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Gardenie

Sprache einer Blume
von

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Die erste Nacht schlief ich sehr unruhig, der Klogang um 3 Uhr war der reinste Horror.

Ich erkannte nichts wieder, nichts, ich sah nichts bekanntes, nichts. Es war dunkel und ich konnte die Umrisse der Wände nur schwer erahnen, die Kisten die ihren Platz auf den Boden einnahmen machten die Situation nicht unbedingt besser.

Ich sah plötzlich eine Person sie kam mir immer näher, sie wirkte so fremd und so traurig.

Ich stand vor ihr und berührte eine kalte und Glatte Wand und meine eigene Hand.

Dieser Anblick erschreckte mich auf enormste Weise, ich wich zurück und stolperte über eine Kiste, welche scheppernd ihren Inhalt auf dem Boden entleerte.

Ein warmer Geruch, der mich an mein altes Zimmer erinnerte erreichte meine Nase, ich schnappte mir einen Gegenstand und legte mich nach meinem ursprünglichen Vorhaben wieder ins Bett.

Am nächsten Tag stellte ich fest, dass ich ein längst vergessenes Pinguinkuscheltier aus der Müllkiste gerettet hatte. Ich bin froh darüber, dass ich ihn damals gefunden habe.
 

Meine Mutter brachte mir eine Schüssel Cornflakes ans Bett.

„Heute ist dein erster Schultag an deiner neuen Schule, bitte hinterlass einen guten Eindruck, deine Schwester wird dich begleiten.“

Das Angebot lehnte ich dankend ab, es macht mich jedes Mal wütend und traurig zugleich wenn ich sie sehe, alle bewundern sie, alle lieben sie, alle hören ihr zu, alle brauchen sie und keiner vergisst sie, keiner übersieht sie und keiner verachtet sie.

Meine Mutter fummelte mindestens eine halbe Stunde an mir rum, damit ich die richtigen Klamotten anhatte um mich als neues „Perfecte Girl“ zu präsentieren.
 

Weißt du was ich nicht verstehe?
 

Was?
 

Dass Menschen so oberflächlich sind.
 

Findest du?
 

Ja, der erste Eindruck geht nach dem aussehen, an sich ist das ja okay, aber wenn sich die Leute mit diesem Eindruck für immer zufrieden geben finde ich das nicht okay.

Man muss perfekt aussehen um geachtet zu werden, man muss ordentlich gekleidet sein, damit man respektiert wird und man muss sich anpassen um zu einer Gruppe dazuzugehören.

Was soll das alles?
 

Nunja… Wir Menschen achten ebenhalt darauf. Es ist ebenhalt wichtig.
 

Ist der Mensch an sich denn nicht mehr wichtig? Ist unser Wesen denn mittlerweile völlig egal? Natürlich gibt es noch Menschen die dies schätzen, aber wie viele werden ausgegrenzt und anhand ihres Aussehens verurteilt? Es geht nicht nur um Kleidung, sondern auch um die Hautfarbe, um die Nase oder sogar einfach nur um die Herkunft.
 

Ich hatte damit noch nie Probleme…
 

Tja und jetzt sitzt du hier was? Hier mit mir…Wo wir nichts mehr haben.
 

……..ja…
 

Der erste Schultag war wirklich nett, die Leute waren wirklich lieb zu mir und ich freundete mich sehr schnell mit den Leuten dort an. Ich hatte großes Glück, dass der Arbeitgeber meines Vaters, aus Rücksicht, sich gerade den ersten Schultag aussuchte, an dem er versetzt werden sollte.
 

Ich lernte auch ein Mädchen kennen, leider habe ich ihren Namen in der Vergangenheit zurückgelassen. Ich träume noch oft von ihr.

Sie lud mich oft an Nachmittagen ein wir spielten zusammen und redeten sehr viel.

Es gab einen Tag, da hatte ich enorme Probleme mit meiner Schwester.

Wir sind in die Schule gefahren und ich hatte mir, aufgrund einer Verwechslung meiner Mutter, ihr T-shirt an. Sie rastete auf enormste Weise aus und hinterließ mich später vor geschlossenen Haustüren. Meine Eltern vertrauen mir nicht, weshalb ich auch keinen eigenen Hauschlüssel hatte. Ich wartete Stunden… Nicht mal meine Mutter bemerkte, dass ich fehlte, es interessierte sie auch nicht was mit mir los war, die hatte mich vergessen. Oft bleib ich Stundenlang weg um nachzudenken und kam erst spät nachhause. Niemand sagte dabei etwas zu, eher kamen Sprüche wie, wie du warst weg?

Mein Vater kam nachhause und war besorgt um mich, weil ich wegen der Kälte schon anfing zu husten.

Es tat gut mit ihr darüber zu reden. Sie meinte, wenn etwas wäre könne ich ihr immer Simsen.

Ich kannte solche Angebote nicht, sie waren mir Fremd, noch.

Also freute ich mich.
 

Durch sie lernte ich eine völlig neue Welt kennen, sie nahm mich jedes Wochenende mit in einen Park wo viele ihrer Freunde ihre Freizeit verbrachten. Ich lernte viele viele Leute kennen. Welche die mit mir einen Teil meines Weges gegangen sind, welche die mit mir kurz verweilten und welche die ich niemals vergessen werde.

Damals fing ich an zu verstehen was Freundschaft bedeutet und welche krassen Folgen Naivität mit sich zog.

Wenn ich mich jetzt im nachhinein betrachten würde, würde ich mich erblicken, gut gekleidet durch den Einfluss meiner neuen Bekannten, das lächeln der Anderen, welches von mir erwidert wurde, ein Lachen von mir, ehrlich, glücklich, warm und erfrischend.

Die Blätter die sanft in der Sommerbriese rascheln, die Sonne die unsere Körper sanft bestrahlte und das Gefühl des „Betrogen worden seins“, dass sich jetzt in meiner Magengegend wieder wie ein Schlag einprägt…

Aber was mir besonders damals ins Auge stach waren diese Blumen, diese Blumen deren Erscheinung einem reinen Engels glichen, unschuldig, weiß, wunderschön und rein gaben sie sich preis. Die Blätter wehten leicht und zogen mich magisch an.

Ich erkundigte mich wie sie heißen würden, man antwortete mir

Gardenien!
 

Nach diesem Parkbesuch, eilte ich zu einem Blumenladen und holte mir Gardenien welche meine Fensterbank schmücken sollten.

Sie waren wunderschön, deren Geruch wirkte wie eine Droge auf mich, ließen mich zur Ruhe kommen. Immer wenn ich deren Geruch genoss breitete sich eine Stille in mir aus, all die Hektik die Gedanken waren wie weggeblasen, ich saß oft einfach nur da, schloss die Augen und genoss diese Wohlfühlende innere Leere, Stille und Wärme die sich von meiner Nase aus in meinen Körper breit machte. Es war als wäre ich in Trance, mein Körper völlig entspannt.

Die Gardenien waren ein wohlbehüteter Schatz geworden, weshalb ich mich immer intensiv um sie kümmerte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sketchymoth
2007-04-21T21:00:00+00:00 21.04.2007 23:00
So, jetzt habe ich es gelesen. :)
Gefällt mir echt gut, das ist typisch dein Schreibstil und das merke ich, ohne dass ich wirklich vieles von dir lese. XD
Nee, ich merke es einfach anhand deiner redensweise. es ist sehr gut beschrieben, man kann sich sehr hineinversetzen; zudem entspricht auch so ziemlich alles der Wahrheit( Realität). Daran merkt man auch sehr, dass die Gefühle ehrlich sind. Das mag ich sehr. :)
Allerdings muss ich Shin Recht geben, dass du Fehler drin hast. Wobei das erheblich mehr als nur ein paar sind. XD
Bin gespannt, wie die FF noch verlaufen wird; vor allem, weil sie deinen Gefühlen entspricht.
*knuddel*
hdl^^
Von: abgemeldet
2007-04-19T16:32:50+00:00 19.04.2007 18:32
Also das Kommentar ist für beide Kapitel.
Wie ich dir bereits sagte, in der Geschichte steckt eine Seele. Man kann sich in das lyrische Ich, Hauptperson, wie auch immer, hineinversetzen. Man fühlt, was die Person fühlt.
Dein Stil ist nicht schlecht. Dafür, dass du nicht wirklich viel schreibst ist es gut.
Das nächste Mal solltest du aber dir einen Beta-Leser suchen. *knuddel und sich meld* Es sind ein paar Fehler drinne.^^ Aber davon kann man absehen
Ich liebe dich


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