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Einzelposting: Vegetarier ja oder nein?


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Von:    Schnattchens-Art 21.11.2010 13:00
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]

Seit ca. 57 Seiten. AHHHHHHHHHHHH! *rennt schreiend davon*

Falls du Lust auf eine Endlosdiskussion hast - dieser Thread ist quasi eine Dauerwerbesendung nach Schema:

A: Ich bin Vegetarier weil ich die Tiere süß finde und gesünder lebe!
B: Du lebst GANICH gesünder, weil der Mensch Fleisch braucht.
C: Fu, der Mensch braucht gar kein Fleisch! Man kann das alles mit [insert irgendwas here] ersetzen!
D: IHR HABT ALLE KEINE AHNUNG! Wenn man [x] isst und viel [y], dafür aber [z] weglässt, funktioniert das super! Ich tu das seit 274573 Jahren und es ist viel besser als in der Zeit, in der ich noch [a], und[c] in mich reingestopft habe.
E: Ich bin ja Fleischesser, aber ich bin voll mega tottall tollerantz gegenüber den Vegetariern ^^ ^^ XD Hab auch gaaanz viele Freunde, die Vegetarier sind.
F: Ich bin Veganer. KYAAAH! Und ihr Heuchler kauft ja bestimmt auch Lederschuhe, esst Erdbeerjoghurt mit Schweinestückchen und tretet Ameisen tot, ne?!
G: Tiere sind zum Mampfen da, falleri, fallera! :)
H: DIE FLEISCHINDUSTRIE IST BÖSE!
I: DIE MENSCHHEIT IST BÖSE!
J: KELLOGG'S SIND BÖSE!
K: AROMASTOFFE UND KÜNSTLICHE SACHEN IN ESSEN SIND BÖSE!
L: Wtf, ich esse einfach, worauf ich Lust habe, mir geht es gut..
M;O&P: DU BIST BÖSE!
[...]

Haha, im Zusammenfassen bist du echt gut. ^^
Naja, die letzteren Seiten gingen irgendwie immer nur Moral und Gentechnik und den Menschen... da muss man erstmal den richtigen Punkt zu Ansetzen finden.

Zu Tentakel:
Aber es waren ja auch, wie weiter oben gesagt, Lebensräume von Tieren für den getreideanbau / Pflanzenanabau vernichtet. Es gibt keine moralisch einwandfreie Ernährung.

Das liegt aber daran, dass soviel für das Tierfutter gebraucht wird. Ich zitiere an der Stelle: "Mit derselben Bodenfläche, die ausreicht, um 10 Personen mit pflanzlichen Nahrungsmitteln zu versorgen, kann nur 1 Person ernährt werden, wenn der Boden zur Haltung von Tieren benutzt wird und diese Person vom Tier und seinen Produkten lebt" [Dr.med. M. O. Bruker: Unsere Nahrung - unser Schicksal, Lahnstein, emu-Verlag, 43. Auflage, Seite 210].

Und da es ja sehr viele Menschen gibt und die meisten davon tagtäglich und genüsslich Fleisch essen, und wir für deren Versorgung ganz viel Platz brauchen, nehmen wir doch einfach den Regenwald. Scheiß Boden, aber viel Platz und gleichzeitig tun wir auch was für die Umwelt. ;-)


Dazu gibt es auch eine netten Teil in unserer Geschichte, die leider unter den Teppich gekehrt wurde und nun schon ca. 90 Jahre zurückliegt.

"Das Vorbild Dänemarks im 1. Weltkrieg

Welch verheerende Auswirkungen die falsche Vorstellung von der Minderwertigkeit des pflanzlichen Eiweißes in dem Leben der Völker haben kann, zeigte das bekannte Beispiel von der Blockade Deutschlands im Ersten Weltkrieg. Demgegenüber bewahrtee der dänische Arzt Hindhede sein Volk vor Hungersnot, obwohl im prozentual weniger Lebensmittel zur Verfügung standen als dem deutschen Volk. Er hatte 5 Dinge erkannt:
1., dass die Theorie von der Minderwertigkeit des pflanzlichen Eiweißes falsch war, 2., dass bei Fütterung der Tiere mit Kleie hochwertige Stoffe für den Menschen verloren gehen, 3., dass der Mensch von einem Drittel des üblicherweise verzehrten Eiweißes mit Vorteil leben kann, 4., dass die Ernährung des Menschenüber den Umweg des Tieres einen erheblichen Nährwertverlust bedeutet und 5., dass die Kleie nicht, wie bisher gelehrt, unverdaulich ist, sondern dass die hochwertigen Stoffe der Kleie vom Menschen genauso gut verwertet werden wie von Schweinen.
Hindhede ordnete daher das Schlachten von 4/5 des Schweinebstandes an und ließ ihr Futter aus Kleie, Kartoffelschalen und Getreideresten für den Menschen verwenden. Auch der Bestand der Kühe wurder um 1/3 verringert. So standen 800 000 Tonnen Vollgetreide vorwiegend für die Ernährung des Menschen zur Verfügung, die sonst zum größten Teil für die Viehfütterung verwendet worden wären...[Dr.med. M.O. Bruker: Unsere Nahrung - unser Schicksal, Lahnstein, emu-Verlag, 43. Auflage, Seite 211-212]."

Der Text geht damit weiter, dass das dänische Volk vor einer Hungerskatastrophe bewahrt wurde, während die Menschen in Deutschland, dem 70 % mehr Roggen und 130 % mehr Kartoffeln als Dänemark zur Ernährung der Bevölkerung zur Verfügung standen, an Hungersnot litten. Das lag eben daran, dass das meiste der eigentlichen Nahrung für die Menschen zur Tierfütterung benutzt wurde (die Viehbestände wurden auch nicht vermindert) und durch den Umweg über das Tier über 80% der Nahrung verloren ging.

Nach weiteren Berechnungen erfuhr Hindhede, dass die Milch- und Fleischindustrie nur einen sehr geringen Prozentteil der Nährwerte zurückgeben, die für sie aufgewendet worden sind. Daraus zog er den Schluss, dass bei Berücksichtigung dieser Tatsachen Dänemark (das damals einen wirtschaftlich sehr hohen Anteil an Milch- und Fleischindustrie hatte) seine Bevölkerung auf 5,8-mal (oder damals von 3 Millionen auf 17 Millionen) vergrößern könnte, während Deutschland imstande wäre, 200 Millionen Menschen zu ernähren.

Demnach könnten wir das Welthungersproblem ganz einfach lösen, indem wir alle wieder Vegetarier werden würden.

An dieser Stelle möchte ich Euch allen auch dieses Buch dazu empfehlen. Ich ahbe wirklich schon viel über Ernährung und Gesundheit gelesen und das meiste ist nichts als Schwachsinn und bezieht sich auf Fette, Kalorien und Kohlenhydrate, und die dazugehörenden Rezepte strotzen vor lauter Fleisch und Zucker.
Dr. Otto Bruker allerdings nennt die Dinge beim Namen und scheut sich auch nicht, in einer sachlichen, leicht verständlichen Form von seinen Erfahrungen mit seinen Patienten, von seinen Forschungsergebnissen und einer eher unsanften Begegnung mit der Zucker-Industrie zu erzählen.

Wenn man das gelesen hat, erübrigen sich eigentlich auch alle Fragen rund um Ernährung und Gesundheit, da gibt es kein "Warum?".

Desweiteren finde ich diesen Thread übrigens trotz allem sehr informativ, belustigend und nett. ^^ Man kann ja immer noch was von einander lernen.

Liebe Grüße, Sabrina


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