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Bellatrix wahre Geschichte

von

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Ein kleines Problem

“Mutter?”

Erschrocken drehte sich die Blonde um und sah in die grauen Augen ihres fünfzehnjährigen Sohnes. Sie hatte jeden hier erwartet, nur nicht Draco. Er war mittlerweilen größer als sie selbst und die blonden Haare hingen ihm lang ins Gesicht.

“Bei Merlin Draco! Wieso erschreckst du mich so? Und wie siehst du überhaupt aus!”

Erst jetzt bemerkte sie sein blaues Auge und die aufgeplatzte Lippe. Sie ging auf ihren Sohn zu und strich sanft mit den Fingern über das Veilchen. Der Blonde jedoch schloss gepeinigt die Augen und trat einige Schritte zurück.

“Es ist nichts Mutter ...”

“So sieht es auch aus Draco” bemerkte die Blonde sarkastisch. “Setz dich bitte.”

Bellatrix deutete auf einen kleinen Stuhl, der in der Küche stand. Die Blonde ging in die Küche um für sich und Draco etwas Tee zu kochen. Der Slytherin hatte sich in einen der Stühle sinken lassen und blickte nun zu seiner Mutter. Sie war anders geworden, seitdem er sie das letzte Mal gesehen hatte. Sie wirkte irgendwie glücklicher auf ihn. Aber in einem Jahr konnte schließlich viel passieren.

“Was ist los mit dir mein Schatz? Du siehst so bedrückt aus und woher hast du das blaue Auge?”

“Mama ... ich hab ein Problem ...”

Bellatrix zog eine Augenbraue in die Höhe. Es war Jahre her, dass er sie “Mama” genannt hatte und er hatte ein Problem und kam damit zu ihr? Zu ihr und nicht zu Lucius? Innerlich jubelte die Blonde, ließ sich nach außen jedoch nichts anmerken. Nachdem sie das heiße Wasser in zwei Tassen gegossen hatte und die Teebeutel eingehängt, setzte sie sich zu Draco an den Tisch.

“Warst du schon bei deinem Vater?”

“Nein, ich bin vom Bahnhof gleich hierher gefahren mit dem Taxi. Onkel Sev hat mir gesagt, wo du bist.”

War ja klar. Severus die olle Klatschtante.

“Du hast ein Problem?”

“Na ja, eigentlich kein Problem in diesem Sinne ... nur ... Bei Merlin ich weiß auch nicht wie ich dir das sagen soll ... Kennst du das, wenn du ganz viele Schmetterlinge im Bauch hast, nichts mehr essen kannst und du den ganzen Tag nur noch eine Person denken kannst?”

“Draco bitte sag mir jetzt, dass du dir doch durchaus im klaren bist, dass das etwas mit Verliebtsein zu tun hat?”

“Sicher Mama, dass weiß ich auch ... Aber das Problem im eigentlichen Sinne ist jetzt, dass es kein Mädchen ist, bei dem ich diese Gefühle habe ...”

Die letzten Worte hatte er genuschelt, sodass Bellatrix sie beinahe nicht verstanden hätte. Draco war verliebt, dass freute sie natürlich und dann in einen Jungen. Gut damit konnte sie sich jetzt eigentlich auch abfinden. Sie lächelte ihn glücklich an, was Draco verwirrt blicken ließ. Seine Mutter lächelte ihn an, obwohl er ihr gerade offenbart hatte, dass er schwul war?

“Und wer ist der Glückliche?”

“Na ja, damit kommen wir wohl auf mein blaues Auge zu sprechen” Draco stand auf und begann auf und ab zu gehen.

“Draco wer?”

“Bei Merlin du wirst mich umbringen.”

“So schlimm kanns auch wieder nicht sein Draco!”

Draco murmelte etwas das sich wie “Harry Potter” anhörte. Das konnte jetzt nur ein schlechter Scherz sein und sie blinzelte ein paar Mal, bevor sie Draco wieder ansah. Doch sein Blick verriet ihr, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Es war wirklich Harry Potter. Ein erstauntes “Oh” war alles was Bellatrix in diesem Moment zu stande brachte. Sie hatte wirklich mit allem gerechnet, nur nicht dass sich Draco ausgerechnet in den Helden der Zaubererwelt verliebte. Eigentlich gar nicht mal so schlecht. Was sie im letzten Jahr in Hogwarts gesehen hatte, war ein attraktiver junger Mann gewesen. Nicht zu verdenken, dass Draco sich in ihn verliebt hatte.

“Aber was hat dein Geständnis jetzt mit deinem Auge zu tun Schatz?”

“Er hat mich geschlagen ...” antwortete der Blonde resigniert.

Bellatrix sah ihn entsetzt an. Potter hatte ihren Sohn wegen geschlagen? Verzweifelt blickte der Junge zu seiner Mutter. Unbemerkt kullerten ihm ein paar Tränen aus den Augen. Ohne auf den heißen Tee zu achten, den sie sich aus versehen über die Hand kippte, rannte die Blonde zu ihrem Sohn und schloss ihn liebevoll in die Arme. Draco klammerte sich hilflos weinend an seine Mutter. Er war völlig am Ende mit den Nerven. Bellatrix strich ihm sanft über den Rücken, um ihn wieder zu beruhigen, doch seine Tränen wollten einfach nicht versiegen.

“Es tut so weh Mama ... ihn jeden Tag zu sehen und doch zu wissen, dass ich ihn nie bekommen kann! Ich kann einfach nicht mehr!”

“Schh mein Schatz. Beruhige dich wieder. Ganz ruhig. Es wird alles gut.”

Bellatrix hob Dracos Kopf und wischte ihm die Tränen aus den Augen. Sie schenkte ihm ein zauberhaftes Lächeln, ehe sie ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. Jedoch sahen sie seine grauen Augen noch immer traurig an. Sie musste dringend etwas unternehmen und das würde sie auch tun. Ihr war da gerade so ein Gedanke gekommen. Sie schob Draco nun in Richtung Badezimmer und meinte

“Geh dich mal duschen. Ich muss kurz noch wohin. Wenn ich wiederkomme, koch ich uns was Schönes und du erzählst mir wie dein Jahr war okay?”

Sie ließ ihrem Sohn nichteinmal mehr die Möglichkeit zur Antwort und schloss die Tür. Anschließend eilte sie zu ihrem Kamin, entzündete ein Feuer und reiste mit Flohpulver zum Grimmauldplace No. 12. Dort traf sie augenblicklich auf Sirius, welchen sie am Kragen seines Jackets packte und nach oben in sein altes Zimmer schleifte. Als Bellatrix ihren Cousin losließ, drehte sich dieser erzürnt um und fuhr sie an

“Bist du wahnsinnig geworden Zissy? Was, bei Merlin, tust du hier?”

“Ich muss mit dir über Harry reden Sirius” war ihre kühle Antwort.

“Du mit mir? Über Harry? Wieso?”

“Er hat Draco geschlagen!”

“Ach und wenn sich unsere Kinder prügeln ist das seit neuestem Grund genug für dich, hier bei mir aufzutauchen und mit mir zu reden?”

“Werd ja nicht frech. Hat Harry rein zufällig erwähnt, warum er meinen Sohn verprügelt hat?”

Sirius zuckte verständnislos mit den Schultern.

“Dann nicht ... ich wills dir erklären Sirius. Mein Sohn hat sich in Harry verliebt, was ihm jedoch lediglich ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe eingebracht hat!”

Bellatrix hatte wütend vor Sirius Augen gestikuliert und ihn regelrecht angeschrieen. Das jedoch hatte zur Folge, dass die Zimmertür aufgerissen wurde und eine wütende Nymphadora Tonks vor Bellatrix und Sirius stand. Sirius reagierte geistesgegenwärtig, zog seine Cousine in den Raum und schloss die Tür wieder.

“Nymphadora was tust du hier?” fragte Sirius erstaunt.

“Euer Geschrei war ja kaum zu überhören, wenn man im Nebenzimmer versucht zu schlafen!”

Die sonst pinkfarbenen Haare von Tonks hatten einen gefährlich wirkenden tiefroten Glanz angenommen. Sie war sauer und gereizt.

“Tud mir Leid Dora, aber ich kann nicht verstehen, warum sich Harry aufführt wie ein Irrer! Sie sind nicht die besten Freunde, dass ist mir schon klar. Aber ich kann Draco nicht so sehen, ich kann es nicht ausstehen, wenn er traurig ist!”

“Ihm hat nie jemand erklärt, dass es nicht schlimm ist, schwul zu sein...”

“Draco auch nicht ... mir ist es ja egal, welche Neigungen er hat, aber seinem Vater ... Merlin bewahre, dass er es jemals herausfindet. Ich habe immer versucht ihn zu beschützen, doch irgendwann reicht meine Macht als Black auch nicht mehr aus ... ich werde ihn verlieren oder?”

Sie richtete ihre dunklen Augen auf Sirius und Nympadora, die nebeneinander standen. Die Haare der Jüngeren hatten wieder eine normale Farbe angenommen und sie sah jetzt traurig zu ihrer Tante. Sie verstand was diese meinte, ihre Eltern hatten sich mittlerweilen auch vor dem Todessern versteckt und waren in ständiger Sorge um sie.

“Er ist zuerst zu dir gekommen nicht wahr Bella? Er liebt dich genauso wie ein Sohn seine Mutter lieben sollte. Lucius Einfluss auf ihn ist wohl doch nicht so groß, wie du immer dachtest.”

“Ich habe nur Angst, dass er einen Fehler begeht und sich den Todessern anschließt.”

“Selbst wenn ... er wird dich immer lieben, du kannst Draco gar nicht verlieren.”

Nymphadora trat auf ihre Tante zu und schloss sie fest in die Arme.

“Er wird diesen Fehler über kurz oder lang machen Dora ... Er kann sich dem dunklen Lord nicht auf ewig verwehren.”

“Was willst du dann machen? Lucius konntest du so einfach verlassen, aber kannst du das mit Draco auch? Du liebst ihn, er ist dein eigen Fleisch und Blut...”

“Ich liebe Lucius auch! Aber ich will das nicht alles noch einmal erleben, was ich nach Hogwarts schon einmal erlebt habe. Ich dachte der dunkle Lord würde uns Unabhängig machen, für eine freie Zaubererwelt kämpfen. Doch als ich dann erkannte, um was es wirklich ging, war es zu spät und ich konnte nicht mehr zurück. Schaut mich doch an, meine eigene Schwester hat mich verflucht! Seit 22 Jahren lebe ich in einem Körper, der nicht wirklich mir gehört!”

“22 Jahre ist das jetzt schon her?” fragte Sirius nachdenklich. “Es kommt mir noch immer vor wie gestern, als ich dich völlig verzweifelt mit dem langen blonden Haar und den braunen Augen in dem Brautkleid sah.”

“Das ist etwas, was ich schon lange vergessen habe. Spätestens als Draco geboren wurde, war das für mich nur noch zweitrangig.”

“Du hast mir geholfen zu fliehen, du hast dich ständig um uns gekümmert, du warst immer für die Familie da Bellatrix.”

“Ja, mag sein und sie war oft genug auch für mich da, die Familie ... Ich wollte euch nicht stören. Ich geh dann wieder nach Hause, Draco wartet dort auf mich.”

Sie löste sich von Nymphadora und verließ den Raum, kehrte über den Kamin zu ihrem Sohn zurück, der in ein Handtuch gewickelt auf dem Sofa saß und ins Feuer starrte. Er war erschrocken zusammengezuckt, als die daraus gestiegen war.

Bellatrix kochte für sie Beide. Sie aßen gemeinsam und Draco erzählte ihr von seinem bisherigen Schuljahr. Sie freute sich für ihn, dass er so gut klarkam in allen Fächern und da Severus noch immer ein Auge auf ihn geworfen hatte, wusste sie auch, dass er sie nicht anlog.

Es war spät, als sie ins Bett gingen und auch schon ziemlich spät, als Bellatrix am nächsten Morgen wieder aufwachte. Draco hatte neben ihr geschlafen, doch jetzt war er verschwunden. Auf dem Kissen lag ein Zettel auf dem stand
 

Ich liebe dich Mutter! Ich weiß von deinem Geheimnis! Da ich dich genauso sehr beschützen möchte wie Vater, halte ich es für klüger, wir sehen uns nicht mehr.

In Liebe Draco
 

Sie ließ ihren Kopf zurück in die Kissen sinken. Warum! Warum musste es jedes Mal so beginnen, wenn der dunkle Lord begann, ihre Familie zu zerstören?



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