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Harry und Tom

von

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Harry und Tom 15.Kapitel

Das Ende?
 

Severus las wirklich den ganzen Nachmittag. Er korrigierte heute nicht einmal die Arbeiten seiner Schüler. Er hatte einfach keine Zeit mehr dafür. Die Zeit drängte mehr als die anderen ahnten. In vier Wochen war Weihnachten und er glaubte einfach nicht mehr, dass Harry so lange leben würde. Die Krankheit schritt zu schnell voran. Doch wieder was alles vergebens.

Die Bücher enthielten nicht das so wichtige Rezept. Erst kurz vor dem Abendessen hörte er auf zu suchen. Er hatte nur zwei Tränke gefunden, die er austesten

wollte.

Er machte sich auf den Weg zum Speisesaal, um mit seinem Sohn zu essen. Er saß nun bei ihm am Tisch, um den Jungen immer wieder zu ermutigen, wenigstens etwas zu essen, was nicht so leicht war. Harry wollte einfach nicht mehr essen. Es tat alles immer so weh. Die meiste Nahrung erhielt er schon in flüssiger Form.

Das ging noch.

Seinen Mitschülern spielte er immer den starken Jungen vor, den nichts betrüben konnte, doch auch sie sahen die Schwäche des Schwarzhaarigen, den sie alle sehr mochten. Seine Natürlichkeit, seine Bescheidenheit und auch seinen Willen zum lernen bewunderten sie. Sie wussten nicht, wie krank er war, doch sahen sie auch, dass er nicht gesund war. Nicht umsonst setzte sich ein Lehrer an den Schülertisch, doch sagten sie nichts. Sie wollten Harry nicht in Verlegenheit bringen.

Severus gab ihm seinen Stärkungstrank und einen Schmerztrank. So konnte er wenigstens etwas zu sich nehmen. Harry aß sehr langsam und schaffte nur wenig. Doch Severus war zufrieden .Er wollte ihn nicht weiter quälen. „Was machst du heute noch? Wollt ihr noch etwas spielen“ fragt der Lehrer seinen Sohn. „Ich glaube nicht. Ich geh gleich schlafen. Ich bin müde, aber ich habe heute alle Hausaufgaben geschafft. Mir ging es etwas besser als gestern.“ sagte Harry leise. „Schön, das wird deine Lehrer morgen freuen.“

„Ja, ich versuche alle nachzuholen, aber es ist schwierig. Ich schaffe es trotzdem. Ganz bestimmt.“

„Das weiß ich, mein Sohn. Komm, ich begleite dich noch in dein Zimmer.“

Zusammen verließen sie den Speisesaal und viele schauten ihnen nach. Sie ahnten, wenn sie den schmalen Jungen sahen, dass er sehr krank sein musste.

„Dad, ich habe eine Bitte an dich.“ flüsterte Harry Severus ins Ohr. „Was denn mein Sohn.?“

Der Junge kuschelte sich an seinen Vater. „Versprich mir, mich nicht weiter mit Tränken zu quälen, wenn ich nicht mehr kann. Ich will nicht unnötig lange leiden. Es ist auch schon so schwer genug. Wenn nichts mehr geht, bring mich bitte heim. Versprich es mir, bitte.“

Severus sah ihn. „Ich verspreche es dir. Aber du musst mir auch was versprechen.“

„Was denn.“

„Das du nicht einfach aufgibst, solange es noch etwas Hoffnung gibt wirst du die Tränke nehmen, okay mein Sohn?“

„Okay, Dad. Ich hab dich lieb.“

„Ich dich auch, mehr als du glaubst, “ flüsterte Sev in die Haare seines Sohnes.
 

In dieser Nacht schwor sich Severus, noch weiter nach Mitteln zu suchen, die nicht nur seinem Kind helfen sollten. Wer wusste schon, wie viele kranke Kinder es gab, und niemand kannte die Krankheiten, weil sie eigentlich nicht ihre Krankheiten waren. Er würde seinen Job an den Nagel hängen und Forscher werden. Forschungen für die Kinder, damit nicht noch mehr so leiden mussten, wie sein Sohn.

Resigniert ging er zu Bett. Er wusste, dass er sein zweites Kind noch vor Weihnachten verlieren würde. Wieder kamen ihm die Tränen, und diesmal wischte er sie nicht fort. Morgen würde er Tom schreiben. Sie sollten Harrys Zimmer in ein Krankenzimmer wandeln, denn er würde in zwei Wochen heimkommen. Die letzten Adventtage sollte er zu Hause verbringen, im Kreis seiner Familie und seiner Freunde. Auch die anderen Jungs würden mitkommen. Sie waren alle vier sehr gut in der Schule und konnten ruhig ein paar Tage eher heimfahren.

Mit diesen traurigen Gedanken schlief er endlich ein.
 

Harry dagegen fand heute Nacht überhaupt keinen Schlaf, dabei war er so müde, doch als ahnte er, dass ihm kaum noch Zeit blieb, machte sich daran, sein Testament zu schreiben. Er wartete, bis Draco und Blaise fest schliefen, dann stand er auf und schrieb
 

Testament
 

Ich, Harry James Severus Snape schreibe im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte

Meinen letzten Willen.

Alles was mir gehört, es ist nicht viel, vermache ich meinem Vater, Severus Snape.

Meinen Tarnumhang, meinen Feuerblitz, der noch von Sirius ist, und die Karte der Rumtreiber. Sie ist sehr wertvoll für mich. Er wird sie ihn Ehren halten. Und natürlich Hedwig, meine geliebte Schnee Eule.

Unterschrift

Harry Potter(Snape)
 

Der Schwarzhaarige steckte das Testament in einen Briefumschlag und legte ihn zu seinen Büchern. Dann legte er sich wieder hin und schlief endlich ein.

Am nächsten Morgen fühlte er sich etwas besser. Er duschte, putzte sich sorgfältig, doch sachte seine Zähne. Der Mund und alles darinnen tat ihm immer weh, und er dachte, ihm würden beim Zähneputzen die Zähne raus fallen, was natürlich nicht der Fall war.

Dann zog er sich an und machte sich auf in den Speisesaal. Die anderen Schüler waren noch beim Frühsport, so war die Halle noch leer. Nur sein Vater war schon auf und sah in forschend an. „Guten morgen, mein Sohn. So früh schon auf?“ „Ja, Dad, ich konnte nicht mehr schlafen und ich habe Hunger.“
 

„Das freut mich zu hören. Hier nimm eben deinen Stärkung, und deinen Schmerztrank, dann kannst du essen. Was möchtest du?“

„Etwas Weiches. Mein Mund tut so weh.“ Wisperte der Junge seinem Vater zu.
 

Der nahm den noch warmen Milchpudding und gab seinem Sohn etwas auf seinen Teller. Harry aß langsam, denn obwohl es weich war tat es ihm weh, doch tapfer leerte er den Teller. Dabei liefen ihm die Tränen die Wangen hinunter. Nach dem letzten Löffel lehnte er sich erschöpft an die Schulter seines Vaters.
 

Der strich ihm liebevoll durch das Haar. Es war schon richtig lang geworden und unterstrich nur noch mehr seine schmale Gestalt. Langsam schloss der Junge die Augen und schnurrte schon fast, so sehr genoss er das Streicheln. „Hey, da hab ich ja einen kleinen Kater, habe das nie bemerkt.“ lachte Severus und streichelte den Jungen weiter.

Dann gingen die Türen auf und sämtliche Schüler kamen in den Speisesaal zum Frühstück. „Guten Morgen Harry, du bist ja schon früh auf. Guten Morgen , Onkel Sev. „grüssten Draco und Blaise die beiden. „Morgen, ihr beiden. Na gut fit geworden? Ist es jetzt nicht saukalt draußen?“ fragte Harry. „Nee, wenn du dich aufgewärmt hast nicht. Macht echt Spaß. Und man ist wirklich munter. So, nun hab ich aber Hunger. Hast du was gegessen?“ fragte Blaise den Schwarzhaarigen. „Ja, hab ich, Dad hat es gesehen.“

„Dann ist gut.“ Sie aßen mit großem Appetit ihr Frühstück.

Dann ging es zum Unterricht. Harry war immer noch richtig dabei, und konnte auch gute Beiträge einbringen, was die Lehrer erfreute. Sie alle unterstützten den Jungen und seinen Vater. Jedes Buch, das sie irgendwo auftreiben konnten, wurde ihm zur Verfügung gestellt, worüber er sehr glücklich war. Auch wenn er kaum etwas fand, was ihm helfen konnte, so freute er sich über die Anteilnahme der Lehrer und auch der Schüler, die inzwischen wussten, wonach der Professor suchte.

Heute sollten sie zeigen, ob sie einen Patronus schafften und Harrys war mit Abstand der Beste, worauf ihn die Lehrerin fragte, woher er den schon so gut konnte. Da erzählte er von seinem Erlebnis mit den Dementoren. Da machten die anderen aber große Augen. Er hatte gegen Dementoren gekämpft? Er hatte sich gegen einen Werwolf verteidigen müssen?
 

Er war auf einem Hippogreif geritten? Ja, der Junge hatte wirklich schon einige Abenteuer erlebt, doch tauschen wollte keiner mit ihm. Die Lehrerin gab ihm eine sehr gute Note. Da strahlte der Junge und die Lehrerin begann über den Patronus zu sprechen. Je stärker er war, umso länger blieb er vorhanden. Harrys schaffte es immerhin, eine halbe Stunde da zu sein, bevor er sich wieder in Rauch auflöste.
 

So verliefen die Tage für Harry immer gleich ab.

Doch eine Woche vor Weihnachten kam der Zusammenbruch. Es geschah völlig unerwartet mitten im Unterricht. Er rutschte vom Stuhl, und blieb bewusstlos am Boden liegen. Draco und Blaise versuchten alles, doch er wachte nicht auf. Schnell trugen sie ihn in die Krankenstation. Severus, der von einem Mitschüler benachrichtigt wurde, lief ebenfalls dorthin. Er hatte es geahnt. Schon gestern hatte er es geahnt. Die Krankenschwester konnte Harry ja auch nicht helfen, nur in ein Bett legen und auf den Professor warten. Der sah seinen Sohn traurig an, schaute dann zu seinen Patenkindern und sagte leise.
 

„Packt eure und seine Sachen Wir werden in einer Stunde heimfahren. Es ist soweit.“ Dann weinte er still am Bett seines Kindes. Zärtlich strich er ihm durch das Haar. Weinend liefen die beiden Jungs zum Klassenzimmer der Zwillinge. Sie wussten, dass die beiden mitfuhren. Sie klopften an und traten ein. Als Fred und George die beiden tränennassen Gesichter sahen, wussten sie Bescheid. Auch der Lehrer wusste es.

Sie standen auf und gingen den beiden Jüngeren entgegen. „Wir müssen packen. Onkel Sev will in einer Stunde fahren. Harry ist zusammen gebrochen und wird nicht wieder wach. Fred. Ich hab solche Angst. Harry darf nicht sterben.“ weinte Blaise, und Draco nickte nur heftig mit dem Kopf.
 

„Natürlich darf er das. Wollt ihr denn wirklich, dass er sich noch so lange quält. Habt ihr denn nicht gesehen wie sehr er den Tod herbeisehnt? Er leidet so. Er hat solche Schmerzen. Wir sollten uns für ihn freuen, dass er endlich Frieden findet. Seht es doch einmal aus seiner Sicht.
 

Auch uns wird er wahnsinnig fehlen, denn wir lieben ihn wie einen kleinen Bruder. Und das wird er in unserer Erinnerung auch immer sein. Unser kleiner Bruder.“ erklärte George sanft und nahm die Beiden in den Arm. Sie liefen in ihre Zimmer und packten ihre Sachen.

Als sie Harrys Sachen zusammen packten, fiel ihnen das Testament in die Hände. Als sie sahen was es war, weinten sie noch mehr. So weit hatte er also gedacht?

Es dauerte keine Stunde und sie standen bereit für die Heimfahrt. Madam Maxime hatte ihnen eine fliegende Kutsche bereitgestellt, damit der Junge schnell nach Hause kam. Sie würde direkt vor Riddle Manor landen. Sie hatten ausgemacht, dass sie nach den Ferien wiederkamen. Auch Severus sollte das Jahr noch zu Ende machen. Dann konnte er sich der Forschung widmen. Sie verabschiedeten sich voneinander und alle stiegen in die Kutsche, in der Harry schon lag. Warm eingepackt und angeschnallt. Damit er nicht fallen konnte.
 

Schnell erhob sich die Kutsche und es dauerte einige Stunden ehe sie in Riddle Manor ankamen. Doch dann sahen sie das Manor und die Kutsche sank tiefer. Severus hatte per Telepathie bescheid gesagt und so stand Devon mit einer Trage schon bereit. Die Kutsche stand vor dem Portal und Severus schnallte Harry ab. Als die Jungs ausgestiegen waren, nahm er seine leichte Last und übergab sie an Devon, der den Kleinen in Empfang nahm.
 

Er bettete ihn auf die Trage und schob ihn ins Haus. Es war doch sehr kalt draußen und sie beeilten sich, ihn ins Warme zu bringen. Wie erschraken die Erwachsenen, als sie das Kind sahen. Nur noch Haut und Knochen. Wie konnte das in der kurzen Zeit geschehen? Sie alle hatten Tränen in den Augen bei dem Anblick Dann sahen sie Severus mitleidig an.
 

Sie hatten damals miterlebt, wie sein Kind starb und nun sahen sie es wieder. Es war erschütternd. Müde schob Severus die Trage zur Treppe. Er wollte den Jungen nach oben in sein Zimmer bringen. Sanft nahm er ihn hoch und stieg die Treppen hinauf zum Zimmer des Jungen. Es war umgebaut und so konnte Devon den Jungen auch sofort an die Geräte anschließen.
 

Severus hatte solche Geräte im Hospital gesehen und Devon hatte sie ihm erklärt. Er schloss Harry an ein EKG, damit sie immer seine Herztöne überwachen konnten. Sein Herz schlug sehr schwach in seiner Brust. Auch zeigte das Bild immer wieder kleine Aussetzer, die Devon Sorgen machten, ahnte er doch, dass der Junge im Sterben lag. Doch wie stark war sein Herz? Wie lange würde er noch kämpfen? Sie wussten es nicht. Sie konnten nichts mehr für ihn tun. Devon legte ihm eine Magensonde, damit sie ihn mit Nahrung versorgen konnten. Die Kanüle im Arm wurde erneuert. So konnten sie ihm noch Schmerzmittel geben, denn schlucken konnte er nicht mehr. Würde er überhaupt noch mal seine Augen öffnen? Diese Frage stand allen im Gesicht. Sie wussten darauf keine Antwort.
 

Zum Abendessen trafen sie sich im Salon. Hunger hatte heute niemand, doch da sie auch nicht zu Mittag gegessen hatten, nahmen sie eine Kleinigkeit zu sich.
 

„Sag Severus, wie konnte das so schnell kommen?“ fragte Tom verzweifelt.
 

„Es kam nicht plötzlich, doch es ging einfach zu schnell. Er wurde so schnell immer schwächer. Ich habe schon seit einiger Zeit befürchtet, dass er Weihnachten nicht mehr erlebt, doch ich hatte immer noch gehofft etwas zu finden. Doch wie ihr seht, es war vergebens. Er hat so viele Tränke geschluckt und gespritzt bekommen, aber nichts hat geholfen. Er wird sterben, vielleicht heute Nacht, vielleicht Morgen, aber länger hält er nicht mehr durch. Er kann und will nicht mehr.“ „Du musst es schaffen Severus, du musst noch mehr versuchen.“ rief Lucius, doch Severus schüttelte seinen Kopf.
 

„Nein Lucius. Ich hab versprochen ihn nicht weiter zu quälen, wenn es zu Ende geht, und ich halte mein Versprechen. Er hat seins auch gehalten und bis zum Schluss gekämpft. Nun wollen wir ihm seinen Frieden gönnen.“
 

Müde erhob sich Severus und ging wieder zu Harry. Er setzte sich an dessen Bett, nahm die kleine, magere Hand und streichelte sie vorsichtig. So blieb er die ganze Nacht sitzen .Am frühen Morgen löste ihn Tom ab und schickte ihn schlafen.
 

„Ich weck dich, wenn sich was verändert. Hab keine Angst. Du wirst bei ihm sein wenn er dich braucht.“ Severus schlief nur eine Stunde, dann war er wieder wach und saß an Harrys Bett. Er konnte jetzt hier nicht weg. Sein Kind brauchte ihn.

Tom saß mit Lucius und Devon im Salon. Die Stimmung war natürlich bedrückt. Devon hatte ein antikes Buch in der Hand und las darin.
 

Er suchte nach dem letzten Strohhalm. Doch auch er hatte bis jetzt nichts gefunden. Narcissa war bei den Jungs und tröstete sie, auch wenn sie selber Trost brauchte. Sie hatte den Jungen doch so lieb gewonnen. Auch die Zwillinge hatten sich in ihr Herz geschlichen. Sie machten zwar ihre Scherze, aber sie besaßen so viel Herz. „Dürfen wir ihn noch mal sehen?“ fragten sie gerade, doch Narzissa schüttelte den Kopf. „ Ich weiß nicht ob das so gut ist. Ich glaube nicht dass er möchte, dass ihr sein Sterben seht.“ Sie nahm die Jungs alle in den Arm.

Plötzlich erschütterte ein Schrei die Stille. Alle erstarrten. Wer hatte diesen Schrei ausgestoßen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Andreana
2018-08-10T16:28:01+00:00 10.08.2018 18:28
Da ich weis wie es ist wenn jemand in der Familie Krebs hat bin ich froh das du dieses Kapitel nicht so plump geschrieben hast. Es ist sehr gut geworden die Emotionen kamen sehr deutlich rüber. Für mein Seelenheil hoffe ich das die nächsten Kapitel positiver sind xD


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