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Kann ich dich Lieben?

von

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Schuldgefühle

Ooookay... Hier gehts hauptsächlihc um Kai. Es tut mir weh, die beiden so leiden zu sehen... ach...

KaRe-Fans... verschont mich bitte!!! >,<

P.S. Kommis sehr gern gesehen^^
 

Kapitel 6: Schuldgefühle
 

Kai schlenderte durch die Stadt. Ganz alleine. Er konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Er dachte die ganze Zeit nur an eines: Ray. Wie er so dalag. So hilflos und schwach.

Kai konnte diesen Anblick nicht ertragen, deshalb ist er auch gegangen. Es brach ihm fast das Herz seinen Schatz dort liegen zu sehen. Und warum lag er da? Weil er ihm nicht geholfen hatte. Warum vergas er nur, ihm seine Medizin zu geben? Sie war doch so wichtig...

Kai ging weiter. Immer weiter. Ohne Ziel vor Augen ging er immer geradeaus. Nach Hause konnte er nicht. Das würde ihn nur wieder an alles erinnern. Auch, wenn er es nie vergessen könnte. Irgendwann kam Kai an dem kleinen See, der außerhalb der Stadt lag, an. Dort setzte er sich ans Ufer und beobachtete die Sonne, wie sie am untergehen war. Trüb sah er auf das orangefarbene Wasser. Einige kleine Wellen berührten seine Füße, doch das beachtete Kai nicht. Er war vollkommen in Gedanken versunken. Wäre Ray jetzt im Krankenhaus, wenn er ihm die Tabletten gegeben hätte? Hätte er es verhindern können? Oder wäre es egal gewesen? Warum musste es ausgerechnet der Mensch sein, den er am meisten liebt? Bei Tyson oder den anderen wäre es nicht

so tragisch gewesen. Warum musste es Ray sein? Sein ein und alles?

Kai blickte in die rote Sonne. Langsam bahnten sich Tränen ihren Weg nach draußen. Sie wollten nicht mehr dort bleiben, wo sie waren. Jede einzelne der Tränen glitzerte wie ein Edelstein. Sie tropften zum Boden und versanken in der Erde. Ihr Glanz verblasste. Nach nur einer Sekunde waren sie dahin. Es war, als würden sie sterben. Und genau dasselbe Gefühl hatte Kai, als er Ray sah. Es war, als läge er im Sterben und könne nichts für ihn tun.

Kai saß noch immer vor diesem Sonnenuntergang und weinte leise vor sich hin. Nach einiger Zeit war die Sonne hinter dem Horizont. Langsam dämmerte es und die Luft wurde kühler. Wolken zogen auf und der Wind wurde stärker. Heute Abend sollte es wohl stürmen. Aber das störte Kai nicht. Er blieb weiterhin dort sitzen und beachtete alles andere nicht. Kai dachte nur an Ray. An nichts anderes als an Ray.

Inzwischen regnete es wie aus Kübeln und Kai wurde immer nasser. Der Regen tropfte auf ihn nieder, rann an seinem Gesicht herab und durchtränkte seine Kleidung. Doch das alles bekam er kaum mit. Auch der starke Wind, der ihn beinahe wegfegte, störte ihn kaum. Kai fehlte die Kraft um aufzustehen. Er konnte und wollte jetzt nicht nach Hause. Nein. Dort würde man ihn nur nerven und ausfragen.

Er hasste es, wenn man ihn irgendwas fragte. Vor allem, wenn es Tyson war. Nur bei Ray machte er eine Ausnahme. Aber Ray fragte anders. Nicht so stürmisch, eindringlich oder laut. Nein. Ray wusste, das Kai nur dann antwortete, wenn man den richtigen Ton traf. Er fragte ihn immer auf eine sanfte, ruhige und angenehme Art. Eine Art, die jeden zum schmelzen brachte. Es war, als ob Ray Kais inneres gelesen hätte. Als ob er all seine Geheimnisse kennen würde. Als ob er ein Seelenverwandter wäre...

Es regnete immer noch. Kai war nun völlig durchnässt. Fünf Stunden waren schon vergangen. Kai blickte in den Himmel, der noch immer so trüb und dunkel war. Er hatte das Gefühl, der Himmel würde seine Gefühle spiegeln. Doch so langsam hörte es auf zu regnen. Nur noch ein paar einzelne Tropfen fielen auf Kai nieder. Eine von ihnen landete auf seinem Gesicht und glitt ganz langsam an seiner Wange herunter. Die Träne lief immer weiter und landete schließlich auf dem durchnässten Boden. Kai spürte bei diesem Anblick einen Stich in seinem Herzen. Es war, als wäre Ray von ihm gegangen. Hätte ihn einfach allein gelassen. Hätte Kai, ohne etwas zu sagen, verlassen. Kai wusste nicht, was dieses Gefühl zu bedeuten hatte. Er konnte und wollte es sich nicht vorstellen. Der Gedanke, dass Ray nun nicht mehr leben würde, war zu schlimm. Dagegen wäre jeder Albtraum harmlos gewesen. War Ray wirklich nicht mehr am leben? Ist er gestorben, während Kai sich bemitleidete?

Kai musste es einfach herausfinden. Er stand auf und rannte zum Krankenhaus. Er lief durch die volle Innenstadt. Viele sahen ihn an. Ein klitschnasser Junge lief durch die Straßen. Was war mit ihm? Warum rannte er so? Stand er die ganze Zeit im Regen? Warum fing er an zu weinen? Was war nur passiert? Die Menschen auf den Straßen blickten ihn verwirrt an und hätten ihn am liebsten gefragt, aber Kai war zu schnell. Es vergingen nur wenige Sekunden, dann war er wieder weg.
 

Kai kam endlich im Hospital an. Keuchend ging er zur Treppe, die Stufen hinauf zu Rays Zimmer. Er sah durch das Zimmerfenster und erblickte seinen Liebling. Er lag dort drinnen. Schwer atmend. Mit schwachem Puls. Kai war wie hypnotisiert, als er das Zimmer betrat. Er streckte seine Hände aus und ging ganz langsam auf ihn zu. Nachdem er an seinem Bett angekommen war, kniete er sich neben dieses und ergriff Rays Hand. Leicht zitternd sah er Ray an.
 

„Ray... Es... es tut mir leid... ich... ich hätte nicht gehen sollen... hätte ich dich doch nie allein gelassen... verzeih mir... bitte... verzeih mir... tut... mir... leid...“
 

Kai konnte seine Tränen nicht zurückhalten. Es tat ihm weh, Ray so zu sehen. Warum hatte er ihn allein gelassen? Warum war er nicht bei ihm geblieben? Warum hatte er nicht auf ihn aufgepasst? Er war doch der einzige, der es wusste... Warum? Warum? Warum?

Während Kai immer mehr Schuldgefühle bekam, öffnete Ray langsam seine Augen. Anfangs erkannte er Kai nicht, doch nachdem er wieder klar sehen konnte, lächelte er ihn mit einem leichten lächeln an.

Kai war darüber so froh, dass er nur noch mehr weinte. Er wusste nicht warum, es geschah einfach. Er konnte die Tränen auch nicht zurückhalten.

Ray sah ihn verwirrt an. Er wusste nicht, warum Kai so weinte, oder warum er so nass war... Mit seiner Hand berührte er Kais Wange. Dieser sah Ray leicht erschrocken an. Doch Ray lächelte nur. Kai berührte die Hand seines Schatzes und versuchte sich zu beruhigen. Irgendwie schaffte er es. Dank der Geste Rays, konnte er sich wieder fangen. Ray lächelte ihn noch kurz an und schloss kurz darauf seine Augen.

Kai sah, wie schlecht es Ray ging. Und was machte er? Er weinte vor sich hin. Eigentlich müsste er ihm doch helfen... Aber wie? Er wusste es nicht. Was hätte er denn tun können? Das einzige was ihm einfiel war...

Kai blickte Ray eine Zeit lang an, ehe er dessen Sauerstoffmaske abnahm und ihn vorsichtig Küsste. Ray war im allerersten Moment etwas erschrocken, doch er spürte sofort, dass es nur Kai war. Sein allerliebster Kai. Der einzige, den er je geliebt hatte. Ray war überglücklich, dass Kai bei ihm war.

Wenige Sekunden später ging Ray auf Kais Kuss ein. Aus einem einfachen Kuss wurde ein leidenschaftliches Zungenspiel. Doch irgendwann bekam Ray keine Luft mehr und Kai musste aufhören. Kai gab Ray seine Sauerstoffmaske zurück und setzte sich wieder auf den Stuhl, auf dem er die ganze Zeit saß.

Die beiden sahen sich noch lange tief in die Augen, bis eine der Krankenschwestern Kai sah. Sie ging sofort in das Krankenzimmer und befehligte Kai, dass er gehen sollte. Widerwillig nickte er ihr zu, aber bevor er aus dem Zimmer trat, zwinkerte er Ray noch kurz zu.
 

Als Kai draußen stand, bemerkte er, dass es aufgehört hatte zu regnen. Aber der Himmel war immer noch bewölkt. Damit er nicht noch nasser wurde, ging Kai eilig nach Hause.

Dort angekommen warteten Tyson und Max schon ungeduldig.
 

„Hey Kai! Was soll das? Einfach zu verschwinden?! Wo warst du überhaupt? Antworte!“, brüllte Tyson ihn an.

„Ach, halt doch die klappe!“, gab Kai zurück und ging kurz darauf in sein Zimmer.

Max sah ihm noch hinterher. Anscheinend war es Tyson gar nicht aufgefallen, dass Kai klitschnass war. Besorgt ging Max zu Kais Zimmer und klopfte an.
 

„Was ist?“

„Kai? Kann ich reinkommen?“, fragte Max behutsam und leise, damit Tyson es nicht mitbekam.

„Ach, von mir aus.“
 

Max betrat nun das Zimmer. Kai war gerade dabei sich neue Sachen anzuziehen, während sich Max auf Kais Bett setzte.
 

„OK. Und jetzt erzähl. Was ist mit Ray? Und warum warst du so lange weg?“
 

Kai sah Max mit nachdenklichem Gesichtsausdruck an. Sollte er es ihm erzählen? Max wusste ja über die Beziehung der beiden bescheid und außerdem war er der einzige vernünftige Gesprächspartner hier in diesem Haus...
 

„*seufz* Wo soll ich anfangen?“

„Erzähl mir einfach was Ray hat.“

„Die Ärzte sagen, dass sowohl sein Herz als auch seine Lunge „zusammengefallen“ sind. Sie, haben nicht mehr dasselbe Volumen wie vor diesem Unfall...“

„Zusammengefallen? Du meinst, als er beinahe ertrunken ist, ist das passiert? Oh je...“

„Kannste laut sagen...“

„Verstehe. Und was war damals? Ich meine... Als der Krankenwagen...“

„An dem Tag hatte ich vergessen ihm seine Medikamente zu geben. ... Er bekam in dem Moment kaum Luft und...“

„Und... Erzählst du mir noch, warum du so lange weg warst?“
 

Max sah, dass es mehr als nur hart für Kai war. Der Arme. Warum musste das ausgerechnet Ray passieren? Wie konnte er Kai nur aufmuntern? Konnte er das überhaupt? Max stand ihm nicht so nahe wie Ray. Andererseits... Kai brauchte jetzt Ablenkung. Gerade als Max etwas sagen wollte, hörte man Tyson im Haus rumbrüllen.
 

„Oh... Den habe ich ja ganz vergessen... Kai...“

„Hm?“

„Ich weis, das es dir schwerfällt... Aber du solltest es dir nicht ganz so zu Herzen nehmen. Es war nicht deine Schuld. OK?“
 

Max verlies das Zimmer und widmete sich Tyson. Kai stand noch immer an derselben Stelle und sah Max verwundert nach. Nicht so zu Herzen nehmen? Wie soll das gehen? Wie soll er das machen? Immerhin hätte er Ray beinahe für immer verloren...

Quälende Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum. Kai wurde von diesen so fertig gemacht, dass er sich hinsetzten musste. Doch nachdem er auf dem Bett saß, legte er seinen Kopf auf seine angezogenen Knie und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, die er auf den Knien platziert hatte. Stunden vergingen. Kai saß immer noch auf seinem Bett und machte sich vorwürfe. Er konnte nicht damit aufhören an Ray zu denken. Immer und immer wieder sah er seinen kleinen Liebling vor sich. Ihn weder anlächelnd noch küssend. Nein. Er sah ihn so, wie sein Zustand momentan war. Ray war schwach und kaum dazu in der Lage, etwas anderes zu fühlen, außer Schmerz. Schmerz, den er durch Kais Unaufmerksamkeit hatte. Wieder und wieder kamen ihn die gleichen Gedanken, die er auch früher immer hatte. Hätte er ihm helfen können? Wäre das alles passiert, wenn Kai aufmerksamer gewesen wäre? Fragen über Fragen. Aber keine Antworten. Wer hätte sie ihm auch beantworten können? Er wusste es nicht.

Kai wurde langsam immer müder und so legte er sich ausgestreckt auf die Matratze. Die Augen hatte er noch immer geöffnet. Er wollte nicht schlafen. Er wollte jetzt bei Ray sein. Aber das war ihm nicht vergönnt. Mit dem Gedanken, dass er Ray ganz früh besuchen werde, schlief er dann ein.
 

Nach fünf Stunden wurde Kai durch lautes Klopfen an seiner Tür geweckt. Kai blinzelte noch ein paar mal, ehe er sich aufrichtete und ein leises grummeln von sich gab. Der, der an der Tür stand, hörte dies und schrie daraufhin los.
 

„Steh endlich auf, Kai! Wie lange willst du noch schlafen?“

„Mhm!“
 

Mehr wollte Kai nicht sagen. Wofür auch? Er wusste, dass es den anderen sowieso egal war, wann er aufstand. Und trotzdem. Kai stand auf, streckte sich und zog sich dann an. Heute wollte er mal etwas neues anziehen. Etwas, das Ray ihm mal gekauft hatte. Jedoch trug er es bis heute nicht. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zog Kai das hautenge, weiße, im Chinastil gehaltene T-Shirt und die knielange, leicht ausgefranste dunkelblaue Hose an. Er wusste, warum Kai dieses Outfit noch nie anhatte. Es ähnelte dem Rays. Zumindest waren die Farben und die Form des Shirts genau wie die Klamotten, die Ray immer trug. Normalerweise hätte er es auch nie in der Gegenwart der anderen angezogen... Aber heute war es ihm egal. Er wollte Ray nahe sein. Wenn schon nicht körperlich, dann wenigstens Geistig.

Ohne weiter auf seine Teamkollegen zu achten ging Kai einfach aus dem Haus. Mit ernstem Blick ging er durch die Straßen der Stadt bis zum Krankenhaus.

Dort angekommen ging er Zielsicher zu Rays Zimmer. Doch als er dort ankam sah er sich verwundert um. Ray lag nicht in seinem Bett. Aber wo kann er sein? Aufstehen war in seinem Zustand war unmöglich... Wo war er?
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MissKazama
2012-02-06T22:03:57+00:00 06.02.2012 23:03
Oooh, sehr traurig :(
Kai weint...Ray im Krankenhaus...
Du bist so herzlos *schnief*
Hoffe es gibt ein happy end ..


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