Chandani

Unter Schmerzen & Tränen würde dein Name als meine Linderung dienen

Teil 6.: Unter Schmerzen & Tränen würde dein Name als meine Linderung dienen
 

Inuyashas' Pov:
 

Was habe ich getan? Habe ich das wirklich gerade getan? Ich bin einfach verschwunden...hat mich die Angst gepackt?

Lange und zielstrebig spähe ich auf meine Finger herab, die ich wie Fremdkörper betrachte.

Ich habe sie doch berührt und dann bin ich einfach so gegangen...ich habe sie zurück gelassen, mit dem Wissen, dass sie mir nicht nachkommen kann.

Warum habe ich das getan?

Moment mal, brauchte ich je irgendwelche Antworten für mein handeln? Es war das Beste, was ich für sie tun konnte. Sie wird mir irgendwann dankbar sein. Was wäre es auch für ein Leben gewesen...sie hätte alle verlassen, die ihr lieb sind, nur um bei mir zu sein...bei mir...glaube ich das wirklich? Hätte sie das wirklich gewollt?

Ich bin so in meinen Fragen versunken, dass ich nicht merke, wie eine Präsenz, die ich sehr gut kenne, immer näher kommt.

Ich hätte sie nicht zurück lassen sollen, ich habe sie doch...es war kein richtiger Kuss...ich habe mich nicht...getraut...ich weiß ja nicht mal mehr, wie ihre Lippen geschmeckt haben, weil diese Berührung nur so schwach gewesen ist...es war ja nicht mehr als ein kurzes antupfen gewesen...ich weiß nicht mal mehr, ob sie es erwidert hat und wenn, wie es sich angefühlt hat.
 

Selbst das weiß ich nicht mal mehr...ich war so aufgeregt, ja...das muss es gewesen sein. Noch immer schlägt mein Herz sehr laut gegen meinen Brustkorb und meine Gedanken schwirren umher, ohne geordnete Konturen zu bekommen.

Ich habe sie in ihrer Welt gelassen mit dem Wissen, dass sie bald vergeben sein wird. Warum habe ich das noch mal zugelassen...fällt mir da etwa keine Antwort drauf ein?

Verdammt.

Ich bin wie erstarrt, als ich meine Hand auf dem Griff meines Schwertes spüre.

Was will ich denn damit tun...diesen Baka namens Hojo den Kopf abschlagen und Kagome mein Eigen nennen?

Das kann ich nicht tun, und ob es wirklich ihre Entscheidung gewesen ist, mich zu begleiten wird für ewig unbeantwortet bleiben. Ich will nämlich nicht mehr zu ihr gehen....warum auch, um mir weitere Lügen anzuhören...keh...als ob ich ihr wichtig wäre...na klar...ich bin ihr nie wichtig gewesen. Das hat man ja schon daran gemerkt, dass sie sich nicht mal mehr an unser Versprechen erinnern konnte. Und dass sie diesen Mistkerl vor meinen Augen geküsst hat...was ich da gefühlt habe...kann ich gar nicht in Worte fassen. Gibt es dafür Worte?
 

Ich schaue empor in den Himmel meiner Welt.

Wieso kann ich nicht in ihrer Welt leben, als Mensch, dann wäre es leichter. Um vieles einfacher...es gäbe kein Hin und Her und ein Hojo würde auch nicht existieren...ich dachte ja immer, dass sie meine Kagome bleibt, für immer an meiner Seite....ich habe doch wirklich gedacht, sie wäre anders....sie würde mich nicht verlassen, so wie es einst auch Kikyo getan hat.

Aber warum denke ich zuviel...darüber nach. Es ist nicht gut, wenn ich über Kikyo nachdenke und gleichzeitig auch noch über Kagome...Ich sollte die beiden niemals im gleichen Atemzug erwähnen. In all den Jahren habe ich zumindest das gelernt...na wenigstens etwas.

Ach Kagome...wieso bin ich nur weg gerannt...hatte ich wirklich Panik, was dann zwischen uns passieren könnte...wäre ich womöglich einen Schritt weitergegangen...in deinem Zimmer...als du mir so nah warst...da wollte ich es...sehnlichster als jeden Wunsch, den ich je irgendwie im Kopf gehabt habe. Ich wollte dich in diesen Moment nie wieder verlassen, dich nie wieder loslassen und dich...ja...ich wollte dich küssen...ich wollte dich...deinen...deinen Körper? Ich weiß nicht, was das auf einmal für Gedanken waren, doch sie haben mir Angst gemacht. So große Angst, dass ich flüchten musste.
 

Du wirst es sicher nicht nachvollziehen können, doch ich habe nie daran gedacht, dass wir mal...an dieser Stelle ankommen...wo ich mal solche Gedanken für dich empfinden würde.

Natürlich hatte ich schon früher ab und zu Gedanken gehabt, die in diese Richtung gegangen sind...

Keh....was denke ich wieder...ich sollte sie vergessen. Sie wird glücklich werden, sie wird mich vergessen und Hojo küssen...

Wild schüttle ich den Kopf, als wäre ich in einen Rausch gefangen.

"NEIN!", fauche ich und balle die Faust. Sie darf ihn nicht küssen...ihn nicht...nicht ihn...nein...

Ich höre wie meine Handknochen leicht knacken...das macht mir keine Angst, viel mehr meine Reaktion auf dieses einfache Wort...diesen Namen....und diese Sachen, die ich damit in Verbindung bringe. Wenn ich schon daran denke...Feh...er darf sie nicht bekommen...

"Bist du etwa eifersüchtig?"
 

Erschrocken fahre ich hoch, werfe meine silbrigen Haare nach hinten, die immer wieder nach vorne wehen.

"Was willst du hier?", frage ich gereizt und versuche schnell einen klaren Kopf zu bekommen.

"Du hast Kagome nicht mitgebracht!"

"Pah hör auf...diesen Namen will ich nie wieder hören...!", ich stutze sie zurecht und sie hebt nur die Augenbraue und lächelt.

"Du hast dich kein deut verändert, selbst 10 Jahre scheinen dir nichts auszumachen, du bist genauso stur, wie sie...es ist! Wer ist als erster von dannen gelaufen...DU? Hab ich recht?"

"Kümmere du dich doch lieber um deinen Mönch!"

"Ich habe ihn mir zumindest geangelt...", grinst sie und zwinkert mich auch noch an.

"Pah...wer redet hier von angeln?...Ich nicht...Kagome ist vergeben!" Ich drehe mich weg von ihr und verschränke die Hände vor die Brust.

"Na klar....man sieht es dir deutlich an. Du würdest am Liebsten Hackfleisch aus diesem Kerl machen, der dir Kagome wegnehmen will!"

"Grrrrrrrrr", knurre ich, "gar nicht wahr!", presse ich wütend aus meinen Lippen.

"Inuyasha...wenn du dich nicht bald zu ihr bekennst, wird sie wirklich vergeben sein: Für immer! Wie kannst du nur so dumm sein...ich versteh das nicht!"

"Erzähl DU mir doch nichts von Dummheit...bei euch hat's doch auch 8 Jahre gedauert, bis du es Miroku gesagt hast!"

"Ha....also doch...ich wusste es!"
 

"Was?" Irritiert zucken meine Ohren und ich rümpfe die Nase.

"Du liebst sie wirklich!", mutmaßt sie und grinst über beide Ohren.

"L...l...li...lieb...e...äh....keh....natürlich nicht", winke ich ab. "Ich versuche nur, sie umzustimmen, immerhin haben wir noch nicht alle Splitter!" Ich sehe sie bestärkt mit diesen Worten an, doch sie glaubt mir kein einziges.

Sie hebt nur die Schultern.

"Ich wollte dich eigentlich nicht in deinen Gedanken stören...du solltest mal öfters nachdenken, Inuyasha, das würde echt mal helfen!", schmunzelt sie und dreht sich um, geht den gleichen Weg zurück, den sie gekommen ist.

Weg von dem Brunnen, auf dem ich sitze.

Nachdenken...das würde mir helfen? Pah....was weiß die schon?

Aber irgendwie hat sie Recht, denn wieder senke ich meinen Blick, hinab auf meinem Schoß.

Mein Blick wird leer und meine Gedanken werden schwerer.

Ach Kagome...

Komm zu mir zurück....Komm einfach zurück zu mir.
 

Ich schüttle den Kopf, als würde sie vor mir stehen und diese Worte zu mir sagen.

Ich kann nicht mehr zu dir kommen, wie soll ich das denn erklären....wie soll ich klar machen, dass es aussichtslos ist...das alles...mit uns?

Mit uns...pah...wir waren ja nie zusammen, was soll da aussichtslos sein? Keh!

Aber ich kann sie doch nicht mitnehmen...ich bin mir sicher, dass sie es nicht genau weiß, was sie will.

Aber auch wenn sie es wüsste, es wäre falsch. Sie wäre nicht frei...Hojo würde doch nach ihr suchen und irgendwann würde sich Kagomes Familie verplappern.

Sie würden ihm sagen, wer ich in Wirklichkeit bin.

Vielleicht ist es besser, sie zu vergessen. Irgendwie werde ich das schaffen. Ich muss es einfach, früher ging es doch auch, wenn sie ein paar Tage nicht hier war.

Aber es waren nur ein paar Tage und wenn ich sie zu sehr vermisst habe, bin ich in ihre Welt und habe sie mir zurückgeholt.

Doch nun, ist alles anders. Sie ist älter geworden, erwachsener und reifer....vielleicht hat sie Recht, sie wird nicht jünger und in ihrer Welt ist das ja nichts Besonderes zu heiraten.

Kagome wäre dann an diesem Baka vergeben...und ich...wie kann sie mir das antun?
 

Sie wollte mit mir gehen, das sollte ich nicht vergessen. Doch wollte sie das wirklich? Hm...

Ich halte inne und drehe mich etwas, um in den Brunnen zu schauen.

Habe ich wieder zu schnell gehandelt...hätte ich dich doch mitnehmen sollen? Kagome?

Du bist jetzt sicher wütend...was weiß ich, wieso ich das gemacht habe...ich hatte Angst...Angst davor, zu viel für dich zu empfinden und dass du mir möglicherweise sagen könntest, dass du wieder zu Hojo zurückkehren willst.

Ich will das nicht hören....niemals...aber wenn ich dich nicht mehr besuche, woher soll ich dann Gewissheit haben...woher wissen, ob du mich wirklich lieben könntest?
 

Lieben? ...Ich kann es nicht mal aussprechen, zu sehr sind daran alte Erinnerungen geknüpft, die nichts mit Kagome zu tun haben.

Ich presse die Lippen fest zusammen, um mir Klarheit zu verschaffen.

"Kagome...", flüstere ich leise deinen Namen, den die Schwärze im Brunnen zu verschlucken scheint. "verzeih mir, Kagome...ich...liebe dich auch!"

Meine Worte sind ein Flüstern. Habe ich das wirklich gesagt?

Ich habe diese Worte gesagt....doch zu wem? Zu dem Brunnen! Sie wird es nie erfahren, denn ich habe mich entschieden. Ich werde sie vergessen. Ich werde Kagome Higurashi vergessen!
 

*
 

Kagomes' Pov.:
 

Ich gehe hinaus aus dem Schrein und achte nicht darauf, wohin mich meine Füße tragen. Es ist düster, doch mir ist das egal. Tränen schimmern in meinen Augen. Und ich bleibe stehen.

Spüre einen Windzug, der mir durch die Haare fährt. Ein merkwürdiges Gefühl, welches sich in meinem Körper nistet und mich zwingt hoch zu sehen.

Als ich diesen Gefühl nachgebe und wirklich nach oben schaue, bleibt die Überraschung in meinen Augen. Denn ich stehe vor dem heiligen Baum.

Warum bin ich nur hierher gegangen...was will mir das alles sagen?

Ich wollte doch zu ihm...doch er wollte ja nicht.

Ich gehe, als wäre ich magnetisch angezogen worden, zu dem Baum. Immer näher. Meine Schritte beschleunigen sich, je näher ich dem Baumstamm komme.

Die Äste wiegen furchtsam im Wind und eine Eule krächzt hoch oben in den Wipfeln.

Noch immer schaue ich gerade heraus auf den Baumstamm, bevor ich meine Hand auf den rauen Stamm lege und das rissige Holz darunter erspüre.

Für wenige Sekunden verfalle ich in einen Trance Zustand.
 

< Verzeih mir, Kagome...ich...liebe dich auch! >
 

Verblüffung dringt aus meine Kehle und ich sehe entgeistert auf die Stelle, die meine Hand berührt.
 

"Inuyasha?", murmle ich besonnen und fahre mit meinen Fingern über ein paar abgeblätterte Holzsplitter.
 

*
 

Inuyashas' Pov
 

Warum bin ich hier? Warum stehe ich wieder vor dem Heiligen Baum, der mich erst zu dir gebracht hat, der uns zusammen geführt hat?

Lange stehe ich da und springe über die gewaltigen Wurzeln, als wäre das ein Kinderspiel für mich. Besonnen starre ich auf den Baumstamm, an die Stelle, an der ich gebändigt worden war.

Langsam hebe ich meine Hand und lege sie auf den glatten Untergrund des langen Baumstammes, der sich noch weiter über mich erstreckt. Über mir höre ich die Blätter rascheln.

"Kagome...es tut mir leid...ich wollte nicht gehen...ich habe Angst bekommen..."
 

Plötzlich fange ich an zu reden....mit einem Baumstamm? Ich muss es einfach sagen...in meinen Gedanken ist alles konfus und ich will endlich aufhören an dich zu denken...keh.
 

*
 

Kagomes' Pov.:
 

< Kagome...es tut mir leid...ich wollte nicht gehen...ich habe Angst bekommen...>
 

Kann das sein? Höre ich seine Stimme in meinen Gedanken?

Meine Finger erfühlen nur das raue Holz unter den Fingerkuppen - mir wird schrecklich kalt.
 

"Inuyasha?...ich wollte mir dir gehen...bei dir sein...komm zurück!"

Ich trete wie gestärkt von diesen Worten näher an den Baum heran und fahre mit meinen Fingern bebend weiter nach unten.

"Wenn du das hörst?....Komm zurück...und hol mich...bitte...du musst keine Angst haben, denn ich habe auch Angst gehabt...! Doch ich liebe dich, nur dich, ich möchte dass du das weißt!"
 

Lange starre ich auf den gleichen fixierten Punkt, doch ich höre nichts...war das nur Einbildung? Wunschdenken, dass er mich möglicherweise gehört haben kann?

Dieser Baum bedeutet mir sehr viel...dort haben wir uns zum ersten Mal getroffen.

Lange halte ich inne, versuche ruhiger zu atmen, denn mein Puls wird kräftiger, je länger ich meinen Körper anspanne und versuche zu lauschen. Nur die Eule hoch oben ist zu hören.

Verdammt...nur Einbildung?

Er ist gegangen...ohne dich. Er wird nicht mehr kommen...ich sollte das verstehen.

Langsam senke ich meine Hand und vergrabe sie in meine Hosentasche.

Ich hadere noch mit dem Gedanken, ob ich noch warten oder lieber ins Haus gehen sollte.

Doch keins ist vernünftig...denn alles schlägt mich zu dir...zu dem Schrein und zu dem Brunnen.

Ich bleibe gerädert stehen, der Wind kühlt mich ab, meine Gesichtsfarbe ist weiß geworden - mir ist schrecklich kalt.

Ohne dich...ist mir so kalt.

Ich senke meinen Kopf zwischen den Schultern und starre zu Boden.

Ich sollte nun reingehen und es verstehen.

Ich atme tief ein, mein Herz schmerzt und meine Beine zittern.

Plötzlich werde ich von hinten umschlungen.

Erschrocken entweicht mir die Luft.

"Inu...yasha?", kommt es schnell über meine Lippen. Er muss es sein. Er ist zurück- gekommen, um mich zu holen.

Ich spüre wie mich jemand im Nacken küsst.

Ich schließe die Augen. Ich will mich nach hinten fallen lassen und mich umdrehen, als ich erstarre.
 

"War er etwa wieder hier?"

Meine Augen werden größer und mein Herzmuskel setzt für eine Sekunde aus.

"Was...was machst du denn hier?" Ich werde von ihm umgedreht.

"Mir hat dieser Kerl keine Ruhe gelassen und ich hab früher Schluss gemacht...was machst du hier draußen ohne Jacke? Es ist ja eisig kalt...du holst dir noch den Tod, Kagome!"

Besorgte Augen mustern mich und ich versuche aus dem Tumult meiner Gedanken irgendwie zu erkennen, was das zu bedeuten hat.

"N...Nein...Ich dachte nur...dass...!", ich stoppe und werde von seinen Händen umrahmt. Er hält mein Gesicht fest und zieht es zu sich.

"Ich habe dich so vermisst, meine Kagome...ich liebe dich doch so sehr!"

Ich schließe die Augen, bevor er in ihnen lesen kann. Was hat Inuyasha nur getan...er hätte mich mitnehmen sollen. Stattdessen hat er mich Hojo überlassen.

Sanft spüre ich seine Lippen, die meine umschließen.

Aus weiter Ferne, höre ich ein knarrendes Geräusch. Der Baum über mir ist plötzlich still geworden, die Äste bewegen sich nicht mehr und die Eule scheint verschwunden.

Inuyashas Gesicht taucht vor meinen geschlossenen Augen auf und diese Worte, die ich geglaubt habe, gehört zu haben: < Verzeih mir, Kagome...ich...liebe dich auch! >

Ich zittere und meine Hände verkrampfen sich, doch Hojo scheint dies nicht zu bemerken.

Der Kuss wird leidenschaftlicher und Inuyashas Gesicht vor meinen Augen stärker. Immer mehr habe ich das Gefühl, ihn zu küssen...ich stelle mir vor, dass er es wäre...er anstelle von Hojo, der mich so in die Arme nimmt.

Was tue ich nur...was tue ich damit Hojo-kun an? Ich tue allen weh, die ich liebe...und die ich gern habe.

Nur weil ich nicht den Mumm habe, Hojo die Wahrheit zu sagen.

"Liebst du mich, Kagome?", höre ich Hojos Worte in mein ihm zugewandtes Ohr hauchen. Ich muss lächeln und stelle mir vor, dass das Inuyashas Worte seien.

Wenn er das wirklich sagen würde...ganz direkt...noch mal...ohne Umschweife und mich so küssen würde...wie?...Moment...es ist nicht Inuyasha, der vor dir steht, sondern dein Verlobter.

"Ja, ich liebe dich...", flüstere ich und in Gedanken: ,nur dich Inuyasha!'

Ich höre Hojo irgendetwas sagen, doch seine Worte verstummen unter dem Kuss, den ich ihm schenke.

Ich hätte dich so geküsst Inuyasha, wenn du nicht gegangen wärst.

Wieso bist du fort? Unbemerkt befreit sich eine glitzernde Träne aus meinen Augenwinkel und bahnt sich einen salzigen Pfad über meinen Wangenknochen und verschwindet, als meine dunklen Haare nach vorne geweht werden und einige Strähnen auf meinen Wangen liegen bleiben...die Träne versickert darin...und niemand nimmt wahr...was die Träne ankündigen sollte.
 

*
 

Inuyashas' Pov.:
 

Als ich diese Worte <Wenn du das hörst?....Komm zurück...und hol mich...bitte...du musst keine Angst haben, denn ich habe auch Angst gehabt...! Doch ich liebe dich, nur dich, ich möchte dass du das weißt!> gehört habe, wusste ich, dass ich falsch gehandelt habe. Warum bin ich auch so stur in solchen Dingen. Ich hätte erst gar nicht verschwinden sollen. Denn uns verbindet ein Band....sogar durch die Zeit...ich habe dich gehört Kagome und hoffentlich wartest du auf mich. Ich werde noch mal zu dir kommen.

Ich sprinte zu dem Brunnen, meine nackten Füße berühren das weiche Gras nur ansatzweise, denn ich bin schnell. Mein Tempo beschleunigt sich, je öfter ich mir dein Gesicht vorstelle.
 

Kurz vor dem Brunnen verschnaufe ich und starre in die Tiefe, bis sich mein Herz beruhigt hat. Seit wann schlägt es auch so laut?

Ich springe...und klettere aus dem Brunnen, mit dem Wissen, dass du mich wirklich liebst. Wie konnte ich daran zweifeln.

Sie hat Hojo nur geküsst, weil sie ihn von mir ablenken wollte...sie würde diesen Kerl bestimmt nicht noch mal küssen....wenn sie ihn gar nicht liebt.

Ich beschleunige meine Schritte und bin kurz davor ihren Namen zu rufen, habe sie bereits im Schrein erwartet, doch hier ist sie nicht.

Ich schlucke mehrmals, bevor ich die Türe des Schreins mit einem Schlag öffne. Ein Knarren ist zu vernehmen, als ich die Schiebetür wieder zuschubse.

Lange schweife ich meinen Blick über den Hof und starre sofort zum Haupthaus empor...direkt zu dem Fenster deines Zimmers, was wieder offen steht. Ich will gerade los sprinten, als ich in meinem Sprint einen Blick zum heiligen Baum werfe. Warum habe ich nur dahin gesehen...wieso habe ich das getan?
 

Wie angewurzelt bleibe ich stehen....die Ruhe selbst...mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

Meine Hände ballen sich zu Fäusten.

Das....DAS....DAS...kann...KANN....nicht...NICHT....sein!

Es ist als wäre die Zeit stehen geblieben. Ich kann mich nicht bewegen, ich kann auch nicht wegsehen. Schon wieder fixieren meine Blicke zwei Personen...die eng aneinander stehen, sich fast anschmiegen. Und...sich küssen!

"Kagome...", flüstere ich, als der Wind aufkommt und diesen Namen mit sich in die Lüfte nimmt.

Erneut spüre ich einen heftigen Stich in der Brust und fühle wie meine Hand zu meinem Beschützerschwert greifen will.

Meine Ohren zucken auf.

< Ja, ich liebe dich...>
 

Mein Mund ist trocken, meine Wangen schmerzen höllisch, als hätte jedes einzelne Wort in meine Haut geschnitten.

Sie...sie liebt ihn...das...kann doch nicht sein.

Hab ich mir das alles nur eingebildet...das in ihrem Zimmer...was sollte das...alles...wenn sie....sie...mich hintergeht?

Ich will gehen, nur weg....weg von diesem Ort, wie kann ich dieses Bild jemals vergessen?

Doch ich kann einfach nicht.

Ich kann nicht gehen. Warum nicht...will ich noch mehr Schmerzen....mein Brustkorb drückt sich regelrecht gegen meine Lungen, je länger ich das mit ansehen muss.

Doch noch etwas fällt mir auf...sie....sie weint?

Habe ich das gerade wirklich gesehen? Meine Ohren zucken erneut auf, als dieser Baka sich von ihr löst.

"Du zitterst ja...was hast du hier draußen gemacht...vor diesen Baum?"
 

"Ich wollte...", sie hält inne und schaut ihn innig an, "beten...ja...beten...ich musste noch etwas Wichtiges sagen!"

"Beten? Hier draußen? Seit wann bist du so abergläubisch?", fragt dieser Baka.

"Dieser Baum hat etwas Magisches...es scheint mir fast, als würde ich dort eine Verbindung zu ihm fühlen!"
 

"Oh...ich finde, dieser Baum ist uralt und hat nichts Besonderes an sich...er ist nur ein Baum, Kagome...komm jetzt ins Haus!"
 

Ich ziehe die Luft erstaunt ein und hüpfe auf das Hausdach. Ein Geräusch ertönt, als meine Füße auf den Dachziegel aufkommen.

Ich halte schnell inne und ducke mich und verschwinde in die Schatten.
 

Ich spüre regelrecht, wie Kagome nach oben schaut.

Hoffentlich sieht sie mich nicht.

Verdammtes Dach. Keh! Es hätte mich fast verraten...

"Was ist Kagome?", höre ich diesen Idioten fragen.

"Ich dachte nur...dass....ach nichts wichtiges...lass uns reingehen!"

Ich höre Schritte, dann diese Türe...Haustüre...wie Kagome sie mal betitelt hatte, die zufällt.
 

Ich atme aus und bleibe noch eine zeitlang wie erstarrt auf dem Dachsims sitzen.

Was hatte das nur zu bedeuten?
 

(to be continued)
 

****
 

Anmerkung der Lilychan

Wer weiß, wann das Kap on sein wird. ^^ Zur Inspiration gilt für dieses Kap Xavier Naidoo - Ich kenne nichts und Sie sieht mich nicht bzw. Geh davon aus

Im Moment kann ich voll gut zu den Songs tippen XD

hoffe euch hats gefallen, weil ich mal Inus Pov eingefügt habe....die idee bekam ich, als ich ne FF gelesen habe. XD Wer das wohl sein kann *unschuldig pfeift*

sie wird es sicher wissen! *knuffz*

aber so konnte ich mich am Besten aus dieser Misere befreien und erklären warum Inu abgehauen ist.

also hoffe ihr hattet viel Spaß

lily ;-D