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Angeldust

Tsuki no Hikari, Utsutsu no Yume
von

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die vier Schlüssel des Herzen: die Prüfung des Wassers

Das konnte ja nur heiter werden, dachte sich gerade Kyo, der missmutig an Kisakis Seite durch das saphirfarbene Tor schritt und er hätte sich lieber Yomi oder sogar Hizu für diese Mission gewünscht, aber nein, er musste ja unbedingt mit seinem Erzrivalen Shinyas Prüfung des Wassers bestehen. Als sie die große Halle mit den vielen Aquädukten erreichten wusste der Sänger Dir en Greys fast schon instinktiv, dass sie sich im Wassertempel befinden mussten und schaute fragend, aber auch warnend den Gestaltenwandler neben sich an. "Wir teilen uns auf" meinte nur Kisaki im leicht herabfallendem Ton zu Kyo, drehte sich am Absatz um und ging gleich einmal nach recht in einen der vielen Gänge, wobei der blondhaarige Sänger über diese Trennung mehr als einverstanden war.
 

"Ich schaffe das auch ohne die Hilfe von diesem Lackaffen" grummelte er nur vor sich hin, folgte einem mit Seegras bewachsenen Gang weg von der großen Halle und er wunderte sich gerade, dass dieser Gang unter dem Wasser zu folgen schien. Tief ein und aus atmend fokussierte er sich voll darauf, gleich in unbestimmte Tiefen zu tauchen und sein ganzer Körper entspannte sich dabei. Kyos Herzschlag verringerte sich bei dieser Meditationsübung so, dass er für eine Weile problemlos unter Wasser klar kam und sprang nun in die kalten Fluten. Er tauchte bis zum Grund, wobei ihm auffiel, dass der Gang eine leichte Rechtsbiegung machte und er folgte diesem solange, bis er über sich die Oberfläche wieder schimmern sah. Langsam tauchte Kyo auf, da er die Taucherkrankheit verhindern wollte, ließ sich immer etwas Zeit, um sich an die Druckbedingungen zu gewöhnen und es schien fast eine oder mehr Stunden vergangen zu sein, dass er nun die Wasseroberfläche erreichte.
 

Erstaunt sah er sich genau um, dabei fiel ihm genau auf, dass sich vor ihm ein marmornes Podest erhob und er schwamm in ruhigen Zügen darauf zu, nebenbei war es ihm im Grunde genommen egal, was Kisaki gerade machte. // Ohne seinem Zauber wäre ich eventuell erfroren // dachte der Sänger Dir en Greys gerade, stieg aus dem Wasser, rieb sich kurz über seine Arme und schritt weiter auf das Podest zu, als ihm eine elfenbeinfarbene Truhe mit silbernen Verzierungen auffiel. Ziemlich neugierig wie er gerade war, öffnete er diese und reagierte etwas verdutzt auf die Karte aus Seetang. Da Kyo selbst im alltäglichen Leben kaum mit einem Stadtplan klar kam, fühlte er sich durch diesen Gegenstand ziemlich überfragt, da er die vielen Quadrate, Rechtecke und Linien nicht zusammenfügen konnte. "Wenn man Kao oder DIE mal braucht, dann sind sie nicht da" grummelte er nun vor sich hin, steckte die Karte ein und folgte dem marmornen Gang, den er hinter dem Podest entdeckte.
 

Inzwischen irrte Kisaki ebenfalls durch die in klassisches Marmor gehauenen Gänge, dabei hat er schon mit einigen submarinen Lebewesen Bekanntschaft gemacht, die ihn zum Fressen gerne hatten. Stutzig geworden blickte er auf den See mit dem marmornen Podest, wo er eine offene Truhe stehen sah und auf seinem Instinkt horchend folgte er dem Gang der gleich dahinter lag. Nach einer Weile zeichnete sich ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen ab, da er Tooru gefunden hatte und er schritt langsam auf diesen zu. "Was war in der Truhe, Tooru?" fragte er nun gelassen nach, blickte nachdenklich auf den dunklen Schacht vor ihnen und erst jetzt verstand er, was der kleine Blonde machen wollte. "Kannst du Karten lesen?" fauchte er ihn nun an, blitzte ihn eisig an, holte die Karte hervor und haute sie Kisaki fast entgegen. Ein leichtes Grinsen schlich über seine Lippen seitens des Gestaltenwandlers bei den Worten des Sängers, nahm ihm die Karte ab und auf einmal wurde ihm bewusst, weshalb er, Kisaki alleine nie diese Prüfung geschafft hätte.
 

"Du liegst mit deinem Instinkt richtig, Tooru, den Schacht hier müssen wir hinab um in den Raum des Wassers zu gelangen" erklärte er ruhig dem Anderen, fing genau wie Kyo an, den Herzschlag zu reduzieren und als sie soweit waren folgte er auf Abstand, da er sich sicher war, dass ihnen noch so einige Gefahren auflauerten. Es war ein langer und tiefer Tauchgang, den der Halbdämon und Kisaki zu absolvieren hatten, dabei war er sichtlich erstaunt, dass Kyo trotz des tiefen Grolls, den er auf den früheren Bandleader hegte immer noch für eine simple Zusammenarbeit einsprang. // Ich habe dich wohl zu sehr unterschätzt, Tooru // dachte Kisaki gerade, der nebenbei über all das nachdachte, was bis jetzt passiert war und irgendwie begann er sich schuldig zu fühlen, dass er fremde Leute in all diese Dinge mit hinein gezogen hatte.
 

Langsam tauchten sie in Richtung Wasseroberfläche auf, pausierten in den unterschiedlichen Tiefen für eine Weile, um sich den Druckverhältnissen an zu passen und der Gestaltenwandler verstand erst jetzt, weshalb sich der blonde Japaner so verletzt durch ihn fühlte. Weil er selbst ihm gegenüber nie wirklich die Chance dazu gegeben hatte, dass der Kleinere ihn besser verstehen konnte und so langsam wurde ihm auch klar, an was die generelle Zusammenarbeit zwischen Vocal und Bassist damals gescheitert war. Sein eigener Stolz als auch seine Arroganz hatten ihn zusätzlich blind für die wahren Dinge des Lebens werden lassen und um wirklich ehrlich zu sein, begann Kisaki nun zu bereuen, was er verbrochen hatte.
 

Beim Auftauchen sprang beiden Musikern gleich das in indigoblaues Gestein gehauene Kanji für Wasser entgegen und bevor sie wieder festen Boden unter die Füße bekamen, wurden sie von einer gewaltigen Seeschlange attackiert. "Kisaki, tu doch etwas" fauchte Kyo wütend seinen Begleiter an, wich knapp einem Angriff aus und funkelte vernichtend Schlange als auch Kisaki an. "Das hätte ich schon längst getan, wenn hier begehbarer Untergrund wäre" kam es kühl vom Gestaltenwandler, wich ebenfalls knapp einem Angriff aus und ihm wurde eben bewusst, wie hilflos er in diesem Element war. Seine Magie funktionierte nur an Land, wobei er auf offener See als auch in luftigen Höhen nicht mehr in der Lage war, diese ein zu setzen. Kyo und er befanden sich gerade ziemlich in der Klemme, denn sie waren in einem vollkommen überflutetem Raum mit einer mordlustigen Seeschlange eingesperrt und weit & breit kein Stückchen Land in Sicht. Die einzigen Möglichkeiten, die ihnen blieben war zu tauchen oder an ihr vorbei zu schwimmen, doch je länger dieser Kampf dauerte, desto ausgelaugter wurden die beiden Japaner.
 

Gerade als sie vom Schwanz der Schlange getroffen und gegen die nächste Wand geschleudert wurden, sah der Gestaltenwandler seine Chance gekommen, endlich seine Fähigkeiten ein zu setzen, da er auf einem kleinem Spalt stehen bleiben konnte und half dem Kleineren so, ebenfalls wieder auf den Beinen zu stehen. "Wurde langsam aber Zeit" grummelte er nur, sah Kisaki kurz an, dann sprang er erneut ins Wasser, um die Schlange ab zu lenken, damit der Andere diese dank seiner magischen Fähigkeiten erledigen konnte. Kisaki konzentrierte sich auf die Form den Moriquendi, nahm diese ohne Probleme an und setzte gleich eine Blitzga ein, nachdem Kyo sich auf ein Mauerstück gerettet hatte. Der Zauber war so gewaltig, dass ein Großteil des Wassers zu verdampfen schien und gleichzeitig der Seeschlange damit der Garaus gemacht wurde. Wieder seine menschliche Form annehmend schritt er nun auf den Kleineren zu, der vor einer elfenbeinfarbenen Truhe stand und gemeinsam schauten sie auf der Karte nach, wo die dazugehörige Türe denn sein konnte.
 

"Sag mal Tooru, warum hasst du mich eigentlich?" fragte der Größere der beiden Japaner nun nach, spielte sich gelangweilt mit seinem Haar, als sie einem halb überflutetem Gang folgten, sein Blick auf dem Blondschopf ruhte und er momentan die Gelegenheit dazu sah, diese Sache endlich zu klären. "Du hast damals Shinya dermaßen verletzt und ihm obendrein noch das Herz gebrochen, dass du quasi bei mir ausgespielt hast" kam es mit einem warnenden Knurren von Kyo, da er es nicht mochte, dass vor allen Kisaki ihn bei seinem richtigen Namen rief, funkelte ihn böse an und ging einfach weiter, da er so schnell wie möglich weg aus der Gesellschaft des Gestaltenwandlers sein wollte. "Deinem Verhalten nach gibt es da noch einen einfachen Grund dazu, Tooru" brachte er noch hervor, erntete einen fast schon vernichtenden Blick des Diru-Vocals und ein Lächeln huschte über seine Lippen.
 

Schweigend irrten sie durch das teilweise Unterwasser liegende Labyrinth an Gängen, bis sie eine weitere Halle erreichten, in der sich Säulen aus Alabaster an beiden Seiten der verschlossenen Türe befanden und Kyo biss sich auf die Lippen, nachdem er mit dem vorhin gefundenen Schlüssel das Schloss öffnete und sich vor ihnen ein Korridor in blütenweißem Marmor ausgekleidet erstreckte. Missmutig stopfte er beide Hände in die Hosentasche, schlurfte hinter Kisaki her, wobei er deutlich dieses ungute Gefühl in ihm hatte, dass sie am Ende des Korridor einem weitaus gefährlicherem Wesen als der Seeschlange begegnen könnten. Seinen eigenen Instinkt verfluchend schaute der kleine Blonde finster drein, als vor ihnen ein Wesen aus dem dunklen Wasser erschien, dass eine Kreuzung zwischen Qualle, Zitteraal und Schildkröte war. "Setzeee Donner ein und du heilst das Vieh" murrte Kyo schließlich vor sich hin, der knapp den Tentakeln des Ungeheuers ausweichen konnte und zu Kisaki blickte, der die Gestalt des Naito-Bassisten angenommen hatte.
 

// Na ja, so könnte es auch klappen // dachte er sich gerade, blickte zu seinem Bauch und fluchte erneut, da einer der Tentakeln ihn fast aufgeschlitzt hat. Genau in diesem Augenblick übernahm sein Dämonenblut die Kontrolle über seinen Körper, stürzte sich mitten in den Kampf und der Gestaltenwandler war erstaunt darüber, dass Kyo sich ebenfalls verwandeln konnte. Gemeinsam kämpften sie gegen dieses Wesen an, dass sie schlussendlich besiegen konnten und bevor Kisaki sich versah, musste er schon den Angriffen von Kyo ausweichen. "Kyo, es reicht" sagte eine sanfte Stimme zu ihm, die ihn gerade umarmte und genau in diesem Moment wandelte sich der Sänger Dir en Greys zurück. "Shinya" brachte er nur kurz hervor, blickte ihn lange an und ihm fiel das sanfte Lächeln des Drummers auf, wobei er nicht bemerkte, wie die Pagode rund um sie zerfiel.



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