Eine Klasse für sich - kleine, böse Satire von vor-zwei-Jahren
Autor: Hepho
Unsere Klassengemeinschaft ist beispiellos, und mit Blick auf unser Alter ist unsere Reife ein nie da gewesenes Phänomen: Bei uns Mädels gibt es kein „In“ oder „Out“, Miss Sixty ist einfach zeitlos. Nur das Tragen, das bleibt den zeitlos Schönen vorbehalten. Und die Jungs könnten immer noch eine Spielzeugpistole in die Hand gedrückt kriegen; sie könnten sich den ganzen Tag damit beschäftigen, das Lasso rauszuholen, Cowboy und Indianer zu spielen und ohne Rast oder Ziel auf Schaukelpferdchen um die Wette zu reiten.
Wir sind berüchtigte Kaugummis-unter-die-Tische-Kleber und gefürchtete Fratzen-von-verhassten-Lehrern-und-Mischülern-auf-die-Tische-Maler, und der Schulhof ist jeden Nachmittag blitzblank, weil wir unsere Sozialstunden so fleißig absolvieren. Und weil wir dafür keine anständige Belohnung kriegen, lassen wir zwischendurch immer mal wieder etwas vom schuleigenen Kiosk mitgehen.
Unsere Hausaufgaben erledigen wir regelmäßig: in der Fünf-Minuten-Pause vor der Stunde. Und was unsere Klassenarbeiten betrifft: Die sind immer durchschnittlich 1,0, weil alle bis auf den Klassenstreber mit Vogelgrippe zu Hause im Sterben liegen.
Vielleicht liegt diese rüde Art aber nicht nur an uns; unsere Lehrer gestalten jegliche Unterrichtsstunde zu einem knallharten Überlebenstraining um: Wir müssen gegen die Müdigkeit ankämpfen, mit der uns die monotonen Stimmen der Schaftabletten und Schnarchnasen zu hypnotisieren versuchen. Wir müssen uns den verpackten Rätseln der Sphinx stellen, die sich hochachtungsvoll „Mathematiklehrer“ schimpft. Und wir müssen – mit jeweils sieben Bierkästen auf dem Rücken (und bis an den Rand gefüllten Flaschen, versteht sich!) – 100 Liegestütze machen, während ein Senior-Sportpauker mit ohrenbetäubender Stimme vorzählt, die er seinem Dasein als ehemaliger Bundeswehr-Kommandant zu verdanken hat. Meinem besten Kumpel sind in der letzten Stunde die Trommelfelle geplatzt.
Und wenn wir diese Plackerei dann hinter uns haben, wissen wir auch nicht mehr, ob wir es eklig und abstoßend oder makaber komisch finden sollen, wenn sich unserem Biologielehrer bei unseren hirnrissigen Antworten „die Fußnägel rollen“, wie er uns ständig prophezeit, oder wenn er uns mitteilt, dass er sich soeben „vor lauter Lachen glatt ’ne Schramme ans Knie pinkelt“, während er sich gnadenlos über die neuen Lehrpläne auslässt, die unsere Pisa-Schnitte verbessern sollen.
Man sagt, dass junge Menschen in der Schule für das spätere Leben lernen. Dieser Spruch stimmt, denn wenn wir die Sozialstunden, die ungeschriebenen Klassenarbeiten, die täglichen Bierkisten-Liegestütze und den Bio-Pauker mit den verschrammten Knien endlich überstanden haben, dürfen wir mit jeder Menge Charmin-Toilettenpapier unserem verhassten Chef in den Hintern kriechen, während wir uns nichts sehnlicher wünschen als das gute, alte Zewa:
Wisch und weg!
Ja ja, kommt mir doch iwie bekannt vo, auch unsere Klasse war die Klasse vom Dienst xD Koerperlich und geistig viel weiter als erwartet und den anderen unserer Klassenstufer vorraus, haben wir uns aufs herrlichste ueber alles moegliche lustig gemacht, allerdings auch so, dass die personen selbst es nicht verstehen, waehrend alle anderen durchblicken :) Ach gott wir waren fies und gemein |D na ja, was soll man machen wenn einen der Unterricht langweilt .__. obwohl, wir hatten glaube ich die coolsten Lehrer :) unser Geschichtslehrer war der wahnsinn. xD Sein Papa hiess Adolf und er hat ihn gehasst. und wenn er denn man was aus seiner Kindheit erzaehlt hat, hat er ihn immer liebevoll 'seinen kleinen privaten hitler' genannt |D Ach ja, ich liebe diese platten stupiden Witze |D und unsere Tutoren und gleichzeitig deutschlehrerin hatte chronischen Schnupfen. und wenn sie denn zu weihnachten ne XXL Box Tissues bekommen hat, hat sie immer Gelacht und ich gefreut :) die meisten unserer Lehrer konnten mit unserem Humor mithalten und das Klima war grandios. Dafuer hatten es die charakterschwachen Lehrer bei uns wirklich schwer |D es gab keinen auszubildenen Lehrer in der gesammten Stadt, der es nicht mit unserer Klasse aufnehmen musste (und das ist nicht gelogen |D). Die haelfte hats ueberlebt. *lach*
Okay, genug geschwafel ;)
"Es ist eine Frage, ob wir nicht, wenn wir einen Mörder rädern, gerade in den Fehler des Kindes verfallen, das den Stuhl schlägt, an dem es sich stößt."(G.C.Lichtenberg)