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Harry x Draco
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Wiedersehen

Kapitel LXVIII : Wiedersehen
 

Die Weihnachtsferien waren gerade vorbei, als Blaise, Malfoy und ich uns auf den Weg nach London machten. Grey war zwei Tage zuvor abgereist, mit den Worten, er habe noch etwas zu erledigen und hatte uns vertrauensvoll allein in seiner Wohnung gelassen, die, dank Blaise' und Malfoys Sinn für Ordentlichkeit, der mir leider völlig fehlte, sogar sauberer und aufgeräumter als vorher war. Es war seltsam, wieder in der Öffentlichkeit zu sein, und hie und da, wenn wir einen Zauberer oder eine Hexe trafen, wurden wir, genauer gesagt ich, mit seltsamen, jedoch zumeist nicht feindseligen Blicken begutachtet. Nichtsdestotrotz war mir die Aufmerksamkeit unangenehm und so ließ ich den gesamten Weg meinen Kopf gesenkt und hielt mich zwischen Malfoy und Blaise auf.
 

Als wir den Bahnhof erreichten, war die Spannung in mir auf ihrem Höhepunkt; nicht mehr lange, und ich würde wieder alle Schüler von Hogwarts sehen – und meine Freunde, Hermine und Ron. Auch Malfoy war die Nervosität anzumerken: Seit einigen Minuten hielt er meine Hand fest in der seinen, und obwohl ich wusste, dass man uns nun erst recht mit gaffenden Blicken bedachte, machte ich keinen Versuch, mich von ihm loszueisen.
 

Denn ich mochte es und wenn der Bahnhof leer gewesen wäre, hätte ich noch ganz andere Dinge getan.
 

Schließlich standen wir vor der uns wohl bekannten Mauer. Blaise war der Erste, der scheinbar ohne zu zögern darauf zu ging, eintauchte und verschwand. Malfoy und ich blieben allein zurück und starrten auf die Stelle, durch die wir hindurch gehen mussten.
 

„Also“, sagte Malfoy und schluckte unweigerlich, „wollen wir?“
 

Ich umklammerte seine Hand. Es kostete eine Menge Mut und aus irgendwelchen Gründen war mir derselbe in den letzten Monaten abhanden gekommen – möglicherweise lag es daran, dass die Gefahr, die uns drohte, von ganz anderer Natur war. Dieses Mal musste ich keine Angst davor haben, getötet zu werden. Doch ich hatte Angst, verletzt zu werden. Durch Blicke, wie ich sie schon eben erlebt hatte, oder durch Worte, die man mir entgegen schleudern konnte. Ich war ein Werwolf und ganz Hogwarts wusste es.
 

Malfoy ging einen Schritt auf die Wand zu und zog mich sanft mit. Meine Freunde wussten es schon die ganze Zeit und hatten zu mir gehalten. Und Hermine ahnte höchstwahrscheinlich noch mehr; mit einem gewissen wohligen Schauer erinnerte ich mich abermals an die Nacht im Turm. 'Euch verbindet irgendwas“. Das tat es tatsächlich.
 

Ich setzte einen ernsten Blick auf und trat gemeinsam mit Malfoy durch die Wand. Einen Augenblick später standen wir auf dem vollen Gleis 9 ¾.
 

Zuerst wurden wir gar nicht beachtet. Die vielen Schüler, die sich noch in den letzten Minuten von ihren Familien verabschiedeten und ihre Freunde begrüßten, waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Dann aber heftete sich der erste Blick an uns, darauf ein zweiter und schließlich sahen uns alle Leute in unserem Umkreis an, als wären wir irgendeine Attraktion. Ich versuchte nicht besonders erfolgreich meine ernste Miene aufzubehalten – Malfoy schien es jedoch leicht zu fallen.
 

Wie auch zuvor, ging ich mit gesenkten Kopf durch die Menge, wie ein Verbrecher zu seiner Hinrichtung. Malfoys und ich hielten uns immer noch gegenseitig an den Händen; ihm war es zuzuschreiben, dass ich niemanden aus Versehen anrempelte, so nervös war ich. Doch auch seine Hand war schwitzig und so war ich froh, als wir die nächste Tür des Hogwarts-Expresses erreicht hatten und einsteigen konnten. Im Gang war es beinahe noch schlimmer: Ich musste mich nah an den Leuten vorbei quetschen, um weiter gehen zu können, und mir war, als würde jeden Moment jemand kommen und mich packen. Die Schüler tuschelten leise, doch laut genug, dass ich jedes Wort verstehen konnte. Ich versuchte nicht hinzuhören.
 

Ich hörte, wie Malfoy ein Zugabteil aufschob. Er schob mich hinein, schloss die Tür wieder und ließ sich dann neben mich auf den Sitz fallen.
 

„Ach du Scheiße!“ seufzte er. „Es war fast schlimmer, als ich es mir ausgemalt habe.“ Als ich nicht antwortete, sah er auf. „Harry, alles in Ordnung? Merlin, du bist blass.“ Er fasste mich an der Schulter und ließ zum ersten Mal meine Hand los.
 

„Ja ja, alles klar ...“ murmelte ich, was wohl nicht besonders überzeugend gewesen sein konnte: Plötzlich umarmte er mich und wuschelte mir durch die Haare, was wohl sein neues Hobby geworden war.
 

„Mach dir keine Sorgen, solange die uns nur ansehen, ist nichts dabei. Okay, ich muss zugeben ... es ist ein wenig unangenehm, aber das ist auch alles. Du musst sowas doch gewohnt sein.“
 

„Ja ... aber normalerweise sind diese Blicke ... so bewundernd. Jetzt sehen sie auf mich herab, als wäre ich ein ... ein Werwolf. Verdammt!“ Ich schlug mit der Faust auf das weiche Polster, was mir leider nicht die erhoffte Genugtuung verschaffte. Ich kauerte mich auf dem Sitz zusammen. „Du sagst ja gar nichts mehr.“ Malfoy seufzte.
 

„Ich weiß nicht, was ich da sagen soll. Du hast ja Recht.“
 

Wütend sah ich auf.
 

„Toll, ist das alles?“ Ich drückte ihn von mir weg, wollte es jedenfalls, doch Malfoy hielt mich fest. „Lass mich los!“
 

„Nein!“ herrschte er mich an. „Verdammt, Harry, krieg jetzt keine Panik! Es sind nur Blicke, du wirst damit leben-“
 

„Harry!“
 

Die Tür war mit einem Ruck aufgeschoben worden. Erschrocken sahen wir beide auf.
 

„Harry ...“ Hermine trat einen Schritt in das Abteil. Ihre Augen schimmerten feucht, dann überwand sie schließlich den kurzen Abstand zwischen uns und warf sich in meine Arme. „Endlich bist du wieder da, Harry!“ Auch ich umarmte sie fest; ich hatte sie nicht minder vermisst.
 

Malfoy indes hatte mich losgelassen – wohl auch, um nicht mit von Hermine erdrückt zu werden – und sah zur Tür. Ich folgte seinem Blick.
 

„Was macht Malfoy hier?“ Die feindselige Stimme gehörte Ron, der stocksteif in der Tür stand und sich nicht entscheiden konnte, ob er auf mich zukommen oder sich von Malfoy fern halten sollte.
 

„Ron, du Idiot!“ Hermine löste sich von mir. „Jetzt hör mal auf und komm her!“
 

Rons Augenbrauen zuckten kurz, doch er bewegte sich nicht.
 

„Hey, Weasley.“ Malfoy hatte die Arme verschränkt. „Ob's dir passt oder nicht, ich bleib hier.“
 

Rons Augen verengten sich.
 

„Mensch, Ron! Setz dich endlich!“ Ich zeigte auf den Platz neben Hermine, direkt gegenüber Malfoy. Es war der einzige noch freie Platz. Widerwillig ließ sich Ron darauf nieder und traktierte Malfoy weiterhin mit seinen Blicken.
 

„Was hat er hier zu suchen?“ fragte er, sah aber keinen von uns an. Hermine bedachte mich mit einem aufmerksamen Blick.
 

„Du weißt genau, was er hier zu suchen hat.“ sprang Hermine für mich in die Bresche. „Akzeptiere es endlich!“
 

Ron grummelte und verschränkte missmutig die Arme, doch er sagte nichts mehr, murmelte nur unverständlich vor sich hin.
 

„Also, erzähl mal, Harry“, begann Hermine wieder, „was habt ihr gemacht? Du hast ja gar nichts mehr von dir hören lassen!“
 

„Na ja, nicht viel ...“ fing ich an, doch Malfoy war schneller:
 

„Immerhin haben wir's geschafft, dass Lupin wieder auf freiem Fuß ist!“ meinte er stolz.
 

„Ja, davon haben wir auch gehört.“ Hermine lächelte. "Er hat den Weasleys einen Brief geschrieben, dass er sich jetzt erst mal ins Ausland absetzt, bis Gras über alles gewachsen ist.“
 

„Hey, Weasley, du könntest mir ja auch dankbar sein: Ohne mich wäre dein Werwolffreund wohl nicht mehr am Leben!“
 

„Halt die Klappe, Frettchen! Du hast ja wohl nichts dazu beigetragen!“
 

„Doch, hat er, Ron.“ sagte ich leise. Er sah mich überrascht an. „Klar, war ich es, der mit Scrimgeour geredet hat, aber ...“
 

„Aber Malfoy hat dich dabei unterstützt.“ schloss Hermine. Malfoy sah sehr zufrieden aus, während Ron immer missmutiger wurde.
 

„Ich versteh's einfach nicht!“ fuhr er auf. „Was – was findest du bitte sehr so toll an ihm?“
 

Ich schwieg; mir war eingefallen, wie wir, Ron und ich, auseinander gegangen waren: Wir hatten uns über genau dasselbe Thema gestritten, Ron hatte nicht verstehen können, was ich tat, und ich war so enttäuscht von ihm gewesen. Ich war damals weggelaufen und wir hatten uns nicht wirklich ausgesprochen. Dann war Malfoys Vergiftung dazwischen gekommen und direkt darauf war mein Geheimnis geplatzt und ich hatte fliehen müssen. Ron nahm es mir noch immer übel, dass ich, wie es aus seiner Sicht aussehen musste, 'mit dem Feind kooperierte'.
 

Und nun saßen wir ihm gegenüber, als sei es das Normalste der Welt und nichts wäre zwischen uns geschehen. Er musste mich in diesem Moment wirklich hassen.
 

„Tut mir Leid, Ron.“ Ich versuchte ihm entschlossen in die Augen zu sehen. „Aber es ist nun mal so wie es ist.“
 

„Und Malfoy und du ... ihr seid-“
 

„Zusammen.“ Malfoys Stimme schnitt scharf durch die trübe Stimmung. Rons Mund öffnete und schloss sich wieder, doch er fand keine Worte, schnappte jedoch nach Luft, als Malfoy plötzlich nach meiner Hand fasste und sie mit seiner umschloss. „Kannst du das nicht akzeptieren, Weaselby?“ zischte Malfoy. „Geht es dir nur darum, dass alles in dein kleines Weltbild passt?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  black_kaito
2008-09-07T15:33:33+00:00 07.09.2008 17:33
hey^^
sorry, dass das kommi erst so spät kommt, soooo viel zu tun^^"

Endlich wieder in hogwarts *das schloss irgendwie vermisst hat*
es war ja aber klar, dass Ron wieder ärger macht...aber er muss halt damit leben!!
Fands auch cool, dass Draco noch mit nachdruck sagte, dass sie zusammen sind!!
Freu ich schon aufs nächste kapitel
gglg blacky
Von:  Raviel
2008-09-02T18:32:46+00:00 02.09.2008 20:32
dacht ich mir ja shcon, das zumindest ronni ärger machen wird. passt zu ihm. das hermine brav und still udn leise sein wird, war auch irgendwie klar, passt auch zu ihr. was alles in allem bedeutet: du hast die beiden sehr originalgetreu getroffen. super!
deine ravi
Von:  -Black-Pearl-
2008-09-02T18:19:44+00:00 02.09.2008 20:19
achje,endlich wieder nach hogwarts...
Harry tut mir schon irgendwo leid..
aber Ron ist wirklich ziemlich engstirnig ~.~
hast du toll beschrieben!! xD
das kapitel ist klasse,freu mich schon auf die fortsetzung ;-)
*plüsch*
-Pearl-
Von: abgemeldet
2008-09-02T14:32:52+00:00 02.09.2008 16:32
Tolles Kapitel! Ron tut mir leid :P
Bin echt gespannt wie es weitergeht... der Besuch bei Malfoy Senior steht ja noch aus^^
Bis zum nächsten Mal! :)
Liebe Grüße
Lirielle
Von:  MikaChan88
2008-09-02T10:32:07+00:00 02.09.2008 12:32
total super kapi
armer ron... aber er soll mal nich so sein.
freu mich schon aufs nächste kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Feya
2008-08-31T21:24:18+00:00 31.08.2008 23:24
Uh-
o.o...
Böse, böse...
Armer Ron, kann ihn ja irgendwie verstehen..
Nya, ich hoffe es wird noch gut ^^
Und hoffe das es bald weiter geht ^^

Lg
Sani ~^.^~


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