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the secret of my pain

JoeyXSeto
von

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Glaubst du dem ersten Blick?

So, dass ist meine erste FF mit dem Pairing JxS.

Seid bitte nicht allzu streng, ich hab mir echt Mühe gegeben. Es könnte sein, dass die Charaktere (vor allem Seto) etwas Ooc geraten sind. Sry schon mal, aber ich glaube es ist nicht ganz so schlimm und es gibt auch ne Erklärung dafür(dafür müsst ihr aber die FF lesen). ^^

Die Charas gehörn mir net und ich verdien damit leider, leider auch kein Geld.

Wenn ihr Rechtsschreibfehler findet, könnt ihr euch die ausdrucken, an die Wand hängen und euch freuen! Ich schenk sie euch, auch wenn ich versucht hab, das schlimmste zu .vermeiden. ^^’

Ich wünsch euch viel Spaß und... ähm... wollt ich noch was sagen?... Ach ja, die FF ist auf ca. 20 Kapis angelegt, können aber auch mehr werden. Und ein Versprechen kann ich euch geben, ALLE KAPIS WERDEN LÄNGER ALS 5000 WÖRTER. Seid so nett und gebt mir ein Kommi! Thx So und jetzt viel Spaß mit:
 

The secret of my pain.
 


 

“bla bla bla bla”

# Denk denk denk denk#

[mein Geschwafel]
 

Kapitel 01:
 

Titel: Glaubst du dem ersten Blick?
 

Geräuschlos vielen die weißen bauschigen Flocken vom Himmel.

Es war mitten im Februar, doch ein Ende der kalten Pracht schien noch weit entfernt. Deswegen lag die Großstadt Domino unter einer dicken Decke weißer Flocken. Die Seen waren zugefroren und in einer sternenklaren Nacht wie dieser herrschte klirrende Kälte. Man konnte den Mond und die Sterne vom Himmel funkeln sehen und der Schnee schimmerte nicht minder schön zurück, falls er von den unzähligen Bewohnern der Millionenmetropole noch nicht zu Matsch getrampelt worden war. Kurzum, es war eine wunderschöne, frostige und fast schon märchenhafte Winternacht. Eben eine von diesen Nächten, die man am liebsten unter einer kuscheligen Decke in einem warmen Bett verbringt. Bestenfalls auch noch mit einer menschlichen Wärmflasche zum Kuscheln neben sich.

In der Wohnung der Wheelers herrschte Stille. Einige Dielen knarrten, doch ansonsten hätte man eine Stecknadel fallen gehört.

Diese nächtliche Ruhe wurde jedoch jäh unterbrochen. Das laute und anhaltende Lärmen eines dieser Geräte, die sich Wecker schimpfen, ließ einen jungen Mann mit verstrubbelten blonden Haaren und dem Namen Joey Wheeler aus dem Schlaf schrecken. Verwirrt blickte er umher und bemerkte nach einigen Sekunden der Orientierung, wo der Störenfried stand. Frustriert sah er auf das blaue Gerät, das ihn in den grellsten Neonfarben anblickte und immer noch piepste. Dann packte er es wütend und pfefferte die unschuldige Maschine mit aller Kraft an die Wand. Nach dem unsanften Zusammenstoß mit der Zimmerbegrenzung gab der Wecker endlich Ruhe und entlockte dem Blonden ein erleichtertes Seufzen. Müde ließ er sich zurück in die Kissen fallen.

#Ist es denn echt schon soweit..... ich bin müde... ich will nicht in die Schule.....#

Träge hob er seinen Arm und sah auf die Uhr an seinem Handgelenk. Er sah einmal hin, dann blinzelte er verwirrt und sah noch einmal, diesmal genauer, hin. Panisch tastete er nach dem Lichtschalter seiner Nachttischlampe. Nachdem die Hälfte der Dinge, die auf seinem Nachttisch gelegen hatten, den direkten Weg auf den Fußboden genommen hatten, fand Joey endlich den gesuchten Schalter. Er hielt seine Uhr in den Lichtkegel und rieb sich kurz über die Augen, bevor er noch einmal auf die Anzeige sah. Einen Moment später schüttelte er ungläubig den Kopf und legte seine Stirn stöhnend auf den Arm.

#Das gibt’s doch nicht! Ich hab meinen Wecker falsch gestellt... Es ist VIER UHR morgens! Ich habe mir ZWEI ganze Stunden meines kostbaren Schlafs geraubt. DAS IST JA WOHL NICHT WAHR!#

Wütend auf sich selbst knipste er das Licht aus und drehte sich auf die Seite, um doch noch ein wenig zu schlafen. Er würde jetzt ganz bestimmt nicht aufstehen. Nur weil er wach war, hieß das ja noch lange nicht, dass er nicht wieder einschlafen könnte. Aber.... das wollte ihm auch beim allerbesten Willen nicht gelingen. Er warf sich in seinem Bett von einer Seite auf die Andere, krallte sich in sein Kissen und rollte sich wieder rum. Dann verblieb er einige Momente so, bis ihm die Position nicht mehr zusagte. Dieses Spielchen wiederholte sich, bis der Blonde der Meinung war, dass es jetzt endlich sechs Uhr sein müsste. Also rappelte er sich auf und knipste das kleine Licht an. Als er die digitale Anzeige gesehen hatte, ließ er seine Hand schlapp fallen und drehte sich auf den Rücken. Apathisch starrte er an die Decke, wie wenn er sie für seine Schlaflosigkeit verantwortlich machen wollte. Plötzlich warf er sich auf den Bauch und schlug wütend auf das Kissen ein, das genauso wenig dafür konnte, wie die Zimmerdecke. Doch das störte Joey in dem Moment herzlich wenig.

#Das darf doch nicht war sein!!! Es ist 4.15 Uhr! #

Mit einem resignierenden Seufzen drehte er sich zum Fenster um in seinem Selbstmitleid zu versinken.

Einige Häuser weiter blinkte eine Weihnachtsbeleuchtung in allen möglichen Farben und es herrschte immer noch starkes Schneetreiben. Völlig im Widerspruch dazu stand, dass kein noch so kleines Lüftchen ging und man nicht den leisesten Windhauch vernahm. Es war still. So still, dass man sein eigenes Herz schlagen hören konnte.

#Jetzt kann ich sowieso nicht mehr schlafen… menno. #

Er dachte an seine Freunde und an die Geschehnisse der letzten Zeit. Es war wirklich einiges passiert.
 

[Ich wollte nur anmerken, dass ich bei Yu-Gi-Oh! nicht so ganz auf dem laufenden bin und der nächste Absatz sehr von der Handlung des Manga abweichen kann, aber es ist ja meine FF und da kann ich machen, was ich will. XD Ich wollte das nur mal anmerken, nicht dass ihr mich deswegen köpft.. ^^‘]
 

Yami wollte alle Götterkarten wiederhaben, schließlich war er ja der Pharao. Zwei hatte er nach den ganzen Turnieren in seiner Hand, doch eine fehlte ihm noch. Und er wusste auch, wo er sie finden konnte. genau, bei Seto Kaiba. Der junge Geschäftsmann hätte ihm die Karte jedoch nie freiwillig gegeben, also hatte der Junge den Brünetten herausgefordert. Dieser hatte natürlich eingewilligt und…… verloren. Beim Duellieren stand der Brünette nur an Stelle Nr. zwei. Eigentlich hätte das den Blonden freuen müssen, doch ihm war ganz und gar nicht nach feiern zumute. Den er wusste, was der Brünette tun würde. Seine Freunde freuten sich alle, dass der Firmeninhaber mal eine Niederlage einstecken musste, doch Joey wusste, dass das nicht die einzige Konsequenz sein würde. Und sehr zu seinem Leidwesen behielt er Recht. Der Brünette gab Yami seine Götterkarte und drehte sich wortlos um. Alle freuten sich, doch Yugi und alle anderen außer Joey waren sehr überrascht, als Kaiba seine Karten lässig wegwarf und weiterging. Einfach so, ohne seinem Deck auch nur einen Blick zu schenken. Und, bei Gott, es war kein schlechtes Deck gewesen. Langsam waren die Karten zu Boden gesunken und hatten sich auf dem Boden verteilt. Seine Freunde hatten spekuliert, warum der Brünette das getan hatte, doch Joey hatte als einziger eine Antwort auf diese Frage. Er kannte den Firmenboss durch ihre ganzen Streitereien wahrscheinlich am Besten von seiner Clique. Der Brünette gab sich nie mit dem zweiten Platz zufrieden. Nach seinen Maßstäben gab es für den Zweiten eben keine Silbermedaille. Und da er Yami nicht schlagen konnte, gab er das duellieren auf. Viele hätten gesagt, dass das verrückt sei und man es doch lieber noch mal versuchen sollte, doch Joey bewunderte Kaiba insgeheim für seine kompromisslose Art zu Handeln. Tea war entsetzt gewesen, dass Kaiba all seine Karten weggeworfen hatte. Die Karten bedeuteten den Duellanten, nach ihrer und Yugis Meinung, doch etwas. Joey wusste es jedoch besser.

#Er hat ein paar Karten in seinen Mantel gesteckt. Ich glaub es waren zwei oder vielleicht auch drei. Welche wohl? #

Der Blonde hatte sich wie ein kleines Kind darüber gefreut, dass Kaiba doch ein paar Karten behalten hatte, zeigte es ihm doch, dass der Brünette nicht nur aus Eis bestand sondern auch Gefühle aufbringen konnte.

Yugi hatte die ganze Sache natürlich mitgenommen. Er war ein sehr mitfühlender Mensch und wollte nicht, dass Kaiba wegen ihm das Duellieren aufgab. Er versuchte mit dem Brünetten zu reden, aber er konnte nichts daran ändern. Der eiskalte junge Mann war einfach viel zu stolz, um sich von dem Kleinen erweichen zu lassen. Und so sehr Joey sich auch anstrengte, er konnte sich immer noch nicht darüber freuen und er verspürte auch keine Genugtuung. Denn da Kaiba das Duellieren aufgab, wusste der Blonde wieder ein bisschen weniger über „Mr. Ice“. Auch wenn er das nie zugeben würde, das stimmte ihn ein wenig traurig.

Joey drehte sich in seinem Bett auf die andere Seite und seufzte leise.

Er und der unnahbare Brünette stritten sich dauernd, doch warum provozierte der Blonde immer wieder einen Streit? Er könnte ihm doch einfach aus dem Weg gehen? Vielleicht… ja, vielleicht wollte er einfach beweisen, dass Seto Kaiba auch nur ein Mensch war. Nun ja, das würde er antworten, wenn ihn jemand fragen würde. Aber auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, tief in seinem Inneren gab es noch einen anderen Grund… und das machte Joey doch ein wenig Angst. Er hasste diesen kalten, unnahbaren Blick von Kaiba, da er genau wusste, dass das nicht das Wesen des Blauäugigen war. Immer wenn sie sich stritten, flammte ein Feuer in den blauen Augen auf. Ein wildes und beherrschendes Feuer. Auch wenn der Brünette es hundertmal abstreiten würde, Joey wusste genau, dass das seine wahre Persönlichkeit war. #Aber warum versteckst du sie? Warum Seto? #

Er schloss sie hinter seiner Maske aus Eis ein und der Blonde wollte einen Blick hinter die Maske werfen. Auch wenn er versuchte, diesen Gedanken zu verscheuchen und für immer aus seinem Kopf zu verbannen, aber das was er hinter dieser Maske sah, in ihren Streitereien, das gefiel ihm gut, sehr gut sogar. Und meistens fand er, dass ihm das viel zu gut gefiel…..

Doch in der letzten Zeit hatte sich das Verhalten des Brünetten geändert. Er war nicht mehr auf Joeys Sticheleien und Provokationen eingegangen, sondern hatte ihm die kalte Schulter gezeigt. Er war nicht mehr so reizbar und irgendwie, auch wenn es wahrscheinlich nur Joey aufgefallen war, war er mehr er selbst. Nur ein kleines Stück, doch Joey wollte um jeden Preis verhindern, das dieses kleine Stück „echter Kaiba“ wieder hinter der Maske verschwand.

#Aber seit wann ist er so? #

Joeys Blick fiel wieder aus dem Fenster.

#…eigentlich…. seit es angefangen hat zu schneien…#
 

[das war die Einleitung. Jetzt geht’s richtig los. *Freu*]
 

Die Schule hatte, wie so oft, ohne den Blonden Tollpatsch begonnen. Er hatte es nach einiger Zeit doch noch geschafft einzuschlafen und siehe da… er hatte prompt VERschlafen.

Aber das gehörte schon zum Alltag und so stürmte der Blonde mit verwuschelten Haaren ins Klassenzimmer ohne das seine Freunde auch nur aufsahen. Sie wussten sowieso wer da gekommen war. Der Englischlehrer Herr Kudo würdigte Joey nur eines kurzen, dafür aber tadelnden Blickes und wandte sich dann wieder an die Klasse. „The grammar isn’t very difficult and…..“ fuhr Herr Kudo fort, doch zu diesem Zeitpunkt hörte ihm Joey schon nicht mehr zu. Gelangweilt packte er seine Englischbücher aus und bemerkte auf den ersten Blick, dass er die Hälfte seiner Sachen vergessen hatte. Kurz linste er auf den Platz schräg vor ihm. Eigentlich wollte er sich schon wieder wegdrehen, doch da stutzte er. Seto Kaiba, der auf diesem Platz saß, sah eindeutig zu blass und müde aus.

#Meine Güte, womit hat der denn das Wochenende verbracht? #

Der Blauäugige hatte sich zurückgelehnt und sah den Lehrer verschlafen an, oder es sah besser gesagt eher so aus als würde er durch den Lehrer hindurch gucken.

Da der Rest der Klasse genau den selben Blick hatte, war Herr Kudo nach wenigen Minuten angesäuert.

„So, weiß einer was ich gerade erklärt habe?“

Er sah wütend in die Runde.

„Muto?“ Der kleine Lehrer sah Yugi an als wollte er ihn gleich mit seinen Blicken töten, doch der Kleine war mehr als überfordert. Er hatte wie die meisten nicht die leiseste Ahnung.

Wie ein Todesbote schritt Herr Kudo weiter durch die Klasse.

Bei jedem Schüler, der die Antwort nicht wusste, wurde sein Blick noch tödlicher. Joey, Tristan und Tea erging es auch nicht viel besser und sie wussten genau, der nächste der dran war musste die Antwort wissen, sonst könnte die Person wohl ihr Testament machen. Herr Kudo ging durchs Klassenzimmer und er suchte sich einen Kandidaten, dem er schon immer mal eine schlechte Zensur reinwürgen wollte. Sein Blick wanderte über die verschiedensten Gesichter und stoppte schließlich. Ein Grinsen heftete sich auf seine Lippen und er stellte sich genau vor Setos Tisch. „Soooooo….. Kaiba! Worum ging es oder haben sie etwa auch keine Ahnung?“ Völlig überrascht richtete Seto seinen Blick auf die kleine Person vor ihm und linste seitlich an ihm vorbei zur Tafel. Das Grinsen des Lehrers wurde noch breiter. Er schien sich schon darauf zu freuen, den Brünetten fertigzumachen.

Seto ließ sich noch tiefer rutschen und rasselte mit genervt geschlossenen Augen die Grammatik runter. Er beachtete sogar Regeln, die sie noch gar nicht durchgenommen hatten.

Herr Kudo hatte wohl mit einer weitaus schlechteren Antwort gerechnet und war dementsprechend angesäuert.

Mit hochroten Kopf schrie er: „Alle die Arbeitshefte raus! SOFORT!“

Ein entnervtes Stöhnen ging durch die Klasse und machte dann einem eiligen Rascheln Platz. Doch nachdem Herr Kudo die Aufgaben diktiert hatte, wurde es still, schließlich ging es um eine mittelmäßige Englischnote und einige hatten die wirklich nötig. Schließlich waren in gut anderthalb Jahren die gefürchteten ABSCHLUSSPRÜFUNGEN!!

Manche bekamen jetzt schon Schweißausbrüche, wenn sie nur daran dachten. Dem Firmeninhaber ging es sicher nicht so, er hatte schon nach wenigen Minuten sein Heft abgegeben, doch Joey sah ihm an, das er sehr müde sein musste. Der Brünette blinzelte immer öfter und rieb sich über die Augen. Keinem viel es sonderlich auf, doch Joey beobachtete Kaiba oft. Es war einfach ein Reflex geworden. Vor noch nicht allzu langer Zeit hatte er dauernd darauf gewartet, dass der Firmenchef einen Fehler beging, damit er ihn provozieren konnte. Doch jetzt? Es nützte doch nichts mehr, wenn der Inhaber der Kaiba-Corp. nicht mehr darauf einging. Es hatte Joey manchmal wirklich geärgert, wenn der Blauäugige so genervt war und ein langes Gesicht zog. Doch jetzt war Seto Kaiba viel entspannter und machte manchmal sogar einen fast relaxten Eindruck. Wie wenn er alles einfach ein bisschen lockerer angehen würde.

Die Arbeiten wurden eingesammelt und die nächste Stunde begann. Doch dazwischen war das, was sich jeder Schüler herbeisehnte.

Bingo!

Hundert Punkte!

Die fünf Minuten Pause! Joey schlenderte zu Yugis Tisch, wo seine ganzen Freunde standen, doch sein Blick ruhte weiterhin auf dem Brünetten, der auf seinem Platz saß und aus dem Fenster starrte. Wieder ein sehr Kaiba untypisches Verhalten. Normalerweise arbeitete der Brünette in den Pausen immer an seinem Laptop oder telefonierte.

Die Unterhaltung bei Yugi ging gerade über das Wochenende.

„Und was hast du so gemacht?“ wandte sich Tristan an Joey.

„mhm?“

Joeys Blick verharrte weiter auf dem Brünetten und er war zu sehr in Gedanken versunken, als das er Tristan gehörte hätte. Tristan sah jetzt auch in die Richtung von Joeys Blick und sie beobachteten, wie der Firmenchef die Arme auf dem Tisch verschränkte und seinen Kopf darauf bettete, wie wenn er schlafen wollte.

Tristan grinste und meinte leise zu Joey: „ Das wird lustig. Pass auf!“

Verwirrt sah ihn der Blonde an, als Tristan laut zu dem Blauäugigen rüberrief: „ Sie an, hat der Herr etwa nur neun und nicht zehn Stunden geschlafen. Eine Runde Mitleid! Ohhh!“

„Lass das Tristan!“ fuhr ihn der Blonde daraufhin an.

Sein Kumpel war mehr als überrascht, als er das hörte, sonst war es schließlich der Blonde, der sich mit Kaiba zoffte. Selbst Yugi war etwas überrascht, obwohl er ihm immer sagte, dass er Kaiba aus dem Weg gehen solle. Tea ging zu Joey und legte ihm eine Hand auf die Stirn.

„Bist du krank? Wir reden hier immerhin von Kaiba. Seto Kaiba! Deinem Lieblingsfeind. Und jetzt verteidigst du ihn? Woher kommt denn der Sinneswandel? Versteh das jetzt nicht falsch, ich find’s gut, es wundert mich nur.,“ Tea sah ihn fragend an. Joey wischte ihre Hand von seiner Stirn. „Weißt du, ich denke einfach, jetzt, wo er uns nicht mehr blöd anmacht, da sollten wir ihn auch in Ruhe lassen, oder normal mit ihm umgehen.“ Yugi nickte zustimmend, er mochte es schließlich nie, wenn sich jemand stritt. Tristan störte das jedoch gewaltig, schließlich war es früher immer ihre Lieblingsbeschäftigung gewesen sich mit dem Brünetten zu zoffen. „Guten Morgen! Wir reden von diesem REICHEN SCHNÖSEL DADRÜBEN! HALLO? Seid ihr irre? Mit dem kann man nicht normal reden!“ Er zeigte auf Kaiba, den das ganze nicht zu interessieren schien und betonte die Worte „reicher Schnösel“ besonders. Außerdem schrie er sie so laut, dass es für Kaiba völlig unmöglich war, das nicht zu verstehen. Also richtete sich dieser gelangweilt auf, drehte sich träge zur Seite und stützte seine Arme langsam auf der Stuhllehne ab. Genervt und äußerst gelangweilt musterte er Tristan und meinte dann mit einer ruhigen und sachlichen Stimme: „ Taylor. Wenn du ein Problem hast, sag es und halt dann die Klappe, okay?“ Die gesamte Klasse war sprachlos. Normalerweise hätten sie damit gerechnet, dass Kaiba darauf eingehen würde und Tristan anmotzen würde oder ihm wenigstens einen kalten Blick schicken würde. Aber nichts von alledem war passiert. Der Geschäftsmann war völlig ruhig geblieben. Und das regte Tristan noch mehr auf. Anscheinend hielt sich hier keiner mehr an die Spielregeln. Kaiba ebensowenig wie Joey.

„Wo mein Problem liegt? DU fragst mich, ob ich ein Problem habe?“ Kaiba hob fragend eine Augenbraue. Tristan machte ein paar Schritte auf den Brünetten zu. „Mein Problem ist, dass du ein selbstgefälliger, eingebildeter, egoistischer, reicher, besserwisserischer Schnösel bist! DAS ist mein Problem. Und dass du so tust, als wärst du was besseres als alle anderen! Und das kotzt bestimmt nicht nur mich an!“ #Ich glaube das war zuviel. Jetzt rastet Kaiba aus.# dachte Joey, doch es kam anders. Als Tristan geendet hatte, drehte sich der Firmeninhaber um, gähnte und meinte: „Ich hab’s zur Kenntnis genommen, dann kannst du ja jetzt die Klappe halten und leise sein.“

„DU…..“

Tristan wollte den Brünetten am Kragen packen, doch Joey hielt ihn zurück. Zum einen, weil er keinen Streit mehr mit Kaiba haben wollte und zum Anderen, weil es sonst für Tristan im Desaster geendet hätte. Kaiba war ein gutes Stück größer als er und bestimmt auch um einiges stärker. Also versuchte er Tristan wieder zur Vernunft zu bringen.

„Was soll das, Mann?! Er macht doch gar nichts! Also lass ihn in Ruhe!“ Jetzt war es an Kaiba überrascht zu sein. Dass der Blonde ihn verteidigte, damit hatte er ganz bestimmt nicht gerechnet. Er sah Joey an und musterte ihn abschätzend. Dieser hielt Tristan am Arm fest und sah Kaiba in die Augen. Und ihm viel mal wieder diese wunderschöne saphirblaue Farbe seiner Iriden auf. Jedesmal wenn sie sich gestritten hatten, war es eine Genugtuung für ihn gewesen, dieses wütende Lodern darin zu sehen, wie wenn er ihn mit Haut und Haaren fressen wollte. Doch jetzt? Dieser musternde und überraschte Blick brachte ihn völlig aus dem Konzept. Er kannte einen wütenden, einen eiskalten, einen gleichgültigen, einen relaxten Kaiba und heute hatte er einen müden Kaiba kennengelernt. Aber einen überraschten und völlig normal scheinenden Kaiba kannte er nicht und er wusste nicht wirklich ob er ihn jetzt unter „gut“ oder „schlecht“ einordnen sollte. Erst als Tristan den Blonden wegzog, registrierte dieser wo er eigentlich war. Kaibas Augen hatten ihn völlig in den Bann gezogen.

Die Tür wurde geöffnet und ihr Mathelehrer, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem Maulwurf hatte, betrat die Klasse [Wie meine ehemalige Englischlehrerin^^]. Alle Schüler setzten sich auf ihre Plätze und der Unterricht begann. Nur Tristan und Joey störten sich nicht im geringsten am Erscheinen des Lehrers. Sie diskutierten weiter, auch wenn sie es in gedämpfter Lautstärke taten. Aber selbst wenn ihr Mathelehrer fast blind war, taub war er, sehr zum Leidwesen der Schüler, noch lange nicht.

„Wheeler und Taylor! Mal wieder. Jetzt reichts! Ich setzte euch auseinander. Ein für allemal!“ Er rückte an seiner Brille rum und sah sich in der Klasse um. „Taylor neben Gardner.“ Er deutete auf den freien Platz neben Tea und sah sich weiter um. Dann schlich sich ein diabolisches Lächeln auf die sonst so unbewegten Lippen des Lehrers. Er zeigte auf den Platz neben Kaiba. „Wheeler. Du setzt dich neben Kaiba.“ Ein Raunen ging durch die Klasse, weil alle dachten, dass das wohl keine fünf Minuten gut gehen würde, schließlich waren Streitereien zwischen den Beiden bis vor kurzem noch an der Tagesordnung gewesen.

Träge packte der Blonde seine Sachen und ergab sich seinem Schicksal, es hätte schließlich auch schlimmer kommen können. Er ließ sich neben Kaiba fallen und ließ seine Sachen auf den Tisch knallen. Der Lehrer fing nun endlich an zu reden und kritzelte irgendwelche Formeln an die Tafel. Joey starrte gelangweilt an die Tafel und war gerade dabei mit offenen Augen einzuschlafen, als ein kleiner Zettel auf seinem Tisch lag. Er faltete ihn auf und sah sich die Schrift an. Er hatte noch nie so eine Schrift gesehen. Sie war sehr spitz und ausgesprochen gerade geschrieben. Trotzdem war es sehr ordentlich und ungeachtet der sehr geringen Größe gut zu lesen. #Warum schreibt mir Seto ein Briefchen? Hätte ich nicht von ihm gedacht.#

~ Warum hast du mit geholfen, Köter? ~

# Und warum nennt er mich immer Köter? #

Joey kritzelte schnell eine Antwort und schob den Zettel zurück. Man konnte in keiner Stunde so gut Zettel schreiben wie in Mathe. Selbst in den Mathearbeiten schrieben sie Zettel, weil ihr Lehrer nichts bemerkte und falls er doch etwas mitbekam, dann wollte er es wohl nicht sehen.

Kaiba faltete das Stück Papier auf und sah sich die Antwort an.

~ Warum nicht? Und hör endlich auf mich Köter zu nennen! ~

Joey dachte nicht, dass er noch eine Antwort bekommen würde, schließlich war der Brünette nicht der Gesprächigste. Er war also einigermaßen überrascht, als der beschriebene Schnipsel wieder auf seinem Matheheft lag, das schon ziemlich bekritzelt war.

~ Passt halt gut. Wie soll ich dich denn sonst nennen, Streuner? ~

Langsam fand Joey das Spiel lustig. Es war etwas ganz anderes ob er jetzt mit seinen Kumpeln schrieb oder mit Seto Kaiba. Irgendwie fand er es toll, denn so fand er vielleicht etwas mehr über den Brünetten heraus. Er nahm seinen Kulli und suchte eine freie Stelle auf dem beschriebenen Blatt.

~ Wie wär’s mit Joey? So wie alle anderen? ~

Als Seto die Antwort las war er überrascht. Und auch wenn er es nie zugegeben hätte, insgeheim freute ihn die Antwort. Nur damit er es nicht falsch verstanden hatte fragte er noch mal nach.

~ Du willst, dass ich dich beim Vornamen nenne? ~

Nach wenigen Sekunden kam auch schon die Antwort. Auf den Unterricht achtete keiner der Beiden mehr.

~ Klar, hab ich doch gesagt. Darf ich das dann auch bei dir? ~

Kaum hatte Joey den Zettel zu Kaiba rübergeworfen, da bereute er es schon wieder. Vielleicht hatte der Brünette nur eine nette Phase und hasste ihn immer noch. Er sah zu ihm rüber. Kaiba hatte den Zettel gelesen und schien ernsthaft nachzudenken. Joey glaubte nicht dass es so viele Menschen gab, die das Privileg besaßen den Blauäugigen mit Vornamen anzureden und er gehörte ganz sicher nie zu diesen Menschen. Also machte er sich innerlich schon mal auf eine höhnische Bemerkung gefasst, als er das Papier mit einem mulmigen Gefühl auseinanderfaltete.

Als er die Zeilen überflogen hatte, weiteten sich seine Augen überrascht und ein kurzes Glücksgefühl breitete sich in ihm aus. Und die Ursache dafür war die Antwort:

~ Warum nicht, Joey? ~

#Und somit ist die Zeit der Streitereien offiziell beendet! #
 

[ich hab den eiskalten und super sexy Firmenchef bis jetzt immer mit „Kaiba“ betitelt, da er aber jetzt mit Joey per du ist, werde ich ab jetzt Seto schreiben, nicht wundern]

Die restlichen vier Stunden wunderten sich seine Freunde über die auffallend gute Laune des sowieso schon aufgedrehten Blonden. Am Nachmittag ertönte dann endlich das erlösende Klingeln und entließ die Schüler in den wohlverdienten, mehr oder weniger, freien Nachmittag. Alle standen auf und verabschiedeten sich bevor sie die Klasse verließen. Joey sah zu Seto und ging langsam zu ihm. Der Firmeninhaber war damit beschäftigt seine Tasche zu packen und bemerkte ihn erst nicht.

„Ciao Seto.“ sagte der Blonde leise und etwas unsicher.

Der Angesprochene sah erschreckt auf und entgegnete, als er Joey erkannt hatte: „Bis morgen… Joey.“

Es schien ungewohnt für den jungen Mann zu sein, jemanden bei Vornamen anzusprechen. Auf dem Weg nach Hause dachte der Blonde über die neugewonnene Beziehung zu dem Brünetten nach.

#Was erhoffe ich mir eigentlich von der Sache? Ich weiß ja, dass ich schwul bin, aber von Seto will ich doch wirklich nicht mehr als Freundschaft… oder? Sexy ist er schon, das muss ich ihm neidlos anerkennen…. sogar richtig attraktiv… und diese Augen…..# Verträumt sah er auf die Straße und realisierte was er da eigentlich dachte.

#Stop! Joey Wheeler! Was denkst du Idiot denn da?! Halloo? Du denkst über Seto Kaiba nach, klar? Er träum dir mal nicht zuviel. Leute wie dich benutzt er doch normalerweise als Fußabstreifer….#

Deprimiert betrat der Blonde die Wohnung und stellte fest, dass mal wieder keiner zu Hause war.

#Egal, dann kann ich endlich mal wieder in Ruhe Baden gehen. #

Er ließ sich Wasser ein und entkleidete sich. Dann drehte er den Hahn wieder zu und stieg in die Wanne. Er ließ sich so tief sinken, bis nur noch seine Nase heraussah.

Eigentlich hatte er sich vorgenommen den Brünetten aus seinen Gedanken zu verbannen...

Ohne Erfolg.

Er war keine zehn Sekunden im warmen Wasser, da waren seine Gedanken schon wieder bei eisblauen Augen angekommen.

# Warum ist er in letzter Zeit so nett zu mir? Will er erst mit mir befreundet sein, um mich dann richtig zu treffen? Ist das nur ne neue Masche von ihm um mich fertig zu machen? Elender Heuchler!#

Er planschte im Wasser herum und sah deprimiert auf seine Fußspitzen.

# Aber was ist, wenn er einfach nur nett ist? Wenn er unsere Streitereien beenden will? So wie ich?#

Nachdem Joey die Situation von allen Seiten beleuchtet hatte und zu keinem vernünftigen Ergebnis gekommen war, außer dass er sich selbst in heftigen Hormonschwankungen befand, stieg er aus der Wanne und trocknete sich ab.

Er zog sich seine Boxershorts an und richtete seinen Blick verstimmt auf seine verschrumpelte Haut.

# Ich hab echt die Zeit vergessen.#

Er ließ das Wasser aus der Wanne und sprintete in sein Zimmer. Es war schon kalt, wenn man nur in einer Boxershorts rumrannte. Müde fiel er in sein Bett.

#Elf Uhr...... ich bin so fertig....# [von was? Vom Baden? ó.Ò]

Schnell zog er die Decke um seinen vor Kälte zitternden Körper und schlief nach wenigen Minuten ein.

Zum Glück hatte sein Vater den Wecker repariert und so schlief Joey diesmal ohne zu VERschlafen.
 

Am nächsten Morgen trat Joey gut gelaunt und ausgeschlafen in die Klasse und bekam einen Riesenschreck. Auf Setos Platz saß ein Geist. Oder der Firmenchef hatte sich im Datum verguckt, war der Meinung gewesen, dass Halloween war und hatte sich als Graf Dracula verkleidet. Obwohl Letzteres wohl eher unwahrscheinlich war; also tippte Joey auf die Geisterversion.

Verwirrt setzte er sich neben den Brünetten und stupste ihn vorsichtig an, als er auf sein Rufen nicht reagierte. Seto zuckte zusammen und sah sich überrascht um.

# Nanu, da ist aber jemand schreckhaft.#

„Du siehst blass aus.“ sagte Joey besorgt und musterte sein Gegenüber.

„Wahnsinn, dass dir das aufgefallen ist.“ Entgegnete Seto bissig.

Die Worte des Firmenchefs waren vielleicht nicht besonders freundlich gewesen, doch die Stimme des Brünetten hatte einen so müden Klang, dass Joey einfach darüber hinwegsah und den Kommentar ignorierte.

Eine Stunde Japanisch mussten die Schüler über sich ergehen lassen, die Hälfte der Klasse schlief sowieso noch. Doch ungewöhnlicherweise war auch Seto darunter. Er hing mehr auf seinem Platz, als dass er saß und kaum hatte die Lehrerin die Klasse verlassen, legte er seinen Kopf auf die Arme und machte keine Anstalten sich zum Sportunterricht zu begeben.

Yugi und die Anderen hatten sich schon auf den Weg gemacht, doch Joey wollte den Brünetten nicht allein in der Klasse zurücklassen. Nachdenklich sah er zu Seto, der sich nicht bewegte. „Ich komm gleich nach.“ , sagte er zu Tristan und wollte schon wieder reingehen. Doch sein Kumpel hielt ihn am Arm fest und warnte ihn. „Pass bloß auf, dass Kaiba dich nicht übers Ohr haut. Vielleicht will er nur dein Vertrauen um dich dann fertig zu machen!“

Darüber hatte der Blonde auch schon nachgedacht und er war zu dem Schluss gekommen, dass so ein linkes Verhalten nicht zu seinem Seto passte. Dafür war sich der Brünette zu schade.

Also sagte er leicht genervt zu Tristan: „Ich weiß schon was ich tue! Außerdem sind wir nur etwas netter zueinander, okay?!“

Tristan folgte Yugi und Tea kopfschüttelnd nach draußen und Joey trat vorsichtig zu dem Brünetten.

„Seto?“ flüsterte er leise.

Der Brünette schreckte hoch und sah sich verschlafen um.

# Er hat wirklich geschlafen?#

„Wir... ähm.... wir haben jetzt Sport, kommst du.....“ er sah den Brünetten besorgt an. „... oder willst du nicht lieber nach Hause und dich ausruhen?“

Nur ein schlappes Kopfschütteln war die Antwort und Seto erhob sich langsam.

„Das geht schon.“ Entgegnete er und streckte sich. Dann straffte er sein Schultern und sie machten sich auf den Weg zur Sporthalle, die sich etwas außerhalb befand.

Die Halle war verlassen und sie öffneten die Tür zur Umkleide. Wie nicht anders zu erwarten waren sie die Letzten und nur noch einzelne Personen banden sich die Schnürsenkel, um dann in die Halle zu gehen.

Der Weg an der frischen Luft hatte den Brünetten wieder wacher gemacht und er schlüpfte elegant aus seinem schwarzen Mantel.

Schnell knöpfte er sein Hemd auf und steifte sich auch dieses vom Körper.

# Schau nicht rüber Joey! Du willst gar nicht wissen wie er gebaut ist! Nein, nein, nein! Das willst du nicht wissen!#

Und wie er es wollte......

Er hatte nie darauf geachtet und jetzt interessierte es ihn komischerweise brennend.

Der Blonde versuchte krampfhaft seine Neugier zu unterdrücken. Er hatte so das Gefühl, dass der Brünette gut gebaut war,doch er wollte nicht die Beherrschung über seine Neugier verlieren.

Und schon war es zu spät.

Er hatte doch rübergelinst. Er wollte nur einen kurzen Blick riskieren und tat so, als würde er sich weiter anziehen, er wollte schließlich nicht wie ein Spanner auf Seto wirken. Kaum hatte er einen Blick gewagt, vergaß er was er eigentlich gerade tun wollte. Kurzzeitig vergaß er sogar zu atmen.

#Wie kann jemand der nur arbeitet so gut trainiert sein?#

Sein Blick wanderte nach oben.

# muskulöse Oberarme....#

Sein Blick glitt nach unten.

#Waschbrettbauch....#

Ein leichter Rotschimmer hatte sich auf sein Gesicht gelegt und er drehte sich zur Seite.

#Warum ist mir eigentlich nie aufgefallen, dass er so verteufelt gut aussieht?!!#

Seto hatte sich fertig umgezogen und sah jetzt seinerseits zu Joey.

Dieser hatte einen etwas zarteren Körperbau und war genauso schlank wie sein Gegenüber.

#Das Hündchen sieht gut aus.... irgendwie.... sexy...MOMENT???? Hündchen?... sexy???#

Seto schloss die Augen.

#Das muss der Schlafmangel sein. Genau! DAS kann nur die Müdigkeit sein!!#

Als Joey fertig umgezogen war gingen sie Beide in die Sporthalle und setzten sich auf die langen Bänke, wo der Rest der Klasse schon versammelt war und quatschte.

Kaum hatten auch sie Platz genommen kam der Lehrer in seinem lila Trainingsanzug[<<<Vorsicht! Insider!].

Er schritt vor seinen Schülern auf und ab und ließ seine Schuhsohlen auf dem Laminat quietschen. Dann blieb er stehen und blies in seine Trillerpfeife um sich Gehör zu verschaffen.

„Wie ihr hoffentlich noch wisst, geht unsere Unterrichtseinheit über Volleyball. Und heute werden wir ein kleines Turnier austragen! Die Sieger kriegen eine Eins und alle die früher rausfliegen eine schlechtere Note. Habt ihr das verstanden?“ Genervtes Nicken kam von Allen.

„Ich teile euch in Zweiergruppen ein, dann kann ich eure Leistung besser bewerten.“

Er ging an den Reihen vorbei und schien zu überlegen.

„Mhm... Also... Muto und Taylor...“

So ging es noch einige Zeit weiter. Viele waren nicht mit ihrem Partner/ Partnerin zufrieden, schließlich wollten sie eine gute Note. Joey hatte, seiner Meinung nach, den Jackpot. Er war mit Seto in einer Gruppe gelandet. Und der Brünette schien ziemlich sportlich zu sein.

#Obwohl er ja eigentlich in allem gut ist. Elendes All- around- Genie!#

Für die Beiden war es kein Problem sich bis ins Finale vorzukämpfen und auch dort war es keine Schwierigkeit Yugi und Tristan zu besiegen. Yugi stand eigentlich nur dumm rum und Tristan versuchte zu retten, was noch zu retten war. Wieder schlug er einen Ball über das Netz und Joey wollte ihn zurückschlagen, doch er stolperte und sah schon den Boden auf sich zurasen, doch dann.....

fuhr ein Ruck durch seinen Körper und er fand sich in den Armen seines einstigen Feindes wieder. Seto hatte ihn vor dem harten Aufprall gerettet. Nun war er mehr unfreiwillig in den Armen des Brünetten gelandet, doch dieses Gefühl, was seinen Körper nun durchflutete, war mit nichts zu vergleichen. Er fühlte sich geborgen und die Wärme des anderen Körpers hüllte ihn ein. Kurz schloss er die Augen und atmete tief ein um diesen Moment mit allen Sinnen wahrzunehmen und nie wieder zu vergessen.

#Seto...#

Dann wurde er wieder auf die Beine gezogen.

„Alles in Ordnung, Hündchen?“

Joey sah ihn verwirrt an und nickte nur leicht. Er war zu verwirrt um den Kosenamen zu bemerken, den Seto ihm gegeben hatte. Das Ereignis von eben hatte ihm die Sprache verschlagen. Der Lehrer pfiff in seine Trillerpfeife und das Spiel war somit beendet.

„Das Team Wheeler und Kaiba gewinnt sechs zu eins.“

#Team hört sich gut an.# dachte Joey und machte sich auf den Weg in die Umkleide.

So trabten alle mehr oder weniger glücklich in die Umkleide. Die Klasse wollte schnellstmöglich fertig werden um in die Pause verschwinden zu können. Jede Minute von dieser kostbaren Zeit musste bis aufs Äußerste ausgekostet werden, doch der Brünette ließ sich Zeit. Deswegen wartete auch Joey, denn er wollte mehr über den Firmeninhaber erfahren. Und das konnte er schließlich nur, wenn er mehr Zeit mit eben diesem verbrachte. Seto zog sich sein T- shirt über den Kopf und drehte sich um, damit er an seine Tasche kam. Nachdem Joeys Gehirn zwei Sekunden vergeblich versucht hatte mit dieser Tatsache fertig zu werden, mit der er da konfrontiert wurde, quietschte er erschrocken auf und zeigte mit weit ausgestrecktem Zeigefinger auf Setos Schulter. Der Brünette sah ihn überrascht an und zog eine Augenbraue fragend hoch. „Was ist denn, Joey? Hat dein Gehirn einen Kollaps erlitten oder passiert das bei dir öfter?“ „Du... du... du hast ein TATOO?“ Setos Blick änderte sich von verwirrt zu desinteressiert und er zuckte mit den Schultern. „Na und?“

Joey schnappte nach Luft. Wie konnte der Brünette nur so eine Frage stellen!

„NA UND? Das sieht gut aus. Sehr gut sogar!“ Seto hatte sich weiter angezogen und stoppte in seiner Bewegung. Perplex sah er zu dem Blonden. #War das ein Kompliment?# „Danke...“ hauchte er ungläubig und fast unhörbar, doch das Hündchen hatte ihn sehr wohl verstanden. Seto nahm seine Tasche und verließ die Kabine, in der er einen lächelnden Joey zurückließ. #Seto Kaiba hat sich bei MIR bedankt! Den Tag muss ich mir rot im Kalender anstreichen!#

Langsam schlenderte der Blonde durch das aufkommende Schneegestöber und kam nach einer knappen Minute in der Pausenhalle an. Suchend sah er sich um. Die meisten Schüler standen in kleinen Grüppchen und quatschten, manche lernten für die nächste Prüfung und die Jüngeren spielten fangen. Nur eine hochgewachsene Gestalt saß auf einer Bank und hackte auf den Laptop vor sich ein. Joey steuerte auf den Brünetten zu, der in Gedanken versunken schien.

#Bin ich eigentlich von allen guten Geistern verlassen? ICH bedanke mich doch nicht und schon gar nicht bei Joey!# Über sich selbst verwundert schüttelte er den Kopf. Dann bemerkte er den Blonden der sich durch die Schülermassen zu ihm durchkämpfte und sich neben ihm auf die Bank fallen ließ. Genüsslich streckte sich Joey und schien mit sich und der Welt sehr zufrieden zu sein. Er kippte seinen Kopf nach rechts und beobachtete den Brünetten, der den Blick nicht von seinem Laptop abgewandt hatte. „Es ist Pause, Seto! Das ist die beste Zeit in der Schule. Genieß es und entspann dich.“ Für das Hündchen lag es außerhalb des Möglichen in der Pause zu arbeiten. „Ich hab keine Zeit für so was! Ich hab viel nachzuholen!“ Entspannt lächelte der Blonde und meinte: „So müde wie du bist, kriegst du doch sowieso nichts vernünftiges mehr zusammen.“ Der Brünette stoppte in seiner Bewegung und klappte, nach kurzer Überlegung den Laptop zu. „Du hast ja nicht ganz Unrecht, aber meine Arbeit machte sich schließlich nicht von alleine. „ #leider#

Joey lachte ungläubig auf. „Meine Güte! Du bist doch der Chef von dem Laden, lass das doch einfach jemand anders machen!“ Seto sah über die Bezeichnung „Laden“ für seinen Konzern hinweg und meinte dann leicht angesäuert: „Na schönen Dank auch. Und dann geht alles den Bach runter, weil so ein paar inkompetente Stümper meine Software ruinieren! Darauf kann ich verzichten! Dann bin ich wieder wochenlang damit beschäftig alles gerade zu biegen und die Fehler zu verbessern!“

Resignierend seufzte der Blonde. „Du kannst doch auch später noch arbeiten...“ „Dann hab ich aber keine Zeit mehr, es gibt noch wichtigeres als meine Arbeit.“ Joey hätte nicht überraschter sein können, wenn Seto ihn geohrfeigt hätte. #Bitte was? Es gibt für Mr.– ich– arbeite– nur– und– schlafe– in– meiner– Gefriertruhe auch noch was WICHTIGERES? Hab ich mich verhört?#

Er war davon ausgegangen, dass der Brünette nur für seine Arbeit lebte, aber er wurde mal wieder eines Besseren belehrt. #Was ist das denn?# Neugierde machte sich in dem Blonden breit. Das Bild, das er sich von Seto Kaiba gemachte hatte, bekam doch einen gehörigen Knacks. „Und was ist dir wichtiger?“ fragte der Blonde gespannt. „Du fragst ziemlich viel, Hündchen!“ kam die Antwort von Seto. „Hündchen?“ Augenblicklich erstarrte der Brünette. #Shit! Warum hab ich meine verdammte Zunge eigentlich nicht besser unter Kontrolle? Das reibt er mir in zehn Jahren noch unter die Nase.# Doch zu Setos Verwunderte lächelte der Blonde nur und meine: „Das klingt doch viel besser, als Köter oder Kläffer. Daran könnte ich mich gewöhnen.“

Zum Glück klingelte es und die beiden jungen Männer machten sich auf den Weg zum Klassenraum. Eine Doppelstunde Informatik stand auf dem Programm. Und das war immer ein reines Fiasko. Seto langweilte sich zu Tode, spielte mit dem Gedanken aus dem Fenster zu springen um der Langeweile zu entkommen und der Rest der Klasse hatte nicht die leiseste Ahnung, was die Lehrerin da vorne eigentlich von ihnen wollte. Doch nicht nur die Klasse war arm dran, auch die Lehrerin war nicht zu beneiden. Sie versuchte ihren Schülern den Stoff näher zu bringen und gleichzeitig wurde sie dauernd von dem Brünetten unterbrochen. Wenn sie etwas programmieren sollten, war er in 99,9 % der Fälle schneller als die Lehrerin und wusste auch noch wie es einfacher und besser ging.

Im Klartext:

Er war in diesem Kurs völlig überflüssig, aber er musste ihn trotzdem besuchen, da er Informatik sonst nicht in seinem Zeugnis stehen hatte und das konnte er sich mit seinem Job nun wirklich nicht leisten. Und so saß er auch heute gelangweilt vor seinem Rechner und spielte mit dem Gedanken der, in seinen Augen inkompetenten, Lehrerin einen Virus zu schicken. Joey saß genauso vor seinem Bildschirm, doch aus einem ganz anderen Grund. Er hatte nicht den blassesten Schimmer wie das ging. Er sah zu Seto und schrieb ihm eine Nachricht. Gerade als der Brünette seinen Plan in die Tat umsetzen wollte, öffnete sich ein Fenster auf seinem Bildschirm.
 

++ New message from Joey Wheeler++
 

#Nanu? Was will denn das Hünd- äh, Joey! Ich meine Joey!?#

Er öffnete die Nachricht und freute sich über die willkommene Abwechslung.
 

++Also, Seto! Du hast meine Frage nicht beantwortet! Was ist dir wichtiger als deine Arbeit?++
 

Seto tippte schnell die Antwort und die Lehrerin hatte schon Angst, dass er wieder was zu verbessern hatte, doch mit dem Unterricht hatte sein Tippen nun wirklich nichts zu tun.
 

++Du bist ganz schön hartnäckig, weißt du das?++
 

++Danke für die Blumen! Also?++
 

Die Lehrerin kam angewatschelt und sah, was die Beiden taten.

„Wheeler! Kaiba! In meinem Unterricht wird nicht gechattet! Ihr könnt eure Unterredung draußen weiterführen. Aber nicht in meinem Unterricht!“

Die Beiden standen genervt auf und machten sich auf den Weg zur Türe. Eigentlich hätte der Brünette seiner Lehrerin die Hölle heißgemacht, weil sie ihn rausschmiss, aber er war mehr als froh dieser Folter namens Unterricht zu entkommen.

Die Lehrerin folgte ihnen und stellte sich kopfschüttelnd in den Türrahmen.

„Warum stören sie beide meinen Unterricht? Warum bearbeiten sie nicht einfach die Aufgaben?“ Joey seufzte leise.

„Ganz einfach! Die Aufgaben sind viel zu schwer!“

„Dann fragen sie doch einfach oder sie lassen sich von ihren Mitschülern helfen.“ Frau Nagisa sah ihn verwirrt an. Joey versuchte es noch mal. „Aber das hab ich doch! Ich habe Seto..“ #Was für ein Theater.# dachte der Brünette. Er hatte absolut keine Lust auf eine lange Debatte mit ihrer Lehrerin. Frau Nagisa schnitt Joey das Wort ab und wandte sich an den Firmenchef. „Warum haben sie denn gechattet, Kaiba?“ Seto setzte ein diabolisches Lächeln auf und meinte mit sachlicher Stimme: „Weil ihr Unterricht so langweilig ist, dass ich kurz davor war einzuschlafen. Und da hab ich mich mit etwas sinnvollerem beschäftigt“ Der armen Frau viel die Klappe. Sie stand da und starrte den jungen Mann an. „Wie können sie.. also... also wirklich!“ Langsam schlug die Fassungslosigkeit in Wut um, vor allem da Setos Blick völlig gleichgültig auf ihr lag. „Es ist schon schlimm genug, dass sie immer meine Autorität untergraben und meine Kompetenz in Frage stellen... aber“ „Welche Kompetenz?“ Die Frage war in einem harmlosen Ton gestellt und gerade das machte Frau Nagisa furchtbar wütend. „HÖREN SIE AUF SICH ÜBER MICH LUSTIG ZU MACHEN!!!!“ Joey hatte mit offenem Mund daneben gestanden und gebetet, dass der Brünette doch endlich die Klappe hielt. Jetzt stellte er sich neben Seto und hielt ihm den Mund zu. „Er hat es sicher nicht so gemeint! Er hat die Nerven verloren und das tut ihm auch schrecklich leid.“ Den Rest zischte er leise in Setos Ohr. „Sag mal spinnst du Mann? Dafür müssen wir EWIG und drei Tage nachsitzen, du Idiot!“

Und Joey hatte Recht. Der Brünette hatte die Nerven verloren. Er war müde, gestresst und musste sich dann auch noch diesen Unterricht antun. Da platzte einem schon mal der Kragen. Frau Nagisa schien Joeys Ansprache aber nicht sehr imponiert zu haben. „So, sie langweilen sich in meinem Unterricht? Kein Problem! Ich werde mir eine Aufgabe für sie ausdenken! Und jetzt werde ich dem angenehmen Rest der Klasse weiter Unterricht geben! Sie verbringen den Rest der Stunde hier draußen und holen sich dann ihre Strafarbeit ab. Und zwar BEIDE!“

Sie knallte die Tür zu und ließ Joey und Seto auf dem Flur stehen.

Stille legte sich über den Gang, die irgendwann von Joeys Seufzen unterbrochen wurde. #Sehen wir’s mal positiv. Wir haben kein Informatik. Und jetzt... quetsche ich Seto aus! Ich will endlich eine Antwort!#

Er stemmte die Hände in die Hüfte und sah den Brünetten an. „Ich warte...“

„Worauf?“ fragte der Firmeninhaber und setzte sich aufs Fensterbrett.

„Na, auf deine Antwort natürlich! Was ist wichtiger als deine Arbeit?“

„Du lässt aber auch nie locker!“ Kurz herrschte Stille, bis Seto den Kopf schüttelte und müde nach draußen sah. Dann begann er zu sprechen. „Du kennst doch meinen kleinen Bruder, oder?“ Joey setzte sich ihm gegenüber. „Mokuba? Klar.“

„Er hat eine schlimme Grippe und liegt seit Tagen mit Fieber im Bett. Deswegen bin ich zu gar nichts gekommen. Weder zum arbeiten, noch zum schlafen und essen sollte ich wohl auch mal wieder was.“ Joey sah ihn an und meinte: „Das hört sich echt übel an.“ Plötzlich ertönte der Klingelton eines Handys. Seto kramte in seiner Hosentasche und zog ein schwarzes, plattes und sehr kleines Gebilde hervor. Joey hätte es im ersten Moment für einen MP3- Player gehalten, wenn es nicht piepsen würde und sich somit eindeutig als Handy kennzeichnete. Der Brünette hielt sich das Ding ans Ohr. „Kaiba.“ Meldete er sich mit einem eher genervten Ton, doch kaum wusste er wer sich da am anderen Ende der Leitung befand, hellte sich sein Gesicht merklich auf. Er kam nur sehr selten zu Wort und schloss irgendwann die Augen. Seto lehnte den Kopf gegen die kalte Scheibe und dann passierte etwas, was Joey in einer Milliarden Jahre nicht für möglich gehalten hätte. Ein kleines, unscheinbares Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Brünetten und sorgte dafür, dass die Zeit stehen blieb und sich Joeys Gehirn verabschiedete. Alles war weg. Der Flur, das Fenster, Frau Nagisas laute Stimme, die aus dem Raum kam. Alles weg. Nur der Brünette und sein Lächeln waren übriggeblieben. Dann öffnete der Firmenchef langsam die Augen und sah wieder aus dem Fenster. Die Sonne schien in sein Gesicht und legte sanfte Schatten auf dieses. Seine Wimpern schimmerten bei jedem Blinzeln und verschleierten das Saphirblau seiner Iris. Die braunen Haarspitzen tanzten federartig im Wind, der durch das Fenster hineinkam. Und dann dieses Lächeln.... dieses Lächeln.... #Du hast bestimmt keine Ahnung, wie schön du eigentlich bist Seto....wie kann man so ein wundervolles Lächeln nur verstecken. Willst du jeden, den du einmal angelächelt hast in lebenslange Depressionen stürzen, weil sich dieser Mensch sicher sein kann, dass er nie wieder so etwas Makelloses sehen wird, weil du nie lächelst? Willst du das oder warum lächelst du nie? #

Seto schloss die Augen wieder und kam nach wenigen Minuten auch mal zu Wort: „Ja klar. Jaja, mach ich ja... nein, ich fahre nicht in die Firma, versprochen.“ Das feine Lächeln wurde eine Spur breiter und war jetzt auch für ungeübtere Beobachter zu sehen.

Neugierde machte sich in dem Blonden breit und er kaute auf seiner Unterlippe. #Mit wem telefoniert er? Mit seiner Freundin?# Aus irgendeinem Grund missfiel ihm der Gedanke, sehr sogar. Die Stimme des Brünetten holte ihn aus seinen Gedanken und er sah wieder zu seinem Gegenüber.

„Ja, jaha! Bis gleich Mokuba! Ja, ich beeil mich, versprochen.“

Er legte auf und schob das Handy in seine Tasche zurück.

„War dein Bruder dran?“ Ein Nicken kam als Antwort und Stille legte sich über die Beiden. „Das solltest du öfter machen.“ meinte der Blonde nach kurzer Zeit. „Was?“ fragte der Brünette verwirrt. „Lächeln. Das steht dir besser, als deine eisige Miene.“ Wieder deutete sich ein Lächeln auf Setos Gesicht an. „Warum haben wir uns eigentlich immer gestritten, Joey?“

Joey überlegte kurz und sagte dann: „Ich weiß nicht genau. Bei mir war es immer so, dass ich beweisen wollte, dass du auch nur ein Mensch bist und kein unnahbarer Eisberg. Deswegen hab ich dich provoziert.“

„Da kann ich dich beruhigen.“ „Hä?“ „Ich bin ein Mensch und meine Körpertemperatur liegt mit Sicherheit nicht unter null.“ „Idiot.“ Trotzdem musste Joey schmunzeln. #Wer hätte das gedacht, sogar Seto Kaiba hat einen gewissen Sinn für Humor.#

Den Rest der Stunde saßen sie da, quatschten oder sie schwiegen und genossen die Stille. Nach einiger Zeit klingelte es auch schon und Frau Nagisa kam auf sie zustolziert.

Sie holte tief Luft und fing an:

„Sie werden ZUSAMMEN eine Animation des Mars erstellen! Das ist eine Aufgabe die nicht allzu schwer ist und ich bin sicher, dass sie keine zehn Minuten dafür bräuchten, aber... .“ Sie lächelte Seto fies an. „Sie werden Herr Wheeler ihre Vorgehensweise erklären, denn ich werde ihn abfragen! Und seine Note ist dann auch die Ihrige! Guten Tag!“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und stiefelte mit ihren Stöckelschuhen davon.

Seto seufzte und setzte sich wieder auf die Fensterbank. „Ganz toll. Wir haben morgen Informatik, oder?“ „Jep. Soll ich bei dir vorbeikommen?“ Seto nickte schwach und holte seinen Terminplaner aus seiner Tasche. „Was machst du da?“ fragte Joey verblüfft. Seto gab ihm keine Antwort und sah weiter auf das kleine Ding in seiner Hand.

#Ignoriert er mich jetzt?#

„Ich sehe nach wann ich Zeit hab... mhm #Eigentlich hab ich wegen Mokuba sowieso alle Termine abgesagt#... Komm am Besten um halb sechs... okay?“ Der Blonde zuckte mit den Schultern. „Klar. Bis dann!“ Dann verließen sie das Schulgebäude und machten sich auf den Weg zu ihren jeweiligen Zielen. Joey ging nach Hause und Seto tat das ausnahmsweise auch. Mokuba brauchte ihn dringender als seine Firma.

Seto stand vor seiner Villa und gab den Code ein. So etwas wie ein Schlüssel war ihm viel zu umständlich. So ging es viel einfacher und es war zudem auch noch sicherer. Die Tür öffnete sich und er trat ein. Leise schlich er in das Zimmer seines Bruders um nach ihm zu sehen. Mokuba lag in seinem Bett und las einen Comic.

„Nii-san! Endlich bist du wieder da!“ Seto setzte sich auf das Bett.

„Und wie geht’s dir, Ototo-chan?“ fragte Seto mit geschaffter Stimme.

„Super! Ich bin schon fast wieder gesund!“ strahlte er seinen Bruder an.

Prüfend legte Seto seine Hand auf Mokubas Stirn. „Naja, ein bisschen Temperatur hast du ja schon noch.“

Besorgt musterte Mokuba seinen großen Bruder. „Du siehst aber auch ziemlich blass aus.“ „Ich bin nur müde, das ist alles.“

Seto schloss kurz die Augen und raffte sich dann auf. „Wenn du mich brauchst, ich bin in meinem Schlafzimmer und arbeite.“ „Is gut.“

Moki wandte sich wieder seinem Comic zu und Seto verließ das Zimmer. Als er in seinem Schlafzimmer angekommen war, lies er sich auf sein Bett fallen und suchte mürrisch nach seinem Laptop. Mit geübten Griffen fuhr er das flache Ding hoch und drehte sich auf den Bauch.

#Am Besten mach ich diese bescheuerte Animation erst mal, dann kann ich das Joey viel leichter erklären.#

Träge sah er auf seine Uhr. Viertel vor fünf. Also noch 45 Minuten bis der Blonde da war. Lustlos wandte der Brünette seinen Kopf zu seinem Laptop. Leise seufzte er auf und fing an zu tippen. Doch kaum hatte er die ersten Strukturen programmiert, legte sich bleierne Müdigkeit über ihn und er verlor immer öfter den Faden. Nachdem die Umlaufbahn eingegeben war, fielen ihm kurzzeitig die Augen zu und er sah abwesend aus dem Fenster, als er wieder bei Sinnen war. Seine Decke fühlte sich so weich und kuschelig an... und das Kissen....

Wieder sackte sein Kopf nach vorn und der Brünette musste sich über die Augen reiben um noch wach zu bleiben.

#Es war eine furchtbar bescheuerte Idee im Bett zu arbeiten.# dachte er frustriert.

Seto versuchte sich mit aller Macht auf die Rotationsgeschwindigkeit zu konzentrieren, doch sein Blick wanderte immer wieder zu dem flauschigen Kissen, was genau neben seinem Kopf lag. Er müsste nur den Arm wegklappen.....

Seine Augenlider waren Zentnerschwer geworden und er strich kurz über das Kissen. Dann vergrub er das Gesicht darin.

Fehler! Großer Fehler!

Das weiche, warme Kissen befreite ihn von der Last seines schon fast tonnenschweren Kopfes und verstärkte seine Müdigkeit.

#Nur fünf Minuten die Augen zumachen..... nur ganz kurz...#

Seine Augen fielen wie von selbst zu und seine Glieder wurden immer schwerer. Ohne große Gegenwehr ergab sich sein Körper dem Schlaf, der ihn übermahnte. Irgendwann brauchte jeder Mensch Schlaf, auch ein Seto Kaiba, selbst wenn dieser es bemerkenswert lange ohne eine Auszeit schaffte.
 

Joey hatte sich kurz zu Hause erholt und machte eine tolle Entdeckung. Er hatte keinen Schimmer wo der Brünette wohnt. Gut, er wusste ungefähr welches Viertel in Frage kam und das reichte Joey.

#Ich find das schon.# dachte er zuversichtlich, als er seine Jacke anzog und die Haustür hinter sich schloss.

Und schon war er auf dem Weg. Es war viertel nach fünf. Also noch eine halbe Stunde. Die Sonne verschwand gerade hinter dem Horizont und Joey stiefelte durch die Stadt. Das richtige Viertel hatte er schon gefunden. Nur, das richtige Haus oder bessergesagt die richtige Villa zu finden, das war eine ganz andere Sache. Nachdem er schon eine Viertelstunde gesucht hatte blieb er frustriert stehen.

#Ich glaub, ich frag mal lieber jemanden.#

Ein Mann kam ihm entgegen und Joey fragte freundlich nach dem Weg.

„Wie? Bitte? Du weißt nicht, wo Kaibas wohnen? Willst du mich auf den Arm nehmen?“ Dann folgte eine lange und ausführliche Wegbeschreibung.

Joey folgte den Anweisungen, so gut er sie noch wusste, doch nach einiger Zeit wusste er, dass er nur falsch sein konnte. Er war außerhalb der Stadt und stand vor der städtischen Kläranlage.

#Ich glaube nicht, dass Seto HIER wohnt.#

Genervt lief er zurück und war nach wenigen Minuten wieder im richtigen Viertel.

Also fragte er noch mal... und noch mal...... und noch mal....

Anscheinend wusste jeder, wo Seto Kaiba wohnte nur er nicht....

Um Punkt sechs Uhr stand er dann endlich vor dem gesuchten Tor.

#Ich glaub hier bin ich richtig.#

Eine kleine Klingel mit eingebautem Computer war an der Wand angebracht und er betätigte sie.

Gleich darauf meldete sich eine näselnde Stimme. „Ja, bitte?“

„Ja, hi. Ich bin mit Seto- äh Kaiba verabredet.“ „Name?“

„Joey. Joey Wheeler.“

“Einen Moment Geduld bitte Herr Wheeler.”

#Hilfe. War der unterkühlt.#

Der Angestellte ging nach oben, doch er wagte es nicht, das Schlafzimmer seines Chefs zu betreten, als dieser nicht antwortete. Also fragte er kurzerhand Mokuba. Der wusste natürlich, wer Joey war und so öffneten sich die Tore der Kaiba- Villa für den Blonden.

Der junge Mann folgte dem breiten Kiesweg zum Eingang der Villa. Kurz warf er einen Blick zur Garage, doch diese war sehr zu seinem Leidwesen geschlossen.

#Ach, die Limo is schon schick.....#

Er folgte der Kurve und staunte nicht schlecht. Vor ihm lag also die Kaiba- Villa. Gut versteckt zwischen Bäumen und wunderschön anzusehen. Ein verschachtelter Bau aus Glas und Stahl mit einem leichten Touch aus der Renaissance. Ein grinsender Mokuba öffnete die große Tür und zog Joey in die Eingangshalle. Kaibas Bude hatte ja von außen schon „geräumig“ gewirkt, doch das übertraf alles. Man konnte von innen super nach draußen sehen und das ganze Haus wurde vom Licht durchflutet und das obwohl man von draußen gar nichts von den Geschehnissen im Innern erkennen konnte. Von der Halle zweigten zwei Gänge ab und eine Treppe führte in den ersten Stock. Die Halle an sich erstreckte sich über zwei Stockwerke und man konnte aus jedem Stock nach unten schauen und sehen wer gerade ankam.

#Wow. Is das riesig hier.#

Joey stand da und drehte sich staunend im Kreis. Das war ein bisschen viel auf einmal für den Blonden gewesen. Moki stand schon auf dem Treppenabsatz.

„Hi Joey. Was machst du denn hier?“ fragte der Kleine mit heißerer Stimme.

„Ach... dein Bruder und ich.. wir müssen eine Strafarbeit in Informatik machen, deswegen bin ich hier.“

„Eine Strafarbeit? Seto muss eine Strafarbeit machen?“ Mokuba sah den Blonden ungläubig an und fing dann an zu lachen.

„Nein! Wie cool!“

Mokuba fand das ziemlich lustig. Dann winkte er Joey zu sich und sagte: „Komm! Ich führ die zu ihm. Ich wunder mich sowieso warum er noch nicht hier aufgetaucht ist.“

Mokuba führte ihn zielsicher durch den Irrgarten aus Treppen und Abzweigungen und machte nach einiger Zeit vor einer Tür halt. Er öffnete sie, dann sah er in das Zimmer und flüsterte: „Da ist er ja.“

Joey trat hinter ihn und hielt den Atem an. Er war unfähig sich zu rühren. Jeder Muskel seines Körpers schien wie gelähmt. Und Schuld daran war das Bild, das sich ihm bot. Am anderen Ende des Zimmers stand ein sehr großes Bett auf dem mehrere zerknautschte Kissen und eine Decke lagen.

Eigentlich nichts besonderes, oder?

Das, was den Blonden so aus der Bahn geworfen hatte, war die Person, die in diesem Bett lag.

Neben der Person lag ein vor sich hin summender Laptop und eine Hand ruhte auf der Tastatur, wie wenn sie mitten in der Bewegung stehen geblieben wäre.

Die andere Hand war unter das Kissen geschoben worden, auf dem, halb eingegraben, ein Kopf mit seidigen, schokobraunen und leicht verstrubbelten Haaren gebetet war. Unter dem Haarschopf waren zwei Augenlider zu erkennen, die entspannt geschlossen waren. Joeys Blick wanderte weiter, über den schmalen Nasenrücken zu dem spaltweit geöffnetem Mund, aus dem gleichmäßiger Atem kam. Das kantige Gesicht hinter sich lassend setzte sein Blick die Reise über den Körper weiter fort. An den Schultern begann ein weiter und bestimmt auch sehr kuscheliger Pulli. Diese dunkelblaue Etwas verdeckte die Sicht auf den muskulösen Körper, der weiter von Joey unter Augenschein genommen wurde. Dieser Body von Seto Kaiba, der in zwei langen, leicht angewinkelten Beinen endete.

Schon fast ehrfürchtig schritt der Blonde ans Bett. Vorsichtig streckte er seine Hand nach Seto aus und wollte ihn schon an der Schulter berühren, als er zurückzuckte. Der Brünette hatte sich leicht zusammengerollt und schnurrte leise im Schlaf.

#Süß...#

Joey war so von Setos Anblick gefangen, dass er zusammenzuckte, als Mokuba nieste.

#Der ist ja auch noch da.#

Der Junge hatte die ganze Zeit in der Tür gestanden und den Blonden beobachtet. Dank dem störenden Lärm kam wieder Leben in den schlafenden Körper vor Joey. Seto streckte sich leicht und gähnte kurz. Dann hob er den Kopf leicht und rieb sich mit einer Hand die Augen. Joey sah dem Treiben mit offenem Mund zu. Das was er jetzt sah, hatte außer Mokuba wohl noch niemand zu Gesicht bekommen.
 

Ein Seto Kaiba, der schlief....

......langsam aufwachte....

...... der sich müde streckte....

....... gähnte,.......

........ sich verschlafen umsah.....

........und Joey gleichermaßen verwirrt und verblüfft bemerkte...
 

Ein Seto Kaiba, der einfach mal er selbst war.....
 

Seto schloss die Augen wieder und seufzte leise. „Was machst du denn hier, Joey?“ Die Frage wurde von Gähnen begleitet und Seto rieb sich noch mal übers Gesicht um sich einigermaßen wach zu bekommen.

„Hast du’s etwa vergessen?“ fragte der Blonde. Seto war noch zu müde um zu verstehen, was eigentlich los war und sah Joey mit halb geschlossenen Lidern fragend an.

Joey setzte sich neben den Brünetten und erklärte es: „Wir müssen doch eine Strafarbeit machen, für Frau Nagisa. Na? Klingelt’s? Und deswegen sollte ich um halb sechs vorbeikommen, damit wir das erledigen können.“

Seto nickte abwesend und sah auf die Uhr. „Es ist aber schon kurz nach sechs! Naja, mir soll’s recht sein.“

Moki lief lachend zurück in sein Zimmer. „Hahahaha. Seto muss eine Strafarbeit machen!“

Seto hatte sich mit den Armen abgestützt und rutschte ein wenig, damit Joey an den Laptop rankam.

Abschätzend sah der Blonde auf den Monitor. Er legte den Kopf schief und meinte: „Sehr weit bist du ja noch nicht gekommen...“

Seto ließ sich zurück in die Kissen fallen und entgegnete mit gleichgültiger Stimme: „Ich war einfach zu müde, als dass ich noch was zusammenbekommen hätte.“

Seto schloss die Augen wieder und drückte sein Gesicht in das weiche und flauschige Kissen, das ihn schon wieder dazu verführte fast einzuschlafen.

Joey blickte kurz auf ihn, dann linste er zu Setos Laptop und knabberte an seiner Unterlippe. Nachdem er einen Entschluss gefasst hatte zog er sich die Schuhe und die Jacke aus und drehte den Laptop, sodass dieser seitlich neben Seto positioniert war. Zu guter letzt legte er die Decke über Seto und ließ sich aufs Bett fallen. Dann drehte er sich auf den Bauch und streckte sich genüsslich.

„Was machst du da?“ fragte der Brünette, während er sich die Decke näher um den Körper zog.

„Du bist viel zu müde, da werden wir ja nie fertig. Deswegen versuch’s ich jetzt mal und wenn ich Fragen hab, dann hab ich ja dich. So kapier ich ein bisschen was von dem Kram und du kannst dösen.“ „Dösen....das hört sich gut an.“ nuschelte Joeys „Bettnachbar“. Seto dämmerte vor sich hin und schlief langsam ein. Doch gerade, als er im Land der Träume versinken wollte, stupste ihn eine freche Hand an und er zuckte erschrocken zusammen. Der Brünette war es nicht gewohnt, einfach so von jemandem berührt zu werden. Schwerfällig öffnete er die Augen und sah zu Joey der an einer Stelle nicht weiterkam. Seto lieferte eine Erklärung und schloss die Augen wieder, als der Blonde nickte.

#Komisch... sonst ist es mir doch unangenehm anderen Leuten so nah zu sein.... aber bei Joey... das Hündchen ist so schön warm.... so warm...#

Unbewusst rutschte er ein Stückchen näher an den Blonden und genoss es in dessen Wärme gehüllt zu sein.

Joey war voll auf den Monitor konzentriert, als er ein genießendes Grummeln neben sich vernahm.

#Hält Seto einen Drachen in seinem Schrank?#

Er sah zu dem Brünetten und bemerkte, dass der Laut eindeutig von eben diesem gekommen war.

#Hier ist also der Drache.#

Seto hatte sich tief ins Kissen eingegraben und seine Beine an den Körper gezogen. Leise und mit äußerster Vorsicht beugte sich der Blonde zu dem Firmenchef und fragte leise: „Seto? Noch wach?“ Von seinem Gegenüber war ein weiteres Grummeln zu hören, was dem Blonden bestätigte was er eh schon vermutet hatte. #Sieh an, der müde Drache ist also eingeschlafen.# Jetzt, da der Körper des Brünetten einmal angefangen hatte sich zu entspannen, hörte er so schnell auch nicht mehr damit auf. Jedenfalls solange nicht, bis die Kraftreserven des Brünetten vollständig wiederhergestellt waren. Und so hatte der Schlaf wieder Besitz von den Firmenchef genommen. Seto schien das Hündchen mit seinem entspannten und unschuldigen Gesichtsausdruck magisch anzuziehen. Joey streckte seine Hand wie hypnotisiert nach dem braunen Haarschopf aus und berührte ihn vorsichtig und scheu.

#Bitte, wach jetzt bloß nicht auf.#

Als er keine Regung des Brünetten vernahm, vergrub er seine Hand vollends in den seidigen Strähnen. Kaum hatte das Hündchen begonnen durch sie zu fahren, drückte der Drache seinen Kopf noch näher gegen Joeys Hand, doch er schlief seelenruhig weiter. Kurz stockte Joey, doch dann lächelte er sanft und setzte seine Bewegung fort.

#Da braucht aber jemand dringend ein paar Streicheleinheiten. Seto Kaiba ist also ein Schmusedrache.#

Kurz schloss der Brünette den Mund, der die ganze Zeit einen Spalt weit geöffnet gewesen war. Joey dachte, dass Seto noch schliefe, doch da lag er falsch. Der Brünette wachte langsam auf, bewegte sich aber nicht, als er Joeys Taten bemerkte.

#Was ist das? Ist das etwa.... ein Kraulen?#

Er war schon so furchtbar lang nicht mehr in den Genuss diese Gefühls gekommen, dass er völlig vergessen hatte, wie sich das eigentlich anfühlte.

Eigentlich wollte er die Augen öffneten, sich aufsetzten und den Blonden anschnauzen, was er sich denn dabei dachte, aber..... sein Körper ließ es nicht zu. Sosehr das seinem Verstand auch missfiel, tief in seinem Inneren wollte er auf keinen Fall, dass der Blonde aufhörte.

Zu lange hatte er so etwas missen müssen.

Wie lange eigentlich?

Naja... seit seine Eltern tot waren... Gozaburo war genau das Gegenteil eines netten Menschen gewesen und Mokuba kuschelte zwar oft mit ihm, doch das war nicht dasselbe... ganz und gar nicht. Der Blonde war so warm und Seto hatte das Gefühl, als würde diese Wärme direkt zu seinem Herzen gehen und die dicke Eisschicht um dieses antauen.

Einige Minuten verstrichen und der Brünette genoss immer noch Joeys Streicheleinheiten. Die sanfte, monotone Tätigkeit ließ die Müdigkeit wieder in Seto hochsteigen und er rollte sich unbewusst noch stärker ein. Durch die plötzliche Bewegung Setos erschreckt, zog der Blonde seine Hand zurück.

Ein fast unmerkliches Zittern durchfuhr den Größeren der Beiden, ob dem Verlust der Streicheleinheiten. Das blieb von Joey nicht unbemerkt und er legte die zweite Decke über seinen „Bettnachbarn“.

Seto spürte die neugewonnene Wärme, die seine Müdigkeit nur noch mehr verstärkte und selbst wenn er es gewollt hätte, sein Körper ließ nicht die kleinste Bewegung zu und so ergab er sich dem Schlaf nach kurzer Zeit wieder.

#Ich weiß nicht wieso... aber Seto ist richtig niedlich, wie er da liegt... mein Dragon...#

Er realisierte was er da eigentlich dachte und schüttelte sich unmerklich.

#Moment! Joseph Jay Wheeler! Was denkst du denn da? Wir reden hier vom Eisberg in Menschengestalt! Schon vergessen?#

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Seto leise im Schlaf grummelte.

Vergessen waren die Gedanken von eben und Joey sah sein Gegenüber mit einem sanften Blick und einem Lächeln an.

#Drache....#

Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen und er vervollständigte den Rest der Animation. Eigentlich hätte er jetzt, nach gemachter Arbeit, gehen, doch er wollte viel lieber hier sein. Er konnte sich das selber nicht so ganz erklären, aber die Zeit bei Seto war viel zu schnell vergangen.

Er wusste nicht wie viele Minuten er damit verbracht hatte den Brünetten anzustarren, als ein kleines, verstrubbeltes Etwas ins Zimmer geschlurft kam und ihn in seiner Träumerei unterbrach.

„Seto?“ murmelte Moki und sah sich suchend im Zimmer um.

„Dein Bruder schlaft, was ist denn, Kleiner?“ fragte Joey besorgt, denn Mokuba sah nicht gut aus und schien auch Fieber zu haben.

„Mir ist so heiß und ich kann nicht schlafen....“ Moki schlich zum Bett und rüttelte an der Schulter seines großen Bruders. Seto sah sich verschlafen um, doch als er Mokuba bemerkt hatte war er hellwach.

„Moki! Meine Güte! Warum bist du nicht im Bett?“

„Mir war so heiß, Nii-san und ich hatte Angst so alleine.“

Mokuba sah wirklich nicht gesund aus und so hob Seto ihn kurzerhand hoch und trug ihn zurück. Joey hatte er anscheinend völlig vergessen. Also klappte das Hündchen den Laptop zu und folgte den Kaiba- Brüdern nach kurzer Zeit. Nachdem er sich dreimal in diesem riesigen Gebäude verlaufen hatte fand er das Zimmer des Kleinen.

Dieser lag im Bett und hatte einen nassen Lappen auf der Stirn.

„Bleibst du bei mir, Nii-san?“

„Natürlich, Ototo-chan, kein Problem... und jetzt versuch zu schlafen.“

Der Arzt der Kaibas hatte schon nach dem Kleinen gesehen und jetzt half nur noch absolute Bettruhe, damit Mokuba bald wieder auf den Beinen war. Seto saß an der Bettkante und hielt die kleine Hand sanft mit seiner umschlossen.

Joeys Meinung über Kaiba war falsch und das musste selbst der Blonde jetzt erkennen. Er hatte gedacht, dass er einem Eisklotz begegnet, der keine Gefühle kennt und nur für seine Arbeit lebt, doch jetzt? Die letzten Tage hatten ihn wohl oder übel vom Gegenteil überzeugt.

Der „Eisberg“ saß da, mit leicht verstrubbelten Haaren, machte eine Sorgenvolle Miene und sah extrem müde aus.

#Irgendwie sexy.#

Leise räusperte er sich und bekam so Setos Aufmerksamkeit wieder.

Der Brünette erhob sich und schritt zu dem Blonden.

„Ich bin fertig und... ich geh dann mal.“ Meinte Joey.

Er war nervös aber er konnte nicht sagen wieso.. er wusste es einfach nicht. Die Stimmung zwischen den Beiden hatte sich verändert. Joey hatte das Gefühl als würde er den Brünetten mit ganz anderen Augen sehen. Und jetzt standen sie voreinander und wussten weder ein noch aus.

Was sollten sie sagen?

Was sollten sie tun?

Der Zwischenraum der ihre Gesichter trennte wurde komischerweise, wie von Geisterhand, immer kleiner... und kleiner... und kleiner.

Joey konnte Setos warmen Atem schon auf seiner Haut fühlen, oder bildete er sich das nur ein?

Der Blonde sah tief in die Augen, die ihn fixierten und ihm den Atem nahmen.

Diese blauen Augen.....

Der Blonde musste es einsehen, er hatte sich in den Brünetten verguckt, vielleicht sogar verliebt....

Diese Augen, die nicht kalt und abweisend wirkten, sondern zu lodern schienen, wie bei ihren Streitereien nur noch intensiver.

Und er konnte so viele Gefühle in diesen Augen lesen.
 

Verlangen...
 

Sehnsucht....
 

Lust......
 

Liebe....
 

Leidenschaft....
 

Wärme......
 

Neugierde....
 

Glück.......
 

Begehren.....
 

Geborgenheit....
 

Sicherheit....
 

Ihre Lippen kamen sich näher und waren nur noch einen Finger breit voneinander entfernt.
 

...
 

Blanke Angst...
 

+*+*+*+*+
 

Oh Gott! Ich kanns immer noch nicht glauben! Das erste Kapi ist fertig. Und ihr braucht bloß nicht zu denken, dass die jetzt schon zusammenkommen! Das ist keine von diesen FFs „Wir verstehen uns gut und jetzt leg ich dich flach.“

Nein! Da habt ihr euch geschnitten!

Und bidde bidde.... ein Kommi! Ich schicke allen, die mir ein Kommi schreiben, ne ENS wenn’s weitergeht, wer das also nicht möchte sagt bitte bescheit.

Und jetzt:

Gebt mir Kommis!!!!!! Egal was ihr schreibt, selbst wenn ihr die FF scheiße findet.

(Was ich allerdings nicht hoffe....°heulz°)

wir sehn uns beim nächsten kapi mit dem Titel........

Und dem zweiten Blick?
 

Byby

°alledurchknuddl°
 

Eule °v°



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2007-05-06T11:06:49+00:00 06.05.2007 13:06
Hey ho, Eulilein!
Also. Erstmal: Ich finde die Story richtig geil. Sie ist schön geschrieben (ich liiiiiiiiiiieebbeeee deinen Schreibstil, aber das weißt du ja XD) und du hast es irgendwie geschafft die Gefühle der Charaktere perfekt rüberzubringen... außerdem hab ich richtig viele Insider gefunden...
Fangen wir an^^
[Panisch tastete er nach dem Lichtschalter seiner Nachttischlampe. Nachdem die Hälfte der Dinge, die auf seinem Nachttisch gelegen hatten, den direkten Weg auf den Fußboden genommen hatten, fand Joey endlich den gesuchten Schalter.]
War das Zufall oder Absicht?! Na ja... ich denk mal du weißt was gemeint ist *ggg*
[„Muto?“ Der kleine Lehrer sah Yugi an als wollte er ihn gleich mit seinen Blicken töten, doch der Kleine war mehr als überfordert. Er hatte wie die meisten nicht die leiseste Ahnung.]
OMG. Herr S. war doch sicher, dass Vorbild für den Lehrer, oder?
[Wie ein Todesbote schritt Herr Kudo weiter durch die Klasse.
Bei jedem Schüler, der die Antwort nicht wusste, wurde sein Blick noch tödlicher.]
Passt auch ziemlich gut auf Achim, oder? Wie ich ihn hasse!!! Warum musste er mir in Bio und Physik ne 5 geben?????
[Seto ließ sich noch tiefer rutschen und rasselte mit genervt geschlossenen Augen die Grammatik runter. Er beachtete sogar Regeln, die sie noch gar nicht durchgenommen hatten.]
Jaja... Alle aus unserer Klasse sind immer voll am Arsch. Außer natürlich unsere hyperintelligente Eule!!! Das ist schon echt nicht mehr normal XD
Und jetzt der geilste Insider überhaupt:
[Kaum hatten auch sie Platz genommen kam der Lehrer in seinem lila Trainingsanzug[<<<Vorsicht! Insider!].]
Geschi & Sport haben wir bei ihm... wir sollten echt mal bemitleidet werden!!!
Das reicht jetzt aber für den ersten Kommi, oder? Ich muss mich ja noch nen bisschen steigern können XD
CHU YOU 4 EVER, Francis
Ps: Heute morgen wollte ich dich eigentlich anrufen... weißt du was mir dann einfiel? Du bist ja gar nicht da!!! Du bist ja auf dem Scheiß-Franzeaustausch!!!! *heulz* Ich vermiss dich schon voll...
Von: abgemeldet
2007-03-20T19:38:43+00:00 20.03.2007 20:38
wie geil doch die FF ist oO
besonders ist ja kaiba der knaller XD
zum schießen *lol*
ich les auch gleich weiter
auf zum nächsten kappi ^^

aber ganz schön fies wie dis hier geendet hat tz tz tz
^^
AYA
Von:  SethyCat
2007-02-26T11:58:24+00:00 26.02.2007 12:58
Hab gerade das erste Kapi gelesen^^
Find es supi, total geil.
Besonders Seto und Jopey Chara sind gut getroffen!!!
Von: abgemeldet
2007-02-05T11:21:36+00:00 05.02.2007 12:21
The Secret of my pain-
ein wirklich komischer Titel, der nicht sonderlich viel verrät. Das geheimnis meiner schmerzen? Nya. egal.
Erstmal ein ganz grosses SRY, dass ich mich so lange nicht gemeldet hab. Dürften jetzt mind. 2 montate her sein. Und das ist nur so, weil ich irgendwie verloren bin. und es bessert sich auch nciht wirklich. ich bemüh mich sehr, nicht einfach in ein tiefes loch zu stürzen, in dem ich mich bis vor kurzem noch gesehen habe. Jedenfalls hab ich nicht vergessen, dass ich deine ff noch lesen wollte. Mir ist nur schlicht nicht danach, mir etwas so schönes, emotionales, charmevolles, ja sogar lustiges, zu gemüte zu führen. in der hinsicht bitte ich einfach etwas rücksicht zu nehmen. danke für dein verständnis. ansonsten finde ich die ff wirklich sehr anregend. sie hat ein wirkliches träges stimmungstragendes erzählgeschehen und ist wirklich sehr gut beschrieben. sehr schön, welche länge deine kapitel erreicht haben, dafür, dass es erst die ersten beiden kapitel sind. eine interassante weise zu schreiben und mit den wörtern zu spielen, zeigst du, wie kaum eine andere autorin, oder kaum ein anderer autor. der schreibstil ist sehr flüssig und durchgehend gut bis sehr gut und verlangt schon jetzt nach mehr. noch bleibt es abzuwarten, welches geheimnis denn num im verborgenen liegt und um was es sich dabei handelt. mir scheint, du hast dir schon gründlcih gedanken darüber gemacht, was denn nun passieren könnte. ich bin ebenso gespannt, wie der rest deiner leser und werde diese ff sicherlcih weiter empfehlen, und auch weiterhin lesen. doch sei mir nicht böse, wenn es auch so, wie jetzt, etwas länger (vll. ja mal wieder 2 monate) dauert, bis ich es mal gelesen habe. die gründe bleiben natürlich bei mir.
ich finde es übrigens sehr angenehm, wie die zahlreiche details beschreibst. du hast eine unglaubliche beobachtungsgabe, von der so manch ein fotograph nur träumen kann.
Und nochmals danke, für dein verständnis und deine vielen ens, die du mir geschickt hast.
Mit freundlichstem Gruss, Martin.
Von:  SatoRuki
2007-02-04T16:06:24+00:00 04.02.2007 17:06
Also erst Mal, bin ich froh diese wunderbare FF entdeckt zu haben!^^
Die ist echt wunderschön beschrieben, mit tollen Gedanken und super Gefühlen!^^
Was ich noch so toll fand is, dass dort ncih so was vorkam!:
"Oh Gott was denke ich, ich bin doch keine Schwuchtel?"
Ich meien, wenn man eine Shounen-Ai FF schreibt ist doch logo, dass da Schwule sind! <.<
Das war schon mal ein wichtiger Pluspunkt für mich!^^
Als nächstes find eich es toll, dass du die Situation bescreibst wie Joey Seto neu kennen lernt!^^
Das Seto sich so um Moki kümmert und überhaupt die Idee!
Es war alles logisch strukturiert und hatte keine Ungereimtheiten!^^
Ich werde mich jetzt auch schnell daran machen, das neue Chap zu lesen!^^
mfg Sannitz^^ bis denn denn ~
Von: abgemeldet
2007-01-31T09:38:45+00:00 31.01.2007 10:38
Diese FF ist schöööööönnn... *freu*
Ich finde, dass diese ruhige Stimmung im Bett einfach nur FABELHAFT beschrieben hat… man konnte sich richtig gut hinein versetzen… sehr gut…^^
Das jedes kapi über 5000 Worte hat, ist natürlich das Non-Plus-Ultra… ^o^
[…]„Wir verstehen uns gut und jetzt leg ich dich flach.“[…]
*weglach* Das ist sehr gut…. Ich finde auch, man muss sich doch erst RICHTIG kennen lernen, um so etwas mit gutem Gewissen und Gefühl zu tun…
Ich find die FF einfach nur gut und freue mich schon riesig auf’s nächste Pitel… bitte lass dir nicht allzu viel Zeit, ja? *Hundeblick aller erster Sahne auf dich abfeuer*
*wink* Pan
Von:  Hiromi2
2007-01-26T22:42:36+00:00 26.01.2007 23:42
mega mässig.mach schnell weiter.und bestimmt wird das kei kuss.die werden betimmt unterbrochen.
Von: abgemeldet
2007-01-26T20:43:22+00:00 26.01.2007 21:43
Das war ja ein super Kapitel, hat mir sehr gut gefallen. Das wird bestimmt ne mega tolle Geschichte. Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel, schreib schnell weiter, bitte.
Von: abgemeldet
2007-01-26T20:33:19+00:00 26.01.2007 21:33
eine wunderbare story! wird sicher sehr spannend. freue mich schon auf eine fortsetzung^^ werde dran bleiben^^
Möhre


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