Zum Inhalt der Seite



Das unbekannte Leiden der Pangoline

Autor:  silberknoepfchen

Niemand kann genau sagen, wie viele Tier- und Pflanzenarten unsere Erde heutzutage bevölkern. Anfang des 21. Jahrhunderts lag die Zahl zwischen 1,5 und 1,75 Millionen Arten, davon 500.000 Pflanzen. Nach wissenschaftlichen Schätzungen gehen manche von mehr als 13 Millionen Arten aus, einige sogar von an die 20 Millionen, da selbstverständlich noch nicht alle Arten entdeckt werden konnten. Viele Meeresbewohner, die sich nur in den tiefsten Regionen der Weltmeere aufhalten, sind beispielsweise noch völlig unerforscht.

 

Unabhängig davon wie viele Arten heutzutage die Erde bevölkern oder früher bevölkert haben (auch hier gibt es nur Schätzungen von bis zu 1,6 Milliarden Arten) ist vor allem eine dieser Spezies im Begriff diese Vielfalt systematisch zu dezimieren: Der Mensch.

Egal wie und mit was man sich herausredet, der Mensch ist wohl eines der zerstörerischsten Lebewesen dieses Planeten. Wir bauten Atomkraftwerke, wir bauten Autos mit giftigen Abgasen, wir erfanden die Brandrodung und wir taten und tun noch so viel mehr was uns und vor allem unserer Umwelt und den anderen Lebewesen schadet. Sicherlich sind wir nicht der einzige Grund dafür, dass eine Art für immer ausstirbt, aber unser Zutun beschleunigt das Ganze teilweise erheblich.

 

Die Rote Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten macht dies nur all zu deutlich. Wie die Weltnaturschutzunion (IUCN) am 19.6.2012 veröffentlicht hat, sind in diesem Jahr bereits 19.817 Arten vom Aussterben bedroht, das heißt bereits 250 Arten mehr als 2011. Da obendrein natürlich nicht alle Arten auf ihr sicheres Überleben hin geprüft werden können, liegt die tatsächliche Zahl weitaus höher.

 


Das Schuppentier oder auch Tannenzapfentier oder Pangolin steht bislang noch nicht auf dieser Liste, jedoch hat die IUCN bereits zugegeben, dass Nachforschungen bei dieser Spezies veraltet und die einzelnen Rassen rückläufig sind. Die Jagd auf ihr Fleisch und die Schuppen sind es, die diese besondere Art immer weiter reduzieren. Größtenteils in Ost- und Südostasien und speziell in China und Vietnam gilt ihr Fleisch als Delikatesse, werden ihre Schuppen, Körperteile und Innereien als Bestandteile chinesischer Medizin verwendet. Diese soll gegen Fieber und Hautkrankheiten helfen.
Allerdings ist bis heute nicht medizinisch bewiesen, dass Schuppen oder andere Teile dieser Lebewesen eine heilende Wirkung besitzen. Die einzelnen Schuppen bestehen vielmehr aus einfachem Horn, aus Keratin, ebenso wie UNSERE Haare, UNSERE Hornhaut, UNSERE Finger- und Fußnägel. Keratin ist ein Protein und besteht aus Eiweiß und Aminosäuren, stärkt und stabilisiert die Zellen, jedoch wurde bereits früher bewiesen, dass ähnliche Stoffe wie beispielsweise Horn von Nashörnern, keinen medizinischen Nutzen haben.

 

Glücklicherweise sind heute bereits alle Arten im Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen (CITES), Anhang II, enthalten und dürfen demnach nicht international gehandelt werden, weder lebende Exemplare noch Körperteile. Jedoch gibt es natürlich einen weiterhin bestehenden Schwarzmarkt um extravaganten Kunden extravagante Wünsche zu erfüllen und so werden jährlich mehrere Tonnen in Vietnam verschifft, ganz zu schweigen von den gefangen gehaltenen Schuppentieren, von denen Viele speziell für den Verkauf bis aufs Äußerste gemestet werden, um so einen höheren Preis zu erzielen.

 

Eines der größten Probleme ist, dass bislang nicht geklärt werden konnte, wie viele Schuppentiere überhaupt noch vorhanden sind, demnach könnte die jetzige Population bereits kurz vor dem Aussterben stehen.

 

Was wir dagegen tun können ist momentan leider noch recht simpel, jedoch auf lange Sicht der einzige und beste Weg um die Schuppentiere und andere bedrohte Tier- und Pflanzenarten vor dem Aussterben zu bewahren und unsere Erde weiterhin zu erhalten. Indem wir Anderen immer und immer wieder von den verheerenden Auswirkungen unsere zerstörerischen Lebensweise berichten, indem wir den Unglauben daran zerstreuen, dass Medizin mit Schuppentierinnereien irgendeine Wirkung hat, indem wir wir zeigen, dass wir nicht nur ihr Leben und ihre Welt zerstören, sondern auch UNSER Leben und UNSERE Welt, das unsere Kinder und Kindeskinder.

 

Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, sei er noch so klein, dann können wir gemeinsam einen großen Schritt tun, den Schritt um unser aller Welt zu erhalten.


Mich persönlich hat dieses Thema sehr interessiert. Vorallem da ich so direkt noch nie von den Pangolinen gehört hatte und erschrocken darüber war, dass diese Art womöglich bald nicht mehr existieren könnte. Deswegen lege ich Allen auch den Originalartikel ans Herz die des Englischen mächtig sind. Es darf und kann nicht sein, dass Tier- und Pflanzenarten so unbemerkt von dieser Welt gehen.
 

Link zum Originalartikel:
http://demiveemon.deviantart.com/art/The-unknown-peril-of-the-pangolins-272303658?q=gallery%3APangolinRescueCenter%2F35501786&qo=1

 

genutzte Bilder:

http://africavoyager.com/bilder/schuppentier2.jpg

 



Zum Weblog