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Blutige Bande

Takuma Ichijo x Senri Shiki
von

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Blutiges Ende

Teil: sechstes (& letztes!) Kapitel
 

Pairing: Shiki x Ichijo
 

POV: Shiki
 

Disclaimer: Also mir gehören wieder die Charas, was ich sehr bedauere, noch irgendwelche Orte oder ähnliches was in den Manga von „Vampire Knight“ vorkommt, gehört alles Matsuri Hino (*verbeug*). Den Rest (wie Vorgeschichten, etc.) hab ich mir in meinem kranken Hirn selbst zusammen gesponnen ^^.
 

Warnung: Shonen Ai, don’t like it, don’t read it! ^^.
 

Hinweis: Ich hab die Story von „Vampire Knight“ erst soweit einbezogen, wie sie in der DAISUKI (momentan 04/08) erschienen ist, alle Entwicklungen die sich später ergeben und mit dieser FF nicht konform gehen, werden daher einfach ignoriert.

Aber da die beiden ja leider nur Nebencharaktere sind, soweit ich das bis jetzt sehe, wird es da wohl nicht so viele Dinge geben.
 

Danksagung: Ich fass es nicht 14 Kommis zum letzten Kapi und 43 Favos, ihr seid echt die Besten!

Vielen lieben Dank an meine Kommischreiber: NaokoSato, Mei_Chan, Angel_Schadow, yume-kuran_dono, -_AkiriaIchijo_-, Saegawa-chan, Xx_VampireBlood_xX, KYOs_PSYCHO_EntchEn, Maiiann, Nienna, Tayuya und ein ganz spezieller Dank an Xenia-Crow und MizuFunnakami, der Anfang dieses Kapis wäre ohne sie nie so zustande gekommen.

Ach ja, als kleines Dankeschön fürs lange mit mir aushalten gibt es ein kleines Picu (Link in der FF-Beschreibung), seht's euch mal an ^^ und lasst vielleicht nen Kommi da.
 

So, hier also das 6. Kapitel, es hat mal wieder ne Weile gedauert, aber da ist es nun, sogar etwas länger als die anderen und damit ist die FF erst mal beendet. Wie angekündigt, wird es noch ein Special geben, allerdings dauert es damit wohl noch ein bisschen und daher bitte ich jeden, einfach in einen Kommi oder direkt an mich zu schreiben, falls er benachrichtigt werden möchte, wenn es on geht ^^.
 

So, jetzt wünsche ich euch ein letztes Mal (jedenfalls für diese FF) viel Spaß mit dem neuen Kapi:
 


 

Kapitel 6 Blutiges Ende
 

Du bist nicht da!

Wie kann es sein? Wo bist du?

Nur eine einzige, mögliche Antwort schneidet sich wie ein rot glühendes Eisen durch meine Gedanken, verlöscht alles andere, füllt sie gänzlich aus.

Du bist tot!

Eine betäubende Ohnmacht legt sich über mich, dass darf einfach nicht wahr sein!

Noch nie in meinem Leben habe ich mich so schrecklich hilflos gefühlt, nicht einmal damals als dich dieser Vampire Hunter verletzt hat! Da konnte ich etwas tun, diesmal nicht!

„Wo ist Ichijo-san?“ Unablässig fließt mir immer wieder diese Frage über die Lippen, ich nehme sie nicht einmal mehr wirklich wahr, immer wieder in der irrwitzigen Hoffnung auf eine Antwort.

Die Blicke der anderen brennen auf mir und mit ihnen wachsen all die Ängste und die Panik, sie beginnen zu brodeln, suchen immer weiter schwellend nach einem Ausgang.

Die unendlich schrecklichen Szenarien meiner Alpträume kämpfen sich in mir hoch, beginnen mich mehr und mehr auszufüllen.

„Wo ist er?“ Meine Stimme wird lauter, immer wieder diese eine Frage, immer wieder, immer lauter. Ich schreie sie regelrecht hinaus, als wolle ich die unausweichliche Realität hinwegbrüllen.

So viele Gefühle, so schwach, so egal!

Dann setzte sich plötzlich Kaname in Bewegung, er kommt zu mir, steigt die Treppe hinauf. Kurz vor mir bleibt er stehen, sieht mich an mit dem gleichen Ausdruck im Gesicht wie immer, distanziert und fast schon kalt.

Meine Stimme bricht ab und ich blicke zu ihm auf, in der Hoffnung endlich Gewissheit zu bekommen. Denn noch schlimmer als die Angst um dich, als all die Schreckensszenarien ist die Ungewissheit.

Ich kann nur grausame Bilder hinauf beschwören, doch von ihrer Wahrheit weiß ich nichts.

Will ich eigentlich gar nichts wissen, doch hoffen ist so unendlich schwer.

Stumm erwidere ich Kaname-samas Blick, mein ganzer Ausdruck nur eine einzige Frage.

Die Frage nach dir!

„Du solltest wieder ins Bett gehen, Shiki.“ Kanames Stimme ist wie immer, ruhig und emotionslos.

Ich bin wie betäubt davon und nur langsam dringen die Worte in mein Bewusstsein.

Da ist keine Antwort, nicht eine kleine, nur ein Befehl. Ein Befehl mit einem unverhohlenen Vorwurf, als habe ich nicht das Recht meine Frage zu stellen.

Nicht das Recht nach dir zu fragen!

Nicht das Recht auch nur deinen Namen zu nennen!

Wie kann er es wagen?!

Wie kann gerade er es wagen?

Er, der ohne dich zurückgekehrt ist!

„Was?“ Meine Stimme zittert, doch das Zittern kommt nicht von Schwäche oder Schmerz, auch wenn sie beginnen in meinem Körper zu toben.

Das Zittern kommt von Wut.

Wut, die sich mit schreiender Intensität in meine Ohnmacht kämpft.

Die brennende Woge überrollt mich mit einem Mal und noch ehe ich es wirklich bewusst entscheiden kann, greife ich nach Kanames Kragen.

Mit wutverzerrtem Gesicht ziehe ich ihn zu mir und meine Stimme überschlägt sich fast, als ich ihn anschreie.

„WAS? Wie kannst du es wagen…“ Starke Arme greifen nach mir, lösen meinen Griff und zerren mich von ihm weg. Sein Gesichtsausdruck verändert sich kaum, als wäre ich nicht mehr als ein lästiger, kläffender Schoßhund.

Die Wut brennt sich noch tiefer in mich ein, schlägt mit wilden Wogen in Hass um.

Mit meiner gesamten Kraft wehre ich mich gegen den Griff der mich fesselt.

„Wie kannst du ohne ihn zurückkehren? Wie kannst du es wagen? Wo du der einzige bist? Wie konntest du bloß?“ Mein Verstand ist vollends von Wut und Hass vernebelt, die Stimmen die meinen Namen rufen, nehme ich nur flüsternd am Rande wahr. Sind nicht laut genug um mich aus meiner Raserei zu reißen.

„Du wirst es bereuen! Ich schwöre dir, du wirst dafür büßen. Du wirst es bereuen ohne ihn zurückgekehrt zu sein.“ Ich bin völlig außer mir, mein Herz rast, mein Blut kocht, alles ist mir in diesem Moment egal.

Wie könnte es auch nicht, wo nichts anderes in meinen Gedanken schreit, als dieser eine Satz:

Du bist tot!

Doch Kaname scheint es nicht im Geringsten zu interessieren, er kehrt mir einfach den Rücken zu und geht.

Erneut kämpfe ich gegen die starken Arme, die mich festhalten, die mich davon abhalten, diesem arroganten Mistkerl von Reinblüter eine zu verpassen.

Selbst wenn das meinen Tod bedeuten würde, was zählt das jetzt noch?!

Hasserfüllt starre ich unserem Hausvorstand hinterher, selbst dann noch, als er längst in den Schatten der Gänge verschwunden ist.

„Shiki, jetzt beruhige dich!“ Es ist Kains Stimme, die nur allmählich den Weg in mein Bewusstsein findet, zusammen mit dem Schmerz, der sich wieder meiner bemächtigt.

Doch noch einmal bäumt sich meine Wut auf, will sich nicht geschlagen geben, das Unabänderliche nicht akzeptieren. Ich stemme mich gegen Kain.

„Lass mich! Wie soll ich mich beruhigen? Ichijo-san ist nicht da! Er ist… er ist…“ Die Worte wollen mir nicht über die Lippen, als wenn allein das die Realität zurückhalten kann.

„Ichijo lebt!“ Nur diese zwei Worte und plötzlich ist alles in mir leer. Gedanken, tobende Gefühle, all das ist mit einem Mal verpufft. Mein eben noch von Wut genährter Widerstand erlischt auf einen Schlag.

„Was?“ Nicht einmal ein Flüstern ist es, was da über meine Lippen dringt, gehemmt von Leere und immer heftiger werdendem Schmerz.

„Ichijo lebt, er kommt bald nach!“ Da sind sie, genau diese Worte wollte ich hören. Doch da ist keine Energie mehr um mich darüber zu freuen. Ich bin wie ausgebrannt.

Ein einziger Gedanke hallt durch meinen Kopf.

Du lebst!

Vor meinen Augen wird es schwarz, der Schmerz und die Aufregung fordern ihren Tribut.

Doch es greift auch eine warme Woge nach mir, folgt mir in die Ohnmacht.

Du lebst!

Du!
 

Ich starre aus dem Fenster, doch das Bild vor meinen Augen will sich einfach nicht verändern.

Nur Bäume und Schatten.

Sie wollen nicht das zeigen, was ich mir so sehnlich herbeiwünsche.

Es ist die zweite Nacht nach ihrer Rückkehr, ihrer Rückkehr ohne dich.

Fast genauso lang sitze ich schon an meinem Fenster und starre auf den Platz vor dem Hauseingang, immer in der Hoffnung, dass die Schatten dich freigeben werden.

Doch da ist nur der ständige Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit, aber auch wenn am Tag die Sonne meine Augen geblendet hat, ich konnte meinen Platz nicht verlassen.

Zu tief sitzt die Angst, dass ich deine Ankunft versäume.

Die Sorgen der anderen sind mir egal, nur mit Mühe und Not schaffen sie es mich zum Schlucken der Tabletten zu überreden, zu Schlaf und all dem anderen unwichtigen Zeug, dazu bekommen sie mich nicht.

Wieso auch? Meine Wunde ist verheilt, da besteht keine Notwendigkeit mehr dazu.

Mein Kopf sinkt gegen die kühle Scheibe, ich spüre meine Erschöpfung, doch sie ist noch lang nicht so groß wie der Wunsch dich wieder zusehen.

Wann kommst du endlich zurück?

Wie lang muss ich all das noch ertragen?

Erneut eine Bewegung auf der anderen Seite der Scheibe, ein Schatten, der sich von den anderen löst.

Ich nehme ihn zuerst gar nicht wirklich wahr. Ich habe, seit ich hier sitze, zu viele und zu oft solche erblickt.

Jedes Mal enttäuschten sie meine Hoffnung.

Doch diesmal stocke ich, der Schatten geht auf den Eingang zu, für die anderen ist es eigentlich noch zu früh, sie sind beim Unterricht.

Ein Windstoß zerrt an dem Umhang, den ich für einen Schatten gehalten habe und silberblondes Haar blitzt auf.

Für einen Moment ist mir, als bliebe mein Herz stehen.

Ist es wahr?

Hab ich nicht umsonst gehofft?

Bist du es wirklich?

Mit einem Satz bin ich auf den Beinen, die Türen auf meinen Weg fliegen nur so auf und ich renne hinunter in die Eingangshalle.

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

Meine Gedanken überschlagen sich und meine Gefühle wissen gar nicht, was sie zuerst empfinden sollen.

Ohne eine Sekunde zu zögern, reiße ich die Eingangstür auf und starre atemlos nach draußen.

Die Gestalt weicht verdutzt einen Schritt vor mir zurück, die Kapuze verhüllt erneut das Antlitz.

Mein Atem geht stockend und mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung starre ich meinen Gegenüber an.

„I… Ichijo-san?“ Meine Hand krallt sich in die nicht geöffnete Türhälfte.

Was wenn wieder alles umsonst war?

All die Hoffnung?

„Shiki!“ Diese Stimme, dieser Tonfall, diese Aussprache.

Nur eine Person auf der Welt versteht es meinen Namen auf diese wundervolle Art zu sagen.

„Ichijo-san!“ Es gibt für mich kein Halten mehr und ich werfe mich in deine Arme.

„Ich… du…“ Meine Stimme versagt, ich kann einfach nicht in Worte fassen, was gerade an Gefühlen in mir tobt.

Glück, Freude, Hoffnung, aber da sind auch Angst, Ungewissheit und Schmerz.

„Bitte verzeih mir, Shiki!“ Deine Worte sind so leise, kaum mehr als der Luftzug der mein Ohr streift und doch lassen sie mich aufhorchen.

Etwas stimmt nicht!

Da erst spüre ich das leichte Zittern deines Körpers und rieche den Blutgeruch, der dich geradezu einhüllt.

Es ist dein Blut, deines gemischt mit dem eines anderen.

„Ichijo-san…?“ Doch bevor ich danach fragen kann, sinkt dein Gewicht gegen mich, muss ich meine Arme fester um dich legen, um dich zu stützen.

Erst jetzt erkenne ich die kleinen, noch nicht ganz verheilten Wunden in deinem Gesicht. Dein Mantel ist halb zerfetzt und blutgetränkt, die Wunden darunter kann ich nur vermuten, doch ich rieche sie. Wie schlimm müssen sie gewesen sein, wenn sie selbst jetzt noch nicht ganz verheilt sind?

Kalter Hass auf den, der dir das angetan hat, wallt in mir auf.

Was ist nur mit dir passiert?

Wieso kehrst du in diesem Zustand zurück?

Warum stand dir niemand bei?
 

„Entschuldige, ich wollte dir keine Sorgen machen, Shiki.“ Du schenkst mir ein Lächeln, doch es ist, als nähme die Erschöpfung ihm einen Teil seiner Wirklichkeit.

Kurz sehe ich zu dir auf.

„Das hättest du dir wirklich früher überlegen können, Ichijo-san.“ Auch wenn die Worte sich nach Vorwurf anhören, klingt in meiner Stimme doch nur Erleichterung mit.

Wie könnte es auch nicht, wo du endlich wieder bei mir bist.

Wo all die Alpträume zum Glück nur eines waren, flüchtige, endlich verblassende Trugbilder.

Ich senke wieder meinen Blick, deine Wunden haben sich inzwischen alle geschlossen. Auch die blutverschmierten, halb zerfetzten Sachen hast du ausgetauscht.

Ich sitze dir in deinem Zimmer auf dem Bett gegenüber und wische die letzten Blutspuren von deiner inzwischen wieder makellosen Haut.

Plötzlich streift etwas mein Gesicht, ich blicke ein bisschen überrascht auf. Es ist deine Hand, die sich zärtlich auf meine Wange legt. Ein leichtes Zittern geht noch immer von ihr aus.

„Bitte verzeih mir.“ Deine wundervollen, grünen Augen fesseln mich, dein schuldbewusster Blick tut mir weh.

Ich presse die Lippen aufeinander, was soll ich nur dazu sagen?

Wie könnte ich dir jemals böse sein?

Und doch waren die Tage ohne dich für mich die reinste Hölle.

Wie soll ich all das in Worte fassen? Dir erklären, dass es mich getötet hätte, wärst du nicht zurückgekommen?

„Shiki?!“ Zaghaft, fast schon übervorsichtig streicht dein Daumen über meine Wange.

Ich greife nach deiner Hand und drücke sie zaghaft, versuche damit das Zittern zu vertreiben.

„Bitte erzähl es mir! Alles! Mir allein!“ Ich sehe dich an, löse deine Hand von meiner Wange und umschließe sie auch noch mit meiner zweiten. Mein Blick wird flehend.

„Bitte, Ichijo-san!“ Kurz weiten sich deine Augen, damit hast du wohl nicht gerechnet, doch dann erscheint ein Lächeln auf deinen Lippen und du lehnst deinen Kopf gegen meine Schulter.

Dein Verhalten beunruhigt und beruhigt mich gleichermaßen.

„Gut, ich werde dir alles erzählen.“ Deine Stimme klingt so erschöpft, ich bin regelrecht erschrocken. Sonst versteckst du so etwas immer, selbst vor mir. Dass du nicht anders kannst als es zu zeigen, macht mir Angst. Vorsichtig lege ich meine Arme um deinen Rücken.

„Wenn du zu erschöpft bist…“ Auch wenn ich es unbedingt wissen will, wichtiger als Wahrheit oder Wissen bist du mir.

„Schon gut. Es geht schon. Mach dir keine Sorgen, Senri.“ Ein warmer Schauer rinnt über meinen Rücken. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, wenn du mich beim Vornamen nennst. Ich fühle mich dir dadurch um so vieles näher.

Deine Arme legen sich nur ganz leicht um meine Hüften und du atmest noch ein paar Mal tief durch, dann beginnst du leise zu sprechen.

„Wir hatten den Mistkerl nach ein paar Tagen Jagd gefunden und nachdem ich den Namen seines Hintermannes aus ihm herausgequetscht habe, hab ich ihn getötet. Danach hab ich Kaname und Kain gebeten an die Akademie zurück zu kehren.“ Deine Arme legen sich fester um mich und ich unterdrücke den Impuls, dich nach dem Warum zu fragen und beginne nur, dir langsam über den Rücken zu streichen.

So habe ich dich noch nie gesehen. Ich bin mit der Situation total überfordert, kann keinen meiner Vorwürfe gegen Kaname vorbringen, auch wenn ich ihm unendlich viele mache.

Doch es geht nicht, nicht solange du so bist.

Ein leises Seufzen dringt über deine Lippen und dann sprichst du weiter.

„Es war mein Onkel!“ Deine Stimme ist völlig emotionslos als du das sagst, nur ein leichter Hass schwingt darin.

„Was?“ Ich bin entsetzt, wie kann das sein? „Dein Onkel?“

Du nickst, ich spüre die Bewegung und dein Haar streicht über meine Wange.

„Ja, mein eigener Onkel. Er hat diese Idioten damit beauftragt, dich zu entführen und mich damit in eine Falle zu locken. Sie sollten uns beide töten, damit sein Sohn in der Nachfolge unserer Familie weiter nach vorn rutscht.“ Mehr noch als deine Worte, lässt mich die fast schon gleichgültige Routine darin erschrecken. Du kannst das doch nicht so sehr gewohnt sein.

„Nachdem ich Kaname und Kain weggeschickt hatte, hab ich ihn aufgesucht. Ich wollte ihn damit konfrontieren, dass sein Plan gescheitert ist, doch noch ehe ich irgendetwas sagen konnte, hat er mich angegriffen. Die Überbleibsel hast du ja selbst noch gesehen.“ Also war das fremde Blut, das deines Onkels?!

Ein Gedanke kriecht mir eiskalt über den Rücken, wie weit bist du gegangen?

Ich wage es kaum, doch öffne ich den Mund und will die Frage stellen, aber du sprichst schon weiter.

„Mein Großvater ist dazwischen gegangen und hat verhindert, dass es zum Äußersten kam. Er hat mich zurückgeschickt und gemeint, er würde sich um meinen Onkel kümmern.“

Erleichterung macht sich in mir breit, ich will nicht das Blut deiner eigenen Familie an deinen Händen kleben sehen, schon gar nicht wegen mir?!

„Er war sicher sehr wütend, dein Großvater.“ Diese Aussage ist so banal, doch im Moment will ich noch nicht, über all das andere reden.

Ein leises Lachen kommt von dir, es klingt einfach wundervoll in meinen Ohren.

„Kennst du ihn anders?“ Diese Frage lässt mich nur leicht den Kopf schütteln.

Du löst dich ein wenig von mir und siehst mich lächelnd an. Ich bin erleichtert, endlich sehe ich dich wieder so wie immer. Auch wenn mich der leichte Geruch nach deinem Blut und das Zittern deines Körpers immer noch beunruhigen.

Noch ehe ich es wirklich wahrnehme, hebe ich meine Hand an deine Wange. Dein Lächeln wird weicher und dein Blick fesselt mich regelrecht.

„Das alles nur…“, ich wage es kaum auszusprechen. „… wegen mir?“

Deine Hand greift nach meiner, du siehst mich weiter an. Ein ernster Ausdruck legt sich auf dein Gesicht, als du beginnst zu nicken.

„Ja, wegen dir.“ Dein Lächeln erscheint wieder. „Ich kann mir keinen besseren Grund vorstellen.“

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als du dich langsam zu mir vorbeugst.

Küsst du mich jetzt?

Auch ohne Blut?

Ich komme dir ein Stück entgegen, unsere Lippen berühren sich fast.

Plötzlich Schritte auf dem Gang vor deinem Zimmer und dann klopft es aufgeregt.

Widerwillig ziehe ich mich von dir zurück und wende meinen Blick zur Tür. Wer wagt es?

Ein erneutes, knappes Klopfen, dann wird die Tür einfach aufgestoßen und Aido kommt ohne Aufforderung hereingeplatzt.

„Ichijo, du bist ja wirklich zurück! Kaname-sama will dich sprechen!“, schnattert er gleich aufgeregt los.

Ich sitze da wie vom Donner gerührt, wieso gerade jetzt?

Wieso immer er?

Und du bewegst dich tatsächlich, willst aufstehen und zu ihm gehen.

Zu Kaname!

Der deine Verletzungen zugelassen hat!

Wut kocht in mir hoch und auch die Eifersucht.

Diesmal kriegt er dich nicht!

„Ichijo-san muss sich noch ausruhen!“ Ich springe mit einem Satz vom Bett auf und bin mit wenigen Schritten bei Aido. „Er wird zu Kaname-sama kommen, wenn es ihm besser geht!“ Nicht im Geringsten achte ich auf Aidos Protest, als ich ihn einfach aus dem Raum schiebe und ihm die Tür vor der Nase zuknalle.

Ein dumpfes „Aber…!“ dringt noch durch das schwere Holz, doch ich drehe nur den Schlüssel im Schloss herum und gehe wieder zurück zu dir.

Ein ungläubiger, vor allem aber amüsierter Blick empfängt mich.

„Du brauchst doch Erholung…“, nuschle ich nur leise. Ein leichter Rotschimmer zieht sich über meine Wangen. So viel Gefühl ist peinlich.

Ich hab wohl ziemlich überreagiert, aber diesmal kann ich dich einfach nicht teilen. Nicht in diesem Moment und schon gar nicht mit Kaname. Ich bereue es nicht!

Egal wie emotional, egal wie schwach das sein mag, Hauptsache du bist hier!

Deine Hand greift nach meiner und du ziehst mich wieder zu dir aufs Bett.

„Du bist süß, Senri“, lachst du leise und umarmst mich erneut.

„Bin ich nicht!“, protestiere ich und sehe zur Seite.

„Doch.“ Und noch ehe ich erneut widersprechen kann, legst du deine Hände auf meine Wangen, drehst mein Gesicht zu dir und küsst mich auf den Mund.

All meine Einwände verflüchtigen sich mehr und mehr, je leidenschaftlicher dein Kuss wird.

Du küsst mich!

Ganz ohne Blut!

Meine Gefühle fahren zum ersten Mal seit der Entführung eine Achterbahn, auf der es durchaus auszuhalten ist.

Atemlos löse ich den Kuss nach einer halben Ewigkeit und sehe dich an. Das wundervolle Gefühl, auch wenn ich deine Lippen immer noch auf meinen zu spüren glaube, flaut langsam ab und erneut kämpfen sich die Fragen in mir hoch.

Fragen und die Sorge, denn ein leichtes Zittern war auch bei deinen Lippen nicht zu leugnen.

„Ichijo-san, bitte… bitte sag mir warum“, verlange ich zu wissen.

„Warum was?“ Du siehst mich fragend an.

„Warum küsst du mich?“, platzt es aus mir heraus, ich kann mich einfach nicht länger beherrschen und will es auch gar nicht.

Zuerst ist dein Blick verwirrt, dann erscheint wieder ein Lächeln auf deinen Lippen.

Ein wunderschönes Lächeln, einzig und allein für mich, mein Herz macht einen Sprung.

„Warum wohl?“ Deine Frage verunsichert mich, mein Herz erstarrt mitten in der Bewegung und meine schlimmsten Befürchtungen flackern wieder auf.

„Ich weiß nicht… wegen dem Zauber des Blutes?“ Meine Stimme klingt so schrecklich unsicher, ich schäme mich dafür.

Du siehst mich irritiert an, dann beginnst du zu schmunzeln.

„Wie kommst du denn grad auf dieses alte Ammenmärchen? “ Ein Lächeln umspielt deine Züge.

„Bei deinen ersten Küssen,… da war immer Blut im Spiel…“, gebe ich zu, ich komme mir irgendwie dumm dabei vor.

„Und deswegen kommst du auf so was?“ Ein leises Lachen, doch es ist nicht böse gemeint, dass spüre ich.

„Ja…“ Unsicher sehe ich zu dir auf.

Du ziehst mich in deine Arme.

„Ich küss dich doch nicht, weil ich nur auf dein Blut scharf bin.“ Du drückst mir erneut einen Kuss auf die Lippen. „Ich küsse dich, weil ich dich liebe!“

Diese Worte kommen so überraschend, dass ich dich zuerst nur stumm ansehen kann.

Du liebst mich?

Mich?

Kann es wirklich sein?

„Mich?“, ist die einzige Frage, die ich über die Lippen bekomme. Das sich mit so wenigen Worten all meine Hoffnungen erfüllen, ich kann es gar nicht glauben.

„Ja, dich.“ Dein Lächeln wird noch wundervoller.

„Du hast nie was gesagt…“, flüstere ich nur leise.

„Weil ich Angst hatte“, ist deine knappe Antwort.

„Angst?“ Du? Dieser Gedanke ist befremdlich.

„Ja, wie könnte ich denn nicht? Schließlich hätte mein Geständnis eventuell alles zwischen uns zerstört…“ Es sieht so aus, als wenn ein Teil alter Sorge und Angst in deinen Augen aufflackert.

Ich schüttle den Kopf, niemals wäre das passiert.

Deine Hände legen sich wieder auf meine Wangen, ich spüre, dass sie immer noch leicht zittern.

Was ist nur los? Was fehlt dir?

Ein Gedanke schießt durch meinen Kopf. Es ist so klar.

Blut! Du hast so viel davon verloren!

Du küsst mich erneut, als wolltest du davon abzulenken, wie es dir geht.

Atemlos löse ich mich von dir und rutsche ein bisschen näher.

Es gibt nur diesen einen Weg oder besser, ich will nur diesen sehen. Mit zittrigen Fingern öffne ich die obersten Knöpfe meines Hemdes, sehe dir dabei ein bisschen unsicher in die Augen.

„Wenn du möchtest…“ Ich kann den Satz nicht zu Ende sprechen, sondern ziehe nur meinen Kragen beiseite, entblöße meine Halsbeuge. In deinen Augen sehe ich Überraschung, aber auch Leidenschaft und Verlangen beginnen darin zu brennen.

„Senri?!“ Deine Stimme ist rau, man kann die Erregung regelrecht hören, als du mich in deine Arme ziehst und deine Lippen auf meine Haut presst.

Ein leises Keuchen entwindet sich meiner Kehle, als du mit der Zunge kurz über meine Halsbeuge fährst und dann spüre ich deine Zähne.

Vorsichtig, schon fast zärtlich durchdringen sie langsam meine Haut.

Leise flüstere ich deinen Namen.

Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich.

Es ist als radiere ein Licht all die Schatten der vergangenen Alpträume aus und dann ist da nur noch eines:

Glück.
 

Langsam wache ich auf, ein ganzer Tag ist schon wieder vergangen und das erste, was ich erblicke, sind deine Augen und dein Lächeln.

Ein schöneres Erwachen kann es nicht geben, schon gar nicht nach den letzten Wochen.

„Gut geschlafen, Senri?“ Deine Stimme ist so zärtlich und das Gefühl der letzten Nacht, hallt noch in mir nach. Bei der Erinnerung glaube ich erneut dein Blut auf meinen Lippen zu schmecken.

Ich nicke, dann beuge ich mich vor und küsse dich. Zuerst ein bisschen überrascht, erwiderst du den Kuss schnell innig.

Nur allmählich kann ich mich wieder von dir lösen und blicke in deine wunderschönen, grünen Augen.

Ein bisschen Unsicherheit befällt mich, denn es gibt etwas, was ich auch endlich loswerden muss.

„Ich…“ Dein Blick ruht auf mir, sehe ich da einen Funken Erwartung?

„Ich…“ Ich zögere einen Augenblick, doch wie könnte ich nicht, es ist so ungewohnt.

„Ich liebe dich, Takuma.“ Ein strahlendes Lächeln stiehlt sich auf deine Lippen, dann küsst du mich erneut und ich weiß nur eines, Kaname wird dich auch heute Nacht garantiert nicht zu Gesicht bekommen.
 

ENDE!
 

So, damit wären wir am Ende meiner kleinen Vampire Knight-FF angelangt, ich hoffe, dass sie euch gefallen und das Ende euch nicht mit einem Zucker- oder Schmalzschock auf die Bretter geschickt hat ^^.

Ich freue mich natürlich sehr über jede Art von Kommentar (Kritik, Anregungen, etc.) und hoffe, wir lesen uns mal wieder.
 

Bis hoffentlich irgendwann mal,
 

Eure Sakiko ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (39)
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Von: abgemeldet
2012-03-27T21:20:46+00:00 27.03.2012 23:20
so ich schreib hier jetzt mal nen kommentar zu der kompletten fanfic:

ich habe gerade die komplette ff gelesen und cih bin beeidruckt ab und zu kamen mir die tränen ich war so richtig in der rolle von shiki vertieft...
sowas liebe ich ja wnen mir eine geschichte so sehr gefällt das ich mich da so richtig hineinversetze....
ich fand das total toll es warso süß so traurig so toll und auch spannend es wr vieles und diese mehrernschen optik find ich toll es ist nicht zu schickimicki aber auch nicht zu wenig romantik und total viel von den spnnenden sachen und ja ich glaube ichw iederhol mich sogar o.o
nja also ich habe es sofort fvoritisiert ^^
ich gebd ir ein tipp.......



MACH WEITER SOOooooooooo
ich liebe es *________*
Von: abgemeldet
2012-02-17T21:45:08+00:00 17.02.2012 22:45
Zum ersten. Es tut mir leid,dass ich erst jetzt ein Kommentar schreibe. Zum anderen. Wow. Die FF war echt schön. Ich hätte ja gedacht, es endet in einer Darkfic, doch dann kam doch noch ein Happy end. Ich meine ich habe nichts gegen dieses Genre, aber ein Happy End ist doch manchmal viel schöner. Ich finde deinen Schreibstil echt gut. Diese Fanfiction hatte soviel Intensität und die Atmosphäre war beklemment. Man hatte ein ungutes Gefühl, war vor Aufregung angespannt und dann fiel am Ende die ganze Spannung von einem ab. Ich habe mir echt Sorgen gemacht um die beiden. Außerdem habe ich mit Senri gelitten. Es war so tiefgründig und am Ende die Erleichterung die man empfunden hat und das Gefühl der Freude, dass die beiden zueinander gefunden haben. Die FF war beinahe unbeschreiblich. Es ist mit die beste die ich gelesen habe. Kritik habe ich so gut wie gar keine. Selbst wenn es zb. Rechtschreibfehler gegeben hat, so sind sie mir nicht aufgefallen, da ich zu sehr in die Geschichte vertieft war. Es tut mir leid, dass ich dich hier mit unverständlichen Erzählungen vollsülze, aber so war es nun mal für mich. Ich habe am Ende sogar geheult. Oh es kann auch einfach nur sein, dass ich mich zu sehr in die Sache hereingesteigert habe, aber das wäre bie mir kein Einzelfall. Achja ich liebe dieses Paring und ich finde es gut, das du dazu beiträgst, das eswenigstens ein bisschen mehr Fanfictions dieser Art gibt. Denn dieses Pairing sieht man nicht so offt, leider. Nochmal, Die FF war wunderschön und ja. Dh.

GGGGlg riko-chan
Von: abgemeldet
2010-10-06T19:07:12+00:00 06.10.2010 21:07
Ahhhhhhhhhhh die ff war so geil ich kann nur sagen schöööön einfach wunderschön deine schreibweise einfach alles und außerdem hatte ich echt angst um ichijo sowohl auch um shiki das war echt ergreifend ich war total angespannt vor aufregung.Aber für mich gab es da nichts auszusetzten einfach nochmal ein fettes lob und das ende erst war geil ich bin froh das es alle heil überstanden haben ..... außer kaname der hätte eigentlich nicht wieder kommen sollen *fies grins und sich gedanken ausmal*
Von:  Vampire-fairy-chan
2010-05-23T11:24:05+00:00 23.05.2010 13:24
wow
das war echt eine wundervolle ff *_*
da hat man echt ununterbrochen mitgefiebert^^
ich hätte soooooooooo gerne noch mehr gelesen,das war einfach nur toll^^
mach doch noch eine ff mit den beiden ,weil das ist sowieso nicht nur mein lieblingspaaring ich finde man konnte so schön mitfühlen^^
bin echt froh,dass ich das lesen durfte^^
glg
Vampire-fairy-chan^^
Von:  Ai_Mikaze
2010-03-18T17:29:53+00:00 18.03.2010 18:29
Endlich kam ich zum lesen. >_<
Die Ich-Form wurde auf Dauer etwas übergreifend, aber trotzdem war sie toll. Und ich hatte schon richtig Angst, als Kaname ohne Ichijou zurück kam. Ich dachte auch er sei tot. xD Aber dafür war das Ende toll. <3
Von:  littlpinkunicorn
2010-01-06T02:12:16+00:00 06.01.2010 03:12
schööön~
eine der wenigen nicht-schlechten Vampire Knight-FFs hier ^^
der Schreibstil ist echt interessant, mal was anderes, hat mir echt gut gefallen
die Charaktere waren auch nicht OOC, was bei Shiki bestimmt nicht so einfach war, aber ich finde, du hast das mit der Ich-Perspektive gut gemacht ^_^
die Art, wie die Träume beschrieben wurden, fand ich auch toll
(und Kaname ist eh doof! >.<) =D
also...ahm...weiter so? xD ich denke, ich guck mir dann jetzt auch mal deine anderen FFs an ^^
Von:  Johnnys_Sandpfote
2009-11-06T13:34:46+00:00 06.11.2009 14:34
Ich muss sagen, diese Geschichte hat mir seid dem ersten Kapitle so gut gefallen das ich heute im Unterricht kaum aufpassen konnte weil ich in Gedanken immer bei der Geschichte war und sie weiter lesen wollte!
Das Ende ist so schön, ich hab mit Shiki gelitten es war einfach so traufig *sniff* und bei den Kämpfen kam das echt gut rüber, ich hatte voll die Gänsehaut. Einfach super ^^
Vielleicht höre ich mal wieder von dir ^^
LG Sandpfötchen
Von:  Hikaru-Chan
2009-07-30T00:09:12+00:00 30.07.2009 02:09
wow °______________________________°
echt einfach wahnsinn das ende!!!!
ich hätte mir ein wenig mehr erwartet aber tja *versuat bin*
zu den süßen beiden hätte sowas eh nicht gepast!^^
dein schreibstil ist der hamma!!!!
ich mag ihn sehr ^^
echt eine super FF!!!
*verbeug* echt respeckt!!!^^
Von:  MikaChan88
2009-06-26T16:20:32+00:00 26.06.2009 18:20
die ff is total super^
schönes ende
mach weiter so ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2009-06-10T11:44:41+00:00 10.06.2009 13:44
Geniale FF
Die ist erste Klasse.Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Und Shiki tat mir ja übelst leid.
Du hast seine Gefühlswelt super beschrieben und auch seine Alpträume.
Man hat wirklich mitgefiebert.
Einmal hab ich sogar vergessen zu atmen xD
Ich nehm die auch gleich in meine Favoliste auf.
*daumen hoch*



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