Zum Inhalt der Seite

Wie weit wirst du gehen...?

Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zwei Seelen in meiner Brust: Licht

Der zweite Streich also...

Ich hoffe, zumindest einige von euch wissen, woher ich die Idee zu den Titel habe. Wenn nicht, ich kann Goethes "Faust" nur empfehlen. ^^

Zumindest wünsche ich euch viel Spaß und stehe bei Fragen wie immer zur vollen Verfügung. Auch Theorien entkräfte ich gerne oder flüchte mich in ein hämisches "Verrat ich nicht."
 

Hintergrundmusik bei einem meiner neuen Lieblinge (Ian): "Eva" von Nightwish.

Hintergrundmusik gegen Ende: "Amaranth" ebenfalls von Nightwish.
 

_________________________________________________________________________________
 

Kai erwachte erst am Abend des nächsten Tages wieder.

Unfähig zu erkennen, wie viel Zeit seit dem Besuch seiner Freunde vergangen war, zu sehen, wo er sich überhaupt befand, zu entscheiden, welche Tageszeit war und ob irgendjemand Anderes im Raum war, oder nicht, blieb ihm nichts Anderes übrig als ruhig liegen zu bleiben und zu lauschen.

Man hörte ja immer davon, dass Blindheit die anderen Sinne stärken sollte, also sollte er vielleicht gleich mal anfangen, seine Ohren etwas zu trainieren. Auch wenn Ray gesagt hatte, dass er sein Augenlicht vermutlich schon bald wiederbekommen würde, so war Kai nicht Optimist genug, wirklich darauf zu vertrauen. Sein bisheriges Leben hatte ihn gelehrt, dass man lieber nicht auf etwas hoffte, was man nicht selbst beeinflussen konnte…

Also lag er nun still in seinem Bett, versuchte das Ziehen und Jucken der langsam verheilenden Wunden zu ignorieren und lauschte.

Wenn man sehen konnte, konzentrierte man sich automatisch nur noch auf seine Augen und auf die wenigen Geräusche, deren Quellen man sehen konnte. Nur, wenn irgendein Laut wirklich außergewöhnlich schien, konnte er diese natürliche Blockade überwinden und das Interesse des Menschen wecken.

Aber nun, wo sämtliche Informationen von Kais Augen ausblieben, war da mehr…

Es war wirklich erstaunlich, wie viele verschiedene Geräusche es auf einmal zu geben schien, auch wenn er nur ungefähr die Hälfte davon identifizieren konnte. Da waren die Vögel vor dem Fenster, das leise Rauschen von Blättern, das gedämpfte Ticken einer Uhr im Nebenzimmer, der tropfende Wasserhahn im Bad, die kaum hörbaren Stimmen der anderen Jugendlichen in der Küche, eine summende Fliege, sein eigener, unruhiger Atem, das leise Rascheln seiner Bettdecke – und der Atem eines anderen Menschen in seinem Rücken, nicht weit entfernt von ihm.

Kai bewegte leicht den Kopf und schob einen Arm unter seine Wange, so dass er das Geräusch besser wahrnehmen konnte.

Tatsache: Irgendjemand war hier und beobachtete ihn.

Nur wer?

Der Junge hörte weiter auf die ruhigen Atemzüge, entschloss sich aber, sich nicht anmerken zu lassen, dass er inzwischen wach war. Er hatte keine Lust, dass man ihm tausendundeinmal versicherte, dass alles gut werden würde und er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Genauso wenig wollte er jede Minute danach gefragt werden, ob er etwas brauchte, ob er es bequem hatte oder ob ihm nicht langweilig wäre. Und am allerwenigsten brauchte er irgendjemanden, der, in der vielleicht sogar wirklich gut gemeinten Absicht, ihn zu unterhalten und von seinen Augen abzulenken, auf ihn einzuquatschen begann und einfach nicht mehr aufhören wollte.

Dann doch lieber die Medikamente…

Das war wenigstens auf eine sehr lächerliche und unverständliche Art und Weise noch halbwegs amüsant und entspannend.

Kai ließ seine Gedanken weiter abdriften. Wenn er schon sonst nichts tun konnte, dann konnte er sich zumindest endlich mal mit Problemen befassen, die er schon viel zu lange vor sich her schob. Und wenn es nur darum ging, dass er einige Zimmer seiner Wohnung irgendwann, vor langer Zeit, mal hatte streichen wollen und er es bisher noch nicht geschafft hatte, dass er sich endlich für eine Farbe entscheiden und ob er Tyson und die anderen nach ihrer Hilfe fragen sollte…

Eine Weile gelang es ihm tatsächlich über alles Mögliche nachzudenken und sich von seinen eigentlichen Problemen abzulenken, doch irgendwann gingen ihm tatsächlich alle Nebensächlichkeiten aus und er stand wieder am Anfang, vor sich einige wirklich schwer zu beantwortende Fragen.

Unwillig richtete der Junge seine Aufmerksamkeit nun wieder auf seinen stillen Beobachter, der sich die ganze Zeit, wie lange auch immer, nicht bewegt hatte. Vielleicht war er ja auf seinem Stuhl eingeschlafen?

Wie gerne würde Kai jetzt nachsehen, wer es war und was er machte…

Ob er ihn tatsächlich die ganze Zeit im Auge behielt? Wenn ja, warum? Wollte er mit ihm reden oder sollte er einfach nur auf ihn aufpassen?

Der Blader ging das Risiko ein und drehte sich um, so dass sein Gesicht, noch ausdrucksloser als sonst durch die weißen Mullbinden, seinem Besucher zugewandt war. Tatsächlich gab es eine schwache Reaktion: Kleidung raschelte und ein Fuß wurde mit einem leisen Tappen abgesetzt, doch sonst passierte nichts.

Zumindest hatte Kai nun eine neue Beschäftigung gefunden. Er konnte darüber nachsinnen, wer dort saß. Nach und nach schloss er durch die ununterbrochene Stille die meisten Beyblader aus, allen voran einige seiner Teamkameraden. Das war an sich weder verwunderlich noch schlimm, wer wollte schon ein paar hyperaktive Jugendliche um sich herum haben, wenn man nur seine Ruhe haben wollte – aber ihn störte, dass er wirklich gar nichts hörte, außer dem leisen Atem. Noch nicht einmal das Umblättern von Seiten in einem Buch oder einem Magazin…

Irgendwann wurde ihm auch diese Beschäftigung langweilig und er begann die wenigen Lieder und Abzählreime, die er als kleines Kind mal gelernt oder irgendwo gehört hatte, in Gedanken zu wiederholen.

Sein stummer Monolog wurde jäh unterbrochen, als die fernen Stimmen in der Küche kurzzeitig lauter wurden. Plötzlich kam Bewegung in die andere Person im Raum: Ein Stuhl wurde mit einem leisen Scharren zurückgeschoben, dann erklangen hastige Schritte. Die Tür ging leise zischend auf, erneut Schritte, dann wurde sie wieder wesentlich langsamer und schon beinahe vorsichtig geschlossen.

Kai hob irritiert den Kopf.

Was war das denn jetzt?

Noch seltsamer war, dass die sich entfernenden Schritte plötzlich ein Echo hatten, das immer lauter zu werden schien und irgendwie ungewöhnlich klang.

Als die Tür schließlich wieder geöffnet wurde, erkannte Kai seinen Fehler: Eine weitere Person hatte sich dem Raum genähert und daher das „Echo“ erzeugt.

„Du bist wach? Gut“, sagte eine vertraute Stimme und die Schritte kamen näher. Der zweite Aha-Moment des Verletzten: Der seltsame Klang der zweiten Schritte rührte von Ians Gipsbein und seinen Krücken her.

„Was machst du hier?“, fragte der Silberhaarige und mühte sich in eine halbwegs aufrechte Position, was, ganz nebenbei bemerkt, mit funktionierendem Sehsinn auch wesentlich einfacher war.

Die Matratze sackte an einer Stelle nach unten, als sich eine zweite Person auf ihr niederließ: „Weißt du, ich hab Cola und Chips mitgebracht, Bier haben sie hier leider nicht, obwohl das natürlich wesentlich stilvoller wäre. Ich dachte, wir könnten ein kleines Invalidentreffen veranstalten oder so.“

Kai versuchte eine Augenbraue hochzuziehen, scheiterte aber an den straffen Verband: „Das Letzte, was ich mit einer Gehirnerschütterung machen möchte, ist mich voll zu stopfen.“ „Keine Sorge, das habe ich mir gedacht, deshalb habe ich mich seelisch schon einmal darauf vorbereitet, mich zu opfern und alles alleine zu verdrücken. Du kannst also ganz beruhigt sein“, das breite Grinsen war deutlich aus Ians Stimme herauszuhören, dann erklang das typische Rascheln einer Chipstüte.

Was sollte man gegen soviel Frechheit schon sagen…

„Und? Was hast du so getrieben, bevor ich kam und selbstlos angeboten habe, deinen Chipsanteil mit zu vernichten?“, wollte Ian wissen und machte es sich bequem. „Nichts Besonderes… Was man halt so tut, wenn man eigentlich gar nichts machen kann“, meinte Kai und ließ sich wieder zurücksinken.

„Ahja… Weißt du, ich übe ja wirklich jeden Tag – aber im Gedankenlesen bin ich immer noch nicht besser geworden. Habe scheinbar einfach kein Talent dazu“, scherzte Ian und nahm sich eine weitere Hand voll Chips. „Übertreib es nicht!“, zischte sein Gesprächspartner. Dass er eine Unterhaltung mit Ian zuließ, bedeutet noch lange nicht, dass dieser sich ihm gegenüber alles erlauben konnte.

Der kleinere Russe warf einen kurzen Blick auf das halb verdeckte Gesicht, dann nickte er für sich. Keine Scherze mehr.

„Also, was genau hast du nun gemacht, Kai?“, berichtigte er seine vorherigen Worte. Der Angesprochene zögerte kurz, dann zuckte er mit den Schultern: „Irgendwelche Kehrreime wiederholt… War gerade dabei dreizehn Fehler zu sammeln, um genau zu sein.“ Er konnte den scharfen Blick, den Ian ihm auf diesen Satz hin zuwarf, natürlich nicht sehen. Dem Kleineren gefiel gar nicht, dass Kai anscheinend noch dermaßen an der Vergangenheit hing. Erst die Fragen an Hiro und nun das. Was würde als Nächstes kommen? Eine Rückkehr zu seinem Großvater?

Ian schalt sich bei diesem Gedanken sofort einen Narren: Kai hatte sich vermutlich einfach nur beschäftigen wollen, nichts weiter. Kein Grund gleich in Panik auszubrechen.

„Und? Hast du genug zusammen bekommen?“, fragte er und hoffte irgendwie auf ein Nein. Die Chipstüte lag inzwischen vergessen auf der Decke, gleich neben der noch immer unberührten Coladose.

Der silberhaarige Beyblader überlegte kurz, dann nickte er vorsichtig.

Vielleicht war es ein Fehler gewesen, Ian davon zu erzählen, schließlich verriet die ganz persönliche Fehlersammlung sehr viel über ihren „Besitzer“, doch er wusste, dass er jetzt nicht mehr aus der Sache herauskam. Der Kleinere würde nicht eher lockerlassen, bis er alles erfahren hatte, was er wollte, und Kai fühlte sich noch zu elend um einen Streit gewinnen zu können.

Also wartete der Halbrusse die nächste Frage gar nicht erst ab, sonder begann von sich aus aufzuzählen:

„Erster Fehler: Ich wurde gebor’n

Zweiter Fehler: Hab alles verlor’n

Dritter Fehler: Ich hab dir vertraut

Vierter Fehler: Hab Mist gebaut
 

Fünfter Fehler: Ich hatte Glück

Sechster Fehler: Ich kam zurück

Siebter Fehler: Ich brach mein Wort

Achter Fehler: Ich ging wieder fort
 

Neunter Fehler: Ich vermisse dich

Zehnter Fehler: Alle benutzen mich

Elfter Fehler: Ich warn’ vor dem Spiel

Zwölfter Fehler: Ein Schritt zu viel
 

Erster Fehler: Ich wurde gebor’n

Dreizehnter Fehler: Ich habe verlor’n“
 

Ian hörte schweigend zu und sagte auch im Nachhinein nichts weiter dazu, worüber Kai sehr froh war. Auch wenn der violetthaarige Russe manchmal sehr frech sein konnte, frecher, als für ihn gut war, vor allem, da er mit zwei leicht reizbaren Freunden unter einem Dach wohnte, er war durchaus in der Lage zu erkennen, wann er die Klappe halten musste.

Kai war sich plötzlich sicher, dass Ian das, was hier in diesem Moment gesagt wurde, für sich behalten würde, deshalb fand er den Mut, noch einen Schritt weiter zu gehen und ein weiteres Thema anzuschneiden, das ihm eher unangenehm war.

„Weißt du…“, der kleinere Russe horchte auf, als sein Freund nach kurzem Schweigen wieder zu sprechen begann, in einem seltsam leisen Tonfall dieses Mal. Aufmerksam betrachtete er Kai, wurde aus dem halb verborgenen Gesicht aber einfach nicht schlau.

„Als… Black Dranzer mich angegriffen hat, hatte ich plötzlich das Gefühl, nicht mehr alleine zu sein“, murmelte Kai und wandte den Kopf aus reiner Gewohnheit seiner Bettdecke zu. Ian runzelte die Stirn über diese Geste und übersetzte sie sich so, dass sein Gegenüber wohl normalerweise nun seinen Blick meiden würde.

„Naja, warst du ja auch nicht wirklich, oder? Schließlich waren wir in deiner Nähe…“, sagte er unsicher und kratzte verlegen am Gips herum. Er wusste nicht wirklich, ob er gerne derjenige sein war, dem Kai sich anscheinend anvertrauen wollte. Himmel, das wäre ja glatt so, als ob der große, unnahbare Kai Hiwatari tatsächlich eine ganz normale, menschliche Seite hätte…

Unvorstellbar!

Plötzlich kam Ian seine Worte das Jüngste Gericht betreffend wieder in den Sinn. Vielleicht war es ja jetzt soweit? Kenny war zwar noch nicht Beybladeweltmeister, aber Kai, der einem nicht in die Augen sehen konnte und auch nur ansatzweise über seine Gefühle sprach, war doch mindestens genauso unwahrscheinlich…

„Ja, schon, aber…“, Kai stockte und schlang unbewusst die Arme um den Körper. Anscheinend war er mit der Situation gerade genauso überfordert wie Ian.

Schließlich atmete der Halbrusse einmal tief durch: „Ich habe gedacht, dass mein Bruder da wäre und mir… helfen würde…“ Plötzlich schien der Damm gebrochen und die Worte sprudelten nur so aus Kais Mund: „Es war genau wie früher. Er hat mich beschützt und mir Mut gemacht… Er meinte, dass ich nicht aufgeben sollte und es schaffen könnte, nur deshalb habe ich es noch einmal versucht. Ich habe gespürt, wie er mich gehalten und gestützt hat… Er… Es war, als ob ein Traum wahr geworden wäre…“

Ian starrte ihn an, unfähig etwas zu sagen.

„Ein Traum… Das war es ja auch, nicht wahr? Nur ein Traum…“, Noten von Verzweiflung mischten sich in Kais Stimme, während er die Arme immer fester um sich schlang und unbewusst zu zittern begann. „Aber es war so echt… so real. Alles… Als ob er wirklich da wäre und mir helfen würde. So, als ob alles wieder wie früher wäre…“

„Kai…“, Ian schluckte und hasste sich in diesem Moment für seine absolute Unfähigkeit. „Kai, aber dein Bruder ist doch tot…“

Die schmalen Finger krallten sich fest in die Oberarme, als Kai schwach nickte. „Ja, das ist er…“, flüsterte er tonlos.

„Ich vermisse ihn…
 

Als Ian in die Küche wankte, war sie leer bis auf einige wenige Blader, die sich bereit erklärt hatten beim Kochen zu helfen. Spencer war darunter, während Bryan zusammen mit Julia den Tisch deckte.

Der kleine Russe hatte es in Kais Nähe nicht mehr ausgehalten, als er das Gefühl bekommen hatte, dass dieser, unsichtbar durch den Verband, zu weinen begonnen hatte. Er hätte ihm so gerne geholfen, war sich aber nicht sicher, ob das überhaupt jemand konnte…

Also hatte er die seltsam schwergängige Tür geöffnet, war ohne nach links und rechts zu sehen den Gang entlang gestapft und lehnte nun, kreidebleich und sich nicht sicher, was er gerade fühlen sollte, an der Wand.

„Hey, alles in Ordnung?“, fragte Bryan besorgt und musterte seinen Freund von oben bis unten. „Du siehst aus, als ob du eben einen Geist gesehen hättest.“

Ian schluckte schwer, dann schüttelte er langsam den Kopf. „Weißt du, ich habe mir noch nie so sehr irgendetwas Hochprozentiges gewünscht, wie jetzt.“

Seine Teamkollegen warfen ihm verwirrte Blicke zu, konnten aber nicht weiter darauf eingehen, da Ian seinen Krücken fester packte und Anstalten machte, die Küche wieder zu verlassen.

„Wo willst du hin?“, rief Bryan ihm nach. Irgendetwas stimmte da doch überhaupt nicht.

„Spazieren! Ich habe keinen Hunger mehr...“, war Ians Antwort.

„Spazieren?“, wiederholte Bryan völlig verwirrt und sah seinen Teamkameraden an. „Mit Gipsbein?“
 

„Tala scheint ja überhaupt nicht mehr auftauchen zu wollen“, nuschelte Tyson mit vollem Mund, schluckte und blickte dann mürrisch in die Runde.

Seit Kais Erwachen war der Russe fast wie vom Erdboden verschluckt und kam nur dann und wann in die Küche um sich Essen zu holen, das er beinah sofort an Ort und Stelle herunter schlang, um dann sofort wieder in sein Versteck zu verschwinden.

„Vielleicht schämt er sich inzwischen für sein Verhalten?“, mutmaßte Emily, zweifelte aber selbst an ihrer Vermutung. Dafür schien sein Hass zu tief zu sitzen…

„Ich glaube eher, dass es ihm, ohne sein Lieblingsopfer einfach nur zu langweilig ist mit uns herumzusitzen. Wahrscheinlich trainiert er irgendwo“, Michael rückte ein Stück von Max weg, als dieser eine große Portion Senf auf seinen Nudeln verteilte.

„Oder bastelt an einem neuen Blade, dann kriegt man ihn manchmal auch tagelang nicht zu Gesicht“, meinte Bryan. Er war eigentlich ganz froh darüber, dass sein Teamleader nicht da war. Im Moment verspürte er noch genug Wut im Bauch, um sich tatsächlich mit ihm anzulegen, war aber gleichzeitig auch wieder vernünftig genug, um sich ausmalen zu können, dass das böse enden würde. Außerdem konnte sich sein Team so um im Moment wichtigere Dinge kümmern, wie zum Beispiel um Ian, der, seit er von seinem „Spaziergang“ zurückgekehrt war, stumm und niedergeschlagen am Tisch saß und jedem Blick auswich.

Mathilda stützte den Kopf auf die Hände und sah verträumt aus dem Fenster in den blutroten Sonnenuntergang: „Ich habe mal ein Buch gelesen, indem einer der Bösewichte angefangen hat zu weinen, als sein größter Feind vor seinen Augen starb. Vielleicht ist das hier ja genauso? Schließlich war Tala ja auch der Erste bei Kai, nachdem Black Dranzer verschwunden war.“

„Bist du dir sicher, dass du das Ganze nicht ein wenig zu romantisch siehst?“, meinte Miguel mit einem schiefen Grinsen. Lee nickte bekräftigend. „Der wollte nur sichergehen, dass Kai tot ist. Wenn wir nicht gewesen wären, hätte er es vermutlich sofort beendet“, mutmaßte er düster, woraufhin Miguels Grinsen vor sich hin schwand. „Ich glaube kaum, dass Tala Kai eine Träne nachweinen würde – oder umgekehrt.“

„Sieht man schon daran, dass Tala immer noch rücksichtslos die Türen knallt, wenn er denn mal auftaucht“, grummelte Spencer. Noch einer, der seinem Teamcaptain in nächster Zeit lieber nicht begegnen wollte.

Wie aufs Stichwort öffnete sich die Tür.

Allerdings war es nicht Tala, der die Küche betrat, sondern ein sehr aufgewühlt wirkender Mr. Dickinson mit Judy im Schlepptau. Der ältere Mann nahm sich eine Tasse Kaffee und schüttelte immer wieder den Kopf, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass ihn alle Anwesenden anstarrten.

Er und Judy hatten Kai überreden wollen, etwas zu essen, und wenn nur, um festzustellen, ob seine Gehirnerschütterung nachließ und er wieder Nahrung unten behalten konnte. Scheinbar war der Krankenbesuch ziemlich nach hinten losgegangen.

Besorgt begannen sich einige Beyblader zu fragen, ob es dem silberhaarigen Blader wieder schlechter ging, doch Judy, die die fragenden Blicke bemerkte, winkte ab und meinte mit einem gequälten Lächeln: „Kai hat gesagt, dass Mr. Dickinson froh sein könnte, wenn er blind bleiben würde. Dann würde er sich zumindest den Papierkram sparen, der nötig wäre um ihn von der BBA auszuschließen.“

Einige Jugendliche stöhnten genervt auf und eine Menge mitleidige Blicke wurden dem völlig aufgelösten, älteren Mann zugeworfen, der seine Worte inzwischen mehr als bereute.

„Dieser Junge ist die Pest!“, fasste Hiro es schließlich zusammen. „Aber es scheint ihm eindeutig besser zu gehen.“

Judy nickte und setzte sich mit einem Seufzen an den Tisch: „Damit fangen die Probleme allerdings erst an. Einerseits müssen wir jetzt dafür sorgen, dass Kai sich auf keinen Fall überanstrengt, andererseits sollte er aber auch so bald wie möglich in ein Krankenhaus…“

„Weder das eine noch das andere stelle ich mir sonderlich leicht vor“, stimmte Hiro zu und rührte nachdenklich in seiner Kaffeetasse herum.

Er konnte sich den Halbrussen einfach nicht als jemanden vorstellen, der brav im Bett blieb und abwartete, bis seine Wunden wieder vollends verheilt waren. Ganz im Gegenteil. Und seine eingeschränkten Sinne waren höchstens ein Hindernis, keine Grenze…

Und Hürden waren laut dem Starrsinn eines gewissen rotäugigen Bladers nun einmal dazu da, irgendwie gemeistert zu werden, wobei Rückschläge eher anspornend als entmutigend wirkten.

„Vielleicht sollten wir ihm einen Kompromiss vorschlagen? Er darf zwar aufstehen, wird dabei aber jederzeit von einem von uns beaufsichtigt. Dann kann er sich nicht verletzen und wir können gleichzeitig abschätzen, wie gut es ihm bereits wieder geht“, meinte Tysons Bruder nach einigem Überlegen. Ihm war klar, dass Kai vermutlich die „Bewachung“ zu umgehen versuchen würde, aber ohne Augenlicht würde das zum Glück schwer werden.

„Klingt akzeptabel, aber wie überreden wir ihn zu einem Krankenhausaufenthalt?“, murmelte Judy unglücklich. „Wir haben versucht das Thema bei unserem Besuch eben anzuschneiden. Das Ergebnis…“, sie warf Mr. Dickinson einen vielsagenden Blick zu.

Hiro räusperte sich und trank einen Schluck Kaffee.

Eigentlich hätte der Leiter der BBA Kai gut genug kennen müssen, um auf derartige Tiefschläge vorbereitet zu sein. Obwohl, wahrscheinlich war er es sogar gewesen, hatte aber einfach ein zu weiches Herz, um sich kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen. Um sich mit dem silberhaarigen Blader zu streiten, musste man schon ein ziemlich dickes Fell vorweisen können.

„Was genau stört ihn denn überhaupt so an Krankenhäusern?“, fragte Hiro und erhoffte sich so den Ansatz eines Planes zu finden. Judy zuckte mit den Schultern und gab die Frage an Kais Teamkollegen weiter.

Die Antwort war unglücklicherweise sehr einfach: „Alles.“

Ob nun der seltsame Geruch nach Chemikalien, die langen, eintönigen Gänge, die spartanischen Zimmer, die weißbekittelten Ärzte, die Ansammlung verschiedenster Medikamente und Gerätschaften, der Hauch von Tod und Schmerz oder die immer etwas ängstliche, gramerfüllte Atmosphäre: Alles an einem Krankenhaus war Kai zuwider und erinnerte ihn an die Abtei. Um nichts in der Welt würde er noch einmal riskieren, einen solchen Ort zu betreten und vielleicht für lange Zeit nicht wieder verlassen zu können. Nicht noch einmal zu einer Ansammlung von Buchstaben und Zahlen werden, die ganze Zeit eine Art „Gefangener“ sein, mit anderen Menschen, die über sein Leben bestimmten und Dinge taten, die er nicht verstand. Nicht noch einmal ausgeliefert sein!

Jetzt, wo Hiro mehr über die Abtei wusste, konnte er den Jungen durchaus verstehen, doch es half alles nichts. Wenn sie nicht riskieren wollten, dass Kai sein Leben lang darunter zu leiden hatte, dass eine Verletzung nicht richtig behandelt worden war, mussten sie ihn irgendwie dazu überreden, sich zumindest ein einziges Mal genauer in einer Klinik untersuchen zu lassen…
 

Kai nahm Hiros Vorschlag erstaunlich widerspruchslos an, verzichtete aber zunächst noch einen Tag aufs Aufstehen. Er wollte nicht riskieren, dass er mit bohrenden Kopfschmerzen zusammenbrach und man ihn wieder ans Bett fesselte, dieses Mal ohne Aussicht auf „Freigang“.

Also rollte er sich wieder zusammen und verbannte alle Gedanken aus seinem Hirn, bis er die wohlige Dunkelheit des Schlafs nahen fühlte. Nur am Rande bekam er noch mit, wie sich jemand neben sein Bett auf den Stuhl setzte…

„Guten Morgen!“, tönte eine laute Stimme und riss Kai aus seinem Träumen. Lautlos fluchend fuhr er hoch und hoffte nicht aus dem Bett zu fallen, während er gleichzeitig feststellte, dass er sich fatalerweise mächtig geirrt hatte, als er irgendwann einmal beschlossen hatte, dass niemand nervtötender sein könnte als Tyson: Sein Bruder Hiro schlug ihn um Längen.

Er hörte Schritte am Bett vorbeigehen und fühlte dann, nach einem Geräusch, dass er nicht eindeutig zuordnen konnte, plötzlich Wärme auf seiner Haut. Irritiert hob er eine Hand, unsicher, woher dieser plötzliche Eindruck kam.

Hiro rumorte derweil weiter nach Herzenslust im Zimmer herum, zog Schubladen auf und wieder zu, öffnete die Schranktür und kam letztendlich zu dem Schluss, dass Kai es hasste, sein Zeug andauernd ein- und wieder auszupacken und es deshalb immer in seinem Seesack aufbewahrte. Pfeifend hockte er sich auf den Boden und begann in den Sachen herumzuwühlen, ohne auf den Verletzten zu achten, der immer noch verwirrt auf dem Bett saß, eine Hand leicht erhoben, und auf die vielen, unterschiedlichen Geräusche lauschte, durch die mangelnde Erfahrung unfähig zu erfassen, was gerade vor sich ging.

Inzwischen war sich Kai, der bei jedem lauten Schlag, mit dem Hiro einen weiteren Schrank geschlossen hatte, zusammen gezuckt war, noch nicht einmal mehr sicher, ob der andere überhaupt noch im Raum war oder bereits irgendwo im Gang sein Liedchen trällerte.

Als plötzlich etwas auf der Decke aufschlug und gleich darauf ein Lufthauch sein Gesicht streifte, wich er unwillkürlich zurück – bis er nichts mehr unter seinen hektisch tastenden Händen spürte und er mit einem überraschten Aufschrei nach hinten kippte.

Eine schnell zupackende Hand um sein Handgelenk verhinderte den schmerzhaften Aufschlag auf dem Boden und er wurde wieder zurück aufs Bett gezogen. „Entschuldigung“, meinte Hiro mit einem deutlichen Grinsen in der Stimme und setzte sich neben Kai. Der ballte in hilfloser Wut die Fäuste: „Das glaube ich dir nicht!“

Das für den Jungen nicht sichtbare Grinsen wurde breiter und eine Spur gemeiner, dann zuckte Tysons Bruder die Schultern und begann Kai verschiedene Kleidungsstücke in die unmerklich zitternden Hände zu drücken. „Unterhose, T-Shirt, Hose“, zählte er auf, dann erhob er sich und schloss das Fenster, das er vor kurzem erst aufgerissen hatte, bereits wieder. „Du hast dir einen schlechten Tag ausgesucht, um wieder herumzulaufen. Wir haben heute Rekordtemperaturen und ich glaube, ich habe die Sonne noch nie so strahlen gesehen. Drinnen ist es heute weitaus angenehmer, vor allem, wenn man sich nicht bewegt.“

Etwas mürrisch sah er nach draußen, auf die in blendenden Sonnenschein getauchte Landschaft und notierte sich gedanklich, heute alle Fenster zu zu lassen. Das brachte keinerlei Kühlung, ganz im Gegenteil…

Kai hatte derweil ganz andere Probleme als sich auf einen Smalltalk mit Hiro einzulassen: Wir war das noch einmal gewesen? T-Shirt, Hose, Unterhose…?

Er wusste es nicht mehr und sah auch keine Möglichkeit, selbstständig wieder Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Wenn er Glück hatte, würde er gerade mal das T-Shirt heraussuchen können, aber dann hörte es auch schon auf.

Aber Hiro um Hilfe bitten…?

Er seufzte und schüttelte den Kopf. Dann eben anders.

Mühsam versuchte er sich an den ungefähren Grundriss des Zimmers zu erinnern. Das Bett stand in der Mitte des Raumes, die Tür zum Bad war auf der gegenüberliegenden Seite links, oder? Wenn er jetzt aufstehen und es irgendwie fertig bringen würde, ins Bad zu gelangen, müsste Hiro ihm, wenn er wieder zurückkam, logischerweise die Sachen erneut geben. Und dieses Mal hatte Kai vor besser aufzupassen.

Also dann, Plan B!

Mit einem tiefen Atemzug tastete Kai nach der Bettkante und schwang die Beine hinaus, die Klamotten auf der Decke zurücklassend. Kurz zuckte er zusammen, als seine Zehen eher an den Boden stießen, als er es eigentlich gedacht hatte, dann stemmte er sich langsam in die Höhe. War die Welt eigentlich schon immer so wacklig gewesen?

Während er versuchte sein Gleichgewicht zu finden, stellte er fest, dass sich seltsamerweise auch noch seine Hände weigerten, die trügerische Sicherheit der Bettkante unter den tastenden Fingerspitzen aufzugeben. Verdammt, warum waren denn heute nur alle gegen ihn?

Er brauchte einige Willenskraft um sich von dem Laken loszureißen und die Hände stattdessen tastend nach vorne zu strecken. Schön, so weit wäre er schon einmal.

Blieb nur noch die letzte Hürde: Wie zum Teufel brachte er seinen verdammt unkooperativen, zitternden Körper dazu, einen Fuß zu heben und einen Schritt zu tun?

Gar nicht!

Stattdessen rutschte er mit dem rechten Fuß zentimeterweise nach vorne, wartete kurz, bis er wieder sicheren Halt gefunden hatte und versuchte es dann erneut, dieses Mal mit dem linken Fuß. Nach einigem Schlurfen, fasste er tatsächlich genug Mut, um sein Gewicht tatsächlich für wenige Sekunden nur einem seiner Beine anzuvertrauen und einen richtigen Schritt zu tun – bedauerlicherweise stand nur der Stuhl mitten in seinem Weg.

Laut fluchend und mit einer höllisch schmerzenden Kniescheibe fiel er nach vorne, stieß mit einer der kaum verheilten Krallenspuren Black Dranzers gegen die Kante der Sitzfläche und bekam nur durch Glück die Lehne zu packen, um sich vor einem noch tieferen Sturz zu bewahren. Eine kurze Zeit lang „sah“ er Sterne, während sich der Schmerz quälend langsam von der Wunde aus durch seinen ganzen Körper zog, dann bekam er endlich wieder Luft und sucht mit der freien Hand nach einem halbwegs sicheren Halt, während die andere so fest um das Holz der Stuhllehne geschlungen war, dass die Knöchel weiß hervortraten.

Als er schließlich den Boden unter seinen tastenden Finger spürte und damit eine weitere Stütze hinzu gewann, konnte er sich endlich auch wieder mit seiner Umgebung befassen, besser gesagt, mit dem atemlosen Gelächter irgendwo schräg hinter ihm.

Wie schön, dass wenigstens Hiro seinen Spaß hatte…

Mit dem letzten bisschen Würde, das ihm noch verblieben war, stemmte Kai sich wieder hoch und wollte die wenig heroische, aber äußerst wirkungsvolle Flucht nach vorn antreten: Ab ins Badezimmer! Nur wusste er durch seine unfreiwillige Bauchlandung nicht mehr genau, wo er nun war. Hilflos wandte er den Kopf von rechts nach links und wieder zurück, während er verzweifelt versuchte sich zu erinnern oder zumindest irgendeinen Anhaltspunkt zu finden, wo er hinmusste.

„Kai?“, Hiro schien leider doch nicht die Absicht zu haben, an seinem eigenen hämischen Gekicher zu ersticken. Dabei hatte es sich in Kais Ohren schon so verheißungsvoll angehört…

Selbst jetzt noch presste Tysons Bruder die Worte nur mühsam hervor, mit einem verräterischen, glucksenden Unterton.

„Nein!“, fauchte der Jüngere zurück, machte einen unsicheren Schritt und wäre beim nächsten beinahe noch einmal hingefallen, als sich sein hinterer Fuß an einem der Stuhlbeine verhackte. Hiro nutzte die Zeit, die Kai mit Fluchen verbrachte, um wieder zu Atem zu kommen und sich beruhigen. So war nur noch leichtes Amüsement in seiner Stimme zu vernehmen, als er die Arme vor der Brust verkreuzt, betont beiläufig in den Raum hineinsagte: „Ich warte!“

Kai verdrehte innerlich die Augen und wünschte sich weit weg. Nein, nicht sich, Hiro! Am besten nach Sibirien oder so!

Doch er zwang sich zur Ruhe und erwiderte nur süßlich: „Wie schön für dich? Ich hoffe, du setzt ordentlich Moos an.“ Damit tastete er sich wild entschlossen weiter nach vorne. Er würde diese gottverdammte Badezimmertür finden und wenn es das Letzte war, das er tat.

Hiro grinste nur und beobachtete interessiert, wie Kai auf die Wand zuhielt. Erstaunlicherweise hatte der Halbrusse sogar halbwegs die richtige Richtung eingeschlagen und hielt nun tatsächlich auf das Bad zu. Besser gesagt, auf die offen stehende Badezimmertür.

Es war wirklich faszinierend zu sehen, wie zielsicher Kais Hände die schmale Türkante verfehlten und diese – Hiro zählte in Gedanken von Drei an abwärts – im Gegenzug auf Kais Nase traf. Mit einem Schmerzenslaut taumelte der Junge zurück und landete auf dem Hintern, während Hiro abermals in Gelächter ausbrach.

Kai platzte der Kragen. „Du elendes Arschloch! Musst du denn selbst einen Krüppel noch quälen?“, brüllte er, eine Hand auf die leicht blutende Nase gepresst. Die Heiterkeit des Älteren endete abrupt.

„Sag das nicht!“, verlangte er.

Kai richtete den Kopf in Richtung der Stimme und fragte herausfordernd: „Was soll ich nicht sagen? Es stimmt doch!“ Er konnte seine eigene Stimme leicht zittern hören und ballte im stummen Kampf um seine Selbstbeherrschung die Fäuste.

Schritte näherten sich ihm und Stoff raschelte, als sich Hiro zu dem am Boden sitzenden Junge herunterbeugte: „Das tut es nicht! Es geht wieder vorbei, Kai! Also wage es nie wieder, dich als Krüppel zu bezeichnen, verstanden?“

Wie sehr sich Kai doch sein Augenlicht zurückwünschte, um sehen zu können, ob Tysons Bruder seine Worte ernst meinte…

Nach einer halben Ewigkeit, wie es Beiden schien, senkte der Jüngere den Kopf und nickte schwach. Hiro atmete auf, erhob sich wieder und verschränkte erneut die Arme. „Ich warte übrigens immer noch!“

Kai ging der leicht amüsierte, dennoch fordernde Ton gehörig auf den Geist, aber er hatte im Moment kaum noch die Kraft dagegen zu halten. „Und worauf, bitteschön?“, murmelte er gereizt und fuhr sich bereits erschöpft von dem kleinen „Ausflug“ mit einer Hand übers Gesicht.

„Das weißt du ganz genau, Kai“, dieses Mal schwang deutlich Strenge in den Worten mit. Kurze Zeit schwieg der silberhaarige Beyblader, blieb einfach dort sitzen, wo er gerade war und rührte sich nicht. Dann seufzte er einmal tief auf, wandte Hiro leicht das Gesicht zu und murmelte kaum hörbar: „Hilfe?“
 

Es war geradezu niederschmetternd für Kai, wie viel Hilfe er tatsächlich benötigte, auch wenn er versuchte, so viel wie möglich alleine zu erledigen und Hiro ihn auch durchaus vieles zuerst selbst probieren ließ, bevor er seine Unterstützung anbot.

Aber letztendlich war es eben so, dass der Halbrusse im Moment noch nicht einmal alleine den Flur entlang gehen konnte, da er keine Ahnung hatte, wie er ohne fremde Hilfe die Küche finden sollte. Da waren so viele verschiedene Türen und noch mehr fremde Geräusche, die er alle nicht zuordnen konnte und die ihn mehr verwirrten, als dass sie ihm halfen, sich zurecht zu finden. Also konnte er nichts weiter tun, als sich auf das äußerst fragwürdige Gefühl von Sicherheit zu verlassen, das von Hiros leitender Hand auf seiner Schulter ausging.

Endlich konnte er die vertrauten Stimmen der anderen Blader genau vor sich ausmachen und er fühlte deutliche Erleichterung in sich aufsteigen. Hiro griff an ihm vorbei und öffnete die Tür, woraufhin sich alle Anwesenden zu den Neuankömmlingen umdrehten.

Das Einzige, was Kai davon mitbekam, war die plötzlich einsetzende Stille.

‚Ich hätte im Bett bleiben sollen’, schalt er sich selbst und ballte unbewusst die Fäuste. „Wer ist da?“, fragte er Hiro leise. Tysons Bruder sah sich kurz um, dann musste er ein Ächzen unterdrücken: „Alle.“ Er drückte Kai aufmunternd die Schulter und fügte dann um Einiges leiser hinzu: „Auch Tala…“

‚Wunderbar… Ein Tag im Zoo und du bist kein Besucher, Kai’, stellte der Halbrusse fest und ließ sich von Hiro zu einem Stuhl führen. Tysons Bruder warf den immer noch starrenden Jugendlichen einen scharfen Blick zu, woraufhin die Gespräche langsam wieder in Gang kamen, auch wenn die Blader immer wieder unbehaglich und mitleidig zu Kai schielten. Die ehemaligen Bladebreakers versammelten sich beinahe sofort um ihren Freund und begannen ihn auszufragen und nach besten Kräften zu unterhalten.

Irgendwann gelang es Kai, sie mit der Ausrede, er hätte Kopfschmerzen, endlich abzuwürgen, doch kaum hatten sie das Feld geräumt, nahmen zwei weitere alte Freunde ihren Platz ein: Spencer und Bryan schienen es sich in stiller Übereinkunft zur Aufgabe gemacht zu haben, ihrem ehemaligen Teamkameraden jeden Wunsch von den Augen abzulesen, was sie, in Ermangelung einer freien Sicht auf eben jene, ziemlich lautstark und eifrig betrieben. Stoisch beantwortete der kleinere Halbrusse alle Fragen und Angebote mit einem schlichten Nein und zählte gedanklich sämtliche Wiederholungen.

Judy und Hiro betrachteten das Treiben der zwei ungewohnt überfürsorglichen Russen aus der Ferne und konnten ihre Belustigung nicht ganz verbergen. „Zumindest scheint er das Ganze mit Fassung zu tragen“, kicherte Judy und warf der aufrechten Gestalt mit den verbundenen Augen einen Blick zu, die noch immer mit monotoner Stimme alle Offerten abwies. Man konnte höchstens sagen, dass Kai inzwischen etwas gepresst klang, aber er beherrschte sich scheinbar und versank auf jeden Fall nicht, wie Max’ Mutter zuerst befürchtet hatte, in Depressionen und Selbstmitleid.

Hiro warf Kai ebenfalls einen Blick zu, registrierte die geballten Fäuste und das kaum sichtbare Kräuseln der Binden über den Augenbrauen und erstickte ein Lachen mit seiner Hand. Ja ja, des einen Leid, des anderen Freud, oder so ähnlich, nicht wahr?

„Eher mit schlechter Laune“, japste er und startete den Countdown: „Drei, zwei, eins…“

„Verdammt noch mal, Bryan! Lasst mich endlich in Frieden! Wenn ich etwas brauche, werde ich es schon sagen, also hört auf mich zu nerven!“, explodierte Kai. Die zwei Russen in seiner Nähe zuckten sichtlich zusammen und gingen auf Sicherheitsabstand. Doch ihr Teamkamerad hatte nicht vor, sie noch weiter anzuschreien, schließlich war da noch mehr, das ihn störte: „Und ihr da!“ Er wandte das Gesicht grob in Richtung der restlichen, nun sehr stillen Jugendlichen. „Ich habe nicht vor, in nächster Zeit elendlich hier zu verrecken oder sonst irgendeine Show abzuziehen, also hört gefälligst auf andauernd in meine Richtung zu glotzen! Ich bin zwar blind, aber keine Hauptattraktion, verstanden?“

Er nahm die einträchtige Stille, die dann und wann von Hiros schlecht unterdrücktem Gelächter unterbrochen wurde, einfach mal als Zustimmung und verschränkte mit einem Schnaufen die Arme vor Brust. Das zweihundertste „Und du willst wirklich nichts trinken, Kai?“, war einfach zu viel gewesen…
 

Tatsächlich ließen ihn die anderen Blader von nun an in Ruhe und warfen ihm nur dann und wann einen prüfenden Blick zu. Eine Weile genoss Kai es, einfach nur auf die Stimmen der Anderen zu lauschen und so Neuigkeiten zu erfahren, die ihm sonst nie zu Ohren gekommen wären.

Doch mit der Zeit begann er sich zu langweilen. Es war eine Sache, still in einer Ecke zu stehen oder zu sitzen, wenn man sehen konnte, aber ein ganz andere, wenn man blind war. Früher hatte er jederzeit wählen können, ob er nun lieber die Eskapaden seiner Teamkameraden beobachtete, die Aussicht genoss oder lieber vor sich hin grübelte, doch nun war er seine Erinnerungen und dem sich ständig verändernden Wirrwarr seiner Gedanken und Gefühle hilflos ausgeliefert. Es gab einfach nicht mehr genug Möglichkeiten sich abzulenken.

Er hatte weder Lust, sich von Tyson und den anderen Bladebreakers vollquatschen zu lassen, noch von Bryan und Spencer bemuttert zu werden. Hiro würde ihn nur nerven und seine Situation vermutlich auch in aller Öffentlichkeit schamlos für ein bisschen „Erziehung“, oder als was auch immer er es betrachtete, nutzen.

Und Ian befand sich zwar laut Tysons Bruder im Raum, hielt sich aber eindeutig von ihm fern…

Kai seufzte leise und wandte sein Gesicht dem Fenster zu, besser gesagt, dem Hauch von Wärme, der von der Scheibe ausging. Es schien wirklich heiß draußen zu sein, denn selbst hier, im Inneren des Hauses hatten die Strahlen der Sonne noch eine unglaubliche Kraft. Wie sanfte Finger strichen sie über die Wangen des Jungen und schienen all seine noch vorhandenen Sinne vollkommen einzunehmen.

Das laute Geschwätz der anderen Jugendlichen, die matten Stimmen der Vögel, das Klappern von Geschirr, das auf dem Tisch verteilt wurde, all das rückte immer weiter in den Hintergrund und machte einem seltsamen Wispern Platz, dessen Bedeutung er noch nicht ganz erfassen konnte. Wie in Trance hob Kai die Hände und spürte die Sonnenstrahlen warm darüberstreichen, wie Hände, die ihn sanft mit sich ziehen wollten.

Der Junge atmete tief ein und hatte das Gefühl, das Licht selbst zu inhalieren, einen Geschmack von Feuer und Hitze auf der Zunge, den prickelnden Geruch von Rauch in der Nase.

„Ich muss nach draußen“, murmelte Kai in plötzlichem Verständnis, die Stimme leise und seltsam fern, das Gesicht noch immer zum Fenster gewandt.

Bryan und Spencer, die sich noch immer in seiner Nähe herumtrieben, tauschten einen skeptischen Blick. Draußen herrschten Rekordtemperaturen. Sie würden Kai ganz sicher nicht nach draußen lassen, egal, wie sehr der auch darum bettelte.

„Kai, es ist zu viel zu heiß. Morgen, okay?“, versuchte es Bryan in einem beschwichtigend Tonfall und legte dem Kleineren beruhigend die Hände auf die Schultern. Doch der schüttelte nur den Kopf und versuchte aufzustehen, was der blasshaarige Russe sofort verhinderte. „Kai, du bist bereits verletzt! Das Letzte, was dein Körper jetzt noch braucht, ist ein Hitzschlag oder ein Sonnenstich!“, die Hände des Größeren drückten Kais Schultern nun mit sanfter Gewalt gegen die Stuhllehne. Dieser wehrte sich jedoch immer stärker, egal wie vernünftig Bryans Argumente auch waren.

Inzwischen wurden immer mehr Anwesende auf den Zwischenfall aufmerksam und betrachteten verblüfft und beunruhigt, über Kais Verhalten die Szene.

„Verdammt, Kai! Jetzt versteh doch endlich, du kannst im Moment nicht raus!“, Spencer schloss sich Bryans gutem Zureden an, ebenso ratlos wie dieser, warum sich Kai plötzlich so seltsam benahm und wie sie das Problem in den Griff bekommen sollten. Sie konnten den Halbrussen schließlich schlecht niederschlagen und so ruhig stellen…

Aber eine gewaltfreie Lösung fiel ihm auch nicht ein, das war einfach nicht sein Fachgebiet. Er war noch nie sonderlich gut in Diplomatie gewesen und seine Kenntnisse zwischenmenschlicher Beziehungen beliefen sich auf die Abtei und die wenigen Jahre danach. Tala war derjenige, der sich normalerweise um die Welt außerhalb ihres Teams kümmerte – aber da dieser Kai hasste, wäre es wohl keine gute Idee, ihn um Hilfe zu bitten. Blieb nur noch: „Ian, jetzt hilf uns doch mal!“

Der kleinste Russe reagierte gar nicht, sondern schaute nur mit offenem Mund zu, wie sich Bryan und Kai weiter stritten.

„Nein, du verstehst nicht! Ich…“, weiter kam Kai nicht, als ihn plötzlich jemand am Arm hochzog und Bryan einfach aus dem Weg stieß. Der Halbrusse registrierte überrascht, wie sich der Andere seinen Arm um Hals und Schulter legte und ihn dann einfach mit sich zog. Stolpernd versuchte der Verletzte mit seinem Helfer Schritt zu halten und die teils wütenden, teils überraschten Ausrufe hinter sich zu ignorieren. Wichtiger war es jetzt, auf den Beinen zu bleiben und endlich nach draußen zu gelangen.

Er hörte noch, wie seine Stütze die Tür mit einem Tritt öffnete, dann brach eine wahre Hitzewelle über ihn herein und raubte ihm den Atem. Es war nicht nur heiß draußen, es war glühendheiß, eine richtige Hölle!

Die Lichtung war in ein stechendes, gelbliches Licht getaucht, das alles seltsam unscharf zeichnete und den Pflanzen jegliche Farbe zu rauben schien. Die Luft flimmerte und fühlte sich dick und schwer an, was das Atmen äußerst unangenehm und anstrengend machte. Die Sonne stand ungewöhnlich groß und strahlend am fahlblauen Himmel und sandte ihre tödliche Hitze immer weiter auf die Welt herab.

Kai wurde nach einer kurzen Pause weiter auf die Wiese hinausgezogen, dann ließ ihn sein Helfer plötzlich los und wich ein paar Schritte zurück.

Ganz allein stand der silberhaarige Blader mitten auf der Lichtung, die Kleidung am schweißüberströmten Körper klebend, der Atem schwer und schnell. Er hatte das Gefühl von der ihn umgebenden Luft zusammengepresst zu werden, während er gleichzeitig von der Sonne gebraten wurde, die immer intensiver zu strahlen schien und die Temperaturen immer weiter in die Höhe trieb.

Die Sonne…

Kai hob den Kopf, dorthin, wo er den riesigen Feuerball deutlich spüren konnte, und leckte sich über die schnell austrocknenden Lippen. Noch immer fühlte er deutlich den Ruf, der ihn unbedingt nach draußen hatte locken wollen, hörte die wispernden Worte, das leise Singen, dass sich inzwischen in seinem ganzen Körper auszubreiten schien und ihn mit noch mehr Hitze füllte.

„Ich bin hier“, flüsterte er atemlos und streckte die Arme aus.

„Ich bin hier“, antwortete ein kurzer Windhauch, der das Versprechen auf Feuer in sich trug. Und Kai lächelte…

Die Sonne schien förmlich zu explodieren und tauchte die ganze Welt für einen Moment in blendende Helligkeit und unerträgliche Hitze. Kai spürte, wie Flammen über sein Gesicht leckten und sich in seinen Haaren fingen, dann nahm die gleißende Helligkeit langsam wieder ab und er blickte hoch zu dem pulsierenden Feuerball, vor den sich ein kaum dunklerer Punkt geschoben hatte.

Der Junge entfernte lächelnd die letzten Reste des verkohlten Verbandes von seinem Gesicht, während der Fleck immer näher kam, an Form und Farbe gewann und schließlich einen melodischen, weithin hallenden Willkommensruf ausstieß.

Feurige Schwingen teilten die Luft, glühende Federn raschelten leise im Wind und das Licht der nun wieder schwächer strahlenden Sonne fing sich in Schnabel und Klauen, als Dranzer auf seinen Herrn zuschoss, nur wenige Meter vor ihm seinen Flug abbremste und ihn mit dem Luftschwall seiner mächtigen Flügel beinahe umwarf.

Samtig dunkle Augen mit goldenen Sprenkeln betrachteten ihn aufmerksam, huschten über die wenigen sichtbaren Verbände und fingen letztendlich den Blick der strahlendroten Augen. Kai lächelte den Phönix an, bewunderte die in Flammen gehüllte Gestalt, der die Wiedergeburt einen neuen Glanz verliehen zu haben schien, die schillernden Federn und die mächtigen Schwingen, die starken Klauen, den kräftigen, leicht geöffneten Schnabel und den prächtigen, dreigeteilten Schweif, der sich wie eine Schleppe um den großartigen Vogel ausgebreitet hatte und goldene Lohen aus dem Gras aufzüngeln ließ.

Dranzer bemerkte die Aufmerksamkeit, plusterte sich ein wenig auf, legte den Kopf in den Nacken und ließ seinen schrillen Schrei hören, dann streckte er plötzlich die Klaue vor, bekam Kais Shirt zu packen und zog ihn vorsichtig, aber bestimmt näher an sich heran, damit er ihn ebenfalls genauer in Augenschein nehmen konnte.

Er wirbelte mit einem Flügelschlag seine Haare auf, zerrte mit dem Schnabel an seinem Shirt, um einen prüfenden Blick darunter werfen zu können und beugte sich letztendlich tief zu ihm herab, um ihm mit einem sanften Auge tief in die nun wieder völlig klaren Augen blicken zu können.

Zufrieden gurrend ließ er Kai letztendlich wieder los, der sich, eine Hand auf dem warmen, feuergesäumten Bauchgefieder liegend, zum Haus umdrehte:

Die meisten Blader und Erwachsenen standen nahe der Tür, Augen und Münder weit aufgerissen, und starrten vollkommen fasziniert auf das zurückgekehrte Bitbeast.

Nur Tala stand nur wenige Schritte von Kai entfernt, die Augen starr auf den Phönix und dessen Meister gerichtet, der Blick undefinierbar. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder, drehte sich mit einem letzten Blick zu Kai um und verschwand stumm wieder im Haus.

Der silberhaarige Blader sah ihm unglücklich nach, eine Hand in Dranzers Gefieder verkrallt, der beruhigend gurrend auf ihn niederblickte.
 

„Tala!“

Der Rotschopf stoppte, als er die vertraute Stimme hörte und sah zu Boden.

Er hatte gewusst, dass dieser Moment kommen würde, doch noch immer sträubte sich alles in ihm gegen das, was nun folgen würde.

„Tala…“, Hiro stand nur wenige Schritte hinter ihm. Er war dem Russen gefolgt, als dieser ins Haus zurückgekehrt war.

Auch wenn er Kai noch nie so glücklich erlebt hatte wie eben und es wirklich faszinierend war, einem Bitbeast so nah zu sein, seine Neugier und sein Wissensdurst waren stärker und alles in ihm verlangte endlich eine Antwort auf seine schon so oft gestellte Frage.

Er wollte die dunklen Wolken, die sich immer, wenn er Tala oder Kai ansah, in seine Gedanken schoben, endlich loswerden und Klarheit haben, Licht ins Dunkel bringen.

„Tala, wie ist Kais Bruder gestorben?“

Der Rotschopf blickte zu Boden und zögerte mit der Antwort.

„Tala!“, verlangte Hiro weitaus schärfer noch einmal. „Wie ist er gestorben?“

Die Stimme des jungen Russen war kaum mehr als ein Flüstern: „Ich habe ihn umgebracht…“
 

Ein erschrockenes Ächzen ließ Beide herumfahren:

Einige Blader, die sich in den Schatten hatten flüchten wollen, standen in der Tür und sahen Tala geschockt und voller Flehen, dass er seine Worte zurücknehmen würde, an.

Der Rotschopf hielt ihre Blicke nicht aus, drehte sich auf dem Absatz herum und rannte davon…
 


 

_________________________________________________________________________________
 

Warum musste ich bei der Szene mit Hiro nur die ganze Zeit denken: Du bist ein Arsch, aber ich liebe dich, wenn du so bist. *drop*

Oder bei der Szene mit Dranzer: Noch ein Angeber. Ist wohl in dieser Partnerschaft zwingend notwendig.
 

Zuerst wollte ich Dranzer und Kai sich übrigens voreinander verbeugen lassen, aber da kam mir plötzlich in den Sinn, dass der arme Vogel ein Phönix ist und kein Hippogreif XD

Tja, um ganz ehrlich zu sein, war auch die Sonne zunächst als gigantisches Ei gedacht und... Ich schweife ab, ich merk's. ^^"
 

Bis demnächst,

Lyos ^^
 

PS: Ian tut mir Leid... ^^"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (12)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-03-24T17:16:31+00:00 24.03.2008 18:16
jaaa, schon wieder ein kommentar von mir.
ich kann irgendwie nicht mehr aufhören xD
ich hab grad ma wieder das "gedicht" von kai gelesen *_*
erstmal zwei sachen:
1. für ian, bryan, spencer ist beides (also "wie weit wirst du gehen" und "fehler") ja eine grundregel, für tala jedoch ein spiel. was ist mit kai? ich tendiere ja eher zu spiel, aber ich bin mir nicht sicher.
2. die freundschaft zwischen kai und ian ist sooo niedlich <3
jetzt zu kais fehlern: respekt dass du das in reimform so schön formulieren kannst.
der letzte absatz ist für mich der schönste
>Erster Fehler: Ich wurde gebor’n
Dreizehnter Fehler: Ich habe verlor’n
omg...das ist soo verdammt guut getroffen, obwohls nur zwei einfache sätze sind.

jetzt fragst du dich sicher, wieso ich diesen unsinnigen kommentar geschireben habe: einfache antwort: ich wollte den 1oo. schreiben!!
tja, so einfach ist das xDD
weil...dafür kriegt man doch was von dir, nee? xD
also komm bald wieder mit nem neuen kapitel on!!

aah, ich hab noch ne frage, die mir grad einfällt, damit der kommentar nicht zu unsinnig wird: gibt es auch noch irgendwelche paare hier? Ne, oder?
ich glaub irgendwie nicht, weil die story ja voll nicht drauf angelegt ist. will trotzdem ma fragen :3
schreib weiter, ich sterbe schon fast, so doll will ich wissen, wies weitergeht
*knuddel*
Von: abgemeldet
2008-02-25T19:05:11+00:00 25.02.2008 20:05
*schon wieda kommi schreiben muss*

TT__________________________________________________________TT
...schööööööööööööööööööööööööööööööööön...schön traurig Q____Q~
*tränen wegwisch*
*nase putz*

yuhuuuu!!~
Dranzer is back~ *freuz*
so süüüß Kai und Dranza~ *Q* und voll geil beschrieben!
hamma kapi!!

>Oder war sie vielleicht bereits tot? Hatte Tala die Wand getötet…<
XDDD wie geil!
dieser satz... relativ am anfang XDD~
mann es immer so traurig/spannend und dann muss ich wieda lachen... aber jetzt am schluss... TT_____TT
Tala... ö.ö der mörder x___X'
böse böse...y__y
jetzt hab ich nur noch ein kapi vor mir... ;_____; *mehr will*

Von:  -Llynya-
2007-10-07T16:24:54+00:00 07.10.2007 18:24
ich geb meine Theorie trotzdem nicht auf... noch nicht.... ._."""
kann Kai jetzt wieder sehen?
das hab ich nicht ganz kapiert, sorry. u_u
Von:  Callisto
2007-10-05T17:50:47+00:00 05.10.2007 19:50
Und jetzt kommt wieder der typische Satz: ich habs gewusst XD
Ne hab ich aber wirklich, schon in dem Kapi wo die andren Tala über Kais Bruder ausgefragt hben wusste ich bzw. habe ich vermutete das er ihn geötet hat.

Calli
Von: abgemeldet
2007-10-04T07:35:16+00:00 04.10.2007 09:35
hi ^^

der schluss bei dem kapitel hat mir am besten gefallen
die erscheinung von dranzer ist wahnsinnig gut beschrieben ^^
das gefällt mir sehr gut =)
dass tala kais bruder umgebracht hat hab ich mir irgendwie schon gedacht
weiß ich auch nicht warum xD
trotzdem wirklich dramatisches ende und ein guter cliff ^^
mal sehen wies da weiter geht
und wo black dranzer abgeblieben ist xD

bye Aire
Von:  Kitten92
2007-10-03T19:31:42+00:00 03.10.2007 21:31
ok kaum bekommt man ein paar fragen geklährt tauchen 100 neue auf

also ich versteh jetzt warum tala und kai sich hassen
und die wieder kehr von dranzer hast du einfach geil beschrieben

so langsam schließ ich ian richtig ins herz ich mag den kleinen jetzt richtig
(und das bist ganz allein du entschuld^^)

kann kai jetzt eigentlich wieder sehen oder nicht
und jetzt ist mir klar warum er unbedingt nach draußen wollte

schreib schnell weiter ja
deine geschichte ist besser als jede droge XDD

du bisr einfach genial

~girlpower~
Von: abgemeldet
2007-10-03T16:52:56+00:00 03.10.2007 18:52

Ich bin sprachlos...
Das Kappi ist einfach toll!!!

Oh man, mein Kopf platzt gleich! Es kommt immer wieder neue Fragen wenn ein geklärt wird, tja das macht ja den FF auch so klasse^^

Dranzers Rückkehr hast du so toll hinbekommen! So schön hast du es geschrieben. Ich bin ganz warm ums Herz geworden. Da vergisst man die Tränen^^


Von:  Anbica
2007-10-03T15:38:21+00:00 03.10.2007 17:38
Yeah, Dranzer ist wieder da. Endlich!
Aber Hiro ist voll fies...das gefällt mir!
Kai kann jetzt aber wieder sehen, oder?

Jetzt versteh ich auch, warum sich Kai und Tala hassen. Aber irgendwie hab ich Mitleid mit ihm. Aber warum hat er ihn umgebracht? Mit Absicht?
Wenn ja, warum? So viele Fragen...

Und der arme Ian tut mir leid...
Also dann, bis dann^^
Von:  Aoichan
2007-10-03T15:28:23+00:00 03.10.2007 17:28
Huhu! Das Kappi ist echt genial, hab mich riesig über deine ENS gefreut.
Ich hab mir schon die ganze zeit gedacht das Tala, Kai's Brider getötet hat. Bin gespannt wie es weitergeht.

LG

Tarasun
Von:  shinu
2007-10-03T15:16:11+00:00 03.10.2007 17:16
>Das war wenigstens auf eine sehr lächerliche und unverständliche Art und Weise noch halbwegs amüsant und entspannend.
-aha?! xD kai ^-^

ian ist einfach knuffig^^ auch wenn er nach dem gespräch mit kai.äh...etwas ..ehm...'apathisch' ist^^°

>Ian schalt sich bei diesem Gedanken sofort einen Narren
-ich kenn diesen ausdruck nicht ._.

kann mir spencer nit kochend vorstellen xD

uiui, also war's doch tala die ganze zeit?! >.< dranzer und kai sind wieder zusammen^.^-^.^-^.^-^.^-^.^
*freu*
das treffen finde ich einfach toll^^ *freu*
aber tala *nicht recht weiß, was dazu sagen soll*
irgendwie hab ich 'mitleid' mit ihm...
mal schauen, was du al nächstes mit ihm machst xD .-.
*gespannt sei*
ich freue mich^^
aber der arme kai wurde von hiro 'fertig' gemacht xD ._. auch wenn's schon ein wenig lustig war >.>

grüßchen
dein shinu^^


Zurück