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4. Kapitel

*Yugi*
 

Ich laufe nach Hause. Warum tut Yami mir so was an? Das ist das einzige was mir durch den Kopf geht. Ich kriege nichts mit von dem, was um mich herum ist.

Vereinzelt laufe ich gegen Mülltonnen, so blind bin ich für die Realität. Vor mir immer nur dieses eine Bild...

Zu Hause angekommen lasse ich meine Jacke im Flur fallen und ziehe wie in Trance meine Schuhe aus. Ich taumel die Treppen rauf in mein Zimmer und lasse mich auf mein Bett fallen. Ich bin immer noch nicht so weit, dass ich das alles realisiere... Doch ein Funke Verzweiflung ist übergesprungen. Ich kralle mich in mein Kissen und schreie.

Schreie einfach alles aus mir heraus. Schreibe Flüche gegen Yami und Bakura... gegen mich selbst... Bis ich einfach nur noch daliege und weine.
 

Ich weiß nicht, wie lange es her ist, dass hier liege, aber Tränen habe ich schon lang keine mehr übrig. Ich kann einfach nicht mehr weinen, aber der Schmerz ist nicht weniger geworden. Er pulsiert noch genauso stark in mir, wie das kleine rote Ding, dass den ganzen Tag schon blutet. Warum tut Yami mir das an?

Ich will ihn nie wieder sehen!

Ich kann ihm das einfach nicht verzeihen! Soll er doch zu Bakura ziehen und mit ihm glücklich werden!

Zum wohl hundertsten Mal nehme ich mir ein Papiertaschentuch und putze meine Nase. Von dem vielen Putzen ist sie sicher schon ganz rot. Das Taschentuch werfe ich zu dem Haufen, der sich bereits vor meinem Bett türmt. So verletzt hat er mich noch nie... Warum hat Yami mir das nur angetan?
 

In der Zwischenzeit war auch mein Großvater hier. Eigentlich wollte er mich zum Essen runter holen, aber ich hab keinen Hunger... wie auch? Als er den riesigen Berg Taschentücher gesehen hat war er sehr besorgt, aber ich hab nicht sagen wollen, was los ist. Habe ihm gesagt, dass ich keinen Hunger habe und das ich allein sein möchte. Er murmelte fürsorglich: „Na gut, Yugi. Ich schau nachher noch mal nach dir.“ Mit diesen Worten ist er wieder runter gegangen.

Ich glaube, nachher kann ich Trost etwas besser vertragen. Aber im Moment möchte ich einfach allein sein.

Für eine Weile war Großvater dann bei mir. Ich habe nur bruchteilhaft erzählt, was los war. Großvater weiß jetzt, dass ich mich mit Yami gestritten hab - zumindest hab ich es ihm so erzählt. Ich konnte ihm einfach nicht sagen, dass ich Yami beim Knutschen mit Bakura erwischt habe. Jedes Mal wenn ich an Yami denke schmerzt mehr. Ich glaube, mein Herz zerspringt irgendwann, wenn das so weiter geht.

„Alles wird gut“, meinte Großvater.

Danach war es still im Zimmer. Mein Großvater weis einfach immer, was am besten ist und er scheint zu spüren, dass ich jetzt einfach keine große Aufmunterung brauche, sondern einfach jemanden, der da ist und mich nicht allein lässt.

Ich habe mich von meinem Großvater dazu überreden lassen, dass ich wenigstens etwas esse. Es war zwar nicht viel, aber Großvater schien sich damit zu begnügen. Mehr als etwas Toast und eine Tassensuppe habe ich nicht runter gekriegt und ich würde auch nicht mehr runterkriegen. Nachdem ich etwas gegessen hatte, meinte Großvater ich sollte mich schon mal umziehen und versuchen zu schlafen.

Das habe ich auch getan ... nur ich kann nicht einschlafen. Ich versuche ständig mir keine Gedanken um Yami zu machen. Oder viel mehr versuche ich mir nicht vorzustellen was er gerade tut. Diese Gedanken quälen mich einfach zu sehr. Ich beginne wieder mit heulen, dabei wollte ich deswegen nicht mehr weinen. Doch ich kann einfach nichts gegen die Tränen unternehmen, die mir übers Gesicht laufen und alle Hoffnung fortspülen...
 

*Yami*
 

Als ich die Augen öffne, herrscht zunächst nur Dunkelheit. Es dauert eine Weile, bis meine Augen sich daran gewöhnt haben. Und dann bemerke ich sogar einen schwachen Kerzenschein...

Was ist geschehen? Ich versuche, meinen Kopf zu drehen, um meine Umgebung auszumachen. Mein Ohr landet auf etwas weichem, als ich mich zur Seite wende. Erst jetzt registriere ich, dass ich auf etwas weichem zu liegen scheine. Ich liege? Worauf? Vielleicht ein Bett? Ich habe keinen Schimmer, warum ich mich in einem Bett befinde. Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin. Oder was mit mir passiert ist.

... Das einzige, woran ich mich erinnere, ist Bakura. Bakura, der mich geküsst hat. Bakura, der mich von Yugi ferngehalten hat. Yugi....

YUGI!

Mit einem heftigen Ruck werde ich zurück in die Realität geworfen. Und mit dem Bewusstwerden des Verlustes von Yugi kommt auch mein unbändiger Hass und Ekel auf Bakura wieder hoch.

„Bakura“, knirsche ich.

„Sie haben gerufen?“, höre ich die belustigte und verhasste Stimme, die mir so vertraut ist.

Mit einem Mal bin ich hellwach. Kochende Wut schäumt sich in mir auf. Bakuras Stimme hat einen Schalter in mir umgelegt. Wenn er in mein Blickfeld tritt, werde ich ihn in der Luft zerfetzen!

Und tatsächlich erscheint er vor meinen Augen. Er sieht mich von oben herab an. Ich will ihn packen; will ihm am liebsten an die Gurgel springen!

... Doch etwas hält mich zurück. Es ist nicht mein Verstand – nein. Straffe Stricke erlauben es mir nicht, meine Arme zu bewegen. Man hat mich gefesselt...

„Mach mich los!“, brülle ich meinem Peiniger entgegen.

Doch Bakura lacht nur süffisant.

„Was soll ich denn machen?“, gluckst er mit einem bösartigen Grinsen. „Hätte ich es nicht angeleint, dann hätte mir das Kätzchen doch glatt die Augen ausgekratzt.“

Obwohl in Bakuras Stimme etwas Verspieltes mitklingt, kann ich den drohenden Unterton nicht überhören. Er setzt sich neben mich aufs Bett.

So gut es geht, presse ich mich ins Kissen – will den größtmöglichen Abstand zu dem Kerl schaffen. Das geht natürlich herzlich schlecht, wenn man eine Matratze im Rücken hat.

„Was willst du?“, presse ich hervor.

Erneut grinst Bakura.

„Wieso so unfreundlich? Freust du dich denn nicht, mich zu sehen?“

Ein verächtliches Schnauben entfährt meinem Mund. „Wieso sollte ich mich freuen, gerade dich zu sehen?“

Enttäuscht seufzt Bakura auf. „Und ich dachte wirklich, unser kleines Spielchen vorhin hätte deine Erinnerung geweckt...“

„Was für Erinnerungen? Welches Spielchen? Was hast du mit mir gemacht? Und BIND MICH ENDLICH LOS!“

Ein siegessicheres Grinsen umspielt Bakuras Mundwinkel.

„So viel auf einmal~ wo fang ich denn da an?“, er setzt eine theatralische Pause. „Mal sehen... unser Spielchen ... welches Spielchen?“

Ohne ein weiteres Wort küsst er mich. Ich schalte erst als es zu spät ist und Bakuras Kopf wieder eine handbreit von mir entfernt ist.

„Ahhhh~ dieses Spielchen“, lächelt er selig.

„Warum tust du das alles?“, flüstere ich geschlagen.

„Vielleicht .... weil ich dich liebe?“
 

Stille. Dieser Satz trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht. Sprachlos sehe ich ihn an.

„Du tust ... was?“ Mehr als ein Krächzen bringe ich nicht zustande.

Das Lächeln auf Bakuras Gesicht schwindet.

„Ja, du hast richtig gehört... Ich liebe dich. Und einst hast du dasselbe für mich empfunden.“

Das ist zu viel. Ich verstehe gar nichts mehr. In meinen Ohren herrscht ein reges Rauschen und in meinem Kopf herrscht eine unbändige Leere. Eine Leere, die mich zu überfüllen droht.

„Was sagst du da?“

Meine Stimme ist heiser vor Erregung und unbändigem Missverständnis.

„Da staunst du, was?“

Bakuras Stimmung ist umgeschlagen. Er freut sich wieder wie ein kleines Kind, welches sich spitzbübisch die Hände nach einem gelungenen Streich reibt.

„Du kannst dich an nichts erinnern, oder?“, grient er mich an.

Ich werde ungeduldig. Was ist es, woran ich mich nicht erinnern kann?

Bakuras Hand streicht fast schon sanft über meine Wange.

„Atemu“, flüstert er. War das ein wehleidiger Unterton? Ich kann mich nicht gegen die Berührung wehren; Bakuras Augen fesseln mich. Diese stahlblauen Augen, fast so schön, wie die Kaibas – so voller Trauer und Sehnsucht...

„Was ist los Bakura? Was ist geschehen? ... Damals?“

Ich kann nicht wütend sein. Nicht auf einen Bakura, der wahrscheinlich das erste Mal in der Neuzeit traurig ist.

Eine lange Pause folgt. Bakura denkt sicherlich darüber nach, wie er denn beginnen soll. Doch nach einer Weile atmet er tief durch und beginnt:

„Damals, vor 5000 Jahren, da war dein Vater Pharao. Deine Mutter war am Kindbettfieber durch deinen kleinen Bruder gestorben. Und schließlich war es auch für deinen Vater an der Zeit, abzudanken. Natürlich stand von vornherein fest, dass du der neue Pharao werden würdest. Doch das Volk erwartete von einem Herrscher, dass dieser Frau und Kind ernähren konnte. Also suchte dir der Pharao eine Braut – und fand sie in Kauket.“

Er machte eine kurze Pause und fing an, traurig zu lächeln.

„Doch du warst ein Heißsporn. Du hattest auf deinen Streifzügen durch das Niltal jemanden entdeckt, der dein Interesse mehr weckte, als eine Tochter aus adligem Hause. Jemand, dem du näher kommen wolltest. Jemanden, der anders war als alle anderen.

Du hast den jungen Dieb Bakura kennen gelernt...“

„Nein“, keuche ich mit geweiteten Augen. Doch Bakura nickt nur resigniert.

„Doch... so war es. Wir beide hatten ein Liebesverhältnis. Du willst es nicht glauben... aber es ist die Wahrheit. Du hast mich geliebt... und ich dich...“
 

kommies erwünscht ^_^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Herzblutrose
2008-04-28T06:01:10+00:00 28.04.2008 08:01
^^ Toll geschrieben!
Hast die Gefühle gut zum Ausdruck gebracht!!
Schreib bitte schnell weiter!! ^^
Von: abgemeldet
2008-04-09T16:51:47+00:00 09.04.2008 18:51
buuuah..
der arme yugi.. T___T
*mitleid mit ihm hat*
was tut yami ihm da an? Q___Q
is aber gut geschrieben..
*weiter lesen will*
es war zu kurz XDDD.. ne .. ich will nur weiter lesen.. ^^
lg mirmo

Von:  Litschi_Kamui
2008-04-06T21:29:51+00:00 06.04.2008 23:29
*drops*
Yugi tut mir echt leid~
Und yami auch....
Er und yugi gehören einfach zusammen....
*drops*
*flen*
*Bette das bakury yami gehen lässt*


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