DavidB: Ein Taschentuch voll Himbeereis

Die Moderne führt zur Sesshaftigkeit und wird somit bequem. Wozu mit einem Handy hantieren, wenn man sich ein Headset an den Kopf pinnen kann? Warum den Computer anschmeißen, wenn man sein Smartphone aus der Hosentasche holen kann? Wieso lange Routen planen und vergleichen, wenn man ein Navigationsgerät verwenden kann?
Manchmal vergisst man über die ganze Technik hinweg, wie schwierig das Leben ohne sie wäre. Ich hätte jedenfalls kein Interesse daran, dutzendweise CDs mit mir herumzuschleppen, wenn ich auch einen MP3-Spieler verwenden kann. Das Mobiltelefon rottet zwar die Telefonzelle aus, sorgt aber zugleich dafür, dass man jeden fragen kann, ob er ein Handy dabei habe. Natürlich hat alles sein Für und Wider, aber alles in allem kann man sich glücklich schätzen, solche technischen Spielereien zu haben.

Die Geschichte ("Donald, Herr über alle Geschöpfe") hinter dem Zitat "Was der Wille erstrebt, erreicht er" ist tragisch. Aber das soll einem nicht weiter verwundern, denn das Zitat stammt aus dem alten Griechenland, und da waren Tragödien schwer modern.

Donald und seine Neffen verbingen den Tag auf dem Sofa mit guten Büchern. Während die Drillinge die Abenteuergeschichte "20.000 Meilen unter dem Wohnwagen" schmökern, liest Donald "Werke des Eukalyptos". Das ist eher eine Vermutung, denn statt still zu lesen, nutzt er die Gelegenheit, seinen Neffen einen kleinen Vortrag zu halten: "Lesen bildet! Was lernt man nicht alles aus Büchern, zumal aus den Werken unserer Dichter und Denker! [...] Hört lieber zu, was der griechische Philosoph Eukalyptos vor 3000 Jahren gesagt hat! [...] "Der Mensch ist der Herr über alle Geschöpfe, über Tiere, Fische und Vögel. Und was sein Wille erstrebt, erreicht er." [...] Was ein alter griechischer Philosoph sagt, ist wahr. Und wenn ihr's nicht glaubt, werde ich's euch beweisen. [...] Jede Arbeit übernehme ich, um euch zu beweisen, dass mein Wille erreicht, was er erstrebt."
Die kecken Neffen eilen zu den Stellenanzeigen, um ihren idealistischen Onkel bloßzustellen. "Onkel Donald braucht sowieso eine Stelle." "Vielleicht wird ein Löwenbändiger gesucht." "Oder ein Adlerfänger!"
Die Missgunst der Neffen wird zu Donalds Glück zerschmettert, als sie nur ein Stellenangebot für einen Fischzuchtsfachmann finden.
Gesagt, getan. Ohne sich vorher über die Fischzucht zu informieren (soviel zum Thema "Lesen bildet"), macht Donald sich an die Arbeit. Als er sich um die Lachseier kümmern soll, bastelt er aus Stroh und Holzkisten kleine, trockene Nester für die Fische, wonach er mit der simpleren Aufgabe bestraft wird, das Futter für die Jungfische zu holen. "Das schaff' ich nicht!" - "Was schaffen Sie nicht?" - "Na, die Würmer auszugraben!"
Natürlich soll Donald nur gefrorenes Fischfutter drechseln, wobei er sich allerdings selbst in einen Eisklumpen verwandelt. Danach darf er den Beckenboden schrubben.



Doch als ein Eisvogel auftaucht, ändert der verärgerte Chef Donalds seine Meinung über seinen unnützen Handlanger und gibt ihm den Auftrag, den fischfräßigen Vogel zu fangen. Doch dieser jagd ihn nach ein paar unnützen Tricks in ein Fass Teer, worauf Donald entlassen wird.
Auf der >Rückfahrt flüstern die Drillinge: "Wollen wir ihn fragen, was er jetzt von dem Philosophen Eukalyptos hält?" - "Lieber morgen, und nur, wenn wir mindestens hundert Meter Vorsprung haben!"

Man sieht, dass das Zitat von Eukalyptos das genaue Gegenteil bezweckte und Donalds Untergang hervorrief. Zuviel Zitate können schaden!

In Donald-Comics dürfen keine Schweinereien auftauchen. So bekam Zeichner Carl Barks häufig Ärger, weil er die Ducks auf sehr gutaussehende Menschendamen treffen ließ. Doch das unzüchtigste Treffen zwischen Donald und einer Dame ist im Comic "Gute Geldanlage".