Zum Inhalt der Seite

Liebe wie Gurkensushi

YUAL mit BxB-Oneshots!
von  Memphis

Kapitel 7: Endlosschleife

Mein Leben ist eine Endlosschleife der Frustration. Ich wache auf, habe Magenschmerzen, schleppe mich ins Bad, seh beschissen aus, esse etwas, mein Magen revoltiert, denke an mein Leben, bekomme Kopfschmerzen und lege mich wieder in mein Bett. Alles Beschiss.
Gekündigt hat man mir schon vor drei Monaten, ich bin schon überrascht von mir, dass mich dazu aufraffen konnte Arbeitslosengeld zu beantragen. Aber das Geld kam noch nicht, mit der Nachzahlung darf ich erst mal meine Schulden abbezahlen.
Ich wälze mich im Bett hin und her, es ist zu warm, obwohl es Herbst ist und ich die Heizung erst anmachen werde, wenn ich meinen eigenen Atmen sehen kann. Sparen ist angesagt, außerdem ist es mir egal, wenn ich erfrieren würde.

Nicole reißt die Vorhänge auf und öffnet das Fenster. Ich kann sehen, wie sie tief durchatmet.
„Mach das Fenster zu, ich hab kein Geld für Heizung.“, murmle ich.
Sie dreht sich zu mir um. Man kann deutlich erkennen, dass sie sich Sorgen macht, aber auch wütend ist. Ich drehe ihr den Rücken zu. Sie schnaubt.
„Scheint dir Spass zu machen, dich so in deinem Elend zu suhlen.“, ihre Stimme ist bissig und ich weiß, dass sie genervt von mir ist. Ich antworte nicht.
„So kann es doch nicht mit dir weitergehen!“
Erzähl mir was neues...
„Hör auf mich zu ignorieren. Ich rede mit dir!“ Jetzt ist sie nur noch wütend. Ich ziehe die Decke näher an mich ran. Eine Hand auf meine Schulter, ich schüttel sie ab.
Eine Türe geht auf und zu. Sie ist weg.

Benjamin reißt die Vorhänge auf und schaut nach draußen. Er sagt nichts, er scheint einfach nur den Verkehr zu beobachten.
„Du weißt warum ich hier bin.“
Ich stehe mit einem Bademantel über meine Schlafklamotten bekleidet im Raum. Ich bin gerade aufgestanden, als er gekommen ist. Ich verspüre ein Ziehen im Magen, ich konnte nicht sagen, ob es Hunger ist oder nur wieder die Schmerzen. Ich gehe zu meinem Bett und leg mich rein.
„Ich hab mit Nicole gesprochen.“
Müde schließe ich die Augen, meine Magensäure schien sich durch meine Magenwände ätzen zu wollen.
„Du brauchst Hilfe.“
Ich ziehe die Decke über meinen Kopf.

Ein Klopfen an der Tür, das nach einer Weile zu einem Hämmern wurde. Ignorieren. Augen zu und warten bis die Person, die Geduld verliert. Jemand dreht einen Schlüssel im Schloss um. Gott, wie viel Leute hatten eigentlich noch den Schlüssel zu meiner Wohnung?!
Ich wickle mich schon präventiv in meine Decke ein und starre die Wand an. Ich höre die Schritte, die sich meinem Bett nähern, daran vorbei gehen, zum Fenster. Gleich würde es hell werden und es kämen wieder Sprüche. Mein Herz klopft schneller, ich hasse diese Situationen.
Es bleibt dunkel.
Nicole, Benjamin, Irene und... Phillip. Die haben einen Schlüssel.
Nicole war drei mal dagewesen, Benjamin sieben mal, Irene fünf mal, Phillip nie.
Ich drehe mich um. Er schaut mir mit traurigen Augen entgegen, kein Lächeln auf seinen Lippen. Er versteht es, als einziger.
Er würde nur einmal hier her kommen, heute, das einzige Mal.
Die Matratze senkt sich unter seinem Gewicht. Ich ziehe ihn zu mir und küsse ihn, er erwidert es.
Heute, nur ein einziges Mal.

Die Vorhänge werden geöffnet. Ich drehe mich um und lächle zu der Person auf meinem Bett. Heute ist gestern und wird morgen sein. Er versteht es und die Magenschmerzen sind weg. Heute ist eine gute Zeit.


Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Fanfic-Anzeigeoptionen

Zurück