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Youkai War - Ein Kampf um das Überleben aller

Egal wie das Ende aussieht - alles endet irgendwann
von

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Ein Versprechen unter Brüdern

So, da bin ich wieder. Wie ihr schon lesen konntet, heißt das nächste Kapitel: Ein Versprechen unter Brüdern.
 

Und wie immer hier ein ganz liebes und großes Dankeschön für eure Kommis. Immer weiter!!^^
 

Ein Versprechen unter Brüdern
 

Es schienen Stunden vergangen zu sein, bis er die Stelle des Waldes erreicht hatte, wo er Mugis sowie auch Korins und am aller wichtigsten Kagomes Geruch, gewittert hatte. Sein Atem raste, genauso wie sein Herz. Seine Augen schwirrten umher, als er endlich durch das Dickicht brach. Es war jedoch außer Sango und Miroku niemand zu erkennen. Ihr Geruch hatte sich in Luft aufgelöst. Diese Tatsache machte ihn noch nervöser. Fast in Zeitlupe trat er auf seine beiden Freunde zu. Sango saß auf dem Boden, völlig in sich zusammen gesackt. Ihr Gesicht dem Boden zugewandt. Ihr Pony verdeckte ihre Augen. Der Geruch von Salz lag in der Luft.
 

„Miroku, was…? Was?…..Wo….. Wo ist Kagome?!“

Der Hoshi schreckte unweigerlich zusammen. Panisch überschlug sich die Stimme des Hanyou. Miroku konnte nicht anders, wandte seine Augen von seinem besten Freund ab. Er konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen, nicht erneut darin den Schmerz aufkeimen sehen. Schritte ertönten, ließen den erstarrten Hanyou wissen, dass jetzt der Rest der Gruppe heran eilte.

„NEE-CHAN!“ Sota erschien genauso schnell wie Inu Yasha zuvor, aus dem Gebüsch. Sein gehetzter Blick sah sich um, bevor er zu Inu Yasha sah. Dieser starrte mit getrübtem Blick auf einen Punkt auf den Boden. Dieser Anblick ängstigte Sota noch mehr.
 

Sein Blick hob sich, als er sehen konnte, dass sich jemand auf ihn und den Hanyou zu bewegte. Gebannt sah er auf die Taijiya, die mit schweren Schritten herantrat. Sango war froh sich überhaupt auf den Beinen halten zu können. Immer wieder hatte sie das Gefühl ihre Beine würden augenblicklich versagen, sie wieder zu Boden fallen. Ihr tränenverschmiertes Gesicht wurde vom immer mehr hereinbrechenden Tag beschienen. Als sie vor Inu Yasha und Sota stand, presste sie ihre Lippen aufeinander. Auch wenn sie nicht wusste, warum, wusste sie, was geschehen war. Sie hatten sie erneut verloren.

Mit zitternder Hand umschloss sie die des Hanyou, versuchte ein Lächeln zu Stande zu bringen, als sie Sota ansah. „Ihr müsst jetzt stark sein, wir alle!“
 

Inu Yasha schaute ihr mit weit aufgerissenen Augen entgegen. Er fühlte, nein er wusste, was sie damit sagen wollte und doch weigerte sich sein Verstand es zu akzeptieren, ihre Worte zu realisieren.

Sota stand starr neben Inu Yasha. „Was….. Was…hat das…zu….bedeuten?“, kam es verwirrt über seine Lippen.

Sango schluchzte laut auf, schloss ihre Hände um ihr Gesicht. Sie konnte nicht mehr. Erneut sank sie auf die Knie.

„Aneue!“ Kohaku eilte neben sie.

Sota trat irritiert einen Schritt zurück. Das Gefühl, das er gerade fühlte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Sein Atem verdoppelte sein Tempo. Fast rasselnd trat die Luft aus seinem Mund.
 

„ONII-CHAN! WAS IST LOS?“ Er packte den Hanyou am Ärmel. Doch noch immer erfolgte keine Reaktion.

„Sie…. Kagome-chan ist nicht mehr hier. Sie….. Sie ist in der verborgenen Festung, Sota.“ Kikyo trat nach vorne.

Inu Yashas Körper neigte sich zur Seite. Seine Bewegungen wirkten mechanisch, seine Augen waren leer. Vollkommen ausdruckslos sein Gesicht.

Kikyo ging auf Sota zu, zog ihn in ihre Arme, bevor sie weiter sprach. „Sie……. Unser Feind hat ihr ein Ultimatum gestellt. Entweder folgt sie ihm auf die verborgene Festung, oder….“ Sie zögerte. Ihre Augen senkten sich zu dem schwarzen Schopf hinunter, über die ihre Hand glitt, da Sota begonnen hatte zu zittern.
 

„Kikyo, sprich weiter!“ Ayame holte sie wieder zurück.

Die Miko schloss kurz die Augen, atmete tief durch. „….oder Inu Yashas Dämonenblut würde die Oberhand gewinnen und uns somit alle töten!“

Der Hanyou zuckte bei den letzten Worten zusammen. Als wären sämtliche Lebensgeister aus ihm gewichen, stand er mit bleichem Gesicht da, sein Blick ins Nirgendwo gerichtet.

„Inu Yasha-kun!“, flüsterte Aki, wollte an ihn heran treten. Doch Koga hielt die junge Ookami-Youkai zurück, schüttelte seinen Kopf.

Inu Yasha trat einige Schritte an Sango vorbei, sah in den Wald hinein.

Ayame kämpfte gegen die Tränen, schmiegte sich an Koga.
 

„Ich….“

Sango wandte sich leicht um. Immer noch tränkte die Taijiya den Waldboden mit Tränen.

„Egal was passiert. Ich liebe dich!: Das waren ihre Worte gewesen. Huh. Ich dachte ich habe alles geträumt. Keh! Dabei war alles real gewesen!“ Ein verbittertes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. „Sie ist schon wieder gegangen. Sie hat mich schon wieder verlassen!“

„Um dich zu schützen, Inu Yasha!“ Kikyo übergab Sota in Yus Obhut, lief an dem Hanyou vorbei. Sie wollte fortfahren, als sie erstarrte. Zum ersten Mal sah sie Tränen in dessen Augen. Solche Angst und Verzweiflung sah ihr entgegen, dass selbst ihr die Worte fehlten.

Inu Yasha bemerkte ihren Blick. Diese traurigen Augen, die er einst geliebt hatte und die auch Kagome getragen hatte. Er spürte wie sich die erste Träne löste, seine Wange hinab rann. Ihm war es egal. Er hatte nicht mehr die Kraft, seinen Schmerz zu verbergen.
 

Er nahm Kikyos Bewegung wahr, weshalb er knurrend zurück wich.

Inu Yasha!“

Der Hanyou wandte sich um. Sein Knurren wurde bedrohlicher, weshalb Miroku inne hielt. „Bitte, lass uns darüber reden!“

Inu Yasha verengte seine Augen. „Reden?“, presste er dumpf hervor.

Was gab es da zu reden?

Er war alleine. Niemand hier würde ihn von seiner Einsamkeit zurückholen. Das würde er nicht zulassen. Niemand würde ihn von seinem Schmerz befreien. Seine Gedanken begannen sich zu verhüllen. Grauer Nebel legte sich darüber, verschleierte alles, als er kehrt machte und verschwand. Seine Freunde in Ungewissheit zurück ließen.
 

~
 

So schnell er konnte rannte er. Weg von allem. Weg von ihnen. Er schloss kurz die Augen, sah Sango vor sich. Sota. Ihre matten Augen. Kikyos Stimme erklang in seinem Kopf. Er wollte alles nicht sehen, nicht hören. Er schüttelte seinen Kopf. Er musste sich von allem entfernen. Abstand haben. Er war derzeit nicht einmal im Stande einen klaren Gedanken zu fassen. Alles in seinem Inneren schrie. Schrie ihren Namen und zugleich durchfuhr ihn ein unvorstellbarer Schmerz. Ihr Gesicht erschien, lächelte ihm zu. Ihre strahlenden Augen, heller als jeder Stern. Ihre letzten Worte. Er legte an Tempo zu. War inzwischen in felsiges Gebiet gekommen. Die Sonne wurde von dicken Wolken verschluckt. Doch hiervon nahm er keinerlei Notiz. Er wollte nur alles hinter sich lassen.
 

Am liebsten das alles vergessen.
 

Sie vergessen!
 

Bei diesem Gedanke hielt er sofort inne, fuhr sich durchs Haar. „Keh!“ Was dachte er da für ein Blödsinn.

Wohin hatte der Schmerz ihn gelenkt?

Niemals würde er sie vergessen.

Niemals vergessen wollen.

Seine Hand ballte sich. Seine Krallen drückten sich tief in sein Fleisch. Das dumpfe Pochen seiner Hand lenkte ihn etwas von seinem anderen Schmerz ab. Er spürte den harten Wind, der um ihn blies, sich fast grollend anhörte.
 

„Inu Yasha!“
 

Ihre Stimme hallte in seinen Ohren. Er hatte ihren Namen seit ihrer Abwesenheit niemals vor jemanden in den Mund genommen, nicht einmal laut ausgesprochen. Selbst vor seinen Freunden nicht. Er hatte Angst gehabt. Angst nur eine Erinnerung, die er in seinem Herzen verschlossen hatte, zu verlieren. Er hatte Angst davor, den Schmerz, den er in sich trug, zu teilen. Denn dieser war das Einzige gewesen, das ihn bezeugte, dass er noch am Leben war. Sich nicht von der Realität abzuwenden, sondern im Hier und Jetzt zu bleiben. Der Schmerz, der ihre Abwesenheit ihn bereitete. Der Schmerz des Alleinseins, auch wenn seine Freunde bei ihm gewesen waren. Sie hatten die Lücke in seinem Herz nicht füllen können und sie wäre niemals wieder gefüllt worden. Niemals wieder hätte er lieben können. Das hatte er bereits gewusst, als er ihr damals seine Gefühle offenbarte. Dem Mädchen, das er so sehr liebte.

Als Kikyo auf ihn zugeschritten war, wusste er, dass sie ihn nur trösten, nur auffangen wollte. Schließlich kannte sie ihn gut genug, konnte in ihn hinein sehen. Aber er hatte es nicht gewollt. Er hatte sich gegen ihre Nähe gesträubt, wollte sie nicht an sich heran lassen. Niemand von ihnen.
 

Sie hatten so viel durchmachen müssen. So lange hatte er die Regung seines Herzens ignoriert, wollte seine Empfindungen für sie nicht zulassen. Immer wieder hatte er diese geleugnet. Dann jedoch hätte er sie fast verloren. Wieder einmal war sie knapp dem Tod entkommen. Und dieses Mal war er daran schuld gewesen. Nach einem Streit, war sie alleine in den Wald gegangen. Ein Streit, den er vom Zaun gebrochen hatte.

Tagelang hatte er an ihrem Bett ausgeharrt, hatte gebetet und gefleht, dass sie bei ihm bleibt. Dass er nicht erneut von dem Menschen verlassen werden würde, den er liebte. Dann war es endlich so weit. Sie öffnete ihre Augen, hatte ihn schwach angelächelt. Er konnte in diesem Moment nicht anders, hatte sie einfach geküsst, ohne an das Danach zu denken. Seit diesem Tag waren sie ein Paar gewesen. Oder zumindest offiziell. Denn wenn er zurück dachte, hatte er sich bereits nach ihrer ersten Begegnung kein Leben mehr ohne Kagome vorstellen können. Und nun. Nun war sie ihm erneut genommen worden. „KAGOME!“ Seine Stimme hallte wieder. Aufmerksam lauschte er. Hoffte auf eine Stimme, seinen Namen. Doch … -Stille -.

Er ballte seine Faust. Er fühlte die Wut, die in ihm aufkam.

Wieso hatte sie das nur gemacht?

Um ihn zu schützen.

Warum tat sie das immer nur?

Verstand sie denn nicht, dass sie das Wichtigste in seinem Leben war?! Dass er sie brauchte.

Er schluckte schwer, musste zunächst den Kloß in seinem Hals besiegen. „Warum nur? Warum passiert das alles?“, flüsterte er. Er fühlte sich so hilflos.

Was sollte er nur tun?

„WARUM GÖNNT IHR MIR NICHT EIN WENIG GLÜCK!“, schrie er in den Himmel hinauf, bevor er zusammensackte.
 

~
 

Der Fels zu seinen Füßen knirschte leise, als er sich umwandte. Misstrauisch begutachtete er die kalte Umgebung.

Hatte er sich das gerade eben doch eingebildet?

Seine dunklen Augen schweiften abermals umher. Versuchten eine Bewegung auszumachen. Sein Körper setzte sich wieder in Bewegung, doch sein Gesicht war immer noch nach hinten gewandt. Er wollte gerade erneut einen Schritt tun, als er wieder etwas spüren konnte. Dieses Mal deutlicher als zuvor. Ein leises Kichern erfüllte die Luft um ihn herum.

Aber, wo kam es her?
 

„Sie an! Der große und gefürchtete Naraku!“

Naraku zog seine Augenbrauen zusammen.. Diese Stimme. Er hatte sie schon einmal gehört. Er fühlte, wie eine Gänsehaut seinen Körper überzog, als eine junge hübsche Frau an ihn heran trat. „Ich muss sagen, dass es mich einige Mühe gekostet hat, den Vater meines Herren ausfindig zu machen!“, erklang ihre liebliche Stimme. „Die Kunst des Versteckens beherrscht du!“
 

Narakus Augen folgten jedem ihrer Schritte. Er selbst war gerade unfähig sich zu bewegen. Er hatte nicht einmal bemerkt, wie sie seinen Bannkreis durchbrochen und ihm einen Zauber auferlegt hatte. So sehr war seine Macht gesunken. Seine Miene verfinsterte sich noch mehr bei diesem Gedanken. Selbst seine Abkömmlinge hatten es geschafft, sich von ihm zu lösen.

Abwertend begutachtete die junge Hanyou ihren gegenüber. Sein sonst so makelloser Kimono war verdreckt, an manchen Stellen zerrissen. Sein langes schwarzes Haar hing strähnig an ihm herunter. Sie bemerkte seine Verletzung. Kagomes Angriff war immer noch nicht verheilt. Mit einem düsteren Lächeln stand sie nun direkt vor ihm. Ihre Hand strich über seine Wange.

Narakus Atem begann schneller zu gehen, sein Herzschlag erhöhte sich rapide.

Ein genüssliches Seufzen entglitt ihr, als sie seine Angst bemerkte, die Schweißperlen sah, die sich auf seiner Stirn bildeten. Langsam hob sie ihren Kopf.

Naraku erschauderte, als er ihre Augen erblickte.

Die Hanyou legte sanft ihre Lippen gegen sein Ohr. „Keine Angst. Ich verspreche, das es nur kurz weh tun wird!“ Sie leckte mit ihrer Zunge über sein Ohr, als er vor Schmerz aufkeuchte. Seine Augen glitten hinab. Er konnte etwas Glänzendes sehen, das gerade zurückgezogen wurde. Eine klaffende Wunde zierte seinen Unterleib. Dyuri trat einen Schritt zurück. In der Hand ihre Waffe, die den Namen Sojaku trug. Kurz blinkten die Klingen an den Enden der Waffe auf.

„Huh, soll das alles gewesen sein!“, presste er hervor. Im gleichen Moment weiteten sich seine Augen, als er sah, was Dyuri in ihrer Hand hielt.
 

„Wo denkst du hin? Oder glaubst du etwa Takako-sama will sich nicht gebührend von dir verabschieden.“ Belustigt hatte sie ihre Augenbrauen erhoben, trat dann wieder näher.

Naraku unterdrückte den Schrei, der seine Lippen verlassen wollte, als ihre Hand das schwarze Samenkorn in seinen Körper bettete. Er schmeckte den süßlichen Geschmack seines Blutes im Mund. Spürte, dass sie den Zauber gelöst hatte, weshalb er auf die Knie ging. Schwer atmend sah er zu ihr hinauf.

„Ich glaube dir brauche ich die Wirkung dieses kleinen Wesens nicht zu erklären! Genieße die verbleibende Zeit!“

Narakus Augenmerk legte sich noch mal auf den Shikon no Kakera, den sie ihm entwendet hatte, bevor sie verschwand. Dyuris Befehl war ausgeführt. Es war Zeit wieder auf ihren Stützpunkt zurückzukehren.
 

~
 

Inu Yasha eilte gerade eine Felswand hinab. Den Geruch, den er immer intensiver wahrnehmen konnte, ließ ihn nicht zweifeln. Es war eindeutig sein Geruch. Der Geruch von Naraku. Hart kam er auf dem Boden auf, eilte sofort weiter. Seine Hand packte bereits nach Tessaigas Schaft. Er konnte das Zittern des Schwertes spüren, als ihm ein weiterer Geruch in die Nase stieg, weshalb er sein Tempo noch etwas erhöhte.
 

Er passierte die ersten Bäume, als er bereits eine zusammengekauerte Gestalt entdecken konnte. Kurz hielt er inne, überprüfte die Umgebung. Wer wusste schon, was Naraku wieder ausgeheckt hatte. Doch er konnte nichts spüren. Langsam trat er näher, sah, wie sich sein Feind vor Schmerzen krümmte, bevor er sich mit seinem Oberkörper wieder erhob. „Sie an, was der Wind alles heran treibt!“, kam es abfällig von Naraku.

Inu Yasha antwortete jedoch nicht, besah sich einfach den Hanyou. Er blickte auf die Wunde in Narakus Unterleib, bemerkte die schwarzen Ranken, die sich von dort immer mehr ausbreiteten. Er musste zugeben, dass Naraku ziemlich fertig aussah. Er konnte den gehetzten Ausdruck in seinen Augen erkennen. Takako musste ihn ziemlich zugesetzt haben. Und dann noch die Verfolgung durch den Widerstand. Aber so wie es aussah, hatte sein eigener Sohn Naraku schneller erwischt, als er selbst. So lange war er jetzt hinter ihm her gewesen, wollte ihn vor allen Anderen eigenhändig töten. Und jetzt lag er vor ihm, dem Sterben nahe. Seine Sinne verrieten Inu Yasha diesen Zustand.
 

„Was ist, Inu Yasha? Angst dein Schwert zu ziehen!“ Provokant sah er zu ihm auf.

Inu Yasha begann leise zu knurren.

„Warum sollte man vor einem Stück Dreck wie dir Angst haben, Naraku?!“ Sesshomaru, der gesprochen hatte, trat neben seinen kleinen Bruder.

Naraku versuchte ein Grinsen zu Stande zu bringen, doch spürte er, dass er immer mehr die Kontrolle über seine Gesichtsmuskulatur verlor, weshalb er es unterließ. „Huh. Sesshomaru, selbst du erweist mir die Ehre!“, höhnte er.

Kalt sahen die goldenen Augen des Inu no Taishou auf Naraku hinab, machte sich ein Bild von der Situation. „Um nichts in der Welt würde ich mir entgehen lassen, wie du von Takako ausgeschaltet wirst! Dein Sohn hat ganze Arbeit geleistet“ Auch wenn es Sesshomaru missfiel Takako ein Kompliment zu machen, so musste er es hier einfach Naraku entgegen werfen. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des Inu-Youkai, was Narakus Gesichtszüge erstarrten und seine Nackenhaare erschaudern ließ. Er wusste, wie sehr Sesshomaru diesen Augenblick genoss. Sein Anblick würde sich wahrscheinlich in das Gedächtnis dieses hochnäsigen Youkai einbrennen.
 

Inu Yashas Knurren war immer noch nicht erstorben. Immer wieder glitten seine Augen über Naraku. Dieser spürte, dass die Verfassung des Hanyou gerade nicht die Beste war und den Grund dafür kannte er. „Was ist los, Inu Yasha?“, stellte er von neuem die Frage.

Die Ohren des Hanyou begannen zu zucken.

„Willst du mich nicht erledigen? Rache nehmen, für das, was ich dir und Kikyo damals angetan habe?“

„Keh! Warum sollte ich?“

Narakus Augen weiteten sich bei dieser Aussage. Mit dieser Antwort hatte er ganz und gar nicht gerechnet.

„Es bereitet mir mehr Vergnügen, dich elendig dahin siechen zu sehen. Keiner von uns wird dich von deiner Qual erlösen! Das ist ein, für dich einigermaßen angemessener Tod.“ Ja, er sollte leiden. Wenigsten etwas Leiden. So wie all jene, die er manipuliert und benutzt hatte.

Naraku selbst Sesshomaru waren über den dunklen Ton, den der Hanyou angeschlagen hatte, überrascht.

Voller Hass funkelten Naraku die goldgelben Augen entgegen. Ein genüssliches Lachen war auf Inu Yashas Lippen zu erkennen. In diesem Augenblick vergaß er kurz den Schmerz, der ihn bewohnte.
 

Die Brüder traten einen Schritt zurück, als die Ranken aus Narakus Körper begann sich in ihrer Umgebung auszubreiten. Naraku stöhnte aufgrund des Schmerzes auf, der sich durch seinen Körper rollte. Die Ranken der Pflanze drangen durch sein Fleisch, stießen an anderen Stellen durch seine Haut, schlangen sich um seinen Körper. Sein Herz würde gleich erfasst werden. Er öffnete seinen Mund, erbrach sich. Sein Körper begann unkontrolliert zu zucken. Er schnappte nach Luft, wusste, dass dies sein Ende war. Ein höhnisches Lächeln bildete sich noch mal auf seinen Lippen. Er brachte seine letzte Kraft auf. „Du….du wirst sie nicht wieder sehen.“, ächzte er mit heißerer Stimme. „Er wird sie töten. Genau so, wie ich damals Kikyo getötet habe!“, presste er spöttisch hervor. „Erneut konntest du mal wieder nicht beschützen, was du liebst, du wertloses Halbblut.“
 

Augenblicklich wich alle Farbe aus Inu Yashas Gesicht. „DU VERDAMMTER BASTARD!“, entfuhr es ihm. Seine Hand umfasste Tessaiga, doch wurde er von Sesshomaru zurückgehalten. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen seinen Bruder, erhob sein Knurren von neuem.

„Inu Yasha!“ Mahnend sah Sesshomaru ihn an.

Doch der Hanyou reagierte nicht. Wie von Sinnen glitt seine Hand immer wieder zu Tessaiga, was von dem Inu-Youkai verhindert wurde. „Hör auf!“, zischt er von neuem, als er als letztes Mittel seine Hand erhob und ihm mit geballter Faust ins Gesicht schlug, so dass der Hanyou nach hinten über fiel und über den Waldboden schlitterte. Kaum war er zum liegen gekommen, erhob er sich, sah kurz zu seinem älteren Bruder, bevor er auf Naraku sah.
 

Dieser riss seine Augen auf. Kälte legte sich um ihn, hüllte ihn vollständig ein. Er japste. Versuchte seine Lungen mit Luft zu füllen, doch nichts geschah. Jegliche Kraft war aus seinem Körper verschwunden, ausgesaugt von dem Samenkorn, das Dyuri ihm eingesetzt hatte. Das sich von ihm genährt hatte. Er spürte den Schmerz, als hätte ihm jemand ein Messer direkt in sein Herz gerammt, sein Schlag, der sich verlangsamte. Wie es immer mehr und mehr verstummte.

Er sah noch mal zu den Brüdern hinauf. Sie würden diesen Kampf nicht überleben, beide nicht. Ein genüsslicher Gedanke. Sein Sohn würde sie töten. Dann wurde alles Schwarz. Kaum hatten sich seine Augen geschlossen, begann er sich aufzulösen. Seine Überreste vom Wind davon getragen. Alles was zurück blieb, war ein schwarzer Dornenbusch, der seine Knospen zum Himmel streckte.
 

Inu Yasha und Sesshomaru sahen dem Wind nach, hinaus über die Ebene. So lange waren sie hinter diesem Mistkerl her gewesen und nun waren die dazu verdammt gewesen, ihm einfach beim Sterben zusehen zu müssen, anstatt ihn durch ihre Hand in den Tod zu schicken. Auch wenn es Sesshomaru niemals zugeben würde, spürte er in sich den Zorn über diesen Umstand. Er schwor sich, dafür würde Takako doppelt und dreifach büßen. Dafür würde er schon sorgen.
 

„Kannst du mir sagen, was das gerade sollte?“, donnerte Sesshomaru los. Seine Stimme klang ruhig, doch innerlich hatte die Wut begonnen zu kochen. Zwischen ihm und seinem kleinem Bruder hatte sich schon vor längerer Zeit einiges geändert. Er hatte gelernt Inu Yasha zu respektieren, ihn endlich anzuerkennen. Auch wenn er in manchen Dingen unverbesserlich war. Doch diesen Ausbruch konnte und wollte er ihm nicht ohne weiteres durch gehen lassen. Er war schließlich der Prinz der westlichen Länder und sollte sich auch dementsprechend verhalten.

Inu Yasha sah Sesshomaru jetzt zum ersten Mal, seit dem der Inu no Taishou ihm den Schlag verpasst hatte, wieder richtig an. Selbst der Inu-Youkai erschrak kurz bei dem Gesicht seines kleinen Bruders, das ihm entgegen sah. Wut, Hass und Verzweiflung vermischten sich in seinen Augen. „Ich will nicht darüber reden!“, warf er patzig dahin, verschränkte seine Arme.

„INU YASHA!“ Bedrohlich schallte die Stimme des Inu-Youkai durch den Wald.

Doch der Hanyou schwieg. Von ihm aus konnte sein großer Bruder so viel Brüllen, wie er wollte. Das juckte ihn wenig.

Sesshomaru sog scharf die Luft ein. Innerlich sprach er zu sich selbst, die Ruhe zu bewahren. Ruhig weiter zu reden. Warum war es immer Inu Yasha, der ihn so auf die Palme bringen konnte?

Gerade unterdrückte er das Verlangen, dem Hanyou noch Eine zu verpassen. Daran erkannte man immer wieder den menschlichen Teil in ihm. Aber er wusste auch, dass etwas passiert sein musste. Etwas, was Inu Yasha völlig aus der Bahn warf. So aufgebracht hatte er ihn schon lange nicht mehr gesehen. Er rief sich Narakus letzte Worte noch einmal in Erinnerung. „Es hat etwas mit Kagome zu tun!“ Er ließ seine Worte wirken, beobachtete den jungen Hanyou, der zugleich sein Erbe war, genau. „Ich weiß, dass sie wieder zurückgekehrt ist.“, fuhr er fort.

„Keh! Ich habe mir schon gedacht, dass sie dir einen Besuch abstatten werden, nachdem wir gegangen sind.“

„Was ist passiert?“, hackte er nach.

Inu Yasha ließ sich fallen. „Sie waren es. Der Rat war es. Sie haben den Brunnen versiegelt und somit verhindert, dass Kagome zurückkehren konnte.“
 

„Das haben sie euch gesagt?“, verwundert hob Sesshomaru seine Augenbrauen. „Keh. Nein, natürlich nicht. Was denkst du denn?!“ Inu Yasha verzog seinen Mund. „Kagome war es. Sie hat die gleiche Macht gespürt, die damals am Brunnen herrschte, als sich das Siegel über diesen legte. Du kannst dir vorstellen, wie überrascht sie waren. Damit haben sie nicht gerechnet!“

Ja, das konnte sich der Dai-Youkai sehr gut vorstellen. Er wusste mittlerweile zu was diese junge Frau an der Seite seines Bruders fähig war. Der Rat anscheinend nicht. Irgendwie befriedigte ihn diese Tatsache, wenn er an ihre Gesichter dachte. Sie wussten, was er von ihnen hielt und jetzt hatte sich auch noch der jüngste Spross von Tougaou [1] gegen sie gewandt.

„Nachdem es raus war, offenbarten sie uns den Grund. Eine Prophezeiung, für Kagome und mich niedergeschrieben. Aus Angst, sie falsch zu deuten oder das sie eintreten könnte, haben sie mich und Kagome getrennt und somit zugelassen, dass Takako mehr und mehr an Macht gewinnen konnte, bis es zu spät war!“ Sesshomarus Augen hatten sich mehr und mehr verdunkelt. Je mehr Inu Yasha sprach, desto mehr wurde ihm mal wieder die Unfähigkeit dieser Youkai aufgezeigt. Wut funkelte bedrohlich in den goldenen Iriden.

Inu Yasha gab die Worte der Prophezeiung wieder. „Aus diesem Grund haben wir diesen Idioten den Rücken gekehrt.“ Er senkte seinen Kopf.

Der Inu no Taishou sah kurz über ihn hinweg. Wie er sich gedacht hatte, hatte Inu Yasha einen triftigen Grund gehabt, warum er zurückgetreten war.
 

„Dann wäre es das Beste, wenn du mit deinen Freunden auf das Schloss kommst. Von..“

„Nein! Ich kann nicht.“, fuhr er seinem älteren Bruder ins Wort. „Ich muss Kagome aus der verborgenen Festung holen. Sie haben sie.“

„Wann?“

„Vor ein paar Stunden. Sie haben ihr ein Ultimatum gestellt. Keh. Und was hat sie gemacht? Wie immer, denkt sie mehr an das Wohl der Anderen, als an ihr eigenes!“ Sesshomaru sah auf den Boden, unterdrückte ein Seufzen. Inu Yasha und seine Leute hatten immer wieder die Fähigkeiten, in den größten Schlamassel zu geraten. Und das war keine gute Mitteilung. Takako hatte Inu Yasha somit in der Hand. Wie das Ultimatum aussah, wollte er jetzt nicht fragen. Er hätte es ihm gesagt, wenn er gewollt hätte. Und auch er könnte durch diesen Aspekt in Bedrängnis kommen. Sie war schließlich die Verlobte seines Bruders. Ihre nächsten Schritte mussten somit gut bedacht sein. Aber etwas ließ ihn auch stutzen. Warum wollte Takako Kagome? „Was ist mit dem Shikon no Kakera, die sie bei sich hat?“

Inu Yasha wusste, auf was er anspielte. „Sind in Kikyos Obhut. Kagome hat sie ihr überlassen.“

Der Shikon no Tama war also noch nicht zusammen gefügt. Wenigstens ein kleiner Pluspunkt für sie. Irgendetwas stimmte doch an der ganzen Sache nicht.
 

„Du wirst doch nicht so blöd sein und alleine die verborgene Festung stürmen wollen?!“

„Keh!“

Sesshomaru rollte mit seinen Augen. Er hatte genau richtig getippt.

Inu Yasha sah zur Seite.

„Kannst du mir sagen, wie du das machen willst?“, kritisch musterte er den Hanyou. Der schwieg.

Also mal wieder ohne Plan, ging es dem Taishou durch den Kopf. Manchmal fragte er sich wirklich, wie es Inu Yasha immer wieder schaffte, lebend aus einem Kampf herauszukommen. Es war das reinste Wunder. Er wollte erneut ansetzen, als Inu Yashas Stimme ertönte. „Was soll ich sonst tun, Onii-san. Ich kann sie dort nicht alleine lassen.“ Er blickte auf. „Ich will sie zurück und sie ist schwanger!“

Bei dieser Aussage hob Sesshomaru seine Augenbrauen an. „Was?“
 

„Schwanger.“, wiederholte der Hanyou. „Du wirst Onkel!“ Inu Yasha grinste ihm entgegen. Er hatte sich diese Bemerkung bei Sesshomarus Gesichtsausdruck nicht verkneifen können. „Und sie wissen es. Daher muss ich sie so schnell wie möglich da raus holen.“

Kurz trat Stille ein.

Der Inu-Youkai musste diese Mitteilung anscheinend erst einmal verdauen. Er räusperte sich, bevor er von neuem sprach. „Aber ich denke, dass sie sie aus einem ganz bestimmten Grund haben wollten. Und so wie es aussieht ist es wegen der Prophezeiung. Daher wird ihr nichts passieren. Wir wissen, dass Takako nicht dumm ist. Aber das heißt auch, dass Takako bereits weiß, was es mit diesen Wörtern auf sich hat.“ Sesshomaru hatte ebenfalls schon einen Verdacht, eigentlich war es mehr als einer. Inständig hoffte er, dass Inu Yasha darauf noch nicht gekommen war. Denn dann wäre wahrscheinlich kein Bann, keine Armee stark genug, ihn zurückzuhalten.
 

Doch diese Bitte schwand, als er seinem kleinen Bruder ins Gesicht sah. Daraus war keine Emotion zu lesen. Ruhig stand er da, lauschte seinen Worten. Aber seine Augen sprachen eine andere Sprache. Er wusste es. Er hatte es in dem Moment gewusst, als er zu ihm gesprochen hatte. „Die Wörter der Prophezeiung klingen so wirr, völlig unklar, wenn man nicht die ganzen Hintergründe kennt, sie alle berücksichtigt. Ist das jedoch der Fall, ist plötzlich alles so klar. So klar……“ murmelte der Hanyou.

Der Inu no Taishou stieß die Luft aus. „Otouto, versprich mir, dass du die passende Gelegenheit abwartest. Es ist niemand geholfen, wenn du dein Leben verlierst. Schließlich hast du bald eine kleine Familie.“

Inu Yashas Augen weiteten sich. Irritiert sah er auf seinen Bruder. War das wirklich Sesshomaru oder nur ein Hirngespenst, was er sich gerade zusammen fantasierte?
 

„Äh, Sesshomaru, dir geht es auch wirklich gut?“ Während er sprach, war der Hanyou näher getreten, besah sich den Inu-Youkai genau.

„Was soll jetzt die Frage?“, kam es wieder im gewohnten gleichgültigen Tonfall.

Inu Yasha atmete auf. „Nichts! Alles ok!“ Er sah sich kurz um, dann in den Himmel hinauf.

„Dann wirst du dich daran halten?!“ Sesshomaru sah ihn prüfend an. Er begegnete Inu Yasha trotzigem Blick. Augenblicklich wurde dem Inu no Taishou wieder bewusst, wie sehr Inu Yasha für diese Miko empfand. Wie tief seine Empfindungen für Kagome waren. Manchmal vielleicht zu tief, seinem Erachten nach. „Das ist ein Befehl, Inu Yasha!“

Der Hanyou nahm den leicht drohenden Unterton war. „Ja, ja. Reg dich nicht auf. Versprochen.“ Er hob dabei leicht abwehrend seine Arme. „Ich glaube ich sollte zurückkehren.“ Sesshomaru wandte sich ebenfalls ab. Inu Yasha stand bereits mit dem Rücken zu seinem Bruder, als er noch mal über seine Schulter zurück sah. „Sesshomaru!“.

Der Angesprochene hielt inne. „Danke. Und pass auf dich auf!“

Der Inu no Taishou nickte stumm, setzte seinen Weg fort.
 

~
 

„Wie sieht es aus, Koga? Hast du Witterung aufnehmen können?“ Sango sah ihn nervös an.

Der Ookami-Youkai schüttelte nur den Kopf. Die Wetterverhältnisse ließen das nicht zu. Außerdem hatte dieser blöde Hanyou den Fluss durchquert. Dort verlief sich seine Spur.

„Er wird doch nichts Dummes anstellen?“ Shippo beobachtete dabei das fließend klare Wasser, in dem sich kleine Fische tummelten.

Miroku legte aufgrund dessen die Stirn besorgt in Falten. Das hoffte er inständig. Inu Yasha hatte früher schon in einigen Situationen zu emotional gehandelt. Obwohl er ihn voll und ganz verstehen konnte. Er wüsste auch nicht, wie er reagieren würde, wenn Sango gefangen genommen werden würde. Er schnaubte. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. „Du Idiot. Wo treibst du dich bloß rum?!“, murmelte er zu sich selbst.
 

„Nenn mich nicht Idiot. Ich hab einen Namen!“

Der Hoshi fuhr herum, genauso wie der Rest der Gruppe.

Inu Yasha stand direkt hinter ihnen, sah sie skeptisch an. „Was soll denn dieser Suchtrupp?“ Er stemmte seine Hände in die Hüfte.

„Was das soll?“, schimpfte Shippo los. „Hör mal. Du bist schließlich vorhin wie ein Irrer einfach abgehauen. Wir wissen, wie du bist, wenn dein Ver…UFF!“, entwich es Shippo. Er hatte von Inu Yasha eine deftige Kopfnuss bekommen. „AUA! GEHT ES NOCH!“ Dem Kitzunen traten die Tränen in die Augen, er hatte bereits einen Namen auf der Zunge, den er schreien wollte, doch hielt er inne. Ihm war im letzten Moment bewusst geworden, dass sie nicht da war.

Inu Yasha, der Shippos Gesichtswandel bemerkte, wandte sich ab.

„Inu Yasha!“ Kikyo trat an ihn heran, sah ihn prüfend an. Er hob jedoch seine Hand, hielt die Miko so auf Abstand.

Sein Blick wanderte kurz zu Sota hinüber. Dieser sah genauso nieder geschmettert aus, wie er sich fühlte. Er nickte ihm kurz zu, als Sota aufsah. Ein leichtes Lächeln bildete sich dadurch auf den Lippen des Jungen.

Katsuro beäugte etwas kritisch den Hanyou. So wie es aussah, hatte er sich wieder etwas gefasst. Äußerlich zumindest.
 

Sango trat jetzt ihm gemeinsam mit Miroku gegen über. Ihn fragen, wie es ihm ging, war überflüssig. Sie konnten es sich denken.

„Ich bin Naraku begegnet.“

Alle horchten bei diesem Satz auf. Besonders jene, die ihn immer gejagt hatten. „Er ist tot.“

Sango musste sich erst einmal setzen.

Koga wollte seinen Ohren nicht trauen.

Aki und Ayame sahen sich nur an.

Miroku Gesicht verzog sich vor Erstaunen.

Kohaku schien absolut perplex zu sein. „Wie…. Wie meinst du das?“, stotterte er.

„So wie ich es sage.“

„Aber wie und wann?“ Kikyo hatte nichts spüren können.

„Ich bin seinem Gestank gefolgt. In einem Waldstück habe ich ihn dann verwundet gefunden. Er lag bereits im sterben.“ Er stoppte kurz. „In seinem Körper war eine Teufelsklaue oder zumindest ein Samenkorn eingebettet. Sesshomaru und ich haben ihm beim Sterben zu gesehen!“

„Sesshomaru?“, fragte Shippo nach.

Inu Yasha nickte. „Er war in der Nähe.“
 

„Dann ist er wirklich tot!“, wiederholte Sango. Sie konnte diese Nachricht gar nicht glauben. So lange schon jagten sie ihn, und jetzt war er nicht mehr da. Sie fühlte kein Mitgefühl, ganz im Gegenteil. Eine schwere Last schien von ihr genommen zu sein. Kohaku war in Sicherheit oder zumindest vor Naraku in Sicherheit. Schließlich trug er immer noch einen Shikon in seinem Rücken. „Hoshi-sama, Kazaana..?“

Er schüttelte seinen Kopf. Er hätte sofort gewusst, dass Naraku tot war, wenn sein Kazaana verschwunden wäre. Der Fluch war aber noch da. Somit wussten alle, dass sie Takako vernichten mussten, um den Fluch zu lösen. Denn in ihm lebte ein Teil Narakus weiter.
 

„Und du hast nur zugesehen, Inukoro!“

Inu Yasha konnte den Vorwurf daraus hören. „Naraku hat damals so viele meines Stammes getötet. Einige von uns haben durch ihn so viel Leid erfahren. Er hätte Kagome fast auf dem Gewissen gehabt und du! DU SCHAUST NUR ZU!“, schmetterte er ihm knurrend entgegen.

„Das war besser, als ihm den Tod zu schenken. Du bist nicht der Einzige, der ihn töten wollte. Aber ihn noch von seinen Qualen zu erlösen……… Hättest du es getan?“. Forschend sah er den Ookami-Youkai an.

Dieser wandte seinen Blick ab. Er hatte Recht. „Die Shikon no Kakera hatte er nicht mehr bei sich!“, stelle Kikyo fest.

„Nein!“, bestätigte der Hanyou.

Somit hatte Takako diesen Teil also. Sie sah nach unten auf den Kakera um ihren Hals. Diesen Teil des Shikon mussten sie jetzt mehr denn je hüten.

„Dyuri muss ihn mitgenommen haben! Ihr Geruch haftete an ihm, als ich ihm gegenüber stand. Sie hat ihm auch die Verletzungen zugefügt.“

Sango sowie auch Aki stießen scharf die Luft aus. Beide hatten diesem Weibstück bereits gegenüber gestanden. Sie war ein verdammtes Miststück, die mit allen Mitteln kämpfte.

„Er war aber dort nicht angegriffen worden. Vermutlich hatte er sich in den Wald geschleppt, oder es versucht, bevor er zusammen gebrochen ist!“ Inu Yasha sah noch mal Narakus Bild vor sich. Wenn er bedachte, dass er ihnen das Leben immer so schwer gemacht hatte und vor weniger als einer Stunde, hatte er wie ein Häufchen Elend zu seinen Füßen gelegen. Sein Blick wurde dunkler, als er an die letzten Worte dieses Bastards dachte.
 

// „Er wird sie töten. Genau so, wie ich damals Kikyo getötet habe! Erneut konntest du wieder nicht beschützen, was du liebst, du wertloses Halbblut.“ //
 

Er presste seine Lippen aufeinander, um nicht laut los zu schreien.

„Hat er noch irgendetwas gesagt, dass für uns wichtig ist?“ Ayame stelle die Frage, sah ihn zugleich besorgt an.

Zunächst erfolgte keinerlei Reaktion, bis „Nein. Nur Schwachsinn. Bis zum Schluss.“ Er wollte vor allem Sango und Sota nicht noch mehr beunruhigen. „Sesshomaru weiß, warum wir ihnen den Rücken zugewandt haben!“

„Du hast ihn aufgeklärt?“

„Ein Bote war bei ihm, Miroku. Er wollte, dass er mit mir spricht. Er sollte mich davon überzeugen wieder zurückzukommen.“

„Man, die müssen ganz schön verzweifelt sein, wenn sie schon einen Boten zu Sesshomaru schicken!“ Shippo grinste leicht über diese Bemerkung, lockerte somit die Stimmung wieder etwas auf.
 

„Er weiß, dass wir jetzt für uns alleine kämpfen. Er wird erst einmal so weiter verfahren, wie bisher und auf eine passende Gelegenheit warten. Bis dahin wird er verhindern, dass Takako noch mehr von den westlichen Ländern in seinen Besitz bringt!“ Alle wussten, dass so lange Sesshomaru dort war, das keinesfalls passieren würde. Schon allein sein Stolz würde das nicht zulassen. Daher nickten sie.

„Inu Yasha, weiß er auch…!“, die Taijiya zögerte einen Moment. „Weiß er auch, dass von Kagome-chan?“

Inu Yasha nickte kaum erkennbar, bevor er seinen Blick senkte. Augenblicklich schlug die Stimmung wieder um.
 

„Werden… Werde wir beim nächsten Kampf Kagome genauso als Feind gegen überstehen, wie Onii-chan?“, schüchtern blickte sich Yu um. Eine bedrückende Stille legte sich über die gesamte Gruppe. Was sollten sie darauf sagen?

Inu Yasha erhob mit entsetztem Ausdruck sein Gesicht, starrte Yu an. „Keh!“; erklang zunächst nur, bevor er los legte. „WAS IST DENN DAS FÜR EINE BESCHEUERTE FRAGE?“, keifte er. Dabei richtete er sich bedrohlich auf. Ein dunkles Knurren legte sich unter seine Stimme. Yu zuckte zurück. „GLAUBST DU DAS ALLEN ERNSTES?“

„Ich…..ich….ich meine…..“, Hilfe suchend sah sie herum. Inu Yasha machte ihr gerade Angst. So sehr, dass sie einen Schritt zurück trat, an Katsuros Seite. „Inu Yasha, beruhige dich.“

„NEIN! VERDAMMT NOCH MAL! DAS WERDE ICH NICHT. GLAUBST DU WIRKLICH KAGOME WÄRE SO LEICHT ZU MANIPULIEREN!“ Seine Blicke durchbohrten sie. Katsuro schob das junge Mädchen etwas hinter sich. Er wusste, Inu Yasha würde sie nie angreifen, aber er ging auf Nummer sicher. Yu war sprachlos. Sie sah kurz zu Sota hinüber. Dieser wandte aber seinen Blick ab.

„Inu Yasha, hör auf.“ Koga packte den wütenden Hanyou am Arm. „Du machst ihr Angst!“

Das war dem Prinzen der westlichen Länder gerade relativ egal. „Meine Kagome ist bei weitem stärker, als dein Bruder. Sie fällt nicht auf ihr Gerede herein, wie dieser Idiot.“ Seine Stimme hatte etwas an Lautstärke abgenommen. „Und ich glaube, das was sie jetzt empfindet, reicht bei weitem nicht an die Angst heran, die Kagome jetzt empfindet!“ Damit wandte er sich ab. „Wir sollten jetzt gehen. Sich zu lange an einem Ort aufzuhalten ist, wie wir wissen, nicht das Beste.“ Er löste sich aus Kogas Griff. Alle sahen ihm nach, während er zwischen den Bäumen hindurch schritt.
 

„Inu Yasha!“ Kikyo sah ihm etwas verzweifelt hinter her.

Was sollte das bloß werden?

„Es…es tut mir leid!“, ertönte Yus Stimme.

„Es ist in Ordnung!“ Sango erhob sich. „Seine Nerven liegen blank. Du darfst ihm nicht böse sein, Yu.“

„Ja und du brauchst vor ihm auch keine Angst zu haben!“, fügte Ayame hinzu, um das junge Mädchen etwas zu beruhigen.

„Nur erwähne Kagome-chans Namen am besten in nächster Zeit nicht in seiner Gegenwart.“ Die Taijiya sah sie ernst an.

Yu nickte, bevor sie wieder zu Sota hinüber sah. Aber erneut wandte dieser seinen Blick ab, eilte Inu Yasha hinter her. Sie atmete tief ein. Er war sauer. Und sie war der Grund. Warum hatte sie auch bloß diese Frage stellen müssen? Dabei hatte sie die Antwort doch schon gewusst. Sie seufzte leicht auf, bevor sie den Anderen folgte.
 

Inu Yasha unterdessen, war stehen geblieben, wartete, bis Sota aufgeschlossen hatte. „Mach dir um sie keine großen Sorgen, Sota. Ihr wird nichts passieren!“

Sota sah zu ihm auf. „Onii-chan, du brauchst mir nichts vor zu machen! Ich bin kein kleines Kind mehr.“, gab er bitter aber ernst von sich. Er wusste ganz genau, in welcher Lage Kagome sich befand.

Inu Yasha grinste schief. „Schon gut. Ich weiß. Aber es reicht, wenn einer von uns sich Sorgen macht.“

„Ich glaube das wirst du nicht schaffen.“

Inu Yasha blieb hierauf stumm. Was sollte er dazu sagen, außer. „Ich werde sie zurückholen.“
 

***
 

So, das wars dann auch schon wieder. Ich werde versuchen, das nächste Kapitel schnell fertig zu bekommen.
 

Liebe Grüße



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  arrachnia
2006-10-17T10:15:46+00:00 17.10.2006 12:15
Hallo!!!
Wow da hast du echt ein super tolles Kapitel geschrieben!!!
Inu tat mir ja so leid!! Der Arme kaum hatte er Kagome wieder bei sich muss er sie auch wieder verlieren und das auch noch an seinen Gegner. Man konnte die Trauer die er empfunden hat regelrecht fühlen das hast du toll gemacht!!
Doch Yu tat mir etwas leid. Die Arme. Na gut sie hàtte dese Frage wirklich nicht stllen brauchen, aber dass sie dann gleich von Inu und Sota so behandelt wird ist schon etwas unfair...
Am besten fand ich allerdings, das Gespräch von Inu uns Sess. Konnte mir echt den Geschichtsausdruck von Sess vorstellen und auch den von Inu als er es ihm gesagt. Und dann war da natürlich noch die nette Seite vo Sess. Er sorgt sich also doch um seinen Bruder :) das fand cih super. ;)
Schade fand ich nur, dass keiner Rache an Naraku nehmen konnte. Immerhin hat er ihnen so viel angetan und hätte es verdient, aber dafür hast du ihn ja schön leiden lassen, super!!! *grins* :P
So und zum Schluss bitte ich dich inständig so schnell wie nur irgend möglich weiter zu schreiben! (aber das ist ja nichts neues *lol*

so das wars :)
bis dann und liebe Grüsse
deine arrachnia
Von:  chaska
2006-10-17T10:10:46+00:00 17.10.2006 12:10
Es ist viel passiert in diesem Kapitel. Naraku ist tot. Im übertragenden Sinne von seinem eigenen Sohn getötet. Der Vater war ja schon schlimm, doch der Sohn scheint ihn an Bösartigkeit sogar noch zu übertreffen. Oh Mann, was für ein Gegner lauert da auf die Freunde. Und Kagome ist auch noch in dessen Gewalt.
Es war wieder ein super Lesevergnügen. Einmal angefangen konnte ich einfach nicht aufhören, bis das letzte Wort gelesen war und dann stand ich da und fieberte nach mehr.
Bitte, bitte mehr......
Liebe Grüße
chaska
Von:  Lizzi19
2006-10-17T05:28:31+00:00 17.10.2006 07:28
Super!!! Endlich is Naraku tod.Eine hörde weniger.Aber ich hoffe das sie Kago schnell befreien können.
Und ich hoffe das du schnell weiter schreibst.
Von:  Schalmali
2006-10-16T22:27:04+00:00 17.10.2006 00:27
Einfach fabelhaft. Ich wiederhole mich aber einfach super geschrieben ^^ Auch noch ein Gespräch unter Brüdern, Narakus Tod, ein Kapitel vorbei, ein neues hartes geht weiter... Die Charakter sind nach der Echtheit her auch sehr schön gelungen wie schon die ganze Zeit zuvor :)
Von:  Kagome-Chan17
2006-10-16T18:49:21+00:00 16.10.2006 20:49
oh man oh man das kann ja noch was werden. naraku ist endlich tot, wurde allerdings auch schon so langsam mal zeit ^^ schreib bitte ganz schnell weiter =)
Von:  DoctorMcCoy
2006-10-16T17:16:52+00:00 16.10.2006 19:16
Es ist wirklich viel passiert, da hast du völlig recht.
Und es hat mir super gefallen, so wie immer.

Inuyasha tat einem so leid. Du hast seinem Schmerz so gut rübergebracht, dass man schon fast am Heulen war.
Und Narakus Tod war ja ziemlich brutal, aber er hat es ja auch irgendwie verdient.

Das beste fand ich, war das Gespräch zwischen Inu und Sess. Finde es toll, dass die beiden sich so gut verstehen. Immerhin kämpfen sie ja für die gleiche Sache, wäre ja doof, wenn die immer noch so verfeindet wären.
Sess hat ihn ja dann auch wieder zur Vernunft gebracht. Ist doch toll, wenn man solche Brüder hat.

Also das Kapitel war mal wieder erste Sahne.
Mach schnell weiter.

Freu mich schon.
Gruß, Kaguyashi
Von:  Nochnoi
2006-10-16T12:47:34+00:00 16.10.2006 14:47
Du hast nicht zuviel versprochen, in diesem Kapitel ist wirklich viel passiert ^^ Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Also erstmal: Es war SUPER!!!!!
Ich konnte gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören, ich war richtig gefesselt. Und es war wieder wunderbar lang, obwohl es meines Erachtens ruhig noch ein wenig mehr hätte sein können ;)

Inuyashas Schmerz hast du wirklich gut rübergebracht. Man konnte förmlich fühlen, wie sehr er leidet. Der arme Kerl ...

Und Narakus Tod ... wow!!! Du hattest wohl kein Erbarmen mit dem Typ, was? XDDDD Irgendwie tat er mit fast schon leid, wie er sich da auf dem Boden gekrümmt hat. Diese Art zu Sterben ist sicher nicht die Angenehmste.

Am schönsten war natürlich das Gespräch zwischen Inu und Sess ^^ Es gefällt mir, dass die beiden sich in deiner FF so gut verstehen (nun ja, zumindest zerfetzen sie sich nicht gegenseitig, das ist schonmal viel wert XDDD).
Und das Gesicht, das Sess gemacht hat, als Inu ihm sagte, er wird Onkel *lol* ^_____^ Ich konnte es mir wirklich lebhaft vorstellen ^^

Und nun natürlich meine Standardformel: Schreib schnell weiter!!!! Langsam spitzt sich die Lage ja wirklich zu, ich will unbedingt wissen, wie's weitergeht !!!!

Ganz liebe Grüße
Nochnoi

P.S.: Ich bin ERSTE!!!!!XDDDDDDDDDDD


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