Alkohol
Zu diesem OS hat mich eine englische Fanfic inspiriert, in der Zoro so herrlich besoffen war ^_^
Wenn ich sie wiederfinde, gibt's auch noch den Link dazu.
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Zoro hatte es schwer. Verdammt schwer! Das mußte er zum wiederholten Male feststellen, als er durch die nächtlichen Straßen der kleinen Hafenstadt irrte, in der die Strohhutbande gestern Abend angekommen war. Verdammt! So groß war der Ort nun wirklich nicht! Wo konnte der verdammte Löffelschwinger also nur stecken? Zoro knirschte mit den Zähnen, als er an den blonden Smutje dachte, der ihm seit Tagen über alle Gebühr an den Nerven gespielt hatte. Ständig hatte er Zoro in kleine Kämpfe verwickelt und ihn wegen der unbedeutensten Kleinigkeiten zum Duell herausgefordert. Seine Erleichterung, bald an einer Insel anzulegen und der Enge des Schiffs und seiner Gesellschaft für eine Weile zu entfliehen, war nur von kurzer Dauer gewesen, weil der Kochlöffel darauf bestanden hatte, mit ihm ein Wetttrinken zu veranstalten! Schön, wenn er unbedingt in sein Verderben rennen wollte, wollte Zoro ihn nicht aufhalten. Außerdem würde der Smutje die Rechnung übernehmen und Zoro war jede Gelegenheit Recht, sich nicht noch weiter in Schulden bei ihrer geldgierigen Navigatorin zu stürzen.
Jetzt, einige Stunden später, war Sanji weg! Sie hatten ordentlich gebechert. Bier und Rum und später alles, was der händereibende Wirt solch zahlungsfreudigen Gästen vorgesetzt hatte und wie zu erwarten war der Löffelschwinger schon sturzbetrunken, bevor Zoro überhaupt die ersten Anzeichen eines Schwips bei sich bemerkt hatte. Aber er hatte nicht aufgeben wollen. Nein, er hatte es sich in den Kopf gesetzt, den Schwertkämpfer unter den Tisch zu trinken, koste es was es wolle. Wie es aussah, kostete es zuviel und als Sanji zum dritten Mal von seinem Barhocker gerutscht war, hatte Zoro ihn einfach gepackt und am Kragen aus dem Wirtshaus hinausgezogen. Draußen hatte er ihn an die Hauswand gelehnt und war selbst kurz um die Ecke gegangen, um zu pinkeln, doch als er wieder zurückgekommen war, war Sanji verschwunden gewesen.
Der verdammte Suppentopf war echt eine Plage! Nicht, daß er ihn wirklich suchen würde! Das wäre ja noch schöner! Eigentlich wollte er nur zurück aufs Schiff. Nur hatte er...öh...den Weg...also...verdammt! Es war eben eine verflucht verwinkelte Stadt!
„Verdammter Löffelschwinger!“ murrte er, als er um eine Ecke lief, die genauso aussah, wie schon hunderte vor ihr. Wer hatte bloß diese Stadt gebaut? Idioten! „Hmpf-“ entfuhr es ihm, als er unerwaret über etwas Schwarzes am Boden stolperte, das er in der Dunkelheit nicht gesehen hatte. Unelegant ruderte er mit den Armen, schaffte es aber, trotz vom Alkohol benebelter Reflexe, nicht auf die Nase zu fallen. Fluchend drehte er sich um. Wer ließ denn seinen Krempel einfach so mitten auf der Straße liegen? Das Bündel bewegte sich leicht und Zoro blinzelte, als er ein leises Schnarchen vernahm. Mit ungläubig zusammengenkiffenen Augen ging er näher heran und erkannte den blonden Haarschopf des Smutjes des Strohhutbande.
„Oi, Kochlöffel!“ Nicht gerade sanft trat er nach dem schlafenden Koch, doch der gab nur ein unbestimmtes Brummen von sich. „Oi!“ Zoro ging näher heran und rüttelte an seiner Schulter. Sanji murrte etwas und öffnete dann blinzelnd die Augen.
„Wer sinnn Sie denn?“ nuschlte er. „Un was machn Sie’n meim Schlaafsimma?“ Erfolglos versuchte er Zoros Hand von seiner Schulter zu schieben.
„Sanji...“ knurrte dieser durch zusammengebissene Zähne, doch der Smutje sah ihn immer noch verständnislos an, die gekringelten Augenbrauen konzentriert zusammengezogen.
„Hörn Sie, ich mussie biddn su gehn! Ich bin ein ordenliches Mädch- *hicks* sorry, Mann!“
Unwillkürlich mußte Zoro grinsen. Der Smutje war einfach zu lächerlich, wenn er was getrunken hatte. Merkend, daß er den Löffelschwinger so nicht würde dazu bewegen können, aufzustehen, packte er ihn kurzerhand am Arm und zog ihn auf die Beine.
„Wooah!“ machte Sanji, als er schwankend zu stehen kam. Überrascht sah er den Schwertkämpfer an, doch die schnelle Kopfbewegung war wohl zuviel für seinen Gleichgewichtssinn und so taumelte er gegen Zoro und wäre wieder zu Boden gegangen, wenn dessen starke Hand ihn nicht immer noch am Arm gepackt hätte. Sanjis Blick war hochkonzentriert, als er Zoro eingehend musterte. Dabei kam er ihm so nah, daß der Schwertkämpfer den Alkohol in seinem Atem schon riechen konnte. Zoro verzog das Gesicht.
„Sie kommen mir irrenwie bekannt vor!“
„Kann schon sein.“ Zoro seufzte, als ihm wieder klar wurde, wie schwer er es doch hatte. „Komm, es wird Zeit, nach Hause zu gehen, Kochlöffel.“
„Na hörn Sie ma!“ Mit einem unerwarteten Ruck versuchte der Smutje seinen Arm zu befreien, doch Zoro hielt ihn fest im Griff. Entrüstet sah Sanji ihn an. „Erssens...“, er hob die Finger seiner linken Hand dicht vor seine Augen und sortierte sie so lange, bis er zufrieden den Zeigefinger vor Zoros Gesicht in die Luft streckte. „Erssens geh ich nich mit Fremmn nach Hause! Und sweitens...“, wieder sortierte er und hielt Zoro schließlich den gestreckten Zeige- und Mittelfinger vor die Nase “darf mich nur einer Kochlöl...Kochlöölll....Kochlöfl, ha!, nenn!“
Zoro seufzte. Gar nicht beachten!, dachte er und zog den immer noch brabbelnden Smutje einfach hinter sich her. Sanji folgte ihm stolpernd.
„Wissn Sie wer?“ fuhr er im Plauderton fort.
Zoro antwortete nicht.
„Wissn se nich, stimmts?“ fragte er triumphierend.
Zoro rollte mit den Augen.
„Könnnse auch nich wissen.“ Sanji nickte verständnisvoll und stieß gegen den Schwertkämpfer, der an einer Weggabelung stehen geblieben war. Verdammt! Wo gings denn nun zum Hafen? Plötzlich spürte er warmen, alkoholgeschwängerten Atem an seinem Ohr.
„Iss nämlich ein Geheimnis! Psssssssccht!“ machte Sanji mit einem Zeigefinger an den Lippen und zwinkerte Zoro verschwörerisch zu.
„Hä?“ Der Schwertkämpfer fühlte sich leicht überfordert, aber Sanji schien seinen ungläubigen Blick als Aufforderung weiterzureden aufzufassen.
„Ich glaub ich verrats Ihnen, Sie sinnnett!“ Er grinste leutseelig, doch dann fügte er plötzlich streng hinzu: „Aber nich dassie auf falsche Gedanken kommm! Mein Herzis nämich vergeben! Jahaaa, da staunense!“ fügte er stolz hinzu, als Zoros Kinnlade herunterklappte.
Sanjis Gesicht nahm einen melancholischen Ausdruck an. „Wissnse er issn Idiot. Unen Marimo!“ Ein leichtes Lächeln zog an seinen Mundwinkeln als er intensiv seine Schuhspitzen betrachtete. „Aberch liebe ihn.“ Er hob seinen Blick wieder und sah den grünhaarigen Schwertkämpfer forschend an. Seine Augen wurden plötzlich größer. „Wissense was?" Er tippte mit seinem Zeigefinger an Zoros Brust. "Sie sehn ihm siiiiiiiiemlich ähnlich!“
Zoro brummte nur etwas und ging, den dämlichen Kochlöffel immer noch im Schlepptau, energisch wieder los. Ja, er hatte es schwer. Verdammt schwer! Aber die Röte auf seinen Wangen und das Lächeln auf seinen Lippen ließen auf eine bessere Zukunft hoffen.
