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Final Review: Hundred Hundred, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

(Ja, die weiteren "Blick in die Karten" Beiträge kommen weiterhin in regelmäßigen Abständen)

Die Simulcast-Season geht zu Ende, und wie schon letzte Season möchte ich auch diesmal Reviews zu den Serien schreiben, die ich bis zum Ende gesehen habe. Den Anfang macht diese:

Hundred

ハンドレッド

Anbieter: Crunchyroll

Link zur Serienseite

Kosten:

keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

Lief seit: 4.4.2016
Episoden: 12

SimulReview:

Hier

 

Story

Hayato Kisaragi kommt aufgrund einer überragenden Reaktionszahl an die schwimmende Schule Little Garden, um dort im Umgang mit "Hundred" ausgebildet zu werden. Diese magischen Kristalle bergen je nach Träger hunderte verschiedene Kräfte, daher ihr Name, und werden gebraucht um gegen Savage genannte Monster zu kämpfen. Obwohl noch ungeübt kann Hayato sogar der Schülersprecherin Claire Harvey in einem Duell etwas entgegensetzen. Das ist kein Zufall - wie ihm sein Klassenkamerad Emil erklärt, sind sie beide so genannte Variant, die den Virus der Savage im Körper tragen und dadurch noch stärker werden. Auf die beiden warten fortan große und kleine Herausforderungen - dazu gehören Kämpfe gegen Savages, aber auch schlüfprige Situationen...

Jitsch findet...

Hundred ist ein Anime wie hunderte (ha, ha) andere auch. Das Setting: Eine Schule für Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Die Gegner: Monster mit einem gefährlich klingenden Namen. Der Hauptcharakter: Unauffällig und genuin nett. Der Harem: alles was das Männerherz begehrt.

Wobei, das mit dem Harem muss ich eigentlich wieder streichen. Streng genommen gibt es allenfalls ein Liebesdreieck zwischen Hayato, Emil und Claire. Nein, Emil ist weder an Claire interessiert noch geht es um BL - und da man "ihm" den Mann schon vom ersten Moment ab nicht abkauft halte ich es nicht wirklich für einen Spoiler, dass Emil eigentlich eine Emilia ist. Angesichts dessen ist es aber überraschend, dass die Serie es über ihre 12 Folgen durchzieht, dass "Emil" gegenüber der Allgemeinheit als Junge durchgeht und dadurch auch über weite Strecken den typischen Fanservice-Szenen entkommt, in die weibliche Charaktere so oft geraten. Dafür bekommt Claire die doppelte Ladung ab. Im Duell mit Hayato fasst er ihr (natürlich aus Versehen) an die Brüste und wie es nicht anders kommen kann verliebt sie sich in ihn, auch wenn sie es vor lauter Stolz natürlich niemals zugeben würde. Soweit so klischeehaft. 

Überraschenderweise bekommt es die Serie hin, zumindest im Vergleich mit ähnlichen Serien wie zum Beispiel IS -Infinite Stratos- oder Sky Wizards Academy [auch: Kūsen Madōshi Kōhosei no Kyōkan] gar nicht so schlecht rüberzukommen. Das hat mehrere Gründe. Der erste ist, dass die Story gerade für das Genre überraschend dicht ist. Es gibt keine reinen Fillerepisoden. Da sind erste Kämpfe gegen Savages, die Geschichte der Sängerin Sakura, eine gemeinsame Anti-Savage-Operation verschiedener Nationen und schließlich eine Invasion auf Little Garden, die die Spannung hochhalten. Das alles wird zwar nur lose von einem Handlungsbogen zusammengehalten, es wird aber auch nicht langweilig. Und man merkt auch, dass die Story noch einiges in petto hat, was erst in einer möglichen zweiten Staffel adressiert würde.

Die Charaktere bedienen auch viele Klischees, aber irgendwie funktionieren sie auch als solche und wirken nicht so platt wie man das sonst teilweise erlebt. "Emil" ist in seiner Rolle als Love Interest, der nicht auf die Reize reduziert wird, dabei echt angenehm. Claires Stolz und ihren Fähigkeiten wird oft genug auch auf positive Weise Rechnung getragen. Und es gibt auch neben Hayato diverse interessante männliche Figuren, denen ein wenig Platz eingeräumt wird.

Gleichzeitig sieht die Serie echt gut aus. Anstatt darauf zu bauen, dass der Fanservice schon gut genug ist um ein Publikum anzuziehen, wird vor allem in die Kämpfe sehr viel Budget investiert. Denn die Auseinandersetzungen sind dynamisch und teils beeindruckend anzusehen. Dafür wird an zwei Stellen überdeutlich gespart. Einmal bei den Gesangseinlagen von Sakura, die mehrmals in der Serie vorkommen und jeweils eher eine Slideshow mit Bildern der Sängerin sind, bei denen sie selten mal die Lippen bewegt und somit so aussieht als würde sie wirklich singen. Das zweite sind die Endings, die sich zwar abwechseln (insgesamt gibt es vier), aber jeweils nur aus einer Illustration bestehen, die ein bisschen in Szene gesetzt wird.

Klar, Hundred ist voll von nervigen Tropes. Versehentliche Busengrabscher (nicht nur der, den ich erwähnt habe), unhaltbare Vorwürfe dass der Hauptcharkater ein lüsternes Monster sei (hauptsächlich vom nervigsten Charakter der Serie, den ich am liebsten erschießen würde) und einen von den Intentionen der Frauen oft überrumpelten Hauptcharakter gibt es. Aber irgendwie wird vieles davon auch auf eine Weise präsentiert, dass man doch mehr amüsiert ist als den Kopf schüttelt weil man es schon hundertmal gesehen hat. Und die Serie hält immer knapp die Balance in Richtung der durchaus interessanten Story und der coolen Kämpfe, so dass es einem gar nicht mehr so schlimm vorkommt.

Fazit

★★★☆☆  (3 von 5 Sternen)

Hundred ist für ne Magic-School-Harem-Comedy überraschend gut, obwohl alle Nerv-Tropes vorkommen. Story, Charas & Optik ordentlich. Kann man sich angucken.

Final Review: Hundred Hundred, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

(Ja, die weiteren "Blick in die Karten" Beiträge kommen weiterhin in regelmäßigen Abständen)

Die Simulcast-Season geht zu Ende, und wie schon letzte Season möchte ich auch diesmal Reviews zu den Serien schreiben, die ich bis zum Ende gesehen habe. Den Anfang macht diese:

Hundred

ハンドレッド

Anbieter: Crunchyroll

Link zur Serienseite

Kosten:

keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

Lief seit: 4.4.2016
Episoden: 12

SimulReview:

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Story

Hayato Kisaragi kommt aufgrund einer überragenden Reaktionszahl an die schwimmende Schule Little Garden, um dort im Umgang mit "Hundred" ausgebildet zu werden. Diese magischen Kristalle bergen je nach Träger hunderte verschiedene Kräfte, daher ihr Name, und werden gebraucht um gegen Savage genannte Monster zu kämpfen. Obwohl noch ungeübt kann Hayato sogar der Schülersprecherin Claire Harvey in einem Duell etwas entgegensetzen. Das ist kein Zufall - wie ihm sein Klassenkamerad Emil erklärt, sind sie beide so genannte Variant, die den Virus der Savage im Körper tragen und dadurch noch stärker werden. Auf die beiden warten fortan große und kleine Herausforderungen - dazu gehören Kämpfe gegen Savages, aber auch schlüfprige Situationen...

Jitsch findet...

Hundred ist ein Anime wie hunderte (ha, ha) andere auch. Das Setting: Eine Schule für Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Die Gegner: Monster mit einem gefährlich klingenden Namen. Der Hauptcharakter: Unauffällig und genuin nett. Der Harem: alles was das Männerherz begehrt.

Wobei, das mit dem Harem muss ich eigentlich wieder streichen. Streng genommen gibt es allenfalls ein Liebesdreieck zwischen Hayato, Emil und Claire. Nein, Emil ist weder an Claire interessiert noch geht es um BL - und da man "ihm" den Mann schon vom ersten Moment ab nicht abkauft halte ich es nicht wirklich für einen Spoiler, dass Emil eigentlich eine Emilia ist. Angesichts dessen ist es aber überraschend, dass die Serie es über ihre 12 Folgen durchzieht, dass "Emil" gegenüber der Allgemeinheit als Junge durchgeht und dadurch auch über weite Strecken den typischen Fanservice-Szenen entkommt, in die weibliche Charaktere so oft geraten. Dafür bekommt Claire die doppelte Ladung ab. Im Duell mit Hayato fasst er ihr (natürlich aus Versehen) an die Brüste und wie es nicht anders kommen kann verliebt sie sich in ihn, auch wenn sie es vor lauter Stolz natürlich niemals zugeben würde. Soweit so klischeehaft. 

Überraschenderweise bekommt es die Serie hin, zumindest im Vergleich mit ähnlichen Serien wie zum Beispiel IS -Infinite Stratos- oder Sky Wizards Academy [auch: Kūsen Madōshi Kōhosei no Kyōkan] gar nicht so schlecht rüberzukommen. Das hat mehrere Gründe. Der erste ist, dass die Story gerade für das Genre überraschend dicht ist. Es gibt keine reinen Fillerepisoden. Da sind erste Kämpfe gegen Savages, die Geschichte der Sängerin Sakura, eine gemeinsame Anti-Savage-Operation verschiedener Nationen und schließlich eine Invasion auf Little Garden, die die Spannung hochhalten. Das alles wird zwar nur lose von einem Handlungsbogen zusammengehalten, es wird aber auch nicht langweilig. Und man merkt auch, dass die Story noch einiges in petto hat, was erst in einer möglichen zweiten Staffel adressiert würde.

Die Charaktere bedienen auch viele Klischees, aber irgendwie funktionieren sie auch als solche und wirken nicht so platt wie man das sonst teilweise erlebt. "Emil" ist in seiner Rolle als Love Interest, der nicht auf die Reize reduziert wird, dabei echt angenehm. Claires Stolz und ihren Fähigkeiten wird oft genug auch auf positive Weise Rechnung getragen. Und es gibt auch neben Hayato diverse interessante männliche Figuren, denen ein wenig Platz eingeräumt wird.

Gleichzeitig sieht die Serie echt gut aus. Anstatt darauf zu bauen, dass der Fanservice schon gut genug ist um ein Publikum anzuziehen, wird vor allem in die Kämpfe sehr viel Budget investiert. Denn die Auseinandersetzungen sind dynamisch und teils beeindruckend anzusehen. Dafür wird an zwei Stellen überdeutlich gespart. Einmal bei den Gesangseinlagen von Sakura, die mehrmals in der Serie vorkommen und jeweils eher eine Slideshow mit Bildern der Sängerin sind, bei denen sie selten mal die Lippen bewegt und somit so aussieht als würde sie wirklich singen. Das zweite sind die Endings, die sich zwar abwechseln (insgesamt gibt es vier), aber jeweils nur aus einer Illustration bestehen, die ein bisschen in Szene gesetzt wird.

Klar, Hundred ist voll von nervigen Tropes. Versehentliche Busengrabscher (nicht nur der, den ich erwähnt habe), unhaltbare Vorwürfe dass der Hauptcharkater ein lüsternes Monster sei (hauptsächlich vom nervigsten Charakter der Serie, den ich am liebsten erschießen würde) und einen von den Intentionen der Frauen oft überrumpelten Hauptcharakter gibt es. Aber irgendwie wird vieles davon auch auf eine Weise präsentiert, dass man doch mehr amüsiert ist als den Kopf schüttelt weil man es schon hundertmal gesehen hat. Und die Serie hält immer knapp die Balance in Richtung der durchaus interessanten Story und der coolen Kämpfe, so dass es einem gar nicht mehr so schlimm vorkommt.

Fazit

★★★☆☆  (3 von 5 Sternen)

Hundred ist für ne Magic-School-Harem-Comedy überraschend gut, obwohl alle Nerv-Tropes vorkommen. Story, Charas & Optik ordentlich. Kann man sich angucken.

Final Review: Schwarzes Marken Muv-Luv, Anime on Demand, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, kazé, Simulcast

Autor:  Jitsch

Es folgt das letzte Final Review zur vergangenen Winter-Season. Weiter geht es dann mit Anime-Reviews erst Ende Juni, wenn die laufenden Serien zu Ende gehen und die neuen starten.

Schwarzes Marken
シュヴァルツェスマーケン

Anbieter: Crunchyroll ►Link

AoD (kazé) ►Link

Kosten:

Crunchyroll:
keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

AoD: keine

Lief seit: 10.1.2016
Episoden: 12

SimulReview:

Hier

 

Story

Die Einheit "Schwarzes Marken" ist die Elite der Nationalen Verteidigungsarmee Deutschlands, die mit ihrer Laserjagd den außerirdischen Kreaturen BETA das Leben schwer machen. Doch die Umstände unter denen sie das tun müssen sind nicht die besten. Nicht nur befindet sich die DDR direkt an der Frontlinie des Kampfes, die Gruppe wird auch beherrscht von gegenseitigem Misstrauen. Leutnant Theodor Eberbach hegt einen besonderen Groll gegen die Stasi, seit diese bei einem vereitelten Fluchtversuch in den Westen seine Eltern getötet und ihn von seiner Schwester getrennt hat. Sein Hauptmann Irisdina Bernhard ist ihm ein besonderer Dorn im Auge, soll sie doch ihren eigenen Bruder an die Stasi verraten haben und weiter für diese arbeiten.

Doch als er auf dem Schlachtfeld eine Überlebende in einer UN-Maschine findet, ändert sich einiges. Das Mädchen stellt sich als Katia Waldheim vor und möchte vom Westen in die DDR überlaufen, um sich "Schwarzes Marken" anzuschließen. Das wird ihr überraschend erlaubt und Theodor erhält die Aufgabe, sie einzuführen. Dieser Pflicht geht er zunächst widerwillig nach. Doch der Kontakt mit Katia lässt ihn langsam realisieren, wer wirklich auf seiner Seite steht...

Jitsch findet...

Anime die hauptsächlich in Deutschland spielen lassen sich an einer Hand abzählen, genau genommen fällt mir auf Anhieb nur ein anderer ein, nämlich Monster von 2004. Anime, die in der DDR spielen, gab es meines Wissens bisher gar nicht. Schwarzes Marken ist also schon mal vom Setting her etwas Besonderes und hat somit gerade für uns deutsche Zuschauer dadurch einen gewissen Reiz. Der Einfall der BETA ist natürlich rein fiktiv, aber ansonsten orientiert sich die Serie eng an den historischen Gegebenheiten und der kalte Krieg spielt eine große Rolle.

Was wohl am meisten überrascht, wenn man weiß wie Anime sich sonst mit Fremdsprachen abstrampeln, ist, dass einem auch als Deutscher keine blatanten Fehler auffallen. Und das, obwohl oft deutsche Texte im Bild sind, teils ganze Zeitungsartikel, die man tatsächlich lesen könnte, wenn es nicht meistens nur Ausschnitte wären. Der Titel selbst ist an der Serie ironischerweise das einzige Beispiel für miese Deutschkenntnisse. Die Charaktere haben passende deutsche Namen (die meisten jedenfalls) und wenn in die japanische Synchro deutsche Wörter wie Laserjagd oder Himbeertorte eingebaut werden, dann werden sie zwar immer noch komisch ausgesprochen, sind aber sachlich richtig. Auch geografisch scheint alles zu stimmen und die Bilder von Berlin wirken zumindest auf mich als Laien realistisch.

Vor diesem Setting entspinnt sich eine Story die es in sich hat. Die Serie beginnt mit einem aneinander-herantasten der Charaktere. Theodor entwickelt sich überraschend schnell vom abweisenden Misanthrop zu einem durchaus beachtlichen Hauptcharakter, nachdem er seine Einstellung zum Rest der Einheit überdenkt. Katia legt ihre Naivität auch, zumindest zum größten Teil, schnell ab angesichts des Grauens, das die BETA anrichten. Richtig Fahrt nimmt die Geschichte aber dennoch erst auf, als Theodors Schwester Lise in die Schwarzes Marken Einheit versetzt wird. Geschieht das im Auftrag der Stasi? Ist sie eine Spionin? Oder ist ihre Freude über das Wiedersehen mit ihrem Bruder Theodor wirklich ganz unschuldig?

Für zart besaitete Gemüter ist die Serie definitiv nichts, und das nicht nur, weil die BETA die Angewohnheit haben, ihre Opfer bei lebendigem Leib zu fressen. Denn die Aliens sind fast nur Setting, ihr Angriff eine Naturgewalt im Hintergrund, aber die eigentlichen Konflikte finden zwischen Menschen statt. Die sind kompromisslos: Da werden Charaktere gezwungen, sich gegenseitig zu töten - und anders als man das aus den meisten Anime kennt, gibt es da keinen Ausweg, hilft kein gut Zureden, der Kampf ist erst zu Ende wenn einer am eigenen Blut erstickt.

Auch die Befürchtung, wir könnten es hier mit einem Harem zu tun bekommen, bewahrheitet sich nicht. Zwar fühlen sich diverse seiner fast ausschließlich weiblichen Kameradinnen zu Theodor hingezogen, doch die Story hat gar nicht die Zeit, sich darin zu ergießen wie er irgendwelche Annährungsversuche über sich ergehen lassen muss. Mit Ausnahme von einem, der (auch das nicht gerade Anime-typisch) tatsächlich in Beischlaf endet, was aber nicht bildlich gezeigt wird. Denn selbst mit Fanservice hält sich die Serie (abgesehen davon, dass die hautengen Kampfanzüge der Mechapilotinnen selbst purer Fanservice sind) ziemlich zurück. 

Sie hat auch eindeutig genug damit zu tun, in den 12 Episoden all die Intrigen, Konflikte, geheimen Absprachen, Anti-BETA-Missionen und Reibereien mit der Stasi unterzubringen. Vorlage für die Geschichte ist eine Light Novel und es gibt einige Punkte, wo man vermuten muss, dass sie detaillierter darauf eingeht. Es wird zwar nicht wirklich durch die Story gehetzt, aber 1-2 Folgen mehr hätten dem Ganzen definitiv nicht geschadet, gerade um den Zuschauer noch stärkere Sympathien für die Charaktere entwickeln zu lassen. Dennoch gelingt es dem Anime, eine prägnante Geschichte zu erzählen, die in sich rund ist und nicht wirklich Fragen offen lässt.

Optisch sind gerade die Kämpfe, wie das heute üblich ist natürlich alle mit 3D-Computertechnik animiert, ziemlich ansehnlich. Da sind sowohl die BETA mit ihrer außerirdischen Fremdartigkeit und Grausamkeit, aber auch die Tactical Surface Fighters (TSF) in denen die Charaktere sitzen überzeugen als Kampfmaschinen, die nicht High-Tech sind sondern einfach eine besser für den Kampf gegen die BETA geeignete Alternative zu klassischen Panzern. Die Charaktere selbst sehen dagegen oft ein bisschen schief aus, was Gesichter und Proportionen angeht, aber das vergisst man über die kurzweilige Story schnell.

Die Serie lief sowohl auf Crunchyroll als auch auf AoD. Da Kazé anscheinend eingesehen hat, dass unter diesen Umständen zu den normalen Preisen niemand die Serie auf AoD schauen würde, ist sie dort sogar kostenlos in HD verfügbar, während man bei Crunchyroll dafür eine Premium-Mitgliedschaft bräuchte. Ich habe auf Crunchyroll geschaut, kann also nur für diese Version sprechen, die gewohnt gut übersetzt ist und nur an einer Stelle darüber stolpert, dass Japanisch verdammt schwammig sein kann.

Fazit

★★★★☆  (4 von 5 Sternen)

Eine spannende, düstere Geschichte über Vertrauen und Verrat, Liebe und Hass in einem Setting, das man so in Anime wohl noch nie zu sehen bekam. Vermeidet größere Patzer bei der Darstellung von Deutschland und der DDR und ist damit gerade für deutsche Zuschauer reizvoll. Man hätte der Geschichte ein bisschen mehr Zeit geben können, um sich besser zu entfalten, nichtsdestotrotz ist sie spannend, abwechslungsreich, und nicht all zu vorhersehbar. Wer Harems, Komödien und Shōnen-Serien mit ihrem quasi unverwundbaren Cast nicht mehr sehen kann, sollte hier einschalten.

Final Review: Ace of the Diamond Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Und noch eins, weil ich vor ein paar Tagen endlich dazu gekommen bin, die letzten paar Folgen zu gucken, die Ende März liefen.

Ace of the Diamond
ダイヤのA

Dia no Ace

Anbieter: Crunchyroll

Link zur Serienseite

Kosten:

keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

Lief seit: 6.10.2013
Episoden: 126 (in 2 Staffeln)

SimulReview:

Hier (zu Staffel 2)

 

Story

Eijun Sawamura ist ein begeisterter Baseball-Spieler, doch seine Mittelschul-Mannschaft trotz ihm als Pitcher alles andere als gut. Als er darüber grübelt, an welche Oberschule er gehen soll, bekommt er Besuch von einer Scouterin, der seine Leistung positiv aufgefallen ist. Sie lädt ihn ein, an der Seidou Oberschule zu lernen und Baseball zu spielen. Eijun fällt der Abschied von seiner Stadt und seinen alten Kameraden schwer, doch die Aussicht, sich zu verbessern und zusammen mit dem begnadeten Catcher Miyuki zu spielen, lässt ihn das Angebot schließlich annehmen.

Doch der Anfang verläuft für ihn alles andere als glatt. Nicht nur kommt er schon am ersten Tag zu spät zum Training und zieht so die Missgunst des Trainers auf sich. Er muss auch realisieren, dass sein Pitching zu unvorhersehbar ist, um im Spiel wirklich von Nutzen zu sein. Doch das stachelt seinen Kampfgeist vielmehr noch an. Auch wenn er am Anfang nicht einmal am regulären Training teilnehmen darf verliert er sein Ziel nicht aus den Augen: Irgendwann das Ace des Team zu werden, der stärkste Pitcher.

Jitsch findet...

Während man in Deutschland Schwierigkeiten hätte, auf der Straße jemanden zu finden der die Regeln von Baseball erklären könnte, ist der Sport in Japan einer der beliebtesten. Vor allem um das jeden Sommer stattfindende Landesturnier im Kōshien-Stadion von Osaka kommt man kaum herum, allein weil es das TV-Programm stärker dominiert als hierzulande eine Fußball-WM. Ergo ist Baseball wohl der Sport, der am häufigsten das Thema in Anime und Manga ist. In Deutschland lizensiert wurden davon, wenn ich nichts übersehe, bisher keine, was angesichts der hierzulande mangelnden Baseball-Begeisterung aber auch irgendwie nicht verwundert. Bei Crunchyroll lief Ace of the Diamond dennoch, seit das Portal auch auf Deutsch verfügbar war, mit deutschen Untertiteln im Simulcast. Und Reinschauen lohnt sich, auch wenn man sich vielleicht vorher ein paar Baseball-Grundkenntnisse aneignen sollte, die in der Serie natürlich niemand mehr erklärt. Andererseits begreift man auch so im Laufe der Serie so halbwegs, was der Bullpen ist, wo die Strike Zone liegt oder wozu man einen Shortstop braucht.

Es gibt ein paar Sport-Anime, die die jeweilige Sportart zu einer Sache von Leben und Tod hoch stilisieren und gegenerische Mannschaften zu "Bösewichten", oder die den Grundsatz verfolgen, dass Erfolg im Sport vor allem eine Sache von Willenskraft und Motivation ist. Nichts davon findet man in Ace of the Diamond. Dass man mich nicht missversteht: Natürlich sind die Spieler niedergeschlagen oder wütend, wenn sie ein Spiel verlieren und natürlich kommt man ohne Willenskraft nicht weit. Aber die Serie legt den Schwerpunkt woanders. Wir sehen deutlich, dass man regelmäßiges Training durch nichts ersetzen kann, und dass es vielfach auch darauf ankommt, wie die Spieler eingesetzt werden. Denn im Team von Seidou gibt es zu Beginn etwa 60 Spieler, die alle gerne Startspieler wären. Und so ist Eijun nicht der einzige, der zu Beginn nicht wirklich zum Zug kommt.

Mit das spannendste an der Serie ist die Entwicklung von Eijun. Ohne all zu weit vorgreifen zu wollen, es bleibt nicht dabei, dass er um den Sportplatz rennt ohne jemals einen Baseball anzufassen. Im Laufe der Serie erweitert er sein Repertoire an Pitches und gewinnt neues Selbstvertrauen, aber er muss auch ein paar herbe Rückschläge einstecken. Dass er sich insgesamt trotzdem positiv entwickelt ist dabei vor allem der Verdienst des Trainers Kataoka. Es ist in Sport-Anime irgendwie selten, dass es so eine starke Mentorperson gibt - beziehungsweise sind es typischerweise die älteren Mitspieler von denen der Hauptcharakter etwas lernt, während ein Lehrer bzw. Trainer oft nur im Hintergrund organisatorisch tätig ist. Kataoka aber ist die treibende Kraft der Mannschaft, er erkennt die Schwächen und Stärken seiner Spieler, zeigt ihnen wie sie sich verbessern können und setzt sie sinnvoll ein. Man könnte sagen, er sei der eigentliche Held der Serie.

Aber das ist nicht die einzige Stärke. Erstens hat sie einen ganzen Haufen extrem sympathischer Charaktere. Das ist auch gut so, weil Eijun einem mit seiner vorlauten Art und den nicht immer damit mithaltenden tatsächlichen Fähigkeiten auch schnell auf den Geist gehen kann. Neben ihm gibt es noch drei weitere Pitcher im Team, einer davon ist Drittklässler und das designierte Ace, das Eijun auch gerne wäre. Besonders ins Auge sticht auch Catcher Miyuki, der einfach Charisma hat. Dazu kommt das restliche Team, wo bestimmt 20-30 Namen und Gesichter dauerhaft hängenbleiben. Und dann sind da noch die anderen Teams, auch allesamt voll mit ambitionierten Spielern, die so sympathisch sind, dass man bei den Spielen oft nicht weiß, wem man den Sieg mehr wünschen soll.

Ach ja, die Spiele. Nun ist Baseball nicht das dynamischste Spiel aller Zeiten: Es wird viel herumgestanden und die Aktionsphasen sind schnell vorbei. Das macht es den Machern der Serie leicht, weil man nicht so viel animieren muss. Es wird relativ oft mit Standbildern oder Kameraschwenks über statische Szenen gearbeitet. Dabei verstehen die Macher es dennoch, die Stimmung anzuheizen. Besonders intensive Szenen werden mit eine Farbfilter hinterlegt oder die Charaktere vor einem rein weißen Hintergrund komplett zur Geltung gebracht. Wenn es gebraucht wird, gibt es auch spannende Slow-Motion Szenen, wenn ein Ball auf den Batter zufliegt. Und die musikalische Untermalung bleibt immer auf den Punkt passend zur Stimmung. Zudem besticht die Serie, gerade dafür dass sie so lang ist, durch eine konstant gute Qualität der Zeichnungen - Szenen wo die Proportionen nicht stimmen sind die Ausnahme. Auch wenn nicht immer viel Bewegung drin ist, sieht der Anime durchgehend gut aus.

Die Untertitel bei Crunchyroll sind übrigens auch so eine Sache. Unter den Simulcasts die ich so geschaut habe waren die von dieser Serie immer die, wo man am deutlichsten gemerkt hat, dass aus dem Englischen übersetzt wird (in einer Folge ist den Übersetzern sogar mal ein Satz durchgerutscht, der noch in Englisch da stand). Oft sind die Untertitel relativ weit weg vom Gesagten, auch wenn sie den Sinn des Ganzen meist nicht verfälschen. Und ständig ist die Rede von "Momentum", ein Wort, das zumindest ich im Deutschen nie benutzen würde (ich würde eher "Spielfluss" oder "Dynamik" sagen). Trotzdem kann man sich die Serie auch mit den deutschen Untertiteln anschauen, wenn man nicht eh grundsätzlich die Englischen nimmt.

So richtig final abgeschlossen ist der Anime übrigens auch nicht - der Manga geht zumindest noch weiter und zurecht, weil der Anime mit seinen zwei Staffeln gerade mal das erste Schuljahr von Eijun weitestgehend abdeckt. Irgendwann eine weitere Anime-Staffel zu haben wäre definitiv schön, um seine Entwicklung auch in Farbe und Bewegung weiter mitzuverfolgen.

Fazit

★★★☆☆  (3 von 5 Sternen)

Ace of the Diamond ist ein grundsolider Anime, der sich voll auf den Sport konzentriert und dabei angenehm realistisch und unübertrieben bleibt. Die große Stärke sind seine Charaktere, denen man allesamt das Beste wünschen will, auch wenn sie anderen Teams angehören, und die Entwicklung des Hauptcharakters. Optisch ist die Umsetzung solide, aber nichts Bahnbrechendes. Zudem hat der Anime ziemlich viele Episoden und zieht Spiele teils ziemlich lange heraus - wer aber zu viel Zeit übrig hat und einen ordentlichen Sport-Anime schauen will, der macht damit definitiv nichts falsch.

Final Review: Mr. Osomatsu Mr. Osomatsu, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Lange nachdem die Serie abgeschlossen wurde (die letzte Folge lief am 28.3., also vor genau einem Monat) schaffe ich es endlich auch mal, mein Final Review dazu zu schreiben.

Mr. Osomatsu

おそ松さん
Osomatsu-san

Anbieter: Crunchyroll

Link zur Serienseite

Kosten:

keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

Lief seit: 5.10.2015
Episoden: 25

SimulReview:

Hier

 

Story

Die Sechslinge der Matsuno-Familie sind erwachsen geworden, so lautet zumindest die Theorie. In der Praxis hängen sie den ganzen Tag zu Hause ab oder machen sich gegenseitig das Leben unerträglich. Obwohl keiner von ihnen stolz darauf ist, noch zu Hause zu wohnen, hat keiner wirklich Bock, ernsthaft zu arbeiten oder sich um eine Freundin zu bemühen. Dann geht man doch lieber zum Pferderennen oder zum Konzert von Nachbarmädchen Totoko, die auf dem Weg zum Idol ist...

Jitsch findet...

Im Abschnitt "Story" überhaupt etwas zu schreiben fiel mir ehrlich gesagt schwer. Sagen wir es ruhig so wie es ist: Der Anime hat keine zusammenhängende Story. Stattdessen ist er eine Varietéshow, die ihresgleichen sucht. Einzelne Episoden bestehen gerne mal aus inhaltlich völlig zusammenhangslosen Mini-Episoden, es gibt aber auch welche, die die Sendezeit ausfüllen. Die einzige wirkliche Konstante sind die Charaktere, allen voran die Matsuno-Sechslinge, aber auch der Mann mit dem markanten Überbiss Iyami, der Oden-Verkäufer Chibita oder der kindlich aussehende aber überraschend geschäftstüchtige Hatabou.

Das ganze basiert auf einer Serie aus den 60-er Jahren, deren verstorbener Schöpfer Fujio Akatsuka letzes Jahr, als die Serie startete, 80 Jahre alt geworden wäre. Man hat aber mit viel Kreativität den Staub herunter geblasen. Die Sechslinge müssen im Original schwer unterscheidbar gewesen sein und hatten wohl ein paar Catchphrases, die heute keinen mehr zum Lachen bringen würden. Das weiß ich auch nur, weil die erste Folge im Originalstil einsteigt. Diese Folge ist allerdings auf Crunchyroll nicht mehr verfügbar, weil die Macher es darin mit Anspielungen auf andere Serien anscheinend doch etwas übertrieben haben. 

In der modernen Version schaffen es die Macher vor allem, jedem der Sechslinge eine deutlich von den anderen unterscheidbare Persönlichkeit zu geben. Klar hilft es auch, dass jeder einen Pullover in einer anderen Farbe trägt, aber vor allem erkennt man sie eben an ihrer Verhaltensweise - der dauerfaule Osomatsu, der übertrieben auf cool machende Karamatsu, der Otaku Choromatsu, der soziophobe Katzenfreund Ichimatsu, der verrückte Jyushimatsu und der immer lieb tuende Todomatsu sind einfach Figuren mit Charakter. Obwohl oder gerade weil sie stellenweise unglaublich überzeichnet sind, wachsen sie einem schnell ans Herz. Und ja, es gibt auch ein paar Episoden, die die Charaktere und ihre Sorgen ernst nehmen und regelrecht herzerweichend sind.

Aber ansonsten blödelt die Serie auch einfach herum. Manche Episoden bleiben bei relativ realistisch dabei, den Alltag der NEET-Sechslinge oder die Dynamik zwischen ihnen zu beschreiben (wie teilt man vier Kekse durch sechs?). Es gibt eine Handvoll Uta no☆Prince-sama♪ Parodien, in denen die Sechslinge Super-Bishōnen sind - eine davon übrigens gleichzeitig eine Mad Max Parodie, wie das zusammenpasst muss man selbst sehen. Ein paar Teilepisoden zeigen "Mädchenmatsu", Genderbender-Versionen der Sechslinge. Und dann gibt es noch die ganz abgefahrenen Experimente, wie den sehr realistisch gezeichneten Teil "Sanematsu-san" oder der, in dem Dayon und Dekapan zusammen durch die USA reisen und außer ihrem jeweils charakteristischen "dayooon" und "hwe-hwe" kein Wort fällt.

Mr. Osomatsu präsentiert sich dabei die meiste Zeit in einem Stil, der eher Richtung Cartoon ist und eine leicht modernisierte Version der ursprünglichen Charakterdesigns benutzt. Die Serie ist auch sehr bunt. Das macht alles einen sehr harmlosen Eindruck, der aber von der Serie Lügen gestraft wird. Der Humor ist oft derbe und wird auch gerne mal vulgär, in manchen Folgen stapeln sich wortwörtlich Leichen oder es wird ein Charakter nach dem anderen in die Luft gesprengt. Es erinnert ein wenig an Gintama, verzichtet aber zum Glück weitestgehend auf Fäkalienwitze, dafür erlaubt das Prinzip der nicht zusammenhängenden Folgen auch viel drastischere Gags. Es ist vielleicht nicht für jeden was, aber definitiv anders als der typische Anime-Humor.

Fazit

★★★★☆  (4 von 5 Sternen)

Mr. Osomatsu ist eine quietschbunte Serie, die sich selbst keine Denkverbote auferlegt. Stellenweise witzig, manchmal über die Stränge schlagend, hin und wieder auch nachdenlich und berührend. Man weiß nie, was einen in der nächsten Folge erwartet und unter den Sechslingen findet wohl jeder seinen Lieblings-Matsu. Die Serie zumindest anzutesten kann ich sehr empfehlen.

Final Review: Mr. Osomatsu Mr. Osomatsu, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Lange nachdem die Serie abgeschlossen wurde (die letzte Folge lief am 28.3., also vor genau einem Monat) schaffe ich es endlich auch mal, mein Final Review dazu zu schreiben.

Mr. Osomatsu

おそ松さん
Osomatsu-san

Anbieter: Crunchyroll

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Kosten:

keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

Lief seit: 5.10.2015
Episoden: 25

SimulReview:

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Story

Die Sechslinge der Matsuno-Familie sind erwachsen geworden, so lautet zumindest die Theorie. In der Praxis hängen sie den ganzen Tag zu Hause ab oder machen sich gegenseitig das Leben unerträglich. Obwohl keiner von ihnen stolz darauf ist, noch zu Hause zu wohnen, hat keiner wirklich Bock, ernsthaft zu arbeiten oder sich um eine Freundin zu bemühen. Dann geht man doch lieber zum Pferderennen oder zum Konzert von Nachbarmädchen Totoko, die auf dem Weg zum Idol ist...

Jitsch findet...

Im Abschnitt "Story" überhaupt etwas zu schreiben fiel mir ehrlich gesagt schwer. Sagen wir es ruhig so wie es ist: Der Anime hat keine zusammenhängende Story. Stattdessen ist er eine Varietéshow, die ihresgleichen sucht. Einzelne Episoden bestehen gerne mal aus inhaltlich völlig zusammenhangslosen Mini-Episoden, es gibt aber auch welche, die die Sendezeit ausfüllen. Die einzige wirkliche Konstante sind die Charaktere, allen voran die Matsuno-Sechslinge, aber auch der Mann mit dem markanten Überbiss Iyami, der Oden-Verkäufer Chibita oder der kindlich aussehende aber überraschend geschäftstüchtige Hatabou.

Das ganze basiert auf einer Serie aus den 60-er Jahren, deren verstorbener Schöpfer Fujio Akatsuka letzes Jahr, als die Serie startete, 80 Jahre alt geworden wäre. Man hat aber mit viel Kreativität den Staub herunter geblasen. Die Sechslinge müssen im Original schwer unterscheidbar gewesen sein und hatten wohl ein paar Catchphrases, die heute keinen mehr zum Lachen bringen würden. Das weiß ich auch nur, weil die erste Folge im Originalstil einsteigt. Diese Folge ist allerdings auf Crunchyroll nicht mehr verfügbar, weil die Macher es darin mit Anspielungen auf andere Serien anscheinend doch etwas übertrieben haben. 

In der modernen Version schaffen es die Macher vor allem, jedem der Sechslinge eine deutlich von den anderen unterscheidbare Persönlichkeit zu geben. Klar hilft es auch, dass jeder einen Pullover in einer anderen Farbe trägt, aber vor allem erkennt man sie eben an ihrer Verhaltensweise - der dauerfaule Osomatsu, der übertrieben auf cool machende Karamatsu, der Otaku Choromatsu, der soziophobe Katzenfreund Ichimatsu, der verrückte Jyushimatsu und der immer lieb tuende Todomatsu sind einfach Figuren mit Charakter. Obwohl oder gerade weil sie stellenweise unglaublich überzeichnet sind, wachsen sie einem schnell ans Herz. Und ja, es gibt auch ein paar Episoden, die die Charaktere und ihre Sorgen ernst nehmen und regelrecht herzerweichend sind.

Aber ansonsten blödelt die Serie auch einfach herum. Manche Episoden bleiben bei relativ realistisch dabei, den Alltag der NEET-Sechslinge oder die Dynamik zwischen ihnen zu beschreiben (wie teilt man vier Kekse durch sechs?). Es gibt eine Handvoll Uta no☆Prince-sama♪ Parodien, in denen die Sechslinge Super-Bishōnen sind - eine davon übrigens gleichzeitig eine Mad Max Parodie, wie das zusammenpasst muss man selbst sehen. Ein paar Teilepisoden zeigen "Mädchenmatsu", Genderbender-Versionen der Sechslinge. Und dann gibt es noch die ganz abgefahrenen Experimente, wie den sehr realistisch gezeichneten Teil "Sanematsu-san" oder der, in dem Dayon und Dekapan zusammen durch die USA reisen und außer ihrem jeweils charakteristischen "dayooon" und "hwe-hwe" kein Wort fällt.

Mr. Osomatsu präsentiert sich dabei die meiste Zeit in einem Stil, der eher Richtung Cartoon ist und eine leicht modernisierte Version der ursprünglichen Charakterdesigns benutzt. Die Serie ist auch sehr bunt. Das macht alles einen sehr harmlosen Eindruck, der aber von der Serie Lügen gestraft wird. Der Humor ist oft derbe und wird auch gerne mal vulgär, in manchen Folgen stapeln sich wortwörtlich Leichen oder es wird ein Charakter nach dem anderen in die Luft gesprengt. Es erinnert ein wenig an Gintama, verzichtet aber zum Glück weitestgehend auf Fäkalienwitze, dafür erlaubt das Prinzip der nicht zusammenhängenden Folgen auch viel drastischere Gags. Es ist vielleicht nicht für jeden was, aber definitiv anders als der typische Anime-Humor.

Fazit

★★★★☆  (4 von 5 Sternen)

Mr. Osomatsu ist eine quietschbunte Serie, die sich selbst keine Denkverbote auferlegt. Stellenweise witzig, manchmal über die Stränge schlagend, hin und wieder auch nachdenlich und berührend. Man weiß nie, was einen in der nächsten Folge erwartet und unter den Sechslingen findet wohl jeder seinen Lieblings-Matsu. Die Serie zumindest anzutesten kann ich sehr empfehlen.

SimulReview Spring '16: Big Order Big Order, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Big Order
ビッグオーダー

Anbieter:

Crunchyroll
Link zur Serienseite

Kosten:
 

keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

15.4.2016 (FR)
20:10 Uhr

 

Story

Vor 10 Jahren ging die Welt unter. Bis heute weiß niemand genau, was die massive Zerstörung ausgelöst hat, doch viele sind sich sicher, dass ein "Order" dahinter steckt. So werden Personen genannt, die plötzlich aus ihren sehnlichsten Wünschen geheimnisvolle Kräfte entwickeln, und die Menschen leben in Angst vor diesen Fähigkeiten. So ist es kein Wunder, dass Eiji seine eigenen Kräfte von sich weist - nicht nur, damit niemand ihn als Order enttarnt sondern auch, weil er es war, der die große Zerstörung damals hervorgerufen hat.

Doch als seine neue Mitschülerin Rin vor ihm steht und ihn im Auftrag einer geheimen Organisation umbringen will, bleibt ihm gar keine andere Wahl, als sein Order zu nutzen, wenn er überleben will...

Jitsch findet...

Wenn am Aufakt der Episode eines besonders hervorsticht, dann, wie die Folge bis ganz in die gefühlt letzte Minute hinauszögert, was es nun eigentlich war, das Eiji sich vor 10 Jahren gewünscht hat. Hängen bleibt vor allem die Szene relativ am Anfang, in der immer wiederholt wird "dein Wunsch ist..." aber bis zum Schluss die Antwort außen vor bleibt. Denn Eiji hat seinen Wunsch von damals vergessen, oder vielmehr verdrängt. Das ist auch einigermaßen nachvollziehbar, da er durch die sich anschließende Zerstörung seine Eltern verloren hat und seine Schwester seitdem im Krankenhaus liegt.

Big Order ist die Umsetzung des neuen Manga von Sakae Esuno, hierzulande bekannt für die Serie Mirai Nikki, die vor nunmehr fünf Jahren auch als Anime umgesetzt wurde. Auch Big Order erscheint schon seit 2014 in Deutschland bei EMA. Wenn man eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Serien ziehen kann, dann ist es die: Charaktere, die man als psychisch gesund bezeichnen kann, sind in der Unterzahl und vor allem weibliche Charaktere zeigen gerne von Zorn verzerrte Fratzen. Immerhin hat es sich Big Order gespart, als Hauptcharakter wieder eine unselbstständige Heulsuse wie Yukiteru Amano zu bringen.

Im Gegenteil: Eiji wird am Ende der Folge als dermaßen mächtig dargestellt, dass man sich fragt, wie die Serie noch irgendwie spannend werden soll. Lelouch Lamperouge aus Code Geass konnte einer Person einen Befehl geben, wenn er ihr in die Augen schaute. Eiji, zumindest klingt es in der Folge so, muss nur ein Gebiet "abstecken", indem er es betritt, und kann jeden in seinem Territorium frei kontrollieren. Zudem scheint es so, wurde aber bisher nicht erklärt, dass er einzelne Personen auch dauerhaft kontrollieren kann. Wenn das nicht überpowert ist, weiß ich auch nicht.

Ansonsten gibt sich die Folge eigentlich Mühe, Eiji als Charakter greifbarer zu machen. Seine Angst vor den eigenen Kräften und wie er sie dann aus Selbstschutz doch auslöst, bleibt nachvollziehbar. Trotzdem fehlt etwas, das ihn abseits seiner Lebensumstände als Charakter greifbar macht. Wie Lelouch hat er eine kränkliche jüngere Schwester, außerdem wird er in der Schule in einem WhatsApp-Chat gemobbt, in dem er selbst mitlesen kann. Aber was ihn als Mensch ausmacht, wieso er als Kind ausgerechnet von einem Cartoon-Bösewicht hellauf begeistert war oder auch einfach nur seine Hobbies bleiben völlig im Dunkeln.

Und so ist der Auftakt zwar durchaus interessant, bietet aber für mich nicht besonders viel Anreiz zum Weitergucken. Wegen diesem Hauptcharakter jedenfalls nicht. Für die männlichen Zuschauer mag Rin einen gewissen Reiz ausmachen, die wie schon Yuno in Mirai Nikki ausgesprochen lieb dreinschauen kann, nur um im nächsten Moment ein Schwert zu ziehen und jemanden umzubringen. Ingsesamt könnte die Story durchaus kurzweilig werden, aber falls Esuno seit Mirai Nikki nicht massiv dazugelernt hat, sollte man keine all zu hohe Erwartungen an Charakterentwicklung und nachvollziehbare Storyentwendungen haben. Von daher wäre mein Fazit wohl: Anschauen auf eigene Gefahr.

SimulReview Spring '16: Big Order Big Order, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Big Order
ビッグオーダー

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Crunchyroll
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keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

15.4.2016 (FR)
20:10 Uhr

 

Story

Vor 10 Jahren ging die Welt unter. Bis heute weiß niemand genau, was die massive Zerstörung ausgelöst hat, doch viele sind sich sicher, dass ein "Order" dahinter steckt. So werden Personen genannt, die plötzlich aus ihren sehnlichsten Wünschen geheimnisvolle Kräfte entwickeln, und die Menschen leben in Angst vor diesen Fähigkeiten. So ist es kein Wunder, dass Eiji seine eigenen Kräfte von sich weist - nicht nur, damit niemand ihn als Order enttarnt sondern auch, weil er es war, der die große Zerstörung damals hervorgerufen hat.

Doch als seine neue Mitschülerin Rin vor ihm steht und ihn im Auftrag einer geheimen Organisation umbringen will, bleibt ihm gar keine andere Wahl, als sein Order zu nutzen, wenn er überleben will...

Jitsch findet...

Wenn am Aufakt der Episode eines besonders hervorsticht, dann, wie die Folge bis ganz in die gefühlt letzte Minute hinauszögert, was es nun eigentlich war, das Eiji sich vor 10 Jahren gewünscht hat. Hängen bleibt vor allem die Szene relativ am Anfang, in der immer wiederholt wird "dein Wunsch ist..." aber bis zum Schluss die Antwort außen vor bleibt. Denn Eiji hat seinen Wunsch von damals vergessen, oder vielmehr verdrängt. Das ist auch einigermaßen nachvollziehbar, da er durch die sich anschließende Zerstörung seine Eltern verloren hat und seine Schwester seitdem im Krankenhaus liegt.

Big Order ist die Umsetzung des neuen Manga von Sakae Esuno, hierzulande bekannt für die Serie Mirai Nikki, die vor nunmehr fünf Jahren auch als Anime umgesetzt wurde. Auch Big Order erscheint schon seit 2014 in Deutschland bei EMA. Wenn man eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Serien ziehen kann, dann ist es die: Charaktere, die man als psychisch gesund bezeichnen kann, sind in der Unterzahl und vor allem weibliche Charaktere zeigen gerne von Zorn verzerrte Fratzen. Immerhin hat es sich Big Order gespart, als Hauptcharakter wieder eine unselbstständige Heulsuse wie Yukiteru Amano zu bringen.

Im Gegenteil: Eiji wird am Ende der Folge als dermaßen mächtig dargestellt, dass man sich fragt, wie die Serie noch irgendwie spannend werden soll. Lelouch Lamperouge aus Code Geass konnte einer Person einen Befehl geben, wenn er ihr in die Augen schaute. Eiji, zumindest klingt es in der Folge so, muss nur ein Gebiet "abstecken", indem er es betritt, und kann jeden in seinem Territorium frei kontrollieren. Zudem scheint es so, wurde aber bisher nicht erklärt, dass er einzelne Personen auch dauerhaft kontrollieren kann. Wenn das nicht überpowert ist, weiß ich auch nicht.

Ansonsten gibt sich die Folge eigentlich Mühe, Eiji als Charakter greifbarer zu machen. Seine Angst vor den eigenen Kräften und wie er sie dann aus Selbstschutz doch auslöst, bleibt nachvollziehbar. Trotzdem fehlt etwas, das ihn abseits seiner Lebensumstände als Charakter greifbar macht. Wie Lelouch hat er eine kränkliche jüngere Schwester, außerdem wird er in der Schule in einem WhatsApp-Chat gemobbt, in dem er selbst mitlesen kann. Aber was ihn als Mensch ausmacht, wieso er als Kind ausgerechnet von einem Cartoon-Bösewicht hellauf begeistert war oder auch einfach nur seine Hobbies bleiben völlig im Dunkeln.

Und so ist der Auftakt zwar durchaus interessant, bietet aber für mich nicht besonders viel Anreiz zum Weitergucken. Wegen diesem Hauptcharakter jedenfalls nicht. Für die männlichen Zuschauer mag Rin einen gewissen Reiz ausmachen, die wie schon Yuno in Mirai Nikki ausgesprochen lieb dreinschauen kann, nur um im nächsten Moment ein Schwert zu ziehen und jemanden umzubringen. Ingsesamt könnte die Story durchaus kurzweilig werden, aber falls Esuno seit Mirai Nikki nicht massiv dazugelernt hat, sollte man keine all zu hohe Erwartungen an Charakterentwicklung und nachvollziehbare Storyentwendungen haben. Von daher wäre mein Fazit wohl: Anschauen auf eigene Gefahr.

SimulReview Spring '16: Flying Witch Flying Witch, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Flying Witch
ふらいんぐうぃっち

Anbieter:

Crunchyroll
Link zur Serienseite

Kosten:
 

keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

9.4.2016 (SA)
21:30 Uhr

 

Story

Makoto Kowata kommt aus Yokohama in eine kleine Stadt in der Präfektur Aomori, wo sie fortan im Haus ihres gleichaltrigen Cousins zweiten Grades leben und zur Oberschule gehen wird. Denn sie ist eine Hexe, und bei denen ist es Tradition, mit 15 ihr Elternhaus zu verlassen und in die weite Welt hinauszuziehen - aber ihre Eltern finden es eben auch wichtig, dass sie die Schule richtig abschließt. An ihrem ersten Tag bringt sie ihre kleine Cousine Chinatsu und ihre zukünftige Klassenkameradin Nao schon gehörig aus dem Konzept, weil sie mit dem Besen herumfliegt. Aber sie fühlt sich schnell wohl und freut sich auf ihr neues Leben.

Jitsch findet...

Wenn der Titel der Serie nicht schon alles verraten würde, wären die ersten 10 Minuten der Serie sicher interessant gewesen, denn davon, dass Makoto eine Hexe ist, ist hier noch gar keine Rede. Das kommt erst heraus, als sie beim Einkaufen ohne Vorwarnung mit einem zu kaufenden Besen probeweise abhebt. Aber auch nach der Enthüllung bleibt die Serie das, was der erste Eindruck ist: Eine gemütliche Serie im realen Setting einer japanischen Kleinstadt, die sich ganz auf den Alltag konzentriert und keine großen dramatischen Sprünge macht.

Makotos Hexenkräfte sind dabei der Aufhänger, um es nicht ganz langweilig werden zu lassen, werden aber ganz unspektakulär mit eingewoben und spielen auch in vielen Szenen gar keine Rolle. Der Fokus liegt klar auf den Charakteren und ihren Interaktionen, die sehr natürlich wirken. Makoto selbst bleibt immer gelassen, ist aber ein wenig verplant: Sie verläuft sich ständig, sogar im neuen Haus, vergisst Namen, und dass man eigentlich nur mit Verwandten und sehr engen Freunden über Hexerei redet, fällt ihr erst ein, als sie ihrer Klassenkameradin Nao schon einige Details erzählt hat. Aber das macht sie auch sehr sympathisch, da es erzählerisch ausdrückt was sie auch selbst sagt, dass sie abgesehen von ihren Hexenkräften eben ein ganz normales Mädchen ist.

Die Hintergründe sind dabei realistisch gehalten und bilden den Schildern zufolge eine real existierende Stadt ab. Die Charakterdesigns sind eher simpel und fügen sich gut ein. Optisch ist die Serie angenehm für's Auge und nicht all zu bunt. Besonders herausragende Animationen sucht man wegen der ruhigen Handlung zwar vergeblich, aber es fallen auch keine langen Standbilder, seltsame Proportionen oder unnatürliche Bewegungen auf.

Kurz: Es plätschert alles einfach ganz angenehm dahin. Dem ein oder anderen mag die Serie zu langweilig sein (es passiert halt wenig) oder die Charakterdesigns nicht moé genug, aber mir hat dieser Auftakt sehr gefallen und ich denke, als ruhige Serie für zwischendurch ist Flying Witch sehr gut geeignet.

SimulReview Spring '16: Flying Witch Flying Witch, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Flying Witch
ふらいんぐうぃっち

Anbieter:

Crunchyroll
Link zur Serienseite

Kosten:
 

keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

9.4.2016 (SA)
21:30 Uhr

 

Story

Makoto Kowata kommt aus Yokohama in eine kleine Stadt in der Präfektur Aomori, wo sie fortan im Haus ihres gleichaltrigen Cousins zweiten Grades leben und zur Oberschule gehen wird. Denn sie ist eine Hexe, und bei denen ist es Tradition, mit 15 ihr Elternhaus zu verlassen und in die weite Welt hinauszuziehen - aber ihre Eltern finden es eben auch wichtig, dass sie die Schule richtig abschließt. An ihrem ersten Tag bringt sie ihre kleine Cousine Chinatsu und ihre zukünftige Klassenkameradin Nao schon gehörig aus dem Konzept, weil sie mit dem Besen herumfliegt. Aber sie fühlt sich schnell wohl und freut sich auf ihr neues Leben.

Jitsch findet...

Wenn der Titel der Serie nicht schon alles verraten würde, wären die ersten 10 Minuten der Serie sicher interessant gewesen, denn davon, dass Makoto eine Hexe ist, ist hier noch gar keine Rede. Das kommt erst heraus, als sie beim Einkaufen ohne Vorwarnung mit einem zu kaufenden Besen probeweise abhebt. Aber auch nach der Enthüllung bleibt die Serie das, was der erste Eindruck ist: Eine gemütliche Serie im realen Setting einer japanischen Kleinstadt, die sich ganz auf den Alltag konzentriert und keine großen dramatischen Sprünge macht.

Makotos Hexenkräfte sind dabei der Aufhänger, um es nicht ganz langweilig werden zu lassen, werden aber ganz unspektakulär mit eingewoben und spielen auch in vielen Szenen gar keine Rolle. Der Fokus liegt klar auf den Charakteren und ihren Interaktionen, die sehr natürlich wirken. Makoto selbst bleibt immer gelassen, ist aber ein wenig verplant: Sie verläuft sich ständig, sogar im neuen Haus, vergisst Namen, und dass man eigentlich nur mit Verwandten und sehr engen Freunden über Hexerei redet, fällt ihr erst ein, als sie ihrer Klassenkameradin Nao schon einige Details erzählt hat. Aber das macht sie auch sehr sympathisch, da es erzählerisch ausdrückt was sie auch selbst sagt, dass sie abgesehen von ihren Hexenkräften eben ein ganz normales Mädchen ist.

Die Hintergründe sind dabei realistisch gehalten und bilden den Schildern zufolge eine real existierende Stadt ab. Die Charakterdesigns sind eher simpel und fügen sich gut ein. Optisch ist die Serie angenehm für's Auge und nicht all zu bunt. Besonders herausragende Animationen sucht man wegen der ruhigen Handlung zwar vergeblich, aber es fallen auch keine langen Standbilder, seltsame Proportionen oder unnatürliche Bewegungen auf.

Kurz: Es plätschert alles einfach ganz angenehm dahin. Dem ein oder anderen mag die Serie zu langweilig sein (es passiert halt wenig) oder die Charakterdesigns nicht moé genug, aber mir hat dieser Auftakt sehr gefallen und ich denke, als ruhige Serie für zwischendurch ist Flying Witch sehr gut geeignet.


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