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Hyliar

Und morgen geht die Sonne wieder auf
von

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vereilteter Plan

„Aber warten Sie doch, so hören Sie mich doch nur ein par Minuten an, es ist wirklich von großer Dringlichkeit, selbst mein Vorgesetzter meinte, dass es das sein könnte, was Sie suchen“. die flehend laute Stimme des Arztes hallte durch die Straßen New Yorks. Trotz des Lärms, welche die vielen Passanten und Autos verursachten, konnte Caligo nur zu deutlich die Worte des Mannes vernehmen.
 

Er mochte es nicht, der Arzt erregte zu viel Aufsehen und sprach über Dinge, die man besser nicht laut auf offener Straße besprechen sollte.
 

Der Anführer der Sekte blieb stehen und wandte seinen Kopf. Hinter der getönten Sonnenbrille sahen seine Augen wachsam umher und registrierten jede Bewegung in seiner Umgebung.
 

Sie konnten überall sein!
 

White Cross wartete doch nur darauf, dass er einen Fehler machte.
 

Doch das ewige Lächeln des Mannes verschwand nicht, es war wie in eine Statue eingemeißelt.
 

Endlich hatte der junge Mann den Anführer eingeholt. Völlig außer Atem blieb er bei Caligo stehen und rang nach Luft. Er war nicht sehr geschickt, wenn es darum ging, sich einen Weg, möglichst ohne viel Aufwand, durch die Menge zu bahnen.
 

„So, du glaubst also, dass du Informationen hast, die für mich wichtig sein könnten?“, fragte der Mann mit einer Skepsis in der Stimme, die sein Gegenüber nur mit wachsamen Sinnen heraushören konnte.

Und er war alles andere als wachsam.

Der Erfolg einer neuen Entdeckung, die Gier nach Ruhm, Erfolg und Geld, machten ihn blind für alles andere.

„Ja, habe ich. Eigentlich schon seit Wochen, aber ich habe Sie nicht gefunden und außerdem hatte mein Vorgesetzter es mir verboten, er wollte sich selbst mit Ihnen in Verbindung setzten, aber er… nun ja, sagen wir es so, es gibt da noch einen Chefarzt mit sehr viel Einfluss. Sie müssen wissen, der Alte ist sehr beliebt unter den Kollegen und er verhinderte, dass mein Vorgesetzter bis jetzt mit Ihnen in Kontakt treten konnte. Eigentlich sollte ja auch ich nicht –“.

„Nun reden Sie schon“, unterbrach ihn Caligo barsch mit einem Blick auf seine schwarze Armbanduhr. Der Arzt war nervös, sein großer Redeschwall zeugte von der Unsicherheit, die ihn gefangen hatte.

„Verzeihung“, entschuldigte sich der Unterbrochene verlegen und räusperte sich, als würde er seiner eigenen Stimme nicht mehr vertrauen. „Es war der letzte Tag der Vorsorgeuntersuchungen für die Teilnehmer der WWM. Wir hatten zu dem Zeitpunkt viele Patienten, aber einer unter ihnen, ein Junge, nun, er könnte das sein, was sie immer gesucht haben. Sein Knochenbau und auch die Muskeln und Sehne, einfach seine ganze Beschaffenheit ist zwar menschenähnlich, aber nicht komplett. Wir haben –“.
 

Wieder unterbrach ihn Caligo scharf, dieses Mal aber mit einer Geste, als würde er ihm das Wort abschneiden.
 

„Es gibt Dinge, von denen dürfen Sie niemals in der Öffentlichkeit sprechen“, tadelte er den Arzt, als sei der erwachsene Mann ein Kind, welches man erst den Ernst des Lebens erklären musste. „Begleiten Sie mich, wir werden später darüber weiter reden. Aber nicht hier“.
 

Caligo sah, wie der Mann die Stirn runzelte, in seinen Gehirn arbeitete es, als würde er einen Grund suchen, warum der Sektenanführer nicht offen darüber sprechen konnte.
 

War er etwa auf etwas Verbotenes gestoßen?

Handelte er sich vielleicht gerade nur selbst Probleme ein?

Was würde die Ärztekammer dazu sagen und erst die Polizei?

Vielleicht kam er gerade mit dem Gesetz in Konflikt und machte sich Strafbar!
 

„Sie wissen doch mein Guter, einer ihrer neidischen Kollegen könnte bei diesem schönen Wetter unterwegs sein und wir wollen doch nicht die Ungerechtigkeit siegen lassen oder? Sie haben es entdeckt und Ihnen gebührt auch der Erfolg“. Verführerisch, wie eine Hure zum Jüngling klangen die Worte des Mannes in roter Kleidung. Der Arzt sah weder die Augen, noch konnte er aus den Gesichtszügen des Anführers lesen, doch das einzigartige Lächeln konnte nur aufrichtig sein.
 

Er glaubte ihm sofort jedes Wort, was er sprach.
 

„Selbstverständlich, Sie haben recht“, bestätigte der Mann und lachte aufrecht aus dem Bauch heraus. „Ich bin wirklich ein Narr. Dass ich darauf nicht selbst gekommen bin. Verzeihen Sie meine Ungeduld, es ist die Aufregung. Ich kam mir gerade nervöser vor, als wie bei einem ersten Date“.
 

Caligo musterte den Mann abschätzend und wusste sofort, dass er noch nie ein Date hatte, dass er noch nie die Wärme einer Frau oder eines Mannes gespürt hatte. Der Arzt gehörte zu jener Sorte, die nur für ihren Beruf lebten, für die der Erfolg die sexuelle Befriedigung ersetzte.

„Ich Verzeihe Ihnen, machen Sie sich deswegen jetzt keine Gedanken, mit jedem können die Emotionen Mal durchgehen“, sprach der Sektenanführer gnädig und legte einen Arm zwischen den Schulterblättern des Arztes.

Er war um einiges kleiner als Caligo.

Behutsam übte er einen leichten Druck auf seine Wirbelsäule aus und brachte den Mann somit, ihn zu folgen.
 

Ein strahlend blauer Himmel hatte sich wie ein Segeltuch über die Stadt gespannt. Wie aufschäumende Gischt tauchten vereinzelnd die kleinen weißen Wolken am strahlenden Blau auf und wurden von der leichten Sommerbriese hinfort getragen.
 

Marco fuhr sich mit den Handrücken über die Stirn und wischte sich den Schweiß ab.
 

Es war erstaunlich wie stark die Sonne dieses Jahr um diese Zeit war. Gäbe es nicht diese verdammten Sicherheitsvorschriften der ESGO und Punkto Kleidung, würde der Spanier bereits mit kurzen Hosen herumlaufen.
 

Und das er!
 

Schließlich kam er aus Spanien und war solch hohe Temperaturen gewohnt!
 

„Oh man, irgendjemand muss den da oben Mal sagen, dass er die Sonne Mal einen Ticken runterschalten kann. Ich brate hier schon in meinen eigenen Sud, gleich bin ich gar. Also wenn Caligo zudem noch ein Kannibale ist, hier bitte. Guten Appetit“.
 

Schon seit Stunden warteten die beiden in einem kleinen Café, nahe der Kirche, während sie das Gottes Haus so unauffällig wie möglich im Auge behielten. Der Spanier hatte sogar seine Haare in ein helles Blond gefärbt und trug blaue Kontaktlinsen, um sein Aussehen an die restlichen Amerikaner anzupassen. Er wollte auf keinen Fall, dass der Sektenanführer die beiden sofort entdeckte.
 

Die Lockvogelnummer war ein gefährliches Spiel mit dem Leben der jungen Anwärterin. Marco hatte gesehen wie es den anderen jungen Agentinnen und Agenten ergangen war. Sie alle waren erfahren, vorsichtig, gläubig, von white Cross geschätzt, sowie gefördert und was am meisten zählte, sie waren zu den Besten ausgebildet worden.
 

Und trotzdem hatte Caligo es geschafft sie auf so brutale Weise zu massakrieren.
 

Amy war keine ausgebildete Agentin, sondern nur eine Anwärterin. Allein der Grund, dass sie perfekt in das Opferprofil passte, war das ausschlaggebende gewesen, warum er sie mitgenommen hatte.
 

„Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“.
 

„1. Johannes 1,9“, setzte Marco zu der Zitierung von Rene hinzu und sah seinen Partner mit einen scharfen Blick an. Es ging schon seit Tagen, dass er gewisse Stellen aus der Bibel zitierte und immer kam es dem Spanier so vor, als wollte der Engel damit etwas sagen. Sein Geist war nicht mehr klar bei Verstand. Der Tod seines Schützlings hatte ihn kaputt gemacht, doch Marco wusste noch immer nicht wieso.
 

“Es kann nicht einfach nur der Tod des Jungen sein! Verdammt Rene, gib mir eine Chance zu verstehen, was mit dir los ist!“, flehte er in Gedanken an Gott.
 

Es war die Angst, die an ihren Mut nagte, die Bilder an die Opfer, die in ihren Erinnerungen festgebrannt waren. Amy wusste, dass sich Marco und Rene, sowie ihre Wegbegleiter, in der Nähe aufhielten und eingreifen würden, bevor etwas Schlimmes passierte. Trotzdem hatte sie Angst vor dem Unbekannten. Sie wusste nicht viel, nur so viel, dass sie als Lockvogel durch die Stadt zu laufen hatte. Sie sollte nichts tun, sie sollte sich so verhalten wie immer, als würde sie nur einfach einen Spaziergang machen.
 

Leichter gesagt als getan!
 

Wie immer, wenn sie der Zweifel packte und sie nach Halt und Sicherheit suchte, besuchte sie eine Kirche, oder hielt sich zumindest in deren Nähe auf.
 

Sie wusste ja nicht, dass es genau das war, was die Agenten von ihr verlangten.
 

Mit wachsender Neugier betrachtete sie die kleine Kapelle in der Nähe eines kleinen Café, an dem bei diesem schönen Wetter viele Gäste draußen Platz genommen hatten. Pflanzenkästen waren um die Stühle herum aufgestellt und bildeten einen Zaun aus hoch wachsenden Grün. Die Stühle und Tische waren aus einen hellen Holz, entfernt erklang das klirren der Tassen, die abgestellt wurden, während eine freundliche Kellnerin nach den Wunsch zweier Gäste fragte.
 

Es war so unwirklich für New York, dass man außer den nahen Geräuschen und dem singen der Vögel nichts hörte. Keine lauten Passanten, kein Verkehrslärm, einfach nur die Stille und die typischen Geräusche aus einem Café.

Fast hätte sie vergessen, dass sie in New York und nicht in Valencia war.

Auch die Sonne trieb ihre kleinen Streiche mit ihr und gaukelte ein südeuropäisches Flair vor.
 

Sie hob ihre grünen Augen und betrachtete die kunstvollen Fenster der gotischen Kirche. Die Bleiglasfenster waren aus vielen verschiedenen Flach-Glasstücken zusammengesetzt worden und bildeten ein göttliches Bild. Es war ein ovales Fenster, mit vielen hellen und bunten Farben. Nur selten hatte man dunklere Farben, wie schwarz, hinein gesetzt, um das Gefühl der Hoffnung und Leichtigkeit nicht zu trüben. Ein Bild, bestehend aus drei einzelnen.

Das Unterste zeigte zwei Menschen und einen Priester bei den heiligen Sakrament der Eheschließung, darüber war ein weiteres Sakrament niedergelassen worden.
 

Die Segnung!
 

Ein Priester segnete einen Jungen im Beisein eines Bischofs.
 

Über diesen beiden Bildern war eine weiße Taube, das Symbol der Freiheit.
 

„Wohin gehen wir eigentlich?“. Länger als Caligo es für möglich hielt, hatte der Arzt geschwiegen, damit dem Sektenanführer eine Zeit zum nachdenken gegeben. Und die Zeit hatte er auch gebraucht. Der Mann wusste anscheinend zu viel und er besaß nicht die nötige Stärke und Reife, um mit diesen Geheimnis umzugehen. Er war gefährlich.

Gefährlich für Caligo und für die Sekte, ja, sogar für das ganze Projekt.
 

Ein kaum merklicher Stich in seiner Brust veranlasste den Sektenanführer stehen zu bleiben, etwas in der Nähe brachte sein Blut in Wallung.
 

Caligo kannte dieses Gefühl, die innerliche Unruhe, die sadistische Freude an den stechenden Schmerz und den Druck in seinen Lenden.
 

Wind kam auf und brachte spielerisch die Haare der jungen Spanierin durcheinander. Die schulterlangen, roten Strähnen, wurden ihr ins Gesicht geblasen und brachten sie dazu, die Augen zu schließen. Sie lächelte und strich mit sanften Fingern ihre Strähnen zurück, als das Lächeln plötzlich erstarb.
 

Sie runzelte verwirrt ihre Stirn, während sich die grünen Augen weiteten.
 

Was sich zuvor noch als ein stummes Kunstwerk aus der Zeit der Gotik gegeben hatte, wurde mit einem Mal lebendig!

Die vielen kleinen Glasstücke in dem Fenster wurden lebendig, die weiße Taube färbte sich schwarz, ein langer, dunkler Schnabel riss auf und stieß ein fürchterliches Krähen aus. Schwarzer Rauch stieg auf und verbreitete den Gestank von verbrannten Fleisch und Schwefel.
 

Die junge Spanierin wich zurück, mit Entsetzen sah sie, wie das mittlere Bild sich auch verändert hatte.
 

Die Hände des Priester waren in die Haare des Jungen gekrallt, in einem immer schneller werdenden Rhythmus, bewegte er den Kopf vor und zurück. Das priesterliche Gewand war verrutscht und entblößte das unkeusche geschehen, während das Gesicht des Mannes vor Lust entspannt war.
 

„Das… nein….!“. Panisch trat das Mädchen zurück, ihre Knie zitterten, während die Angst sie lähmten. Sie wollte schreien, doch ihr Mund bewegte sich nicht. Immer deutlicher nahmen ihre Sinne den Geruch des Schwefels und die sengende Hitze des Höllenfeuers war. Sie hörte das quälende Jammern des Jungen, das lustvolle Stöhnen des Priesters und das Krähen des Raben.
 

Sie stolperte über einen Blumenkübel, der laut klirrend auf den steinernen Boden zerbrach.
 

Der Bischof in dem Fenster richtete sofort seine scheußliche Dämonenfratze auf sie. Aus rot glühenden Augen sah er die Spanierin an. Der deformierte Körper trug schon lange nicht mehr die reinen Gewänder des Glaubens. Überall wucherten Geschwüre aus ihn heraus, ein Gestank der nicht zu beschreiben war, ging von den tumorartigen Hautwullsten aus. Der einstige Bischofsstab war zu einer Sense geworden. Messerscharf blitzte das Blatt im Höllenfeuer auf.
 

Mit wachsender Wonne beobachtete Caligo das Geschehen auf dem Kirchplatz. Auch andere Passanten waren stehen geblieben und beobachteten ein anscheinend geistig verwirrtes Mädchen, welches vor der Kirche zurückwich.

Sie alle waren blind, sie sahen nur das, was offensichtlich war. Caligo aber sah aus den Augen der Spanierin, aus den Augen eines heiligen Wesens. Für sie war es schrecklich die Wahrheit andersherum zu sehen. Es war die Wahrheit, die Caligo kannte, seine Wahrheit von den Dingen des Glaubens, des Himmels, der Hölle und der Erde.
 

Ein markerschütternder Schrei, der so hoch war, dass das Bleiglasfenster Sprünge bekam, hallte in dem Gehör der Spanierin wieder, es zerstörte fast ihr Trommelfell. Allein der natürliche Reflex veranlasste sie dazu sich zu bewegen und schützend die Hände vor den Ohren zu pressen.

Sie schrie, endlich war der unsichtbare Strick um ihre Kehle gelöst.
 

Der Bischofsdämon schloss sein Maul, dennoch ragten unzählige Zähne wie Dolche aus seinen Mund. Er entfaltete die ledernden Schwingen und schwang seine Sense.
 

In einem Aufschrei der Lust ergoss sich der Priester im Mund des Gläubigen.
 

Verzweifelt versuchte Amy ihre Augen zu schließen, so wie sie ihre Ohren vor den Schreien der Dämonen schloss. Aber ihr Körper gehorchte nicht. Trotz der Hände hörte sie noch die verzweifelten Klagen der Menschen, die Seelen, die auf immer in den Höllenfeuer gefangen waren und Qualen litten.

Auch im unteren Teil des Fensters, im dritten Bild, tat sich etwas. Der Priester, der das Sakrament der Ehe schloss, sprang von seinen Stuhl auf, der geräuschvoll auf den Boden fiel. Seine Haut platzte auf, er riss sich die blutüberströmten Gewänder vom Leib und verwandelte sich in einen Dämon. Die Eheleute wollten fliehen, doch der Dämon war schneller. Seine Klauen gruben sich tief in das Fleisch der beiden Menschen. In blinder Wut riss er das Herz heraus und die Gedärme, er verhielt sich wie ein Hund, der in der Erde buddelte. Die ganze Kirche wurde mit Blut bespritzt.

Der rote Saft des Lebens rann das Fenster hinunter und benetzt auch die Mauern der Kirche.
 

Das Geschehen breitete sich immer weiter aus.
 

Der Himmel in der Stadt verdunkelte sich, vereinzelt erklangen von verschiedenen Richtungen die hellen Schreie der folternden Dämonen.
 

Caligo leckte sich über die Lippen.

Die Wonne, die er bei den Qualen des Mädchens empfand, entschädigte ihn für all die Misserfolge, die er in den letzten Tagen erhalten hatte. Und sie, ein unschuldiges Schäfchen Gottes, sollte dafür büßen, er hatte sie zu einen Opferlamm erkoren.
 

Die Passanten konnten die junge Spanierin nicht verstehen, für sie hatte sich nichts verändert, der Himmel, die Kirche und auch das Fenster waren für sie so geblieben, wie schon seit Jahrhunderten. Sie Verstanden die blinde Panik des Mädchens nicht und fürchteten sich vor den Wahnsinn in ihren Augen.
 

„Nein… geht weg…. Geht weg!... Verschwindet!“, hallten die fürchterlichen Schreie des Mädchens über den Kirchplatz. Tränen der Angst und des Entsetzens rollten über ihre Wangen, längst war jegliche Farbe aus ihr gewichen, sie sah aus wie eine zu Tode geängstigte Leiche.
 

„Rufe mich an am Tag der Not; ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!“
 

Das Gebet des Engels und der erstickende Schrei der Spanierin erklangen gleichzeitig und ließen nun auch die Gäste im Café aufmerksam werden, auf das Geschehen, auf dem Kirchplatz.

Sofort reckte Marco seinen Kopf in die Richtung, aus der der Schrei erklang und zog seine Waffe.

’Verdammt, wieso hatte ich mich von Rene ablenken lassen, meine Aufgabe ist es Caligo zu schnappen’, schallte sich der Spanier selbst in Gedanken. Bei dem Versuch möglichst schnell und leise aufzustehen, flog sein Stuhl scheppernd zu Boden. Er hielt die Waffe in beiden Händen und machte einen Satz nach vorne.
 

Die Schwerkraft riss ihn zu Boden, sein Fuß musste sich an einen schweren Gegenstadt verharkt haben. Ein Schmerz durchzog seinen ganzen Körper, als er auf den harten Steinboden aufschlug.
 

„Oh mein Gott… Das… das ist doch nicht normal oder? Ich sollte eigentlich helfen, ich…“, sprach der Arzt schockiert, während er das Mädchen in ihrer Panik beobachtete. Sie wimmerte bereits und kroch quälend langsam über den Boden hinweg. Dem erfahrenen Doktor war klar, dass diese Person nervlich am Ende war und womöglich noch ernsthafte Schäden davon trug, wenn er nicht einschreiten würde.

Er machte einen Schritt nach vorne und spürte sogleich die schwere und warme Hand seines Gesprächspartners auf der Schulter.
 

Wütend drehte Marco sich um und versuchte seinen Fuß hervor zu ziehen. Erst jetzt begriff der Spanier, weswegen er gestürzt war. Die Wut breitete sich in ihn wie ein Lauffeuer aus, er trat unbarmherzig nach seinen Kollegen, der sich an seinen Bein geklammert hatte.

„Rene du verdammter Idiot, lass mich los, was soll der Scheiß! Willst du das Amy was passiert?“, schrie er den Engel wütend an.

„Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“

„Hör auf mit dem Schwachsinn, VERDAMMT!“.
 

Die entsicherte Pistole fiel bei Marcos Windungen und schlug auf den Boden auf.
 

Ein Schuss löste sich und zerschnitt den Lärm des Momentes!
 

Wie ein Warnsignal erklang der Schuss der Waffe in Caligos Ohren.

„Vergiss es, hier wird es zu gefährlich. Renn. Renn wenn dir dein Leben lieb ist. Ein Amoklauf ist auch in New York eine Katastrophe!“, redete der Sektenanführer dem Arzt ein, während sich der Mann auch schon in Bewegung setzte.

Der Arzt jedoch stand wie versteinert da.
 

Erst als ein blonder Mann, wild fuchtelnd, mit einer Knarre in der Hand auf ihn zukam, löste sich die Starre der Angst und er rannte. Der Arzt floh um sein Leben, so schnell wie er nur konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SUCy
2008-05-23T13:56:11+00:00 23.05.2008 15:56
Hoi^^
War ja klar das das mit Kai auch irgendwann an Caligos Ohren kommen musste -.- ich sag doch Ärzten sollte man nicht so einfach trauen <.<
Die arme Amy ... was Caligo wohl noch mit ihr vorhat ><
Und was ist jetzt mir Rene los? o.o
Das Kapitel wirft viele fragen auf, ich hoffe die werden im nächsten Kap beantwortet o.o
Also beeil dich ><
Von:  kariyami
2008-05-21T15:41:27+00:00 21.05.2008 17:41
hallöle,

ich muss zugeben das ich diese Voruntersuchung und diese Röntgenaufnahme längst vergessen hatte. Ich musst erstmal zurück blättern und nochmal nachlesen.
Aber das du jetzt wieder darauf zurück kommst beweist mit welcher Vorraussicht deine Fanfic planst. Und wie durchdacht doch alles ist.


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