Dunkelheit über Tokio
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Kapitel 1: Dunkelheit über Tokio
Langsam ging die Sonne über Tokio unter und tauchte den Himmel in warme Rottöne.
Die Hitze des Tages kroch noch immer über den brüchigen Asphalt der Straßen. Doch auch sie wurde von der einsetzenden Dunkelheit langsam abgeschwächt.
Als die Dunkelheit sich vollkommen breit gemacht hatte und Tokio nur noch von vielen kleinen Lichtern erleuchtete wurde, erwachten tief unter den Straßen der Stadt die Dämonen. Die geheimen Gänge unter der Erde erwachten zum Leben. Aus diesen Gängen ist noch nie ein Mensch lebendig zurückgekehrt. Den dies war das Reich der Dämonen, das in der Nacht auf die ärmeren Viertel der Stadt ausgeweitet wurde. Wer nachts durch Tokio lief, war entweder verdammt mutig, lebensmüde oder ein Agent der Geheimpolizei.
Genau unter dem Rathaus der Stadt befand sich ganz tief unter der Erde ein gewaltiger Saal. Eingerichtet wie der Tronsaal eines mächtigen Herrschers. Am Kopfende befanden sich zwei riesige Sessel auf einer erhöhten Tribüne.
Im Moment war nur einer besetzt. Die Halle war wie immer mit den verschiedensten Dämonen angefüllt, die jedoch alle von hohem Rang und großer Stärke waren. Doch sie blickten alle respektvoll zu dem silberhaarigen Dämon in dem Sessel auf, der mit kaltem Blick auf sie hinabsah. Beinahe schon gelangweilt ließ er seinen Blick über die Dämonen zu seinen Füßen schweifen. Würde er froh sein, wenn sie ihm endlich aus den Augen und an die Arbeit gingen. Er liebte die Ruhe und auch wenn jetzt vollkommene Stille im Saal herrschte, war das nicht die Ruhe, die er wollte. Wo blieb bloß sein Bruder?
Da öffnete sich eine Tür und ein weiterer Dämon betrat den Raum. Kurz schweiften seine goldenen Augen über die Menge, die nun alle eine leichte Verbeugung andeuteten. Sein langes silbernes Haar fiel ihm locker bis zu den Hüften und stand in einem wunderbaren Kontrast zu seiner schwarzen Lederhose und dem schwarzen Top. An seiner linken Seite hatte er ein langes Schwert an einem schwarzen Gürtel befestigt.
Doch was so gar nicht zu seinem gefährlichen und geheimnisvollen Auftreten passte, waren die zwei knuffigen Hundeohren auf deinem Kopf.
Mit einem gewaltigen Satz stand er neben seinem Bruder auf der Tribüne und ließ sich neben ihm in den anderen Sessel fallen.
„Wohin geht es heute?“, fragte er schon etwas gelangweilt, doch seine Stimme klang eher so, als würde er gerade ein wichtiges Geschäft abschließen.
Sesshomaru blickte ihn an und bedachte ihm mit einem kurzen kalten Lächeln.
Dann blickte er wieder auf die Dämonen hinunter und sprach leise:
„Die CIA hat eine neue Agentin. Ich möchte, dass du etwas mehr über sie herausfindest.“
„Eine Frau? Seit wann stellt die CIA von Tokio denn eine Frau ein?“, fragte Inuyasha und sah seinen Bruder erstaunt an.
„Ich will nicht, dass du sie tötest...noch nicht.“, entgegnete Sesshomaru kalt und schaute seinen Bruder an. „Wo bleibt denn sonst der Spaß?“
Inuyasha erhob sich mit einem Lächeln und sprang von der Tribüne. Einen Augenblick später war er in der Dunkelheit des gewaltigen Tunnelnetzes verschwunden.
„Und ihr verschwindet nun auch. Geht an die Arbeit!“, zischte Sesshomaru den anderen Dämonen zu und nun verschwanden sie alle aus dem Saal. Der Dämon erhob sich langsam, sprang geschmeidig von der Tribüne hinab und verschwand durch die Tür, durch die sein Bruder vor ein paar Minuten noch den Saal betreten hatte.
Die warmen Rottöne am Himmel waren bereits einem tiefen Blau gewichen. Kein Stern erhellte die Nacht. Die Zeit der Dämonen hatte begonnen und sie breiteten sich nun über die Stadt aus, wie der Schimmel über den Käse.
In einem der ärmeren Viertel schlug gerade ein schwarzhaariges Mädchen die Augen auf und blickte verschlafen unter die weiße Decke ihres Zimmers. Mit einer Hand griff sie nach dem Wecker und warf eine Blick auf das graue Zifferblatt.
*21.00Uhr...*, dachte sie während sie die rotgeblümte Bettdeck zur Seite schlug.
Sie war in ein schlichtes verwaschenes Hemd gekleidet, dass ihr bis knapp über den Po reicht. Darunter kamen dann ihre langen schlanken Beine zum Vorschein. Da ein paar Knöpfe an dem Hemd fehlten, bedeckte es ihren Körper auch mehr schlecht als recht. Doch das störte sie nicht. Schließlich wohnte sie hier alleine und fühlte sich in dem Hemd ihres verstorbenen Vaters recht wohl. Langsam schlurfte sie zu ihrem Spiegel und schaltete dabei das Licht an. Sie griff nach ein paar Anziehsachen, die auf dem kleinen weißen Hocker vor dem Spiegel lagen und schlüpfte in die schwarze enganliegende Hose. Dann zog sie sich ein schwarzes Top über den Kopf und schnallte sich einen Gürtel mit einer Waffe daran um die Hüfte. Während sie sich auf dem Stuhl niederließ und damit begann ihr langes schwarzes Haar zu kämmen, dachte sie nach.
Heute hatte sie ihren ersten Einsatz. Wie lange hatte sie darauf hingearbeitet. Und da sie eine der Besten unter den Auszubildenden war und sich im Kampf besser als so mancher Mann schlug, wurde sie von der CIA gleich mit einem der schwierigsten Aufträge betraut. Sie wurde auf die berühmt berüchtigten Takahashi Brüder angesetzt, die Anführer der Dämonen.
Kagome erhob sich und griff nach einer schwarzen Strickjacke und schob sich noch schnell einen kleinen Dolch in die schwarzen Stiefel. Schwungvoll sprang sie die Treppe hinab und lief zur Tür. Kurz hielt sie inne, ehe sie die Haustür vollkommen lautlos öffnete und die Straße hinab spähte. Totenstille. Die Nacht war warm, was ja auch nicht sehr verwunderlich war im Sommer.
Noch einen prüfenden Blick und dann verschwand Kagome in der Dunkelheit der Gassen.
Lautlos wie ein Schatten huschte sie durch die Straßen von Tokio. Ihr Ziel: Ein verlassenes Viertel der Stadt, dass einst völlig ausgebrannt war.
Hier vermutete die CIA einen Eingang zu dem Tunnelsysthem, oder vielleicht sogar den Stützpunkt der Dämonen. Doch das Viertel stürmen zu lassen kam nicht in Frage, denn das würden die Menschen nicht überleben, falls sich die Dämonen dort eingenistet hatten.
Kagome bezweifelte, dass die Dämonen dort lebten, denn sie war eine der wenigen, die von dem gewaltigen Tunnelsysthem der Dämonen wusste.
Als Kind war sie einmal dort hineingeraten und konnte von Glück reden, dass sie nicht irgendeinem menschenhassenden Dämon über den Weg gelaufen war. Damals hatte sie sich in den Gängen verirrt und war in ihrer Panik direkt in einen kleinen Dämonenjungen hineingelaufen. Sie konnte sich noch gut an sein silbernes Haar, die goldenen Augen und an die knuffigen Hundeohren erinnern. Sie hatte schon gedacht, ihr letztes Stündlein hätte geschlagen, doch der Junge hatte sie kurzerhand an der Hand gepackt und aus dem Labyrinth der Tunnel gebracht. Als sie ihn dann gefragt hatte, warum er ihr geholfen hatte, hatte er nur gegrinst und gesagt, dass er seinem Bruder einen Streich spielen wollte. Das hatte sie ihm auch so ohne Weiteres geglaubt...
Langsam kam das tote Viertel von Tokio in Sicht. Sie kannte sich hier recht gut aus, weil sie hier immer gerne hingeflüchtet war, wenn sie Kummer hatte.
Kagome hielt sich im Schatten der Häuser verborgen und eilte dem großen Platz im Zentrum des Viertels entgegen.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch und blieb sofort wie versteinert stehen. Das war doch das Geschrei eines Kindes?
Kagome stand der Schweiß auf der Stirn. Was machte den ein Kind hier? Und schon rannte sie los. Als sie fast da war, presste sie sich an die Wand eines Hauses und blickte auf den Platz vor ihr.
Dort stand ein kleines braunhaariges Mädchen ungefähr im Alter von 6 Jahren in der Mitte von drei Dämonen.
*Verdammt!* , fluchte Kagome in Gedanken. Eigentlich wollte sie doch unentdeckt bleiben. Doch wenn sie diesem Mädchen jetzt zur Hilfe kam, würde ihre Tarnung auffliegen. Wenn sie Pech hatte, würde sie es dann nicht nur mit diesen drei Dämonen zu tun bekommen.
Doch Kagome wollte dieses Mädchen auch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Plötzlich sprang sie aus der Dunkelheit, zog die Waffe und streckte zwei der Dämonen auf der Stelle nieder.
Inuyasha hörte wie Schüsse durch das tote Viertel von Tokio hallten. Schnell drehte er sich auf dem Absatz um und schoss los. Als er dem großen Platz näher kam, nahm er den Geruch von zwei Menschen wahr. Da schlug sich bestimmt gerade wieder einer von diesen hirnlosen Agenten der CIA mit ein paar Dämonen herum. Doch als er dann auf dem Dach eines der Häuser am großen Platz ankam, stutzte er einen Moment verwundert. Dort unten kämpfte eine Frau verbissen mit einem nicht gerade schwachen Wolfsdämon. Der Dämon hatte einen Streifschuß am linken Arm und ein blaues Auge.
*Alle Achtung* , dachte sich Inuyasha und betrachtete weiterhin interessiert den Kampf. Zwei weitere Wolfsdämonen lagen leblos am Boden und ein kleines braunhaariges Mädchen drückte sich ängstlich an die Wand eines Hauses.
Kagome kämpfte verbissen mit dem Dämon. Sie schlug und trat nach ihm ganz so wie sie es in ihrer jahrelangen Karateausbildung gelernt hatte. Doch dieser Dämon war verdammt stark und langsam wurde sie müde. Plötzlich holte er zum Schlag aus und Kagome konnte nicht mehr schnell genug ausweichen um zu verhindern, dass ihr eine Kralle des Dämons einen Schnitt am Oberschenkel verpasste. Die junge Frau ignorierte den Schmerz und holte erneut aus.
Inuyasha hatte verwundert eine Augenbraue hochgezogen, als die Frau keine Anzeichen von Schmerz zeigte und tapfer weiterkämpfte. Doch er roch ihre Erschöpfung genauso gut wie der Wolfsdämon.
Einem plötzlichem Impuls folgend, stieß er einen Kurzen pfiff aus.
Der Wolfsdämon riss erschrocken den Kopf herum. Diesen Moment nutzte Kagome aus. Sie sprang zu ihrer Waffe, die der Dämon ihr aus der Hand geschlagen hatte und schoss.
Langsam erhob sie sich und lief zu dem Mädchen hinüber.
„Na komm, ich bringe dich nach Hause.“, flüsterte sie und lächelte die Kleine aufmunternd an.
Das Mädchen warf sich ihr in die Arme und schluchzte. Beruhigend strich Kagome ihr über die haare und hob sie sich dann auf den Rücken.
Sie mussten hier ganz schnell weg, wenn ihnen ihr leben lieb war. Denn die Schüsse waren bestimmt nicht unbemerkt geblieben. Und da rannte sie auch schon los.
*Was war das nur für ein Pfiff?* , fragte sie sich in Gedanken, während sie aus dem toten Viertel flüchtete.
Sie bemerkte nicht, dass sie verfolgt wurde. Verfolgte von einem jungen Dämon, der sich wie ein bedrohlicher Schatten an sie geheftet hatte.
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Lässt du mir ein Kommi da? *liebguck*