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Liebe wie Gurkensushi

YUAL mit BxB-Oneshots!
von  Memphis

Kapitel 2: Luftzug

Ich lag mit geschlossenen Augen auf meinem Bett. Das beständige Summen meines Ventilators hatte eine einlullende Wirkung auf mich. Es war heiß und die kühle Luft, die mich immer wieder streifte war angenehm.
Und meine Gedanken rotierten im Kreis, wie seine Blätter.
Es würde sich nicht lohnen, euch meine Gedanken zu nennen. Sie waren ziemlich unwichtig, etwas zum Zeitvertreib, vermutlich. Vielleicht waren sie sogar so langweilig, dass ich wegen ihnen einschlief. Ich vergaß sie meistens, wenn ich wieder aufwachte, ähnlich wie meine Träume.
Ich könnte euch darüber erzählen, wie sehr ich doch diese Hitze und diese Sonne hasste, wie es seit Jahren eigentlich jeder tat. Aber wisst ihr, manchmal war ich froh, dass ich eine Entschuldigung für meine Lethargie hatte.
Im Winter war es die Kälte, im Frühling die vielen Wetterumschwünge, im Sommer die Hitze, im Herbst der Wetterumschlag.
Nie war ich es, der an meiner Faulheit, meiner Müdigkeit, an meinem Überdruss Schuld war, zumindest wenn man mich danach gefragt hätte.
Es war wichtig das richtige Bild nach außen hin zu repräsentieren, zumindest für
die Allgemeinheit.
Aber im Grunde wusste ich, dass es an mir lag, nicht am Wetter oder anderen seltsamen Gründen, die man gerne vorschob.
Ich war sogar zu träge, um an meiner andauernden Lethargie etwas zu ändern. Aber mal ehrlich, es war doch auch viel zu heiß dafür, oder?
Morgen war Schule, immer noch. Die Noten waren gemacht, ich fand es so sinnlos. Als Schüler geht man für die Noten in die Schule, erst später versteht man doch erst, dass es auch um das Wissen ging. Aber mir fehlte die Reife, um da ein Einsehen zu haben. Sie hatten meine Noten, es gab nichts mehr zu ändern, ich wollte meine Ferien, meine wohlverdienten Ferien!
Immerhin hatte ich das Schuljahr bestanden, wie immer mit hängen und würgen. Aber ich war vielleicht faul und antriebslos, aber zumindest nicht dumm. Jedenfalls nahm ich das an, da ich bis jetzt mit dem Minimum an Arbeitsaufwand bis in die Zwölfte gekommen bin. Nie wiederholt, nie eine Woche ohne Fehltag. Das klang fast so, als sei ich stolz drauf... aber wisst ihr, ich hab nicht viel auf das ich mir etwas einbilden kann, wenigstens ein bisschen Intelligenz wollte ich mir zusprechen. Auch wenn ich manchmal glaubte, dass sie an mir verschwendet war, so wenig Ambitionen, wie ich an den Tag legte.
Vielleicht hätte ein armes, fleißiges, ehrgeiziges, aber sehr dummes Kind mehr mit meiner Intelligenz anfangen können. Anderseits, wer weiß, vielleicht wäre es ein zweiter Napoleon, wenn es schlau wäre und wer würde das schon wollen?
Also rettete ich die Welt in dem ich träge und schlau auf meinem Bett herumlag und die Punkte, die vor meinen geschlossenen Augenlidern hin und her sausten beobachtete.
Es war doch zu heiß. Viel zu heiß.

„Nicolai, Noah ist da, komm runter!“ Das war meine Mutter, Kommunikation funktionierte doch immer noch am Besten durchs Schreien und zwar durchs ganze Haus. Ich fand es praktisch.
„Er soll hochkommen!“ Bewegen war viel zu anstrengend.
Die Türe öffnete sich und mit ihr zog kurz ein frischer Luftzug durchs Zimmer wegen dem offnen Fenster, der war dann auch Schuld, dass die Türe mit einem Knall wieder zu schlug, als Noah die Türklinke los ließ.
„Mein Archemann, sei gegrüßt!“, müde winkte ich ihm zu.
Er lächlte mich kurz an, kickte dann seine Schuhe in eine Ecke, liess sich neben mir auf mein Bett fallen, um sich seine Socken von den Füssen zu ziehen und auch einfach irgendwo in mein Zimmer zu schmeissen, Gewohnheit.
Und dann lagen wir zu zweit auf meinem Bett, starrten an die Decke und schwitzen.
„Die eine Fliege verfolgt die andere jetzt sicher schon zehn Minuten, aber die eine fliegt immer wieder weg... nur um sich dann mit ner ganz anderen Fliege einzulassen, die gar nicht interessiert schien. Irgendwie unfair, oder?“
Heute war nicht der Tag für große Gedanken, heute war generell kein Tag für irgendwelche Gedanken.
„Vielleicht kennen sich die zwei Fliegen schon von früher.“
„Möglich.“
Wir schauten kurz einander an. Er lächelte wieder. Eigentlich war es ja viel zu heiß, aber ich robbte ein kleines Stück zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf. Er
wuschelte mir durch die Haare und dann starrten wir wieder an die Decke.
Viel zu heiß.

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Super Stylische Tolle Müsst Ihr gesehen Haben Illustration von Onichanjo dazu:
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