Zum Inhalt der Seite

Einzelposting: Welche Hohlbein Bücher habt ihr so gelesen?


Links hierher: http://www.animexx.de/forum/thread_183880/-1/11927228926076/
http://desu.de/XgbnghX




Von:    Ryourin 18.10.2007 18:18
Betreff: Welche Hohlbein Bücher habt ihr so geles... [Antworten]
Avatar
 
> @Ryourin
>
> Könntest du für deine Behauptung auch ein Beispiel geben? Denn auch ich habe Katzenwinter und Spiegelzeit gelesen und zwar mehrmals. Und dieser Freunde-werden-zu-Feinden Kram ist mir dabei nicht aufgefallen.

Jut. Ich hab gerade 10 Minuten auf dem Dachboden verbracht, hunderte von Büchern nach denen Hohlbeins zu durchwühlen, aber Spiegelzeit ist wohl im Nirwana verschwunden.^^° Ich hab hier nur einige andere (Hey, "Die Prophezeiung" hab ich auch noch! Kann ich zu meiner Liste "Hohlbeinbücher, die ich schlecht finde, aber trotzem noch habe" hinzufügen...), zumindest Katzenwinter fand ich jedoch.

Nun gut. Nur ein Beispiel für meine "Freunde-werden-zu-Feinden-Kram"-Behauptung oder auch für die restlichen? Gut, ich fang mal an, warum gerade Katzenwinter ein Paradebeispiel ist...

- Stichwort "Freunde-werden-zu-Feinden": Stimmt, das gibt's nicht. Dafür "Verwandte-werden-zu-Feinden-Deluxe", Ausführung "Mami wird böse und hat den eigenen Sohn nie geliebt", was sich mal eben am Ende des Buches in den letzen paar Seiten herausstellt und von Hohlbein lapidar in einem Satz erklärt wird ("'Du?', stammelte Justin. 'Die AGENTIN DES SCHWARZENS TURMES?!?!?!111einself'")

- Stichwort "Gary Stu": Justin, der kleine Junge, der mal eben der Enkel der verstorbenen weißen Hexenwächterin war - oder was auch immer: eigentlich hatte die Omi ja nur die Funktion, zu sterben, damit Justinchen höchstpersönlich die Welt (respektive sein Dörfchen... zumindest das!) war vor dem Unterrrgang durch... das... was auch immer, jedenfalls, damit er sie vor dem Untergang bewahren konnte. Schließlich will niemand einer alten, schrulligen Oma mit einem Hang für Katzen beim Weltretten zusehen. Mit einem pubertären Jungen ist das viiiel cooler.

- Stichwort "Tragische Vergangenheit, ohne die ein Gary Stu niemals auskäme": Äh, ja. Justins böse Mami ist eigentlich gar nicht seine Mami, denn die ist schon lange tot. Auch das klärt Hohlbein lapidar am Ende des Buches (wahrscheinlich genpoolbedingt: Der Enkel einer WEISSEN HEXE!!!111 könnte ja NIE Sohn einer bösen AGENTIN[...]!!11elf sein, das beißt sich mit den gewöhnlichen Gary-Stu-Bestimmungen): "Justin starrte ihn an. 'Was ist sie nicht?' - 'Deine Mutter,' antwortete Vater. 'Ich... Ich wollte es dir schon heute Morgen sagen, Justin, im Wald. Aber ich hatte einfach nicht die Kraft dazu. Deine Mutter ist bei deiner Geburt gestorben. Es tut mir Leid.'" (Ja, ne, ist klar. "Nä du, des is nisch die Muddi. Die is scho tot, mach dir mo kee Sorsche.")

- Stichwort "geheimnisvoller Charakter, der tendenziell vollkommen wahllos irgendwann zu Anfang des Buches auftaucht, um alles ein bißchen spannender zu machen": Reggie. Mehr muß ich nicht sagen. (War die nicht auch irgendwie eine Katze? Oder sowas ähnliches? Verzeihung, es ist lange her...!)

- Stichwort "höchstdramatische, absolut unvorhersehbare und herzzerreißende Wendung": Jaja, DAS wäre eigentlich der "Freunde-werden-zu-Feinden-Kram", da der besagte "geheimnisvolle Charakter" alias Reggie the cat später - ebenfalls am Ende des Buches... - von Gary St... Verzeihung, Justin, verdächtigt wird, die AGENTIN!!11 zu sein ("'Danke,' sagte Justin. 'Ohne deine Hilfe hätten wir es wohl nicht geschafft. Aber ich versteh nicht, warum.' - 'Warum?' Reggie blinzelte. 'Sollte ich vielleicht zusehen, wie sie euch umbringen?' - 'Bist du denn nicht deswegen gekommen?', fragte Justin leise.")

Aber natürlich war die "höchstdramatische, absolut unvorhersehbare und herzzerreißende Wendung" nur ein... ähm... genialer Schachzug(!!) Hohlbeins, um uns auf eine vollkommen falsche Fährte zu locken (darauf wär ich schließlich NIIIE gekommen), immerhin ist seine (bis dato) Mami ja die Böse (worauf man natürlich auch NIIIE gekommen wäre)!

Stichwort "Klischees": Also. Bitte. DAFÜR braucht es wohl kein Beispiel... oder? Ich meine: Ein Junge, der jahrelang wohlbehütet in seinem Städtchen aufwuchs, stellt plötzlich fest, daß er: a) eine Zauberomi hat, b) diese stirbt und er ihr Werk vollenden muß c) ER allein alles retten muß, und d) dabei einige höchstdramatische, absolut unvorhersehbare... nun, jedenfalls, einige Wendungen durchmachen muß (komische Freundin ist böse, dann doch nicht, dann ist die Mami böse, aber es ist ja Gottseidank nicht seine Mami, die ist nämlich tot, und letztendlich muß er darüber ja auch nicht traurig sein, war ja nicht seine Mami. Haha.).

Desweiteren: Der ominöse "Dunkle", ominöse Tore zu "dunklen Welten", die ebenso ominösen Klosterruinen, in denen finstere Kräfte herrschen (Hey, finstere Kräfte MÜSSEN in Ruinen herrschen, vorzugsweise eben in Klöstern/Kirchen/Abteien...!).

Und um mal einen Satz auf dem Buchrücken zu zitieren: "Nun liegt es an Justin, die Kräfte zurückzudrängen, andernfalls droht der Stadt und ihren Menschen der Untergang."

Also ich finde, das Wörtchen "Justin" läßt sich da bestens mit "Gary Stu" ersetzen...


...scheiße, ich glaube, ich hab ein bißchen übertrieben. :/ Je länger ich durch dieses Buch blättere, desto mehr bekomme ich Lust auf ein MSTing.
Entweder man lebt oder man ist konsequent. – Erich Kästner
Zuletzt geändert: 18.10.2007 20:35:49

Zurück zum Thread