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Sengoku-Jidai Chronicles

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, ihr Lieben! ^^
Ja, ich bin nun doch endlich mit dem neuen Kapitel fertig geworden. Sorry, dass es dieses Mal wieder etwas länger gedauert hat. *sich verbeugt*
Eigentlich war das Kapitel ursprünglich mal länger, aber ich habe es dann noch mal geteilt. Ansonsten hätte ich bezüglich der Länge wohl "etwas" den gewohnten Rahmen gesprengt und außerdem hätte es mit dem Fertigstellen dann noch länger gedauert, ehe ihr wieder was zu Lesen bekommen hättet. ;)
So wird es dann im Endeffekt 31 Kapitel geben. (Und hoffentlich ist das die letzte Planänderung in dieser Kategorie!)
Übrigens: Ich versuche stets im Nachhinein noch die Rechtschreibfehler zu entfernen, aber manchmal übersehe ich halt doch noch etwas. Zudem fehlt mir ein entsprechendes Rechtschreibprogramm (klingt vielleicht unglaublich, ist aber so), ansonsten hätte ich das natürlich schon von Anfang an benutzt, um Fehler zu vermeiden.
Und um eventuelle Missverständnisse auszuräumen: Die Ryû-Youkai sind allesamt stockhetero! XD
So! So viel also zu einigen kleineren Dingen, bezüglich einiger Fragen und Anmerkungen. Und nun wünsche ich euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel. ^^
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Alte Bürden

Ein wenig unschlüssig stand Renhou nun vor Akuma, nachdem dieser ihn noch mitten in der Nacht zu sich bestellt hatte. Dass, was Renhou von seinem Herrn in den letzten paar Minuten erfahren hatte, stimmte ihn nachdenklich.

"Glaubt Ihr wirklich, dass Euer Bruder Euch verraten hat, Akuma-sama?"

"Auf jeden Fall befindet er sich wohl schon seit einiger Zeit in Sesshoumarus Schloss", entgegnete Akuma ernst. Er saß am geöffneten Fenster auf der Fensterbank. Das bleiche Mondlicht fiel von hinten auf ihn und seine Gestalt hob sich angesichts der leicht entfalteten Schwingen wie ein unheimlicher Schatten vom Nachthimmel ab. "Nachdem Takeshi verschwunden war, habe ich zwar auch mal in Erwägung gezogen, dass er in Gefangenschaft geraten sein könnte, aber dass er sich auf die andere Seite schlägt..."

"Und wenn Naraku Euch in der Hinsicht belogen hat?", gab Renhou zu bedenken. "Warum sollte sich Takeshi-sama gerade in dieses Mädchen verliebt haben?"

"Nun, er zeigte sich schon in gewisser Weise besorgt, während wir sie hier gefangen hielten." Akuma faltete die Hände auf dem Schoß. "Aber nun gut, Renhou, wenn du willst, kannst du gerne versuchen, Näheres herauszufinden. Und außerdem schuldest du Sesshoumaru ohnehin noch eine Revanche, nicht wahr?"

Renhou wirkte ein wenig verunsichert. Wollte Akuma etwa, dass er zum Schloss der Inu-Youkai ging?

"Sesshoumaru plant dem Anschein nach, das Grab seines Vaters zu besuchen", erklärte Akuma nach einem Augenblick der Stille. "Und dieses liegt bekanntlich an der Grenze zwischen Dies- und Jenseits. Eine nahezu perfekter Ort für die letzte Ruhe des jungen Erben, meinst du nicht auch?"

Renhou ballte seine Hand zur Faust. "Sagt mir, ist das auch alles ein Plan von Naraku?"

"Kein Plan, von ihm habe ich lediglich die Informationen", antwortete Akuma gleichgültig. Es schien, als wartete er auf eine Reaktion seines Gefolgsmannes, aber diese blieb zunächst aus.

"Was ist aus Euch geworden? Ich erkenne Euch gar nicht mehr, Akuma-sama." Renhou blickte seinem Herrn ernst in die Augen. "Früher hättet ihr einem so windigen Kerl wie diesem Naraku doch niemals auch nur ansatzweise zugehört! Liegt es an den Juwelensplittern, die er Euch versprochen hat? Er wird sich doch niemals an diese Abmachung halten! Wollt Ihr wirklich auf die Worte dieses Hanyou vertrauend Euren Clan direkt in den Untergang führen?!" In diesem Moment hatte sich Renhou nicht mehr zurückhalten können. Zu lange schon hatte er dem Treiben von Naraku nur stumm zugesehen, ohne Akuma je auch nur etwas von seinen Zweifeln zu erzählen. Doch jetzt war das Maß voll! Takeshi war in feindliche Gefangenschaft geraten, Toba und Rokou waren tot, und das alles nur, weil Naraku sein infames Spiel schon zu lange hatte spielen können. Das musste aufhören!

Angespannt wartete Renhou auf Akumas Reaktion. Er hatte die Autorität seines Herrn diesem Gegenüber von Angesicht zu Angesicht angezweifelt und das stand ihm eigentlich nicht zu. Akuma jedoch blieb die erste Zeit über merkwürdig ruhig. Unheimlich ruhig...

"Renhou, ich weiß, dass du kein Idiot bist. Trotzdem scheine ich dich daran erinnern zu müssen, dass, so lange ich hier das Sagen habe, Treulosigkeit stets mit dem Tode bestraft wird." Er stand auf und kam auf Renhou zu, ehe er ihn grob am linken Handgelenk packte und dieses auf Augenhöhe hochhielt. "Es gibt da etwas, was du besser nicht vergessen solltest. Einst hast du nämlich einen Schwur geleistet. Du versteckst es zwar, aber trotzdem kannst du davor nicht davonlaufen!" Akuma verstärkte seinen Griff etwas. "Also, kümmere dich darum, dass Sesshoumaru und jeder, der eventuell mit ihm zum Grab von Inu no Taishou gehen sollte, nicht mehr hierher in diese Welt zurückkehren kann!"

Endlich ließ er wieder von Renhou ab. Dieser schwieg anfangs nur und es schien, als wollte er zuerst Anstalten machen, zu widersprechen, doch dann verneigte er sich leicht. "Wie Ihr befiehlt, Akuma-sama." Und ohne dem noch etwas hinzuzufügen, verließ er die Privaträume seines Herrn nun wieder. Renhou folgte dem dunklen Gang bis zum Ende, dann blieb er stehen.

//Es gibt da etwas, was du besser nicht vergessen solltest//, hallte in seinem Kopf die Stimme von Akuma wider. //Einst hast du nämlich einen Schwur geleistet. Du versteckst es zwar, aber trotzdem kannst du davor nicht davonlaufen!//

Nachdenklich ruhte Renhous Blick auf der Innenseite seines Handgelenks. Der Schoner verbarg das, was ihn stets an seinen Eid erinnern sollte. Seine Bürde... Als er damals seinen Schwur ablegte, hätte er zu diesem Zeitpunkt nie gedacht, dass er es vielleicht mal bereuen würde.

"Renhou."

Als Renhou aus seinen Gedanken gerissen aufschaute, stand Yu nur wenige Schritte von ihm entfernt. Anhand des Blickes seines Kameraden, wusste Renhou sofort, dass er diesem nichts mehr erklären musste.

"Ich tue es nicht gerne, aber ich habe keine andere Wahl", sagte Renhou. "Ich werde so bald wie möglich aufbrechen. Dazu brauche ich deine Hilfe, Yu. Du musst für mich ein Tor öffnen, das mich an die Grenze zum Dies- und Jenseits bringt."

"Wenn du das so möchtest", entgegnete Yu nur mit gewohnter Ruhe, obwohl man einen Unterton von Ernsthaftigkeit in seiner Stimme hatte heraushören können. Und da war nach noch mehr gewesen. Zweifel... "Renhou, du sagtest eben, du tust das nicht gerne. Spielst du etwa mit dem Gedanken, dich Akuma-sama zu widersetzen?"

Renhou schüttelte kaum merklich den Kopf. "Wenn, dann würde ich das nur tun, um ihm und unseren Clan zu helfen. Aber ich kann es nicht... Das weißt du."

"Aber dein Vorhaben... Wenn das schief geht, dann kommst du womöglich nicht mehr zurück."

"Ja, ich weiß. Doch wie gesagt, ich habe keine andere Wahl. Du weißt ja, was ansonsten passieren würde, und dann könnte ich gar nichts mehr tun. Weder für unseren Herrn noch für unseren Clan." Er ging an Yu vorbei, verharrte für einen Augenblick aber noch mal. "Jin hat von alldem keine Ahnung. Es ist sein Streben, mich eines Tages im Kampf zu besiegen und an meiner Stelle Anführer der Hüter zu werden, aber er weiß nicht, was das für ihn bedeuten würde. Jin ist jemand, dem seine Freiheit und Unabhängigkeit praktisch über alles geht. Und er glaubt, wenn er stärker wird, kann er sich diese am besten erhalten. Doch wenn er an meiner Stelle wäre... dann wäre er im Grunde nur ein Gefangener. Es ist schändlich, dass ich selbst das erst jetzt so richtig begreife." Und ohne dem noch etwas hinzuzufügen, ging Renhou wieder seinen Weg.
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

"Wie bitte?! Sesshoumaru will zum Grab von seinem und Inu Yashas Vater?" Kagome war nicht minder überrascht gewesen, als der Rest der Gruppe, nachdem Kimie mit den neuesten Neuigkeiten rausgerückt war. Sie alle hatten sich vor den Eingangstüren des Schlosses auf der Veranda versammelt.

"Das hat er zumindest so gesagt", entgegnete Kimie. "Ich frage mich ja auch, was er damit bezweckt. Er meinte, er wolle in Erfahrung bringen, was vor tausend Jahren genau passiert ist."

Shippou kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Aber mit Toten kann man doch nicht sprechen. Wie will er denn da was herausfinden?"

"Tse! Ich wusste doch schon immer, dass der Typ schräg drauf ist!", blaffte Inu Yasha schnippisch. "Und wie will er überhaupt zu dem Grab kommen? Also, ich helfe ihm bestimmt nicht! Das kann er gleich knicken!"

"Ihr könntet ihm sowieso nicht helfen, Inu Yasha-sama", mischte sich Myouga, auf der Schulter des Hanyou sitzend, ein. "Eure schwarze Perle hat immerhin ihre Funktion erfüllt und ist somit schon lange verschwunden. Sesshoumaru-sama muss also einen anderen Weg finden, um zum Grab Eures verehrten Vaters zu gelangen."

"Na, dann soll er das mal versuchen. Mir ist das nämlich vollkommen egal!"

"Wie könnt Ihr nur so reden?! Immerhin sprechen wir hier immerhin vom Grab Eures hoch verehrten Vaters!"

Mit einem entnervten Aufseufzen schnippte Inu Yasha den Flohgeist von seiner Schulter fort. In diesem Moment öffneten sich die Türen des Schlosses und eine glücklich lächelnde Miyuki trat hinaus. "Hallo! Guten Morgen, Freunde!"

"Äh... Ja, guten... Morgen, Miyuki-chan...", erwiderte Sango nur ziemlich perplex, als das Dämonenmädchen auch schon fröhlich summend an der Gruppe vorbeigegangen und um die nächste Ecke gebogen war. "Oh... Es hat sie aber wirklich schlimm erwischt."

"Was meinst du damit, Sango? Ist sie etwa krank oder hat sie sich was eingepfiffen?", fragte Inu Yasha ahnungslos, woraufhin sofort dieses bedauernswerte Seufzen durch die Gruppe ging.

"Siehst du das etwa nicht, Inu Yasha?", fragte Kagome schon beinahe tadelnd. "Dabei liegt es doch klar auf der Hand: Miyuki-chan ist bis über beide Ohren verliebt!"

"Hä? Und in wen bitteschön?"

Kagome konnte es nicht glauben. So blind konnte doch nicht mal Inu Yasha sein!? "Na, in wen wohl? In Ashitaka-kun natürlich! Hast du das die ganze Zeit über etwa wirklich nicht mitgekriegt?"

Der Hanyou hob skeptisch eine Augenbraue. "Und du bist dir sicher, dass das nicht einfach nur ihre noch anhaltende Freude darüber ist, dass Tôya noch lebt?"

"Ich geb's auf...", stöhnte das Mädchen auf und ließ es damit gut sein.

Kimie blickte ein wenig verträumt zum Himmel hinauf. "Tja, der Frühling ist zwar schon seit einiger Zeit vorbei, aber entsprechende Gefühle blühen eben immer wieder neu auf." Ein kaum hörbares Seufzen entwich ihr, als sie ihren Kopf auf ihre Hand abstützte. "Beneidenswert... Ashitaka und Miyuki haben die Möglichkeit, so unendlich viel Zeit miteinander zu verbringen... Wenn ich mir dagegen uns Menschen so ansehe..."

Kagome tippte ihrer Cousine neckend auf die Schulter. "Tja, wer weiß? Vielleicht entdecken wir hier in ein paar Jahren ja einen Jungbrunnen oder so was. Wäre doch toll, oder?"

"Und vor allen Dingen äußerst praktisch!", lachte Kimie.

Inu Yasha jedoch verstand irgendwie nur Bahnhof. So richtig kam er bei den heutigen Gesprächsthemen nicht so ganz mit. Da hörte er Kagome ihn nach einem Moment

fragen: "Aber sag mal, Inu Yasha, möchtest du die Gelegenheit nicht nutzen und auch noch mal zum Grab deines Vaters gehen?"

"Hä? Und wozu soll das bitte gut sein?"

Sie zuckte leicht mit den Schultern. "Es ist nur so ein Gefühl, aber ich glaube, es wäre gut für dich."

Der Hanyou gähnte einmal gelangweilt. "Du und dein Gefühl... Na, das ist ja mal ein Argument."

Kagomes Augen blitzten leicht auf. "Was willst du damit sagen?", fragte sie prüfend.

Inu Yasha machte eine abwinkende Handbewegung. "Dass du dich zu sehr in Dinge einmischst, die dich nichts angehen, zum Beispiel." Doch als er sie ansah, wünschte er sich, er hätte besser nicht den Mund aufgemacht, allerdings war es da bereits zu spät gewesen.

"Osuwari!"

Und so fand dieses Gespräch ein jähes Ende...
 

Indes hatte sich Sesshoumaru bezüglich seines Vorhabens zu einer Unterredung mit Kakeru verabredet. In Kakerus Privaträumen saßen sie sich gegenüber und berieten sich darüber.

"Das Grab Eures Vaters?"

"Ja. Ich möchte von dir wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, dorthin zu gelangen. Ich kann es mir nicht leisten, Zeit zu verlieren. Es muss rasch gehen." Sesshoumaru machte keinen Hehl daraus, dass er auf Teufel komm raus so schnell wie möglich das Grab besuchen wollte.

Kakeru ließ sich das alles noch mal durch den Kopf gehen. "Erhofft Ihr Euch auf diesen Weg etwas herauszufinden, was uns im Kampf helfen könnte?"

"Ich habe inzwischen so ziemlich jede schriftliche Aufzeichnung bezüglich der Ryû-Youkai und diesen Kampf damals mehrmals gelesen", erklärte Sesshoumaru ernst. "Aber ich habe noch immer nicht das Gefühl, als wüsste ich alles."

Kakeru schwieg zunächst. "Sesshoumaru-sama... Kann es sein, dass es noch einen anderen Grund für Euer Vorhaben gibt?"

Der junge Lord schaute auf. "Was meinst du damit?"

"Ich mag meine Sehkraft verloren haben, aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich nicht mitbekomme, was die Personen in meinem Umfeld beschäftigt. Im Gegenteil, inzwischen wage ich sogar zu behaupten, dass meine Wahrnehmung in der Hinsicht geschärfter ist als dies früher der Fall war." Er machte eine kurze Pause. "Sesshoumaru-sama, Ihr hättet Euren verehrten Vater in letzter Zeit gerne mehr als einmal um Rat gefragt, nicht wahr?"

Es schien, als käme sich Sesshoumaru im Moment ein wenig ertappt vor, doch sagen tat er erst mal nichts. In der Tat hatte er sich besonders in der jüngsten Vergangenheit oft vorgestellt, was sein Vater wohl getan hätte, der im Gegensatz zu ihm immerhin schon gegen Akumas Clan gekämpft hatte. Damals standen sich Inu no Taishou und Akumas Vater als Gegner gegenüber, und dieses Mal würden ihre beiden Söhne den Kampf fortführen.

"Hm! So weit bin ich also bereits?", fragte sich Sesshoumaru ein wenig zynisch. "Früher hätte ich meinem Gegner ohne großes Zögern oder gar Zweifel den Tod beschert."

"Doch die Ryû-Youkai sind keine gewöhnlichen Gegner", sagte Kakeru. "Selbst Euer Vater vermochte ihren damaligen Anführer nicht zu töten." Nach diesem Satz bekam er mit, wie sich Sesshoumaru aufrichtete.

"Akuma wird dieses Glück nicht haben", sagte er entschlossen. "Er hat sich genug erlaubt, es ist höchste Zeit, dass ich ihm seine Grenzen aufzeige. Bei unserer nächsten Konfrontation werde ich ihn töten!"

"Vermutlich kommt dieser Augenblick früher als Ihr ahnt." Kakerus Stimme war um einiges ernster geworden, ehe er sein Haupt etwas senkte. "Bald ist es so weit. Ein dunkler Schatten erstreckt sich vom Norden her immer weiter über das Land. Der entscheidende Kampf rückt unaufhaltsam näher."

Sesshoumaru setzte sich wieder. "Kakeru? Wie hast du den Kampf damals miterlebt?"

Kakeru hob kaum merklich eine Augenbraue, aber dann musste er doch leicht lächeln. Irgendwie erinnerte ihn das an die vielen Male, in denen er Sesshoumaru, als dieser noch ein Kind war, auf alle möglichen Fragen eine Antwort präsentieren musste. Oft hat er sich diesbezüglich mit Inu no Taishou ausgetauscht, denn wenn der eine Mal keine Antwort parat hatte, wurde eben schnell mal der andere gefragt. Nur waren die Hintergründe für Sesshoumarus Wissbegierde damals noch ganz andere...

"Wie habe ich ihn miterlebt...", wiederholte Kakeru wie zu sich selbst. "Nun, mag sein, dass der Kampf gegen die Ryû-Youkai einer der wenigen ist, an die ich mich noch sehr genau erinnern kann. Vielleicht liegt es daran, dass unser Clan damals viele Krieger verloren hat. Andere wurden so schwer verletzt, dass sie an den Folgen starben, und von denjenigen, die dennoch überlebten, waren viele von da an nicht mehr in der Lage, zu kämpfen. Ich will ehrlich zu Euch sein, Sesshoumaru-sama. Ich verabscheue den Krieg und den Kampf. Und seit jenem Tag noch mehr denn je."

Sesshoumaru konnte nicht verbergen, dass diese Worte für ihn recht unvorhergesehen gekommen waren. Aber er unterbrach Kakeru nicht, sondern wartete geduldig.

"Ich hatte Glück, meine Verletzungen waren nicht sehr schwerwiegend. Aber Euer Vater hatte in diesem Kampf seine ganze Kraft gebraucht, um Akumas Vater zu besiegen und ihn zum Rückzug zu zwingen. Drei Tage lang war unklar, ob unser Clan vielleicht sogar einen neuen Anführer bestimmen musste."

Sesshoumaru bewahrte zwar seine Haltung, doch eine gewisse Unsicherheit kam nun in ihm hoch. Von diesem Vorfall hatte er auch in den zahlreichen Schriftrollen gelesen, aber das alles noch mal direkt aus Kakerus Mund zu hören, war doch wieder eine etwas andere Sache gewesen.

"Sesshoumaru-sama? Ist alles in Ordnung?"

Sesshoumaru horchte auf. "Ja... Ja, doch. Ich war nur in Gedanken."

Einen Moment lang herrschte wieder Stille.

"Es gäbe da einen Weg", sagte Kakeru plötzlich, womit er wieder auf das eigentliche Anliegen seines jungen Herrn zurückkam. "Es gibt eine Möglichkeit, wie Ihr zum Grab Eures Vaters gelangen könntet. Wollt Ihr denn noch heute dort hin?" Als Sesshoumaru die Frage bejahte, fuhr Kakeru fort: "Gut, aber es könnte noch ein wenig dauern, bis alles so weit bereit sein wird. Ich kümmere mich darum und gebe Euch dann Bescheid."
 

Nachdem er mit Kakeru alles so weit geregelt hatte, hatte Sesshoumaru Kimie aufgesucht, um ihr den neuesten Stand der Dinge mitzuteilen. Sie hatte sich sofort dazu bereit erklärt, ihn zu begleiten und wartete nun mit Spannung und einem Funken Ungewissheit auf diesen Augenblick. Natürlich hatte sie Kagome und den anderen gleich von allem erzählt. Es bedurfte zwar noch des einen oder anderen Arguments von Kagome, aber letztendlich schien auch Inu Yasha damit einverstanden gewesen zu sein, das Grab seines Vaters ein weiteres Mal aufzusuchen.

Wieder zurück in ihrem Zimmer wuselte Kimie unter den aufmerksamen Augen von Inuki ein wenig in dem Raum herum. Für den Besuch am Grab von Inu no Taishou brauchte sie im Grunde nichts mitzunehmen, trotzdem peilte sie zur Sicherheit noch mal die Lage. Ihr Schwert würde sie wohl auch nicht brauchen. Bis sie sich zusammen mit Sesshoumaru, Kagome und Inu Yasha jedoch auf den Weg machen würde, dauerte es immerhin noch ein wenig, weshalb sie die verbliebene Zeit dafür nutzen wollte, um ein wenig aufzuräumen.

Ein Klopfen an ihrer Tür ließ Kimie letztendlich inne halten. "Ja? Wer ist da?" Und als sich die Tür öffnete, war sie doch sichtlich überrascht gewesen. "Takeshi! Hat man dich also aus der Zelle gelassen?"

Takeshi nickte. "Ja, auf Anweisung von Sesshoumaru. Als ich ihm dankte, verwies er mich auf dich. Deshalb bin ich hier. Also, vielen Dank, dass du mit ihm geredet hast."

Ein wenig verlegen winkte Kimie ab. "Ach, du musst mir nicht danken. Es ist schon in Ordnung. Du kannst übrigens ruhig reinkommen. Du musst da nicht stehen bleiben."

Ihrer Aufforderung folgend, betrat Takeshi nun das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Für einen kurzen Moment fiel sein Blick auf Inuki, der jedoch nach wie vor ruhig auf dem Boden lag. Indes huschte Kimie immer wieder von einer Seite des Zimmers zur anderen.

"Was machst du da?"

"Ich vertreibe mir die Zeit", antwortete sie im Vorbeigehen. "Sesshoumaru, Kagome, Inu Yasha und ich wollen nämlich nachher zum Grab von Sesshoumarus und Inu Yashas Vater. Bis dahin sorge ich hier ein wenig für Ordnung."

Als Kimie daraufhin im Nebenzimmer verschwand, folgte Takeshi ihr nach kurzem Zögern. "Ihr wollt... zum Grab von Inu no Taishou?", fragte er noch mal nach, als wollte er sicher gehen, dass er nichts falsch verstanden hatte.

Kimie nickte und ließ ihre Tätigkeiten zunächst etwas ruhen, um sich besser mit Takeshi unterhalten zu können. "Ja. Allerdings habe ich noch keine Ahnung, wie wir da hinkommen sollen. Angeblich befindet sich das Grab in so einer Art Zwischendimension. Irgendwas mit der Grenze zum Dies- und Jenseits, das hat Sesshoumaru mir zumindest so erzählt. Er selbst war ja wohl schon mal da, ebenso wie Inu Yasha und Kagome. Wir können jetzt jedoch nicht mehr auf den selben Weg dort hingelangen, wie sie damals. Aber Kakeru hat offensichtlich schon eine andere Idee."

Takeshi wirkte ein wenig verunsichert. "Was erhofft ihr euch denn von diesem Besuch an dem Grab?"

"So genau weiß ich das auch nicht, aber Sesshoumaru will wohl versuchen, etwas über diesen Kampf vor 1000 Jahren herauszufinden." Wie genau er das jedoch anstellen wollte, war Kimie noch ein absolutes Rätsel gewesen. Sie war sich nicht mal sicher, ob Sesshoumaru selbst es überhaupt wusste. Allerdings brachten sie die ganzen Überlegungen bezüglich des Besuches des Grabes von Inu no Taishou nun auf etwas anderes und sie fragte Takeshi: "Sag mal, darf ich dich was fragen, Takeshi? Wie war dein Vater denn eigentlich so?"

Der junge Ryû-Youkai wirkte anfangs zwar etwas überrascht über diese Frage, dennoch antwortete er nach einem Moment, wenn auch mit leicht gesenktem Blick: "Ehrlich gesagt, ich habe ihn gar nicht wirklich gekannt. Mag sein, dass ich seine Erwartungen nicht ausreichend genug erfüllt habe, weshalb er nie ein wirkliches Interesse an mir zeigte. Anders als bei meinem Bruder..." Ein kaum merkliches, etwas bitter wirkendes Lächeln erschien auf seinen Lippen.

Kimie hingegen hatte nach dieser

Antwort nachdenklich zu Boden geschaut. "Das ist unfair! Ein Vater sollte doch eigentlich für jedes seiner Kinder da sein."

"Nun ja, sein Interesse beschränkte sich mehr darauf, aus Akuma einen würdigen Nachfolger für die Position des Anführers unseres Clans zu machen. Ein wirkliches Vater-Sohn-Verhältnis hatte wohl keiner von uns beiden zu ihm. Dennoch hätte unser Vater mir vermutlich etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt, wäre ich ein wenig mehr wie Akuma gewesen."

"Wünsch dir das besser nicht", widersprach Kimie jedoch sofort. "Sei lieber froh, dass du nicht auch so ein skrupelloser, arroganter, rücksichtsloser..." Sie brach ab, als sie Takeshis irritiertes Gesicht sah, und wirkte nun doch ein wenig peinlich berührt. "Ähm... Entschuldigung. Ich wollte eigentlich nur sagen, eifere Akuma in der Hinsicht besser nicht nach. Dein Charakter ist schon ganz in Ordnung. Und dieses brutale Gehabe passt ohnehin nicht zu dir."

"Und genau das ist meine Schwäche..." Nach dieser Bemerkung war es nun Kimie gewesen, die etwas irritiert wirkte, weshalb Takeshi ihr sogleich zu erklären versuchte: "In meinem Clan herrschen raue Sitten. Wer nicht stark genug ist, hat so gut wie keine Chancen, sich zu behaupten. Neben der Tatsache, dass ich der jüngere Bruder des Anführers des Clans bin, bin ich der Einzige unter uns, der die Fähigkeit hat, vom Körper und Geist eines anderen Besitz zu ergreifen. Das schreckt die anderen ab und schützt mich deshalb in gewisser Hinsicht vor potenziellen Angriffen. Andernfalls wäre ich wohl bestimmt schon längst tot."

Nachdem er geendet hatte, stand Kimie einfach nur so da, als hätte sie eben der Schlag getroffen. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. "Meine Güte... Was sind denn das bitte für Zustände? Auf die Dauer kann man so doch nicht leben!"

Takeshi zuckte wie beiläufig mit den Schultern. "Man gewöhnt sich daran. Besonders, wenn man es nie anders kennen gelernt hat."

Kimie schwieg nun eine Weile und ließ sich das alles noch mal durch den Kopf gehen. Wie konnte jemand, der im Grunde eine so sanfte Natur hatte, in einer derartigen Umgebung überleben, ohne dabei auf die Dauer verrückt zu werden? Und so wie Takeshi sich geäußert hatte, hatte es irgendwie so geklungen, als hätte er bisher mit praktisch niemanden wirklich reden können. Nach einigem Zögern wagte sie eine weitere Frage an ihn zu richten: "Mh... Und was ist mit deiner Mutter?"

"Sie starb kurz nachdem ich geboren wurde. Ich habe sie nie kennen gelernt", antwortete Takeshi ausgeglichen, wenngleich doch so was wie heimlicher Kummer in seiner Stimme mitschwang.

Bedauernd schaute Kimie zu Boden. "Tut mir Leid, diese Erinnerungen bei dir geweckt zu haben. Es fällt dir bestimmt schwer, darüber zu reden."

"Nein, ist schon gut", entgegnete er mit einem schwachen Lächeln. "Du konntest es ja schließlich nicht wissen. Mach dir nichts draus."

Es kehrte eine Phase der Stille ein, als hätten die beiden nicht gewusst, was sie als nächstes hätten sagen können. Kimie drehte sich zum Fenster um und öffnete es ein wenig. Eine leichte Brise wehte in den Raum hinein. Plötzlich spürte sie, wie Takeshi sich dicht hinter sie stellte und ihr seine Hände auf die Schultern legte. "Takeshi...?"

"Bitte sag nichts", unterbrach er sie. "Ich weiß, es ist falsch, aber bitte... Nur für diesen einen Augenblick. Mehr will ich nicht..."

Kimie erwiderte nichts darauf. Stattdessen ließ sie ihn nach anfänglichem Zögern gewähren. Takeshi tat ja im Grunde auch nichts weiter, er hielt sie lediglich fest. Ihr war zwar trotzdem nicht ganz wohl dabei, aber ebenso unbehaglich wäre ihr zumute gewesen, hätte sie ihn von sich gewiesen.

Innerlich tat es Takeshi Leid, dass er Kimie jetzt allzu offensichtlich in Bedrängnis brachte, aber er konnte im Moment einfach nicht anders. Sie und er waren allein in diesem Raum. Endlich wurden sie mal nicht beobachtet, wie die Wächter es immer getan hatten, wenn sie ihn mal wieder besuchen gekommen war. Ihr so nahe zu sein, war für ihn unbeschreiblich. Er hätte sie nur umzudrehen brauchen und er hätte sie küssen können, doch er tat es nicht. Er durfte nicht noch weiter gehen. Andererseits hätte für ihn zwar auch die Möglichkeit bestanden, die Kontrolle über ihren Geist zu übernehmen. Zumindest würde sie sich im Nachhinein nicht mehr an das, was in der Zwischenzeit passiert war, erinnern, doch diese Möglichkeit kam für ihn von vornherein nicht in Frage! Es wäre hinterhältig und absolut schäbig, auf solche Mittel zurückzugreifen. So kam es, dass Takeshi schließlich, ohne noch was getan zu haben, wieder von Kimie abließ und einen Schritt zurücktrat.

"Verzeih mir bitte", sagte er nach einem Moment. "Ich weiß, ich dürfte mich dir so eigentlich nicht nähern, aber zu meiner Schande muss ich mir wohl eingestehen, dass ich in der Hinsicht wohl doch zu schwach bin..."

Kimie schüttelte leicht den Kopf. "Nein, schon gut..." Das war alles, was sie gerade sagen konnte, auch wenn es ein wenig seltsam klang. Dennoch würde sie Sesshoumaru davon wohl nichts erzählen. Sie wollte einfach verhindern, dass Takeshi deswegen vielleicht Schwierigkeiten bekam, obwohl er im Grunde nichts gemacht hatte.

Unschlüssig standen sie beide im Moment einfach nur so rum, ohne sich anzusehen oder etwas zu sagen. Es war schließlich Takeshi, der als erster den Mut aufbrachte, das Wort zu ergreifen: "Kimie? Kann ich... dich etwas fragen?"

"Was denn?"

"Nun..." Er senkte leicht den Blick. "Es mir ein schon ein wenig unangenehm, aber könntest du... könntest du dir vielleicht vorstellen, mich auf einen kleinen Spaziergang zu begleiten? Einfach nur so..."

Kimie taute wieder ein wenig auf. "Du meinst durch den Garten?"

Takeshi schüttelte den Kopf. "Nein, außerhalb."

Abrupt wurde sie wieder unsicher. "Ich glaube, das ist keine so gute Idee. Sesshoumaru will nicht, dass du das Schloss verlässt."

"Und... wenn du mich begleitest?"

"Hm... Ich weiß nicht recht..."

"Bitte. Und wenn du Probleme kriegen solltest, nehme ich alles auf meine Kappe." Es lag nicht in Takeshis Absicht, Kimie etwa in Schwierigkeiten zu bringen. Das wäre nun wirklich das letzte, was er vorgehabt hätte. Allerdings stand es wohl außer Frage, dass er sie mit seine Bitte eben genau in diese Ecke trieb. Da tat es ihm schon wieder Leid, dass er überhaupt den Mund aufgemacht hatte.

Takeshi wollte sich gerade entschuldigen und sein Anliegen zurücknehmen, als Kimie jedoch sagte: "Na gut, okay. Aber nur kurz, ja? Vielleicht so zehn oder fünfzehn Minuten."

Er nickte einverstanden. "Soll mir recht sein. Danke."

Als Takeshi ohne Umschweife auf die Veranda hinaustrat, war Kimie aber doch ein wenig irritiert gewesen. "Äh, Takeshi? Die Tür ist doch..."

"Wir brauchen keine Tür", entgegnete er aber nur lächelnd.

"Wie? Was hast du denn vor?"

"Warte ab. Sag mal, hast du Höhenangst?"

Kimie zuckte leicht mit den Achseln. "Nicht direkt... Warum fragst du?"

"Wirst du gleich sehen. Leg deine Arme um meine Schultern." Er drehte ihr den Rücken zu und spreizte seine Schwingen zu den Seiten aus. Nachdem Kimie nach kurzer Überlegung getan hatte, was Takeshi ihr gesagt hatte, ging er leicht in die Knie. "Halt dich gut fest, ja?" Und mit einem Satz stieß er sich vom Boden.

Kimie entfuhr ein kurzer Schrei. Vor Schreck hatte sie die Augen zugekniffen und sich noch mehr an Takeshi geklammert. Sie wollte etwas sagen, doch traute sie sich anfangs gar nicht, irgendetwas zu tun. Hätte sie das vorher gewusst, hätte sie sich wohl gar nicht erst darauf eingelassen. Als sie sich irgendwann doch noch traute, ihre Augen leicht zu öffnen, zuckte ein grelles Licht direkt vor ihr auf, weshalb sie gleich wieder wegsah. Kimie vermochte nicht zu sagen, wie hoch Takeshi bereits flog und wo genau sie beide sie sich eigentlich gerade befanden.

"Du musst keine Angst haben. Mach die Augen auf, Kimie."

Kimie zögerte, aber dann kam sie der Aufforderung nach. Erst da bemerkte sie, dass Takeshi sich in einen Drachen verwandelt hatte, und sie schon seit geraumer Zeit relativ sicher auf seinem Rücken saß. Genauer gesagt, saß sie knapp vor den Ansätzen seiner Schwingen, und hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen.

"Ist alles in Ordnung?", fragte Takeshi nach einem Augenblick und wandte seinen Kopf leicht zu dem Mädchen um.

Kimie wagte es nun, sich aufrecht hinzusetzen. "Du scheinst mir da was verschwiegen zu haben... Du hast von einem Spaziergang geredet, aber nicht von einem Spazierflug."

"Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken", entschuldigte er sich.

Nachdem sie sich ein wenig an das Fliegen gewöhnt hatte, schaute Kimie sich etwas genauer um. Sie flogen nicht allzu hoch, trotzdem erschien der Wald unter ihnen wie ein einziges, grünes Meer aus Blättern. In einiger Entfernung konnte man noch das Schloss erkennen. Takeshi schien bewusst darauf zu achten, sich nicht allzu weit davon zu entfernen. In regelmäßigen Abständen schlug er mit seinen Schwingen. Dabei hallte stets ein dumpfer Laut in der Luft wider. Das Sonnenlicht fiel auf die dünne Membran der Flügel, wodurch sie fast durchsichtig erschien, und im Schein der Sonne schimmerten Takeshis Drachenschuppen wie Herbstlaub in einem leuchtenden, rötlichbraunen Glanz.

"Wow! Das ist toll! Fantastisch!", staunte Kimie. Mittlerweile genoss sie den Flug richtig. Es gab einem irgendwie das Gefühl von Freiheit. Sie fand es beneidenswert, dass Takeshi dieses Gefühl stets erleben konnte, wann immer er es wollte.

"Ich hörte, die Inu-Youkai können auch fliegen", bemerkte er.

"Ja, stimmt", bestätigte sie ihn. "Allerdings bin ich mit Sesshoumaru immer nur mit Ah-Un zusammen geflogen."

Takeshi flog eine weite Kurve. "Kimie? Was willst du eigentlich später machen? Ich meine, wenn dieser Krieg vorbei sein wird."

Diese Frage überraschte Kimie im ersten Moment, stimmte sie dann jedoch nachdenklich. "Nun ja... Ich würde gerne hier bleiben. Aber natürlich muss man erst abwarten, was noch passieren wird..."

"Wirst du mitkämpfen, wenn es so weit ist?"

"Sesshoumaru will nicht, dass ich mich an diesem Krieg beteilige. Er würde mich wohl am liebsten aus allem raushalten." Ein leichter Unterton von Trotz lag in ihrer Stimme.

"Das ist doch gut", meinte Takeshi jedoch. "Dann kommst du zumindest nicht in Gefahr."

"Aber wenn alle anderen kämpfen und ich sitze nur dumm rum, komme ich mir so idiotisch vor. Wie ein kleines Kind, auf das man immer aufpassen muss."

"Aber du hast mit dieser Sache doch ohnehin nichts zu tun. Das ist eine Angelegenheit, die allein meinen Clan und die Inu-Youkai etwas angeht."

"Mag ja sein, aber es scheint, als ob Inu Yasha, Kagome und die anderen auch mitkämpfen werden, und dann geht mich das doch auch etwas an!", widersprach Kimie. Und wenn alle anderen sich tatsächlich an diesem Kampf beteiligen würden, wollte sie auch auf jeden Fall ihren Teil leisten.

Takeshi schwieg diesmal. Ihm wäre es eigentlich auch viel lieber, würde Kimie sich aus alldem raushalten. Aber es stand nicht in seiner Macht, ihr etwas zu verbieten.

Die Zeit verging im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug, als Takeshi zum Schloss zurückkehrte. Schon von weitem sah er Sesshoumaru auf dem Hof stehen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sein Blick zeugte nicht gerade von großem Wohlwollen, als er Takeshi bei seinem Landeanflug beobachtete. Nachdem Kimie abgestiegen war, verwandelte sich der Ryû-Youkai wieder zurück.

Sesshoumarus prüfender Blick wanderte von einer Person zur anderen, ehe er letztendlich Kimie anschaute. "Also? Ich warte auf eine Erklärung."

Gerade wollte sie zum Sprechen ansetzen, als Takeshi ihr jedoch zuvor kam: "Es war meine Schuld. Ich habe sie dazu überredet, dass..."

"Mit dir habe ich nicht geredet!", unterbrach Sesshoumaru ihn scharf. "Du hast nur dann zu sprechen, wenn du gefragt wirst! Ist das klar?"

"Jetzt mach Takeshi doch nicht so an, Sesshoumaru!", mischte sich Kimie nun ein. "Es war nur ein kleiner Spazierflug, und nicht etwa so, als hätte er mich gekidnappt."

Zuerst entgegnete Sesshoumaru nichts auf ihren Einwand. Stattdessen gab er Takeshi mit einem Nicken zu verstehen, dass er gehen und sie beide allein lassen sollte. Nur widerwillig kam Takeshi dieser Anweisung nach und verschwand im Schloss.

Schließlich wandte sich Sesshoumaru wieder an Kimie: "Wie kann man nur so unbesonnen sein? Was glaubst du, was hier für ein Chaos geherrscht hat, nachdem der Kerl mit dir so auf und davon geflogen ist? Alle sprachen anfangs sogar von einer Entführung. Nur, weil ihr beide stets vom Schloss aus zu sehen gewesen ward, habe ich es abgelehnt, jemanden hinter euch her zu schicken. Auch, wenn du nicht so fühlst wie er, ich sehe es dennoch nicht gerne, wenn ihr euch zu nahe kommt."

Kimie seufzte einmal leise. "Du tust ja fast schon so, als hätten wir beide sonst was angestellt... Hatten wir nicht erst letztlich über Vertrauen gesprochen?"

"Dir vertraue ich schon, aber bei ihm ist das eine andere Geschichte."

"Er wird schon nicht über mich herfallen, wie ein wildes Tier. Dafür ist er einfach nicht der Typ."

"Man sollte seine Feinde nicht vorschnell beurteilen."

"Jetzt hör aber mal auf! Takeshi ist kein Feind!" Allmählich hatte Kimie genug. Diese Diskussion ging ihr spürbar gegen den Strich, aber davon ließ sich Sesshoumaru nicht beirren.

"Sei nicht so naiv!", entgegnete er ernst. "Er ist immer noch ein Ryû-Youkai und noch dazu Akumas Bruder."

Kimie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. "Wow, das sind ja voll die Beweise für seine Boshaftigkeit..." Das letzte Wort hatte sie übermäßig sarkastisch betont. "Wenn es nach solchen Dingen ginge, müsste ich dir doch auch misstrauen. Immerhin warst du früher nicht gerade für deine Fürsorglichkeit und Liebenswürdigkeit bekannt."

Sesshoumaru hob nach dieser Ansage kaum merklich eine Augenbraue. "Du solltest dich lieber daran gewöhnen, bestimmte Regeln zu beachten. Du besitzt zwar durchaus deine Freiheiten, aber trotzdem kannst du dir nicht alles erlauben."

"Und behandel du mich nicht so, als wäre ich dein Eigentum! Das bin ich nämlich nicht, kapiert? Muss ich dich etwa wegen jedem kleinkarierten Mist erst um Erlaubnis fragen und darf mich nicht mal einem anderen Mann nähern, ohne dass gleich praktisch von Ehebruch gelabert wird? Mag ja sein, dass die Denkweise in dieser Ära hier ein wenig verstaubt ist, aber bei aller Liebe, DEM passe ich mich nicht an! Da musst du mich wohl schon einsperren!" Wütend stapfte Kimie an ihm vorbei, teilweise schon mit diversen Gedanken daran, dass sie vielleicht wieder mal etwas überreagiert hatte, aber es fiel ihr eben immer noch irgendwie schwer, sich in solchen Dingen zurückzuhalten. Da spürte sie einen Griff an ihrem rechten Handgelenk und blieb abrupt wieder stehen.

"Wer weiß? Vielleicht wäre das gar keine so schlechte Idee, dich einzusperren", meinte Sesshoumaru mit diesem etwas merkwürdigen Unterton in der Stimme.

Kimie wandte ihren Blick von ihm ab, versuchte aber nicht, sich von ihm loszureißen. "Versuch's doch! Aber dann bist du mich bei der ersten Gelegenheit schneller wieder los, als du gucken kannst!"

Eigentlich erwartete sie, dass er darauf mit einem entsprechenden Konter antworten würde, doch stattdessen zog er sie nur an sich und legte seine Arme um sie.

"Dummkopf. Glaubst du wirklich, ich würde dich irgendwo einsperren?" Als sie ihm darauf nicht antwortete, sprach Sesshoumaru weiter: "Und außerdem wolltest du dich doch eigentlich nicht mehr streiten. Das hast du selbst gesagt."

"Ich weiß, was ich gesagt habe!", entgegnete Kimie noch mit diesem leichten Hauch von Trotz in der Stimme, aber sie traute sich irgendwie nicht so recht, sich gewaltsam wieder von ihm zu lösen. Ihr anfänglicher Ärger verflog allmählich wieder. "Entschuldige...", murmelte sie letztendlich in seinen Kimono hinein. "Zugegeben, ich hätte dir wohl besser Bescheid sagen sollen, dass ich etwas mit Takeshi unterwegs war, aber ich bezweifle, dass du uns einfach so deinen Segen gegeben hättest."

"Wäre das für dich so verwunderlich gewesen?" Sesshoumaru hatte diese Frage schon so wissend gestellt, als hätte er genau vorausgesehen, dass Kimie sie verneinen würde. Zwar schüttelte sie nur den Kopf, aber auch das war schließlich eine Antwort gewesen.

"Ich mache es dir wirklich nicht gerade leicht, was?", fragte sie und schaute zu ihm hoch. Auf Sesshoumarus Lippen erschien ein etwas geheimnisvoll wirkendes Lächeln.

"Zumindest wird es so nie langweilig", meinte er, ehe er sich leicht zu Kimie hinunterbeugte und ihr einen sanften Kuss gab, den sie nur zu gern erwiderte.

Unbemerkt von den beiden hatte sich Takeshi zuvor hinter der Tür versteckt, nachdem er ins Schloss gegangen war, und hatte das weitere Gespräch von dort aus mitverfolgt. Durch einen kleinen Spalt beobachtete er die Szene zwischen Sesshoumaru und Kimie. Die beiden in so inniger Umarmung zu sehen, stimmte ihn wehmütig und versetzte seinem Herzen einen Stich. Aber er hatte ja schon von Anfang an gewusst, auf was er sich da eingelassen hatte. Dass das Mädchen, das er liebte, bereits einem anderen gehörte. Es war ein für ihn aussichtsloses Unterfangen, und dennoch wollte und konnte er nicht so einfach aufgeben. In einem gewissen Sinne war er ein Gefangener seiner eigenen Gefühle.

>Hm... Ich bin wirklich ein Idiot...<, schalt Takeshi sich selbst, ehe er sich von der Tür entfernte und den einsamen Gang entlang schritt.
 

Zwei Stunden vergingen. Mit gemischten Gefühlen standen die einzelnen Personen nun in diesem Raum, in welchem sich außer einem großen Gegenstand, der unter einem schwarzen Tuch verborgen war, nichts befand. Inu Yasha, Kagome und ihre Freunde, ebenso wie Sesshoumaru, Kimie, Rin und Jaken blickten stumm zu Kakeru, der direkt neben diesem geheimnisvollen, verhüllten Gegenstand stand. Er entfernte schließlich das Tuch nun und enthüllte damit einen Spiegel. Das Merkwürdige war, dass seine Oberfläche gänzlich schwarz gewesen war und er zeigte auch keine Spiegelbilder. Eingefasst war er in einem kunstvollen, goldenen Rahmen, der oberhalb mit dem Motiv eines Drachen und unterhalb mit dem eines Phönix, dessen ausgebreitete Flügel links und rechts einen Teil es Rahmens ausmachten, verziert gewesen war. Die Darstellung des Drachens war die eines typisch asiatischen Drachens gewesen, mit dem ungeflügelten, schlangenartigen Körper. Die Blicke der Anwesenden ruhten lange auf dem Spiegel.

"Dieser Spiegel ermöglicht es, je nach Wunsch in eine andere Welt zu gelangen", erklärte Kakeru ruhig. "Dazu muss man nur an die jeweilige Welt denken, dann öffnet sich ein entsprechendes Tor. Natürlich muss man eine Vorstellung von dem Ort haben, an den man gelangen will, sonst kann es passieren, dass man irgendwo im Nichts landet, ohne die Chance, wieder zurückkehren zu können." Er wandte sich an Sesshoumaru: "Sesshoumaru-sama, wenn Ihr an Eurem Vorhaben nach wie vor festhaltet, dann deutet mit Tenseiga genau auf den Spiegel."

Als Sesshoumaru daraufhin nach vorne trat und Tenseiga zog, nahm er gleich das leichte Pulsieren seines Schwertes war. Auch der Spiegel schien darauf zu reagieren, denn es war so, als würde von ihm ausgehend ein leichter Wind in den Raum dringen. Sesshoumaru hob Tenseiga auf Augenhöhe, während er auf die Oberfläche des Spiegels deutete. Dabei dachte er an den Ort, wo sich das Grab seines Vaters befand. Der Ort, der die Grenze zwischen dem Dies- und dem Jenseits darstellte. Der anfänglich schwache Wind wurde nun etwas stärker und als die Klinge von Tenseiga aufzuleuchten begann, passierte das Gleiche mit der Oberfläche des Spiegels. Einige wandten geblendet ihre Blicke ab, bis das Licht schon nach wenigen Sekunden wieder verschwand. Stattdessen wurde das Bild im Spiegel allmählich heller, bis man letztendlich so was wie Nebel erkennen konnte. Als Tenseigas Klinge nicht mehr leuchtete, steckte Sesshoumaru sein Schwert wieder ein.

"Und?", fragte Kimie neugierig und trat nach vorne. "Hat es funktioniert?"

"Ja. Das Tor ist geöffnet",

antwortete Kakeru. "Nun könnt ihr in die Welt zwischen dem Dies- und dem Jenseits gelangen. Doch ihr habt nur genau eine Stunde Zeit, um euch dort aufzuhalten. Wenn ihr nicht rechtzeitig zurückkommt, seid für immer in dieser Welt gefangen."

"Ein Zeitlimit? Auch das noch..." Doch trotz dieser Aussichten war Kimie nach wie vor entschlossen, mitzugehen. Auch Inu Yasha und Kagome blieben bei ihrer Entscheidung. Bevor es jedoch losging, verabschiedeten sie sich noch von den anderen.

"Passt gut auf euch auf", bat Sango ihre Freunde. "Und kommt wohlbehalten wieder zurück."

"Keine Sorge, Sango-chan, es wird schon gut gehen", entgegnete Kagome optimistisch.

Inu Yashas Nörgeln lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn: "Hey, Kagome! Kommst du jetzt mit oder nicht? Es war ja schließlich deine tolle Idee, dass wir beide da auch hingehen, obwohl ich ja gar keinen Bock dazu habe!"

"Ach, und warum gehst du trotzdem?"

"Weil du mich genervt hast!"

"Wenn ihr endlich fertig seid, dann lasst uns gehen!", unterbrach Sesshoumaru den aufkeimenden Streit der beiden, ehe er einen Arm um Kimie legte und gemeinsam mit ihr zuerst durch den Spiegel ging.

"Komm endlich, Inu Yasha!", forderte Kagome den Hanyou auf, nachdem dieser nur missmutig vor sich hingemurmelt hatte, und war schon im Spiegel verschwunden. In diesem Moment wurde Inu Yasha wieder hellwach.

"Kagome! Jetzt warte gefälligst!" Frechheit! Erst trödelte sie und dann wartete sie nicht mal auf ihn! Eiligst sprang Inu Yasha ihr hinterher und fand sich sogleich in einer Art Dimensionstunnel wieder, wo um ihn herum alles aussah wie eine Art Strudel. Nur wenige Meter vor sich entdeckte er Kagome und bekam sie gerade noch zu fassen, ehe sie den Tunnel hinter sich gelassen hatten und sich mitten in der Luft wieder fanden. Unter sich sahen sie nur diese friedhofsgleiche Landschaft, über welche hier und da dichter Nebel hing. Wie schon bei ihrem allerersten Besuch an diesem Ort kam gleich eines dieser vogelartigen, fast gänzlich skelettierten Geschöpfe angeflogen, auf dessen Rücken Kagome und Inu Yasha sicher landeten. Und als hätte dieses Wesen ganz genau gewusst, wo sie hinwollten, flog es zielstrebig in eine bestimmte Richtung.

Indes schaute sich Kagome suchend um. "Wo sind denn Kimie und Sesshoumaru? Sind sie etwa schon beim Grab?"

"Nein, sie sind da vorne", beantwortete Inu Yasha die Frage des Mädchens und deutete nach vorne. Da entdeckte auch Kagome die beiden, allerdings bedienten sie sich nicht der gleichen Fluggelegenheit wie sie und Inu Yasha, sondern es war Sesshoumaru selbst, der sich und Kimie zum Ziel brachte. Kagome rief einmal nach ihrer Cousine, die sich sogleich umdrehte. Es dauerte nicht lange, dann hatten die beiden Nachzügler den Anschluss wieder gefunden.

"Ist bei euch alles in Ordnung?", fragte Kimie sofort, wobei sie aber etwas unschlüssig auf das merkwürdige Wesen starrte, auf dessen Rücken Kagome und Inu Yasha momentan ritten.

Kagome nickte. "Ja, aber das hier ist für uns auch nichts Neues. Wir waren ja immerhin schon einmal hier."

"Wir müssten auch gleich da sein", fügte Inu Yasha hinzu, wenngleich es aber etwas gelangweilt klang. Nach wie vor verspürte er keine große Lust darauf, wieder im Grab seines Vaters rumzustolpern, immerhin gab es hier nichts mehr für ihn, was ihm einen Grund dafür gegeben hätte, sich hier aufzuhalten. Schon beim ersten Mal war er ja nur widerwillig hergekommen und Sesshoumaru hätte sich die Antworten auf seine Fragen auch allein holen können.

Dem Gespräch der drei hörte Sesshoumaru mehr wie nebenbei zu. Sein Blick war die ganze Zeit über aufmerksam nach vorne gerichtet, als er schließlich etwas entdeckte. "Da vorne ist es."

"Hm?" Kimie hatte sich gleich zum ihm umgewandt und entdeckte hinter einigen dünnen Nebelschleiern ein riesenhaftes Skelett. "Was ist das denn?"

"Mein Vater."

Ungläubig schaute sie ihn an. "Was?! Diese gewaltigen Gebeine dort sind dein Vater?" Für Kimie war das alles kaum vorstellbar gewesen. Sie empfand ja schon Sesshoumaru als ziemlich groß, wenn er seine dämonische Gestalt angenommen hatte, aber das Skelett seines Vaters sprengte ja fast schon jegliche Vorstellungskraft. "Und... was tun wir jetzt?"

"Wir fliegen rein", erklärte Sesshoumaru.

Kimie schwieg nun. Während sie sich immer weiter dem Skelett näherten, wurde ihr immer mulmiger zumute. Und als es dann letztendlich durch das geöffnete Maul des Schädels geradewegs ins Innere der Gebeine ging, klammerte sie sich noch mehr an Sesshoumaru und kniff die Augen zu, als befürchtete sie etwa, die Gruppe würde gleich von einer Horde wild gewordener Geister attackiert werden. Sie öffnete ihre Augen erst wieder, als Sesshoumaru sie dazu aufforderte, und da hatten sie den Boden schon fast erreicht. Nach der sicheren Landung flog das vogelähnliche Geschöpf, welches Inu Yasha und Kagome hergetragen hatte, sogleich wieder davon und verschwand.

"Da kommen in mir gleich wieder die Erinnerungen an unseren ersten Besuch hier hoch...", murmelte Kagome nachdenklich, während sie sich umsah. Die Spuren der damaligen Auseinandersetzung zwischen Inu Yasha und Sesshoumaru waren hier und da noch immer erhalten geblieben. Dem Mädchen kam es so vor, als wäre das Ganze erst gestern passiert.

Auch Kimie schaute sich ein wenig um. Einerseits empfand sie das alles als äußerst imposant, aber irgendwie war es auch gruselig. Besonders beim Anblick der vielen Totenschädel, die auf dem Boden verstreut herumlagen. Kimie kniete sich hin und nahm einen davon in die Hand. Sie ließ ihn jedoch gleich wieder fallen, nachdem sie eine Weile in diese unheimlich dunklen Augenhöhlen geblickt hatte.

"Das hier kommt mir mehr vor wie ein Gruselkabinett...", bemerkte sie trocken. "Seid ihr sicher, dass wir hier etwas finden werden, was uns weiterhilft?"

"Frag Sesshoumaru. Der tut ja schließlich immer so schlau und außerdem war es ja sein toller Einfall, herzukommen", meinte Inu Yasha sarkastisch.

"Ich habe dich nie dazu aufgefordert, mich zu begleiten, Inu Yasha", entgegnete Sesshoumaru kühl. "Und anstatt dich zu beklagen, solltest du dich lieber nützlich machen. Vergiss nicht, wir können uns hier nicht ewig aufhalten."

"Lass diese Klugscheißerei! Ich bin ja schließlich nicht bescheuert!", motzte der Hanyou und wandte sich ab.

Bei genauerer Betrachtung schien es aber in der Tat nicht so zu sein, als könnte die Gruppe hier auf etwas Wichtiges stoßen. Das Einzige, was irgendwie Aufmerksamkeit erregte, war der goldene Sockel, in welchem einst Tessaiga steckte, aber mehr als eine Sitzgelegenheit schien er inzwischen auch nicht mehr gewesen zu sein.

"Das ist ja wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen...", seufzte Kimie irgendwann auf und ließ sich für einen Moment auf jenen Sockel nieder. "Was genau suchen wir eigentlich, Sesshoumaru? Wir haben ja nicht mal eine Vorstellung davon, wonach wir Ausschau halten müssen. Wie sollen wir nach etwas suchen, von dem wir nicht mal wissen, was es eigentlich ist und wie es aussieht?"

"Das Einzige, wonach ich suche, sind Antworten auf meine Fragen", erklärte Sesshoumaru nochmals, aber wirklich weiterhelfen tat das auch nicht.

"So weit war ich auch schon, aber WIE willst du diese Antworten denn bekommen?" Abwartend schaute Kimie zu dem Youkai hoch, doch diesmal schwieg er. Wusste er sich im Augenblick etwa selbst keinen Rat?

"Schauen wir uns draußen noch etwas um", schlug Kagome schließlich vor. "Vielleicht finden wir ja dort etwas."

Inu Yasha war damit einverstanden gewesen, aber bevor er sich mit Kagome auf den Weg machte, wandte er sich noch mal an Kimie: "Kommst du auch mit oder willst du lieber hier bleiben?" Denn Sesshoumaru schien sich seinerseits hier noch etwas umsehen zu wollen, allerdings glaubte Kimie nicht so recht, dass sie ihm im Moment groß helfen könnte, also sagte sie zu, Kagome und Inu Yasha zu begleiten.

"Und was ist mit dir?", fragte sie aber noch an Sesshoumaru gerichtet.

"Ich werde mich hier noch etwas umsehen", entgegnete dieser, was Inu Yasha aber nur recht sein konnte.

"Auch gut. Dann gehst du uns wenigstens nicht auf den Keks", meinte er nur, wobei er das ein wenig genervte Aufseufzen von Kagome und Kimie praktisch zu überhören schien. Dann machte er sich mit den beiden Mädchen auf den Weg nach draußen.

Kaum, dass die drei gegangen waren, schaute sich Sesshoumaru abermals um. Auch für ihn sah es nicht so aus, als könnte er hier irgendwelche Antworten finden, aber andererseits hatte er so ein merkwürdiges Gefühl, als hielte ihn hier etwas zurück. Letztendlich blieb sein Blick an dem goldenen Sockel hängen. Dieser Sockel... Etwas war eigenartig an ihm.

Sesshoumaru trat näher heran und betrachtete ihn genau. Die Kerbe von Tessaigas Klinge war in der Mitte noch immer gut zu sehen gewesen. Eigentlich war nichts Auffälliges an diesem Sockel, aber irgendwie hatte Sesshoumaru den Eindruck, als wäre da doch etwas. Mehr oder weniger unbewusst legte er eine Hand auf die glatte Oberfläche und stutzte. War das etwa eine Platte gewesen? War dieser Gegenstand etwa hohl und in seinem Inneren befand sich etwas? Diesen Fragen wollte Sesshoumaru sofort nachgehen. Er brauchte gar keinen sonderlich großen Druck auszuüben, denn die Platte ließ sich praktisch von selbst wegschieben. Doch kaum, dass Sesshoumaru einen schmalen Spalt freigelegt hatte, strahlte ihm dieses grelle Licht entgegen und er wich wieder zurück. Er hatte bereits seine Hand an Toukijin gelegt, doch bemerkte er schnell, dass von diesem Licht keine Gefahr für ihn ausging. Vielleicht war das sogar der Hinweis, auf den er gehofft hatte.

Sesshoumaru wartete bis das Licht wieder etwas blasser wurde. Aber anstatt, dass es verschwand, wurde nach und nach ein Bild sichtbar. Zuerst konnte man nur schemenhaft etwas erkennen, aber als alles nach und nach klarer wurde, stutzte er etwas. Sesshoumaru sah sich selbst jemandem gegenübersitzen, den er gar nicht kannte. Es war ein Junge von schätzungsweise 17 Jahren

gewesen, wenn man allein nach seiner äußeren Erscheinung ausging, aber dieser Junge war ein Hanyou! Seine weißen, aufrecht stehenden Ohren verrieten ihn. Und dennoch sah er Sesshoumaru vom Gesicht her irgendwie ähnlich, besonders durch das halbmondförmige Zeichen auf der Stirn. Aufmerksam beobachtete der Youkai nun das Geschehen...
 

* ~ ~ *

"Du wolltest mich sprechen, Vater?"

Auf die Frage seines Gegenübers hin nickte Sesshoumaru. "Ja, das ist richtig. An unseren Grenzen treiben sich in letzter Zeit einige Youkai herum. Ich möchte, dass du dir das mal ansiehst, Katô, und herausfindest, ob sie etwas im Schilde führen."

Katôs Gesicht spiegelte eine gewisse Unsicherheit wieder. "Ganz allein?"

"Hast du etwa ein Problem damit?", fragte Sesshoumaru prüfend, woraufhin sein Sohn sofort beschwichtigend die Hand hob.

"Nein, das ist es nicht. Ich war nur etwas überrascht." Und nach einer kurzen Pause fragte er weiter: "Und... wann soll ich mich auf den Weg machen?"

"Nach Möglichkeit jetzt gleich."

"In Ordnung." Katô neigte den Kopf wie zu einer Verbeugung leicht nach vorne, dann nahm er sein Schwert zur Hand und stand vom Boden auf.

"Darf ich ihn begleiten, Vater?", hörte man aus dem Hintergrund plötzlich eine jugendliche, männliche Stimme fragen.

Sesshoumaru, der ebenfalls aufgestanden war, wandte sich um. "Nein, Seiji, du wirst hier bleiben. Dein Bruder wird das mit Sicherheit auch allein schaffen."

Seiji, der mit dem Rücken an der Wand lehnte, zuckte die Achseln. "Na gut. Aber dann begleite ich ihn noch wenigstens bis zu den Toren."

Katô, der schon an der Tür stand, warf seinem Bruder einen skeptischen Seitenblick zu. "Sehe ich so aus, als bräuchte ich dich als Babysitter?"

"Nein, aber du solltest vielleicht öfter mal lächeln", entgegnete der Jüngere vergnügt. "Lachen ist schließlich gesund, das sagt Mutter doch immer."

"Lächeln und lachen unterscheiden sich in gewisser Hinsicht voneinander", bemerkte Katô trocken und ohne seinen Bruder dabei anzusehen.

Seiji verschränkte mit einem Seufzen die Arme hinter dem Kopf. "Mann! Du bist ja vielleicht 'ne Spaßbremse..."

"Und von dir würde ich es sehr begrüßen, wenn du dich mal deinem Alter entsprechend benehmen würdest."

Sesshoumaru machte bereits Anstalten, sich in die Diskussion seiner Söhne einzumischen, als ihm jemand das jedoch abnahm.

"Jetzt lasst es doch gut sein, ihr zwei!"

"Mutter!" Seiji trat einen Schritt zur Seite, als Kimie sich zwischen ihn und seinen Bruder stellte.

"Kein Tag vergeht, an dem ihr euch nicht mindestens ein Mal in die Haare kriegt." Sie seufzte erschöpft. "Aber zumindest trachtet ihr nicht danach, euch gegenseitig die Köpfe einzuhauen, wie Inu Yasha und euer Vater es in der Vergangenheit gerne mal praktiziert haben." Als sie Sesshoumaru diesen verstohlenen Seitenblick zuwarf, schaute dieser wie zufällig weg, ohne dabei aber eine Miene zu verziehen.

Seiji grinste vergnügt. "Ach, keine Sorge, Mutter! Im Grunde haben wir beide uns doch lieb, oder?"

Katô verdrehte nur leicht die Augen, als sein Bruder ihm einen Arm um die Schulter legte. Er ersparte es sich, dazu noch etwas zu sagen, sonst hätte er wohl noch bis zum nächsten Tag hier herumgestanden und auf Seijis Kommentare geantwortet.

Nach einem Moment wandte sich Kimie an ihren älteren Sohn: "Wie dem auch sei... Sei bitte vorsichtig, Katô, ja?"

Er nickte mit einem leichten Lächeln. "Ja, Mutter. Keine Sorge, ich pass schon auf."

Katô wollte gerade das Zimmer verlassen und war schon so gut wie im Flur, als er hinter sich Seiji nach ihm rufen hörte: "Nii-san?"

"Was ist denn jetzt schon wieder, Seiji?" Katô hatte sich kaum umgedreht, da sprang sein Bruder wie über einen Bock über ihn rüber und stürmte den Gang entlang. Katô hatte gerade so verhindern können, dass er gefallen wäre.

"Los! Wer zuerst auf dem Hof ist!", lachte Seiji.

"Du spinnst doch! Hey, bleib stehen!" Sogleich nahm Katô die Verfolgung seines Bruders auf, und beide waren schon nach wenigen Sekunden an der Treppe angekommen und außer Sichtweite gewesen.

Sesshoumaru wirkte ein wenig verloren, wie er nun so in dem Zimmer stand und auf die offene Tür starrte. Noch immer konnte man die Stimmen von Katô und Seiji hören. Ein leises Seufzen entwich ihm.

Kimie wandte sich um. "Stört dich etwas oder warum seufzt du so schwer?"

"Die beiden sind praktisch erwachsen und benehmen sich des Öfteren immer noch, als wären sie Kinder. Besonders Seiji."

"Besser, als würden sie den ganzen Tag nur mit einer ernsten Miene rumlaufen. Sie sind schließlich bei weitem noch viel zu jung, um sich wie alte Griesgrame aufzuführen." Sie schwieg einen Augenblick, ehe sie weiter sprach: "Übrigens, Sesshoumaru... Nimm Katô nicht zu hart ran. War es überhaupt nötig, dass du ihn ganz allein losgeschickt hast?"

"Es ist eine Art Prüfung für ihn", entgegnete Sesshoumaru. "Katô ist ein guter Kämpfer, aber sein Problem ist, dass er in mancher Hinsicht noch zu unentschlossen ist. Da ist Seiji wiederum anders."

"Ja, aber dafür hat Seiji die schlechte Angewohnheit, gerne mal übereilt zu handeln."

"Das sind typisch menschliche Eigenschaften. Daran erkennt man ein weiteres Mal, dass sie Hanyou sind."

Als Kimie diesen Seitenblick von Sesshoumaru mitbekam, kreuzte sie sofort ihre Zeigefinger vor sich. "Jetzt schau nicht mich an! Du wusstest doch schließlich von Anfang an, worauf du dich einlässt. Oder schämst du dich etwa für die beiden, weil sie 'nur' Hanyou sind?"

"Unsinn! Das habe ich nie behauptet und schon gar nicht gedacht", rechtfertigte sich Sesshoumaru sofort.

Kimie verschränkte mit einem kecken Grinsen die Arme vor der Brust, wobei sich die langen Ärmel ihres Kimonos bis zu ihren Ellenbogen nach hinten schoben. "Gut! Ansonsten hättest du nämlich ganz schön Ärger mit mir bekommen, mein Lieber."

Er räusperte sich kurz. "Nun, wie dem auch sei, Katô wird später immerhin mal meinen Platz einnehmen. Da kann er es sich nicht leisten, unsicher zu sein."

"Hm... So lange du es nicht übertreibst..."

Ohne etwas darauf zu erwidern, warf Sesshoumaru einen Blick aus dem geöffneten Fenster. Soeben gingen Katô und Seiji über den Hof, wobei sie von einem schwarzen, wolfsähnlichen Hund begleitet wurden, bei dem es sich um Inuki handelte. Am Torbogen wechselten die beiden Brüder noch ein paar Worte, dann gab Seiji Katô noch einen leichten Klaps auf die Schulter, ehe sich ihre Wege trennten. Katô verließ das Schlossgelände und verschwand irgendwo inmitten der Bäume.

Sesshoumaru hatte sich kaum wieder von dem Fenster abgewandt, da hörte er von Kimies Seite ein leises Aufseufzen. "Geht es dir nicht gut?"

"Ich habe nur nachgedacht", antwortete sie, ohne ihn dabei anzusehen. "Irgendwie kommt mir das falsch vor. Eigentlich hätte ich kein Recht mehr darauf, hier zu sein. Schon lange nicht mehr..."

Dass sie gerade jetzt mit so was anfing, überraschte Sesshoumaru etwas, und er ging auf sie zu. "Was redest du da? Wärst du denn lieber tot?"

Kimie schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht! Aber je mehr ich darüber nachdenke... Vielleicht zerbreche ich mir auch nur zu sehr darüber den Kopf, aber an manchen Tagen habe ich irgendwie das Gefühl, dass ich im Grunde schon lange tot bin, aber andererseits auch wieder nicht. Ich kann es nicht erklären, aber es ist irgendwie... Ich weiß auch nicht so recht. Es ist, als hätte jemand meine Zeit zum Stillstand gebracht."

Ihre Worte waren verwirrend, selbst für Sesshoumaru. Er vermochte nicht zu erahnen, was genau gerade in ihr vorging.

"Du sagtest, du fühlst dich manchmal so, als wärst du tot...", wiederholte er und legte ihr von hinten sanft die Hände auf die Schultern. "Empfindest du es als so wenig lebenswert, was dir zugute gekommen ist?"

Kimie lehnte sich etwas an ihn. "Nein, das ist es nicht. Es liegt ja nicht daran, dass ich mich etwa unglücklich fühlen würde..." Sie seufzte einmal. "Aber vielleicht ist das auch einfach nur eine Macke, mit der ich auskommen muss für das, was mir gewährt worden ist."

Als sich für einen Augenblick Stille über den Raum legte, zog Sesshoumaru Kimie näher an sich heran. "Anstatt dir darüber den Kopf zu zerbrechen, solltest du dich lieber glücklich schätzen, dass du diese Chance bekommen hast. Ich verstehe, dass es dir noch ab und zu schwer fällt, dich daran zu gewöhnen. Aber andererseits bietet sich dir auch vieles, was anderen Menschen verwehrt bleibt."

"Aber warum ausgerechnet ich? Ich bin doch eigentlich genau so normal wie jeder andere Mensch und nichts Besonderes."

Da drehte Sesshoumaru Kimie zu sich um, um ihr direkt ins Gesicht blicken zu können. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Das sehe ich ein wenig anders." Dann gab er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

Kimie lächelte kaum merklich und schmiegte sich an ihn. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie diese merkwürdigen Gedanken gehabt hatte, aber dafür beschäftigten sie sie jedes Mal aufs Neue. Trotzdem war sie froh und glücklich mit ihrem Leben, so wie es war...

Nach einer Weile ließ sie wieder von Sesshoumaru ab. "Hör mal, ich ziehe mich ein wenig zurück, in Ordnung?"

Er nickte einverstanden. "Ist gut. Wie du willst."

Nachdem Kimie ins Nebenzimmer gegangen war, machte sich Sesshoumaru selbst auf den Weg nach unten. Bei den Eingangstüren angekommen, entdeckte er wie erwartet Seiji draußen auf den Treppen sitzen. Bei ihm saß Inuki, der Sesshoumaru sogleich begrüßte, als dieser nach draußen getreten war. "Seiji, ich habe dir etwas mitzuteilen."

"Ja? Was ist, Vater?"

"Ich möchte, dass du auf dein Zimmer gehst und dein Schwert holst. Wir treffen uns gleich im Trainingsraum. Da ich Katô ja mit einer anderen Aufgabe betraut habe, werde ich heute mit dir trainieren."

Seiji wirkte ein wenig überrumpelt. Denn für gewöhnlich kam es eher selten vor, dass er im Training gegen seinen Vater antrat. Wenn überhaupt, dann hatte sich stets Katô mit Sesshoumaru gemessen und ansonsten hatten die beiden Brüder immer zusammen trainiert. Dementsprechend reagierte Seiji auch ein wenig zögerlich auf die Aufforderung seines Vaters. "Aber... gegen dich zu kämpfen, ist irgendwie anders, als gegen Nii-san..."

"Man kann sich seine Gegner eben nicht immer aussuchen", entgegnete Sesshoumaru sogleich, ehe er sich wieder zum gehen umwandte. "Beeil dich, ich gehe schon mal vor."

Letztendlich nickte sein Sohn zustimmend. "Okay. Ist gut, Vater."

Nachdem Sesshoumaru wieder gegangen war, begann Seiji sich bereits so seine Gedanken zu machen. Seine zwischen seinen Haaren hervorschauenden Ohren hatten sich schon ein wenig zu den Seiten geneigt. "Hm... Warum nur habe ich das dumme Gefühl, das könnte heftig werden...?" Noch einmal streichelte er Inukis Kopf, ehe er von den Treppenstufen aufstand und sich einmal streckte. "Ach, was soll's... Von nichts kommt bekanntlich nichts. Dann gehen wir die Sache mal an!" Danach verschwand er wieder im Schloss.

* ~ ~ *
 

Genau im selben Moment verschwanden auch die Bilder und das Grab war wieder genau so wie zu Anfang. Nichts deutete mehr auf das hin, was eben geschehen war.

Sesshoumaru schaute sich kurz um, ehe er sich das, was er eben gesehen hatte, noch einmal durch den Kopf gehen ließ. War das eben eine Vision gewesen? Ein Blick in die Zukunft? Aber es irritierte ihn, dass Kimie da gewesen war. Und sie war jung geblieben! Wie konnte das sein? Eigentlich hätte sie längst nicht mehr am Leben sein dürfen!

Als er sich selbst dabei ertappte, wie ihm das durch den Kopf schoss, ballte Sesshoumaru leicht die Faust. Abermals wurde er daran erinnert, wie kurz ein Menschenleben im Grunde war. Aber in dieser Vision war von einer Chance die Rede gewesen, die Kimie offenbar eingeräumt worden war. Aber was genau hatte das zu bedeuten gehabt und wie war es dazu gekommen? Es war einfach nur merkwürdig gewesen...

"Ich hätte nicht gedacht, dass du noch mal hier herkommen würdest."

Sesshoumaru horchte sofort auf. Er kannte diese Stimme nur zu gut, aber konnte das wirklich sein? Er wandte sich zur Seite um und zuerst konnte er nicht glauben, was oder besser wen er da sah. "Vater...?"

Es kam nicht gerade oft vor, dass Sesshoumaru verwirrt oder überrascht war. Eigentlich konnte man diese Moment locker an einer Hand abzählen, aber dieses Mal war er wirklich überrascht und auch verwirrt, als er tatsächlich seinem schon lange verstorbenen Vater gegenüberstand. Doch man sah gleich, dass es sich dabei um eine geisterhafte Erscheinung handelte, denn die Gestalt von Inu no Taishou war umgeben von einem blassen Licht.

"Es ist viel Zeit vergangen, Sesshoumaru", sprach der ehemalige Daiyoukai des Westens mit ruhiger Stimme. "Ich bin froh, dich zu sehen, mein Sohn."

Sesshoumarus Überraschung wich allmählich wieder und er fand zu seiner gewohnten Ausdrucksweise zurück, wenngleich man jedoch einen respektvollen Unterton in seiner Stimme wahrnehmen konnte als er entgegnete: "Ich hatte nicht damit gerechnet, noch einmal mit Euch sprechen zu können, verehrter Vater."

"Ich habe auch nicht viel Zeit. Aber ich weiß, dass du nicht allein hier bist." Inu no Taishou lächelte wissend. "Du hast also doch jemanden gefunden, den du beschützen willst. Und nicht nur eine Person."

Sesshoumaru war gleich klar gewesen, dass sein Vater auf Rin und Kimie ansprach. Er wusste also Bescheid. "Diese Vision eben... Stammt die von Euch?"

"Hm... Ich blicke nicht in die Zukunft, Sesshoumaru, und das habe ich auch nie. Es hängt ja außerdem auch von dir ab, ob diese Zukunft für dich auch wirklich eintritt. Was du gesehen hast, ist ein möglicher Weg, der sich dir bietet. Einer von vielen weiteren, abhängig davon, was du letztendlich für dich entscheiden wirst." Inu no Taishou wurde ernster. "Ich weiß jedoch, weshalb du hergekommen bist. Die Ryû-Youkai bedrohen erneut unseren Clan."

Sesshoumaru ertappte sich in diesem Moment selbst dabei, wie er sein eigentliches Vorhaben kurzzeitig außer Acht gelassen hatte. Denn er war ja eigentlich hergekommen, um etwas mehr über den damaligen Kampf zu erfahren. Auf die Worte seines Vaters hin nickte er nun einmal. "Akuma führt sie jetzt an. Und sie sind offenbar stärker als es damals der Fall war, obwohl er bereits zwei seiner besten Krieger verloren hat. Tôya und Ashitaka konnten sie töten und wären dabei fast selbst umgekommen. Sie haben sich inzwischen wieder erholt."

Nachdenklich senkte Inu no Taishou leicht den Blick. "Ashitaka... Damals war er noch sehr jung, aber er scheint was aus sich gemacht zu haben." Unwillkürlich musste er gerade an das letzte Gespräch zurückdenken, welches er mit Ashitakas Vater geführt hatte. Dass sie beide damals im Streit auseinander gegangen waren, bedauerte Inu no Taishou noch immer.

"Verehrter Vater, ich kam her in der Hoffnung, etwas mehr über den Kampf vor 1000 Jahren zu erfahren", ergriff Sesshoumaru nach einem Moment wieder das Wort. "Dass ich die Gelegenheit dazu bekommen habe, mit Euch zu sprechen, ist mehr, als ich erwartet hatte. Deshalb möchte ich die Antworten auf meine Fragen nun von Euch persönlich erfahren."

Inu no Taishou nickte. "Ich werde dir vermutlich nicht viel Neues erzählen können, aber dennoch versuchen, dir diese Antworten zu geben, Sesshoumaru. Und das bin ich sowohl dir, als auch dem ganzen Clan schuldig. Denn dadurch, dass ich Akumas Vater damals nicht habe töten können, sind die Ryû-Youkai nun wieder in unseren Ländereien aufgetaucht. Vielleicht hätten sie sich ansonsten wieder auf den Kontinent zurückgezogen und wären nicht hier geblieben."

"Wer war Akumas Vater?"

"Khan... Ein kaltblütiger und ebenso starker Daiyoukai. Einer, der nicht zögerte, selbst seine eigenen Leute zu opfern, wenn er dadurch an seine Ziele gelangen konnte. Damals gelang es unserem Clan dennoch, die Ryû-Youkai zum Rückzug zu zwingen. Ich schaffte es, Khan eine schwere Verletzung zuzufügen. Danach war er nicht mehr im Stande, den Kampf weiterzuführen. Zuerst vermutete ich, er würde so bald wie möglich einen erneuten Versuch wagen, uns anzugreifen, aber dem war nicht so. Deshalb dachten wir alle, er und sein Clan wären wieder auf den Kontinent zurückgekehrt. Ein Trugschluss, wie wir nun wissen..." Es entstand eine kurze Pause, ehe Inu no Taishou sehr ernst weiter sprach: "Du musst sehr vorsichtig sein, Sesshoumaru. Ich bin mir sicher, sein Sohn Akuma ist nicht minder gefährlich, auch, wenn dieser es bisher nicht allzu offensichtlich gezeigt haben sollte."

In der Tat. Wenn Sesshoumaru an die vergangenen Konfrontationen mit Akuma zurückdachte, hatte dieser nie wirklich mit vollem Einsatz gekämpft. Ohne Zweifel stand da noch ein harter Kampf bevor.

Plötzlich zerriss die laute Stimme von Inu Yasha die gerade herrschende Stille: "Hey, Sesshoumaru! Bist du da unten eingepennt, oder was?"

Sesshoumaru hätte wohl am liebsten laut aufgeseufzt, aber dass Inu Yasha sich des Öfteren benahm wie ein Trampeltier, kannte er ja schon. Er schaute eher wie beiläufig nach oben, denn sein Halbbruder sowie Kagome und Kimie befanden sich noch oberhalb des riesenhaften Skeletts. Kagomes Stimme war als nächstes zu hören gewesen, als sie Inu Yasha ermahnte: "Inu Yasha, jetzt sei doch nicht immer so ordinär! Bring uns lieber wieder runter!"

"Ja, ja! Mecker' nicht schon wieder rum!"

Einige Sekunden später konnte Sesshoumaru erkennen, wie sich Inu Yasha mit geschickten Sprüngen dem Boden näherte. Dabei hielt er Kagome und Kimie jeweils mit einem seiner Arme fest. Kurz bevor sie jedoch den Boden erreicht hatten, passierte dem Hanyou ein kleines Missgeschick und Kimie entglitt ihm aus seinem Griff.

"Uah! Inu Yasha, pass doch auf, du...!", rief das Mädchen noch, doch da war es schon zu spät gewesen und Kimie fiel aus gut einem Meter Höhe mit einer etwas unsanften Landung auf ihren Hintern, mitten in die vielen Totenschädel. Zuerst kam sie auch gar nicht mehr hoch, weil sie bei ihren Versuchen, wieder aufzustehen, anfangs immer wieder auf den glatten Oberflächen der Schädel ausrutschte. Kagome hingegen wurde von Inu Yasha vorsichtig auf den Boden abgesetzt.

"Was ist mit dir, Kimie?", fragte er ein wenig belustigt. "Hast du etwa Probleme mit dem Gleichgewicht?"

Kimie funkelte den Hanyou mahnend an, als sie endlich wieder auf die Beine gekommen war. "Witzbold! Du hast mich doch eben ohne jede Vorwarnung fallen gelassen!"

Inu Yasha hob leicht eine Augenbraue. "Reg dich ab! Als ob ich das absichtlich gemacht hätte..."

"Ach, halt den Schnabel! Osuwari!!" Nach diesem Ausruf zuckte der Hanyou deutlich sichtbar leicht in sich zusammen, aber es passierte nichts. Kimie wartete noch einen Augenblick, dann stemmte sie die Hände in die Hüften. "Hm! Dieses Privileg scheint wirklich nur Kagome vergönnt zu sein..."

"Tse! Als ob das nicht schon von Anfang an klar gewesen wäre!", motzte Inu Yasha besserwisserisch. Vermutlich wäre diese Diskussion noch eine Weile weitergegangen, hätte sich Sesshoumaru im Hintergrund nicht einmal diskret geräuspert, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken. Die kleine Gruppe war im ersten Moment nur vollkommen irritiert, als sie neben ihm die geisterhafte Erscheinung von Inu no Taishou entdeckte.

Inu Yasha kamen bei seinem Anblick gleich die Bilder aus seinem Traum wieder in den Sinn. Und obwohl er niemals das Gesicht seines Vaters hatte erkennen können, war ihm trotzdem sofort klar gewesen, dass er diesen jetzt vor sich hatte. Ja, er erkannte ihn wieder...

Inu no Taishou ließ kurz seinen Blick schweifen, ehe sein Hauptaugenmerk auf seinen jüngeren Sohn fiel. "Inu Yasha..."

Der Hanyou schwieg. Er fühlte sich auf einmal so komisch und wusste nicht, was er machen sollte. Irgendwie war er gerade überfordert.

Auch Kagome und Kimie waren anfangs irritiert. Zwar hatten auch sie Inu no Taishou selbstverständlich nie persönlich gegenübergestanden, sah man von dem einen Mal ab, als auch Kagome ihn nach dem Kampf gegen Sou'unga kurz gesehen hatte, doch wussten die Mädchen nach kurzer Überlegung gleich, dass sie hier seinen Geist vor sich hatten. Sie hatten ja mit allem Möglichen gerechnet, aber das hätten sie wirklich nicht erwartet. Doch dann war Kagome sofort zur Stelle und gab Inu Yasha einen ermutigenden, sanften Schubs. "Los! Das ist deine Chance, Inu Yasha! Nun geh schon zu ihm!"

Eigentlich war es ja nicht Inu Yashas Art gewesen, zurückhaltend zu sein, aber dieses Mal war es doch etwas anderes gewesen. Erst nach weiterem guten Zureden seitens Kagome näherte er sich seinem Vater mit vorsichtigen Schritten, bis er letztendlich vor ihm stand. "Uhm... Vater...?"

Auf Inu no Taishous Gesicht erschien ein sanftes Lächeln. "Inu Yasha. Die Umstände sind zwar etwas ungewöhnlich, aber dennoch freut es mich, dich zu treffen und mit dir sprechen zu können. Nach all der Zeit..."

Inu Yasha schaute leicht zu Boden. "Nun ja, was soll ich sagen...? Du bist ja direkt nach meiner Geburt gestorben. Wie hätten wir uns da kennen lernen sollen?" Obwohl er genau wusste, weshalb sein Vater gestorben war, hörte man in der Stimme des Hanyou dennoch einen schwachen vorwurfsvollen Unterton heraus. Inu Yasha wusste im Moment einfach nicht, was er von alldem halten sollte. Da stand er nun hier rum und redete mit der Seele seines schon lange verstorbenen Vaters. Mit einem Geist! Das war schon ziemlich merkwürdig für ihn.

Inu no Taishou hingegen konnte es schon verstehen, dass sein Sohn so reagierte. "Du und deine Mutter, ihr hattet es bestimmt sehr oft schwer. Es tut mir Leid, mein Sohn. Ich wäre gerne da gewesen, um euch beiden beizustehen."

Inu Yasha schaute kurz auf, dann verschränkte er die Arme vor der Brust, wobei er seine Hände in den Ärmeln seines Kimonos verbarg. "Ach, wir sind ja trotzdem ganz gut zurechtgekommen", entgegnete er, als wollte er doch in gewisser Weise sagen: "Mach dir keine Sorgen. Du konntest ja nichts dafür."

Während dieses Gesprächs hielt sich Sesshoumaru im Hintergrund, ebenso wie Kagome und Kimie, die noch etwas abseits standen. Besonders gespannt verfolgte Kagome die Unterredung von Inu Yasha mit seinem Vater. Zwar wirkte der Hanyou noch immer etwas versteift und wortkarg, aber eine gewisse Nähe zu seinem Vater schien er dennoch zu empfinden.

Kimie hingegen versuchte, Inu no Taishou nicht allzu offensichtlich anzustarren, aber er machte schon so einen imposanten Eindruck auf sie. Wie musste er dann erst zu Lebzeiten gewirkt haben?

Mit einem Mal jedoch standen Kagome und Kimie da, als hätten sie einen Stock verschluckt, als sie bemerkten, dass Inu no Taishou nun sie wiederum ansah. Nur sagen tat er im ersten Moment noch nichts. Die Mädchen warfen sich unsichere Blicke zu.

"Was... machen wir jetzt?", flüsterte Kimie ihrer Cousine zu, die aber nur kaum merklich mit den Schultern zuckte.

"Keine Ahnung... Vielleicht lächeln...?" Genau das tat Kagome dann auch, allerdings begleitet von einer abwinkenden Handbewegung. "Ähm... Achtet einfach nicht auf uns. Redet ruhig weiter, ja? Komm, Kimie! Wir gehen lieber etwas nach hinten, damit wir nicht stören."

Die Mädchen hatten sich noch gar nicht wirklich umgedreht, da hörten sie auch schon Inu no Taishou sagen: "Das ist nicht nötig. Kommt bitte näher, ihr zwei."

Nach anfänglichem Zögern kamen Kagome und Kimie der Aufforderung nach, doch sah man ihnen die Unsicherheit nach wie vor an, als sie letztendlich vor Inu no Taishou standen. Was sollten sie sagen?

Kagome war schließlich die Erste, die etwas tat. Mit einer respektvollen Verbeugung grüßte sie den Youkai: "Nun... Es ist uns wirklich eine Ehre, Euch kennen zu lernen."

Kimie tat es ihrer Cousine gleich und verbeugte sich ebenfalls, doch keine von beiden schaute als Erste wieder auf.

"Ihr braucht nicht so förmlich zu sein. Bitte schaut mich an", forderte Inu no Taishou die Mädchen schließlich auf und nachdem sie sich endlich wieder aufgerichtet hatten, schaute er sie abwechselnd an. "Ich würde gerne eure Namen erfahren."

Sofort stellten sich Kagome und Kimie mit ihren Namen vor. Sie waren noch immer etwas nervös, wobei sich das bei Kimie noch dadurch verdeutlichte, dass sie hinter ihrem Rücken schon die ganze Zeit mit ihren Fingern rumknibbelte.

Inu no Taishou jedoch lächelte warm, ehe er sich an seine Söhne wandte: "Und diese Mädchen sind also eure Angetrauten, darf ich annehmen?"

Während Sesshoumaru schwieg, als wollte er damit die Frage bejahen, wirkte Inu Yasha hingegen unschlüssig mit dem, was er darauf antworten sollte. Zwar wurde er leicht rot im Gesicht, aber sagen tat auch er letztendlich nichts dazu. Auch Kagome und Kimie äußerten sich nicht, stattdessen stieg ihnen nach dieser Frage von Inu no Taishou ebenfalls nur die Röte in die Wangen.

"Ich muss gestehen, ich bin ehrlich überrascht", meinte Inu no Taishou schließlich. "Dass ich mal gleich zwei Menschenmädchen meine Schwiegertöchter nennen würde..."

Die Mädchen wurden daraufhin nur noch röter, und Kimie versuchte etwas zu sagen: "Äh... Nun ja, noch hat hier ja niemand so wirklich geheiratet. Also, eigentlich gar nicht..."

"Na, dann kannst zumindest du es dir ja immer noch überlegen, Kimie", warf Inu Yasha ein. "Ansonsten machst du dich womöglich für den Rest deines Lebens unglücklich. Bei einem wie Sesshoumaru hält's doch keine Frau auf die Dauer aus, sonst wäre er doch schon längst verheiratet." Keine Sekunde später bekam er von der Seite einen Totenschädel an den Kopf gefeuert, und obwohl es aussah, als hätte er gar nichts gemacht, war dem Hanyou sofort klar, dass Sesshoumaru ihn gerade unter Beschuss genommen hatte. Wütend knurrte Inu Yasha seinen Halbbruder an. "Hey! Was sollte das denn schon wieder?!"

"Hüte lieber deine Zunge, Inu Yasha, sonst könnte es beim nächsten Mal dein eigener Kopf sein, der hier herumfliegt", entgegnete Sesshoumaru jedoch üblich kühl.

Kimie hingegen seufzte leise auf. Konnten sich die beiden etwa nicht mal in der Gegenwart ihres Vaters normal benehmen? Wobei, diese gegenseitigen Anfeindungen waren ihren Maßstäben entsprechend wohl als normal einzustufen gewesen.

"Peinlich... Sind wir hier etwa im Kindergarten...?", murmelte Kagome in sich hinein.

Relativ gelassen schien hingegen Inu no Taishou die ganze Angelegenheit zu betrachten. Zumindest gingen seine Söhne nicht mit ihren Schwertern aufeinander los, das war ja schon mal ein großer Fortschritt. Aber dann lenkte er das Gespräch wieder auf das eigentlich Thema zurück und wandte sich an seine Söhne: "Sesshoumaru, Inu Yasha. Es tut mir Leid, aber ich kann nicht mehr viel für euch tun. Diesen Kampf müsst ihr selbst bestreiten. Ich kann euch nicht sagen, wie er enden wird, aber ich wünsche euch, dass ihr siegreich sein werdet. Und achtet auf diejenigen, die euch wichtig sind." Dabei schaute er in die Richtung von Kagome und Kimie. Diese blieben zwar stumm, wussten aber genau, was der ehemalige Daiyoukai des Westens damit gemeint hatte, ebenso wie Inu Yasha und Sesshoumaru.

Doch plötzlich bemerkten die beiden Brüder etwas Ungewöhnliches. Irgendetwas kam näher, und zwar von draußen!

"Was ist los?", fragte Kagome und lief auf Inu Yasha zu. "Inu Yasha?"

"Eine starke, dämonische Aura...", antwortete der Hanyou. "Sie kommt immer näher."

"Einer von den Ryû-Youkai", fügte Sesshoumaru nun hinzu.

Auch Inu no Taishou hatte es gemerkt. Er kannte diese Aura noch von damals, doch war sie da noch nicht so stark wie jetzt. "Er kommt genau hierher."

Inu Yasha zog Tessaiga aus der Schwertscheide. "Tse! Dann empfangen wir ihn auch gebührend!"
 

Draußen bot sich der Gruppe ein unheimlicher Anblick.

"Du meine Güte! Was ist denn das?" Kimie starrte wie gebannt zum Himmel hinauf. Da war ein schwarzer Strudel, so was wie ein Portal. Allerdings wirkte er mehr wie ein alles verschlingendes Tor zur Hölle. Und dicht darunter flog ein riesenhafter, schwarzer Drache, dessen Schuppen in einem dunklen, grünen Schein schimmerten. Stetig näherte er sich der Erde.

"Ist das... Akuma?", fragte Kagome verunsichert und hielt sich an Inu Yasha fest.

"Nein. Akuma ist das nicht", stellte Sesshoumaru fest, aber bevor eventuell jemand genauer nachfragen konnte, verschwand er schon in einem gigantischen Wirbelwind. Als er wieder zum Vorschein kam, befand er sich in seiner wahren Gestalt und lief dem sich nähernden Drachen geradewegs entgegen. Als er diesem nahe genug gekommen war, sprang Sesshoumaru nach oben und riss ihn mit sich zurück auf die Erde. Der Boden bebte, als die beiden Dämonen in einer Wolke aus Staub, Steinen und Knochensplittern verschwanden.

"Argh! Dieser Bastard! Immer will er den ganzen Spaß für sich allein haben!", knurrte Inu Yasha, während er zusammen mit Kagome und Kimie im Augenblick nur zusehen konnte.

Sesshoumaru und der Drache tauchten wieder aus dem Staub auf und gingen abermals aufeinander los. Der Drache drehte sich einmal blitzschnell und die eigene Achse und verpasste seinem Gegner einen kräftigen Hieb mit seinem peitschenartigen Schwanz. Sich davon aber in keinster Weise sonderlich beeindrucken lassend, war Sesshoumaru rasch wieder auf die Beine gekommen. Und als der Drache leicht den Oberkörper hob, nutzte Sesshoumaru die Gunst der Stunde und rammte ihn mit aller Kraft den Kopf gegen die Brust. Wieder wurden Unmengen von Staub durch die Luft gewirbelt, während die beiden Dämonen versuchten, den jeweils anderen zu Boden zu drücken. Da wurde es plötzlich still...

"Was ist passiert? Wo sind sie?" Angestrengt versuchte Kimie, etwas zu erkennen, aber der Staub machte es ihr praktisch unmöglich. Da sprangen aus dem Schutt auf einmal zwei Schatten heraus. Sesshoumaru und... Renhou! Sie beide hatten ihre wahren Formen wieder abgelegt, aber die Folgen der Treffer, die sie sich gegenseitig zugefügt hatten, spürten sie noch immer.

"Du hast ganz schön viel Kraft. Respekt", meinte Renhou, die linke Hand auf seiner Brust ruhend.

Sesshoumaru zuckte nicht mal mit der der Wimper, als er erwiderte: "Ich könnte auch was zu deinem Angriff sagen, aber den Atem erspare ich mir."

"Soll mir recht sein." Renhou straffte die Schultern. Obwohl er bis eben noch etwas angeschlagen gewirkt hatte, zeigte er dies nun in keinster Weise mehr. Als hätte er niemals diesen heftigen Schlag einstecken müssen.

Inu Yasha trat einen Schritt vor. "Hey! Was hast du hier zu suchen und was willst du überhaupt

von uns?"

Renhous Blick wanderte zu der etwas abseits stehenden Gruppe. "Ich will Antworten auf meine Fragen", erwiderte er. "Und zwar will ich wissen, was aus Takeshi-sama geworden ist."

"Ach! Und das soll alles sein?", fragte der Hanyou patzig.

Kimie schaute kurz in Sesshoumarus Richtung.

"Er befindet sich bei uns im Schloss", antwortete der Inu-Youkai nach einem Moment der Stille. "Noch geht es ihm gut, aber es hängt von ihm ab, ob dies auch so bleibt. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass das der einzige Grund ist, weshalb du hergekommen bist. Wozu also der ganze Aufwand?" Er schaute kurz zu dem schwarzen Strudel am Himmel hoch. Im Grunde konnte sich Sesshoumaru schon denken, was Sache war, doch er wollte es von Renhou selbst hören.

"Ich habe einen Auftrag", antwortete dieser schließlich emotionslos und stieß das stumpfe Ende seiner Lanze in den Boden. "Deshalb kann ich euch nicht gestatten, diesen Ort wieder zu verlassen."

Ein merkwürdiges Geräusch, dass sich ein wenig wie ein weit entferntes Donnern anhörte, richtete die Aufmerksamkeit aller abrupt abermals zum Himmel hinauf. Das Portal, durch welches Renhou zuvor gekommen war, begann sich langsam zu verkleinern. Während Inu Yasha, Kagome und Kimie sich nun daran erinnerten, dass ihnen selbst kaum noch Zeit blieb, um wieder ins Diesseits zurückzukehren, wies Sesshoumaru wie gewohnt diese eiskalte Ruhe auf, als er sich an Renhou wandte: "Hm! Akuma hat dich also beauftragt, uns hier festzuhalten. Aber auch dir bleibt nicht unendlich viel Zeit, oder täusche ich mich da? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du letztendlich ebenfalls hier gefangen bleibst."

Die anderen horchten auf. Es war also so was wie ein Spiel auf Zeit und entweder würde es am Ende einen Sieger geben oder aber alle würden verlieren und hier festsitzen. Unschlüssigkeit griff um sich.

"Aber das ist doch kompletter Wahnsinn!", rief Kimie Renhou plötzlich entgegen. "Bedeutet das etwa, Akuma hat dir befohlen, dich zu opfern? Und du machst da auch noch mit?!"

Der Ryû-Youkai antwortete nicht sofort darauf, doch als er es tat, sprach er äußerst ruhig und beherrscht: "Ich habe meinem Herrn gegenüber einen Treuschwur geleistet und diesen werde ich auch halten."

"Aber Akuma wird doch nur von Naraku benutzt! Genau wie Euer ganzer Clan!", warf Kagome ein.

Stille...

"Doch vermag Akuma-sama dies nicht zu sehen", entgegnete Renhou ernst. "Selbst seinen eigenen Leuten glaubt er nicht mehr. Stattdessen lässt er sich von Naraku den Verstand vergiften und sich von ihm immer weiter in diesen Krieg hineintreiben." Seine Stimme war zum Ende hin stetig bitterer geworden und auch sein Griff um seine Lanze wurde fester. Dies und auch seine Aussage stimmten die anderen nachdenklich.

"Renhou...", wandte sich Kimie schließlich wieder an den Ryû-Youkai. "Du scheinst diesen ganzen Kampf doch genau so abzulehnen wie wir es im Grunde tun. Gibt es denn nicht die Möglichkeit, dass du vielleicht an unserer Seite kämpfst? Takeshi hat schließlich auch..."

"Hä? Sag mal, spinnst du, Kimie?!" Inu Yasha glaubte zuerst, er habe sich verhört. Hatte Kimie das eben etwa ernst gemeint? Dass Renhou an der Seite der Freunde gegen die Ryû-Youkai kämpfen sollte?

Renhou selbst schien nach der Frage des Mädchens jedoch nachdenklich geworden zu sein. Dennoch erwiderte er nach einem Moment der Stille: "Nein. Selbst, wenn ich es wollte, für mich wird es nie die Möglichkeit geben, dass ich mich auf eure Seite schlage."

Ratlosigkeit machte sich innerhalb der Gruppe breit. Was sollte das denn schon wieder bedeuten?

"Einst schwor ich Akuma-sama die bedingungslose Treue. Ihm mit meinem Leben zu dienen und meine Fertigkeiten unter seinen Befehl zu stellen." Renhou streifte von seinem linken Handgelenk den Schoner ab. Auf der Innenseite wurde dabei der Blick frei auf eine Art Tätowierung, in Form eines schwarzen Drachenkopfes. "Als Anführer der fünf Hüter musste ich einen besonderen Eid leisten. Meine Kraft gleicht in etwa der von Akuma-sama. Um zu unterbinden, dass ich mich doch mal gegen ihn auflehne, ließ er mich auf mein Blut schwören, ihn niemals zu verraten. Sollte ich es dennoch tun, würde ich meine Kräfte verlieren und über kurz oder lang sterben. Und mein Geist wäre dazu verdammt, auf ewig keine Ruhe zu finden. Und dieses Zeichen bindet mich bis zum Tage meines Todes an meinen Schwur... Ich kann meinem Herrn nicht den Rücken zukehren."

Abermals wurde es still.

Renhou streifte sich den Handgelenkschoner wieder über. "Es ist meine Pflicht und gleichzeitig mein Fluch. Kampflos werde ich es euch nicht gestatten, diesen Ort hier wieder zu verlassen!"

Kimie blickte zögerlich in Sesshoumarus Richtung. Es war klar, was nun folgen würde.

"Dann bleibt uns nur eine Möglichkeit." Mit erhabener Ruhe zog Sesshoumaru Toukijin. "Ich werde dich töten und uns somit den Weg frei machen. Wir beide haben ohnehin noch eine Rechnung zu begleichen."

"Sieht ganz danach aus", entgegnete Renhou und ließ seine Lanze einmal in seiner Hand kreisen. "Dann soll es so sein!"

Als sich beide Kontrahenten kampfbereit machten, machte Kimie reflexartig einen Schritt nach vorne, doch da hielt sie jemand zurück.

"Warte!"

Plötzlich spürte sie einen sanften, kaum merklichen Druck auf ihrer rechten Schulter. Als sie sich umdrehte, erblickte sie Inu no Taishou.

"Lass Sesshoumaru das allein regeln. Vertrau ihm. Er weiß, was er tut."

Inu Yasha schnaubte. "Keh! Aber wenn wir wegen ihm nicht mehr von hier wegkommen, hau ich ihn eigenhändig in Stücke!"

Kimie jedoch nickte nur auf Inu no Taishous Worte hin. Sie hätte eh nichts tun können, und so blieb ihr und den anderen nichts weiter übrig, als abzuwarten. Aber die Zeit arbeitete gegen sie alle...



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Kommentare zu diesem Kapitel (27)
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Von:  Swee
2014-01-27T19:10:01+00:00 27.01.2014 20:10
Jaaaaa, Oyakata-sama!

das ist ne voll schöne idee von dir ihn vorkommen zu lassen.
Von: abgemeldet
2007-07-08T13:30:28+00:00 08.07.2007 15:30
Hallo^^
Nachdem ich deinen Dojin gesehen hab, musst ich mir auch mal unbedingt deine FF angucken^^ *ziemlich lange gebraucht hab*
Ich find die Geschicte bisher einfach nur klasse^^
Ich frag mich nur, was für 'n Schwur das ist, den man unmöglich brechen kann? Ist Renhou einfach nur zu ehrenvoll dafür, oder steckt mehr dahinter?
Sagts du mir bescheid, wenn's weiter geht? *Lieb guck*
Bye,
_Corchen_
Von:  arrachnia
2007-06-14T13:47:20+00:00 14.06.2007 15:47
Hallo!!!
Ich möchte mich noch mal entschuldigen dass ich mich letztes Mal so vertan habe das tut mir echt leid...
Und zu diesem Kapitel möchte ich sagen, dass ich Kimie wirklich beneide!!! Ich meine solch einen Ausflug darf ja schliesslich nihct jeder miterleben ;o) Ist aber auch zu verstehen, dass Sessy das ganze nicht so sehr verkraftet, er ist eben ein sehr sehr sehr eifersüchtiger Bursche... Inu no Taishou hast du meiner Meinung nach super toll beschrieben. Warmherzig, ein Mann der seine Söhne liebt... einfach toll. Und da sieht man mal wieder, dass Inuyasha gar nicht so desinteressiert ist an seinem Vater!! Ich finde es wirklich gut wie du die verschiedenen Facetten deiner Karaktere zum Ausdruck bringst! Weiter so!!!
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel was sehr viel Spannung verspricht. Vor allem den inneren Kampf von Renhou, der ja eigentlich weiss, dass er auf der falschen Seite steht...
Bin gespannt!!
bis bald liebe Grüsse
arrachnia
Von: abgemeldet
2007-06-12T13:06:09+00:00 12.06.2007 15:06
och menno >.< immer hörst du bei den spannensten stellen auf!!
waahh ma schnell weitaaaa xDDD
Von:  luchia1
2007-06-04T16:02:48+00:00 04.06.2007 18:02
Hammer kap
arme Kimie die hats nicht wirklich einfach mit sessy, aber umgekehrt dürfte es genauso sein. dafür dürfte es bei den beiden nicht wirklich langweilig sein ;P aber das Treffen mit Taishou war richtig cool. Konnte Inu Yasha mal seinen Vater richtig sehen und so hat auch Taihou seine "Schwiegertöchter" schon mal gesehen ;P aber der Schwur auf das Blut ist ja ma hammer armer Renhou so kann er noch nichteinmal etwas gutes tun für sein Volk und erst recht für seinen Herrn.
bin schon tierischa uf dein nächstes kap gespannt ;P
hdgdl deine Luchia ;D
Von: firelady
2007-05-28T09:14:32+00:00 28.05.2007 11:14
oh man. natürlich mit unendlich viel spannung gestartet und geendet. na da bin ich aber mal gespannt. als kimie und sesshomaru sich gestritten haben, da dachte ich jetzt geht's schief, aber zum glück war es ja nicht so. diese mögliche zukunft für sesshomaru und kimie ist ja auch der hammer. aber am lustigsten fand ich immer noch, als inutaishou so meinte ja von wegen mit angemählten und so. find ich einfach klasse.
Von:  Mukouno
2007-05-26T20:30:58+00:00 26.05.2007 22:30
Es ist da, juhu!
Sorry, ich weiß mein Kommi kommt etwas spät, aber ich hatte bis jetzt noch keine Zeit es zu lesen.
Gomen nasai V_V
Wo fang ich an? ^^
Also erstmal, wie immer, ein super Kapi!

Hihi, ich hab so in mich reingegrinst als Miyuki bei den anderen vorbeikam. Ich finde das einfach sooo süüüüüß!

Das mit dem Spiegel ist einfach eine tolle Idee!
Aber diese Zeitbegrenzung ist echt ein Problem >_<
Das Gespräch mit Inu Taishou ist dir echt gelungen!
Ich habe schon immer versucht, mir seinen Charakter in etwa vorzustellen und du hast ihn sogar noch besser getroffen.
Ich glaube, er könnte wirklich so sein!
Bei der Stelle mit den Mädchen musste ich echt grinsen^^
Das war echt schön^^

Diese Vision, ich hoffe sie wird war!
So wie es aussieht haben Sesshoumaru und Kimie echt zwei tolle Kinder. Ich weiß nicht warum, aber selbst in diesen paar Zeilen sind mir dir beiden schon ein bisschen sympathisch geworden.^^
Aber ich frage mich wirklich, wie Kimie so jung bleiben konnte. *grübel*
Na ich hoffe, du klärst uns bald auf^^

Aber dieser Schwur, den Renhou Akuma leisten musste, also wirklich!
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist Renhou in etwa so stark wie Akuma, oder? Und weil Akuma Angst hatte, dass Renhou sich ihm irgendwann doch einmal in den Weg stellt, hat er ihn ewige Treue schwören lassen.
Akuma, ich glaube in diesem Moment war dein IQ nicht höher als die Zimmertemperatur, oder?
Renhou ist ihm auch so bis zum Ende treu. Und selbst jetzt würde er sich doch nur gegen ihn stellen, weil er ihn vor sich selbst beschützen will. <.<
Ein guter Anführer hat seine Leute "unter Kontrolle" sag ich mal, weil sie ihm vertrauen, sich auf ihn verlassen können und so ihm gegenüber sehr loyal eingestellt sind. Sie bleiben freiwillig bei ihm.
Er muss sie nicht "an sich binden" so wie Akuma. (Ich hoffe du weißt, wie ich das meine)
Sowas macht nur ein schwacher Anführer.

Die Zeit läuft.
Also, wie ich das sehe gibt es 4 Möglichkeiten:
1. Sesshoumaru tötet Renhou und sie können ohne Probleme fliehen.
2. Renhou tötet Sessi und Co und er kann entkommen. (aber sind wir mal ehrlich: Wie wahrscheinlich ist das? Also den Vorschlag können wir schon mal knicken)
3. Sie kämpfen so lange, dass die Stunde rum ist und sie alle dort festsitzen, aber durch irgendeine schicksalshafte Wendung kommen doch noch mal alle davon.
4. Die Zeit wird sehr knapp und es sieht nicht so, als würde es sehr bald einen Gewinner geben. Obwohl sie beide weiter kämpfen wollen, sehen sie ein, dass der Gewinner dann trotzdem der Verlierer ist, weil die Zeit abgelaufen ist und er für immer dort drinnen versauern müsste. Es bringt also nichts. Sie brechen der Vernunft halber den Kampf ab um zu fliehen, da sie den Kampf auch später weiterführen können.

Mir fallen gerade noch mindestens fünf weitere ein, aber die schreib ich jetzt nicht alle auf, sonst würde ich ja nie fertig werden^^°
Also, um diese Sache mal zu einem Abschluss zu bringen, finde ich ersteres am wahrscheinlichsten, obwohl ich mir letzteres wünschen würde.
Aber ich habe das Gefühl, dass Renhou es nicht schaffen wird...
Nach Toba und Rokou mag ich ihn am liebsten. Danach kommt Yu.
Jin und Akuma könnten ruhig das Zeitliche segnen, die mag ich überhaupt nich! Und glaub mir: Bei denen vergiese ich bestimmt keine Tränen wie bei Toba und Rokou und eventuell noch Renhou (muss ja erstmal schauen was mit dem wird)

Ich hoffe du machst schnell weiter!^^

Deine Eisdrache

PS: Sorry für diesen langen Kommi, ich kann mich bei deiner Geschichte einfach nicht kurzfassen V_V
Von:  luchia1
2007-05-24T15:59:37+00:00 24.05.2007 17:59
geiles kap wie immer ;P
das Treffen mit Inu Taishou war ma der Hammer ;P na jetzt kennt ja die ganze Familie wie der Vater der beiden aussieht ;P na da bin ich doch ma gespannt ob die "Prophezeihung" auch in erfüllung geht ;P
mach bitte schnell weiter ;P
hdgggdl deine Luchia ;D
Von: abgemeldet
2007-05-24T09:52:57+00:00 24.05.2007 11:52
Uff...na da wird ja so einiges kommen im nächsten Kapitel!
Das mit Inu Taishou finde ich richtig gut, ich freu mich immer wieder wenn er in einer FF auftaucht, vorallem wenn es dann so gut ist wie bei dir. Ich habs zwar im Moment nicht so mit Inu Yasha, aber die FF hier kann ich mir ja unmöglich entgehen lassen ;-) Ich freu mich schon rießig aufs nächste Kapitel!

Liebe Grüßlie,

die Dracu
Von: abgemeldet
2007-05-22T17:38:14+00:00 22.05.2007 19:38
Oh, da kommt ja im nächsten Kappi was auf uns zu.
Da bin ich aber mal gespannt.
Schade das er durch diesen Schwur gebunden ist.
Wenn er die Seiten wechselte, würde das Akuma vielleicht die Augen öffen.
Naja, leider nichts zu machen.
Obwohl es mir ja Leid tut, wenn er jetzt stirbt.
Aber diese Vision war echt super.
Schade das Inu Yasha und die anderen nicht mal namentlich darin vorgekommen sind.
Aber ob so ein 'nich alter' wirklich so toll ist?
Ich meine, wahrscheinlich hat sie ja Kagome und die anderen überlebt, bestimmt auch deren Kinder usw.
Ich würde das glaub ich nicht so gut finden.
Naja, genug palavert.
Bis zum nächsten Kappi.
SLG,

Shalyn


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