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Himitsu no Mahou : Devils Dancefloor

Himitsu no Mahou Special : Nocturn x White
von

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Devils Dancefloor

Hengdi: Chinesische Holzquerflöte, auch "Dizzi" genannt. (Für alle die es nicht wissen.)
 

Devils Dancefloor
 


 

White konnte sich selber gegenüber, mit Guten Gewissen, eingestehen, dass sie diesen Tag mehr als alles andere verabscheute. Keiner ihrer Mitwächter war schlecht gelaunt, doch die Gute Stimmung, die den Raum erfüllte, konnte die Hikari nicht erreichen, als wäre eine unsichtbare Barriere um sie herum. Eigentlich sollte sie auch glücklich sein, wie alle anderen auch. Es war immerhin der einzige Tag, an dem ein Wächter die „Erlaubnis“ hatte ausgelassen zu sein. Es war der Tag an dem sich alle Wächter versammelten um deren Götter für deren Elemente und somit deren Magie, zu danken. Von klein auf hatte White, wie alle anderen, dieses Fest geliebt: Die ganzen bunten Lichter, die Spiele, die Musik, die Veranstaltungen, sogar den ganzen Stress drum herum. Als Kind hatte sie es ganz besonders geliebt ihren Eltern beim Tanzen zuzuschauen. Ihr Vater Shaginai war zwar nicht besonders angetan vom Tanzen (und man konnte auch keineswegs behaupten er könne es), aber Whites Mutter Isari hatte ihn, immer wieder dazu gebracht mit ihr auf die Tanzfläche zu gehen. Wenigstens beim Tanzen hatten sie wie ein normales Ehepaar gewirkt… und hatten sich nicht gestritten. Isari hatte ihn sogar ab und zu dazu gebracht ausgelassen zu wirken…

Doch White sah nun nicht ihren Eltern beim Tanzen zu, sondern ihren Mitstreitern. Ihre große Schwester Violet lenkte zusammen mit Hirey die größte Aufmerksamkeit auf sich, da die beiden einen ziemlich stürmischen Tanzstil hatten, Yuri tanzte momentan mit dem Oberhaupt der Offiziere, würde wahrscheinlich aber gleich wechseln und es machte keinen Sinn Izerin zu suchen, da er es verabscheute zu tanzen. White vermutete dass er irgendwo mit Jemanden Schach spielte. Aber sie wunderte sich das sie zwischen den Tanzpaaren Mizuno und Azai nicht entdecken konnte. Normalerweise tanzten sie immer…

White würde nicht tanzen. Selbst wenn sie jemand auffordern würde, würde sie ablehnen. Sie hatte nie getanzt, obwohl sie es sich als kleines Mädchen immer gewünscht hatte. Der Grund weshalb sie sich weigerte zu tanzen, war derselbe wie auch der, warum sie das Fest verabscheute.

Ihr Geliebter Kanori war genau Heute vor vier Jahren grausam ermordet worden.

„White-sama?“ Die Angesprochene sah auf, froh den Gedanken um Kanori nicht weiterdenken zu müssen. Mizuno stand etwas aus der Puste vor ihr.

„Habt Ihr Azai gesehen?“

„Nein, tut mir Leid, seit der Zeremonie nicht mehr.“ Die Wasserwächterin sah nachdenklich drein und sagte, sie hätte ihn seitdem auch nicht mehr gesehen, sie hätte gehofft, White könnte ihr anhand seiner Aura sagen wo er steckte, denn das Suchen in dieser Menge von Wächtern, war unmöglich. Doch White konnte ihn aus dem gleichen Grund nicht spüren. Es waren einfach zu viele Auren auf einmal.

Mizuno seufzte.

„Denn werde ich ihn wohl suchen müssen…Diese Schlafmütze ist sicherlich vor dem Computer eingeschlafen!“ Und schon verschwand sie wieder. White sah ihr nur einen kurzen Augenblick lang nach und sah dann hinaus in den dunkeln Sternenhimmel. Den gesamten Vormittag war sie an Kanoris Grab gewesen, zum ersten Mal zusammen mit ihrem Sohn. Das einzige was ihr von Kanori geblieben war… Ihren gemeinsamen Sohn Grey, den er niemals zu Sicht bekommen hatte. Heute hatte Grey zum ersten Mal gefragt, wie sein Vater zu Lebzeiten gewesen war. White hatte sich dazu zwingen müssen zu lächeln, auch wenn ihr das Erzählen von Kanori schier das Herz zerriss.

Obwohl Grey weiße Haare hatte, glich er seinem Vater entsetzlich. Manchmal konnte White diese Ähnlichkeit nicht ertragen und war gezwungen wegzuschauen. Besonders da Grey genau die gleichen himmelblauen Augen hatte, wie sein Vater. Die gleichen Augen, die White sosehr geliebt hatte… Doch immer wenn sie an diese wunderschönen warmen Augen zurück dachte, war da ein Bild welches alles zerstörte. Es war das Bild von der schrecklichen Leere, die de Wärme seiner Augen getötet hatte, als sie stundenlang seine Leiche angesehen hatte, ohne zu begreifen dass er tot war…

„White-sama, Ihr solltet nicht in der Vergangenheit hängen, sondern sie ruhen lassen.“ Abermals schreckte White aus ihren Gedanken hoch und drehte sich zur Seite, wo sie Azai erblickte. Er lächelte sie höflich an.

„Azai-senpai, woher wissen Sie…“

„Es war Euch anzusehen.“ White beschloss das Thema zu wechseln.

„Mizuno hat nach Euch gesucht, hat sie Euch auch gefunden?“

„Ja hat sie. Ich musste eine Untersuchung durchführen. Einer der jüngeren Wächter hatte eine Alkoholvergiftung. Schlimme Sache…“ White antwortete nicht. Ihr war gerade aufgefallen, dass sie Tanzfläche deutlich leerer geworden war. Auch ihre Mitstreiter hatten die Tanzfläche verlassen. Wie lange hatte sie ihren Gedanken nachgehangen? Doch da fiel ihr noch etwas anderes auf.

Die Musik. Sie passte nicht in das normale Schema der Musik, was die Wächter normalerweise spielten. White war sich sicher dass sie diesen Takt irgendwo schon einmal gehört hatte.

„Darf ich um den nächsten Tanz bitten?“ White sah wieder zu Azai, sie hatte ihn fast vergessen. Er hielt ihr höflich die Hand hin, doch White machte keine Anstalten sie zu ergreifen.

„Wissen Sie was das für ein Musikstück ist?“ Ihr Gegenüber sah sie verwundert an, fand sein Lächeln jedoch schnell wieder.

„Selbstverständlich. Es ist aus dem von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky komponierte Stück „Schwanensee“ .“ Whites sämtliche Glieder versteiften sich, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sie brachte ein selbstsicheres Lächeln zustande, als sie Anstalten machte, seine Hand zu ergreifen.

„Das wissen Sie? Das gehört wahrlich nicht zum Allgemeinwissen eines Wächters… obendrein… noch eine weitere Information: Azai-senpai ist Rechtshänder. Ich kenne nur einen Linkshänder und das bist du… Nocturn!“ Indem sie dies sagte, ergriff die Hikari seine Hand und lies ihre dabei hell aufleuchten. Sofort bekam sie die Bestätigung. Denn seine Hand wurde blutig. Er zog sie gelassen zu sich und sah sie an.

„Und ich dachte schon ich würde mal unblutig davon kommen. Einige Dinge ändern sich wirklich nie.“ Damit erhob er seine Hand zu seinem Gesicht und leckte sich genüsslich das Blut von der Hand. White wandte sich umgehend, angewidert von ihm weg. Zwar war es Nocturns typisches Verhalten, aber es sah von Außen dennoch so aus, als würde Azai es tun. Dieses Bild war einfach zu abstrakt.

„Hör auf Azai-senpais Körper zu missbrauchen.“ White musste ihre sämtliche Selbstkontrolle aufbringen, um ihn nicht umgehend anzugreifen. Der hatte Nerven! Auf die Idee gerade an diesem Tag hier aufzukreuzen, konnte nur Einer kommen.

„Irrtum, das ist mein Körper. Dem nach kann ich auch nichts missbrauchen. Aber willst du dich nicht mal zu mir umdrehen? Dein Rücken ist zwar auch entzückend, aber ich würde zu gern dein wütendes Gesicht sehen!“ White würde sich nun erstrecht nicht umdrehen. Sie kochte über vor Wut. Nicht einmal ihren Vater war es bis jetzt gelungen, sie so sehr zu reizen, wie Nocturn es konnte. Gerade diese Tatsache war es, die das ganze noch schlimmer machte. Es gefiel White nicht das Nocturn ihre Gefühle überhaupt beeinflussen konnte.

„Zum Teufel, White! Stell dich doch nicht so an, dir zur Liebe habe ich Azais Gestallt abgelegt. Also? Tust du mir den kleinen Gefallen und drehst dich um, oder muss ich erst jemanden umbringen?“

„Gibt es überhaupt einen Satz, der aus deinem Munde stammt, der keine Drohung beinhält?“

„Du lässt mir eben keine Wahl, White!“ Die Angesprochene seufzte und wand sich halbwegs um, so dass sie im Profil zu ihm stand. Tatsache: Er hatte das Aussehen von Azai abgelegt und der richtige Nocturn stand, fies grinsend vor ihr. Er trug dieselbe schwarz/rote Kleidung wie immer und die schwarze Querflöte, die er auf dem Rücken trug, glänzte im Licht.

„Seit wann, bist du in der Lage Illusionsmagie anzuwenden, Nocturn?“, fragte sie und versuchte so gelangweilt wie möglich zu wirken. Warum bemerkte ihn niemand?

Ich kann es nicht – ich habe mir diese Fähigkeit, sagen wir, „ausgeborgt“.“ Er kicherte in sich hinein. Die Lichterbin war sofort auf Alarmstation, löste ihre Arme von der Brust und drehte sich völlig um.

„Wie viele hast du umgebracht?!“ Ihre Entrüstung und auch den leichten Anflug von Panik, um ihre Mitwächter, war in diesen Worten leicht raus zuhören. Doch Nocturn achtete nicht darauf. Er schritt auf sie zu. Ein großer Schritt genügte und er war bei ihr. Mit einem fast schon zu lieben Lächeln, nahm er sanft ihre Hände und sagte:

„Wir sollten uns nicht über solche Nebensächlichkeiten unterhalten! Es gibt doch viel Wichtigeres! De-“ Weiter kam er nicht, denn White riss sich los.

„Nebensächlichkeiten?! Du nennst die Leben anderer, „Nebensächlichkeiten“?! Wahrlich Nocturn, du…“ Diesmal war es White, der das Wort abgeschnitten wurde, indem der Dämon ihr den Zeigefinger auf die Lippen legte. Zu Whites Schrecken bemerkte sie das sie errötete.

„Ps, Liebste. Du bist das einzige was in meinem Leben keine Nebensächlichkeit ist, was kümmern mich da die Leben der anderen Wächter? ... Ah! Ich bin noch nicht fertig! Zu deiner Beruhigung White… Ich war ganz brav. In den letzten 24 Stunden habe ich niemanden umgebracht. Ich schwöre es. Deinem Klimawächter geht es gut, er schläft nur. Denn es gehört sich nicht blutig zu einem so prachtvollen Fest zu kommen, meinst du nicht auch, White?“ Nocturn grinste, wartete ihre Antwort nicht ab und nahm abermals ihre Hand. Ehe die Hikari etwas tun konnte, hatte der Dämon sich elegant verbeugt, ihre Hand zu seinen Lippen geführt und einen flüchtigen Kuss auf ihre Haut gehaucht. Abermals schoss White das Blut in den Kopf.

Aus dieser Pose sah Nocturn sie mit einem verführerischen Lächeln an und sagte:

„Und jetzt… werde ich dich zum Tanzen ausführen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, erfasste er sie bei der Hand, als wäre White ein Schoßhündchen und ging auf die Tanzfläche zu. Doch White schien nicht angetan von der Idee. Mit ihrer freien Hand schlug sie ihm hart auf sein Handgelenk, worauf er sie losließ und sich bockig zu ihr umdrehte.

„Hast du etwa immer noch Einwände? Nachdem ich dich so höflich gefragt habe?“

„Ich… Ich kann nicht tanzen.“ War das einzige was White in dieser Situation einfiel. Es war ja sogar die Wahrheit… aber es war nicht das springende Argument und schon gar nicht der Grund. Er war der Mörder Kanoris! Wie konnte er da überhaupt auf die Idee kommen, sie würde freiwillig mit ihm tanzen wollen?!

Nocturns bockiger Blick wurde skeptisch, ein wenig belustigt als er antwortete:

„Du solltest mir das Lügen überlassen! Oder mich um Nachhilfe bitten, denn das war eine bemitleidenswerte Lüge…“ White sah ihn unerschüttert ernst an.

„Ich werde nicht mit dir tanzen, Nocturn.“ Der Flötenspieler seufzte und stemmte die Hände in seine dünne Hüfte.

„Und warum nicht? Ich bin ein sehr guter Tänzer. Jeder weibliche Dämon würde dich beneiden!“ White schlug sich die flache Hand gegen die Stirn, wo sie auch ruhen blieb als hätte sie Kopfschmerzen.

„Dann solltest du vielleicht in deine Welt zurückkehren und ihnen ihren Wunsch erfüllen.“ Er sah sie an, als wäre das eine maßlose Beleidigung.

„Die Quelle meines Verlangens, bist ganz allein du. Das weißt du.“

„Und ich hoffe du weißt was du vor vier Jahren getan hast!“

„Ich bitte dich! Was ich vor vier Jahren getan habe! Keine Ahnung! Ich merke mir weiß Gott nicht alles!“ White öffnete ihre Augen wieder und musste sich zusammenreisen nicht die Beherrschung zu verlieren.

„Genau heute vor vier Jahren, Nocturn!“

„Du spielst sicherlich auf einen Mord an…“

Ja ich spiele auf einen Mord an! “ Whites Stimme war gespielt hoch, um ihre Wut zu übertönen. Nocturn schien es zu dämmern und zu Whites Verwunderung sah er plötzlich nachdenklich aus, als er sich umsah.

„Ich wusste nicht dass ich den Kaze an euren Feiertag umgebracht habe. Ehrlich. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich einen anderen Tag ausgewählt. Tut mir Leid, ich wollte die den Tag nicht ruinieren. Kein Wunder das du so deprimiert ausgesehen hast…“ Der Hikari fiel in diesem Moment das gesamte Gesicht aus den Angeln. Sie konnte nicht glauben was sie da hörte: Nocturn entschuldige sich. Der unbarmherzigste Dämon, der ihr je unter die Augen gekommen war, entschuldigte sich bei ihr.

Aber für das völlig Falsche!

„Nocturn… es ist egal an welchen Tag du es getan hast. Das ist nicht… der springende Punkt.“ Er hörte sie nicht, er reagierte überhaupt nicht. Das einzige was er tat, war nachdenklich herum zu gucken. Diese neue Seite von ihm gefiel White noch weniger als seine normale. Da sie es nicht kannte. Es war wie ein unerforschtes Territorium… und sie wollte nicht diejenige sein die dessen Geheimnisse auf den Grund ging.

Gerade als White etwas sagen wollte, drehte er sich wieder zu ihr um und zu ihrer Erleichterung, hatte er sein übliches finsteres Lächeln auf dem Gesicht.

„Denn bleibt mir nichts anderes übrig, als dich zu deinem Glück zu zwingen.“ Sofort verflog alle Erleichterung von White, als hätte man einem Ballon die Luft raus gelassen. Nocturn griff wieder ihre Hand und während er weiter ging sagte er:

„Ist dir noch nichts aufgefallen? Z.b warum hier keine Massenpanik ausbricht?“ Doch, das hatte sie schon die ganze Zeit verwundert. Immerhin war Nocturn einer der meistgesuchtesten Dämonen, ach was, er war der meistgesuchteste Dämon. Warum tanzten die anderen Wächter munter weiter, als wäre nichts? Er stach mit seinem schwarzen Äußeren, so extrem raus wie eine Hikari unter Dämonen.

Erst als Nocturn sie weiter auf die Tanzfläche führte, sah sie es. Die Augen ihrer Mitwächter waren vollkommen leer und ihre Gesichtszüge glichen einer aufgesetzten Maske. Es waren alles nur Marionetten… von Nocturn kontrolliert. Sogar das Orchester stand unter seiner Kontrolle. White war die einzige im gesamten Saal die außer Nocturn, einen eigenen Willen besaß. Aber… 20 Personen!? Die er alle auf einmal kontrollierte?!

„Wenn du nicht mit mir tanzen willst, White, werden deine Wächter ihre Waffe zücken und ihren Kopf eigenhändig vom Körper trennen. Wird ein ziemliches Blutbad!“ Langsam wandte White den Kopf wieder zu ihm. Sie war blasser als sonst und war gezwungen ihre Panik runter zuschlugen. Sie hatte keine Angst um ihr eigenes Wohl, die Panik die sie überkam, war die, abermals für einen Mord verantwortlich zu sein… und sie wusste dass er seine Drohung wahr machen würde, ohne mit der Wimper zu zucken.

Was sollte schon so schlimm daran sein, einmal mit ihm zu tanzen… dachte White, das würde sie schon nicht umbringen.

Ohne etwas zu sagen, löste sie ihre rechte Hand aus seinem Griff und legte sie voller Widerwille auf seine Schulter. Dabei fiel ihr, wie so oft auch beim kämpfen, auf das er nur aus Haut und Knochen bestand. Dies sah man ihm nicht von Außen an, sondern nur wenn man ihn berührte.

White achtete diskret nicht auf sein triumphierendes Grinsen und sah stur in die andere Richtung. Nocturn legte seine linke Hand an ihre Taille und zog sie mit einem festen Ruck an seinen Körper.

„Dann zeig dich dir mal wie wir Dämonen tanzen!“

„Ich warne di…“ Weiter kam sie nicht, in der Schnelligkeit seiner nächsten Bewegung, gingen ihre Worte tonlos unter. Die Hand, die zuvor kaum Nocturns Schulter berührt hatte, blieb nichts anderes übrig als sich festzuklammern. Nur wage erinnerte White sich an ihre wenigen Tanzstunden, aber diese wenige Erfahrung genügte um ihr zu sagen, dass Nocturn all das was sie gelernt hatte auf den Kopf stellte. Keiner seiner Bewegungen konnte sie folgen, sondern nur spüren. Es verblüffte sie, dass er sie völlig unter Kontrolle hatte. Das sie in seinen atemberaubenden Bewegungen nicht einfach unterging. Einen Moment lang dachte die Hikari sie würden fliegen, doch seine Füße blieben fest auf den Boden. Es verwunderte sie dass sie nicht schwindelig wurde.

Es ging jedoch nicht recht lange gut, denn urplötzlich kam er zum Stillstand und White fragte sich schon, ob das alles war, was er von ihr verlangte.

Nocturn sah sie mit seinen stechenden Dämonenaugen verwundert an, als hätte sie was im Gesicht. Sein Mundwinkel zuckte, ehe White sich versah drehte er sich um und brach in schallendes Gelächter aus. Ohne dass er ihr den Grund dafür nannte, wusste White dass er sie auslachte.

„Ich hab dir gesagt dass ich nicht tanzen kann!“ Nocturn lachte immer noch.

„Aber…aber so…schlimm…hätte ich… nicht…gedacht!“ Die gesamte Röte schoss White ins Gesicht und erbost erwiderte sie das es seine eigene Schuld war, immerhin war er es der sie gezwungen hatte.

„Weißt du… wie oft…du mir… auf die Füße… getreten bist?“ Wollte sie das wissen? White hatte es überhaupt nicht mitbekommen, dass sie ihn überhaupt berührt hatte. Nocturn wand sich herum, während er seine Lachtränen wegwischte. Er kicherte immer noch.

„14 Mal! Das hätte ich dir nicht zugetraut! Auf dem Schlachtfeld siehst du immer aus wie ein tanzender Engel, da hab ich angenommen, dass es auf der Tanzfläche ebenfalls der Fall ist. Aber eindeutig: Nein!“

„Das tut mir jetzt aber Leid! Denn ist deine ganze ja Mühe umsonst.“ Der Angesprochene zuckte mit den Achseln und stand wieder vor ihr.

„Was nicht ist, kann ja noch werden. Ich bring es dir bei!“ White sah ihn geschockt an und erwiderte:

„Nein, wirst du nicht?“

„Doch werde ich wohl? Also White, ich habe einen entscheiden Tipp für dich: Tu so als wäre das ein Kampf.“

„Ein Kampf?“ Langsam wurde sie doch neugierig.

„Genau. Nehmen wir an, wenn du auf meine Füße trittst, wird einer deiner Untertanen sterben u-“

„Das machst du doch nicht wirklich?!“

„Nein. Nur angenommen, ja? Und du willst sie ja nicht sterben lassen, also musst du meinen Schritten ausweichen. Allerdings darfst du nicht nach unten gucken. Das wirkt nicht gerade elegant… man guckt immer seinen Tanzpartner an.“ Sie sah ihn skeptisch an.

„Ich soll dir ausweichen ohne hin zu schauen?“

„Was soll die Skepsis? Ich habe dir doch gerade gesagt du sollst so tun als wäre das ein Kampf. Wie oft weichst du mir auf dem Schlachtfeld aus, ohne hinzugucken? Du kannst das doch mit geschlossenen Augen. Also, versuchen wir es nochmal!“ Abermals legte er seine Hand an ihre Hüfte, doch White nahm nicht ihre Position ein, sondern sah ihn leicht bockig an.

„Unter eine Bedingung.“ Nocturn hob die Augenbrauen.

„Bedingung?“ Die weißen Haare fielen White vor die Augen, als sie den Kopf senkte und mit leiser Stimme sagte:

„Mach ein bisschen langsamer… bitte, Nocturn.“ Schweigend sah er sie an, doch als er seine Zustimmung gab und sie ihre Hand (diesmal sofort fest) auf seine Schulter legte, grinste er. White konnte nicht glauben was sie einen Augenblick lang sah, es sah tatsächlich so aus, als würde ein leicht roter Schimmer seine Wangen bedecken. Nocturn rot werden? Da musste sie sich geirrt haben… das konnte doch nicht sein.

„Nicht nach unten gucken, mein Engel!“

„Nicht nach unten gucken…“ Ihre Stimme klang bei weiten nicht so erfreut wie seine. Doch es war unverkennbar das es ihm enormen Spaß machte, ihr etwas beizubringen und das die Rolle des Tanzlehrers ihm ungemein gut gefiel. Tatsächlich ging er ihrem Wunsch sogar nach und ging das ganze etwas weniger schnell an, ja er war jetzt fast schon vorsichtig. Dennoch weigerte sie sich ihn direkt anzuschauen, sondern sah stur an ihm vorbei. Ihre ganze Konzentration lag bei ihren Schritten. Dennoch, nach zwei Minuten trat sie ihm abermals auf den linken Fuß. Reflexartig sah White sich um, ob sie damit jemanden zum Tode verurteilt hatte. Doch als sie dabei Nocturn ansah, wurde ihr klar, dass er es wirklich nur als Annahme gesagt hatte. Er hatte ein aufmunterndes Grinsen auf dem Gesicht und wären seine Augen nicht gewesen, könnte man ihn glatt für harmlos halten. Ohne dass White es wirklich beabsichtigte lächelte sie erfreut zurück.

Nach weiteren verstrichenen Minuten, indem White ihm nicht auf den Fuß trat, wurde er ein wenig schneller und seine Bewegungen wurden leidenschaftlicher. Zu Whites Verwunderung überkam sie nicht die blanke Panik, sondern sie konnte ihm folgen. Der Tipp mit dem Kampf zeigte Wirkung. Umso länger sie tanzten lockerten die Bewegungen der Hikari auf und schnell hatte das ungleiche Paar den perfekten Rhythmus gefunden. Jetzt wusste White warum ihr Vater trotz seines Maulens immer mit Isari getanzt hatte, weil es tatsächlich Spaß machte. Zwar schämte sie sich dafür zusammen mit Nocturn Spaß zu haben, doch das Schlechte Gewissen konnte nicht über ihre maßlose Freude siegen. Das strahlende Lächeln schien nie wieder aus ihrem Gesicht weichen zu wollen.

Ihr selbst fiel das weniger auf - eher Nocturn. Dieser konnte sich nicht erinnern White jemals so ausgelassen gesehen zu haben, schon gar nicht in seiner Nähe. Es war kaum zu glauben, dass er es war der sie zum Strahlen brachte und irgendwie wollte dieser Fakt sich nicht mit den anderen verbinden. Doch das störte Nocturn momentan herzlich wenig und er konnte es nicht unterdrücken, selber glücklich zu Grinsen.

Alles ging jedoch einmal zu ende und selbst wenn beide unendliche Energiereserven besaßen, entschieden sie sich (sogar einstimmig!) an die frische Luft zu gehen. White lachte auf den Weg raus immer noch, als hätte sie seit Ewigkeiten nicht mehr gelacht und müsse es nun nachholen.

Sie setzte sich auf den Steinbalkon und sagte:

„Ich hätte nicht gedacht das Tanzen so viel Spaß macht! Danke, das du es mir beigebracht hast.“ Ihm lag eine sarkastische Bemerkung auf der Zunge, doch er wollte die Stimmung nicht gefährden. Wer wusste, wie lange sie noch anhalten würde.

Nocturn setzte sich neben ihr. Er sagte jedoch nichts, sondern kontrollierte einfach ob seine Hengdi sich durch das Tanzen gelockert hatte. Diese Handlung schien White in die Wirklichkeit zurückzuholen.

„Nocturn, ich…“ Die Hikari seufzte und sah hinaus in den dunklen Himmel. Ohne ihn anzuschauen fügte sie leise hinzu:

„Du weißt… was ich sagen will.“

„Ich weiß was du sagen willst, aber will ich das hören?“ Nocturn nahm sie an den Oberarmen und sie wand ihren Kopf langsam zu ihm. Anders als sonst, sah White den Flötenspieler nicht geschockt, alarmierend oder angewidert an, sondern… ein Hauch von Schüchternheit lag in ihren weißen Augen.

Dieser Anblick machte ihn völlig kirre. Nocturn musste seine ganze Willenskraft aufbringen um sich nicht rücksichtlos auf sie zu stürzen. Sein Verlangen war stark an der Grenze.

„Es war unverkennbar das es dir Spaß gemacht hat, White…“ Sie nickte nur leicht.

„…Eine Sünde.“ Wieder lächelte er sie verführerisch an und selbst in der dunklen Nacht sah man dass White abermals rot wurde. Der Dämon achtete nicht darauf und sie tat nichts, als er sie leicht auf seinen Schoss setzte.

„…Dann können wir ja noch tiefer in die Sünde hinab sinken…“ Seine Stimme klang anders als sonst. Nicht so hart und fordernd, sondern ruhig, fast schon zärtlich, als fürchtete er ein zu lauter Ton, würde White zerbrechen. Die Musik aus dem Tanzsaal verstummte, scheinbar interessierte Nocturn sich nicht länger dafür, was im Hintergrund für Musik lief.

Als er sich vorbeugte, vergrub er gleichzeitig die rechte Hand in Whites Haare und drückte sie an sich. Die Hikari schloss ein wenig ängstlich die Augen und ihre zierlichen weißen Finger gruben sich in sein schwarzes Oberteil, als er die Schleife öffnete die ihr Oberteil zusammenhielt. White konnte seinen heißen Atem auf ihrer Haut spüren, als er von ihren Hals ab begann sie mit seinen Lippen zu liebkosen. Beinahe vergaß sie unter dieser Berührung selber zu atmen. Seine Küsse waren feurig, sie konnte sein Verlangen so deutlich spüren wie noch nie zuvor, und doch war es keine unkontrollierte, für White schmerzhafte Berührung, sie war vorsichtig, er nahm tatsächlich Rücksicht. Sie wusste nicht wie ihr geschah. Der Großteil ihres Seins, stritt gegen an, wollte ihn wegstoßen, wollte sich wehren. Doch es gab eine kleine Stimme in ihr, die alles andere wollte als Nocturn Tuns Einhalt zu gebieten. Diese kleine Stimme wollte, umso mehr Zeit verstrich, umso weiter er kam – ihm doch tatsächlich entgegen kommen und sie hinderte White daran ihn zu stoppen.

Nocturn löste sich von ihrer Haut und legte seine Hände feinfühlig an ihre Wangen. Anders als normal waren sie nicht eiskalt, sondern genauso warm, wie White sich fühlte. Oder kam das von ihrer eigenen Körpertemperatur?

White wagte es nicht ihn anzuschauen, sie wagte es nicht die Augen zu heben. Ihr Blick lag auf ihre eigenen Hände, die auf seiner Brust lagen. Sie konnte dadurch seinen Herzschlag spüren und war erstaunt wie schnell es schlug.

Langsam, als würde sie ihrem Henker entgegen schauen, hob sie die Augen. Sie hatte ein triumphierendes Grinsen erwartetet, immerhin stand er nur noch einen Schritt davon entfernt sein Verlangen zu stillen. Er grinste jedoch nicht, lächeln tat er auch nicht. Das sonst so stechende blutrot seiner Augen, war matt gedämpft und Nocturn sah sie mit halbgeschlossenen Augen an. White wusste nicht wie sie das deuten sollte. Sahen Dämonen etwa so aus, wenn sie… schüchtern waren?

Gedankenverloren, als würde die Zeit still stehen, streichelte er ihre blasse Haut, strich ihre weißen Haare hinter ihr Ohr, fuhr ihre Lippen mit seinen Finger nach und sie fühlte mit jeder Berührung wie sehr er es genoss ihr so nah zu sein.

…Aber… genoss White es womöglich auch?

Nocturn beugte sich ein wenig vor und sie wusste dass er sie zum ersten Mal richtig auf die Lippen küssen würde. Wieder brach der Zweikampf in ihr aus. Das Verlangen ihn von sich zu stoßen und die darauffolgende Wut in Kauf zu nehmen und die kleine andere Stimme… die ihr eins zuflüsterte:

„Du willst es doch auch.“

Ob sie es wollte oder nicht – diese Frage würde sie im Moment nicht beantworten können. Da es zu spät war. Sie hatte bereits die Augen geschlossen und sich damit abgefunden. Doch er schien es zu spüren; ihren inneren Kampf. Denn kurz vor ihren Lippen verharrte Nocturn und fragte das was er nicht hätte sagen dürfen:

„…Wäre es einfacher für dich, wenn ich mich in den Kaze verwandele?“

Kanori!

Umgehend riss White die Augen auf und schneller als überhaupt jemand blinzeln konnte, stieß sie Nocturn mit aller Kraft von sich und fiel selbst auf den steinernen Balkon. Er hingegen fiel über den Balkon und fing sich in der Luft auf. Nocturn landete wenige Schritte von ihr entfernt und sah sie verwundert, zugleich aber auch verärgert an. Denn er konnte sich keinen Reim daraus machen was er falsch gemacht hatte.

White weinte nicht, aber man sah ihr an dass sie kurz davor war. Sie war auf dem Boden liegen geblieben und atmete so schnell als hätte sie einen Marathon hinter sich. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Was hatte sie nur getan?! Sie war im Begriff gewesen sich dem Mörder ihres Geliebten hinzugeben! Und das freiwillig ! Wie konnte sie Kanori nur so verraten… ihrem Sohn… White war im Begriff alles zu verleugnen wofür sie lebte. Schlimm genug das Nocturn ein Dämon war, aber auch noch der Dämon der Kanori so grausam das Leben genommen hatte und obendrein auch noch Spaß daran gefunden hatte! Wie konnte Whites eigenes Herz es da wagen unter seine Berührung schneller zu schlagen, seine Berührung überhaupt zuzulassen?! Wie konnte es diese kleine Stimme nur wagen überhaupt zu existieren?!

„Hab ich was Falsches gesagt?“ Durch einen Spalt zwischen ihren Fingern sah sie, dass er im Begriff war auf sie zuzugehen. Doch das würde sie nicht noch einmal zulassen.

Umgehend sprang die Hikari auf die Füße, noch in der Bewegung hatte sie ihren Stab umgewandelt und hielt ihn jetzt genau an der Stelle, von seinem Körper, wo nur wenige Augenblicke vorher noch ihre Hände geruht hatten, auf seinem Oberkörper.

Ich hasse dich! ICH HASSE DICH! “, schrie sie verzweifelt und ließ Nocturn zusammenfahren, der das alles nicht verstand. Doch White ließ ihn überhaupt keine Zeit um überhaupt einen Ton herauszubekommen:

„Wie kannst du es wagen mich auf so eine Art zu berühren! Wie kannst du überhaupt auf so eine Idee kommen! Du bist der Mörder Kanoris! Du hast ihn grausam aus dem Leben gerissen und hattest auch noch Spaß daran! Glaubst du ihm ernst ich würde jemals etwas anderes für dich empfinden außer Hass?! Ein absoluter Irrtum, Nocturn! Du widerst mich nämlich an! Deine ganze Art! Dein ganzer Charakter! Es gibt für dich nichts anderes als dein Verlangen und dein Trieb nach Zerstörung! Alles andere ist in deinem Leben unwichtig! Du bist schon fast krankhaft süchtig danach! Das ist genau das was ich so an dir hasse! Niemals, nicht einmal wenn du nicht Kanoris Mörder wärst, würde ich dich lieben! NIEMALS!“ White hatte bei diesen Worten zwei Dinge nicht bemerkt. Das eine war, dass sie eher ihr eigenes Gewissen damit bekämpfte, als ihn und das zweite, wie sehr Nocturn diese Worte verletzten. Doch nachdem sie verstummt war, war es unmöglich es nicht zu sehen. Denn er sah plötzlich um viele Jahre jünger aus, hatte absolut nichts mehr von dem so stolzen Dämon den sie kannte. Aber warum? Warum verletzten ihn diese Worte? Sie hatte unzählige Male gesagt das sie ihn verabscheute und auch jetzt hatte sie erwartetet, dass er grinsend das gleiche antworten würde, was er schon beim ersten Mal getan hatte. Das ihm es ihm egal war, dass er stolz darauf war diese Gefühle in der heiligen White wecken zu können.

Es kam nichts der gleichen.

„Du… verstehst es nicht.“ White hatte ihren Stab noch erhoben und war bemüht sich ihr aufkommendes Mitleid nicht anmerken zu lassen. Nocturn sah seine Hände an und sagte mit kläglicher Stimme:

„…Ich brauche dich. Ohne dich… fühle ich mich so… leer . Du bist die einzige die diese Leere ausfüllen kann. Ich brauche dich! “ Indem er das letzte sagte, verschwand er plötzlich und White spürte deutlich dass er hinter ihr auftauchte, doch drehte sich nicht um.

„…und das hier, wollte ich eigentlich vermeiden.“ Ein dumpfer Aufschlag hallte durch die dunkle Nacht und White sank ohmmächtig in Nocturns Arme.

Lange sah er sie an. Sah zu wie ein leichter Windhauch ihre Haare erfasste und mit ihnen spielte. Dann nahm er sie mit einem Seufzten auf die Arme und brachte ein Abbild seines üblichen Lächelns zustande, während er sie zu einer Säule trug, wo er sie so hinsetzte das sie an der Säule lehnte.

Wieder nahm Nocturn sich viel Zeit sie vom nahen zu betrachten. Sein Verlangen war immer noch entfacht und schrie danach gestillt zu werden. Doch der Gedanke White im Schlaf zu vergewaltigen, widerte sogar ihn an. So tief war er nicht gefallen. Er hatte Niveau.

Seine langen dünnen Finger glitten durch ihr seidiges Haar, er nahm einige Strähnen zwischen die Finger, drehte sie und führte sie zu seinen Gesicht, wo er ihren Geruch einatmete und hoffte, er würde ihn nie wieder vergessen.

Und abermals legte Nocturn seine Hand an ihre Wange und beugte sich näher zu ihrem Gesicht und sah es sich an. White war genau das Gegenteil von ihm. Sie hatte so ein schlichtes Äußeres und doch so wunderschön fesselnd, dass es ihm schwer fiel, überhaupt den Blick in ihr zu wenden. Genau so musste ein Engel aussehen… und was war er? Ein abscheulicher Dämon. Weit davon entfernt „schön“ genannt zu werden. Kein wunder, das er sie anwiderte… Natürlich wusste Nocturn das ihr das Äußere egal war. White war nicht oberflächlich. Es ging ihr um seinen Charakter. Sie hatte recht, er war widerlich, er war abscheulich. Noch hässlicher als jedes andere Monster.

Doch so sehr das er dazu gezwungen war, sie still und schweigend, förmlich anzubeten, während sie schlief? War er schon so tief gefallen, dass er sich nicht das holen konnte, was er wollte? Wonach er so sehr gierte, dass es ihn förmlich von innen heraus zerriss?

Doch natürlich. Er konnte es. Sie waren zwar gleich mächtig, aber er war in der Lage Whites Güte ausnutzen zu können. Der Dämon müsste nichts weiter tun als Geisel zu nehmen und schon würde seine Angebetete sich ihm unter Tränen fügen. Aber das war nicht das was er wollte. Nocturn wollte es genau so, wie es heute gelaufen war. Hätte er nur nie seinen Namen erwähnt… Hätte es diesen Kaze nur niemals gegeben! Nocturn war sich sicher, wäre der niemals auf die Welt gekommen, hätte er White dazu bringen können, sein Verlangen zu erwidern. Ohne sie zu zwingen. Aber nein! Sie hing weiter diesem toten Trottel nach. Und wenn Nocturn ehrlich zu sich war, wusste er das würde auch ewig so bleiben.

Er würde ewig einen toten Rivalen haben.

Kurz war die Wut kurz davor sich seiner zu bemächtigen, doch er wollte diesen wunderschönen Moment nicht sich selber verderben. Wann würde er schon noch einmal dazu kommen?

Ein leichtes trauriges Lächeln spielte um Nocturns Lippen als er zu sich selbst sagte:

„Was machst du nur aus mir… White…“ Und mit diesen Worten zerstörte er den Abstand, der zwischen deren Lippen war und legte seine auf ihre…
 

Keine fünf Minuten später, als er ihre Lippen voll und ganz ausgekostet hatte und sich sicher war, er würde ihren Geschmack nie wieder vergessen, brachte er White in ihr Zimmer und legte sie behutsam in ihr Himmelbett. Ohne sie zu wecken, nahm er die Ohrringe und auch das Diadem ab und deckte sie zu. Nachdem er sich sicher war, dass sie tief und fest schlief, setzte Nocturn sich neben ihr aufs Bett und sah ihr gedankenverloren beim schlafen zu.

Lange verharrte er in derselben Position, ohne wirklich nach zu denken. Bis White plötzlich ihre Augen zusammenkniff und eine einzelne Träne ihren Wangen hinab perlte.

„…Kanori…“

White hatte wohl einen Alptraum und dieser Alptraum verursachte wahrscheinlich Nocturn. Er biss sich auf die Unterlippe. Er verabscheute es wenn sie weinte. Es hatte nicht mit Mitleid zu tun, sondern einfach das er der Meinung war das Tränen ihr einfach nicht standen.

Ohne groß zu überlegen, nahm er seine Hengdi aus der Halterung. Er legte sie an seine Lippen und begann leise eine sanft klingende Melodie zu spielen. Aus den Augenwinkeln sah er dass White ruhiger wurde. Dennoch hörte er nicht auf zu spielen. Er würde die gesamte Nacht da bleiben und weiter spielen, damit sie keinen weiteren Alptraum bekam und somit auch keine weitere Tränen vergießen musste…

Als White am morgen erwachte, war ihr als hingen die Töne noch in der Luft, doch der Flötenspieler selbst, war schon wieder zu den Schatten und seiner Leere zurückgekehrt…
 

Ende
 

----
 

Kleines Nachwort
 

Hoi @ all!
 

Als erstes:

Es ist wichtig das alle die das Original Himitsu no Mahou kennen, diesen OneShot hier, vom Original trennen. Am besten ist es, ihr achtet garnicht darauf das "Sakuja" es hochgeladen hat und stempelt diese FF als ganz normale "Fan"FF ab.

Ich bin nun einmal hoffnungslos in dieses pairing verliebt (;_;°) und musste es einfach schreiben. Dazu kommt noch, dass ich unbedinkt Nocturns "andere" seite zeigen wollte, da mir ja niemand glauben wollte das selbst ER andere Gefühle außer Mordgier und Verlangen zeigen kann - ich hoffe das ist rüber gekommen.

Dazu kommt noch ein weiterer Grund (ziemlich simpel): Vor einiger Zeit wurde ich selbst zu einer Gala eingeladen und war gezwungen das tanzen zu lernen *schweiß ausbruch* eine Freundin gab mir den Tipp, ich solle mir vorstellen das mein Tanzpartner Nocturn wäre - seitdem habe ich danach gebrannt eine Tanzszene mit ihm zu schreiben... und natürlich ist White die einzige die seiner würdig ist (auch wenn sie es ja nicht hinbekommen hat *hust*).

Naja egal.

Es ist das erste mal das ich "sowas" geschrieben habe, daher freue ich mich über eure Meinung >///<!
 

Das FanGirl Sakuja (ich bin niiiiicht die Ori-Himi-Autorin, neeeeeeein xD°)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  JunAkera
2007-04-25T09:19:43+00:00 25.04.2007 11:19
*auch melden tu*
ich find dieser One-Shot absolut genial!!!!! *aaargh* ich wusste dass Nocturn auch anders sein kann (ich hoffte es *grins* ^^)

und ich find das mega genial!! *boah* *klatsch klatsch*

super geschrieben... *hach*
Von:  RenTao
2007-04-03T11:13:28+00:00 03.04.2007 13:13
;____________________________;
Mir tat Nocturn richtig leid...
Ganz ehrlich in dieser Ff hätte ich mir auch gewünscht dass Kanori niemals geboren wurde ;___;

Aber irgendwie ich mag das pairing langsam auch richtiggerne ;__________;

Aber das hier war soooooooooo traurig ...
Aber wieso hat nocturn bloß gefragt ob er sich in kanori verwandeln soll?
...

Aber der letzte Abschnitt war das allerschönste ...
Hach ich liebe diesen one shot ...
Es is so schöööööööööön und auch traurig
wie man so schön sagt :
Bittersweet

Das wort passt perfekt XD

bayba

Ren

PS: Die idee von Mekura find ich toll XDDD
Überlegst du dir eine Fan ff zu schreiben? o.o?
XDD Büddde
Von: abgemeldet
2007-03-23T20:40:30+00:00 23.03.2007 21:40
Hallo Sakuja! (Du Fangirl!XD)
Der Oneshot ist wirklich gut! Einerseits hätte ich ja gerne aufgehört zu lesen! (WhiteXNocturn!Buärgs!>.<°°) Aber andererseits wollte ich wissen, wie's weitergeht! Weil's so gut geschrieben ist (besser als manche Teile vom Originalhimi.... gib's zu: Du gibst dir mehr Mühe, weil due WxN so gern magst! T_T Und von GxG ist weit und breit nix zu sehen- weder in Himi noch in Tenshi et Akuma oder sonst wo! *heul*)
Und ja, es ist dir gelungen darzustellen, dass Nocturn noch andere Gefühle als Mordlust hat! (Und ich mag ihn trotzdem nicht!)
Ciao!
Deine Mekura
PS:Wie wär's mal mit einer "Fan-FF" zu GxG? *schon Entzugserscheinungen bekommt* ;)


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