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Besser Zeichnen - aber wie ? Spezifikation

Autor:  Tharalin


Andere Teile verpasst ?

Hier ist die Liste:

  • Teil Null
  • Spezifisches: Das gesicht/Der Kopf *
  1. Grundsätzliches
  2. Anatomie

  3. Licht und Schatten

  4. Farbtheorie

  5. Perspektiven

  6. Bildaufbau

  7. Dies und Das (unter anderem richtige Nutzung von Brushes und andere unzuordbare Dinge)

Vorneweg, ich gehe grundsätzlich davon aus, dass diejenigen die diesen Weblog lesen sich zeichnerisch verbessern möchten, was auch für Hobbyzeichner ein angestrebtes Ziel sein kann.

Es gibt natürlich auch Künstler, die völlig zufrieden sind mit ihrem Zeichenstil und der Qualität ihrer Arbeit, das ist ebenfalls völlig in Ordnung.

Diejenigen sollen sich zu nichts gezwungen oder in irgendeiner Form kritisiert sehen, ich gebe lediglich Ratschläge.


Immer noch keine Farbe, hoffentlich "nur" ein kleiner Beitrag für zwischendurch, ich habe das Gefühl, dass die Teile exponentiell länger werden.


Heutiges Thema:

Das Gesicht/Der Kopf



Betrachtet man ein Bild, schaut man tendenziell zuerst auf den Kopf, was ihn einmal zu einem wichtigen Fokuspunkt macht. Dazu Kommunizieren wir sehr viel mit dem Gesicht, auch nonverbal auf Gefühlsebene. Es ist außerdem ein Körperteil, das man sehr oft malt, wenn überhaupt der restliche Körper angehängt wird. Ich kann gar nicht die einzelnen Chibi- oder Kopfkritzeleien in meinen Skizzenblöcken oder auf Schreibpapier zählen die mal eben draufgezeichnet wurden weil gerade nichts anderes zu tun war, oder man am telefonieren war/ein Gespräch nicht sehr spannend verlief, etc.

Wir verwenden ebenfalls, besonders digital, Smeilis die dem Gegenüber unsere Emotionen mitteilen sollen da man das Gesicht nicht sehen kann.


Das Gehirn ist darauf ausgelegt, Formen als etwas bekanntes wahrzunehmen und diese auch zu lesen, weswegen es "lächelnde Krater" auf dem Mars gibt, gesichtsähnliche Wolken entdeckt werden und Minecraft Creeper entsetzt und leidend aussehen ( wer hat schon mal bei den vorfahrenden Autos geschaut, wie diese einen Angucken ? eigentlich bescheuert, aber es funktioniert).

Schauen wir uns doch den Kopf einmal genauer an.



Plastizität



Ich halte es für sehr wichtig, zu verstehen, WAS man da überhaupt malt. Vielleicht habe ich es im Licht&Schatten teil schon mal geschrieben, aber um richtig Schatten oder ähnliches zu malen muss man wissen, wie das Objekt plastisch aussieht. Man kann natürlich ungefäähr Licht hier hin setzen, und Schatten da, und dann stimmt es halbwegs. Wenn man damit zufrieden ist, gern. Aber gern sehe ich mir persönlich sowas nicht an (man kann darüber hinwegsehen und ein schönes Bild trotzdem genießen, aber es wird einem schon etwas anders wenn man etwas mit ABSOLUT falscher Lichtsetzung sieht, und dann haufenweise Kommentare dadrunter stehen wo die tolle und realistische Licht&Schattensetzung gelobt wird).



Random gequatschte über Mainstream und eigene Motive



Neidisch ? Sauer ? Auf jeden Fall!

Wir sind schließlich alle nur Menschen, und gerade in der Zeichnerszene ist es oft so, dass scheinbar, ich sage mal "nicht so gute Bilder" sehr viele Kommentare, Stimmen, was weiß ich nicht bekommen, und Künstler die sehr viel Arbeit in ihre Fertigkeit stecken, eben nicht.

Sicher kennen viele das Phänomen, dass "Mainstreambilder" sehr viel mehr Aufmerksamkeit bekommen als andere Bilder, selbst wenn ersteres nicht zwingen gut ist, und daneben vielleicht ein tolles Bild mit Details, aufwendigem Hintergrund und einem OC steht.

Lässt sich jede Woche in den ALs beobachten.

Ist das Fair ? Nicht wirklich, aber die Künstler selber können da nichts für. Es hat einfach damit zu tun, dass so gut wie jeder Pokemon kennt, und etwas damit anfangen kann und vielleicht eher mal ein Kommentar dalässt, als bei einem hübschen Bild mit OC, bei dem der Kommentator nur eine Figur und einen Hintergrund sieht. Allerdings gibt es hier auch Ausnahmen, ich denke an unzählige Zeichner die einfach einen sehr "massentauglichen Stil" haben und tolle Bilder mit traditionalen Medien zaubern und eine gute Basisfanbase haben, die immer fleißig Kommentiert und favourisiert.


Aus solchen Gründen lese ich manchmal die Frage von Zeichnern, ob sie eher viel Mainstream zeichnen sollen um Fans zu bekommen /zu behalten, oder lieber ihre eigenen Charaktere, was sie eigentlich lieber machen würden.

Es gibt auch Zeichner, die nur Mainstream zeichnen gerade deswegen, aber die sind eher selten, und jedem das, was er möchte.


Meine Meinung dazu ist (und war immer schon), zeichnet was euch Spaß macht.


Wenn man gern und viel Zeichnet, wird man zwangsweise besser, egal ob man OCs oder bekannte Charaktere zeichnet.

Die Abonnenten, Kommentare, AFs und schließlich ALs, kommen von ganz allein wenn erstmal ein gewisser Standart erreicht ist. Wenn ihr gut seit, werdet ihr auch gefunden, verlasst euch drauf.

Es gibt genug User die immer mal die neusten Fanarts durch scrollen, dann vielleicht favourisieren, empfehlen, AL Knopf drücken und das Bild somit weiterverbreiten.

Man kann DAZU Kommentarzirkeln beitreten, wenn man trotzdem gern Feedback möchte. Dadurch sehen übrigens noch mehr User die eigenen Bilder.


Ein kleiner Appell an dieser Stelle:

Jeder möchte gern Kommentare unter seinen Bildern haben, und selbst User die sagen dass es ihnen eigentlich egal ist, freuen sich darüber wenn einigen Menschen ihr Bild gefällt.

Leider fällt die Zahl der Kommentare unter den Bildern kontinuierlich (ein Beispiel ; Mein erstes AL hatte damals knapp 80 Kommentare - mein letztes gerade mal 18, und die Durchschnittszahl der ALs liegt jede Woche um die 20).

Nehmt euch die Zeit, und schreibt vielleicht jeden Tag einen Kommentar unter ein Bild eurer Wahl. Sowas dauert vielleicht 30 Sekunden.

Und dazu vielleicht 1 AL Kommentar pro Woche, die Bilder präsentieren schließlich 6 der besten Bilder der vergangenen Woche, und KÖNNEN eine tolle Chance für unerkannte Talente sein, wenn genug sie sich User ansehen. Die Masse machts' :).



Weiterführung Plastizität



Nach dem kleinen Exkurs zurück zum eigentlichen Thema.

Also: Es ist wichtig, zu verstehen, warum man überhaupt genau an der Stelle Licht setzen muss, und an der anderen nicht. Dadurch kann man mit sehr viel mehr Lichtvariationen herumspielen, als wenn man Stumpf übt wie das Licht bei einem bestimmten Lichtverhältnis fällt.

Man könnte jetzt ewig Kopfstudien betreiben (was auch nicht falsch ist, aber vermutlich nicht jedermanns Ziel hier), ooder wir sehen uns einfach ein 3D Modell an.


Eins der wenigen ordentlichen Gittermodelle auf dA. Bildquelle: Free Head Base Mesh von MrNinjutsu und Free BaseHead OBJ von MarckFeller



Eigentlich hat naturalistisches malen eigentlich sehr viel mit Modellieren zu tun, nur baut man die Figur nicht aus Ton, sondern durch Benutzen verschiedener Farben und Helligkeitsstufen.

Ich verlange jetzt nicht, dass ihr euch alle hinsetzt und mit Ton rummanscht (obwohl es sehr spaßig ist), aber ich möchte, dass ihr euch im Klaren seit, dass eure gezeichneten Objekte nicht 2D sind! Es sind 3dimensionale Objekte, die man nur auf ein 2dimensionales Medium transferiert.

Und auch, wenn die große Mehrheit eher im Manga/Animestil zeichnen möchte, ist zumindest das Hintergrundwissen Gold wert und gibt, wenn Benutzt, den Bildern eine höhere Qualität.


Im übrigen trifft das nicht nur auf Köpfe zu, sondern auch auf Tiere oder Fabelwesen

Schauen wir uns doch das Gesicht einmal an.

Einmal, um nochmal die Gesichtsproportionen ins Gedächtnis zu rufen:



Haufenweise geniale Referenzen! Head Proportions Reference Resource von ConceptCookie


Und jetzt vielleicht ein mehr stilistisches Beispiel.


(Allerdings nicht von  mir, da ich absolut keine sauberen Zeichnungen hinbekomme, und mein geschmiere möchte ich ungern in ein Tutorial packen.

Schauen wir stattdessen bei wem, der es kann!)


Expression tutorial von alexds1


Damit sollte alles wichtige erstmal abgedeckt sein, und es sieht viel besser aus als etwas was ich jetzt erst aus dem Hut zaubern müsste, und eigentlich wollte ich gar nicht so lange an diesem Eintrag sitzen v_v.


Noch einmal kurz zurück zu den 3D Models. Es ist sehr schwer, Manga/Animefiguren "naturalistisch" zu schattieren, und bei vielen auch gar nicht das Ziel, denn gerade das macht die Stilart irgendwie aus.

Darum habe ich versucht, grob die Licht- und Schattenverhältnisse aufzuzeigen, die auch so an richtigen Stellen sitzen.

Allerdings ist es kein reines Cellshading geworden, weil  ich das überhaupt nicht kann. Aber vielleicht hilft es trotzdem weiter.



Mit Farbe aufgepeppt sieht das ganze natürlich sehr viel cooler aus, wenn eine Lichtquelle eine andere Farbe besitzt als die andere, aaber dazu im nächsten (oder übernächsten) Weblog mehr.


Emotionen



Auch ein Teil mit dem viele Probleme haben. Die ersten paar wie Glück, Wut, Langeweile gehen ja noch, aber danach wirds schwierig.

Erste Hilfe bieten Memes', wie dieses hier:


25 Essential Expressions von napalmnacey


Gesichtsausdrücke entstehen durch das verziehen der Muskeln im Gesicht. Es gibt fixierte Punkte, wie Augen, Nase, Mund, aber die Haut und das Gewebe dadrunter sind Beweglich. Die Lippen können sich, in ihren vorgegebenen Bahnen, stark verändern, ebenso wie man Augen aufreißen und zusammenkneifen kann.

Ich demonstriere das ganze mal anhand einer Reihe Smeilis:


(o.o) (o-o) (o_o) (o__o) (°_°) (O_O) (._.) (.__.) (ouo) (ovo) (°v°) (^v^) (^-^) (^_^) (¬_¬) (_) (;_;) (;A;) (T_T) (T.T) (T-T)

Fragt euch: Was drückt der Smeili aus, und wie genau macht er es  ?


Ich habe auch schon vermehrt gelesen, dass viele unbewusst den Gesichtsausdruck nachahmen, den man gerade Zeichnet (ich selber machs' auch). Natürlich kann man versuchen das ganze umzudrehen, und vorher ausprobieren wie der Gesichtsausdruck funktioniert und ihn dann malen.

Leider ist das Repertoire trotzdem recht begrenzt, versucht mal spontan zu weinen. Vor allen Dingen gibt es nicht DEN Gesichtsausdruck für etwas bestimmtes, es gibt unendlich viele Facetten und verschwimmende Grenzen. Man müsste schon Schauspieler sein, um da auf den Plan zu rufen was man gerade braucht. Und da haben wir schon ein perfektes Stichwort.



Schauspieler und echte Menschen



Grandiose Überleitung. Dass ich die Idee zu diesem Beitrag dadurch bekommen habe, dass ich Star Trek:Into Darkniss (endlich) mal gesehen habe ignorieren wir gekonnt.

Fotos sind auch gut, aber bei Videos kann man einfach ein paar Sekunden warten und direkt etwas komplett neues. Dazu gibt es akustisches Input, nicht zwingend schlecht.

Kommen wir zu der Szene, wo ich mehr fasziniert auf Benedict Cumberbatchs' Expressionen geschaut habe, anstatt zuzuhören was er da erzählt (nur meine Ansicht, aber man, kann der Schauspielern).


Besagte Szene findet ihr hier, genauer gesagt ab min 2:40 (wer es noch nicht kennt, kann ja den Ton abschalten)


 


Und, um ein "aktuelleres" Beispiel zu zeigen, so um Sekunde 0:30 :


 


Und da aller guten Dinge drei sind, ab 1:40;


 


Uff, warum sind das denn alles so depressive/traurige Szenen ?


Weil ich denke, dass dort sehr schön dargestellt wird wie ein Gesichtsausdruck, trotz relativer Ähnlichkeit, durch leichte Änderungen eine ganz andere Bedeutung bekommen  kann. Außerdem müsste ich fröhliche Szenen mit ähnlichen Variationen erst suchen.

Was ist eigentlich mit diesen ganzen genialen britischen Schauspielern ?

Und was bietet Amerika im Gegenzug ?


Kristen Stewart, Quelle Wikipedia


Scherz :D.

Natürlich gibt es auch gute amerikanische Schauspieler (und nicht-Schauspieler), und Kristen Steward ist ein sehr extremes Beispiel wie man es nicht tun sollte

Auch wenn es einfach nicht in meinen Kopf reingeht, wie sie so erfolgreich sein kann. Ihre mimische Leistung in Filmen geht gegen Null! Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass sie nicht nur einen Blick drauf hat, aber mal ernsthaft;

Das bisschen Variation, was die Frau drauf hat (und ich denke, das größte Problem sind ihre Augen, mit denen sie sehr wenig macht) ;



Wikipedia

Tumblr

Tumblr


Gegen die oben genannten Beispiele, ist klar wer verliert.


Aber das sind nur männliche Schauspieler, an Frauen werden ganz andere Anforderungen gestellt!

Geht trotzdem.



Alles Tumblr

Auch Tumblr


Enough said. Wer ein Fan ist, wird sich auch nicht umstimmen lassen. Und natürlich darf jeder verschiedene Schauspieler mögen.

Ich denke einfach, dass sie eine der unfähigsten Schauspieler ist, die Hollywood momentan zu bieten hat (ich hab mir zwangsweise Twiligh 1-4 ansehen müssen, sie hat mich in keiner Sekunde überzeugt).

Zurück zum Thema: Filme und Videos sind eine hervorragende Quelle, um sich Gesichtsausdrücke anzuschauen. Man kann pausieren, und hat alle paar Sekunden eine neue Referenz.



Sehr gut dafür sind im übrigen auch Vlogs.


Gesichtsausdrücke von Tobuscus


Tobuscus sollte ernsthaft Schauspieler werden, das sind höchstens 30 Sekunden Videomatrial aus einem seiner Vlogs.



Das wars' von wegen "kleiner Eintrag". Dieser Gedanke ist scheinbar eine Illusion.

Leider fallen mir beim schreiben immer noch tausend Dinge ein, weswegen das auch immer so lange dauert.

Ich hoffe, es hat zumindest ein wenig geholfen und ich konnte euch etwas mehr über den Kopf, dem wichtigsten Fokuspunkt einer Figur, beibringen.

Trotz zwischenzeitlichem Gequatsche über den momentanen Zustand des Fantasiereiches und dem kleinen Rant über Kristen Stewart *g*.

Vielleicht kommt ja nächstes mal endlich Farbtheorie, auch wenn ich im Kopf schon an einem Beitrag zu Muskeln bastle... das wird eine seehr lange Weblogserie.



von Links nach rechts: alexds1,ConceptCookie,Jeff-H

Einfach draufklicken.




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