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Die Blutfehde der Youkaifürsten

von

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Trauer

Ein rötliches Leuchten am Horizont hinter den Bäumen zeugt vom raschen Herannahen des neuen Tages. An einigen Grashalmen hängt noch der Tau der Nacht und überzieht das Gras in dem lichten Wäldchen mit einem funkelnden Glanz. Doch die Person, deren Füße mit eiligen Schritten die glitzernde Pracht schonungslos niedertrampeln, hat keinerlei Blick für die morgendliche Schönheit. Yaeba ist noch immer auf der Suche nach Sesshomaru und am Stand der Sonne gemessen, sollte er sich wahrlich beeilen, ihn zu finden.

Der Daiyoukai hat auf seiner Flucht eine beträchtliche Strecke zurückgelegt. Doch sein Weg scheint ihn offenbar ohne konkreteres Ziel wild im Zickzack geführt zu haben. Wohin kann er wollen? Hat er sich Tenmarus Tod wirklich so zu Herzen genommen? Tenmaru! Yaebas Herz krampft sich schmerzhaft zusammen bei dem Gedanken an den jungen Daiyoukai, doch er ruft sich rasch wieder zur Ordnung. Nein, er hat noch keine Zeit zum Trauern, auch wenn ihm der Tod seines Schützlings eine klaffende Wunde in sein Herz gerissen hat.

Yaeba schließt für einen Moment die Augen. Der Verlust des Jungen schmerzt ihn mehr als er in Worte fassen könnte. All die Jahre hindurch hat er ihn beschützt und mit der Zeit, ohne dass er es recht bemerkt hatte, ist ihm der Junge ans Herz gewachsen. Fast war er schon bereit gewesen, sich der Illusion hinzugeben, er wäre tatsächlich sein Sohn gewesen.

Sesshomaru hatte recht, mein Verhalten, Tenmaru gegenüber, war nicht das Verhalten eines Befehlshabers. War vielleicht das der Grund? Hat er deshalb versucht, mir den Gedanken schmackhaft zu machen, mich als seinen Vater auszugeben? Er selbst wollte ihn nicht anerkennen, doch töten wollte er ihn auch nicht. Hätte ich ihn offiziell als meinen Sohn ausgegeben, hätte das beiden viel Ärger erspart. Doch das hätte Tenmaru auch jegliche Möglichkeit zerstört, je von seinem wahren Vater anerkannt zu werden. Und das konnte ich Ihr nicht antun! Es war ihr letzter Wunsch. Wie hätte ich ihn ihr verwehren können? Wieder versucht die aufsteigende Trauer, Yaeba zu übermannen, doch tapfer schluckt er sie hinunter. Später! Im Moment hat er noch eine andere Aufgabe zu erledigen und mit ein wenig Glück wird er nach Erfüllung dieser letzten Pflicht wieder mit seiner Familie vereint sein.

Urplötzlich hebt er den Kopf. Er hat sie gefunden, die gesuchte Witterung. Sie kommt von dort drüben. Sofort schlägt er einen Haken und steuert auf den Geruch des Westfürsten zu, der ihm nun immer deutlicher in die Nase dringt. Wachsam sieht er sich um. Nein, andere Youkais in der Umgebung nimmt er nicht wahr. Immerhin befinden sie sich im Moment auch ein ganzes Stück vom Ostpalast entfernt. Der ohnehin schon lichte Wald endet hier und erstreckt sich nun in eine weite grasbewachsene Ebene, an deren weit entferntem Ende die ersten Gebirgsausläufe beginnen. Am Rande des Waldes schlängelt sich ein kleiner Fluss entlang und auf einem der größeren Steinbrocken an seinem Ufer, unter einem der Bäume, sitzt eine weißhaarige Gestalt die ihm den Rücken zudreht. Ihr Blick ist unverwandt auf die plätschernden Wasserfluten gerichtet.

Yaeba kommt in einiger Entfernung zum Fürsten des Westens zum stehen. Dieser zeigt keinerlei Reaktion, auch wenn ihm seine Anwesenheit sicher nicht entgangen ist. Zögerlich tritt Yaeba etwas näher. „Sesshomaru-sama?“, macht er sich bemerkbar. Noch immer reagiert der hochgewachsene Daiyoukai nicht. Yaeba wartet ein wenig, dann fragt er behutsam: „Gestattet Ihr mir, das Wort an Euch zu richten, Sesshomaru-sama?“ Nun hebt Sesshomaru ein wenig den Kopf, doch er wendet sich nicht um. Stattdessen scheint es, als würde er einmal tief durchatmen.

Dann sagt er ruhig: „Du weißt, dass Fürstin Yarinuyuki euren Tod fordert, und trotzdem kommst du her?“ Yaeba lässt den Daiyoukai nicht aus den Augen. Dann strafft er sich ein wenig: „Wenn es dem Frieden dient, tötet mich, doch ich bitte Euch, hört mich zuerst an!“ Wieder folgt ein Moment das Schweigens. Dann vernimmt man von Sesshomaru: „Und worüber willst du reden?“ Yaeba schluckt ein wenig. Er sucht nach den richtigen Worten.

Doch Sesshomaru kommt ihm zuvor: „Etwa über Ihn? Willst du mir auch eine Standpauke halten, wie schon mein Bruder?“ Eine leichte Spur von Zynismus schwingt in seinen Worten mit. Yaeba zögert kurz und dann senkt er ein wenig das Gesicht. „Ich bin nicht hier, um Euch Vorwürfe zu machen, edler Fürst!“ „So?“, es klingt fast ein wenig erstaunt, „Ich hätte angenommen, dass dich der Tod des Jungen mehr berührt.“ Erneut muss Yaeba schlucken, dann sagt er beherrscht: „Das... trifft auch zu, Sesshomaru-sama.“

Noch immer hat sich der hellhaarige Youkaifürst nicht umgewandt doch mit ruhiger Stimme fährt er fort: „Dann nehme ich an, dass dir nicht gefallen hat, wie... sich diese Situation entwickelt hat.“ Yaeba atmet einmal durch und dann gibt er sich einen Ruck: „Meint Ihr damit seinen Tod, oder dass er es nicht geschafft hat, sich Eure Anerkennung zu verdienen?“ Für ein paar Sekunden hängt die Frage zwischen ihnen in der Luft und Yaeba hat die Befürchtung, dass er damit womöglich doch zu weit gegangen ist.

Doch schließlich sieht man wie Sesshomaru erneut den Kopf senkt. „Er hat niemals gesagt, dass er das wollte.“ Yaebas Augen fliegen auf. Wie kann er so etwas sagen? Als wäre das nicht offensichtlich gewesen! Doch Sesshomaru redet schon weiter: „Hätte er das jemals getan..., hätte er unsere Beziehung nur irgendjemanden gegenüber angedeutet..., dann hätte ich ihn sofort getötet!“ Wieder herrscht Schweigen über der Wiese. Dann sagt Yaeba leise: „Aber er hat es nicht getan. Er hat von Euch nichts gefordert.“ Sesshomaru rührt sich nicht. „Nein...“, kommt es langsam, „Das hat er nicht. Es war gar nicht nötig.“

Wieder herrscht ein Moment lang Schweigen zwischen den beiden Youkai. Dann hebt Sesshomaru wieder den Kopf. „Yaeba?“, fragt er ruhig, „Hast du ihm befohlen, mich mit seinem Leben zu schützen?“ Der Oststreuner hebt ruckartig den Kopf. „Nein, Sesshomaru-sama!“, wehrt er entschieden ab, „Ich habe ihm nichts dergleichen befohlen!“ „Und... Sie?“ Yaebas Miene bekommt etwas schmerzhaftes, als er den Gedankengängen des Daiyoukais folgt. Doch dann sagt er leise: „Nein, auch Sie hat von ihm nicht mehr verlangt, als den Schwur, aus dem Ihr ihn entlassen habt. Als er entschied, Euch zu schützen, geschah es aus gänzlich eigenem Antrieb.“

Der weißhaarige Youkaifürst schweigt eine Weile. Dann schließlich sagt er: „Also hatte dieses Mädchen recht. Er... war mir tatsächlich zugetan.“ Yaeba schlägt die Augen nieder: „Es sieht wohl so aus, Sesshomaru-sama.“ „Ungeachtet meiner Gesinnung zu ihm?“

Nun hebt Yaeba den Kopf: „Sesshomaru-sama, ich kenne diesen Jungen seit seiner Geburt. Er hatte es niemals leicht. Niemand durfte erfahren, wer er war und doch wussten es alle, wie ich vor kurzem feststellen musste. Vermutlich war ihre Abneigung gegen ihn deshalb so groß. Ich beschützte ihn so weit es mir möglich war und mit der Zeit fand er seinen Platz in unserem Rudel. Sogar das Verhältnis zu den anderen besserte sich mit der Zeit. Zweifellos hätte er ohne Probleme in der Hierarchie aufsteigen können, doch er zeigte niemals Interesse daran. Auch wenn er nur einen niedrigen Rang bekleidete, glaube ich, dass er bei uns so etwas wie Zufriedenheit fand.

„Er war zwar mein Untergebener, aber... als solchen habe ich ihn nie gesehen. Doch in dem Moment als er seine Mutter verlor, war sein Leben, wie er es bis dahin kannte, beendet. Alles was ihm noch blieb, war der Schwur, der ihn in Euren Gehorsam zwang. In dem Moment, als Ihr ihn daraus entließt, hat er letztendlich seine eigene Wahl getroffen und... sie fiel nicht auf mich!“

Eine ganze Weile sagt keiner ein Wort. Dann plötzlich erhebt sich Sesshomaru von seinem Felsen und tritt einen Schritt an den Fluss heran, doch er wendet sich noch immer nicht um. „Glaubst du... ich hätte einen Fehler gemacht?“ Unwillkürlich zuckt Yaeba ein wenig zusammen. Warum fragt er das? Will er ihn prüfen? Sucht er einen Grund ihn zu töten, oder hat er tatsächlich Interesse an der Antwort?

„Es steht mir nicht zu, darüber ein Urteil abzugeben, Sesshomaru-sama!“, sagt er stattdessen. Dabei behält er den Daiyoukai wachsam im Auge. Doch Sesshomaru schweigt erneut. „Ich sagte bereits, ich bin nicht hier, um Euch Vorwürfe zu machen, Sesshomaru-sama“, fügt Yaeba nun behutsam hinzu, „Womöglich hätte ich in Eurer Situation nicht viel anders gehandelt. Wir sind schließlich trotz allem... nur Streuner. Die Gesetze der Clans gelten nicht für uns. Niemand kann Euch einen Vorwurf machen, das Wohlergehen Eures Volkes über das Wohl einiger Gesetzloser zu stellen.“

„Du würdest also ebenso handeln?“, in der Frage schwingt leichte Skepsis mit. „Ich bin nicht in dieser Situation, Sesshomaru-sama“, erwidert Yaeba rasch, „Doch wäre ich es... vermutlich ja.“ Ein leicht belustigtes Schnauben entfährt Sesshomaru. Als er spricht ist seine Stimme bitter: „Sagst du das, weil du glaubst, dass ich das hören will?“ Ein wenig unsicher blickt Yaeba zur Seite. Was soll er darauf antworten? Wenn er es genau bedenkt, entspricht es sogar ein bisschen der Wahrheit. Aber soll das vielleicht heißen, dass Sesshomaru wirklich an seiner Meinung interessiert ist? Warum denn das? Was könnte er getan haben, dass er sich damit Sesshomarus Interesse an ihm verdient hätte? Er hat diesen Respekt nicht verdient, mit Sicherheit nicht! Das allerletzte was er verdient hat, ist Sesshomarus Anerkennung!

Er beschließt eine ehrliche Antwort zu geben: „Sesshomaru-sama, Ihr seid ein hoher Youkaifürst und ich bin nur ein Streuner. Wie könnte ich mir anmaßen, Eure Situation einschätzen zu wollen?“ Doch sofort kommt die Erwiderung: „Du warst erster Befehlshaber. Du hast unter Ihr gedient. Nach deinen eigenen Worten bist du nun Anführer eures Rudels. Erzähl mir nicht, du könntest eine Führungsposition nicht nachvollziehen!“

Yaeba wird es heiß und kalt. Was soll das alles? Was geht in dem stolzen Daiyoukai bloß vor, dass er so darauf beharrt, ihn als gleichrangig zu betrachten? Er wird einfach nicht schlau aus ihm. Dieses Geplänkel hier führt doch zu nichts. Die Sonne steigt immer höher und die Zeit wird knapp. Er muss einen geeigneten Moment abpassen, um den Fürsten des Westen über den aktuellen Sachverhalt zu informieren. Doch zuvor muss er jedoch etwas anderes zur Sprache bringen, denn hinterher wird es vielleicht keine Gelegenheit mehr dazu geben. Wenn es stimmt was Inu Yasha vermutet, dann muss Sesshomaru es erfahren; das ist er ihm schuldig, und Ihr. Doch zunächst muss er Gewissheit haben, ob Inu Yashas Behauptung zutrifft. Doch wie soll er das herausfinden?

„Ihr mögt Recht habe“, beginnt er nun zögerlich, „Vielleicht ist meine Position der Euren ähnlich, wenn auch meine Verantwortung bedeutend geringer ist. Allerdings wäre es wohl verschwendete Energie, sich Gedanken über Eventualitäten zu machen. Was hätte sein können, ist nicht von Belang. Die Frage, die Ihr Euch stellen müsst, ist, was Ihr jetzt tun werdet.“

Für einen Moment hält Yaeba angespannt den Atem an. Wie wird der Fürst des Westens diese Ermahnung aufnehmen? Doch Sesshomaru rührt keinen Muskel. Dann schließlich sagt er: „Wenn Yarinuyuki auf ihre Forderung besteht, werden wir ihr entgegentreten. Sie wird feststellen müssen, dass der Westen trotz allem noch ein ernstzunehmender Gegner ist.“

Ein wenig irritiert blickt Yaeba zu ihm hinüber. „Ihr... Ihr lasst es auf einen Krieg ankommen?“ Sesshomaru schweigt. Yaebas Herzschlag beschleunigt sich ein wenig. „Das ist...“, er hätte fast 'Wahnsinn' gesagt, doch er fängt sich noch rechtzeitig, „Seid Ihr wirklich sicher, dass Ihr das wollt?“ „Wäre es dir lieber, ich würde deine Leute töten?“, die Frage scheint ehrlich gemeint zu sein. Yaeba ballt die Fäuste: „Natürlich wäre mir das nicht lieber! Aber... ich weiß, was ein Krieg bedeuten würde. Er fordert viel zu viele Verluste. Ein Krieg zwischen den Clans sollte der allerletzte Ausweg sein. Ich kann natürlich nicht darüber bestimmen, wie Ihr mit Eurem Bruder verfahrt, aber wenn die Fürstin des Nordens durch die Vergeltung an unserem Rudel besänftigt werden kann, dann bin ich noch immer bereit, dieses Opfer stellvertretend für meine Leute zu bringen. Tötet mich und setzt diesem elenden Kämpfen ein Ende!“

Wieder sagt Sesshomaru eine lange Zeit kein Wort. Dann sagt er leise: „Das kann ich nicht tun.“ Yaebas Augen weiten sich. Hat er richtig gehört? Was hat das zu bedeuten? Er beschließt zu fragen: „Was meint Ihr damit, Sesshomaru-sama?“ Sesshomaru rührt sich nicht, doch seine Haltung wirkt nun etwas kraftlos. „Ich... kann dich nicht töten“, sagt er und es klingt ein wenig hohl.

In Yaebas Kopf überschlagen sich die Gedanken. Was geht in dem stolzen Daiyoukai bloß vor? Warum dieses Wohlwollen? Das geht über sein Fassungsvermögen. Er macht ein paar Schritte auf den Daiyoukai zu. „Sesshomaru-sama, bitte erlaubt mir, Euch eine weitere Frage zu stellen!“ „Welche Frage?“, kommt es langsam von Sesshomaru. Nun ist Yaeba nur noch wenige Schritte von ihm entfernt und noch immer wendet der Daiyoukai sich nicht zu ihm um. Yaeba hebt den Kopf und blickt ihn direkt an: „Warum tut Ihr das? Warum zeigt Ihr so viel Nachsicht mir gegenüber? Und ich rede nicht nur von jetzt und hier. Schon seit wir aufeinandertrafen, habt Ihr mich stets gewähren lassen. Ihr hattet unzählige Male die Gelegenheit, mich zu töten. Ihr hättet mich schon bei unserem ersten Treffen töten können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Bis ich Euren Bruder bat, für uns zu bürgen, war ich lediglich einer seiner Reisegefährten, bis dahin hatte ich mich nicht in seinen Dienst begeben und Ihr habt mich dennoch verschont.

„Ihr habt mir alle meine Bitten gewährt, mir meine Unhöflichkeiten nicht nachgesehen und mich wie einen...“, er scheut sich vor dem Wort 'Gleichgestellter', „einen langjährigen Diener behandelt. Anscheinend legt ihr sogar Wert auf meine Meinung und meinen Rat. Ich bin Euch zutiefst dankbar für diese Gnade, aber... ich verstehe es nicht! Selbst wenn ich einen höheren Rang in unserem Rudel hatte, ich weiß genau, welchen Stand ich unter den Clans besitze. Ich habe es nicht verdient, dass Ihr mich so behandelt. Warum tut Ihr es trotzdem? Warum riskiert Ihr lieber einen Krieg, als mit mir so zu verfahren, wie man es erwarten würde? Warum tötet Ihr mich nicht?“

Wieder schweigt Sesshomaru eine ganze Weile. Fast scheint es, als suche er nach den richtigen Worten. Wachsam behält Yaeba ihn im Auge. Ist er wirklich gewillt, darauf zu antworten? Dann schließlich hebt Sesshomaru leicht den Kopf. „Yaeba...“, sagt er langsam, „Ich habe einen Fehler gemacht! Ich habe den Jungen nicht getötet..., als ich es noch konnte.“ Wie erstarrt lauscht Yaeba seinen Worten, doch Sesshomaru redet schon weiter: „Mein Bruder... hatte Recht. Es gab im Grunde nichts, was dagegen gesprochen hätte, bis auf diese eine Sache!“

Sesshomarus Nacken verspannt sich: „Ich habe es geschworen, in Arashitsumes Gegenwart! Ich schwor, ich würde ihr niemals verzeihen..., dass sie mich verlassen hat...“, seine Stimme schwankt leicht und er braucht einen Moment, bis er sich wieder gefangen hat, „Ich dachte dieser Schwur würde ausreichen, sie zu vergessen. Ich war... ein Narr! Wie hätte ich sie vergessen können? Ich wünschte, ich hätte es gekonnt! Sie hat mir nur etwas vorgemacht. Sie hatte niemals wirkliches Interesse an mir. Also entschied ich mich dafür, sie wie das zu behandeln, was sie war. Eine Streunerin. Etwas anderes hat sie nicht verdient!

„Sie hat mich verraten, ausgenutzt und zurückgewiesen. Ihr musste klar sein, dass ich ihr das niemals vergeben konnte. Und trotzdem schickte sie ihn zu mir. Ich weiß nicht, was sie damit bezweckte, aber sie musste sich ihrer Sache wohl sicher sein, wenn sie trotz allem noch die Hoffnung hatte, dass ich ihn... nicht töte“, es scheint als wollte er zunächst etwas anderes sagen. Nun hängen Sesshomarus Schultern kraftlos herab: „Hätte ich darüber hinwegsehen sollen, was sie getan hat? Hätte ich meinen Schwur ignorieren sollen? Hätte ich den Jungen trotz allem... anerkennen sollen? Wäre es das wert gewesen?“, er lässt den Kopf erneut sinken, „Was soll ich tun, wenn die Antwort darauf 'ja' lautet, Yaeba?“

Dem Ostyoukai läuft es kalt über den Rücken. Er ist sich nicht sicher, ob er allen Gedankengängen des Daiyoukais folgen konnte, aber am Rande seines Bewusstseins macht sich allmählich eine wage Erkenntnis breit und diese lässt ihm das Herz immer schwerer werden. Zumal er noch immer eine Antwort auf seine Frage benötigt.

„Sesshomaru-sama..., warum fragt Ihr gerade mich das? Was könnte ich Euch schon raten? Womit habe ich einen solchen Respekt verdient? Warum bloß haltet Ihr nur so große Stücke auf mich, dass Euch meine Meinung interessiert? Ihr sagtet, Ihr könntet mich nicht töten. Ich verstehe das nicht. Was kann Euch mein Leben schon bedeuten?Warum wollt Ihr nicht, dass ich sterbe?“

Nun endlich kommt ein wenig Bewegung in Sesshomaru und langsam wendet er sich zu Yaeba um. Sein Gesicht ist eine steinerne Miene, doch die tiefe Müdigkeit in seinen Augen ist unverkennbar. „Weil du der Einzige bist“, sagt er leise. Verständnislos und ein wenig verunsichert blickt Yaeba den Fürsten an: „Der Einzige wovon?“ Sesshomarus Gesicht ist regungslos. „Der Einzige, der es verstehen kann“, sagt er und seine Stimme klingt hohl. Seine goldenen Augen halten den Streuner mit beklemmender Intensität gefangen und ein solcher Schmerz liegt in ihnen, dass Yaeba ihn beinah am eigenen Leib spüren kann. „Ich kann dich nicht töten, Yaeba“, sagt er leise, „denn auch du hast sie geliebt. Nun ist sie tot! Es muss jemanden geben, der um sie trauern kann!“

Fassungslos weiten sich Yaebas Augen. Kann das wirklich das bedeuten, was er annimmt? Er lässt ihn am Leben, damit es jemanden gibt, der ihrer gedenkt, weil er es sich selbst nicht gestatten darf, ohne sein Gesicht zu verlieren? Er riskiert lieber ein Krieg zwischen den Clans, als die Tatsache ertragen zu können, dass sie in Vergessenheit gerät, dass es niemanden gibt, der um sie trauert?

Ein eisiger Schauer läuft ihm über den Rücken. Könnte Inu Yasha wirklich Recht haben? Sind Sesshomarus Gefühle, ihr gegenüber, wirklich innigerer Natur, als sie bisher angenommen hatten? Waren es wirklich nicht nur die Lockstoffe, die ihn überwältigt haben. Ist es möglich, dass er sie wirklich geliebt hat, völlig ungeachtet ihrer Witterung? Bei dem Gedanken bildet sich ein schmerzhafter Knoten in seiner Magengrube und ihm wird schwindelig. Was habe ich nur getan?

„Sesshomaru-sama...“, stammelt er beklommen, „Das... das kann nicht Euer Ernst sein!“ Sesshomarus Augen ruhen noch immer auf ihm. Dann sagt er leise: „Ich wünschte, es wäre so. Ich weiß selbst, dass dies völlig irrational ist. Mir ist klar, dass es nichts gibt, was dieses Verhalten rechtfertigen kann. Doch ich bin nicht in der Lage, anders zu handeln!“ Fassungslos starrt Yaeba den Daiyoukai an. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals. Inu Yasha hatte völlig Recht. Er hat den Fürst des Westens nie wirklich gekannt. Er hatte keine Vorstellung davon, wie tief ihn diese Sache damals tatsächlich verletzt hat. Doch Sesshomaru ist ein tapferer, stolzer Fürst. Sicher wird er diese Gefühle irgendwann überwinden.

Hoffnungsvoll blickt Yaeba ihn an: „Ich bin sicher, Ihr werdet einen Weg finden! Noch ist nicht alles verloren. Ihr könnt sicher...“ „Hör auf!“, scharf fliegt der bittere Ausruf zu ihm hinüber. Sesshomaru hat die Faust geballt seine Zähne sind leicht gefletscht. Dann entspannt er sich kraftlos und schlägt die Augen nieder. „Mach es nicht noch schlimmer! Glaubst du, es fällt mir leicht... zuzugeben, dass ich so schwach bin?“ Der Streuner kann nun deutlich erkennen wie hart Sesshomarus Kiefer aufeinandergepresst sind. Der Daiyoukai bebt leicht am ganzen Körper und Yaeba wird klar, wie ernst es dem Westfürst mit seiner Entscheidung, ihn zu verschonen, sein muss, wenn er so gnadenlos offen zu ihm ist.

Und urplötzlich ist da auf einmal mehr als nur die Schuld die auf seiner Seele lastet. Auf einmal spürt er mehr als nur den Verlust seines Ziehsohns. Auf einmal fühlt er noch etwas anderes außer dem Schmerz über den Verlust all jener, die er geliebt hat. Hier vor ihm steht der Fürst der Inuyoukais des Westens, ein würdevoller und stolzer Herrscher, dem nie etwas wichtiger sein wollte als das Wohlergehen seines Clans und der nun den gleichen Schmerz teilt wie er.

Ein Blick in das Gesicht des ewigjungen Youkaifürsten genügt und er erkennt ihn, den Kummer über den Verlust derer, die ihm hätten nahestehen sollen und nun für immer von ihm getrennt sind. Niedergeschlagen, verzweifelt, ja fast schon zerbrochen, steht der junge Fürst da und Yaeba wird schlagartig nur zu bewusst, dass Sesshomaru im Grunde kaum viel älter ist, als Tenmaru es war. Was sind schon siebzehn Jahre im Leben eines Youkais? Mit etwas mehr als zweihundertfünfzig Jahren zählt Sesshomaru noch immer zu den Jüngeren seiner Gattung und sicher wird es nicht leicht für ihn sein, mit dieser Situation angemessen umzugehen. Ein betroffenes Mitgefühl für den stolzen Daiyoukai legt sich auf Yaebas Herz und er wünscht sich sehnlichst, er könnte ihm irgendwie Erleichterung verschaffen, ihm irgendetwas tröstliches sagen, statt ihm weiteres Leid zuzufügen, wie er bedauerlicherweise muss.

Bedächtig tritt Yaeba einen Schritt näher. Auch sein Gesicht hat nun eine bleiche Farbe angenommen. „Sesshomaru-sama, verwechselt Liebe nicht mit Schwäche“, sagt er leise, „Liebe kann einen Mann schwach werden lassen, aber... es gehört wirkliche Stärke dazu, sie zu akzeptieren und zu ertragen.“ Sesshomaru schweigt. Für einen Augenblick scheint er über die Worte nachzudenken, dann sagt er: „Auch wenn es stimmen mag, dass Eventualitäten nichts bringen, ich stelle mir dennoch die Frage, wie es gekommen wäre, wenn ich mich damals anders entschieden hätte, wenn ich stärker gewesen wäre, wie du behauptest. Was wäre passiert, wenn ich ihr nachgegangen wäre, statt sie zu verfluchen?“

Betrübt blickt Yaeba ihn an: „Sicher erinnert Ihr Euch noch daran, warum Ihr es nicht getan habt.“ Sesshomaru nickt leicht: „Ja. Welchen Sinn hätte es schließlich gemacht, etwas von ihr zu fordern, das sie nie bereit war, zu geben; die eine Sache die man nicht erzwingen kann? Wem hätte es etwas gebracht, Ihr zu folgen, wenn sie so klar deutlich gemacht hatte, wo ihre wirklichen Interessen lagen und wo nicht.“ Hier verstummt er. Müde blickt er zur Seite und dann wendet er sich ab. Kraftlos hängen seine Schultern herab und seine goldenen Augen verfolgen teilnahmslos den Aufgang der Sonne, die sich nun Stück für Stück über den Horizont schiebt. Es ist vorbei! Nun führt kein Weg mehr zurück!

„Sie hat geweint!“ Sesshomarus Lider zucken einmal kurz und dann hebt er den Kopf. Langsam dreht er sich wieder zu Yaeba um. Das Gesicht des Streuners ist weiß wie eine Wand und seine Hände zittern ein wenig. Scheinbar ist er nicht in der Lage, den Blick des Daiyoukais zu begegnen, denn seine Augen sind starr auf den Boden vor ihm gerichtet. „Wovon sprichst du?“, fragt Sesshomaru, doch seine Stimme klingt nicht ganz so selbstbewusst, wie es sicher beabsichtigt war. „Damals...“, wiederholt Yaeba hohl, „da hat sie geweint.“ Nun blickt er doch auf und unbeschreibliches Leid steht nun in sein Gesicht gezeichnet. Doch dann fasst er sich ein Herz und beginnt leise zu erzählen: „Ich wartete an der Grenze zum Nordreich, wie sie mir befohlen hatte. Zu behaupten, ich wäre besorgt um ihre Sicherheit gewesen, wäre eine maßlose Untertreibung gewesen. Nicht nur wegen Inu Taihyouga, auch... wegen Euch!“

Sesshomarus Augen weiten sich ein wenig, doch ansonsten verzieht er keine Miene. „Versteht mich nicht falsch!“, fährt Yaeba fort bekümmert, „Es war nicht die Sorge, Ihr könntet sie irgendwie angreifen. Mir war klar, dass ihre Witterung sie vor Euch schützen würde, aber...“, er atmet einmal durch, „eben das war es auch was mir Sorgen bereitete.“ Nun blickt er auf und jetzt erkennt man auch die dunklen Ringe unter seinen eigenen Augen. Für einen kurzen Moment halten sich die beiden Youkais mit ihren Blicken gefangen doch dann bricht Yaeba den Blickkontakt ruckartig ab und einen Moment später knicken seine Knie ein und er wirft sich vor Sesshomaru zu Boden, die Stirn auf die Erde gepresst. Dabei zittert er am ganzen Körper. „Sesshomaru-sama...“, sagt er gepresst, „Es gibt etwas, dass ich Euch erzählen muss. Ich bitte Euch, hört mich bis zum Ende an und dann tut mit mir, was Ihr wollt. Ich habe... großes Unrecht auf mich geladen.“

Sesshomaru schweigt. Ohne eine Miene zu verziehen blickt er auf den unterwürfigen Youkai herab. Yaeba hat noch immer den Blick gesenkt. „Ich habe damals mehrere Tage auf Hanaki gewartet. Meine Sorge um sie wuchs mit jeder Stunde. Ich war kurz davor, ihren Befehl zu missachten und ihr zu folgen. Dann in der dritten Nacht kehrte sie zurück. Ich bemerkte sie sofort. Sie verließ das Gebiet des Nordens so schnell sie ihre Beine trugen und ich hatte alle Mühe, sie einzuholen. Mein einziger Gedanke war, dass irgendetwas vorgefallen sein musste, was sie nicht geplant hatte.

„Schließlich bekam ich sie zu fassen und hielt sie fest, um eine Erklärung zu erhalten. Doch als sie sich dann zu mir umwandte...“, hier kommt er ins Stocken, „war ihr Gesicht... tränenüberströmt. Ich hatte sie niemals zuvor so gesehen! Niemals! Und es zerriss mir das Herz!“ Der Streuner schluckt einmal schwer. „Ich versuchte aus ihr herauszubekommen, was passiert war, doch alles was sie sagte war: „Er darf mich niemals finden!“ Dann riss sie sich von mir los und rannte davon.

„Ich blieb alleine und aufgewühlt zurück. Mir war sofort klar, dass sie damit nicht Inu Taihyouga meinte und... mich packte die Wut.“ Nun hebt Yaeba ein wenig den Kopf und sein Gesicht wirkt nun alt und ausgezehrt. „Sesshomaru-sama, Ihr hattet Recht! Ich liebte sie! Ich liebte sie schon seit langer Zeit. Ich bin nie zuvor einer Frau wie ihr begegnet, in all meinen Jahrhunderten nicht.

„Doch... ich gehöre nur unserer Kriegerkaste an und sie war eine Daiyoukai von fürstlichem Blut. Diese Liebe hatte niemals eine Chance, das war mir klar. Vielleicht hat sie geahnt, was ich für sie empfand, wahrscheinlich sogar, doch sie wahrte stets den schicklichen Abstand und ich beschränkte mich darauf, sie still aus der Ferne zu lieben, wohl wissend, dass ich ihr niemals näher kommen würde. Ich schwor mir selbst, an ihrer Seite zu dienen und sie zu schützen und ihr treu zu bleiben, was immer auch passieren möge.

„Nachdem ich sie so gesehen hatte, hielt mich nichts mehr. Ich musste herausfinden, was passiert war. Ich musste herausfinden, ob ihr irgendein Leid geschehen war. Ich folgte dem Weg, den sie gekommen war und... fand Euch“, Yaebas Miene wird starr. „Mir war sofort klar, was geschehen war. Und... ich musste noch nicht einmal Eure Reaktion auf meine Vorwürfe sehen, um zu wissen, dass es nicht erzwungen gewesen war.

„Ich hatte immer angenommen, dass es nichts gäbe, was meine Liebe zu ihr auf die Probe stellen könnte, doch in diesem Moment wurde mir die Schwäche meines eigenen Herzens vor Augen geführt. Zu wissen, dass sie mich nicht wählte, aber auch keinen anderen, gab mir Ruhe. Doch ich hätte nie gedacht, dass mich das so sehr treffen würde. Und dann... tat ich etwas Unverzeihliches!“ Yaeba senkt erneut den Blick und sein Gesicht ist leichenblass.

„Ich sah Euch, sah Eure Ratlosigkeit, sah Euren Schmerz über ihr Weggehen und... es verschaffte mir Genugtuung! Und ich traf den Entschluss, wenn ich sie nicht haben konnte, dann solltet Ihr sie ebenfalls nicht haben. Ich wollte um jeden Preis verhindern, dass Ihr ihr folgtet. Ich dachte mir, wenn Ihr nicht annehmen würdet, dass sie schweren Herzens von Euch ging, würdet Ihr sie aufgeben. Also verschwieg ich ihre Tränen. Ich ließ Euch glauben, was Ihr geglaubt habt. Mir war zu diesem Zeitpunkt nicht klar, was ich damit anrichtete. Die brennende Eifersucht in meinem Herzen ließ mich schwach werden und damit habe ich nicht nur Euch tief verletzt, sondern auch meinen Schwur, ihr gegenüber, schmählich verraten. Glaubt mir, Sesshomaru-sama, nicht Ihr wart schwach, sondern ich!“

Eine bleierne Stille legt sich nun über den Platz. Nicht einmal der Wind macht sich bemerkbar. Nichts wagt diesen zum zerreißen gespannten Augenblick zu zerstören. Dann schließlich hebt Sesshomaru langsam den Kopf und sein Blick scheint in weite Ferne zu gehen. Er schluckt einmal schwer. Dann blickt er wieder auf Yaeba herab: „Ich kannte deine Gefühle. Ich wusste, du würdest niemals bereit sein, sie mit irgendjemanden zu teilen. Doch nicht du hast es beendet, sondern sie. Und ihr nicht zu folgen, war meine Wahl. Mit dieser Entscheidung muss ich nun leben. Wenn du dir etwas vorzuwerfen hast, dann ist es das Gleiche, was ich mir vorwerfen muss: Sie nicht loslassen zu können.“

Nein!“, der unwillkürliche Ausruf Yaebas lässt Sesshomaru innehalten. Der Streuner hat sich nun aufgerichtet und noch immer kniend blickt er mit kummervoller Miene zu ihm hoch. „Sesshomaru-sama, vergebt mir, doch das ist... noch nicht alles!“ Die goldenen Augen des Daiyoukais mustern ihn schweigend. „Ihr müsst noch erfahren, was geschah, nachdem ihr Euch auf den Weg zurück in den Osten gemacht habt.“

Noch einmal atmet er tief durch und dann fährt er fort: „Nachdem Ihr fort wart, beschloss ich, mich auf die Suche nach ihr zu machen. Ich hatte noch immer keine Erklärung dafür, weshalb sie geweint hatte, doch... ich ahnte es. Nach langem Suchen fand ich sie. Sie war weit gelaufen, scheinbar ziellos. Ich spürte sie auf in den Bergläufen nahe der Grenze zum Süden. Als ich sie fand... war sie kaum noch ein Schatten ihrer selbst. Sie hatte weder gegessen noch geschlafen und sie...“, das Gesicht des Streuners verzieht sich schmerzerfüllt und er bricht ab, „Ich versuchte aus ihr herauszubekommen, was sie quälte. Doch alles was sie herausbrachte, war: Er wird mich hassen! Sie wiederholte es immer wieder... Es dauerte eine Weile, ehe sie mir alles erzählen konnte.“

Yaeba schaut auf und nun wirkt er unendlich müde: „Sesshomaru-sama, was ich Euch jetzt sagen werde, habe ich nicht einmal Tenmaru erzählt. Es hätte ihn zerbrochen. Ich hoffe, Ihr versteht dann, dass es niemals Hanakis Absicht war, Euch auszunutzen.“ Sesshomaru schweigt, doch bei genauerem Hinsehen, bemerkt man, wie angespannt seine Nackenmuskeln sind.

Yaeba seufzt schwer. „Sie hatte schon vor einer Weile bemerkt, dass sie schwanger war. Und diese Tatsache machte ihr eine unvorstellbare Angst. Ich nehme an, Arashitsume hat Euch erzählt, dass es Hanakis Absicht war, ein Kind mit Euch zu zeugen. Zumindest war das die Sorge, die sie am meisten quälte. Sie konnte diesen Gedanken gar nicht mehr loswerden. Er raubte ihr schier den Verstand. Sie war davon überzeugt, dass Ihr das glauben würdet, dass sie sich nur zu diesem Zweck mit Euch eingelassen hatte.

„Sie wusste genau, was das bedeuten würde. Von dem Moment an, da Ihr das Kind als das Eure anerkennen würdet, stünde ihr und dem Kind der Weg in Euer Reich offen. Es wäre ihr Recht. Doch sie wusste auch, was es bedeuten würde, wenn Ihr es nicht tätet. Dann hätte dieses Kind keine Überlebenschance. Ihr hättet niemanden tolerieren können, der von sich behauptete, Euer Sohn zu sein. Wenn Ihr ihn nicht tötet, dann würde es irgendjemand anderes tun und unser Rudel wäre von nun an erbarmungslos auf der Flucht.

„Doch was ihr noch viel mehr zu schaffen machte, war die Tatsache, dass Ihr sie, ganz gleich was passieren würde, auf jeden Fall bis ans Ende aller Zeiten dafür hassen würdet. Und so beschloss sie...“, hier stockt er erneut, „Sie beschloss, dem ungeborenen Leben in ihrem Leib... ein Ende zu setzen.“ Für einen Sekundenbruchteil zucken Sesshomarus Lider zusammen, doch sonst zeigt er keine Reaktion. Das einzige, das er nicht verhindern kann, ist das Zittern, dass sich allmählich seiner Gliedmaßen bemächtigt.

„Ich fand sie, kurz bevor sie sich... ihre eigen Klauen... in den Leib rammen konnte“, Yaebas Stimme klingt schwach und hohl, „Erst da wurde mir bewusst, was ich getan hatte! Indem ich Euch davon abhielt, ihr zu folgen, hatte ich sie um ihr Glück gebracht!“, nun blickt er auf, „Sesshomaru-sama, ich hätte es früher erkennen müssen. Ich hätte Euch nicht davon abhalten dürfen, ihr zu folgen. Ich hätte es wissen müssen, doch ich wollte es nicht wahrhaben, dass Eure Liebe zu ihr nicht unerwidert blieb.“

Wie versteinert steht Sesshomaru da. Seine Augen sind ungläubig geweitet und sein Gesicht hat nun jede Farbe verloren. „Was erzählst du da?“, flüstert er kaum hörbar, „Wie... kannst du es wagen, zu behaupten, sie hätte auch nur irgendetwas für mich empfunden?“, seine Stimme wird nun kräftiger, „Du maßt dir an, so etwas zu behaupten? Sie hat mich verlassen!“, für einen Augenblick kann keine Selbstbeherrschung der Welt seine Erregung verbergen, „Sie hat mich nie gewollt! Warum hätte sie weggehen sollen, wenn das stimmt, was du sagst?“ Unverhehlter Zorn, aber auch eine nagende Unsicherheit, sind nun in das Gesicht des stolzen Daiyoukais gemeißelt.

Yaeba weicht seinem Blick nicht aus, doch Kummer liegt in seinen Augen. „Sie tat es, gerade weil sie Euch liebte!“ Sesshomarus Hand ballt sich hart zur Faust. Ein gefährliches Funkeln schleicht sich in seine Augen. Ein wenig hilflos blickt Yaeba ihn an: „Sesshomaru-sama, versteht Ihr denn nicht? Ihr ganzes Leben lang wurde sie von irgendwelchen Männern begehrt und das nur, weil ihr Duft sie so unwiderstehlich machte. Sie hat das gehasst! Sie wollte das nicht mehr! Sie war fest davon überzeugt, niemals jemanden zu finden, der sie allein um ihrer selbst willen lieben könnte. Sie wusste, sie würde für immer einsam bleiben. Und dann kamt Ihr!

„Ihr wart so jung und doch wart Ihr schon so verantwortungsbewusst. Ihr habt Euch nicht von unserem Status als Ausgestoßene etwas vormachen lassen. Ihr wolltet Euer Urteil über unseren Wert selbst treffen und nicht nur nach unserem Ruf gehen. Auch Ihr vertratet damals die Ansicht, dass man sich Respekt erarbeiten muss, ungeachtet des Ranges. Dieser Devise hatte auch sie sich verschrieben, denn sie wusste nur zu gut, was es bedeutet, nur nach Äußerlichkeiten beurteilt zu werden. Dafür hat sie Euch bewundert und dafür, dass Euch Eure Verantwortung, Eurem Clan gegenüber so wichtig war.

„Doch was sie am meisten beeindruckte, war die Tatsache, dass Ihr offenbar gänzlich unempfindlich gegen ihre Ausstrahlung ward. Ihr verbrachtet eine ganze Woche mit ihr und habt sie weder bedrängt noch Euch irgendwie anmerken lassen, dass Euer Interesse an ihr nur auf ihrem Geruch beruht. Und das, obwohl Ihr ein Daiyoukai seid. Bitte, lasst Euch versichert sein, ich kann nur erahnen, was Euch das für eine Überwindung abverlangt haben mag. Wir alle haben wesentlich länger benötigt, ehe wir diese Witterung ertragen konnten, ohne verrückt zu werden.

„Doch gerade das hat sie ungemein beeindruckt. Und in ihr wuchs die Hoffnung, nun endlich jemanden gefunden zu haben, der ihr zu widerstehen vermag und dennoch Gefühle für sie entwickeln könnte. Ich kann nicht sagen, wann es geschah, doch es dauerte nicht lange, dass sie sich unsterblich in Euch verliebte. Ich glaube, sie war niemals so glücklich, wie in den wenigen Tagen, als Ihr unser Rudel begleitetet.“

„Wenn das stimmt, was du sagst“, unterbricht nun Sesshomarus schwache Stimme die Erzählung, „Warum ist sie dann gegangen?“ Yaeba seufzt kurz, dann sagt er traurig: „Weil sie Euch nicht schaden wollte, Sesshomaru-sama! Sie war so glücklich bei Euch. Doch als Ihr sie dann batet, Eure Frau zu werden..., bekam sie es mit der Angst zu tun. Ihr sagtet, ihr Status würde für Euch keine Rolle spielen. Ihr sagtet, Ihr würdet Euren Rat nicht um Erlaubnis für eine Heirat bitten und es wäre Euch egal, was die anderen Fürsten über solch eine Verbindung denken würden. Als sie das hörte, nahm sie an, dass Ihr ihr letztlich doch nur wegen ihrer Witterung verfallen seid. Sie dachte, diese bedingungslose Selbstaufgabe könnte nur von ihren Lockstoffen herrühren, so wie sie es schon unzählige Male erlebt hatte.

„Und in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie nicht gewillt war, Euch das anzutun. Sie hätte in die Heirat einwilligen können, und damit ihren Willen bekommen, doch diese Heirat hätte alles zugrunde gerichtet, was Euer Vater über all die Jahre aufgebaut hatte. Der Osten hätte niemals eine Streunerin als Fürstin des Westens akzeptiert und der Norden hätte eine Allianz mit dem Osten vermutet. Ihr hattet das Amt gerade erst übernommen und Ihr wart noch jung. Eure Herrschaft war noch nicht gefestigt. Es wäre mit Sicherheit zum Krieg gekommen und Ihr hättet alles verloren. Und das nur, weil Ihr der Witterung einer Streunerin verfallen wärt und sie ohne Rücksicht auf Verluste zu Eurer Frau machen wolltet. Eure Vernarrtheit auf diese Weise auszunutzen, brachte sie einfach nicht übers Herz.

„Doch sie konnte ihre Liebe zu Euch nicht leugnen und so schenkte sie Euch das Einzige, was ihre Gefühle zu Euch angemessen ausdrücken konnte. Euch nach dieser Nacht, ohne ein Wort des Abschieds, zu verlassen, hätte sie beinah zerbrochen, doch sie wusste, Ihr hättet versucht, sie aufzuhalten und damit wäre keinem gedient gewesen. Sie hat... bis zu ihrem Ende angenommen, dass Eure Gefühle zu ihr nur ein Auswuchs ihrer Witterung waren, deshalb hat sie auch niemals versucht, Euch zu finden. Sie wollte Euch nicht noch einmal derartig in Verlegenheit bringen.“

Yaeba schluckt schwer: „Ich musste sehr lange und sehr eindringlich auf sie einreden, damit sie... Tenmarus Leben verschonte. Erst als ich ihr schwor, dass niemand je erfahren würde, wer er war, und dass ich wie ein Vater über ihn wachen würde, gab sie sich zufrieden. Ich hätte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können, dass dieses Kind sein Leben verlor, weil ich so egoistisch war; dass sie das Einzige tötete, was ihr von Euch noch geblieben war.“

Nun blickt er zu Sesshomaru hoch: „Als sie Tenmaru zu Euch schickte, schärfte sie ihm ein, dass er versuchen müsse, sich Euren Respekt zu verdienen, dass er Euch aber keinesfalls unter Druck setzen dürfte. Es sollte Eure Entscheidung sein. Damit wollte sie sagen: „Wenn du dieses Kind annimmst, dann kannst du mir vergeben.“ Sie hoffte, dass Ihr Euch erinnern würdet, wofür sie gestanden hat: Nicht der Rang sondern die Bewährung. Wenn sich Tenmaru Euch als würdig erweist, dann erkennt Ihr auch sie an. Das war es, was sie sich bis zum Schluss gewünscht hat. Die Gewissheit, dass Ihr tatsächlich Gefühle für sie empfunden habt.“

Hier endet Yaeba und dann senkt er erneut demütig den Kopf und seine Stirn berührt die kühle Erde. „Mehr gibt es nicht zu sagen, edler Fürst! Nun wisst Ihr alles. Ich habe diese Schuld schon viel zu lange mit mir herumgetragen. Es war... eine Qual für mich, zu sehen, wie sie sich veränderte. Hinterher war sie niemals wieder die selbe. An diesem Tag ist etwas in ihr gestorben. Nun hier und heute, bin ich gerne bereit, die Strafe dafür zu empfangen. Ich bitte Euch, richtet mich und macht meinem Leid ein Ende!“

Es vergeht ein langer Moment in dem kein Wort zwischen den beiden Youkais fällt. Nach einer Weile vernimmt man, dass Sesshomaru langsam aber bedächtig ein und aus atmet. Offenbar bemüht sich der Fürst des Westens gerade erheblich um seine Selbstbeherrschung. Seine Faust öffnet und schließt sich mehrmals. Schließlich lässt er die Luft vernehmlich entweichen.

„Es war mir ernst damit!“, sagt er, „Ihr Status war mir egal. Ich hätte ohne zu zögern einen Krieg riskiert für sie. Aber die einzige plausible Erklärung, für ihr Verschwinden, war die Tatsache, dass sie tatsächlich nichts für mich empfand, dass sie mich wirklich nur ausnutzen wollte. Arashitsume hat mir tatsächlich erzählt, sie wolle nur ein Kind von mir... Es schien so klar zu sein. Es war schließlich völlig absurd, dass sie einen 'Knaben' wie mich lieben könnte“, seine Stimme wird bitter bei dem Wort, „In diesem Punkt stimmte deine Schilderung mit Arashitsumes überein. Auch er erzählte mir, dass sie lachte und mich einen unmündigen Knaben nannte, als er sie zu sich rief, um zu erfahren, welche Pläne sie mit mir hätte; ob sie beabsichtigte meine Frau zu werden und sie es vehement bestritt. Was sonst hätte ich daraus schließen sollen?“

Nun hebt Yaeba zögerlich den Kopf: „Sesshomaru-sama, das war nicht der Grund, weshalb Arashitsume, sie zu sich rief.“ Sesshomarus Kopf ruckt herum. „Nicht? Was war dann der Grund?“ Yaeba ist die Überraschung in seinem Blick nicht entgangen. „Er rief sie zu sich, kaum, dass Ihr sein Schloss verlassen hattet. Offenbar war ihm aufgefallen, dass Ihr Interesse an ihr gezeigt hattet. Da kam ihm die Idee, diesen Umstand zu nutzen. Ihr müsst wissen, Hanaki und Arashitsume vertraten seit jeher zwei völlig unterschiedliche Grundansichten. Arashitsume ist der Meinung, das alleine der Rang von Bedeutung ist, es war ihm nicht verständlich, warum sie darauf beharrte, eine Streunerin zu bleiben.

„Er hätte sie gerne wiedergeholt, damit er ihre Witterung zu seinem Vorteil nutzen konnte, doch sie weigerte sich entschieden und das wollte er nicht einsehen. Er rief sie an diesem Tag zu sich, um ihr einmal mehr das Angebot zu unterbreiten, dass sie wieder in den Clan aufgenommen würde, wenn sie sich bereit erklärte, sich mit Euch verheiraten zu lassen.“ Sesshomarus Augen fliegen auf: „Was?“ „Doch sie lachte nur und nannte ihn einen Narren. Sie sagte, er hätte noch immer nichts dazugelernt und sie würde sich ganz sicher nicht mit irgendeinem Knaben verheiraten lassen, nur weil ihr Bruder hoffte, damit Einfluss über den Westen zu erhalten. Doch das war noch bevor sie Euch näher kennen gelernt hatte.

„Soweit ich weiß, folgte darauf ein heftiger Streit und sie gingen auseinander. Seit diesem Tag hegte Arashitsume einen tiefsitzenden, schwelenden Groll auf Hanaki, und ich bin sicher, er hätte sie dafür am liebsten tot gesehen, doch er wagte es nicht, ihr nachzustellen. Schließlich hatte sie Inu Taihyouga besiegt und er fürchtete ihre Stärke. Bestimmt hätte er alles dafür gegeben, dass jemand diese Aufgabe für ihn übernimmt...“

Yaeba bricht unwillkürlich ab und blickt auf. Der Ausdruck der nun auf Sesshomarus Gesicht liegt hat eine solch schneidende Kälte, dass es einem einen wahren Schauer über den Rücken jagt. Der Daiyoukai bebt nun am ganzen Körper vor unterdrücktem Zorn und seine Zähne sind gefletscht. „Du... willst mir erzählen..., Arashitsume hat versucht..., sie zu einer Heirat... mit mir zu bewegen?“, seine Stimme zittert vor Wut, „Du sagst, er hat mich... angelogen?“ Nun beginnen die Augen des Daiyoukais gefährlich rot zu leuchten und seine Reißzähne schieben sich beträchtlich hervor. „Du sagst, er hat mir mit voller Absicht weiß gemacht... sie hätte nur ein Kind von mir haben wollen?“ Das Grollen, dass sich nun bei jedem Wort aus seiner Kehle drängt, könnte einem das Blut in den Adern gerinnen lassen. „Nur für seine eigensüchtigen Ziele hat er mir alles erzählt, was nötig war, damit ich sie genug hasse, um sie für ihn umzubringen? Erst sollte sie mich kontrollieren und dann sollte ich sie töten, ist es das was er wollte? Ich sollte für ihn die Drecksarbeit machen?“

Lange Klauen schieben sich nun aus Sesshomarus Händen hervor und sein Gesicht ist nun eine wilde Fratze des Zorns. Beunruhigt blickt Yaeba zu ihm hinüber: „Ihr habt das nicht gewusst? Ihr wusstet nicht, dass Arashitsume zu solchen Mitteln greifen würde? Er hat schon immer unliebsame Aufgaben von anderen erledigen lassen. So wie damals, als er seinen Vater im Stich ließ und es seiner Schwester überließ, ihn zu rächen und Inu Taihyouga zu vertreiben, oder wie eben jetzt wo er einer Schwarzen Miko den Auftrag gab, zuerst Hanaki und dann Inu Taihyouga zu lähmen, so dass sie sich gegenseitig zerfleischen würden; dieselbe Miko, die es auch auf Euer Leben abgesehen hatte und die Euer Bruder jetzt jagt. Die Miko die für Tenmarus Tod verantwortlich ist!“

In genau diesem Moment bricht ein gewaltiger Wirbel aus rotleuchtender Energie über die kleine Lichtung herein und hüllt den noch immer heftig schnaubenden Daiyoukai wütend in sich ein. Ein tiefes Grollen bildet sich in seiner Kehle und steigert sich nun immer mehr zu einem lauten, grimmigen Zornesschrei.

Von nur einem Moment zu anderen schwillt der tobende Energiewirbel zu einem heftigen Orkan heran, der sämtliche Bäume um sie her augenblicklich entwurzelt. Sesshomarus Gesicht ist nun nur noch eine Fratze wütenden Wahns und im gleichen Augenblick beginnen sich seine Züge zu verzerren und seine hochaufgerichtete Gestalt, deren Haare und Pelz durch die wirbelnden Massen wild durch die Gegend peitschen, nimmt jetzt erheblich an Masse zu und verwandelt den Daiyoukai in einen monströsen, weißhaarigen Hund dessen glutrote Augen ein wahrlich verzehrendes Feuer versprühen und dessen ätzender Geifer boshaft anmutende Pfützen auf dem umgewälzten Waldboden hinterlassen.

Die gewaltige Bestie hat ihre Verwandlung kaum vollzogen, als sie sich auch schon umwendet und gänzlich ungeachtet der Tatsache, nur drei Beine zu haben, mit weitausholenden, donnernden Schritten durch das Unterholz des Waldes prescht und dabei jeden Baum umreißt, der es nur wagt, ihm im Weg zu stehen. Das markzerfetzende Grollen aus seiner Kehle ist noch kilometerweit zu vernehmen und die heftigen Schritte hallen noch weithin auf dem Boden nach.

Ein wenig bleich und besorgt blickt Yaeba dem davoneilenden Daiyoukai hinterher. Dann urplötzlich kommt ihm etwas in den Sinn und erschrocken springt er auf. „Oh, verdammt!“, schimpft er mit klopfendem Herzen und augenblicklich macht er sich daran, ihm zu folgen, „Ich Idiot! Ich Riesenidiot! Er wird ihn umbringen! Er bringt ihn ohne das leiseste Zögern um!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Yvibel
2015-01-09T00:38:31+00:00 09.01.2015 01:38
Also das...muss ich jetzt alles erst mal verdauen. Ich bin irgendwie...fassungslos. Ich kann nur den Kopf schütteln. Ich glaubs einfach nicht! Oh man, was stellst du bloß mit unserem armen Sessi an. Himmel...ich weiß gerade nicht ob ich mich aufregen soll oder anfangen zu weinen! Das gibts ja nicht. Oh wie ich solche Sachen hasse. Intrigen und Missverständnisse und ungesagtes, die ein ganzes Leben, oder auch eine ganze Familie kaputt machen, wo es nicht hätte sein müssen. Unnötig, weils so schön hätte sein können...*traurig seufzt* Aber so ist das leider. Hast schon recht, wenn nicht, was wäre das dann für eine Geschichte. Ohne Tiefschläge kanns auch keine Höhenflüge mehr geben und trotzdem...wenn ich mir vorstelle, was sowas für Gefühle auslöst. Ach menno...hoffentlich passiert unserem Hundchen jetzt nichts, weil er vielleicht irgendwelchen Dummheiten anstellt...sonst fang ich glaub ich wirklich wieder an zu weinen.
*betreten schluckt*
Na gut, jetzt is mal Pause fürs erste, bis ich mich innerlich wieder einigermaßen beruhigt habe zum weiter lesen. Ob ich will oder nicht, es trifft mich ja doch immer, wenn ich sowas lese. *tief durchatmet*
Also denn bis zum nächsten Kapi.
Yvi
Von: abgemeldet
2011-06-22T09:27:03+00:00 22.06.2011 11:27
*stöhn* Warum sind deine Kapitel immer so lang T___T
Nicht, dass ich sie nicht gerne lese, aber mir kommen dann meine Kommis im Vergleich zur Kapitellänge immer so poplig kurz vor v.v

Das Gespräch zwischen Yaeba und Sesshôimaru find ich interessant .. Sessy lässt ja doch mal Charakterzüge sein, die nicht ganz so soziopathisch sind, wie man immer gedacht hat =D

>„Was soll ich tun, wenn die Antwort darauf 'ja' lautet, Yaeba?“
Darüber hättest du mal vorher nachdenken sollen, Sessy ;__;
Wow, der Grund, Yaeba am Leben zu lassen ist wirklich ... wow, also, ich finde irgendwie keine Worte dafür, da wird einem erstmal wirklich bewusst, wie sehr er sie geliebt haben muss ...
250 Jahre? Ähm, also eigentlich ist Sesshômaru etwas um die 750 laut der Serie ^^;
Inu Yasha ist ca 250 ...
Oooha, da tun sich wirklich Abgründe auf ... Ich finde es aber sehr stark, dass Yaeba damit jetzt herausrückt ... ich finde seine Reaktion damals zwar ansolut nicht in Ordnung, aber dennoch irgendwie nachvollziehbar ... Wobei, wäre er früher damit herausgerückt, dann wäre vielleicht alles nicht so schlimm gekommen, wie es gekommen ist, aber naja ...

Ähm, sag mal, was ergibt es für einen Sinn, dass du bei jedem Zeilenumbruch innerhalb einer wörtlichen Rede, neue Anführungszeichen setzt? Das ist wirklich sehr verwirrend, weil man echt immer denkt, dass jetzt eine andere Person redet, dabei ist es trotzdem noch die selbe ...
Genauso wie die Kommas nach ... das sieht unnatürlich aus @@

Aber langsam kann ich auch die Situation verstehen, in der die arme Hanaki damals war ...

So und ich hoffe, dass dieser Arashitsume endlich mal sein Fett weg kriegt. Sessy soll ihn einfach zerfleischen =0=
Von: Kupferschweif
2010-12-22T19:06:20+00:00 22.12.2010 20:06
Mal ehrlich: Ich bin ganz kurz davor, meine Götterfiguren wegzufegen und von nun an jeden Morgen dich anzubeten. Das Kapitel war wirklich grandios. Es hatte herrliche Gefühle, Gefühlsschwankungen, persönliche Geschichten und dann auch noch Spannung. Ich kann es echt kaum abwarten, weiterzulesen. ^^ In diesem Sinn
Bis denne
Jenny
Von:  mangacrack
2010-03-31T02:51:59+00:00 31.03.2010 04:51
Nun kommt das Kapitel auf das ich schon eine ganze Weile gespannt bin.
Sesshomaru, seine Trauer und Yaeba.
Zuerst fällt mir jedoch eine kleine Ungereimtheit in der Abfolge auf. Hat Hanaki wirklich geglaubt, dass sie ihre Schwangerschaft und die Geburt vor ihrem Rudel verbergen kann? Youkai oder nicht, sowas passiert eigentlicht nicht allein und ob Yaeba Hilfestellung geleistet hat? In der Hinsicht tut mir Hanaki gleich noch mal Leid. Vielleicht konnte sie Tenmaru nur kurz nach seiner Geburt in ihren Armen halten, ehe sie sich von ihm distanzieren und ihn wie alle anderen behandeln musste. Wobei auch fraglich ist, wie sie ihn gefüttert hat. Er brauchte immerhin Muttermilch ... egal.
Technische Kleinigkeiten.

Denn Sesshomaru konfrontiert sich selbst jetzt mit der "was wäre gewesen, wenn" Frage.
In vielen Geschichten kommt Sesshomaru zu einseitig herüber. Ohen Zweifel, immer wissend, was er tut und wie er zu sich steht.
Hier zeigt er endlich mal Charaktertiefe! *Pompoms rausholt* Schon allein, dass Yaeba am Leben bleiben soll, damit es jemand gibt, der um sie trauern kann ... grossartig! Genauso wie das, was Yaeba dann offenbart. Auch er hat seine Fehler, bzw. er hat Fehler gemacht. Wobei meistens unsere Fehler darauf entstehen, dass wir glauben, das Richtige zu tun!
Zeigt sich ja gleich darauf bei Hanaki. Das ist der Zeitpunkt, wo wir Yaeba danken müssen, ansonsten hätten wir keinen Tenmaru gehabt.
Am Ende muss Yaeba aber dann doch erkennen, dass Sesshomaru ein verdammtes Temperament besitzt, dass explodiert, wenn man zuviel hinein stopft.

Allerdings: Na los Sesshomaru! Mach deinem Ärger Luft. Psychodoc sagt doch immer: "Lass es raus!" XD

mangacrack
Von:  KilluahZaoldyek
2010-03-08T21:32:53+00:00 08.03.2010 22:32
Schön, dass Sesshomaru wieder auftaucht. Und dann auch noch mit den letzten Puzzleteilen danke Yaeba.
Da haben wir ja noch einige Details erfahren und Sesshomaru nun auch endlich die Wahrheit.
Aber ob es so klug war, ihn so aufzuregen? ^-^;
Hoffentlich schafft irgendjemand es noch, ihn zu beruhigen, was sehr schwer werden könnte. xD
Bin gespannt, wie es weiter geht. Tolles Kapitel.

LG
Kill ^^
Von:  Vanilla_Coffee
2010-03-08T17:29:59+00:00 08.03.2010 18:29
Endlich mal wieder was von Fluffy^^
Tja du hast aber auch so viele Figuren hier drin, dass es eigentlich nur logisch von dir is jedem jetzt ein eigenes Kapitel zu geben^^
Tja aber sonst war das mal wieder ein tolles Kappi^^
Naja aber mir sind die Kapitel etwas zu lang aber das weiste ja schon. Aber is ja deine Sache^^

LG Amalia
Von:  Hotepneith
2010-03-08T15:55:52+00:00 08.03.2010 16:55
Autsch.
Yaebas Beichte hat ja wohl deutlich mehr hervorgebracht, als er in selbstmörderischer Absicht erzählen wollte. Preisfrage: wen wird er jetzt umbringen wollen? Seinen Halbbruder, der auf der Suche nach der Miko ist, um die Zeugin zu sichern...oder natürlich den "lieben" Fürsten - was die Nordfürstin wohl auf die Barrikaden bringen dürfte, zumindest, wenn man nach Yaebas letztem Stand ausgeht.
Ich verstehe deine Besorgnis zuvor nicht ganz. Du hast die Emotionen und Erinnerungen m.E. sehr gut herübergebracht und beginnst die Fäden immer weiter zu verknüpfen.Dass jetzt wieder Yaeba/Sesshoumaru dran waren in den Erzählungen war logisch. Du hast so viele Personen in der Handlung, dass du nun gerade zum Ende hin springen musst, um sie alle wieder zum Showdown zusammenzuführen.

Das passt schon.

bye

hotep




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