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Flucht

von

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Warnings: [dark] [angst] [death] [sad] [spoiler]
 

Kommentar:

Die FanFiction enthält sehr starke Spoiler auf das Ende der Serie.

Desweiteren ist jeder der sich dazu animiert und in der Lage sieht dazu eingeladen ein MST hierzu zu verfassen. Wenn ihr es macht einfach an ens'en. Nicht nur das es mich interessiert, wenn ich sie gelungen finde werde ich sie hier entsprechend verlinken.
 

Comments & Critics: Ja, bitte.
 

Disclaimer: Sämtliche Rechte an den Charas, etc. liegen nicht bei mir

sondern bei Gainax sowie den entsprechenden Rechteinhabern.

Geld bekomme ich hierfür keins.
 

Flucht
 

Shinji sah auf, sah rote, warme Augen, ein Gesicht, das ihn anlächelte.

Ein Lächeln das nur ihm galt, das ehrlich wirkte, unschuldig, rein als

wäre es gerade erst geboren.

Er verharrte regungslos, um ihn herum nichts. Kein Licht, kein Schatten,

keine Dunkelheit. Nichts.

Vor ihm, neben ihm, hinter ihm, bei ihm. Bei ihm.

"Ka..wo..ru?", es war nicht mehr als ein Flüstern das er hervor brachte.

Er hörte wie seine Stimme leise verklang, und kurz bevor sie verlosch

echote. Zu erst sanft dann wurde sie lauter. Shinji hatte das Gefühl

als würde er von seiner eigenen Stimme überrollt, niedergezwungen.

Er hatte das Gefühl sein Kopf würde zerspringen dann verstummte das Echo

seiner Stimme.

Er blickte auf. Stille.

Vor ihm Kaworu, der ihn gütig ansah. Fast als wolle er sagen komm zu

mir, bleib bei mir. Ich biete dir Schutz, biete dir .. 'Liebe?'.

"Baka. Versager. Feigling"

Die Stimme, Asukas Stimme, kam von hinten, von vorne umfing ihn. Er

konnte niemanden sehn, niemanden außer Kaworu. Er versuchte die Stimme

zu verdrängen. Kaworu stand kaum zwei Schritte von ihm entfernt,

beobachtete ihn.

Langsam, vorsichtig als könnte er durch eine zu schnelle, zu hastige

Bewegung, das Nichts vor ihm zerbrechen, zerstören, tat einen Schritt

auf Kaworu zu, streckte ihm die linke Hand entgegen, umschloß seine

Schulter.

Noch während er noch denn Arm ausstrecke, merkte er wie leise Musik

ertönte und je näher er ihm kam langsam lauter wurde, wie das schützende

Nichts um sie herum sich auflöste und langsam Farben platz machte.

Shinji bekam Angst. Er schloß seine Augen, packte Kaworu, er versuchte

ihn zu umarmen, doch sein rechter Arm war wie betäubt.

'Blut' er konnte es riechen, er wußte wo er war. Panik umfasste ihn.

Er wollte nicht hier sein, nicht sehen was geschehen war, was geschehen

würde.

Er hatte das Gefühl zu wachsen. Er war riesig und doch machtlos.

Er öffnete die Augen, Kaworu war nach wievor vor ihm, und obwohl er

sicher mehr als 20 Meter von ihm entfernt war, kam es Shinji vor, als

stünde er ihm direkt gegenueber. Kaworu beobachtete ihn immer noch, in

seinem Blick lag kein Haß, keine Verachtung, kein Zorn, keine

Gleichgültigkeit.

Shinji wußte, daß was er auch machen würde, Kaworu würde es akzeptieren.

Er ignorierte die Stimmen die auf ihn einredeten und forderten endlich

zuzudrücken. Er sah wie sich Kaworu's Lippen bewegten, sein Mund Worte

formte. Er wußte das er ihn aufforderte ihn umzubringen. Ein Ende zu

setzten. Es kam ihm jedoch vor als sollten ihn diese Worte nur

beruhigen, sein Gewissen besänftigen.

Es war allein seine Entscheidung. Shinji verharrte regungslos.

Er wollte sich nicht entscheiden, aber vor allem, vor allem wollte er

Kaworu. Er sollte nicht sterben.

Shinji bemerkte wie sich seine Hand bewegte, langsam zitterte.

Er wehrte sich versuchte einfach nur still stehen zu bleiben, er

versagte.

Seine Hand ballte sich mit einer schnellen Bewegung zur Faust.
 

"KAWORU!"

Shinji richtete sich mit einem Schrei auf. 'Die Decke ist fremd.'

Benommen sah er sich um. Er war nach wie vor bei Misato, in seinem

Zimmer.

Er stand auf, zog sich an, verließ sein Zimmer, Misato Wohnung, die von

der letzten Feier ziemlich lädiert war, die Stadt. An dem Aussichtspunkt,

welchen er damals, als er fortlief, gefunden hatte, hielt er an, ließ sich

nieder.

Er umschloß seine Beine, packte den starken Jeansstoff. Die Stadt lag

friedlich vor ihm, als wäre nie etwas geschehen, als hätte es die Engel

nie gegeben, nicht Nerv, nicht die Evas, keine Children.

Er beobachtete die verschiedenen Lichter, die in dem einen oder anderen

Haus noch brannten.

Er merkte wie er fror, zog die Beine näher an sich, umfasste sie

stärker und ließ den Kopf auf die Knie herab sinken.

Langsam rannen ihm Tränen die Wangen herab.

Es war vorbei, alles war vorbei. Er hatte versagt, versagt auf eine Art

wie sie schlimmer nicht sein konnte wie er es sich vorher nicht

vorstellen konnte. Er hatte sich selbst verraten, das einzige, was ihm

etwas, was ihm wirklich etwas bedeutete zerstört, 'ermordet'. Nur wegen

seinem Egoismus, geliebt/akzeptiert zu werden. Und nun? Er war allein.

So allein wie wahrscheinlich kein anderer Mensch in dieser Welt, die er

gerettet hatte. Man würde ihn bei Nerv nicht mehr brauchen, sein Vater

würde ihn wieder verlassen, wie damals als er noch klein war. Misato war

viel zu viel mit sich selbst beschäftigt, Asuka lag noch immer im

Spital - es sah nicht aus als würde sie jemals voll genesen. Rei... Er

überlegte.

So recht wußte er nichts mit ihr anzufangen. Sie sprach nicht oft,

teilweise konnte man meinen sie sei nicht mehr als eine Maschine, sie

schien gefühlsmäßig fast erkaltet zu sein, das .. der einzige, der ihr

anscheinend etwas bedeutete, war sein Vater.

Es war ihm egal, aus seiner Sicht war er allein. Der einzige der ihm

etwas bedeutete - tot.

Er überlegte ob es nicht vielleicht gut war, das er nicht mehr da war.

Es hieß er sei ein Engel, man sagte ihm die Engel würde alles

vernichten, Es hieß Kaworu sei der letzte Engel.

War es die Wahrheit?

Er hatte gekämpft weil man es ihm sagte.

Er hatte gekämpft nur um akzeptiert zu werden.

Wieso der Krieg da war, wußte er nicht,

weshalb wußte er nicht,

nicht warum ausgerechnet er eins der Children war.

Er wußte nichtmals, was das wirkliche Ziel von Nerv war.

Er hatte gekämpft.

Gekämpft, um wahrgenommen zu werden.

Gekämpft, um akzeptiert zu werden.

Gekämpft, um geliebt zu werden.

Er hatte gekämpft, gesiegt und doch alles verloren.

'Engel' überlegte er 'sind die Boten Gottes. Gütige Lichtgestalten die

Gottes Werk vollführen.'

Es hieß Kaworu wäre ein Engel, der letzte Engel. Kaworu war sein Engel,

die erste und einzige Person, die ihn als Mensch wahrnahm, akzeptierte

und vielleicht gar liebte, ohne daß er sich beweisen mußte, nur um

seiner selbst Willen.

Shinji sah auf die Stadt die er gerettet hatte, kalt, abweisend nur

durch ein paar Lichter und den Mondschein erhellt.

Er war wieder weggelaufen. Weggelaufen vor seinen Gefühlen. Weggelaufen

vor sich selbst.

Er hatte den Weg eingeschlagen der ihm leichter schien, der weniger

Widerstand bedeutete, der seinen Vater zufrieden stellte, Misato, Asuka,

Rei. Es war damals nichtmal schwer, er mußte nur sich selbst verraten.

Er sah wieder auf. Die Stadt lag unverändert da. Das Leben würde

weitergehen. Zumindest das Leben der anderen Leute. Er hatte immer für

andere gelebt, dafür daß andere ihn akzeptieren, und daß er so

glücklich wird. Wirklich glücklich, wirklich geborgen war er nie.

Außer an den zwei Tagen in denen er mit Kaworu zusammen war.

Die beiden Tage, die er sich wie eine Rose im Gedächtnis aufbewahrte,

die ihn an die glücklichste Zeit in seinem Leben erinnerten... und an

den größten Verlust. Die Tage die eigentlich endlos und doch vorbei

waren.

Er stand auf. Der Wind blies durch sein Shirt, verbreitete eine

angenehme Kühle. Er bemerkte den Vollmond über der Stadt, bemerkte die

Schönheit, die er ausstrahlte. Plötzlich sah er Kaworu.

Er war kaum 10 Schritte von ihm entfernt.

Er blickte ihn an, sah in die roten warmen Augen, das Lächeln, das

seine Lippen umspielte. Er bemerkte wie das Mondlicht fast durch Kaworu

durch schien, das weiße Hemd dessen Kragen leicht zerknittert war und

wie er ihm die Hand reichte.

Shinji ging auf ihn zu näher, näher, näher. Er hörte erneut und unvermittelt

wieder wie die Musik erklang diesmal leise, beruhigend, er berührte sanft die

Fingerspitzen. "Kaworu". Er machte einen Satz, umschlang ihn, verlor

seinen Blick in den faszinierenden, roten Augen. Er merkte noch wie ihn

anscheinend ein Sturm umfasste.

Dann wurde es dunkel um ihn.

Er spürte wie alles aufhörte, fast war es, als wäre die Zeit stehen

geblieben.

Es hörte auf, absolut alles. Er fühlte nichts mehr, spürte nichts mehr,

es war nichts mehr da. In einem letzten Gedankenzug merkte er das auch

Kaworu nicht da war. 'Einsam werden wir geboren, einsam sterben wir und

dazwischen Ka..wo..ru.'

Dann wurde es endgültig schwarz um ihn.
 

[Fin]



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mor
2012-07-23T20:23:46+00:00 23.07.2012 22:23
T_T So Traurik T_T
Von: abgemeldet
2011-09-22T20:57:54+00:00 22.09.2011 22:57
Gott
Ich zitter immer noch!
So wunderbar geschrieben!
Du bist wunderbar und hast mir mit deiner story den Abend echt versüßt!
danke dafür und vor dir verbeug!
Von:  Hasenprinzessin
2008-08-22T17:28:04+00:00 22.08.2008 19:28
aaaaaaaaaaalsooooo

ich muss gestehen, ich hab bei der FF echt geheult^^ *sniiihiiif* ich find du hast die genze FF so schön geschrieben...und vor allem hast du alles so schön getroffen (vor allem shinjis gefühle)

ich find du hast einen echt tollen schreibstil^^ meinen respekt^^

*knuddelknutsch*
*pfötchenabdruck hinterlass*

hasüüüü
Von: abgemeldet
2008-08-09T11:09:02+00:00 09.08.2008 13:09
Ich finde die Fanfic schön geschrieben. Du hast Shinjis Gefühle, seine Aktionen und Tokyo-3 sehr gut und detailiert beschrieben. Shinjis Gefühle verführen einen zum OOC, doch du bist IC geblieben. Zuerst dachte ich am Ende beim Lesen, es gibt ein Sweety End, doch da hast du mich schön überrascht, was ich ziemlich gut fand.

Anyway, hast du in der alten RS geschrieben?
Von:  Pusteblume99
2008-01-29T14:38:41+00:00 29.01.2008 15:38
sehr schön geschrieben =)
war interessant zu lesen und auch traurig..
ich finde, das kaworu sterben musste war für shinji im anime der wirlich größte verlust...
traurig :.(
Von: abgemeldet
2007-06-09T18:37:27+00:00 09.06.2007 20:37
Boah! Toll! Hat mir echt gut gefallen. Stilistisch und was RS angeht alles durchweg sehr gut. Inhaltlich hat mich beeindruckt, dass du Shinjis Psyche sehr gut abgebildet hast. Sehr traurig ist das ganze, aber der arme ist wohl ein Charakter, der niemals glücklich werden kann. Es heisst ja nicht umsonst: liebe deinen nächsten wie dich selbst.
Wirklich eine schöne FF mit sehr gut rübergebrachter Atmosphäre.

Ein einziger Satz hat mich etwas gestört:
>Panik umfasste ihn

Ich glaub, das geht nicht^^ Vielleicht "Panik ergriff von ihm Besitz" oder so? Nur ein Vorschlag^^

Wie auch immer: ich bin beeindruckt!
Gruß, b_k

Von:  _shally_
2007-04-09T17:55:18+00:00 09.04.2007 19:55
irgenwie traurig Y__Y aber wunderschön geschrieben.
ich mag dein stil^^
T__T *immer noch gerührt von der FF*
Von:  feuerregen
2007-01-05T19:44:55+00:00 05.01.2007 20:44
ich kenn zwar NGE nicht, aber das ff ist sehr schön und total traurig... ='(
vor allem das ende rührt einen wirklich. *taschentuch zück*
Von: abgemeldet
2006-05-23T19:41:32+00:00 23.05.2006 21:41
Die FF hat zwar nicht wirklich eine Handlung, aber sie zieht einen trotzdem an. Toll geschrieben, besonders weil es um Kaworu geht. Er ist mein Liebling bei NGE.
Ich würde gern noch einen Auszug lesen.

LG
Von:  Miyu-Moon
2006-05-14T15:57:08+00:00 14.05.2006 17:57
Warum sollte man das MStingen?
Das ist fast schon zu gut.


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