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Reclaim

Tom/Harry
von

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~+~ Epilog ~+~

Ü/N: Damit ist Reclaim jetzt auch vorbei. Ich hoffe, die Geschichte hat euch genauso gut gefallen wie mir, als ich sie das erste Mal gelesen habe.

Ich danke allen, die mir und Bats - auch als ich nur unregelmäßig upgedated habe - die Treue gehalten haben. Sollte Bats noch weitere Outtakes schreiben, werde ich die definitiv auch übersetzen.
 

Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim
 

Epilog
 

Mittwoch, 10. Dezember 2008
 

Ich habe alle meine Dinge für die Weihnachtsferien im Manor gepackt. Ich hab mich an den Tag erinnert, als Herm dich mir gegeben hat. Weihnachten 97. Wow. Das scheint alles so lange her. Seitdem wurden Herms Zwillinge geboren – sie fangen in zwei Jahren in Hogwarts an – Gin hat ihre Stimme verloren und wiederbekommen, ich wurde ein Professor, hab gekündigt und bin zurückgekommen – das ist mein sechstes volles Jahr – Albus wurde nach Askaban gesteckt und ist nicht viel später gestorben, nachdem er noch irrer wurde als vorher, die Hauselfen haben uns endlich erlaubt, Ron verhungern zu lassen, nachdem er Giggles getreten hatte, Frieden war über die Zauberwelt gekommen, ich hab Cynthia adoptiert – das kleine Monster – und ja! Tom und ich haben letzten Sommer geheiratet!! Es war eine wundervolle Hochzeit und wir waren auf Kuba in unseren Flitterwochen – ich wusste nicht, dass Tom Spanisch spricht!
 

Oh, ich weiß nicht, was ich noch sagen soll!! Alles ist so gut. Herm arbeitet halbtags in einer Zauberbücherei in London und kümmert sich um Gal und Gerda. Luna hat einen Job in der Mysteriumsabteilung angenommen, nachdem der Krieg vorbei war. Die beiden sollten besser bald heiraten – sie sind so süß zusammen!!
 

Gin und Ted haben Weihnachten 99 geheiratet. Es war eine süße, kleine Zeremonie – sehr klein. Gin unterrichtet Verwandlung, während Ted den Job seines Vaters übernommen hat und als Berater des Ministers arbeitet – auch wenn Mad-Eye ihn immer noch erschreckt.

Bini arbeitet auch mit Alastor, die beiden scheinen besser miteinander auszukommen als Alastor und Ted!
 

Und Seam? Er arbeitet sich langsam in der Abteilung für Magische Gesetzgebung hoch – besonders seit Madame Bones ihren Job an Sue abgegeben hat. Und Seam und Bini als Paar? Einmal im Jahr trennen sie sich, treffen sich für einen Monat mit jemand anderen, dann kommen sie wieder zusammen und schwören sich ewige Liebe. Ich warte darauf, dass sie endlich aufgeben und den letzten Knoten zuziehen.
 

Fred und George, wenn du das glauben wirst, haben zugegeben, dass sie schon seit ein paar Jahren zusammen waren und waren seitdem sehr offen damit – sehr zu Mollys Verärgerung. Ihr Geschäft blüht – ich kann nicht sagen, wie viele Strafarbeiten ich in den letzten paar Monaten wegen ihrer Artikel vergeben habe.
 

Molly und Arthur geht es ebenfalls sehr gut. Arthur ist immerhin noch glücklich als Kopf der Abteilung gegen den Missbrauch von Muggelgegenständen. Das letzte, was ich weiß, ist, dass Molly versucht ihn immer noch zu überreden, in den Ruhestand zu treten.
 

Parvati ist mit Pan nach Frankreich gezogen. Sie wollen wohl im Januar heiraten. Parvati ist immer noch mit dem Britischen Internationalen Gesetzen beschäftigt, aber Pan hat einen Job im französischen Ministerium bekommen, also denke ich, dass sie dort bleiben werden.
 

Poppy und Sevvie sind nach dem Krieg nach Hogwarts zurückgekehrt und nahmen ihre alten Positionen wieder auf – der Dank geht an die liebreizende Direktorin Minerva. Zumindest ist Sev ein bisschen netter zu den Schülern. Und Poppy helfen Sal und Leana, also ist sie ein bisschen ruhiger geworden. Wir trinken immer noch Tee zusammen und Scamp ist schon wieder schwanger – ist die Katze nicht zu alt, um schwanger zu werden?! – und ich kann es nicht erwarten, bis die Kleinen geboren werden. Ula hat Poppy überredet, ihr eins der Kätzchen zu überlassen, als ich ihr gesagt habe, dass sie Smoky nicht haben kann.
 

Remy und Sirius gehören jetzt auch nach Hogwarts – ich stimme Sev zu, was hat sich Minerva gedacht?! Sirius lehrt Muggelkunde, während Remus Pflege magischer Geschöpfe unterrichtet. Sie haben auch endlich geheiratet, ungefähr vor drei Jahren.
 

Und mach dir keine Sorgen über Hagrid, er wollte wieder Schlüsselhüter von Hogwarts sein, also hat Minnie es erlaubt und Remus zurückgeholt.
 

Mandy und Terry haben sich getrennt – das war eine merkwürdige Paarung! – und Mandy ist jetzt mit Millie zusammen – sie sagt, das ist, weil beide in der Mysteriumsabteilung arbeiten und es mögen, nach Hause zu kommen und mit jemandem reden zu können. Und Terry? Er trifft sich mit Lisa, aber ich habe ein Gerücht von Morag gehört, dass er eigentlich hinter Justin Finch-Fletchley her ist. Zu schade für Terry, dass der mit Hannah Abbot zusammen ist und keinerlei Interesse am männlichen Geschlecht hat!!
 

Morag ist momentan mit Padma zusammen.
 

Nev hatte letztes Jahr Pomonas Job übernommen, als die in den Ruhestand gegangen ist – Rolanda Hooch hatte schon vor vier Jahren den Hauslehrerposten für Hufflepuff übernommen, da sie zu der Zeit weniger zu tun hatte als Pomona. Als Tom und ich aus Kuba zurückkamen, erfuhren wir, dass Nev und Dray sich betrunken hatten – ich habe nicht nach den Details gefragt – und sie seitdem zusammen waren.
 

Ich habe Tom endlich gesagt, wer Bob Jhonen wirklich war, als der Krieg endlich vorbei war. Tom und Abe sind seitdem noch bessere Freunde, was mich überrascht hat.
 

Rowena unterrichtet immer noch Zaubereigeschichte, aber mit der Hilfe der drei anderen Gründer. Die Schüler scheinen sie zu mögen, besonders wenn die vier sich wie Freunde und nicht wie Lehrer benehmen. Ich habe sogar schon was Gutes von Salazar gehört.
 

Cynthia hat Spaß daran, die Welt zu bereisen. Tom zog sie auf, dass sie nur mochte, Geld zu verschwenden, da ihr Vater sehr streng mit dem Geld und seinen Besitztümern war. Ula, auf der anderen Seite, hat einen Job im Ministerium angenommen und arbeitet mit den Elfen, die sie so liebt. Ihre Freundin – Enid Clough, wenn du das glaubst – hilft ihr.
 

Und Tom und ich? Wie ich gesagt habe, haben wir letzten Sommer geheiratet und unsere Flitterwochen auf Kuba verbracht. Ich unterrichte Verteidigung in Hogwarts und bin stellvertretender Direktor und Hauslehrer von Gryffindor. Ich habe nichts gegen die Arbeit, besonders da Tom hier in der Schule lebt und mir mit allem hilft – ich glaube, das ist der Grund, warum Minnie mir soviel Arbeit überlässt, da sie weiß, dass Tom mir helfen würde. Außerhalb der Schule arbeitet Tom mit Alastor zusammen – diese beiden dazu zubringen, freundlich miteinander zu sein, war einer der größten Herausforderungen des Friedens – und sie stimmen – oder stimmen nicht – bei den Gesetzen für die Zauberwelt miteinander überein. Ich bin stolz auf Tom. Er war derjenige, der vorgeschlagen hat, mit Alastor zu arbeiten und nicht das ganze Ministerium zu übernehmen. Er sagt, dass einfacher ist, die Leute zu kontrollieren, wenn sie dachten, sie hätten die Kontrolle über sich selbst – typisch Tom – aber er ist ein fairer Anführer. Wenn die Menschen wüssten, dass hinter fünfzig Prozent der Entscheidungen des Ministers Voldemort steht, würden sie wahrscheinlich rebellieren. Allerdings denkt er über alles, was sie vom Ministerium wünschen, ohne Vorurteile nach, also können sie sich wirklich nicht beschweren. Ich habe Tom und Alastor über Dinge streiten sehen, die ein Muggelgeborener verlangt hatte und Tom war auf der Seite des Muggelgeborenen!! Er hat sich sehr verändert, seit er meine Eltern vor achtundzwanzig Jahren getötet hat.
 

Ohoh! Hier kommt Herm!! Danke für die Zeit, in der ich mit dir sprechen konnte!

Harry Potter-Riddle(-Weasley-Nott-Granger-Lovegood)
 

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„Hier ist ein Monster für dich“, kommentierte Tom trocken und steckte seinen Kopf in Harrys Büro im Manor.
 

„Mr. Harry!“ Cynthia schlüpfte am Dunklen Lord vorbei und fing Harry, als der halb um seinen Schreibtisch herum war, in einer Umarmung ein. „Ich habe dich seit Monaten nicht gesehen und komme nach Hause und du arbeitest!“, tadelte die junge Frau ihren Adoptivvater.
 

Harry lächelte seine Tochter schuldbewusst an. „Ich dachte, du würdest erst morgen aus Beijing zurückkommen…“
 

„Darum ist sie wahrscheinlich einen Tag eher hier“, neckte Tom mit einem bösen Grinsen.
 

Cynthia warf ihrem anderen Adoptivvater einen berechnenden Blick zu. „Und was ist mit dir, Mr. Tom? Wie viel hast du gearbeitet, seit die Ferien angefangen haben?“
 

„Gar nicht“, sagte Tom.
 

„Lügner! Du hattest gestern ein Meeting im Ministerium!“
 

Der Dunkle Lord warf seinem Ehemann einen belustigten Blick zu. „Bist du in der Grundschule, Harry?“
 

Harry streckte ihm die Zunge raus.
 

Cynthia verdrehte die Augen. „Ihr beide seid absolut lächerlich. Komm schon, Mr. Harry. Du, Mr. Tom und ich werden uns alle in die Küche setzen und uns bei einer Tasse heißer Schokolade erzählen, was so passiert ist“, befahl sie, nahm Harrys Arm und zog ihn halb aus dem Büro.
 

„Ja, Cynthia“, erwiderte Harry hilflos, bevor er sich Toms Arm schnappte und ihn mit zog.
 

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„Auf ein weiteres Jahr des Friedens unter den Zauberern!“, rief Alastor.
 

„Hört, hört!“, riefen alle an dem großen Tisch und stießen an.
 

Hauselfen eilten mit Tabletts, gefüllt mit Schinken, Truthahn und Kartoffeln in verschiedenen Formen und Gemüse, Früchten und Brötchen und alles, was man für ein Weihnachtsessen brauchte, herbei. Alle zweiundvierzig Mitglieder am Tisch bedienten sich an dem Essen und füllten ihre Teller, während fröhliches Gerede und humorvolles Geplänkel durch den Raum flog.
 

Als alle gegessen hatten, schlug Ted mit einem Löffel gegen sein Weinglas. „Gin und ich haben etwas mitzuteilen“, informierte er den Tisch, als alle ruhig waren.
 

„Ted!“, rief Gin und wurde leuchtend rot.
 

„Los, macht schon“, befahl Ula.
 

Gin warf der jüngeren Hexe einen genervten Blick zu, als Ted sich räusperte. „Gin, meine geliebte Frau und die Liebe meines Lebens…“
 

„Mach schon, Nott!“, rief Pan vom anderen Ende des Tisches. Auf ihr Rufen brach freundliches Gelächter aus.
 

„Oh, setz dich, Ted“, befahl Gin und stand selbst auf. „Was Ted nicht ohne jedes Wort zu verschönern zu sagen schafft, ist, dass ich schwanger bin.“
 

Der Speisesaal füllte sich mit Gratulationen, Freude und mehr Gelächter. Sie schwiegen alle, als Harry aufstand, grüne Augen leuchteten vor Fröhlichkeit. „Auf meine Schwester und meinen Schwager und ihr baldiges Gör, ich wünsche euch viele Jahre der Freude“, sagte er feierlich mit erhobenem Weinglas.
 

„Hört, hört!“, kam die Antwort und wieder stießen sie an. Harry setzte sich neben seinen Ehemann, der versuchte bei Harrys Wortwahl nicht zu lachen.
 

Padma stand mit erhobenem Glas auf und alle sahen sie lächelnd an. „Auf meine Schwester und ihre wunderbare Verlobte, ich wünsche euch beiden unendliches Glück und eine wunderschöne Hochzeit nächsten Monat.“
 

„Hört, hört!“, riefen alle, als Pan und Parvati rot wurden.
 

Dean stand als nächstes auf. „Auf meinen besten Freund und seinen Lover, wann zur Hölle werdet ihr beide heiraten?!“
 

Alle lachten, sogar Bini und Seam. Dann stand Seam auf. „Auf meinen besten Freund, wann zur Hölle wirst du jemanden für dich finden?!“
 

Alle lachten erneut.
 

Gerda und Gal tauschten Blicke, dann stand Gerda auf. „Auf Mum und Luna, werdet ihr beide jemals heiraten?“
 

Alle lachten und Harry streckte seinen Patenkindern seinen erhobenen Daumen entgegen, was ihm einen kalten Blick seiner älteren Schwester einbrachte.
 

Dann stand Herm auf, entschlossen nicht zu lächeln. „Auf meine wundervolle Kinder, wie lange noch, bis ihr nach Hogwarts geht?“
 

„Alles, nur das nicht!!“, riefen Harry und Tom durch das Gelächter, das Herms Worten folgte.
 

Gal und Gerda streckten ihrem Paten und seinem Ehemann die Zunge raus, worauf sie noch mehr lachten.
 

Jedes Mal, wenn die Gruppe Freunde zusammen kam, war es so. Sie alle lachten und neckten sich. Ihre Freundschaft war das, was sie für die Welt wollten – Reinblüter, Halbblüter, Muggelgeborene und Muggel alle zusammen als Freunde.
 

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Petunia trat zu ihrem Neffen, als der gerade mit Tom, Mad-Eye, Tonks, Abe, Arthur, Bini, Ted, Dray, Lucius, Parvati, Rabastan, Severus, Rodolphus und Minerva über Politik sprach. Alle drehten sich, um die alternde Muggel mit freundlichem Lächeln zu begrüßen und Petunia lächelte als Antwort. „Macht es euch was, wenn ich Harry stehle?“
 

„Geh schon“, befahl Tom seinem Ehemann mit einem Grinsen.
 

Harry streckte ihm die Zunge raus, dann nahm er die angebotene Hand seiner Tante und die beiden verließen die verschiedenen Gruppen und gingen in den Garten. Als sie von dem andauernden Reden weg waren, umarmten sich die beiden. „Hallo, Tante Petunia“, murmelte Harry.
 

„Hallo, Schatz“, erwiderte Petunia und küsste Harrys Wange, dann deutete sie auf eine Bank. Als sie sich setzten, fragte Petunia: „Wie war Kuba?“
 

„Wunderbar. Aber ein bisschen warm.“ Sie lächelten sich an. „Wie war Italien?“
 

„Wunderschön, danke für die Karten.“
 

„Sehr gerne.“
 

Die beiden fielen in eine kameradschaftliche Stille und beobachteten die Sterne.
 

Es war Harry, der das Schweigen durchbrach. „Ich bin seit einer Weile neugierig über was.“
 

„Was?“ Petunia lächelte ihren Neffen an.
 

„Vermisst du Onkel Vernon? Oder Dudley?“
 

Petunia runzelte die Stirn. Das war nicht die Frage, die sie von Harry erwartet hatte. „Warum?“
 

Harry zuckte mit den Schultern. „Schuldgefühle, denke ich.“
 

Petunias Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln. „Ich vermisse Vernon manchmal, wenn ich meine Steuern machen muss oder ein glückliches Paar in der Stadt sehe. Manchmal vermisse ich Dudley, wenn ich Abendessen mache oder den Fernseher anmache. Aber ehrlich gesagt, vermisse ich dich mehr.“ Petunia strich eine Haarsträhne aus Harrys Gesicht. „Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme oder wenn ich zur Arbeit gehe, ist niemand da, der mich grüßt. Es ist niemand da, mit dem ich während des Essens reden kann oder der mir hilft, den Tisch zu decken. Wenn ich einen schlechten Tag habe, denke ich nicht an Vernon oder Dudley. Ich frage mich dann immer, ob ich einen Weg finde, damit ein Handy in Hogwarts funktioniert, damit ich dich anrufen kann.“
 

Harry biss sich auf die Unterlippe und umarmte seine Tante. Wieso wusste Petunia immer, was sie sagen musste, sogar wenn Tom nach Jahren der Versuche nicht die richtigen Worte fand?
 

Nach einem langen Moment der beruhigenden Stille, zog sich Harry weg und sagte: „Wir sollten wahrscheinlich reingehen, um Geschenke auszutauschen.“
 

„Wahrscheinlich“, stimmte Petunia zu.
 

Da sie so eine große Gruppe waren und die Anzahl sich von Jahr zu Jahr immer wieder änderte, je nachdem, wer gerade mit wem zusammen war, packten sie alle in der ersten Novemberwoche ihre Namen in einen Hut. Für denjenigen, den sie zogen, mussten sie ein Geschenk kaufen. Es konnte ein Streichgeschenk oder ein ernstes sein. Dray hatte es 2000 während ihrer jährlichen Zusammenkunft vorgeschlagen, bevor Hogwarts begann. Es schien jedes Jahr affiger zu werden als im letzten.
 

Alle versammelten sich um den großen Weihnachtsbaum im alten Meetingraum des Manors. Unter dem Baum lagen zweiundvierzig Geschenke, manche klein, manche groß und alle in bunter Verpackung, die den Platz unter den Weihnachtsbaum wie einen bunten Regenbogen aussehen ließen.
 

„Wer hat das letzte Geschenk letztes Jahr verteilt?“, fragte Tom, als sich alle gesetzt hatten.
 

„Mad-Eye!“, rief Tonks laut.
 

Alle drehten sich zu Mad-Eye, der aufstand und sein Geschenk unter dem Baum wegholte. Als er es genommen hatte, klonkte er zu Tom und hielte es ihm hin. „Für Mr. Tom Riddle-Potter.“
 

Tom nahm das Geschenk vorsichtig entgegen. „Ich habe Angst“, informierte er den Minister, dann öffnete er es. Der geschockte Blick auf seinem Gesicht ließ alle lachen.
 

Mad-Eye klonkte zurück zu seinem Platz. „Du brauchst einen neuen Festtagsumhang – ich bin krank von dem ganzen Schwarz.“
 

„Aber… pink?!“, quietschte Tom. Alle lachten erneut.
 

„Du musst sie später anprobieren, Love“, schlug Harry vor und nahm die Box sanft aus den Händen seines Ehemannes. „Und jetzt gib dein Geschenk raus.“
 

Tom blinzelte paar Mal, bevor er Mad-Eye einen gefährlichen Blick zuwarf und sein Geschenk von dem Stapel nahm. Er reichte die schwarzverpackte Kiste an Fred. „Für Mr. Fred Weasley“, informierte er den besorgt aussehenden, jungen Mann, bevor er zu seinem Platz zurückkehrte.
 

Fred löste das Geschenkpapier, dann sah er die enthaltene Kiste vorsichtig an. Langsam öffnete er sie. Als nichts passierte, sah er in die Kiste und wurde ins Gesicht geschlagen.
 

Alle lachten.
 

„Lustig, Kumpel“, grummelte Fred und rieb sich sanft sein Auge.
 

George schnaubte amüsiert. „Oh, mach schon, Fred. Das war wunderbar, Tom.“
 

Fred schnappte sich sein Geschenk und ging zu seinem Vater. „Für Mr. Arthur Weasley.“
 

Arthur nahm das Geschenk vorsichtig. „Wird es dieses Jahr das Jahr der Streichegeschenke?“, fragte er trocken, als er das Paket öffnete.
 

„Nein“, erwiderte Fred und kehrte zu seinem Platz zurück.
 

„Wow!“ Arthur zog ein altes Wandtelefon heraus. „Das ist wundervoll, Fred! Vielen Dank!“
 

„Jederzeit, Dad“, erwiderte Fred mit einem Grinsen.
 

Molly nahm vorsichtig das Geschenk aus den Händen ihres Ehemannes. „Mach weiter, Arthur.“
 

„Natürlich, ja…“ Arthur stand auf und nahm sein Geschenk, welches er Pan reicht. „Für Ms. Pansy Parkinson.“
 

Pan lächelte, dann öffnete sie die kleine Kiste und zog ein kleines Plastikding mit einem Stück Papier heraus. „Übersetzer?“ Sie sah Arthur mit einem belustigten Lächeln an.
 

„Da du so oft mit Muggels arbeiten musst, dachte ich, du könntest es nützlich finden, wenn du mal ein Wort suchst“, sagte Arthur. „Die Instruktionen sind auf dem Zettel.“
 

„Danke, Arthur“, erwiderte Pan, bevor sie aufstand und ihr Geschenk nahm. „Für Mr. Draco Malfoy“, annoncierte sie und reichte das Geschenk an einen amüsierten Dray.
 

Dray öffnete die kleine Box, dann begann er zu lachen. „Ein Spiegel mit einem Sprung?“
 

„Dein Ego wurde zu groß“, informierte Pan ihren Kindheitsfreund. Alle lachten.
 

Dray stand auf und zog sein Geschenk hervor, welches er Bini reichte. „Für Mr. Blaise Zabini.“
 

Bini verzog das Gesicht, dann öffnete er die große Box. „Oh! Danke, Dray!!“
 

Dray lächelte. „Du hast gesagt, du brauchst einen neuen Festtagsumhang.“
 

Bini zog die silvergrünen Seidenroben aus der Kiste und alle bewunderten sie, dann legte er sie zur Seite und holte sein Geschenk. Er reichte eine kleine Box an Petunia. „Für Ms. Petunia Evans.“
 

Petunia lächelte und wartete, bis Blaise sich wieder gesetzt hatte, bevor sie die kleine Box öffnete und überrascht keuchte. „Oh, Blaise, er ist wunderschön.“
 

„Zeig ihn herum“, rief Gin von der anderen Seite der Gruppe.
 

Petunia zog einen kleinen goldenen Ring heraus und hielt ihn hoch. Es war ein Phönix, dessen Flügel den Ring bildeten. Alle stimmten schweigend zu, dass er wunderschön war und Harry grinste Bini an. Bini sah erleichtert aus.
 

Petunia holte eine kleine Kiste unter dem Baum hervor und reichte sie mit einem Grinsen an Morag. „Für Mr. Morag MacDougal.“
 

„Verdammter Mist“, murmelte Morag, als Petunia zu ihrem Platz zurückkehrte und öffnete die Kiste. „Petunia!“
 

Petunia lachte. „Du könntest sie gebrauchen.“
 

Morag zeigte dem neugierigen Publikum eine Packung Kondome, dann wurde er rot, als alle lachten. „Ich kriege dich noch“, warnte Morag die Muggel, die noch mehr lachte.
 

„Oh, mach weiter.“ Padma boxte ihren Freund sanft.
 

Morag stand auf und holte sein Geschenk unter Murmeln hervor, das er an Severus reichte. „Für Mr. Severus Snape“, sagte er, dann floh er zurück auf seinen Platz, als Severus die Stirn runzelte.
 

„Mach es auf“, befahl Rabastan seinen Lover mit einem Grinsen.
 

Severus seufzte und öffnete das Geschenk, woraufhin er ein seltenes Lächeln zeigte. „Danke, Mr. MacDougal. Es ist eine Box mit ägyptischen Kräutern“, informierte er die neugierigen Beobachter.
 

„Nett.“ Rabastan nickte Morag zu, der grinste.
 

Severus stand auf und hob eine Tasche hoch, welche er Sirius reichte. „Es ist mein Verdruss, dir das hier geben zu müssen, Mr. Sirius Black.“
 

Sirius holte einen großen Knochen aus der Tasche, dann brach er in Gelächter aus. „Der ist gut!“
 

Severus grinste, als alle lachten.
 

Sirius reichte die Tasche und den Knochen an Remus, dann schnappte er sich sein Geschenk und reichte es Luna. „Für Ms. Luna Lovegood.“
 

Luna lächelte und entpackte ihr Geschenk. Sie warf Sirius einen amüsierten Blick zu, als sie es sah, dann zog sie ein paar Sternenkarten heraus. „Nett, Mr. Black.“
 

„Schön, dass es dir gefällt“, erwiderte Sirius unter dem folgenden Gelächter.
 

Luna zog eine kleine Box auf dem Stapel und ging zu Herm rüber. „Für Ms. Hermine Granger“, begann Luna, dann kniete sie sich vor Herm und öffnete die Box. „Willst du mich heiraten?“
 

Herm brach in Tränen aus und umarmte ihre Freundin fest. „Oh Gott, ja. Ja, ja, ja, ja, ja.“
 

Harry stand auf und klatschte. Alle anderen folgten ihm, die paar weniger reifen Mitglieder der Gruppe pfiffen.
 

Als Herm sich von ihrer Verlobten zurückzog und Luna ihr den Ring auf den Finger schob, setzten sich alle wieder. „Danke, Leute“, flüsterte Herm. Als Luna sich wieder gesetzt hatte, stand Herm auf und zog ihr Geschenk unter dem Baum hervor, was sie dann zu Dean brachte. „Für Mr. Dean Thomas.“
 

„Setz dich, Herm“, befahl Dean und nahm das Geschenk. Herm gab ihm ein wässriges Lächeln, dann setzte sie sich wieder neben Luna. Dean öffnete das Geschenk, dann pfiff er. „Super, Herm. Danke.“ Er hielt ein neues Zeichenbrett mit Zeichenstiften hoch.
 

„Bitte schön“, erwiderte Herm sanft und wischte sich die Augen mit einem Taschentuch, das Gal ihr gereicht hatte.
 

Dean legte seine neuen Dinge weg, dann schnappte er sich sein Geschenk. „Für Ms. Minerva McGonagall“, sagte er und reichte sein Geschenk an Minerva weiter.
 

Minerva warf ihrem ehemaligen Schüler einen scharfen Blick zu, als der zu seinem Platz zurückeilte, dann öffnete sie vorsichtig das Geschenk. „Das ist wunderschön, Mr. Thomas“, meinte sie, als sie das unglaublich detaillierte Bild von sich selbst, wie sie sich in eine Katze, verwandelte, sah.
 

„Schön, dass es Ihnen gefällt, Madam“, erwiderte Dean mit einem erleichterten Blick.
 

Minerva legte das Bild sanft zur Seite, dann stand sie auf und zog ein kleines, ovales Etui hervor, welches sie Tonks reichte. „Für Ms. Nymphadora Tonks.“
 

Tonks öffnete das Etui vorsichtig, dann schnaubte sie. „Eine Brille, Minerva?“
 

„In der Hoffnung, dass du aufhörst in Dinge zu rennen“, erwiderte Harry mit einem schwachen Lächeln.
 

Alle lachten, als Tonks grinste. „Danke, Professor.“ Dann stand sie auf und nahm ihr eigenes Geschenk. „Für Ms. Lisa Turpin“, sagte sie und gab die schwere Box weiter.
 

Lisa zog eine Augenbraue hoch, dann riss sie das Geschenkpapier ab. „Nett“, kommentierte sie und hielt das Buch über Kampfstile hoch. „Lerne ich jetzt, wie ich Vampire mit Karate zerhacke?“
 

„Warum nicht?“, erwiderte Tonks mit einem Grinsen.
 

Lisa lachte mit den anderen in der Gruppe, als sie aufstand und ihr Geschenk hervorholte. „Für Mr. Rodolphus Lestrange.“
 

Rodolphus löste die Verpackung, dann grinste er. „Danke, Lisa“, sagte er und zeigte ein Buch über Schwerttechniken und verschiedene Schwerter, um sie zu nutzen.
 

„Bitte schön.“
 

Rodolphus stand auf und zog sein Geschenk hervor, das er dann Terry reichte. „Für Mr. Terry Boot.“
 

Terry packte das Geschenk aus, als Rodolphus sich wieder setzte. „Danke“, sagte er sarkastisch und zeigte das Buch über Meditation.
 

„Ich hab gedacht, du könntest es nutzen, dein Temperament im Zaum zu halten, das dich immer in Schwierigkeiten bringt“, erwiderte Rodolphus mit einem Grinsen. „Es hat Harry geholfen.“
 

„Danke, Rodolphus“, sagte Harry sarkastisch. Alle lachten.
 

Terry zog sein Geschenk hervor, dann reichte er es Mandy. „Für Ms. Mandy Brocklehurst.“
 

Mandy lächelte und öffnete langsam ihr Geschenk, dann grinste sie. „Danke, Terry!“, rief sie und hielt das Geheime Notizbuch hoch. Es war erst vor zwei Wochen erschienen und sollte alles, was in ihm geschrieben war, für alle unsichtbar halten, außer dem Schreiber.
 

„Sicher“, erwiderte Terry mit einem leichten Lächeln.
 

Mandy stand auf und nahm das Geschenk, welches sie Millie reichte. „Für Ms. Millicent Bulstrode.“
 

Millie lächelte ihre Freundin an und öffnete das Geschenk, dann lachte sie fröhlich. Die Erinnerungsbox enthielt wohl um die hundert Rosenblätter. „Danke, Mandy.“ Millie seufzte und küsste ihre Freundin.
 

„Natürlich, Love.“
 

Millie lächelte und nahm ihr Geschenk. „Für Ms. Ula Thorald.“
 

Ula öffnete die Box mit der Aufregung eines kleinen Kindes, dann grinste sie. „Cool. Eine Ausrüstung zum Alben selber machen! Danke, Millie!“
 

„Sicher, Kind.“
 

Ula reichte Lucius ihr Geschenk mit einem Grinsen. „Für Mr. Lucius Malfoy.“
 

Lucius verengte die Augen, als er das Geschenk öffnete. Er stöhnte, als er rein sah, dann schüttelte er seinen Gehstock drohend in Richtung Ula. „Du kleiner Bösewicht.“
 

„Was hat sie dir geschenkt, Liebster?“, fragte Narzissa.
 

Lucius hielt blonde Haartönung hoch. Alle lachten.
 

„Ich dachte, das könnte dir mit deinen grauen Haaren helfen!“, rief Ula aus, während sie mit allen lachte.
 

Lucius schnüffelte, dann stand er auf und schnappte sich sein Geschenk. „Für Mr. Alastor Moody“, sagte er und reichte ein langes, dünnes Geschenk an den Minister.
 

Mad-Eye akzeptierte das Geschenk, dann öffnete er es. Es war ein Gehstock. „Ein interessantes Geschenk, Lucius“, kommentierte er.
 

„Unten befindet sich ein verborgenes Messer und dein Zauberstab passt oben hinein“, erklärte Lucius ruhig.
 

„Danke schön“, sagte Mad-Eye, dann sah er sich mit scharfem Auge im Kreis um. „Galvin.“
 

Gal stand mit einem genervten Blick auf, dann nahm er sein Geschenk. Er reichte die kleine Box an seine Großmutter. „Für Ms. Molly Weasley.“
 

Molly öffnete das Geschenk, dann zog sie Gal in eine Umarmung. „Vielen, vielen Dank, mein Schatz!“
 

Arthur hielt das Geschenk für alle hoch. Es war ein Mutterring. Auf dem Ring waren zwölf Edelsteine angebracht. Jeder Edelstein stand für den Geburtsstein für die, die sie als Kinder ansah. „Also, wer ist hier alles bei Molly?“, fragte Arthur, als Molly ihn anlegte.
 

Molly lächelte die Gruppe um sie an. „Natürlich Fred und George, Ginny, Bill und Charlie. Und dann noch Harry, Hermine, Luna, Ted, Cynthia, Gal und Gerda.“
 

„Danke, Molly“, flüsterte Harry, während die anderen, die sie genannt hatte, sie nur dankbar anlächelten.
 

Tom hingegen setzte seinen gespielt verärgerten Blick auf. „Und was ist mit mir?“
 

„Du bist zu alt, du alter Knacker“, erklärte Ula.
 

Alle lachten und Harry musste Tom zurückhalten, während der so tat, als würde er sich auf die junge Hexe stürzen wollen.
 

Molly stand auf und nahm ihr Geschenk. Alle wurden ruhig, als sie es Ted reichte. „Für Mr. Theodore Nott.“
 

Ted lächelte und löste das Geschenkpapier. Es war ein grüner Schal. Er legte ihn um, dann stand er auf, um seine Schwiegermutter zu umarmen. „Danke, Mum.“
 

„Natürlich“, erwiderte Molly und küsste seine Wange.
 

Ted holte sein Geschenk vom Stapel, welches er Harry reichte. „Für Mr. Harry Potter-Riddle. Sorg dafür, dass dein Ehemann mich nicht umbringt.“
 

Alle lachten und Tom warf Ted einen trockenen Blick zu, während der jüngere Zauberer zu seinem Platz zurückeilte. Harry lächelte nur, dann öffnete er das Geschenk. Drinnen fand er einen falschen Nasenring, welchen er mit einem Grinsen ansteckte. Alle lachten wieder, als Tom versuchte, Harry dazu zu bringen, ihn abzunehmen.
 

Als er endlich von seinem Ehemann loskam, den Nasenring immer noch in der Nase, nahm Harry sein eigenes Geschenk und reichte es George. „Für Mr. George Weasley.“
 

„Ihr beide habt uns?“, stöhnte Fred. „George, bei aller Liebe, mach es nicht auf.“
 

George lachte, dann zog er es auf. Im Inneren lag eine Clownpuppe, die genauso wie die Zwillinge aussah. „Süß! Das kann unser neues Maskottchen sein!“
 

„Du solltest das nicht mögen!“, rief Tom zurück, als Harry sich auf seinen Schoß setzte.
 

„Du hast versagt“, versicherte George dem Mann mit den scharlachroten Augen, als er Gerda sein Geschenk reichte. „Für Ms. Gerda Granger.“
 

„Was hast du ihr geschenkt, du Satan?“, wollte Herm wissen.
 

„Nichts zu gefährliches!“, erwiderte George und hob abwehrend seine Hände.
 

Gerda öffnete das Geschenk und grinste. „Danke, Onkel George“, sagte sie und zeigte ihr neues Buch, ein Anfängerführer der Streiche.
 

„Sicher nicht!“, rief Hermine und wollte das Buch greifen.
 

Gerda reichte ihr Geschenk an Gal, der sich draufsetzte, dann nahm sie ihr eigenes. „Für Mr. Neville Longbottom. Mum hat es ausgesucht.“
 

„Gerda!“
 

Alle lachten, als Herm ihre Tochter scharf ansah.
 

Nev öffnete das Geschenk und sah Mutter und Tochter lächelnd an. „Danke, ihr beiden“, sagte er ehrlich, als er das neue Buch über arktische Pflanzen zeigte. Dann stand er auf und nahm sein Geschenk, welches er Remus reichte. „Für Mr. Remus Lupin.“
 

Remus öffnete die kleine Box und las die Karte, dann zog er eine Augenbraue hoch. „Es ist in der Schule?“
 

„Es ist eine Venus Fliegenfalle“, erklärte Nev. „Ich war nicht sicher, wie Tom darauf reagiert hätte und es ist schwierig, lebendige Dinge zu verpacken. Ich bring sie dir, wenn wir zurückgehen.“
 

„Danke“, erwiderte Remus mit einem ehrlichen Lächeln. Er wartete, bis Nev an seinen Platz zurückgekehrt war, bevor er sein eigenes Geschenk nahm und es Rabastan reichte. „Für Mr. Rabastan Lestrange.“
 

Rabastan öffnete die lange Box, als Remus sich setzte, dann pfiff er auf. „Wunderschön, Remus“, rief er und hielte das alte Schwert in seiner dekorierten Scheide hoch.
 

„Bitte schön“, erwiderte Remus.
 

Rabastan legte das Schwert vorsichtig zur Seite, dann reichte er sein Geschenk weiter. „Für Ms. Narzissa Malfoy.“
 

Narzissa öffnete die kleine Box und lächelte, sie hielt den kleinen Handspiegel hoch. Sein Rücken war mit goldenen Blumen verziert. „Der ist wunderschön, Rabastan“, murmelte sie.
 

„Ich bin froh, dass er dir gefällt“, erwiderte Rabastan.
 

Narzissa reichte Lucius den Spiegel, dann nahm sie sich ihr Geschenk und reichte es Gin. „Für Ms. Ginevra Nott. Es war als Scherz geplant, aber du kannst es jetzt wohl als frühes Geschenk ansehen.“
 

Gin warf Narzissa einen neugierigen Blick zu, dann öffnete sie die Tasche. Sie zog mit einem Lachen eine Miniaturkrippe heraus. „Sie ist wunderschön, Narzissa. Danke schön.“
 

„Denk dir nichts dabei, Liebes“, erwiderte Narzissa und küsste Gins Wangen, bevor sie zurück auf ihren Platz kehrte.
 

Gin gab die Tasche und die Krippe an ihren Ehemann, dann nahm sie ein Geschenk unter dem Baum weg. „Für Ms. Padma Patil.“
 

Padma nahm das angebotene Geschenk und winkte Gin auf ihren Platz zurück. Als Gin saß, öffnete Padma das Geschenk und lachte. „Danke, Gin!“, rief sie und zeigte das Buch über Muggeltransportarten.
 

Gin lächelte, als alle lachten.
 

Padma stand auf, nahm das Geschenk und reichte es ihrer Schwester. „Für Ms. Parvati Patil.“
 

Parvati öffnete das Geschenk, keuchte auf und umarmte ihre Schwester fest. „Vielen Dank“, flüsterte sie. Pan hielt das Buch mit Gedichten über Schwestern hoch und alle lächelten.
 

Parvati schickte Padma wieder zurück auf ihren Platz, dann nahm sie ihr Geschenk von dem schwindenden Stapel. „Für Ms. Cynthia Potter-Riddle.“
 

Cynthia öffnete neugierig ihr Geschenk, dann grinste sie. „Danke, Parvati!“, rief sie und umarmte ihre neues Reise-Logbuch.
 

„Dein Vater hat mir gesagt, dass dein altes voll ist“, sagte Parvati mit einem Lächeln.
 

„Ja.“ Cynthia seufzte schwer auf, dann stand sie auf und schnappte sich ihr Geschenk. Sie reichte es Poppy. „Für Ms. Poppy Pomfrey.“
 

Poppy öffnete die Box vorsichtig, dann lächelte sie glücklich. „Vielen Dank, Cynthia“, sagte sie und zeigte es vorsichtig mit den Flaschen voll chinesischer Zaubertränke.
 

„Sicher, Ms. Poppy.“
 

Poppy lächelte das Mädchen bei dem Namen an, den ihr das Mädchen verpasst hatte. „Für Mr. Aberforth Dumbledore.“
 

Abe öffnete die kleine Box, dann lachte er. „Willst du mir damit was sagen, Poppy?“, fragte er und hielt die Seife hoch.
 

„Ja. Deine Bar ist schmutzig, Abe. Wenn du mehr Seife brauchst, dann leihe ich dir sicher welche.“
 

Abe lachte mit dem Rest und nahm sein Geschenk. „Für Mr. Galvin Granger.“
 

Gal packte sein Geschenk unter den beobachtenden Augen seiner Mutter aus. Innen war eine Auswahl aus dem Honigtopf und ein Gutschein für eine Flasche Butterbier im Eberkopf, wann immer Gal sie wollte. „Danke, Abe!!“
 

„Natürlich, Gal.“
 

Gal sah sich in der Gruppe um. „Hmm. Onkel Seamus.“
 

Seam stand auf und nahm sein Geschenk, dann hielt er es Sal hin. „Für Ms. Sally-Anne Perks.“
 

Sal nahm den Behälter mit klirrenden Flaschen mit einem besorgten Blick entgegen. Sie seufzte erleichtert auf, als sie Butterbier vorfand und nichts anderes. „Danke, Seam.“
 

„Ich wollte dir Feuerwhiskey kaufen, aber Bini hat mich aufgehalten“, beschwerte sich Seam.
 

„Danke, Bini“, sagte Sal und ging ihr Geschenk holen. Bini zwinkerte. „Für Ms. Enid Clough“, sagte Sal und reichte den kleinen Koffer rüber.
 

Enid öffnete ihr Geschenk und lächelte zu Sal auf. „Danke“, flüsterte sie und zeigte den kleinen Medizinkoffer, den sie erhalten hatte.
 

„Mach weiter“, drängte Ula und nahm den Koffer aus den Händen ihrer Freundin.
 

Enid lächelte schwach und nahm sich das letzte Geschenk unter dem Baum, welches sie Seam reichte. „Für Mr. Seamus Finnigan.“
 

Seam öffnete sein Geschenk, dann lachte er. Innen befanden sich Flaschen des besten, elfischen Biers. „Danke, Enid. Du bist okay.“
 

Enid lächelte.
 

--- --- ---
 

„Erinnerst du dich an unser erstes Weihnachten zusammen?“, fragte Harry, während er und Tom im Garten saßen. Nur Cynthia war noch im Manor und sie hatte sich bereits in ihr Zimmer zurückgezogen.
 

Tom sah seinen Ehemann mit einem Lächeln an. „Tue ich. Ich habe das schönste Geschenk aller Zeiten bekommen.“
 

Harry lächelte und lehnte sich gegen Toms Schulter. „Die Kette ist nicht so wichtig, oder?“, neckte er und zog an der Halskette, die er seinem Ehemann am Weihnachtstag vor langer Zeit gegeben hatte.
 

Tom gluckste und fing Harrys Lippen in einem sanften Kuss. „Nein, du Trottel. Ich hab dich bekommen.“
 

Harry wurde rot. „Du alter Bastard“, sagte er zärtlich.
 

„Kleiner Teufel“, gab Tom zurück.
 

Harry gab einen amüsierten Ton von sich. „Es scheint solange her zu sein.“
 

„Ich denke, elf Jahre sind eine lange Zeit…“, stimmte Tom zu.
 

Harry lächelte zu ihm auf. „Mir hat letztes Weihnachten am besten gefallen.“
 

„Oh?“ Tom zog eine Augenbraue hoch.
 

„Jap. Ich habe einen wunderschönen Ring und das Versprechen eines Lebens mit dem Mann, den ich liebe“, sagte Harry und sah auf den Rubin- und Smaragdring an seiner linken Hand.
 

„Ich dachte, du hättest das Versprechen schon gehabt“, neckte Tom.
 

„Hab ich den Ring erwähnt?“, schoss Harry zurück.
 

Tom gluckste. „Hast du.“
 

Die beiden saßen eine lange Zeit still da und sahen einfach nur auf die glitzernden Sterne über ihnen.
 

Endlich bewegte sich Tom und schob Harry von sich, der an ihn gelehnt hatte. „Ich gehe jetzt rein.“
 

Harry nickte. „Ich bleib noch ein bisschen, denke ich.“
 

„Das ist okay.“ Tom lehnte sich vor und küsste seinen Ehemann noch einmal, bevor er in das Manor ging.
 

Harry stand ein paar Minuten später auf und ging zu den Schlafzimmern. Auf seinem Weg zu dem Raum, den er sich mit Tom teilte, steckte er seinen Kopf in Cynthias Zimmer, da die Tür offen war. Seine Tochter schlief friedlich, aber ihre Decke war vom Bett und auf den Boden gefallen. Mit einem Lächeln trat Harry ein und breitete sie wieder über ihr auf.
 

„Daddy?“, murmelte Cynthia halbschlafend.
 

Harry erstarrte für einen Moment – Cynthia hatte ihn nie anders genannt als ‚Mr. Harry’, ob sie nun geschlafen hatte oder wach war – bevor er sich vorbeugte und die junge Frau auf die Stirn küsste. „Schlaf gut, Cynthia.“
 

„K…“ Cynthia drehte sich um und rollte sich zusammen, sie schlief mit Leichtigkeit wieder ein.
 

Er fühlte sich merkwürdig freudig, als er aus Cynthias Raum trat und den Flur entlang zu seinem und Toms Schlafzimmer ging. Er trat ein, schloss die Tür leise hinter sich, dann drehte er sich herum und erstarrte.
 

Mitten im Raum stand Tom, komplett nackt, abgesehen von einer Schleife, die um sein ziemlich erregt aussehendes Glied gebunden war. Er grinste seinen Ehemann an. „Ich würde ja sagen, dass du mich erst um Mitternacht aufmachen darfst, aber ich bin gerade geil.“
 

Harry lachte auf. „Tom, du Arsch, ich sollte dich warten lassen.“
 

Toms Augen weiteten sich komisch. „Würdest du nicht.“
 

Harry glitt zu seinem Lover und ließ seine Hände über Brust und Bauch fahren. „Ich kann eher nicht“, informierte er den anderen, bevor er Toms Haar in seine Hand nahm und ihre Lippen in der perfekten Mischung aus Hitze und Feuchtigkeit vereinte. Ihre Münder tanzten zusammen die Schritte, die ihnen in den Jahren so vertraut geworden waren, während Harrys freie Hand über die festen Muskeln und die warme Haut fuhr.
 

Als die zwei sich zum Luft holen trennten, trat Harry schnell zurück und ließ seine Robe und Hosen auf den Boden fallen. Tom verdrehte die Augen, sagte aber nichts dazu. Wenn er etwas in den vergangenen elf Jahren gelernt hatte, dann war es, dass Harry nicht hinter sich aufräumen würde und wenn Tom es tun würde, dann konnte er sich sicher sein, dass es am nächsten Morgen wieder auf den Boden lag.
 

Die beiden Männer ließen sich in Übung aufs Bett fallen, Harry gelangte ohne Kampf nach oben – eine seltene Angelegenheit, da Tom es bevorzugte, zu dominieren. Mit einem Grinsen setzte er sich rittlings auf die Brust seines Ehemanns und passte auf, nicht an Toms angespanntes Glied zu kommen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich denke, ich lasse dich warten.“
 

Tom stöhnte auf. „Du kleines Monster“, sagte er und kämpfte einen schon verlorenen Kampf gegen das Lächeln, was sich langsam auf seinen Lippen bildete.
 

Harry entfaltete seine Arme und legte seine Hände auf Toms Brust. „Du liebst mich“, stellte er als Antwort fest, seine Augen leuchteten strahlend.
 

„Natürlich tue ich das, du Trottel“, erwiderte Tom mit Humor. „Wenn ich es nicht tun würde, dann wäre ich vor neun Jahren mit Bella abgehauen.“
 

Harrys Ausdruck wurde sanfter. „Ich bin dafür jeden Tag dankbar“, versicherte er seinem Ehemann, dann setzte er einen emotionsgeladenen Kuss auf Toms Lippen. Er konnte sich noch deutlich an den Liebestrank erinnern, den Bellatrix dem Dunklen Lord ein paar Tage vor der Unterzeichnung des Friedensvertrages verabreicht hatte. Tom war von der Frau völlig berauscht gewesen und Harry, auf der Flucht vom Herzschmerz, hatte sich im Haus seiner Tante versteckt. Als Alastor herausgefunden hatte, was passiert war – Petunia hatte ihm eine Eule geschickt, sobald sie es von ihrem fertigen, jungen Neffen erfahren hatte – hatte er ein hohes Kopfgeld auf ihren Kopf ausgesprochen. Bellatrix war aus England geflohen, als sie es erfahren hatte und hatte Tom mit sich gezerrt. Es war in einem kleinen Dorf in der Nähe der Nordküste von Schottland, als Tom ein Bild von Harry gesehen hatte und davon appariert war, um seinen Lover zu finden.
 

Tom fuhr mit einer Hand sanft über Harrys Wange und strich die Tränen weg. „Ich hätte nichts sagen sollen“, murmelte er eigentlich mehr zu sich selbst.
 

Harry schüttelte den Kopf, kristallklare Tränen flogen von ihm auf das schwarze Bettlaken unter ihnen. „Ich liebe dich“, murmelte er, bevor er sich vor lehnte und Toms Lippen wieder zu einem Kuss einfing.
 

Tom ließ seinen Lover den Kuss kontrollieren, seine Hände fuhren sanft über Harrys Rücken. Als Harry sich zurückzog, war ein Glitzern in seinen Augen, was Tom dazu brachte, von seinem Ehemann lang und hart gefickt zu werden zu wollen. „Was?“, fragte er stattdessen und wunderte sich kurz, wieso er Probleme mit dem Atmen hatte.
 

Harry sah auf die Uhr, die über ihrem Bett hing, dann grinste er Tom an. „Es ist Mitternacht“, meinte er, als die große Großvateruhr im Flur die Stunde in langen, tiefen Tönen verkündete. Mit jedem ‚Dong’ fuhren Harrys Finger über Toms Schenkel, immer näher und näher an Toms Glied, während die Uhr immer näher und näher an den zwölften Schlag kam.
 

Beim elften ‚Dong’ stoppten Harrys Finger und er erhob sich von Toms Bauch. Gerade als Tom fragen wollte, was Harry tat, ‚dongte’ die Uhr erneut und Tom fand es schnell heraus, als Harry sich auf sein Glied setzte und es irgendwie schaffte, Tom ohne Schmerzen tief in sich aufzunehmen. Harry sah mit einem bösen Grinsen, wie Tom krampfhaft versuchte, kein Geräusch von sich zu geben in der Stille, die dem zwölften Schlag der Uhr folgte.
 

::Teufel.:: Tom stöhnte endlich auf.
 

Harry unterdrückte ein Schaudern der Freude – sogar nach elf Jahren war Tom in Parsel sprechen zu hören, wie eine verbotene Frucht. ::Bin ich das?::, war seine freche Antwort, als er sich sanft erhob und dann runter fuhr und Toms Glied tiefer in seine Öffnung drängte.
 

Tom stöhnte, er gab sich den stummen Forderungen seines Ehemannes hin. Er hatte gesagt, dass Harry ihn auspacken durfte.
 

Als Harry sich langsam zu bewegen begann, ließ er seinen Geist auf die Magie gleiten, die sie verband. Ohne ein Wort öffnete Tom sich für seinen Lover und Ehemann und die beiden fanden sich selbst vor, wie sie in ihren Gefühlen ertranken. Beide fühlten den anderen in und um sich – gleichzeitig nehmen und genommen werden. Das war das wahre Geschenk, das Tom dem anderen Mann hatte geben wollen, der sein Herz vor elfeinhalb Jahre aufgetaut hatte.
 

Es fühlte sich wie Stunden an – dabei waren es nur ein paar Momente – als die beiden gemeinsam kamen und Harry auf Tom fiel. Tom wollte die Arme um seinen Ehemann schlingen, aber er dachte, dass er sich soweit nicht mehr bewegen könnte.
 

Harrys Gelächter echote nur in ihren Geistern. ‚Ich vermute, dass ich endlich das machen kann, was ich all die Jahre tun wollte’, kommentierte er müde.
 

‚Und was könnte das sein, mein Teufel?’, erwiderte Tom und ließ seine Augen zufallen.
 

‚Mit dir in mir einschlafen.’
 

Toms mentales Gelächter ließ sie beide in einen sanften Schlaf fallen ohne Albträume, nur mit Träumen voneinander.
 

--- --- ---
 

Als Harry und Tom aufwachten, stand Cynthia über ihnen mit einem bösen Grinsen. „Mr. Harry, Mr. Tom hat seinen Penis in deinem Hintern“, informierte sie sie ruhig.
 

„Eifersüchtig?“, erwiderte Tom trocken.
 

Harry verdrehte nur die Augen. Er war es gewöhnt, dass seine Tochter morgens zu ihnen rein kam und Kommentare über sie machte. Toms Antwort war mittlerweile auch alt. „Oh, hört auf, ihr beiden“, murmelte er gegen Toms Brust. „Cynthia, wenn es dir nichts ausmacht?“
 

„Absolut nicht, Dad“, erwiderte Cynthia, bevor sie aus dem Raum eilte und die Tür schloss, während zwei Paar Augen ihr hinterher starrten.
 

Tom und Harry sahen sich geschockt an. „Hat sie mich gerade so genannt, wie ich denke, dass sie es getan hat?“, flüsterte Harry seinem Ehemann zu.
 

„Ja“, flüsterte Tom zurück. Er wusste, dass er Cynthia gegenüber erwähnt hatte, dass Harry es lieben würde, wenn sie ihn ‚Dad’ nannte, aber das hatte er nicht erwartet.
 

Harry löste sich vorsichtig von Tom, dann zog er sich seine Hausrobe schnell an, dann eilte er aus dem Zimmer, um seine errötende Tochter mit Umarmungen und Küssen zu bedenken.
 

Tom folgte ihm, nachdem er eine Hose und seine eigene Hausrobe angezogen hatte. Er nahm auch eine Hose für seinen Ehemann mit, da er wusste, dass Harry froh darüber sein würde, wenn er erst mal wieder runtergekommen war.
 

Wie erwartet nahm Harry sofort die angebotenen Hosen mit einem breiten Lächeln an. „Danke, Love“, murmelte Harry und lehnte sich hoch, um Tom auf den Mundwinkel zu küssen. Tom lächelte nur und wuschelte ihm durchs Haar.
 

Cynthia lächelte ihren beiden Vätern zu – sie war froh, dass sie sich immer so sehr liebten – dann räusperte sie sich. „Bevor wir den Baum attackieren, hab ich mich gefragt, ob ich euch jemanden vorstellen darf?“, sagte sie und bekämpfte das Rotwerden.
 

„Hast wohl endlich jemanden gefunden“, neckte Tom, seine roten Augen leuchteten vor Lachen.
 

Cynthia schnüffelte. „Alter Bastard“, sagte sie, bevor sie ihre beiden Väter die Haupttreppe hinunterführte, am Wohnzimmer und ihren Büros vorbei, bevor sie zu dem Empfangszimmer kam und den beiden bittende Blicke zuwarf. „Bitte jagt ihn nicht davon?“, flüsterte sie verzweifelt.
 

Harry lächelte sanft. „Natürlich nicht, Süße“, erwiderte er. Tom überraschte Cynthia, als er ernst neben seinem Ehemann nickte.
 

Cynthia biss sich auf die Unterlippe, dann öffnete sie nervös die Tür. „Yeo?“
 

Ein großer, dünner Mann mit leicht kupferfarbener Haut und mitternachtsblauen Augen stand von der Couch auf und drehte sich zur Tür. Er sah bereit aus, zu kämpfen, als Cynthia ihre beiden Väter reinführte und Harry wunderte sich kurz, was der junge Mann von ihnen gehört hatte. Die beiden Fraktionen Männer starrten einander über eine Entfernung an, Cynthias besorgter Blick war die Trennungslinie.
 

Yeo brach die Stille. „Ich bin Huang Yeo“, sagte er in akzentuiertem Englisch, als er sich respektvoll vor den beiden berühmten Zauberern verbeugte. Er hatte seit seiner Kindheit Geschichten darüber gehört, wie brutal die beiden Männer, besonders Lord Voldemort, sein konnten. Erst seit er Cynthia getroffen hatte, hatte er etwas Gutes von ihnen gehört. Als Yeo nach seiner Verbeugung aufsah, lächelte Harry, während Tom ein leichtes Grinsen trug.
 

„Harry Potter-Riddle“, erwiderte Harry locker, dann deutete er mit dem Daumen auf seinen Ehemann. „Er ist Tom Riddle-Potter.“
 

„Willkommen auf Slytherin Manor“, fügte Tom hinzu.
 

Cynthia atmete erleichtert auf. „Trottel“, murmelte sie.
 

Yeo war verblüfft, als die beiden dunklen Zauberer in fröhliches Gelächter ausbrachen. „Danke“, flüsterte er, als ihr Gelächter erstarb.
 

Harrys Lächeln wurde breiter. „Yeo, würdest du gerne mit uns die Geschenke öffnen?“
 

„Es wäre mir eine Freude, Sir“, erwiderte Yeo sanft.
 

„Harry“, korrigierte ihn der grünäugige Zauberer, dann drehte er sich zu seiner Tochter und seinem Ehemann. „Sollen wir? Ich will sehen, was Siri dir dieses Jahr schenkt, Tom.“
 

„Ich werde Schutzzauber gegen deinen Patenköter aufrufen“, murmelte Tom finster, als er den Raum verließ. Harry folgte direkt hinter ihm.
 

Cynthia und Yeo sahen sich erleichtert an. „Ich hab’s dir gesagt“, flüsterte Cynthia und spielte auf ihren Kommentar während eines ihrer Gespräche an, wo sie ihm erzählt hatte, dass ihre Väter auch nur Menschen waren.
 

Yeo nahm sanft Cynthias Hand in seine. „Das hast du“, erwiderte er. „Sollen wir ihnen folgen?“
 

„Besser. Wir wollen Mr. Tom nicht zurückkommen lassen, um uns zu holen.“
 

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Nachdem es sich alle vier Menschen in Slytherin Manor im alten Meetingsraum in den Sesseln um den Weihnachtsbaum mit Tee und Früchten – Dank der Hauselfen – bequem gemacht hatten, sahen Harry und Tom Cynthia erwartend an.
 

Cynthia grinste. Seit Harry sie adoptiert hatte, war sie immer die Erste gewesen, die die ersten Geschenke unter dem Baum hervorholen durfte, da sie die jüngste war. Aufgeregt wie immer sprang sie aus ihrem Sessel und zog drei ähnlich aussehende Geschenke hervor. Diese reichte sie an ihre Väter und Yeo. „Macht sie auf!“, befahl sie und hüpfte fast.
 

Tom und Harry sahen sich amüsiert an, bevor sie es Yeo nachmachten und ihre Geschenke öffneten.
 

Yeo stieß einen freudigen Ton aus, als er die beiden Butterfly Schwerter mit der Leichtigkeit eines Schwertkämpfers hervorzog. „Die sind wunderschön, Cynthia“, murmelte er und strich sanft über die Schmetterlinge, die am Ende der Schwerter eingraviert waren.
 

„Ich stimme zu“, murmelte Harry mit einem sanften Lächeln, als er sein Tai Chi Schwert betrachtete, das seine Tochter ihm geschenkt hatte, während seine Finger über den Löwenkopf, der als Handschutz diente, und die eingravierten Löwen auf der Scheide strichen „Das ist Wahnsinn, Cynthia.“ Cynthia strahlte.
 

„Ich kann erkennen, wie es ist“, grummelte Tom, sogar als er die dreißig Zentimeter große chinesische Vase, die Cynthia ihn geschenkt hatte, anlächelte, während er seine Augen und Finger über die detaillierten Motive fahren ließ, die sie umrundeten. „Du schenkst ihnen Waffen, aber ich bekomme eine wunderschöne Vase.“
 

Cynthia schnaubte belustigt, als Harry in Gelächter ausbrach und Yeo den Dunklen Lord überrascht ansah. „Mr. Tom, du bist ein Arsch.“
 

Tom zwinkerte der jungen Frau zu. „Das ist wunderschön, Kind. Vielen Dank“, erwiderte er mit sanfter Stimme, als er die Vase zur Seite stellte und in Sicherheit brachte.
 

Harry stand als nächstes auf, als Cynthia sich wieder setzte. „Ich denke, ich lasse meine eigene Neugier ruhen und folge Cynthias Beispiel und gebe meine Geschenke zuerst aus“, sagte er hilflos, als er zwei Geschenke holte. Er reichte das kleinere mit einem Zwinkern an Cynthia. „Mach auf.“
 

„Warum bestehst du immer darauf, uns jedes Jahr dabei zuzugucken, Dad?“, beschwerte Cynthia sich mit einem Lächeln, als sie ihr Geschenk öffnete. In der Box, die durch das Geschenkpapier versteckt war, lag ein Ohrring in der Form einer zusammengerollten Schlange. „Der ist wunderbar. Wofür ist der?“, fragte Cynthia, die wusste, dass ihr Vater ihr niemals etwas ohne Grund schenkte. Jedes Geschenk, das sie von ihm erhalten hatte, hatte zwei Nutzen – einen offensichtlichen, einen versteckten. Der Ohrring war offensichtlich Schmuck – das war der erste Nutzen…
 

„Er erlaubt dir, Parsel zu verstehen“, meinte Harry mit leuchtenden grünen Augen.
 

„Oh, Merlin, ich liebe dich“, keuchte Cynthia, als sie aufstand, um ihn zu umarmen, Tränen in den Augen. Sie wollte nichts mehr als zu wissen, was ihre Väter sagten, wenn sie einander anzischten. Als sie sich von Harry zurückzog, lächelte sie Tom dankbar an, da sie wusste, dass alles, was von einem ihrer adoptierten Väter kam, eigentlich von beiden war.
 

Tom nickte, dann nahm er das andere Geschenk, das Harry hielt. Er nahm die vorsichtige Art, wie sein Ehemann die Box hielt, als Hinweis und öffnete das Geschenk so vorsichtig, wie er konnte. Was drinnen lag, ließ ihn aufkeuchen und er konnte nur starren. Ein Basiliskenei. Ein ungeborenes Basiliskenei.
 

Harry lächelte strahlend. „Lass ihn aber nicht in der Schule frei, okay?“
 

Tom legte das empfindliche Geschenk auf die Öffnung von Cynthias Vase – wo es perfekt passte – bevor er Harry auf seinen Schoß zog und ihn gründlich küsste. ‚Ich liebe dich’, murmelte er durch die Verbindung, als sie sich lächelnd voneinander trennten.
 

‚Und ich dich’, war Harrys Antwort, als er aufstand. ‚Und jetzt gib deiner Tochter ihr Geschenk.’
 

Tom gluckste und stand auf. Er zog einen buchförmigen Gegenstand unter dem Baum hervor, den er Cynthia reichte, die stöhnte.
 

„Komm schon, Mr. Tom. Kriege ich nicht genug Bücher von Tante Hermy?“, beschwerte sie sich, als sie das Geschenkpapier so schnell wie möglich entfernte. Sie quietschte auf, als sie einen Reiseführer der Solomon Inseln in der Nähe von Australien – ihrem nächsten Ziel – vorfand und sprang auf, um ihren anderen Vater aufgeregt zu umarmen.
 

Tom lachte und erwiderte die Umarmung. „Ich denke mal, es gefällt dir“, neckte er sie, als er sich zurückzog.
 

Cynthia haute dem Mann mit ihrem neuen Buch auf den Arm. „Trottel“, sagte sie, dann grinste sie Harry an. „Danke.“
 

„Gern geschehen“, erwiderte Harry, bevor er Tom zurück auf seinen Platz zog. „Warum suchst du nicht die nächste Runde aus?“
 

„Was ist mit Dads Geschenk?“, fragte Cynthia und sah zwischen ihren beiden Vätern hin und her.
 

Beide Männer lächelten und antworteten gleichzeitig: „Er/Ich hat’s/hab’s schon.“
 

Cynthia verdrehte hilflos die Augen und zog drei gleich aussehende Geschenke hervor. „Von Großmutter Molly!“, rief sie und reichte ihren Vätern ihre Geschenke, bevor sie sich wieder auf ihren eigenen Platz fallen ließ und das Geschenkpapier aufriss und ihren alljährlichen, himmelblauen „Weasleypullover“ mit einem bronzenen „C“ vorne drauf und einer großen Box selbstgemachter Süßigkeiten vorfand. Sie zog sich den Pullover über ihren Pyjama, bevor sie damit begann den Inhalt der Süßigkeitenbox zu vernichten.
 

Harry und Tom sahen sich amüsiert an, als sie auch ihre „Weasleypullover“ heraus zogen – Toms war schwarz mit einem silbernen „T“, während Harrys grün war mit einem goldenen „H“ – und zogen sie beide unter ihren Roben an, bevor sie die Süßigkeitenboxen beiseite stellten. Sogar mit all dem Geld, das Molly jetzt erhielt – Arthur hatte eine Gehaltserhöhung bekommen, nachdem der Krieg vorbei war und Harry hatte der Familie an einem Weihnachten mit einem strahlenden Lächeln zweihundert Galleonen geschenkt – liebte es Molly immer noch, selbstgemachte Geschenke, anstelle von gekauften, zu verschenken und keines ihrer Kinder hatte einen Grund, sich darüber zu beklagen.
 

„Cynthia, iss nicht alles auf einmal“, befahl Tom, als Harry aufstand und die nächste Runde Geschenke nahm. Cynthia verzog das Gesicht, aber stellte die Box zur Seite, nachdem sie Yeo was angeboten hatte, der einen Brownie nahm.
 

Harry verteilte die Geschenke. „Von Gin und Ted“, sagte er ihnen und setzte sich wieder.
 

Cynthia riss schnell die Verpackung von ihrem Geschenk und las sich den kleinen Zettel durch, der mit ihrem einzelnen Ohrring kam, als Tom und Harry in erschreckend gleiches Gelächter ausbrachen. Cynthia sah mit leichter Verärgerung auf, was sich auch in Gelächter verwandelte, als sie die beiden passenden Lederhosen sah, die ihre Väter hielten. „Glaubt ihr, Tante Gin und Onkel Ted wollen euch was sagen?“, neckte sie.
 

„Wie ich deine Schwester kenne, will sie nur Unheil anrichten“, sagte Tom und sah zu Harry.
 

„Ganz bestimmt“, erwiderte Harry lächelnd. Dann sah er zu Cynthia. „Was hast du bekommen, Süße?“
 

Cynthia grinste und hielt die entrollte Schlange hoch – es passte erstaunlich gut zu dem, den Harry ihr gegeben hatte. „Dadurch kann ich mein Aussehen nach meinem Willen verändern, als wäre ich ein Metamorphmagus, wie ihr beide!“
 

„Das ist wundervoll, Cynthia“, sagte Harry. Cynthia warf ihm einen wissenden Blick zu und er lachte. „Okay, deine Tante und ich haben uns bei dem zusammen getan.“
 

„Ich wusste es!“, rief Cynthia aus, boxte in die Luft, bevor sie sich daran machte, den Ohrring aus ihrem linken Ohr zu nehmen und den neuen reinzustecken. Die zusammengerollte Schlange war schon in ihrem rechten Ohr.
 

Tom schnaubte amüsiert, bevor er dem Mädchen ein Geschenk reichte. „Hier. Von Herm und Luna.“
 

„Es ist zu leicht, um ein Buch zu sein“, sagte Cynthia misstrauisch, als Tom Harry seins reichte und sich wieder setzte.
 

„Öffne es einfach“, knurrte Tom gespielt genervt. Cynthia streckte ihm die Zunge raus, bevor sie das Geschenk öffnete.
 

„Oh, wow…“, flüsterte Harry, der es geöffnet hatte, statt den Beleidigungen zwischen seiner Tochter und seinem Ehemann zuzuhören. Er hatte einen schwarzen Umhang mit dem Gryffindorwappen auf dem Rücken erhalten.
 

Tom brummte zustimmend, als er auf das Slytherinwappen auf seinem Umhang sah. Beide Männer sahen einen Moment später rüber zu Cynthia. Ihr Umhang hatte das Ravenclawwappen auf dem Rücken. „Also geht es nach unseren Häusern in der Schule“, murmelte Tom sanft.
 

Cynthia lächelte und fuhr mit ihren Fingern sanft über das Ravenclawwappen. Sie hatte das Haus gewählt, weil ihr erster Freund in der Schule, der in ihrem Jahr war – sie hatte ihn auf der Fahrt kennen gelernt – nach Ravenclaw gekommen war. Der Hut hatte ihr gesagt, sie wäre eher für Gryffindor oder Slytherin geeignet, aber da sie nicht zwischen ihrem Vater und seinem Lover entscheiden wollte, hatte sie um Ravenclaw gebeten. Sie hatte das nie Harry oder Tom gesagt – sie hatte Angst, dass sie sie auslachen würden, obwohl sie wusste, dass es sie freuen würde. Sie liebte ihre Väter wirklich.
 

Cynthia rieb sich mit einem frustrierten Blick über die Augen, als sie aufstand, um die nächste Runde zu holen – es war dumm, über so was, die Häuser und ihre Väter zu weinen. Sie reichte die Geschenke weiter und sagte: „Von Gal und Gerda“, bevor sie sich wieder setzte.
 

Tom und Harry wechselten besorgte Blicke – Cynthias kurzer Moment, wo sie die Tränen bekämpfte, war von beiden nicht unbemerkt geblieben – aber sie ließen es ruhen, da ihr Freund hier war. Schnell öffneten sie die neuen Geschenke und lachten bei dem Inhalt. „Ich denke, die Zwillinge möchten uns was sagen, Tom.“ Harry lachte und legte eine schwarze Badehose mit goldenen Blitzen an einer Seite zur Seite.
 

„Nicht sehr subtil, oder?“, war Toms sarkastische Antwort, als er seine eigene Badehose – silber mit grünen Schlangen – zur Seite und außer Sicht legte. „Cynthia?“
 

Cynthia zwang sich zu kichern und hielt einen geblümten Bikini hoch. „Woher haben sie meine Größe?“, fragte sie ihre Väter.
 

Harry und Tom wechselten genervte Blicke, bevor sie gemeinsam antworteten: „Hermine.“
 

Cynthia kicherte wirklich auf. „Ich hätte es wissen müssen“, sagte sie, als sie das Geschenk zur Seite legte.
 

Harry stand als nächstes auf und nahm sich die nächsten Geschenke. „Oooh, von Siri und Remy.“
 

„Mr. Tom soll seins erst aufmachen!“, befahl Cynthia kichernd. Yeo neben ihr sah verwirrt aus, als Harry grinste und Tom stöhnte.
 

„Mir gefällt Cynthias Idee“, beschloss Harry und reichte Tom eine Tasche. „Mach es auf.“
 

„Verdammter Mist“, beschwerte sich Tom, griff aber trotzdem in die Tasche. Ein lautes Quaken ließ alle zusammenzucken und die Tasche fiel zu Boden. Ein Gummihuhn fiel auf den Boden, seine falschen Augen starrten einen geschockten Tom an, während Harry und Cynthia hilflos lachten und Yeo in seine Hand kicherte. „Der Köter ist so tot“, knurrte Tom und ließ den Streich mit einem genervten Blick verschwinden.
 

Harry reichte eine kleine Box mit einem Grinsen an Cynthia – Sirius war immer gut dafür, einen finsteren Tag zu erleuchten, sogar wenn er nicht da war – und Cynthia öffnete sie aufgeregt. Sie zog einen Kompass heraus, dann lachte sie. „Er sagt, Norden ist Südwesten“, informierte sie die anderen.
 

„Warum ist alles von dem Mann nutzlos?“, beschwerte sich Tom bei niemanden, als Harry sich setzte und sein eigenes Geschenk öffnete.
 

„Nicht alles.“ Harry lachte und reichte seinem Ehemann ein Papier. „Das“, erklärte er den beiden jüngsten Mitgliedern im Wohnzimmer und hielt einen kleinen goldenen Ball mit einem silbernen Stock hoch, „ist ein Streichedetektor. Sollen wir ihn testen?“
 

„Ja!“, rief Cynthia. Yeo lächelte und nickte neben ihr.
 

Harry nahm den Stock und tippte mit seinem Zauberstab auf den Ball. Sofort ertönte ein Hupen und ein Licht fiel auf den Kompass in Cynthias Hand. Mit einem Grinsen bewegte die junge Frau den Kompass hin und her, und lachte auf, als das Licht folgte.
 

„Du hast recht“, rief Tom und legte das Papier beiseite. „Leg das weg und ich hole Petunias Geschenk.“
 

Harry und Cynthia zwinkerten sich zu, dann legten sie ihre neuen Spielzeuge weg und drehten sich zu Tom, der eine Pergamentrolle las, die an Petunias Geschenk befestigt war.
 

Tom sah in die wartenden Gesichter, dann sprach er. „Sie sagt: ‚Harry, du erinnerst dich bestimmt daran, wie ich einmal erwähnt habe, dass ich wünsche, dass Handys in Hogwarts funktionieren? Ich hab Minerva gefragt, Filius um Hilfe zu bitten und zusammen haben wir einen Zauber geschaffen, der das möglich macht. In dieser Box liegen drei Handys – eins für dich, Tom und Cynthia – und sie können weltweit benutzt werden, also kann Cynthia in Kontakt bleiben, wenn sie reist. Harry, du hast meine Nummer, bitte gib sie an deinen Ehemann und deine Tochter weiter. Ich würde gerne mit euch allen in Kontakt bleiben. Mit viel Liebe, Petunia’.“ Tom sah zu Harry, dem Tränen die Wangen runter liefen. „Möchtest du es öffnen, Love?“
 

Harry nickte und nahm sanft die Box, dann öffnete er sie. Drinnen lagen wirklich drei Handys, genau wie Anleitungen für jedes. Er reichte je eins mit Anleitung an Tom und Cynthia, dann starrte er sein Telefon mit tränengefüllten Blick an.
 

„Dad?“, flüsterte Cynthia besorgt. Das letzte Mal, als sie ihren Vater so gesehen hatte, war, als diese Schlampe Tom den Liebestrank gegeben hatte.
 

Harry lächelte seine Tochter an. „Mir geht es gut“, versprach er.
 

Ein Klopfen ertönte an der Tür zum Wohnzimmer und alle sahen auf und sahen sich einem stirnrunzelnden Draco gegenüber. „Bist du okay, Harry?“
 

„Ja.“ Harry fuhr sich über die Augen und stand mit einem leichten Lächeln auf. „Was können wir für dich tun, Dray?“
 

Dracos Blick wurde ernst und er verbeugte sich formell. „Mylord, wir haben etwas für euch im Empfangszimmer.“
 

„Wir?“, fragte Tom, als Harry sein Handy mit einem leeren Blick niederlegte.
 

„Die Juniors, Mylord“, erwiderte Draco kalt.
 

Tom warf Harry einen fragenden Blick zu. „Was haben sie gemacht?“, fragte er. Während die Todesser sich fast komplett aufgelöst hatten, hatten die sehr viel engeren Juniors ihren Originalnamen abgelegt – Todesser-im-Training – und waren jetzt eine geheime Untergrundorganisation und Kampftruppe, die für Harry und Tom arbeitete und durch alle sozialen Schichten ging. Alle Mitglieder waren während des Krieges Juniors gewesen – oder Todesser, die mit ihnen eng zusammen gearbeitet hatten, wie Severus oder die Lestrange-Brüder – und keiner von ihnen hatte ihre Zugehörigkeit fallen gelassen, als der Friedensvertrag unterschrieben wurde. Im Grunde waren die Juniors das geworden, was der Orden des Phönix einmal gewesen war, aber sie blieben auch im Frieden aktiv.
 

„Sie haben Lestrange gesucht“, erwiderte Harry kalt, als er durch den Meetingraum zu Draco trat.
 

„Ich will auch kommen“, sagte Cynthia und stand scharf mit Feuer in den Augen auf. Sie hatte Bellatrix Rache geschworen für den Keil, den sie zwischen Harry und Tom getrieben hatte – ihre zwei liebsten Menschen in der Welt, auch wenn sie ihnen das niemals ins Gesicht sagen würde.
 

Tom nickte und die beiden verließen den Raum nach Harry und Draco. Yeo sah friedlich auf seine neuen Butterfly Schwerter.
 

--- --- ---
 

Bellatrix kniete fest verschnürt mit hunderten von magischen Seilen in der Mitte des Empfangszimmers. Der Kreis der Juniors um sie herum, öffnete sich stumm, als sie die beiden Lords und Cynthia durchließen. Ein Blick in Toms Augen versicherte Bellatrix, dass es diesmal keine Chance der Rettung durch den ehemaligen Lord Voldemort gab – Tom war wütend. Nur Harry hatte es geschafft, alle Emotionen von seinem Gesicht zu wischen.
 

Tom nickte Mad-Eye zu, der kalt bei den anderen Juniors stand, genau neben Gin. Der Minister entrollte ein Pergament und las vor: „Bellatrix Black Lestrange, du wirst hiermit wegen versuchten Mordes, der Nutzung der Unverzeihlichen, der Nutzung eines Liebestrankes auf einen respektierten Offiziellen, Ausübung illegaler dunkler Künste, der Flucht aus Askaban, dem Mord an zwei Auroren, den Morden an vielen Muggeln, den Morden an Kindern und Auflehnung gegen deine Anführer angeklagt. Wenn verurteilt wird, wird deine Strafe sein, dass du deinen Namen, Titel und deine Magie abgeben musst und lebenslänglich in Askaban sitzt. Die, die sie als nicht schuldig sehen, sagen nein.“
 

Die Stille im Raum war ohrenbetäubend und Bellatrix senkte den Kopf in Niederlage.
 

„Die, die sie schuldig befinden, sagen Ja.“
 

Der Raum füllte sich mit Stimmen und das einzige, verdammende Wort flog vor und zurück durch die Luft über und neben ihnen. Das einzige Wort würde Bellatrix bis zum Ende ihrer verrückten Existenz verfolgen.
 

„Mylords“, murmelte Mad-Eye, „sie gehört euch, ihr könnt mit ihr tun, was ihr wollt. Tötet sie aber nicht, sie muss leben, um in Askaban leiden zu können.“
 

„Sie?“, spie Cynthia giftig. „Meinen Sie nicht ES, Sir? Das DING ist keine Frau.“
 

„Hört, hört“, rief Sirius und warf seiner Cousine einen ekligen Blick zu.
 

„Schade, dass wir dich nicht töten können, Ding“, zischte Rabastan, bevor er seine Ex-Schwägerin bespuckte.
 

Der Raum füllte sich mit Jubel, als die Juniors ihre Wut an der Frau ausließen, die Harry verletzt hatte – ihren Freund, ihre Familie und ihren Anführer. Sogar Severus, Lucius und Mad-Eye, die normalerweise zurückhaltend waren, taten ihr übriges dazu.
 

Nur Harry und Tom schwiegen und standen zusammen neben der Tür. Tom hatte seine Arme von hinten um Harrys Hüften geschlungen, seine roten Augen brannten Löcher in die Frau am Boden, während Harry ruhig da stand, seine grünen Augen teilnahmslos. Er erinnerte sich zu gut an den Schmerz, als er Tom verloren hatte. Er erinnerte sich nur zu gut an die Depression, die er erlitten hatte, Tod hatte seine Gedanken beherrscht, bis der andere zurückgekehrt war, panisch und halbwahnsinnig, Harry um Verzeihung anflehend. Es tat weh. Es tat immer noch weh.
 

Stille brach aus, als Harry vortrat. Die Juniors zogen sich respektvoll zurück und nicht einmal Tom mischte sich ein, als Harry vor der hilflosen Hexe kniete und den Knebel raus zog, der sie zum Schweigen brachte. „Also?“, fragte Harry, seine leise Stimme erklang unnatürlich laut in dem Raum.
 

Bellatrix sah mit all der Verachtung, die sie aufbringen konnte, zu Harry auf. „Ich hoffe, du verrottest in der Hölle dafür, dass du ihn mir weggenommen hast, dass du mich so verletzt hast“, zischte sie, bevor sie Harry ins Gesicht spuckte.
 

Der Raum füllte sich mit einem Schrei der Wut, aber Harry hob seine Hand in die Luft und er erstarb. Ruhig wischte er sich die Spucke vom Gesicht, dann lächelte er Bellatrix humorlos an. „Wen weggenommen, Bella? Deinen Dunklen Lord? Voldemort ist tot, weißt du. Ich habe niemals etwas von dir genommen.“
 

„Doch, hast du! Du hast ihn genommen und ihn dazu gebracht, dich zu lieben und hast ihn zu etwas anderem gedreht!!“, schrie Bellatrix, ihre Augen füllten sich mit verzweifelten Tränen.
 

Harrys Lächeln wurde zu einem sanften, herablassenden Lächeln. „Wie kann ich dir jemanden wegnehmen, der dir nie gehört hat?“, fragte er, bevor er aufstand und in Toms Augen blickte. „Tom, sag mir, hast du jemals dieser Frau gehört?“
 

Tom grinste. „Ich habe nie einer Frau gehört, Harry. Ich gehöre immer nur mir und dir.“
 

Harry sah auf Bellatrix runter, die ihre Tränen fallen ließ. Er kniete sich noch einmal vor sie, sein Lächeln wurde plötzlich von einer kalten Wut erfüllt, die Bellatrix – und alle anderen im Raum, die sein Gesicht sehen konnten – zum Keuchen brachte. „Du wurdest verletzt?“, fragte Harry mit einer Stimme wie Stahl.
 

„Wie verletzt? Verletzt genug, dass alles, was du willst, dich hinzulegen ist und zu sterben? Verletzt genug, dass dir der Cruciatus als Wohltat vorkommt?“ Harry schlug sie ins Gesicht. „DU KENNST SCHMERZ NICHT!“, schrie er in ihr Gesicht.
 

Bellatrix schluchzte, versuchte zu atmen und lehnte sich von Harry weg. Sie hatte ihn einmal dafür verlacht, dass er ein Junge war, ein Kind. Er war kein Kind mehr, sah sie. Er war ein Mann und er hatte die Macht, sie mit einem einfachen Blick zu zerstören. Verzweifelt bettelte Bellatrix jeden Gott, der zusah oder nicht, sie vor der Wut des Mannes zu retten.
 

Harry stand abrupt auf, Emotionslosigkeit war wieder auf seinem Gesicht. „Juniors, sie gehört euch. Behaltet Alastors Warnung im Kopf – sie muss leben, um diese Qual wieder zu erleben“, sagte er, bevor er sich umdrehte und wieder zu Tom ging, der besorgt aussah.
 

Keiner bewegte sich, bis Tom Harry aus dem Raum geführt hatte. Keiner hatte gewusst, wie tief verletzt Harry wirklich von Bellatrix‘ Handlung gewesen war. Wenn schon nichts anderes, wusste Harry wirklich, wie er seinen Schmerz verstecken konnte.
 

Wütend stellten sie sich um die schluchzende Frau. Cynthia trat genau vor sie. „Du bist ein Monster. Du hast meinen Dad verletzt“, ihr Fuß flog einmal gegen Bellatrix Gesicht, „und du hast Mr. Tom verletzt“, ihr Fuß knallte gegen ihr Gesicht, „und du hast meine Tanten verletzt“, ihr Fuß flog wieder dagegen, „und meine Onkels“, wieder, „und meine Cousins“, wieder, „und meine Freunde“, wieder, „und mich“, wieder.
 

„Aber vor allem“, spie Gin neben ihrer Nichte, „hast du Harry verletzt. Den lieben, fürsorglichen, könnte keiner Fliege was zu leide tun, großherzigen Harry. Du hast die Person verletzt, die sein ganzes Leben verletzt wurde und nicht ein bisschen davon verdient hat!“ Gin, genau wie vielen anderen, liefen Tränen die Wangen runter. „Du hast die Person verletzt, die ihr Herz, ihr Leben, ihr verdammtes Glück dafür geben würde, andere lächeln zu sehen, sogar wenn dieses Lächeln nur einen Moment andauern würde.“
 

Bellatrix starrte die Frau an und fühlte sich gebrochen jenseits des Lebens. Gebrochen jenseits des Todes.
 

Dann trat Herm vor. „Du hast versucht, Seelenpartner auseinander zu bringen. Sei froh, das du versagt hast.“
 

Bellatrix wurde ohnmächtig.
 

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Tom sah schweigend zu, wie Harry sich gegen imaginäre Gegner duellierte. Er war seinem Ehemann zurück in das Wohnzimmer gefolgt, wo Harry sein neues Schwert genommen hatte und wie mechanisch in das Übungszimmer gegangen war. Dort hatte er angefangen gegen imaginäre Gegner zu kämpfen, wie er es jetzt noch tat.
 

Tom drehte sich, als er Schritte hinter sich hörte. Cynthia lächelte ihn schief an, aber es verschwand schnell, als Tom es nicht erwiderte. Mit einem Seufzen lehnte sich Cynthia gegen die andere Seite des Türrahmens. „Die anderen sind weg, es wurde langweilig, als sie in Ohnmacht gefallen ist“, berichtete sie sanft. „Ich hab Yeo nach Hause geschickt – hab ihm gesagt, dass wir alle ziemlich müde sind.“
 

Tom nickte. „Lade ihn Silvester…“
 

„Wird er okay sein?“, unterbrach Cynthia Tom und sah zu Harry, der immer noch mit leerem Gesicht kämpfte.
 

Tom seufzte und sah wieder zu seinem Ehemann. „Ich weiß es nicht“, gab er zu. „Es war gut für ihn, Bellatrix gegenüber zu stehen, denke ich, aber…“ Toms Stimme verlor sich und er sah wie seine vollen einundachtzig Jahre aus.
 

Cynthia trat in den Raum und ging vorsichtig auf ihren Adoptivvater zu, es interessierte sie nicht, dass Tom sie zurückrufen wollte, aber sie ließ bestimmt zehn Fuß zwischen sich und Harry, um auf der sicheren Seite zu sein. „Dad?“
 

Harry drehte sich dumpf zu Cynthia um, sein Schwert immer noch erhoben. Es war, als würde er durch sie durch gucken. Plötzlich griff er an.
 

„Daddy! Stopp!“, rief Cynthia und kniete sich auf dem Boden, in der Hoffnung, dass er über sie schlagen würde.
 

Harry erstarrte ungefähr drei Fuß vor ihr und sein Schwert fiel klappernd auf den Boden.
 

Im Raum herrschte für eine lange, unbestimmte Zeit Stille. Dann sprach Cynthia erneut, ihre Stimme war nur ein schwaches Flüstern. „Daddy?“
 

Harry brach zusammen und fing an zu schluchzen. Es waren große, schwere Schluchzer – von der Art, die deinen Körper gefährlich schüttelten und einen in Angst versetzten, so dass man von ihnen in Stücke zerbrach.
 

Cynthia rannte zu ihm und umarmte ihren Vater fest, die Tränen fielen von ihrem Gesicht beim Anblick seiner Schmerzen. „Daddy, es ist okay. Es wird alles okay werden“, flüsterte sie.
 

Plötzlich schlang sich ein weiteres Paar Arme um Cynthia und Harry – Tom. Der ältere Zauberer murmelte: „Sie hat Recht, Love. Es wird alles gut werden. Richtig, Cynthia?“
 

„Richtig, Mr. Tom“, erwiderte Cynthia und schaffte es irgendwie, ein Lächeln auf Toms Lippen zu zaubern, bei dem Namen, den sie ihm alle die Jahre zuvor gegeben hatte, als sie das erste Mal erfahren hatte, dass der gefürchtete Dunkle Lord genau so ein Mensch wie jeder andere war.
 

Ein sanftes Glucksen schlüpfte durch Harrys Schluchzer. „Harry?“, fragte Tom besorgt.
 

Die Schluchzer verminderten sich. „Ich bin müde“, murmelte Harry.
 

Ohne ein weiteres Wort standen Tom und Cynthia zusammen auf und halfen dem erschöpften Harry in sein Zimmer. Tom schaffte es, Harry seine Hausrobe auszuziehen, aber sein Ehemann weigerte sich, seinen neuen Pullover abzulegen. Er wollte nicht mit ihm streiten, und verstand ihn, also ließ Tom ihn und half ihm ins Bett.
 

„Daddy, möchtest du, dass ich dir irgendwas hole?“, fragte Cynthia von der Tür, als Tom sich neben Harry aufs Bett setzte und sanft die Haare aus seinem verschwitzten und verweinten Gesicht strich.
 

Ein trauriges Lächeln legte sich auf Harrys Lippen. „Bleibt ihr?“, verlangte er. „Beide?“
 

Cynthia schlüpfte unter die Decke zu ihrem Vater und kuschelte sich an ihn. Harry hielt sie fest und döste ein, während Tom sanft seine Hand durch Harrys Haar fahren ließ. Kurz nach Harry schlief auch Cynthia ein. Selbst müde, zog Tom seine Hausrobe aus und – eine Erscheinung, für die er später scherzend Harry verantwortlich machte – warf sie durch den Raum und grinste, als sie mitten auf dem sauberen Boden landete, bevor auch er unter die Decke glitt.
 

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Harry sprach nur wenig in der nächsten Woche. Meistens saß er einfach in dem Raum, in dem er sitzen wollte und beobachtete seinen Ehemann und seine Tochter, wie sie taten, als würden sie nicht auf ihn aufpassen. Wenn ihre Freunde oder andere Familien auf einen Besuch vorbeikamen, blieb er komplett ruhig und sie gingen kurz darauf wieder. Er wusste, dass alle sich sorgten, aber er wollte nicht mit ihnen sprechen. Einmal wollte er sich alleine mit seinen Gedanken und Problemen auseinandersetzen.
 

Hilfe kam, gewollt oder nicht, am Silvestermorgen, in der Gestalt von Petunia Evans.
 

Harry saß in der Küche und beobachtete die Hauselfen, wie sie fröhlich arbeiteten und erstickte sein Gelächter, jedes Mal, wenn einer von ihnen so tat, als würden sie nicht auf ihn aufpassen, als ein Stuhl neben Harry beiseite gezogen wurde und sich jemand neben ihn setzte. Erst als die Person sich über den Tisch beugte, erkannte er, wer es war. „Tante Petunia!“, rief er und umarmte seine Tante fest.
 

Petunia seufzte und erwiderte die Umarmung. Als sie sich trennten, nahmen sie sich einen Moment, um sich gegenseitig anzusehen. Harry fand mehr Sorgenfalten und graue Haare, als ihm gefiel. Petunia fand ein angespanntes Gesicht und Augen voller Trauer vor, die immer und immer wieder zurückgedrängt wurde, bevor es zuviel wurde.
 

„Harry, was ist los?“, seufzte Petunia. Sie wusste, dass, während Harry nicht gut aussah, Tom noch schlimmer erschien. Das Haar des Dunklen Lords war mit Grau durchzogen, während Falten auf seinem Gesicht lagen und Augenringe die Haut unter seinen Augen so zogen, dass er halbtot wirkte. Als Petunia wissen wollte, ob er schlafen würde, hatte Tom zugegeben, dass er sich zwar jeden Abend ins Bett legte, es aber kein erholsamer Schlaf war und er oft in den frühesten Morgenstunden aufwachte und nicht mehr schlafen konnte.
 

Harry seufzte. „Ich kann nicht…“ Er schüttelte den Kopf. „Ich muss damit selbst klarkommen.“
 

Petunia runzelte die Stirn. „Harry, es ist mir egal, ob du dein restliches Leben darauf bestehst, darüber nachzudenken, aber du musst daran denken, was du anderen damit antust. Cynthia sagt mir, dass du nicht mehr mit den Menschen redest.“
 

Harry zuckte mit den Schultern. „Ich rede.“
 

Petunia warf ihm einen strengen Blick zu.
 

Harrys Schultern fielen und er senkte den Kopf. „Ich will niemanden damit belasten“, murmelte er in seinen Pullover – er hatte ihn kaum ausgezogen, seit er ihn bekommen hatte. Genauso hatte sein neues Handy die meiste Zeit in seiner Tasche oder seinen Händen verbracht. Mehr als einmal hatte er darüber nachgedacht, seine Tante anzurufen.
 

Petunia hob ihre Augen zur Decke und murmelte etwas, als sie aufstand. „Komm schon.“
 

„Wohin gehen wir?“, fragte Harry, als er ebenfalls von seinem Stuhl aufstand.
 

Petunia nahm Harrys Hand und führte ihn aus der Küche ohne ein weiteres Wort. Sich ziemlich irritiert fühlend – eine der wenigen Emotionen, an die er sich erinnerte, sie gefühlt zu haben, seit sie Bellatrix gefunden hatten – führte sie ihn durch die stillen Gänge zu Toms Büro. Draußen vor der Tür, stoppte Petunia. „Du bist mehr eine Belastung, wenn du versuchst keine zu sein“, versicherte sie ihm mit einem scharfen Ton in der Stimme. „Sieh dir deinen Ehemann für mich an, Harry.“
 

Harry fühlte ein Stirnrunzeln kommen, aber tat, wie gebeten und steckte leise seinen Kopf in das Büro seines Ehemannes. Ein Blick auf den erschöpften Tom ließ ihn aufkeuchen. Hatte er das getan?
 

Toms schoss fuhr herum, dann lächelte er, aber es war ein trauriges Lächeln. „Hey du.“
 

„Tom…“, flüsterte Harry und wusste nicht, was er sagen sollte. Sollte er sich entschuldigen?
 

„Sehe ich wirklich so schlimm aus?“, fragte Tom neckisch. Er zog einen Spiegel hervor und lächelte hinein. „Immer noch mein altes Ich.“
 

Harry brach in Tränen raus und rannte zu seinem Ehemann, um ihn fest zu umarmen. „Es tut mir Leid…“, flüsterte er und krallte sich in Toms Shirt, als der ihn auf seinen Schoß zog.
 

Tom sah auf den Mob ungekämmtes, schwarzes Haar, warf dann der Frau in der Tür ein müdes Lächeln zu, was sie erwiderte. Als Petunia die Tür schloss, kehrte Toms Aufmerksamkeit zu seinem fragilen Ehemann zurück. „Harry, Love, ich weiß, du willst alles alleine regeln, aber ich würde es vorziehen, wenn du mich ein bisschen helfen lassen würdest.“ Er fuhr mit der Hand sanft durch das Haar seines Lovers. „Du musst nicht alles alleine machen, erinnerst du dich? Du hast mich und Cynthia und deine Schwestern. Du hast Molly und Petunia und Arthur. Zur Hölle, du hast die ganze Schule und deine Juniors und das halbe Ministerium.“
 

„Ich weiß“, flüsterte Harry und schniefte.
 

„Alle machen sich Sorgen um dich, Love.“
 

Harry sah besorgt in die müden, scharlachroten Augen. „Sieht die halbe Welt so schlecht aus wie du?“, fragte er.
 

Tom lächelte – diesmal kein müdes, sondern ein richtiges – und schüttelte den Kopf. „Einige von ihnen bestimmt.“ Sein Lächeln wurde bitter. „Und ich bin nicht so jung, wie ich es einmal war, weißt du…“
 

„Du stirbst mir nicht weg“, erwiderte Harry, seine Augen scharf, trotz dessen, dass sie sich von dem ganzen Weinen total schwer anfühlten.
 

Tom runzelte die Stirn. „Harry, das werde ich irgendwann. Das weißt du.“
 

„Ich kann ohne dich nicht leben!“, rief Harry und die Tränen begannen erneut, obwohl er gedacht hatte, dass sie alle bereits geweint waren.
 

Tom seufzte und zog Harry wieder gegen seine Brust und fühlte sich, als würde er selbst weinen wollen. Wie dachte Harry, fühlte er sich, wenn er seinen Ehemann beobachten musste, wie er für Stunden ins Nichts starrte und sich weigerte mit irgendwem zu sprechen. Und es half nicht, dass das alles Toms Schuld…
 

„Ist es nicht“, flüsterte Harry.
 

„Nicht was?“, fragte Tom.
 

Blitzende grüne Augen trafen auf neugierige rote und Tom war einen Moment geschockt bei der Wut in ihnen. „Es ist nicht deine Schuld. Es ist Bellatrix Schuld. Beschuldige dich nicht für etwas, was du nicht kontrollieren konntest.“
 

Tom schüttelte den Kopf. „Ich hätte mich besser unter Kontrolle…“
 

„Hast du mir nicht gerade gesagt, dass du nicht mehr so jung bist wie früher?“, gab Harry zurück und fühlte sich angegriffen. Das war nicht Toms Schuld!
 

„Ich hatte mein Essen überprüfen…“
 

„Warum?“, explodierte Harry und zog sich zurück, um vor einem verblüfften Tom zu stehen. „Das ist dein Zuhause und deine Elfen machen das Essen! Sie haben einen starken Willen, keiner von uns hat erwartet, dass sie einen mit dem Imperius belegt! Sie hätte genauso gut Gift in mein Essen tun können – müsste man mich dafür beschuldigen?“
 

„Natürlich nicht“, knurrte Tom.
 

„Warum gibst du dir dann die Schuld für die gleiche Sache?“ Harrys Stimme wurde bittend.
 

„Das ist nicht das gleiche…“
 

„Was ist es dann? Bist du jetzt ein Seher? Kannst du die Zukunft sehen? Sagst du mir, dass wir den Hauselfen nicht mehr trauen können, weil einer von ihnen unter dem Imperius war?“
 

„Ich- Nein!“
 

„Was dann?“ Harry legte seine Hände auf die Armlehnen von Toms Stuhl und beugte sich vor, bis sie Nase an Nase waren.
 

„Wofür gibst du dir dann die Schuld? Deine Unfähigkeit die Zukunft vorauszusehen? Oder die Unmöglichkeit gegen einen Zaubertrank zu kämpfen, mit dem du niemals konfrontiert worden bist?“
 

Tom drehte sich weg. Verdammter Harry und seine Fähigkeit, den Nagel auf den Kopf zu treffen.
 

Harry seufzte und legte seinen Kopf gegen Toms Stirn. „Es ist nicht deine Schuld. Es ist Bellatrix‘. Sie hat den Imperius auf Puddles gesprochen. Sie hat Puddles dazu gebracht, deinen abendlichen Tee mit dem Trank zu versetzen. Sie hat mich aus dem Haus gelockt, damit sie diejenige ist, die du als erstes sehen würdest, nachdem du ihn getrunken hast. Sie hat es angefangen. Du hast es verdammt noch mal beendet.“ Er seufzte erneut auf und fühlte sich, als würde er wieder zu weinen anfangen. „Sie hätte dich weit weggebracht und dich behalten, aber du liebst mich zu sehr, um sie zu lassen. Du bist zurückgekommen. Ich gebe dir nicht die Schuld, Tom. Das habe ich nie und das werde ich nie.“
 

Tom fühlte seine Schultern sinken und er nahm einen Moment, um diese fremde Emotion zu erleben – Erleichterung. Harry gab ihm nicht die Schuld. War es das, was Tom so gefürchtet hatte, dass Harry ihn beschuldigte?
 

„Ich bin müde.“
 

„Ich auch.“ Tom stand langsam auf und fühlte sich, als wäre ihm die Last der Welt von den Schultern genommen worden, aber es hatte ihn nicht von dem Gewicht seines eigenen Körpers befreit. „Lass uns ein Nickerchen machen.“
 

„Okay.“ Die beiden Männer standen und, sich gegeneinander lehnend, schafften sie es, den Weg den Flur entlang, die große Treppe hinauf und den Flur oben entlang zu ihrem Zimmer zu gelangen. Dort kuschelten sie sich zusammen aufs Bett und schliefen für Stunden und Stunden…
 

…und Stunden und Stunden…
 

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Harry wachte als erster auf und sah auf seinen Ehemann mit einem schwachen Lächeln herunter. Als er dabei, eine Strähne aus dem friedlichen, wenn auch erschöpften Gesicht zu streichen, kam es über ihn.
 

Leise schlüpfte er aus dem Bett und schrieb eine kurze Nachricht für Tom, damit der wusste, wo er war. Er verzauberte sie so, dass sie neben dem Bett schwebte – so dass Tom sie nicht runterschmeißen konnte und sie sofort sehen würde, wenn er aufwachte – dann drückte er einen sanften Kuss auf die Schläfe seines Ehemannes, bevor er den Raum verließ.
 

Er hörte Schnarchen und sah daraufhin in Cynthias Zimmer. Er lächelte, als er die junge Frau schlafen sah, wieder einmal war ihre Bettdecke verrutscht. Er schlüpfte schnell herein und deckte sie wieder richtig zu. Er drückte einen sanften Kuss auf ihre Braue, dann drehte er sich um und verließ den Raum.
 

Er bewegte sich ohne Geräusche durch die Gänge. Er betrat das Empfangszimmer und schmiss Flohpulver in den Kamin. „Unser Büro“, flüsterte er und hustete bei den Worten, als er sich durch die Kamine drehte. Er fiel auf den Vorleger in seinen und Toms Räumen in Hogwarts. Er entstaubte sich und glitt in das Schlafzimmer, bevor er zu seinem Nachttisch ging. Tom und er hatten lange vor ihrer Ehe eine Art Übereinkunft geschlossen: alles was in ihren Nachttischen lag, durfte der andere nicht ohne Erlaubnis anfassen. Harry wusste, dass Tom seinen Zeichenblock dort liegen hatte – er hatte oft gesehen, wie Tom ihn wegpackte, wenn er in den Raum kam – und er vermutete, dass Tom auch sein Tagebuch da liegen hatte. Harry selbst lagerte dort das Tagebuch von Herm, seine Kamera und seine vier Fotoalben – eins von Hagrid, eins von Petunia, eins, das Harry mit all den Fotos von Tom und den Mädchen gefüllt hatte, das letzte von Ula. Die Alben und die Kamera waren im Manor, also war nur das Tagebuch da.
 

Harry schnappte sich eine Feder und setzte sich mit ihr und einer leeren Seite aufs Bett.
 

Donnerstag, 1. Januar 2009
 

Der erste Tag des neuen Jahres hat begonnen. Es war eine hektische Woche und ich dachte, es ist Zeit, ein paar Dinge von meiner Seele zu schreiben. Ich hätte das schon vor Jahren tun sollen, aber habe es nicht, also quält es mich weiterhin. Es war erst, als Tante Petunia mir zeigte, gestern, dass Tom sich quälte – genau wie ich – dass ich mich daran erinnerte, dass es andere da draußen gab, die meine Hilfe mehr brauchten, als dass ich mich nur mir selbst zuwandte. Mein letztes Schreiben auf deinen alten Seiten half mir klar zu denken, ich hoffe, dass das hier das gleiche ist.
 

Ich kann ehrlich sagen, dass ich weiß, was Albus meinte, als er sagte, dass sein Gehirn manchmal voll von Dingen war, dass es zu explodieren drohte. Albus hatte manchmal Recht, der Trottel.
 

Der Friedensvertrag war fast fertig zum Unterzeichnen und zum Gesetz zu werden an meinem Geburtstag 99. Tom und Alastor hatten übereingestimmt, damit bis zum August zu warten, damit sie mir eine Party schmeißen können. Die Party war wundervoll – eine der besten, an die ich mich erinnern konnte. Der ganze Tag wurde durch das Wissen besser, dass der Friedensvertrag bald unterzeichnet werden würde.
 

Es war am Tag nach meinem Geburtstag, dass ich eine panische Eule von Herm bekam. Ich weiß nicht mehr, was drin stand – das macht aber auch nichts – und bin losgestürmt, um sie zu finden. Ihr, wie es sich herausstellte, ging es gut. Wir vermuteten ein falsches Spiel und eilten zurück zum Manor.
 

Ich war erleichtert, Tom unverletzt in seinem Büro zu finden. Vielleicht hatte es nicht genug Zeit für einen Angriff gegeben? Ich war nicht sicher, aber ich sah keinen Grund, mich um Tom zu sorgen, also setzten Herm und ich uns ins Wohnzimmer, um über unwichtige Dinge zu sprechen.
 

Dann kam Puddles unter Tränen zu uns und Herm und ich erkannten, dass etwas falsch war. Als ich Puddles danach gefragt habe, brach er in Tränen aus und fing an, seinen Kopf zu schlagen. Ich wollte ihn gerade stoppen, als Tom herein kam und wissen wollte, was los war. Ich wollte es ihm gerade sagen, als die Frage folgte, was ich in seinem Haus wollte.
 

Ich habe geschockt aufgesehen und sah, dass Bellatrix ihren Arm um seine Hüfte geschlungen hatte und einen zufriedenen Ausdruck auf ihrem Gesicht hatte. „Tom“, sagte ich.
 

„Das ist nicht mein Name“, gab er gemein zurück. „Und ich frage erneut, Bursche, was machst du in meinem Haus?“
 

„Ich-ich wohne hier“, flüsterte ich.
 

Tom trat vor und schlug mich ins Gesicht. „Nein, tust du nicht. Verschwinde aus meinem Haus.“
 

Puddles, so verzweifelt er war, konnte immer noch klar genug denken, um mich und Herm zu schnappen und uns aus dem Haus bringen, bevor einer von uns etwas tun konnte, was er später bereuen würde.
 

Als wir landeten, brach ich in Tränen aus.
 

Herm drehte sich mit strengem Blick zu Puddles um. „Puddles, du musst uns sagen, was passiert ist“, verlangte sie.
 

Also erzählte uns Puddles zitternd, wie Bellatrix ihn unter dem Imperius gelegt hatte und ihn dazu gezwungen hatte, einen merkwürdigen Zaubertrank in Toms Tee zu tun. Als Tom Bellatrix gesehen hat, schien er sich zu verändern – und plötzlich wieder der alte Voldemort zu sein.
 

Ich stand auf und sagte den beiden, dass ich zu meiner Tante Petunia gehen würde, wo ich in Ruhe nachdenken konnte. Herm bot mir an, mitzukommen, aber ich hab ihr gesagt, sie soll bei Gal und Gerda bleiben. Puddles sah aus, als wollte er auch anbieten, mitzukommen, aber Herm befahl ihn, nach Slytherin Manor zurückzukehren und die anderen Hauselfen zu warnen, was passiert war. Sie wollte auch, dass er so viele Leute wie möglich aus dem Manor halten sollte – sie wusste nicht, wie Tom auf verschiedene Dinge reagieren würde.
 

Ich bin nach Hause gegangen und habe Tante Petunia gesagt, dass ich für ein paar Tage bei ihr bleiben würde, wenn das okay war. Als sie fragte, warum, erzählte ich ihr nur, dass Toms Beherrschung schwach war und sie deshalb beschlossen hatten, ihm ein bisschen Raum zu geben.
 

Ich verbrachte ein paar Tage mit Tante Petunia zu scherzen und quasi alles zu tun, um glücklich zu sein – es fühlte sich an, als würde etwas fehlen. Erst als Mad-Eye kam, um mir einen fiesen Brief von Tom zu zeigen, versuchte ich, ihn geistig zu kontaktieren.
 

Ein Fehler. Toms Seite unserer Verbindung war gebrochen, zerschlagen. Es gab nichts dort, außer dem zielstrebigen Zwang, Bellatrix zu lieben und zu dienen. Nichts für mich – sein Geist erkannte nicht mal meine Präsenz.
 

Diese Erkenntnis war es dann für mich. Es schmerzte. Es fühlte sich an, als wenn alles auf mich niederkam und ich konnte nicht atmen. Ich verstand, was passiert war – ein Liebestrank – aber ich konnte nicht erkennen, warum es mich so berührte. War Tom nicht nur ein anderer Freund, ein anderes „perfektes“ kleines Ebenbild. Es passierte immerhin die ganze Zeit. Aber das hier war erdrückend.
 

Ich hab später herausgefunden, dass ich aus Luftmangel in Ohnmacht gefallen war – ich konnte wirklich nicht atmen. Tante Petunia wollte mich ins Krankenhaus bringen, aber Mad-Eye ließ sie nicht. Er rief stattdessen Sal und Poppy. Meine zwei Freunde schlossen mich an ein magisches Atemsystem an – es war beinahe, als hätte mein Körper abgeschaltet. Sie haben mich in Dudleys altes Schlafzimmer gebracht und es hat immer jemand auf mich geachtet. Ich habe auch gehört, dass Gin in das Manor gegangen ist und versucht hat, das Lebenslicht aus Bellatrix zu hexen, aber Tom hatte sie für eine Woche in das Hospital befördert.
 

Es dauerte zwei Wochen, bevor ich aus dem Koma erwachte. Es dauerte vier weitere Tage, bis Tante Petunia mich endlich dazu gebracht hatte, ihr zu sagen, was passiert war. Ich konnte immer noch kaum atmen und es fühlte sich an, als würde ich sterben. Ich bewegte mich nicht vom Bett und, nachdem Poppy die Infusion entfernt hatte, die Nahrung in mich pumpte, musste sie sie wieder anlegen, weil ich nicht essen wollte. Ein Teil von mir wusste, dass ich essen musste – dass ich die Kontrolle wieder erlangen musste – aber ich konnte nicht. Es fühlte sich wirklich an, als würde die Welt auf mich niederstürzen und würde mich nicht wieder hochlassen oder als hätte ich einen Teil von mir verloren.
 

Nachdem ich Tante Petunia erzählt hatte, dass Tom einen Liebestrank getrunken und sich in Bellatrix verliebt hatte, erzählte es meine Tante Mad-Eye, der ein Kopfgeld auf Bellatrix aussetzte. In einer Welle der Wut schrie unsere Welt nach ihrem Blut und es gab, anscheinend, eine viertägige Hetzjagd auf sie.
 

Bellatrix durfte aber nicht unterschätzt werden. Sie überredete Tom mit ihr zu fliehen. Irgendwo an der Nordküste von Schottland sah Tom ein Bild von mir in einer einsamen Zeitung und etwas schnappte. Er apparierte direkt in das Haus von Tante Petunia und floh die Stufen herauf in mein Zimmer. Tante Petunia stoppte ihn mit einem wütenden Blick und rief: „Was willst du ihm jetzt antun?!“
 

Tom brach, zur Überraschung aller, in Tränen aus und so ließ ihn Tante Petunia vorbei. Er brach auf dem Boden neben meinem Bett zusammen und legte seinen Kopf auf meinen Bauch. „Es tut mir so leid, Harry“, flüsterte er.
 

Und irgendwie konnte ich meine Hand bewegen und legte sie auf Toms Haar, bevor ich ihm antwortete. „Ich weiß.“ Und ich fühlte mich zufrieden. Ich konnte wieder atmen, das Gewicht war verschwunden. Ich wollte wieder leben.
 

Laut Tante Petunia – weder Tom und ich können uns noch an viel erinnern – kletterte Tom zu mir aufs Bett und, mit einem gemurmelten Fluch, ließ er die Infusion und das Atemsystem verschwinden. Er zog mich in seine Arme und wir beide schliefen ein.
 

Es dauerte vier Tage, bis ich wieder auf den Beinen war und mich von der ganzen Sache erholt hatte. Tom verließ nicht meine Seite. Wenn meine Freunde kamen, hörte er sich schweigend ihre Wutreden an. Ich stoppte sie immer, wenn ich fühlte, dass Tom den Tränen nah war. Ich konnte ihn nicht so sehen.
 

Meine Juniors haben Bellatrix Weihnachten endlich gefangen – ich frage mich beinahe, ob sie sie nicht ein paar Tage vorher gefangen hatten und nur auf Weihnachten warteten.
 

Ich… ich weiß nicht. Ich wollte sie solange verletzen. Ich wollte ihr ihre Augen ausreißen oder ihre Lungen verschwinden lassen. Irgendwas. Egal was. Ich wollte sie verletzen, wie sie es bei mir getan hat. Aber als ich sie sah, erstarrte ich. Ich konnte sie nicht so verletzen, wie ich es geplant hatte, ich konnte nicht. Ich bin den ganzen Schmerz und die Rache und das Verletzen so leid…
 

Ich hab sie stattdessen verhöhnt. Ich hab Dinge gesagt, die ich beinahe bereue. Aber sie hat gesagt, sie wurde verletzt. Es störte mich, aber ich ließ es vorbei rollen. Dann fing sie an zu weinen und ich hab es verloren.
 

Das nächste, an das ich mich erinnere, nachdem ich ihr mein Herz ausgeschüttet hatte – diese ekelerregende Frau, die dachte, sie würde emotionalen Schmerz kennen – war das Cynthia „Daddy?“ rief. Und dann weinte ich.
 

Ich weiß, dass Leute sich um mich sorgen. Ich weiß, dass sie Angst hatten, dass ich wieder in die alte Depression zurückgefallen bin. Das bin ich aber nicht. Ich habe nachgedacht. Und mich gewundert. Warum hat es so sehr geschmerzt, als ich ihn verloren habe? Warum wollte ich einfach nur sterben? Warum war es so viel schlimmer als Sirius zu verlieren? Weil er die Welt für mich bedeutete? Weil er meine Welt ist?
 

Ich erinnere mich an eine Geschichte, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe, als ich keine Arbeiten benoten musste. Ich habe das Buch auf meinem Schreibtisch gefunden und hab mich einfach hingesetzt und hab es gelesen. Es war eine wunderschöne Geschichte über einen Mann und eine Frau, die sich so tief, so wahr geliebt haben, dass nichts sie auseinander bringen konnte. Als der Mann starb, folgte die Frau ihn in den Tod und bettelte den Gott an, der ihn genommen hatte, ihn ihr zurückzugeben. Sie waren stark, lebten voneinander. Ich frage mich, ob Tom und ich mal so sein können.
 

„Sind wir das nicht?“
 

Harrys Kopf fuhr hoch und er sah Tom neben dem Bett stehen und über seine Schulter mit einem traurigen Lächeln mitlesen. „Tom…“
 

Tom setzte sich aufs Bett neben Harry und ließ seinen Daumen über eine von Harrys Tränenspuren fahren. „Ich erinnere mich an ein Buch, das Seelengefährten erklärte. Es hat gesagt, wenn einer von beiden verschwand – sei es durch den Tod oder etwas anderes – dass derjenige, der zurückbleibt, sterben möchte, aufgeben möchte. Wenn der, der geht, es auch kann, dann fühlte er oder sie dasselbe.“
 

Harry sah zurück auf sein Tagebuch. „Es tat weh, Tom.“ Die Tränen, die gerade zu trocknen begannen, flossen erneut. „Es tat weh.“
 

Tom lehnte sich vor und zog Harry gegen sich, er drückte den kleineren Körper gegen seine Brust, als Harry schluchzte. Als Harry ruhiger wurde, zog sich Tom zurück und sah in Harrys Augen, bevor er sprach: „Aber ich bin jetzt hier und ich werde dich niemals mehr verlassen. Niemals.“
 

Harry legte seinen Kopf zurück an Toms Brust und schloss die Augen. „Ich liebe dich“, flüsterte er.
 

„Ich liebe dich auch, du kleiner Teufel“, erwiderte Tom mit einem Hauch Humor in der Stimme.
 

Harry zog sich zurück und schlug seinen Ehemann lachend auf den Arm. „Du Bastard!“
 

Tom lächelte. „Lass uns nach Hause gehen und deinem Gör zeigen, dass wir noch leben, hm?“
 

„Mein Gör?“, gab Harry zurück. „Sie ist genauso deins wie meins.“
 

Tom gluckste und stand auf. „Ich weiß.“ Er zog Harry hoch und zog seinen Ehemann in einen sanften Kuss. „Ich würde es auch nicht anders haben wollen“, fügte er hinzu, als sie sich trennten.
 

Harry lächelte. „Weißt du, Tom. Du bist wirklich ein richtiger Softie“, kommentierte er, als sie zusammen zum Kamin gingen.
 

Tom schnaubte amüsiert auf. „Und wessen Schuld ist das?“
 

Harry grinste. „Meine natürlich“, sagte er gemein, bevor er ein bisschen Flohpulver in den Kamin warf und durch das magische Feuer zum „Slytherins Empfangszimmer!“ flohte.
 

„Teufel“, gluckste Tom und fühlte sich viel besser, bevor er zurück nach Hause flohte.
 

Harry sah ihn und rannte mit Cynthia aus dem Zimmer. „Fang uns, wenn du kannst!“, riefen sie über ihre Schultern.
 

Tom sah zu Smoky runter, die sich gegen seine Beine rieb. „Ich bin auch froh, dass er wieder er selbst ist, Smokes“, versicherte er der Katze, bevor er sich hinkniete, um sie zu streicheln. Er lachte, als Smoky seine Hände sauber leckte. „Dreckig, hm?“
 

°°Ich denke, sie will dir nur danken°°, meinte Fawkes von seiner Stange beim Fenster – es war seine Aufgabe, das Empfangszimmer zu bewachen.
 

Tom warf dem Vogel einen amüsierten Blick zu. „Ich weiß.“ Er küsste Smokys Kopf, dann stand er auf. „Ich denke, ich sollte ihnen wahrscheinlich nachgehen, hm?“
 

°°Es sei denn, du möchtest das Haus in Trümmern sehen°°, erwiderte Fawkes fröhlich.
 

„Verdammter Vogel“, murmelte Tom liebevoll, als er aus dem Zimmer trat.
 

Smoky rollte sich auf einem der Sessel zusammen und miaute ein paar Mal Fawkes an, bevor sie ihre Nase unter ihren Schwanz steckte und in ein friedliches Katzennickerchen fiel.
 

Fawkes trillerte genervt auf, dann putzte er seine Federn. ‚Dumme Katze. Was soll das heißen, dass ich aufpassen soll, dass sie keiner stört? Es ist nicht mein Job, ihr bedeutungsloses Selbst zu beschützen.’
 

Den Gang runter, im Wohnzimmer, lachten die drei Menschen des Manors fröhlich, als Tom Harry und Cynthia auf den Boden warf und sie gnadenlos kitzelte.
 

In der Küche des Manors bereiteten zehn Hauselfen ein angenehmes Mahl für ihre Menschen vor.
 

Meilen entfernt, trat eine Gruppe Lehrer und Schüler in die Große Halle mit der Decke, die das Wetter draußen zeigte, um Frühstück zu essen und den Unterricht zu diskutieren, der in weniger als einer Woche wieder anfangen würde.
 

Sogar noch weiter weg in London, saß ein Mann mit einem Lächeln auf dem Gesicht, als er eine Nachricht las, die gerade mit einer Flamme angekommen war. Eine Frau mit orangenen Haaren steckte ihren Kopf mit einem besorgten Blick in sein Büro. Der Mann hielt die Nachricht hoch und sagte: „Es geht ihm gut.“
 

In einem schiefen Haus vor einem kleinen Dorf erfreute sich eine große Familie an den Nachrichten, dass ihr letztes Mitglied sich nicht mehr in sich selbst versteckte und Pläne machte, sie zu besuchen.
 

Auf einer fernen Insel saß eine Frau unter dem Blick eines hungrigen Schattens, ein Wort echote durch ihren Verstand. „Ja“.
 

Und in allen möglichen Städten auf vielen Kontinenten öffneten Kinder wieder und wieder eines der sieben Bücher über einen Jungen namens Harry Potter und seine Abenteuer in einer Welt, nur ein wenig die Straße runter und durch die Hintertür des kleinen, ruhigen Cafés, an dem man jeden Tag ohne Gedanken vorbeiging. Die am besten gehüteten Geheimnisse waren immerhin die, die direkt vor deinen Augen lagen.
 

THE END



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Neko-Shizu
2011-07-29T00:17:24+00:00 29.07.2011 02:17
Wow

1. Ich bin dir total dankbar, dass du die Storys übersetzt hast (ich kann kaum Englisch >< *schande über mich*)
1a. Natürlich auch einer Freundin die mir deine Übersetzungen gelinkt hat XD
2. Und es ist wirklich gut übersetzt

zur autorin:

3. WOW!
Die geschichte war super und der Schluss ist einfach Liebe!
*_*
Ich habe nun fast 4 Tage (außer schlafen und essen) an Abandon und Reclaim gesessen....sie machten süchtig.

DANKE!
Von:  Annaleinchen
2010-06-26T08:55:49+00:00 26.06.2010 10:55
so.... endlich fertig. XD
ich hab jetzt fast 3 wochen gebraucht.....arbeit etc. XD
aber super übersetzt. thx a lot. ^^
Von:  DarkMia
2010-01-19T22:58:42+00:00 19.01.2010 23:58
Hey, ich hab es endlich geschafft die story zu ende zu lesen und werde mich morgen oder eher heute früh verfluchen. aber es hat sich gelohnt^^ ein sehr gelungener Schluß.
Mach weiter so
LG Mia
Von: abgemeldet
2009-12-13T15:01:38+00:00 13.12.2009 16:01
ach ja . schade nd schön z gleich das es zu ende ist.
es hat spaß gemacht die ff zu lesen und ich freu mich auf ein weiteres werk von euch.

lg
Von:  Chiron
2009-12-12T10:15:05+00:00 12.12.2009 11:15
Hey..
Schöner Schluss..
Auch wenn mir der Schluss ziemlich übereilt vorkam, nachdem ich gelesen habe, was noch alles passiert ist..
Es hat Spaß gemacht, diese Story und seinen Vorgänger zu lesen und ich möchte mich bedanken, dass du dir die Mühe gemacht hast, sie für uns zu übersetzen..
Es ist zwar schade, dass es vorbei ist, aber es wurde alles gesagt, was es zu sagen gab..
Vielleicht lesen wir uns ja in einer anderen ebenso guten Story wieder..^^
Von:  mathi
2009-12-10T00:34:39+00:00 10.12.2009 01:34
huhu,
die ganze fanfic war einfach spitze!
ich find es klasse das am ende harry mt tom gesprochen hat
das es ihm wieder gut geht
ich mag deine geschichten sehr, besonders abandon und diese hier^^
ich hoffe du schreibst bald wieder so etwas in der art
mathi
Von:  scater-fiffy
2009-12-09T22:20:19+00:00 09.12.2009 23:20
hey,
super geiles chapter^^
einfach hammermäßig und so schön lang^^ *schwärm*
ach je, ich freu irgendwie das wir endlich wissen wie alles ausging aber anders herum werde ich es vermissen
die ff war einfahc hammer mäßig eine passende fortsezung zu "Abandon"
ich freue mich das du weiterhin übersetzen wirst^^
richte bitte liebe grüße an die autorin aus und sei selbst geknuddelt dafür das du dich so dahinter geklemmt hast mit dem übersetzen
das muss manchmal bestimmt anstregend gewesen sein
ich freue mich irgendwann mal wieder was von euch ^^ zu lesen

liebe grüße

ich hoffe man liest sich

fiffy^^
Von:  Maron007
2009-12-09T18:00:16+00:00 09.12.2009 19:00
wow
einfach klasse
ein großes kompliment an die autorin
und an dich als übersetzterin
ohne dich wär ich niemals in den genus dieser FF gekommmen
ich habe diese FF auch sehr geliebt
*weint*
schade das sie jetzt vorbei ist
na ja alles muss ein ende haben
und das diese ff genau so gut wie die eigentlichen bücher ist stimmt auch
^^
bis dann
Maron007
Von:  black_lady93
2009-12-09T13:27:22+00:00 09.12.2009 14:27
wow..
jetzt ist es also vorbei..
schade..
ich liebe die geschichte wirklich.. und habe immer wieder zu denn neuen kaps hin gefiebert!! =]
der epilog hat es echt in sich und besonders der schluß ist perfekt.. !! ich glaube ich habe noch nie so eine gute geschichte gelesen..!! naja auser den orginal hp büchern aber abandon & reclaim sind sicher nicht leicht zu toppem!!
ganz liebe grüße an die autorin..!!
und ganz herzlichen dank fürs übersetzen !!
respekt!!
glg
b.l.


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