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Harry x Draco
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Malfoys Entscheidung

Kapitel LXXIII : malfoys Entscheidung
 

Das Wiedersehen mit seinem Vater hatte Malfoy tief herunter gerissen. Obwohl ich immer wieder versuchte ihm gut zuzureden, öfter als gewöhnlich mit ihm schlief und einfach alles, was mir in den Sinn kam, tat, um ihn irgendwie aufzumuntern, konnte ich ihm nicht helfen. Ich war froh, dass Hermine Verständnis dafür hatte, dass ich weder ihr noch Ron besonders viel Aufmerksamkeit schenkte.
 

Ron war da anders. Ich spürte es an seinen Blicken, wenn ich mich verabschiedete, um mich mit Malfoy zu treffen. Ich spürte es in der abfälligen Art und Weise, mit der er von Malfoy sprach. Er ließ seine Wut an dem Falschen aus.
 

„Hältst du das aus, Harry?“
 

Malfoy und ich saßen in dem geheimen Raum, in dem wir uns seit Wochen fast täglich trafen. Er hatte sich mit geschlossenen Augen an mich gelehnt und bis zu jenem Moment, in dem er mich angesprochen hatte, hatte ich gedacht, dass er schlafen würde.
 

„Die Frage sollte ich wohl eher dir stellen.“
 

Zwischen uns gab es keine Geheimnisse mehr. Nicht seit dem Besuch von Lucius Malfoy, der beinahe einen Monat her war.
 

„Malfoy ... leg dich mal anders hin, mein Arm schläft ein ...“ Malfoy brummte und setzte sich auf. „Hab nicht gesagt, dass du dich hinsetzen sollst.“
 

„Ich weiß.“ antwortete er und rieb sich verschlafen die Augen. „Aber bald ist Sperrstunde, wir sollten uns beeilen.“
 

Wir redeten völlig normal über dieses und jenes. Über unseren Alltag genauso wie über das, wovor wir uns fürchteten. War dies das Ziel? Ich glaubte es nicht; es fühlte sich falsch an. Falsch, in jedem Moment, in dem ich mit ihm so redete, in dem ich mich von meinen Freunden entfernte.
 

Die Zeit, die ich nicht bei Malfoy verbrachte, verbrachte ich bei Grey. Es war beinahe wie in alten Zeiten: Wir tranken Tee und konnten über alles reden. Ich versuchte, ihm mein Problem mit Malfoy zu erklären – doch es gelang nicht.
 

Denn ich verstand es selbst nicht.
 

„Also dann ... bis morgen.“ Wir standen vor einem Treppenhaus. Er musste hinunter in die Kerker, ich hinauf zum Gryffindorturm.
 

„Ja ... selbe Zeit?“
 

„Klar.“ Er wandte sich um und ging die Treppe hinunter. Ich starrte auf seinen Rücken und hatte das Gefühl, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmte.
 

„Malfoy!“
 

„Ja?“ Er hatte sich nur halb umgedreht, sein Körper war leicht angespannt; wir würden erwischt werden, wenn wir zu laut redeten.
 

„Ich- nichts.“ Ich biss mir auf die Lippe, als er trotzdem abwartend am Treppenabsatz stand. „Ich liebe dich.“
 

Er lächelte langsam, doch sein Lächeln erreichte nicht seine Augen. Das hatte es schon seit Wochen nicht mehr getan.
 

~~~~~*~~~~~
 

Ich schlich mich so leise wie möglich in den Schlafsaal. Ohnehin konnte ich die Blicke, die Ron mir zuwarf, wenn ich besonders spät wiederkam, nicht ertragen. Er sah mich immer an, als wüsste er genau, was ich getan hatte und als verachtete er es zutiefst. Ich hatte zu viel Angst, um dies als die Wahrheit zu erkennen.
 

„Harry?“
 

Mist!
 

Ron war offensichtlich noch wach. Langsam wandte ich meinen Kopf zu ihm und starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen im Halbdunkel an. Seine Augen waren nicht im geringsten geschmälert; er musste hier gewartet haben, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
 

„Hi Ron.“ flüsterte ich zurück. „Hatte nicht gedacht, dass du noch wach bist.“
 

„Schon klar ...“ Er hielt seinen Blick auf mich geheftet.
 

„Du-“
 

Im letzten Moment stockte ich – um ein Haar hätte ich ihn gefragt. Was sein Problem sei. Ob er Malfoy verachtete und ihn hasste. Oder mich.
 

Er musste diese Frage in meinen Augen gelesen haben, denn plötzlich senkte er seine und sein Gesicht verzog sich, als schämte er sich.
 

„Lass uns morgen darüber reden, okay?“
 

Er drehte sich um und vergrub sich unter seiner Decke.
 

„Klar. Morgen.“
 

~~~~~*~~~~~
 

Der Unterricht ging an mir vorbei. Nicht, dass ich nichts verstand – dank Hermines aufopfernder Hilfe konnte ich mit den anderen Schülern mithalten, dennoch war ein Teil meiner Gedanken immer woanders.
 

Mir war bewusst, dass er inzwischen nicht mehr viel mit der Schwarzen Seite anfangen konnte – und garantiert kein Todesser werden wollte. Dazu brauchte ich nun wirklich keine Wahrsagerei. Doch spätestens, wenn Malfoy seinen Schulabschluss haben würde, oder noch eher, in den nächsten Ferien, würde nichts seinen Vater und Voldemort davon abhalten, ihn zu einem zu machen. Ich hatte keine Idee, wie ich ihm wirklich helfen konnte. Ich wollte mehr, als ihm nur Trost zu spenden.
 

Ich konnte mir seine Verzweiflung nicht annähernd vorstellen.
 

Ich hatte nicht viel Zeit zwischen Unterrichtsende und meiner Verabredung mit Malfoy; daher folgte ich Ron schnell, als er mir zuwinkte und dann im Schlafsaal verschwand. Draußen war schönes Wetter, weswegen sich niemand drinnen befand.
 

Als ich die Tür hinter mir schloss, hatte sich Ron bereits auf sein Bett gesetzt. Er wollte mich ansehen, wich meinem Blick jedoch immer wieder aus.
 

Ich blieb vor ihm stehen.
 

„Tut mir Leid.“ Seine Stimme zitterte.
 

„W-Was? Wofür entschuldigst du dich?“ Das hatte ich am wenigsten erwartet.
 

„Ist das nicht offensichtlich?“ Er hob den Kopf. „Ich – ich hab eigentlich nichts gegen ... gegen du weißt schon ...“ flüsterte er. „Aber irgendwie kann ich das – ich kann das nicht akzeptieren, Harry!“ Er stand auf, wohl deshalb, weil er das stille Sitzen nicht mehr ertragen konnte. „Jedes Mal, wenn ich dich sehe, muss ich daran denken wie du – wie du mit Malfoy ...“ Er schluckte. Ich sah ihn nur fassungslos an. „Es tut mir so Leid, Harry. Aber ich halte das nicht mehr aus. Entweder wirst du wieder normal ... oder das war's.“
 

~~~~~*~~~~~
 

Klack, klack, klack.
 

Ron war schon längst wieder gegangen, als das Gesagte in mein Gehirn sickerte. Mit der feinen Präzision einer Nadel, die solange stach, bis aus ihren kleinen Schnitten eine große Wunde geworden war. Und das Schlimmste war: Ich konnte Ron verstehen.
 

Ich hatte meine Hand in die Bettdecke gekrallt.
 

„Malfoy ...“
 

~~~~~*~~~~~
 

„Du bist zu spät.“ Malfoys Empfang war eher kühl.
 

„Sorry!“ keuchte ich ihm entgegen, als ich vor ihm stehen blieb. „Ich musste noch was Wichtiges erledigen.“ Ich blickte ihm in die Augen. „Ich werd's dir erzählen, komm mit.“
 

Wir gingen an unseren Stammplatz. Ich atmtete die seltsam frische Luft ein, als versuchte ich Kraft zu sammeln.
 

„Du siehst ziemlich fertig aus.“ Malfoy zog mich in seine Arme, doch es schien mir nicht, als versuchte er mich zu unterstützen. Sein Körper fühlte sich kalt an. Gemeinsam ließen wir uns zu Boden sinken.
 

„Ron.“ sagte ich nur. Er sah mich einen Augenblick lang an.
 

„Hm. Versteh schon. Das Gleiche wie in meinem Haus, ja?“
 

„Nein!“ widersprach ich ihm entsetzt. „Ron – er würde sowas nie machen – er ... er hasst mich nicht ... glaub ich zumindest.“
 

„Aber?“
 

„Er hat mich vor eine Wahl gestellt. Entweder du oder ich.“
 

„Sicher, dass er dich nicht hasst?“
 

„Das ist nicht witzig, Malfoy!“
 

„Ich weiß, ich-“
 

„Du wolltest auch etwas sagen, oder?“ Malfoy grinste kurz.
 

„Du kennst mich inzwischen wohl zu gut, was?“
 

„Was ist es?“
 

Das Grinsen verschwand und wich einem besorgten Ausdruck. Malfoy löste sich ein wenig von mir und starrte an einen unbestimmten Punkt im Raum.
 

„Ich weiß nicht, was du dazu sagen wirst.“ meinte er schließlich.
 

„Du wirst es nicht wissen, bevor du es mir nicht erzählt hast.“
 

Malfoy wandte sich um. Sein Blick machte mir Angst.
 

Im nächsten Moment hatte er mich so heftig umarmt, dass ich glaubte erdrückt zu werden. Er hielt mich fest, minutenlang, ehe er mein Gesicht in seine Hände nahm; kalt, so kalt fühlten sie sich an, wie der Rest seines Körpers.
 

„M-Malfoy ...?“
 

„Harry, ich – ich habe einen Ausweg gefunden.“ Meine Augen weiteten sich.
 

„Einen Ausweg? Heißt das, dass du kein Todesser werden musst?“ Die ersten Anzeichen eines Lächelns umzuckten meinen Mund, doch Malfoys ernster Blick und die Tatsache, dass er sich aus irgendeinem Grund überhaupt nicht zu freuen schien, ließ auch das wieder verblassen. „Heißt es nicht?“
 

„Nein.“ gestand er mir. „Harry, ich – ich werde ein Spion des Ordens.“
 

Für einen Moment setzte mein Herzschlag aus.
 

„Du – du wirst was?“
 

„Ein Spion“, wiederholte er, „des Ordens. Ich kann mich meinem Vater nicht widersetzen; egal was ich mache, er wird mich früher oder später dazu zwingen. So kann ich wenigstens noch was Gutes tun.“
 

Normalerweise hätte ich gelacht, wenn Malfoy von 'etwas Gutes tun' geredet hätte, doch dieses Mal war die Situation ganz und gar nicht zum Lachen.
 

„Aber was ist, wenn du auffliegst? Sie werden dich-“
 

„Ich weiß, Harry! Aber ich will kein Todesser werden und wenn ich mich weigere, bin ich eh tot!“
 

„Ich weiß ...“ Ich lehnte meine Stirn an seinen Brustkorb. „Aber ich hab Angst.“

Malfoy legte einen Arm um mich und zog mich zu sich.
 

„Glaubst du ich nicht? Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen ... aber irgendwas muss ich ja tun.“
 

„Entscheidung ...? Das hört sich so an, als wärst du von jemanden vor die Wahl gestellt worden.“
 

„Du bist nicht der Einzige, der Grey ab und zu einen Besuch abstattet.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  black_kaito
2008-10-21T12:07:52+00:00 21.10.2008 14:07
Hey^^
Das hätte ich jetzt aber nicht erwartet...ich kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass Draco ein Spion wird o.O
Wenn er es aber unbedingt will, wird es schon klappen^^
Harry tut mit trotzdem leid...er sollte sich nicht immer so viel gedanken machen!!
Obwohl ich das nachvollziehen kann, irgendwie verhält sich Draco schon komisch...
Freu mich schon aufs nächste Kapitel!!
gglg blacky
Von:  -Black-Pearl-
2008-10-17T18:07:15+00:00 17.10.2008 20:07
wow,was ein kapitel..
was eine entscheidung....
ich bin mal gespannt,wie sich das noch weiter entwickeln wird!
aber mir g efällt es gar nicht,wie sich Malfoy im moment verhält...arry hat schon recht,irgendwas ist falsch..
ich hoffe,das klärt sich in den nächsten kapiteln,ich freu mich schon!! ;-)
*plüsch*
-Pearl-
Von:  Raviel
2008-10-16T17:58:11+00:00 16.10.2008 19:58
nettes kapi, bin mal gespannt, was das jetzt zur folge haben wird...ob malfy das wirklich macht?
und ron ist ein depp. entweder er ist ein freund und verstehts oder er ist keiner und lässts bleiben. toleranz, mein lieber ron, toleranz!
freu m9ich wie immer auf mehr, bis bald.
deine ravi
Von: abgemeldet
2008-10-14T17:37:24+00:00 14.10.2008 19:37
Die letzten beiden Kapitel sind toll^^
Aber Malfoy als Spion, was blöderes kann er gar nicht anstellen... armer Harry...
Bin gespannt wie es weitergeht, jetzt, wo das Treffen mit Malfoy senior geschafft ist und Draco weiß, was er will^^
Bis zum nächsten Mal^^
Lirielle
Von: abgemeldet
2008-10-13T19:33:11+00:00 13.10.2008 21:33
^^ tolles kapi!
ich bin gespannt wie es weiter geht!

Bis dann,
Little King Leon!
Von:  MikaChan88
2008-10-13T18:56:12+00:00 13.10.2008 20:56
ron is so ein arsch.
tolles kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Feya
2008-10-12T19:04:32+00:00 12.10.2008 21:04
Ui, ui ui...
Bei dir nimmt die Spannung nie ab >.<
Weiter, weiter, weiter....


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