meinen Bruder ermordet hat.
 

Und eines Tages wirst du das bitter bezahlen.
 

Seiji erschauderte und war plötzlich ganz ernüchtert, als er da saß und einfach vor sich hinstarrte. Die Übelkeit wurde stärker.

Seiji wurde klar, dass der Tag, an dem Sanosuke das bezahlen würde, bald gekommen war. Jetzt... wo er wusste, wo Sanosuke war.

„Wasserreich...“ sagte der Junge murmelnd zu sich, hob eine Hand und ballte wieder eine Faust. Während er einfach nur saß und garnichts tat, blitzten trotzdem vor Hass seine Sharingan auf, und in seiner Faust bildete sich die weiße Chakrakugel Chidori. Er brauchte sich nichtmal anzustrengen, um Chidori anwenden zu können. Seiji sah das Bild seines älteren Bruders vor seinen inneren Augen. Die Augen voller Wahnsinn, voller Hass auf ihn, Seiji, und den Rest der Familie. Jetzt waren es Seijis Augen, die voller Hass waren. „Du... wirst für das bitter bezahlen... was du uns angetan hast!“ zischte Seiji dem imaginären Sanosuke zu und senkte bis zum Anschlag die Augenbrauen, als er vor Zorn zu zittern begann. Wie groß war plötzlich das Verlangen, aufzuspringen und seine Chidori-Attacke in irgendetwas reinzuhauen, so doll es ging! Am besten natürlich in Sanosuke...

Er ließ die Attacke verschwinden und senkte die Hand, lehnte den Kopf zurück.

Nein... er würde ihn nicht mit Chidori schlagen.
 

Nur seine Seele. Seine Seele wird bluten. So, wie unsere geblutet haben.
 

Voller Wut dachte Seiji an seinen Vater. Sasuke trug keine Schuld an all dem. Seiji wusste das und verzieh seinem Vater seine Nachsicht mit Sanosuke. Wenn er es nicht selbst begriff, würde Seiji es ihm beibringen. Und seiner Mutter. Und Chidori. Sie alle würden sehen, es würde besser sein, wenn Sanosuke seine Strafe bekommen hatte.

Du bist doch Schuld an dem Chaos hier! schimpfte Seiji mit ihm. Deinetwegen sind Mama und Papa so komisch! Deinetwegen schimpft Papa mit mir, und Mama ist so traurig, dass sie krank wird! Chidori tut noch mehr Verbotenes als vorher schon! Das Beste wäre, wenn...

Er brach ab.
 

Wenn wir dich vergessen. Wenn wir so tun... als wärst du nie geboren worden.
 

Für immer. Bald.
 

Es klopfte an seiner Zimmertür, und Seiji hob verschlafen den Kopf. Nach einer Weile realisierte er, dass er wie ein Igel eingerollt auf seinem Bett lag und scheinbar eingeschlafen sein musste. Draußen regnete es in Strömen, und ein kurzer, grollender Donner ertönte. Es musste schon Abend sein.

Es klopfte wieder, und mit einem Stöhnen setzte Seiji sich auf und fuhr sich mit der Hand durch die schwarzen Haare.

„Was denn...?!“ murrte er, da ging die Tür auf, und ein völlig verängstigter Satoya lugte um die Ecke. Seiji sah ihn an. „Was ist los?“

„Ähm... ich wollte... nur sagen... du sollst zur Tür kommen...“ sagte der Kleine scheu und verschwand schon wieder aus dem Zimmer. Seiji runzelte die Stirn. Hatte Satoya jetzt etwa schon Angst vor ihm? Das tat ihm leid, das hatte er nicht gewollt... seine ständige schlechte Laune machte den kleinen Satoya völlig fertig. Er erhob sich und ging gehorsam zur Tür, währenddessen fragte er sich, was jetzt schon wieder passiert war. Neji und TenTen waren immer noch da und saßen mit seinen Eltern in der Stube. Auf der Treppe kamen ihm Shiemi und Satoya wieder entgegen, die nach oben zum Spielen liefen. Als er die Haustür erreichte, grollte der Himmel gerade wieder.

Vor der Tür stand eine triefnasse Kanae, freudestrahlend. Seiji zuckte mit der Augenbraue.

„K-...Kanae? Was... willst du denn jetzt hier?“ wunderte er sich. Kanae grinste.

„Kann ich kurz reinkommen, ich... muss mit dir sprechen!“ erklärte sie, und er sah sich gezwungen, sie hineinzulassen.

„Du bist ja völlig nass, bist du etwa extra im Regen hergelaufen?!“ wunderte er sich, „Hätte das nicht warten können, bis das Wetter besser ist? – Hast du garkeinen Schirm?“ Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, in meinem Schirm spielen unsere Katzen gerade Karussell. – Ich hab dich heute morgen schon sehen wollen, aber du warst gerade mit deinen Freunden zusammen, daher... bin ich wieder gegangen.“ Seiji sah sie an und konnte ihr nicht folgen.

„Moment... die Katzen spielen mit... einem Schirm... Karussell?!“ fragte er entsetzt.

„Naja, sie legen ihn umgekehrt auf den Boden, eine Katze setzt sich da rein und die andere dreht den Schirm! Rum und rum und rum...!“ Kanae fing selbst an, sich zu drehen, und Seiji fasste sich an die Stirn. Das durfte einfach nicht wahr sein...

Er ergriff ihre Schultern, um sie festzuhalten.

„Ja, meine Herren, dann zieh deine nasse Jacke aus, ich mach dir ´nen Tee und hol dir ´ne Decke, du wirst dich noch erkälten! Dummes, dummes Mädchen!“ tadelte er sie, und sie lachte blöd und tat, wie ihr geheißen, während er in die Küche ging, um Tee zu machen. „Du kannst nach oben gehen, wenn du möchtest, Kanae-chan...“ meinte er noch aus der Küche. Er fragte sich, seit wann er sie Kanae-chan nannte... aber warum nicht. Sie war süß...

Einige Minuten später saßen sie zusammen in Seijis Zimmer, er hielt ihr die Teetasse und die Decke hin, bevor er die Tür hinter sich schloss. Das Mädchen nahm die Sachen dankend an, wickelte sich in die Decke und trank ihren Tee.

„Vielen, vielen, Dank, Seiji-kun,“ sagte sie zu ihm und senkte den Blick. „Du bist so lieb...“

„Ich und lieb?“ seufzte er, „Du kennst mich nicht. – Was war es jetzt, das du mit mir besprechen wolltest?“ Sie stellte die Tasse weg und senkte den Blick erneut. Ihre sonstige Überdrehtheit war jetzt völlig verschwunden, was ihn besorgte. „Stimmt... etwas nicht, Kanae?“ Sie neigte den Kopf.

„Ich... ich wollte... mich dafür entschuldigen, dass... ich dir neulich das Essen versaut habe!“ brachte sie hervor, und er starrte sie an. „Es war zu salzig, nicht wahr? Ich habe... ich habe es nicht gemerkt-... meine Schwester hat es mir später gesagt... u-und du... hast es trotzdem gegessen, obwohl es furchtbar geschmeckt hat! Das tut mir so leid... das... wollte ich nicht! Bitte... bitte verzeih mir, Seiji-kun!“ Er war unfähig, sich zu rühren. Nach einer Weile schüttelte er konfus den Kopf.

„Ähm-... u-und – nur deshalb bist du jetzt im Regen hergekommen?! Das kann nicht dein Ernst sein!“ brachte er hervor, sie fassungslos anstarrend. Sie verneigte sich weiter.

„Es tut mir leid. Weißt du-... ... ich... kann fast garnicht schmecken... deshalb... merke ich es manchmal nicht, wenn... etwas nicht schmeckt. Ich dachte, ich kriege es so hin, aber... ich habe mich wohl geirrt. Du hast das alles nur gegessen, weil du höflich sein wolltest-... e-es tut mir leid!“ Er erhob sich von seinem Stuhl, hockte sich vor sie auf den Boden und nahm sie einfach in den Arm. Sie erstarrte und hob verwirrt den Kopf. „S-Seiji-kun?“

„Du bist so blöd,“ tadelte er sie ruhig, „Oh mein Gott, Kanae... so schlimm war es wirklich nicht! Du musst dich dafür doch nicht entschuldigen! Oh mann... nur meinetwegen machst du dir so viel Mühe, ich-... tu das nie wieder. Ich hab's nicht verdient, dass du so... süß zu mir bist.“ Sie stieß sich sanft von ihm weg und sah ihn groß an.

„Doch, das hast du!“ widersprach sie ihm, „Ich mag dich... und weil ich dich so mag, möchte ich nett zu dir sein, damit du mich auch magst... aber alles, was ich dabei schaffe, ist versalzenes Essen zu servieren-...“

„Halt sofort die Klappe,“ warnte er sie und hob einen Zeigefinger, „Du bist ein wunderbarer Mensch, Kanae-chan. Du hast es doch gut gemeint. Mach dich nicht fertig, okay? Ich verzeihe dir ja! Ganz ruhig, alles ist gut.“ Sie lächelte.

„Das... meine ich damit, wenn ich sage, du bist lieb!“ strahlte sie, „Du bist so nett zu mir-... das... kommt selten vor, weißt du?“ Er runzelte die Stirn.

„Quak hier nicht rum,“ machte er, „Warum sollte jemand nicht nett zu dir sein? Du bist freundlich, immer gut gelaunt... und du bist ein guter Mensch.“ Er sah zur Seite.

Im Gegensatz zu mir... der ich den Hass auf meinen Bruder nicht vergessen kann. Ich wünschte... ich könnte... so sein wie du.

Kanae lächelte.

„Naja, die meisten wollen nichts mit mir zu tun haben! Die Leute gehen kopfschüttelnd weg, wenn ich mich wiedermal auf der Straße hinpacke, oder mir sonst was Dummes passiert. Manche meiner früheren Freunde behaupten, ich würde das Pech anziehen, deswegen wollen sie nichts mehr mit mir zu tun haben! Du bist seit langem der Erste, der... nicht kopfschüttelnd weggegangen ist. Du hast mir geholfen und warst so lieb zu mir. Dafür... danke ich dir, Seiji-kun.“ Er blinzelte.

„W-wie bitte?! Was bist du denn für unfreundlichen Arschlöchern begegnet?! Das hast du nicht verdient.“

„Vielleicht, keine Ahnung,“ machte sie unbeschwert und lachte schon wieder. Sie nahm ihre halbvolle Teetasse wieder und trank den Rest. „Ich danke dir, dass du mir nicht böse bist wegen des schlechten Essens... nächstes mal mache ich es besser, versprochen! Dann lasse ich jemanden vorher abschmecken!“ Sie lachte, und er lachte auch kurz.

„Hm... was meinst du, spielen wir ´ne Runde Go?“
 

––
 

Nach ein paar Runden Go regnete es nur noch stärker als vorher. Kanae sah aus dem Fenster.

„Oh weh, oh weh,“ jammerte sie, „Bei dem Mistwetter komme ich ja nie nach Hause! Vor allem, weil unser Haus quasi auf der anderen Seite des Dorfes ist und der Weg weit ist-... na toll.“ Seiji sah auch raus. Der Himmel grollte.

„Hmm... sieht nicht gut aus...“ machte er auch und räumte das Go-Spiel weg, bevor er aufstand. „Vielleicht warten wir noch, bis der Regen aufhört.“

„Okay.“

Sie warteten noch eine Stunde, dann war es elf. Der Regen hörte nicht auf. Seiji seufzte und öffnete die Zimmertür, da kam gerade seine Mutter mit Shiemi und Satoya nach oben, die jetzt endlich ins Bett mussten.

„Ihr seid schon viel zu lange wach! – Hätte ich ahnen können, dass Neji und TenTen so lange bleiben... – oh, Seiji! Ist Kanae auch noch da? Neji und TenTen sind jetzt jedenfalls weg.“

„Sie ist noch hier, es ist weit bis zu ihr,“ machte Seiji, und Kanae lugte auch aus der Tür auf den Flur, während Sakura die Kleinen in ihre Zimmer brachte. Seiji sah kurz zur Seite und räusperte sich leicht verlegen. „Sonst... kannst du auch hier übernachten, wenn du willst...“ bot er Kanae dann an, „Ich meine – ich lasse dich so nicht auf die Straße! Wie ich dich kenne, fällst du hin und ertrinkst dann in einer Pfütze...“ Kanae musste lachen.

„Oh je!“ machte sie, „Meinst du das ernst? Das geht? Also... wenn es euch wirklich nichts ausmacht, gerne...“ Sakura, die die Kleinen jetzt zu Bett gebracht hatte, hatte das gehört und lächelte.

„Natürlich kannst du hier schlafen. Bei dem Wetter musst du wirklich nicht mehr raus. Meinst du, deine Eltern machen sich Sorgen?“

„Ach was,“ lachte das Mädchen, „Die schlafen sicher längst! Für die ist das schon okay.“ Seiji seufzte. Ja, das war wohl wahr. Ihre Eltern tolerierten auch einfach alles.

„Ähm... ich... hole dann mal ein zweites Bettzeug von drüben,“ machte er, und sie nickte fröhlich. Sakura ging zur Treppe.

„Ich sag euch dann schonmal Gute Nacht, ja, Seiji? Wir sehen uns morgen... Papa und ich gehen jetzt auch schlafen.“ Sie ging wieder hinunter. Seiji kam mit einem Kissen und einer Bettdecke aus der Abstellkammer an, und nachdem das Bettzeug frisch bezogen war, verschwanden sie wieder in Seijis Zimmer.

„Dumm, dass wir kein Gästezimmer haben,“ meinte er und kratzte sich am Kopf, „Ich meine, ich kann mein Bett auseinanderklappen, dann sind es zwei, aber... ähm... also... vielleicht sollte ich auf dem Boden schlafen.“ Er drehte ihr den Rücken zu und sah grimmig aus dem Fenster, als er merkte, dass er nervös war. Was sollte der Mist, wieso wurde er jetzt schon rot bei dem Gedanken, dass sie nebeneinander schlafen würden? Einfach wegen der Tatsache, dass sie ein Mädchen war? Du liebe Zeit, das war das erste mal, dass er mit einem Mädchen außer seiner Schwester im selben Zimmer schlief. Dabei war er doch erst vierzehn. Wie unmoralisch...

Er wurde rot und kratzte sich wieder nervös am Kopf.

„A-also... ähm... ja...?“ machte er konfus, und sie lachte.

„Ach was, mach dir keine Umstände! Wenn du das Bett auseinanderklappen kannst, ist das doch gut, machen wir's so. Oder-... ist es dir unangenehm so?“ Er wurde noch röter und war dankbar, dass sie es nicht sehen konnte.

„Also... n-nein... an sich... nicht...“

Blödmann. Was sagst du da? schalt er sich selbst.

„Okay, also... na gut, dann machen wir es so.“ Damit nahm er sich zusammen, drehte sich wieder um und klappte das Bett auseinander, sodass jetzt zwei Matratzen nebeneinander lagen. Sie kicherte und packte ihr Bettzeug auf die Matratze, bevor sie sich hinsetzte. Er setzte sich auch erstmal.

„Danke, dass ich hier übernachten darf,“ fing sie dann lächelnd an, während sie das Haarband aus ihren Haaren zog und sie damit offen waren. Er schielte sie von der Seite an, ohne dass sie es merkte. Sie war wirklich süß... ihm fiel auf, dass er noch nie darüber nachgedacht hatte. Es fiel ihm jetzt zum ersten mal auf, wie hübsch sie war. Klein und zierlich. Er hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt mit anderen Augen gesehen... als Mensch, dessen Charakter er bewunderte. Er beneidete sie um ihre Offenheit und ihre Fröhlichkeit. Aber jetzt, plötzlich, war da noch etwas anderes, das er sah, während er sie beobachtete – sie war ein Mädchen. Und er war ein Junge. Vielleicht war dieses merkwürdige Gefühl in ihm schon die ganze Zeit da gewesen, ohne dass er es gemerkt hatte? Es war das erste mal, dass er dieses Kribbeln spürte, als er sie so ansah.

„Darf ich irgendein T-shirt von dir ausleihen zum Schlafen?“ unterbrach sie seine Gedanken, und als sie ihn plötzlich ansah, fuhr er erschrocken zurück und wurde wieder rot, bevor er sich schnell wegdrehte.

„Ähh, k-klar doch! – Warte, ich such dir was raus.“ Sie sah ihm nach, wie er sich erhob und ihr ein T-shirt suchte, und sie zog die Beine an ihren Körper und musste lächeln.

„Du bist ja ganz verlegen,“ bemerkte sie verschmitzt. „Ist es dir sicher nicht unangenehm? Ich kann sonst auch auf der Erde schla-...“

„Nein, nein, ist okay!!“ fiel er ihr energisch ins Wort, dann warf er ihr ein T-shirt auf den Kopf. „Da. Zieh dich um, ich geh dann ins Badezimmer.“ Da war er auch schon weg und ließ sie zurück. Sie kicherte wieder.

„Wie süß,“ kommentierte sie das fröhlich, bevor sie sich auszog und sich Seijis T-shirt überstreifte. Es war ihr zu groß, aber garnicht so viel, er war ja auch ziemlich klein. Aber immer noch größer als sie!

Als er zurückkam, ebenfalls ein anderes Shirt und eine andere Hose an, und sie auch im Bad fertig war, kletterten sie in ihre Betten und lagen dann da. Eine Weile war es ruhig.

„Und... deine Eltern haben sicher nichts dagegen?“ fragte Seiji nochmal, und sie sah ihn lachend an.

„Nein! Ganz sicher nicht, keine Angst. Meine Eltern sind sehr lieb, man kann mit denen über alles reden.“ Seiji seufzte nervös. Er hatte weniger Angst, dass die Eltern ihrer Tochter nicht erlaubten, nachts wegzubleiben... er dachte eher, dass es ein Problem wäre, wenn sie über Nacht bei einem Jungen war... Eltern von Mädchen hatten damit doch meistens ein Problem, oder?

Kanae drehte sich auf den Bauch und sah zu ihm herüber.

„Was ist mit deinen Eltern? Ich hab nur deine Mutter eben kennengelernt, sie war ja auch ganz nett. Kommst du mit ihnen klar?“ Seiji seufzte leise.

„Naja, normalerweise schon. Manchmal hab ich ´n bisschen Stress mit meinem Vater-... wir haben uns heute morgen ziemlich gestritten, weißt du? Er ist jetzt vermutlich wütend auf mich.“

„Das tut mir leid,“ machte sie, „Wieso habt ihr euch gestritten?“ Seiji zögerte.

„Weil... es ging um Sanosuke-... mein Vater versteht nicht, dass ich Sanosuke nicht mehr leiden kann, nach dem, was er getan hat-... – er hat seinen eigenen Bruder getötet, verdammt! Ich kapiere nicht, wie meine Eltern ihn trotzdem noch lieben können!“ Er wurde wütend, wenn er nur an Sanosuke dachte, und sein Gesicht verfinsterte sich. Kanae sah ihn an.

„Ich verstehe, ich habe davon gehört...“ machte sie grübelnd. „Ich kann euch beide verstehen.“ Jetzt sah er sie an.

„Was??“

„Ich kann dich verstehen, dass du ihn jetzt hasst,“ meinte sie, „Er hat dir sicher sehr wehgetan. War der kleine Yuusuke... dein Lieblingsbruder, oder wie?“ Seiji brauchte eine Weile, um zu antworten. Als er es tat, drehte er ihr den Rücken zu und versuchte, seine Stimme nicht brechen zu lassen, weil er plötzlich eine so starke Welle der Depression über sich rollen spürte, dass er fast zu weinen begonnen hätte.

„Nein-... aber... Sanosuke war mein Lieblingsbruder...“ brachte er hervor – leider wässriger, als er vorgehabt hatte. Kanae weitete traurig die Augen.

„Oh... ich... ich verstehe. Er hat dich verletzt, deswegen hasst du ihn jetzt. Ich verstehe deine Eltern aber auch, wenn sie ihn noch lieben... er ist doch ihr Sohn. Du kannst einen Sohn, dein eigen Fleisch und Blut, nicht einfach hassen, das geht nicht. Du musst sie verstehen, dass sie so fühlen. Sie sind sicher genauso verletzt wie du. – Und du spürst sicher auch noch etwas Liebe für deinen Bruder in dir!“ Sie lächelte wieder. „Wenn du ganz tief in dein Herz horchst, wirst du es sehen! Du versuchst jetzt, deine Liebe zu ihm mit Hass zu verdrängen, weil du denkst, es ist nicht richtig, ihn noch zu mögen... du wirst sehen, tief in dir gibt es sicher noch einen Funken, der deinen Bruder vermisst und ihn gerne wiederhaben würde. Euch verbinden Bänder, Seiji-kun... gerade, wenn du ihn am meisten von allen gemocht hast.“

Seiji erzitterte.

„Nein...“ sagte er tonlos, „Die Bänder zwischen Sanosuke und mir sind für immer zerrissen.“

„Sind sie nicht,“ widersprach ihm Kanae ruhig, „Bänder der Familie sind stark. Sehr stark. Blut ist dicker als Wasser, Seiji-kun. Es verbindet euch, solange ihr lebt.“ Jetzt drehte er sich um, weil er sicher war, dass er sich unter Kontrolle hatte und jetzt nicht mehr heulen musste. Er sah ihr ins Gesicht.

So einfach... entkommt man der Dunkelheit nicht, Kanae-chan... es wäre schön... wenn es so wäre.

Er senkte den Kopf.

Es ist das Beste, wenn wir Sanosuke für immer vergessen. Wenn er seine tat bezahlt hat... wird alles gut. Dann... kann ich den Schatten meiner eigenen Finsternis... auch entkommen.

Er hob vorsichtig eine Hand und berührte sanft ihre Wange. Ihre Haut war ganz weich.

„Ich beneide dich um deinen Optimismus, Kanae...“ gestand er ihr, während er durch sie hindurchsah. „Ich... beneide dich darum... so fröhlich sein zu können. Ich will... diesen Hass auch loswerden...“ Sie sah ihn groß an, als er ihre Wange so streichelte.

„Seiji-kun...“ flüsterte sie, rutschte dichter an ihn heran und hielt seine Hand auf ihrer Wange fest. „Es ist garnicht so schwer, fröhlich zu sein, weißt du? Du musst nur lächeln. Und du kannst es, ich weiß das! Du tust es nur selten. Lächel... bitte. Einmal.“

Er tat ihr den Gefallen und lächelte. Ihre Hand auf seiner war ganz warm... ihm war warm.

„Ich mag dich,“ sagte Kanae glücklich, während er lächelte, „Du bist lieb. Du bist ein guter Mensch, du hast es nur noch nicht gemerkt. Ich habe es gemerkt. Ich habe viele Menschen beobachtet.“ Sie ließ seine Hand los und senkte den Kopf etwas, bevor sie ihre andere Hand hob und nach seinem Hals fasste. Ganz vorsichtig. Er zuckte. „Ich... ich glaube... dass es mehr ist, als nur mögen, Seiji-kun...“ Er atmete leise ein und aus und sah sie groß an.

„Was... meinst du?“

„Ich glaube... ich habe mich in dich verliebt...“ flüsterte sie und wurde jetzt rot, und er hob mit einem Finger ihr Kinn wieder an, um in ihre blauen Augen zu sehen. Plötzlich war diese Wärme stärker als vorher, und das Kribbeln auch. Er erzitterte, obwohl ihm alles andere als kalt war.

Sie hob den Kopf, und jetzt erwiderte sie seinen Blick. Seine Augen waren etwas Besonderes. So grün wie Jade. Als er jetzt den Finger unter ihrem Kinn wegnahm, schloss sie die Augen, weil sie spürte, dass er zitterte. Weil sie wusste, dass ihm warm war, und ihr war auch warm. Dann berührten sich ganz sachte ihre Lippen in einem zärtlichen, schüchternen Kuss.

Seiji hatte plötzlich das Gefühl, etwas in ihm würde explodieren. Gleichzeitig fühlte es sich so gut an, und dennoch schossen ihm tausend Gedanken zugleich in den Kopf. An sich hatte er garnicht vorgehabt, sie zu küssen. Wow, oh Gott, sein erster Kuss – oder auch nicht, wenn man den mit Sanosuke mitzählte, was Seiji aber nicht tat. Und damit waren seine Gedanken wieder bei seinem verhassten Bruder. Etwas in ihm versuchte, sich von Kanae zu lösen, aber er tat es nicht. Das Gefühl war zu schön...
 

So schön, dass man den Hass kurz vergessen konnte...
 

Er löste sich von ihr, und errötend sah er zur Seite, als ihn ihr Blick traf, aus großen, blauen Augen. Dann lächelte sie.

„Das war mein erster Kuss!“ erzählte sie ihm, „Du... küsst wunderbar...“

„Es war auch mein erster Kuss,“ beteuerte er und wünschte sich, seinen knallroten Kopf irgendwo verstecken zu können. Warum war er bloß so nervös? Kanae lächelte und strich ihm über den Kopf.

„Du bist ja schüchtern...“ sagte sie sanft, „Hätte ich am Anfang garnicht von dir gedacht!“

„Dann hör auf, zu denken,“ gab er zu hören, und sie lachte. Er sah an die Wand. Irgendwie war das eine ganz dumme Situation. Eigentlich wollte er schlafen... aber er war jetzt nicht mehr müde. Nein, jetzt war er nur noch nervös und genervt. Er wollte das gute Gefühl nochmal spüren... das ihn seine Wut vergessen ließ.

Wenigstens eine Nacht... bevor... ...

Er drehte sich wieder zu ihr um, wartete kurz, bis sie zu ihm herübersah, und küsste sie dann ein zweites mal. Sie zögerte nicht lange, den Kuss zu erwidern, obwohl sie erst überrascht war. Vorsichtig wagte sie es, die Arme zu heben und sie um seinen Nacken zu legen. Und er legte seine Arme vorsichtig um ihren Oberkörper, wobei er eine Hand unter ihre linke Schulter schob, auf der sie lag. Schließlich traute sie sich zuerst, den Mund etwas zu öffnen, quasi als Einladung. Er folgte ihrer Einladung dann mit der Zunge, erst ganz scheu, danach auch etwas mutiger. Als ihre Zungen sich berührten, lief ihm ein Schauer über den Rücken, und mit einem leisen Keuchen löste er sich von ihr.

„K-...Kanae-chan-... ich... ...“ stammelte er, und sie wurde auch leicht rot.

„Wow,“ machte sie beeindruckt, und er zog sie an sich heran und umarmte sie fest. „Hm? Seiji-kun...“

„Ich glaube, ich habe mich auch in dich verliebt...“ nuschelte er schüchtern in ihre Schulter, während er ihren warmen, weichen Körper an sich drückte. Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen. Plötzlich fiel ihm wieder auf, wie schön es war, jemanden zu umarmen. Er hatte Sanosuke früher auch umarmt, wobei er damals natürlich ganz anders empfunden hatte – er war immerhin sein Bruder gewesen, und kein Mädchen. Jetzt erst fiel ihm auf, wie er diese Nähe vermisst hatte.

„Oh!“ machte sie erfreut, dann umarmte sie ihn auch. „Das ist cool! Sind wir jetzt zusammen?“ Er musste lächeln, als er sie so reden hörte. Völlig unbeschwert...

Sie küssten sich. Dieses mal war es ein innigerer Kuss als die beiden zuvor. Und während ihre Hände seinen Nacken umschlangen und hinauf durch seine schwarzen Haare fuhren, ließ er eine seiner Hände über ihren Arm wandern, hinunter... und wieder hinauf... dann über ihre Schulter bis zu ihrem Schlüsselbein.

„Eine Nacht... Kanae-chan...“ murmelte er wie hypnotisiert, als er von ihren Lippen abließ, „Lass uns... eine Nacht zusammen sein.“

„Viele Nächte, Seiji-kun,“ widersprach sie flüsternd und küsste seinen Mundwinkel, bevor ihre vorwitzigen, kleinen Finger über seinen Oberkörper nach unten fuhren und unter sein T-shirt strichen. Er antwortete ihr nicht. Sie musste nichts wissen. Sie sollte in ihrer naiven Sorglosigkeit bleiben, die er so mochte an ihr.

Er setzte sich auf, und sie folgte ihm, mit ihren Händen zog sie kichernd an seinem Shirt, bis sie es ihm über den Kopf ziehen konnte und er somit oben ohne war. Er wurde wieder rot, aber er tat einfach so, als würde er es nicht merken. Dann drückte er sie sanft wieder hinunter auf das Bett und traute sich, sich über sie zu beugen. Kanae zog ihn wieder zu sich heran, es folgte ein weiterer, tiefer Kuss. Je öfter sie sich küssten, desto fordernder und verlangender wurden ihre Küsse. Seine Hände fuhren jetzt auf ihren Bauch und auch unter das Shirt, wo sie ihre nackte Haut spürten. Kanae kicherte, als seine Finger sie kitzelten.

„Hör nicht auf... Seiji-kun,“ bat sie ihn und schloss die Augen, als er ihr das T-shirt auszog. Darunter trug sie noch ihren BH. Er sah eine Weile auf sie herunter. Sie war hübsch... Irgendwie fand er den Anblick des halbnackten Mädchens unter sich beruhigend, ironischerweise. Wo doch ein normaler Mann alles andere als beruhigt wäre bei so einem Anblick. Seiji hatte mal irgendwen getroffen, der gesagt hatte, Liebe und Sex wären dasselbe. Er sah das anders. In diesem Moment war alles, was er spürte, wenn er sie so ansah, eine tiefe Zuneigung zu ihr, eine Verbundenheit... schon sowas wie Liebe. Aber auf gar keinen Fall war es Erregung.

Er dachte an Sanosuke, der ihm so großkotzig erzählt hatte, dass er mit Haruka Sex gehabt hatte. Und das gleich ein paar mal hintereinander. Seiji würde sich bestimmt nicht auf Sanosukes Niveau herablassen und Kanae einfach durchnehmen.

„Tu ich schon nicht so schnell,“ antwortete er ihr dann leise, und sie umarmte ihn ganz fest, zog ihn zu sich herunter und küsste ihn wieder. Er legte sich erst auf sie, dann rollten sie sich aber herum, sodass sie auf der Seite lagen, und er erfasste vorsichtig ihre Hüften und streichelte ihre nackte Haut. Fuhr nach oben, über ihren Bauch, weiter nach oben, bis er auch ihre kleinen, festen Brüste in die Hände nahm und sie erst scheu streichelte, dann sanft drückte. Sie seufzte leise bei dem wohligen Gefühl seiner Nähe, als er auch ihren Hals herunterküsste. Ihre Hände glitten über seinen flachen Bauch bis hin zum Bund seiner Hose.

„Seiji-kun... Seiji-kun...“ stammelte sie, als sie an seiner Hose zu ziehen begann, bis sie es geschafft hatte, sie auszuziehen, und er trug nicht mehr als seine Shorts.

„Ich bin ja da...“ versicherte er ihr und küsste ihre Schulter, während eine seiner Hände jetzt ihre Brüste losließ und über ihren Oberschenkel strich. Wieder seufzte sie.

„Es... ist so schön...“ sagte sie und erzitterte, „Du bist... ganz zärtlich...“

„Ja,“ machte er. Sie öffnete die Augen, als er innehielt, und sie sahen sich an.

„Hör nicht auf,“ bat sie ihn erneut, und er lächelte und küsste ihre Nase.

„Nein. Noch nicht.“

Ihre Lippen fanden sich in einem weiteren, tiefen Kuss...
 

––
 

Es dämmerte, als Seiji aufwachte und sich lautlos vom Bett erhob. Kanae bewegte sich leicht und seufzte, als er über sie hinwegstieg und dann auf dem Boden stand, aber sie wachte nicht auf. Seiji sah kurz auf sie herunter, wie sie im Bett lag, nur in Unterwäsche. Die Decke war halb auf den Boden gerutscht und gab somit ihren ganzen Oberkörper frei.

„Kanae-chan...“ murmelte Seiji so leise, dass sie nicht aufwachen konnte, seufzte kurz und begann dann rasch, sich anzuziehen und eine kleine Tasche mit Waffen und anderem Kram zu packen. Schließlich nahm er vom Schreibtisch einen kleinen Zettel und schrieb schnell ein paar Zeichen auf. Er legte den Zettel vor Kanaes und sein Bett, bevor er aus der Tür schlüpfte und lautlos verschwand.

„Verzeih mir, Kanae-chan.“
 

––
 

Als Kanae aufwachte, schien die Sonne draußen. Das Unwetter war also vorübergezogen. Sie gähnte und setzte sich verschlafen im Bett auf.

„Mmh... Seiji-kun...?“ murmelte sie müde und sah neben sich – Seiji lag nicht im Bett. Sie seufzte und dachte sich nichts Böses dabei. Vielleicht war er kurz auf Klo, oder so. So wartete sie eine Weile und dachte dabei an die vergangene Nacht. Folglich merkte sie, dass sie nur ihre Unterwäsche trug, und sie wurde leicht rot. Es war für sie genau wie für Seiji die erste Erfahrung im Thema Liebe gewesen... das erste mal, dass sie ein Junge so zärtlich berührt hatte, geküsst, gestreichelt... weiter als das war er auch nicht gegangen, darüber war sie insgeheim froh, wo sie doch davon ausgegangen war, dass alle Männer immer sofort Sex wollten.

Als er nach zehn Minuten immer noch nicht wiederkam, wurde sie ungeduldig.

Was macht er denn so lange...?! wunderte sie sich und stand auf – dabei trat sie auf Seijis Zettel, und sie stutzte. Dann nahm sie das Papier auf und entzifferte ein paar wenige, winzige Schriftzeichen:
 

Gomen nasai, Kanae-chan.
 

Sie riss den Kopf hoch.

Seiji-kun...??!

Im Nu riss sie die Tür auf und stürzte in Unterwäsche aus dem Zimmer.

„SEIJI-KUN??!!“ schrie sie durch den Flur – keine Antwort. Sie lief ins Bad, dann nach unten, suchte das ganze Haus ab – von Seiji war keine Spur. Unten fiel ihr auf, dass seine Schuhe auch weg waren. „Oh nein...! E-er ist weggelaufen?! W-wohin?!“ rief sie erschrocken und rannte nach oben, wo gerade Shiemi aus ihrem Zimmer lugte, die durch Kanaes Schrei geweckt worden war.

„Häh?“ machte die Kleine, „Guten Morgen, Mädchen in Unterwäsche. Du hast wohl bei meinem großen Bruder geschlafen!“ Kanae war viel zu verwirrt, um darauf einzugehen. Dann fiel ihr plötzlich Seijis Bruder Sanosuke ein – den Seiji ja so hasste.

Was, wenn...?!

„Oh je, oh je!“ rief sie, rannte an Shiemi vorbei direkt auf das Schlafzimmer von deren Eltern zu. Shiemi pulte an ihren Fingernägeln.

„Habt ihr Babys gemacht, Seiji-nii-chan und du?“ fragte sie unverblümt, und Kanae hörte sie nicht und stieß die Schlafzimmertür auf. Sasuke saß sofort senkrecht im Bett.

„WAAHH!!“ schrie er erschrocken, als er Kanae sah – dass seine Kinder ins Schlafzimmer platzten, war er gewohnt – aber fremde Mädchen in Unterwäsche waren neu. „W-wer zum Geier-...?! – Ach, Kanae?!“

„Schnell, Seiji ist weggelaufen!!“ rief Kanae energisch, es war ihr egal, dass sie in Unterwäsche vor dem Vater ihres Freundes stand – der sie auch mit abfallendem Schock mit immer größeren Augen anstarrte. Da wachte Sakura auch alarmiert auf.

„Wie bitte??!“ schrie sie, „Weggelaufen?!“ Kanae hielt ihnen den Zettel hin, und Sasuke nahm ihn und starrte kurz auf die Nachricht – bevor er aufsprang (ausnahmsweise mal war er nicht nackt) und aus dem Zimmer stürzte.

„Oh nein!! Ich ahne Schlimmes!“ rief er panisch, und Sakura wurde weiß.

S-Sanosuke-...?! Ist Seiji etwa los, um ihn zu suchen?! Um-... s-sich zu rächen?!

„Oh nein!!“ schrie sie auch und sprang auf. Auf dem Flur traf sie auf Shiemi und Satoya, der jetzt auch wach war. Sasuke suchte indessen das Haus ab. Als er wieder hochkam, schüttelte er keuchend den Kopf.

„Der muss längst weg sein! Keine Spur! – Satoya, geh und weck Chidori! Wir werden zusammen gehen und ihn suchen! Wir müssen ihn finden, bevor-...“ Er brach ab, als ihm einfiel, dass die Kleinen es nichtmal wussten.

Bevor Seiji Sanosuke findet und ihm irgendwas furchtbares antut.

Satoya weigerte sich nervös.

„Ich möchte nicht... k-kann Shiemi nicht runtergehen?“ nuschelte er, und Sasuke verdrehte die Augen.

„Musst du jetzt so ein Theater machen?!“ zischte er, „Geh und weck Chidori, Satoya!!“ Satoya sah verlegen weg.

„A-aber... aber... das geht nicht.“

„Warum denn nicht?!“ wunderte Sasuke sich. Shiemi steckte sich einen Finger in den Mund.

„Nee-chan ist fort!“ sagte sie dann, und Satoyas Kopf ruckte hoch.

„Schscht!! D-du Petze, du solltest doch den Mund halten!!“

„Aber sie hätten es eh‘ gemerkt,“ sagte Shiemi trotzig. Sasuke starrte sie an, und Sakura war einer Ohnmacht nahe.

„Was sagst du da??!“ fragte Sasuke seine Tochter, „Wieso, wo ist Chidori??! Du sagst es mir jetzt sofort!“

„Sie ist weggegangen, um Nii-san zurückzuholen!“ sagte Shiemi und sah Satoya entschuldigend an. „Naja, sie wollte, dass wir nichts verraten! Aber jetzt weißt du es eh‘...“

„WIE BITTE??!!“ schrie Sasuke und wurde weiß, „S-sie ist-...??! W-wie kommt sie denn plötzlich auf sowas??!“

„Sie sagt, ihr habt gestern über Nii-san geredet, und, dass er in Kiri ist!“ sagte Satoya, „Und sie hat unser ganzes Taschengeld mitgenommen!“

„Ja, sie will es Sani in die Weste stecken,“ addierte Shiemi. Sakura starrte sie an.

„W-...was??!“

„Das hat Nee-chan gesagt!“ sagte Shiemi, „Sie hat gefragt, ob sie unser Geld haben kann, und gesagt, dass sie es in Nii-san inwestieren will.“ Dass man investieren mit V und nicht mit W schrieb und das nichts mit einer Weste zu tun hatte, wusste Shiemi natürlich nicht. Sakura keuchte und lehnte sich an die Wand, als sie drohte, umzukippen.

„S-Sanosuke-...!“ keuchte sie, „Oh mein Gott...!! D-das heißt, Chidori ist auf nach Kiri, und Seiji auch...?!“

„Wann ist Chidori weggegangen?!“ fragte Sasuke Satoya, und er seufzte.

„Gestern abend, also, früh, so gegen fünf oder halb sechs.“ Sasuke zischte. Dann war sie schon weit gekommen. Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Er drehte sich zu Sakura um, neben der noch Kanae stand.

„Ich muss da sofort hinterher. Das gibt einen riesen Ärger, Sakura. Ich werde zu Naruto gehen und ihm Bescheid sagen...!“ Er verschwand ins Schlafzimmer und kam wenige Minuten später komplett angezogen wieder heraus. Gerade, als er zur Treppe lief, klingelte es plötzlich an der Tür. „Herrje, ich hab keine Zeit!!“ brüllte Sasuke wütend, während auch Sakura, Kanae und die Kinder sich rasch anzogen und die Treppe herunterrannten. Sasuke öffnete die Tür. Da stand Kiba, mal wieder.

„Sasuke...“ keuchte er außer Atem, „Naruto schickt mich, du sollst sofort zu ihm kommen, es ist dringend.“

„Na, prima, ich wollte sowieso zu ihm,“ sagte Sasuke, „Mir sind gerade zwei Kinder nach Kiri weggelaufen!“

„Was, nach Kiri??!“ schrie Kiba alarmiert, „N-Naruto sagte etwas von Kiri!“ Sasuke starrte ihn an.

„Wie bitte??!“ Er fuhr herum. „Sakura!! Ich bin dann weg! Ich schicke dir jemanden vorbei, der dir Bericht erstattet! – Satoya, Shiemi, bis irgendwann. Hab euch lieb.“ Weg war er, und die vier blieben zurück. Satoya zitterte.

„I-ich... hab gerade voll Angst,“ stammelte er schüchtern, und seine Mutter nahm ihn in die Arme.

„Shhht... ruhig, Schatz... ruhig... alles ist gut...“

Sie wünschte, sie wäre so überzeugt von ihren Worten, wie sie klang.
 

––
 

Naruto fiel aus allen Wolken, als er Sasukes Neuigkeiten hörte, als dieser mit Kiba bei ihm ankam.

„WAS??!“ schrie der Hokage, „Seiji und Chidori sind nach Kiri??! D-das darf nicht wahr sein!!“

„Seiji wusste das von Sanosuke ja, ich fürchte Schlimmes!“ stöhnte Sasuke, „Er ist so voller Hass auf Sanosuke seit Yuusukes Tod, er wird sich blind vor Wut auf ihn stürzen und dasselbe Desaster veranstalten, das ich mit Itachi durchgemacht habe! Ich darf das nicht zulassen! Ich werde sofort nach Kiri gehen und-...“

„Warte!!“ schrie Naruto aufgelöst, „I-ich hab dir noch nicht gesagt, was so wichtig ist, weshalb du kommen solltest!“ Sasuke zuckte, und plötzlich wurde es still.

„Was?“ fragte der Uchiha angespannt und erwartete Schlimmes. Naruto zog eine Schriftrolle heraus und musste sich erstmal setzen, und jetzt war Sasuke komplett beunruhigt. „Was, Usuratonkachi??!“

„Yu hat mir eine Botschaft geschickt,“ sagte Naruto heiser, „Sie ist direkt aus Kiri, Yu war beim Mizukage.“ Sasuke spannte sich an.

„Und weiter?“ fragte er knapp. Naruto sah auf und ihm ins Gesicht – und was Sasuke in seinen Augen sah, hatte er noch nie bei Naruto gesehen... es war eine Art Furcht.

„Izumi ist im Wasserreich. Wenn deine Kinder ihm in die Arme laufen... werden sie ganz sicher sterben.“
 

––
 

--
 

O____O!! omg, ich weiß, ich bin fies, an soner Stelle aufzuhören! o.o Ich grusel mich allmählich selber vor dieser Story x__X' Aber hey, Seiji und Kanae sind zusammen! ^//^ und Klein-Seiji hatte seine erste Knutscherei! XDD Kanae ist so süß ._. - achja, jetzt wird auch hoffentlich klar, was sie da im letzten kapi zu suchen hatte, als sie sihn mit Asayo & Co gesehen hat^^ sie wollte sich bloß für ihr schlechtes Essen entschuldigen XDD

Nicht zu vergessen, inWestieren XDD Chidori will das Geld also Sanosuke in die Weste stecken XDD Und neji glaubt sanosuke hätte Haruka entführt? XD naja das glaubt er nicht wirklich^^'



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Kommentare zu diesem Kapitel (40)
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Von: abgemeldet
2013-05-16T17:15:56+00:00 16.05.2013 19:15
Tolles Kap!!!!!
Von:  Enyxis
2011-03-04T22:39:28+00:00 04.03.2011 23:39
O.O Oh mein....GOTT....Tenten und Sakura...als Omas? O_O Meine Vorstellungskraft is ein wenig überfordert ....<.< Aber kann es sein das Tenten n bissl dumm is O.o....?
Seiji und Kanae *_____* Die beiden sind soooooo putzig.... Kanae bitte rette ihn vor der Dunkelheit TTOTT
Ähm XDD Shiemi XDDDDDDD Zu genial als Kanae ins Schlafzimmer von Sasu und Saku reinging un was eben Shiemi gesagt hat XDDD
<.< Aber...das mit Izumi hab ich mir ya gedacht...
Von: abgemeldet
2009-09-26T18:58:35+00:00 26.09.2009 20:58
Miep o___o. I-wie... Ist das grad voll... Komisch ôô! Also dieses Friede Freude Eierkuchen Seji und Kanae haben sich gefunden und dann bye Seji und Chidori, werdet mal eben von Izumi getötet Oo!

Also, der Anfang war ja schon total cool! Neji und Sasuke streiten sich ob es ein Uchiha-Erbe oder Hyuuga-Zweigfamilie-Erbe ist. Also... Ich meine Yusaku hat kein Byakugan also ist er rein logischerweise ein Uchiha V__V. Yusaku Uchiha also^o^!

Das mit Kanae und Seji war ja wirklich süß <3. Zuckersüß. Wenn man mal darüber nachdenkt was Kanae von Seji denkt, kann man ihn ja fasst mögen ^__^. Aber das Kanae extra wegen den Essen gekommen ist... Wow...

Und jetzt sind Seji und Chidori weg! Manno ><! Alle gehen nach Kiri... Alle suchen Sani. Armer Sani ._. ...

Chaos pur. Mal wieder ^-^.


Von:  sumomo_hioru
2008-01-28T17:13:24+00:00 28.01.2008 18:13
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
sag mal, wie machst du das, dass das alles so spannend wird???
das kapi war der hammer echt jetzt

Von:  Sasuke-chan
2007-08-13T12:52:27+00:00 13.08.2007 14:52
xD Ich find das alles so goil ^^
Wahhh!!! Chidori, Seiji passt auf *kreisch*
Supi Kappi

Saku
Von:  hundefrau
2007-07-10T10:50:37+00:00 10.07.2007 12:50
gott wie spannend
Yeah Kanae und Seiji^^
Kanae ist so niedlich^^
aber auf jeden fall fand ich das kapitel suuuuuper spannend und
es ist echt geiman an der stelle auf zu hören aber dafür müsste es dann im nächsten kappi um so spannender los gehen°.^
Von:  ShadowHunter19
2007-07-07T16:39:33+00:00 07.07.2007 18:39
so ich bin wieder da!
kannst du mir mal erklären was das für ein geiles kappi war?!
das war echt mega lustig (neji und sasuke xD) und dann auch noch so süß^^
aber kanae ist wirklich zu geil
ich weiß nicht warum aber ich musste beim schluss die ganze zeit lachen alle kinder in kiri xD
aber als ich von izumi gelesen hab wurde mir anders...
ich kann jetzt nicht weiterschreiben ich muss das nächste kappi lesen!
Von:  BibiChwan
2007-06-29T21:47:19+00:00 29.06.2007 23:47
OMG!!!! Scheiße!!!!! Wie GEILO!!!!!! Boah ehy ich war viiiiiiiiiel zu lange wech!!!! XDDD Hast du mal wieder echt Supi geschrieben!!*jubel* X3

Also dieses Kaffeekrenzel da von Sasuke,Sakura,Neji und Tenten war ja Endgeil!!die Männer fauchen und und streiten was Yusaku geerbt hat,..und die Fraue wolle gleich Klamotten kaufen!!! XDDDD
Tadtadtadtataaaaaaaaaaaa!! Die Super Oma´s!!! XDDDDD *lach*

Kanae,.....oh das Mädel is soooo sweet!!!>w< Entschuldigt sich wegen dem versalzenen Essen!! XDD Sie kann nicht schmecken ?? Ohi,......Na ,....dass erklährt ja alles. *lach* XD
Och,....Seiji ,..und zärtlich !! Soooooooooooo putzig die zwei!!!^///^das was Seiji da machen will stimmt mich ja gar net dolle!o__O

Samma ,...der Regenschirm heißt Kraussell?? und die Katzen spielen spielen mit dem ?? XDDD Gott ehy!! Wie LOL. ^^

Jetzt zu unseren kleinen Chidori,....inv(W)estieren *kicher* XDD
Na,..abba das gefällt mir ganz und gar net!!

IZUMI!!!*knurr* Der is in Kiri!!!! *kreisch* Oh No!!! Wehe Chidori passiert wat!!! Ò.Ó XDD


Na,..ich les jetzt mal schnell das nächste Kapi!!XD
das Kapi hier haste wie gesagt mal wieder toll gemacht^^d

cucu deine zicky^w°d
Von:  Angelstar91
2007-06-27T18:59:58+00:00 27.06.2007 20:59
Das Kap war super
Echt cool
Aber bei Neji musste ich echt loslachen:"r hat sie entführt"XD
Und dann fangen die beiden Herren auch noch an sich zu streiten XD
Und Kanae finde ich echt total süß
Und die beiden sind jetzt zusammen ^^
Aber jetztmusste Seiji auch noch abhauen
Dass Chidori Sani suchen, ist mir im letzten Kap schon klar geworden
Hoffentlich nimmt das alles noch ein gutes Ende

Von: abgemeldet
2007-06-26T20:54:26+00:00 26.06.2007 22:54
das kapi war echt geile das gespräch der Großeltern(oh man sasu bist du alt *lol*) war sowas von geil! Einfach nur tol und kanae war sowas von sweet.
ich hoffe Chidorie findet sani zuerst oder sani ist garnicht mehr in kiri sondern hat sich aus dem Staub gemacht! dachte mir auch irgendwie das izumi in kiri ist er hat doch auch den typy den sani töten sollte nach konoha gebracht der blöode!
naja schreib schnell weiter!



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